DE2839832C2 - Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Lösung von Calciumnitrit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Lösung von CalciumnitritInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Calciumnitrit,
bei dem in erster Stufe ein 5 bis 10 Vol.-% Stickstoffoxide
mit einem Molverhältnis NO/NO2 von 1,2—1,5 enthaltendes
Gas bei 40 bis 70°C in eine wäßrige Aufschlämmung von 20 bis 40Gew.-°/o Calciumhydroxid
eingeleitet wird und anschließend in einer weiteren Stufe bei 40— 700C ein Stickstoffoxide in geringerer Konzentration
enthaltendes Gas in die bei der ersten Stufe erhaltene wäßrige Aufschlämmung eingeleitet wird.
Aus der US-PS 39 28 543 ist ein derartiges Verfahren
zur Herstellung von wäßrigen Erdalkalinitritlösungen bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird die Konzentration
der Stickstoffoxide in dem Gasgemisch, welches bei dem mehrstufigen Prozeß mit einer wäßrigen
Lösung der Base umgesetzt wird, kontinuierlich verringert,
"jid zwar durch Verdünnung des eingesetzten Gasgemisches
mit einem Inertgas. Bei dieser bekannten Verfahrensweise wird jedoch nachteiligerweise keine
optimale Ausnutzung der Stickstoffoxide erreicht, was dazu führt, daß das Abgas einen relativ hohen Anteil an
Stickstoffoxiden enthält. Darüber hinaus eignet sich das bekannte Verfahren nicht zur Herstellung einer wäßrigen
Calciumnitritlösung mit ausreichend geringem CaI-ciumnitratgehalt.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung wäßriger Nitritlösungen ist aus der US-PS 19 78 431 bekannt. Dieses
bekannte Verfahren befaßt sich ausschließlich mit der Herstellung von Natriumnitrii. Bei der Bildung von Natriumnitrit
durch Umsetzung von Natriumhydroxid mit Stickstoffoxiden ist jedoch wegen des pH-Werts der
Lösung die Verhinderung der Nitratbildung einfach zu beherrschen. Demgegenüber tritt das Problem der Nitratbildung
bei niedrigeren pH-Werten wie beispielsweise bei einer wäßrigen Lösung bzw. Aufschlämmung
von Calciumhydroxid in den Vordergrund, da die Nitratbildung bei niedrigen pH-Werten bevorzugt abläuft.
Die US-PS 19 78 431 enthält somit keinerlei Hinweis zur Herstellung einer Calciumnitritlösung mit geringem
Calciumnitratgehalt
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß unter Verhinderung einer Nitratbildung die eingesetzten Stickstoffoxide möglichst vollständig umgesetzt
werden unter Bildung einer hochkonzentrierten wäßrigen Calciumnitritlösung von hoher Reinheit
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
man die erste Stufe beendet, sobald der C^'-.iumhydroxidgehalt
auf einen Wert im Bereich von 3 bis 10Gew.-% gesunken ist und danach das nicht-absorbierte
und nicht-umgesetzte Gas abtrennt und zu einem Gas mit 1 bis 3 Voi.-°/b Stickstoffoxiden und einem Moi-Verhältnis
NCVNO2 von 1,2—1,5 oxydiert und erneut
mit der in der ersten Stufe erhaltenen wäßrigen Aufschlämmung unter Senkung des Calciumhydroxid-Gchalts
auf weniger als 3 Gew.-% kontaktiert, worauf man die erhaltene Aufschlämmung filtriert.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das Verfahren umfaßt eine Kombination von Verfahrensstufen, wobei
(1) in einer ersten Stufe ein Stickstoffoxide enthaltendes Gas mit 5 bis 10Vol.-% Stickstoffoxiden und
einem Mol-Verhältnis NO/NO2 von 1,2 bis 1,5 mit
einer wäßrigen Aufschlämmung von 20 bis 40Gew.-% Calciumhydroxid bei 40 bis 700C kontaktiert
wird, bis der Calciumhydroxid-Gehalt im Bereich von 3 bis 10 Gew.-% liegt und
(2) das nicht absorbierte und nicht umgesetzte Gas abgetrennt und oxydiert wird unter Bildung eines
Gases mit 1 bis 3 Vol.-% Stickstoffoxiden und einem Molverhältnis von NO/NO2 im Bereich von 1,2
bis 1,5 und
(3) in einer zweiten Stufe das gebildete Gas mit einer niedrigen Stickstoffoxid-Konzentration mit der abgetrennten
wäßrigen Aufschlämmung mit 3 bis 10Gew.-% Calciumhydroxid und dem Calciumnitrit-Gehalt
bei 40 bis 70°C kontaktiert wird unter Senkung des Calciumhydroxid-Gihaltes auf weniger
als 3 Gew.-% und
(4) die gebildet Lösung mit hohem Calciumnitrit-Gehalt
filtriert wird.
In der vorliegenden Beschreibung wird die Umwandlung
des Calciumnitrits angegeben als Verhältnis von Calciumnitrit zur Gesamtmenge von Calciumnitrit und
Calciumnitrat. Die wäßrige Aufschlämmung von Calciumhydroxid mit einem hohen Calciumhydroxid-Gehalt
kann leicht erhalten werden durch Dispergieren von handelsüblichem Calciumhydroxid, z. B. gelöschtem
Kalk in Wasser. Wenn der Calciumhydroxid-Gehalt geringer als 20 Gew.-% ist, so kann man eine wäßrige
Lösung von Calciumnitrit hoher Konzentration nicht erzielen, selbst wenn man die Stufen (1), (2), (3) und (4)
kombiniert. Wenn der Calciumhydroxid-Gehalt über 40 Gew.-% liegt, so ist die Viskosität der Aufschlämmung
des Reaktionsgemischs der Stufe (1) zu hoch auf-
grand der Bildung eines Komplexes, so daß die Absorption der Stickstoffoxide nicht glatt vonstatten gehen
kann. Darüber hinaus kommt es nachteiligerweise zu einer Ausfällung von Calciumnitrit.
Das Gas mit einem hohen Stickstoffoxid-Gehalt kann leicht erhalten werden durch Oxydation von Ammoniak
mit Luft. Es ist wichtig, daß das Mol-Verhältnis NO/NO2
irn Bereich von 1,2 bis 1,5 liegt Wenn das Mol-Verhältnis
NO/NO2 unterhalb 1,2 liegt, so kommt es nachteiligerweise
zur erhöhten Bildung von Calciumnitrat als Nebenprodukt in Stufe (1), nämlich bei der Kontaktierung
des Gases mit der wäßrigen Aufschlämmung des Calciumhydroxids. Man kann dann keine wäßrige Lösung
mit einem hohen Calciumnitrit-Gehalt erhalten. Wenn das Mol-Verhältnis NO/NO2 über 1,5 liegt, so ist
die Umwandlung der Stickstoffoxide in Stufe (1) herabgesetzt, so daß die Effizienz des Verfahrens gering ist. Es
reicht jedoch nicht aus, lediglich das Molverhältnis von MO/NO2 im Stickstoffoxide enthaltenden Gas der Stufe
(Ii) einzustellen. Es ist nötig, auch die Konzentration der Stickstoffoxide ins Gas auf einen speziellen Bereich einzustellen,
da bei einer StickstoffoxidKonzentration unterhalb etwa 5 Vol.-% die Umwandlung herabgesetzt
ist Wenn die Stickstoffoxid-Konzentration höher liegt, werden keine Störungen beobachtet. Es ist jedoch bevorzugt,
ein Gas mit einer Konzentration von weniger als 10 Vol.-°/o Stickstoffoxiden zu verwenden, da dieses
leicht durch Oxydation von Ammoniak industriell hergestellt werden kann.
Es ist bevorzugt, in Stufe (1) des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein Stickstoffoxide enthaltendes Gas zu verwenden, welches eme hohe Konzentration hat welche
ji;doch unterhalb 10 VoI.-% lirgt.
Es ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich,
in Stufe (1) die Temperatur d; - wäßrigen Aufschlämmung
auf 40 bis 70° C zu halten und mit dieser erwärmten Aufschlämmung von Calciumhydroxid das
Stickstoffoxide enthaltende Gas zu kontaktieren. Wenn
die Temperatur unterhalb 40° C liegt, so wird basisches Calciumnitrit
(Ca(NOz)2 · Ca(OH)2 · 2 H2O
(im folgenden als Komplex bezeichnet) ausgefällt, und zwar aufgrund einer Reaktion des gebildeten Calciurnnitrits
mit nicht umgesetztem Calciumhydroxid. Hierdurch wird eine glatte Umsetzung unter Bildung von
Calciumnitrit unmöglich gemacht. Wenn die Temperatur hoch ist, so kann die Bildung des Komplexes vermieden
werden. Wenn jedoch der Dampfpartialdruck der wäßrigen Aufschlämmung höher ist als der Dampfpartialdruck
des Stickstoffoxide enthaltenden Gases (bei mehr als 7O0C) so kommt es zu einer Einengung der
wäßrigen Aufschlämmung, so daß auch in diesem Falle die Kontaktierung und die Absorption der Stickstoffoxide
nicht glatt gelingt.
Es ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich, das Stickstoffoxide enthaltende Gas vom Reaktionsgemisch
der Stufe (1) abzutrennen, wenn der Rest-Calciumhydroxid-Gehalt auf einen Wert im Bereich von
3 bis 10Gew.-% herabgesetzt ist, um an diesem Punkt
die Reaktion zu unterbrechen. Wenn der Rest-Calciumhydroxid-Gehalt
über 10Gew.-% liegt, so bedarf die Reaktionsstufe (3) einer langen Zeitdauer und die Umwandlung
ist gering selbst wenn man große Volurnenrnengen des Stickstoffoxide enthaltenden Gases geringer
Konzentration mit dem Reaktionsgemisch kontaktiert. Wenn das Reaktionsgemisch einen Rest-Calciumhydroxid-Gehalt
von weniger als 3 Gew.-% erreicht so kommt es in erhöhtem Maße zur Bildung von Calciumnitrat
als Nebenprodukt in Stufe (1), so daß man keine wäßrige Lösung von Calciumnitrit hoher Reinheit erhält
Die erhaltende Aufschlämmung der Stufe (1) enthält noch 3 bis 10Gew.-0/o Calciumhydroxid. Dieses Calciumhydroxid
könnte von der wäßrigen Aufschlämmung abgetrennt werden. Dabei käme es jedoch zu einem
Verlust von Calciumhydroxid und darüber hinaus wäre in diesem Falle zur Erzielung einer wäßrigen Calciumnitrit-Lösung
hoher Konzentration eine Konzentrierstufe erforderlich.
Erfindungsgemäß wird die wäßrige Aufschlämmung des Reaktionsgemisches von Calciumnitrit und einem
geringen Calciumhydroxid-Gehalt der Stufe (1) in Stufe (3) mit einem Stickstoffoxide enthaltenden Gas kontaktiert.
Es ist dabei jedoch erforderlich, bei dem in Stufe (3) eingesetzten Stickstoffoxide enthaltenden Gas die
Stickstoffoxid-Konzentration in bestimmter Weise zu wählen. Es wurde festgestellt, daß bei Absorption eines
Stickstoffoxide enthaltenden Gases in einer wäßrigen Aufschlämmung mit 3 bis 10 Gew.-% Calciumhydroxid
und mit einem Gehalt von Calciumnitrit die Bildung von Calciumnitrat als Nebenprodukt ansteigt wenn der
Stickstoffoxid-Gehalt in dem Gas erhöht wird. Andererseits wird die Bildung von Calciumnitrat ate Nebenprodukt
herabgesetzt und Calciumnitrit wird mit hoher Effizienz gebildet, wenn die Stickstoffoxid-Konzentration
sinkt Die Stickstoffoxid-Konzentration in dem in Stufe (3) eingesetzten Gas liegt daher unterhalb 3 Vol.-%. Es
ist jedoch andererseits auch nicht bevorzugt eine zu geringe Konzentration zu wählen, da in diesem Falle die
Calciumnitrit-Bildung zu langsam verläuft. Es wird daher eine Stickstoffoxid-Konzentration von 1 bis
3 Vol.-% gewählt
Das Mol-Verhältnis NO/NO2 im Gas niedriger Stickstoffoxid-Konzentration
für die Stufe (3) liegt vorzugsweise im Bereich von 12 bis 1,5 (wie bei Stufe (1)).
Die Temperatur der Aufschlämmung χ Stufe (3) liegt
im Bereich von 40 bis 70° C (wie bei Stufe (I)).
In Stufe (3) wird das Calciumhydroxid in Calciumnitrit
umgewandelt. Die vollständige Umwandlung des gesamten Calciumhydroxids erfordert eine lange Zeitdauer.
Hierdurch würde das Verfahren vom industriellen Standpunkt unwirtschaftlich. Wenn man das stickstoffoxid-haltige
Gas in eine Aufschlämmung mit niedriger Konzentration von Calciumhydroxid während langer
Zeit einspeist, so neigt das Reaktionssystem zur Bildung von Calciumnitrat als Nebenprodukt aufgrund einer
Umsetzung der Stickstoffoxide mit dem gebildeten Calciumnitrit. Es ist daher günstig, die Reaktion abzustoppen,
wenn weniger als 3 Gew.-% und vorzugsweise etwa 1 Gew.-% Calciumhydroxid bei der Stufe (3) im Reaktionsgemisch
vorliegen.
Der Verlust von Stickstoffoxiden kann vermieden werden, wenn man bei der Stufe (3) als Gas mit niedriger
Stickstoffoxid-Konzentration das bei der Stufe (1) anfallende Gas mit nicht absorbierten Stickstoffoxiden
verwendet. Dem dient die Stufe (2). Das Mol-Verhältnis NO/NO2 in dem bei der Stufe (1) gebildeten Abgas,
welches nicht absorbierte Stickstoffoxide enthält, beträgt gewöhnlich mehr als etwa 4. Zur Einstellung des
MolVerhältnisses NO/NO2 im Bereich von 1,2 bis 1,5 ist
es erforderlich, das nicht absorbierte Gas zu oxydieren. Die Oxydation kann leicht herbeigeführt werden unter
Verwendung eines Oxydationstufms, und zwar mit 4 bis
5 Vol.-% Sauerstoff, welcher in dem nicht absorbierten
bei der Stufe (1) austretenden Gas enthalten ist. Die
Oxydation gelingt auf einfache Weise, wenn man das bei Stufe (1) austretende nicht absorbierte Gas während
einer genügenden Zeitdauer im Oxydationsturm beläßt.
Die Konzentration der Stickstoffoxide kann leicht eingestellt werden durch Einspeisung von Stickstoff.
Wenn man jedoch in Stufe (1) ein Gas mit 5 bis 10 Vol.-% Stickstoffoxiden verwendet, so liegt die Stickstoffoxid-Konzentration
im nicht absorbierten Austrittsgas der Stufe (1) im Bereich von etwa 1 bis
3 Vol.-%. Dieses Austrittsgas kann verwendet werden ohne eine gesonderte Behandlung zur Einstellung der
Konzentration.
Erfindungsgemäß erhält man bei Kombination der Stufen (1), (2) und (3) eine wäßrige Aufschlämmung mit >.5
einer hohen Calciumnitrit-Konzentration. Die bei Stufe (3) erhaltene Lösung enthält jedoch eine geringe Menge
Calciumhydroxid sowie unlöslich Verunreinigungen, welche im Ausgangsmaterial enthalten sind. Diese unlöslichen
Bestandteile werden in der Stufe (4) durch FiI-tration abgetrennt, wobei man eine wäßrige Lösung von
Caiciumnitrit höher Reinheit und höher Konzentration
erhält
Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Chargen-Betrieb, im halb-kontinuierlichen Betrieb oder im kontinuierlichen
Betrieb durchgeführt werden. Bei Durchführung im Chargen-Betrieb verwendet man zwei große
Reaktoren. Im ersten Reaktor wird die erste Stufe der Umwandlung des Calciumhydroxids in Caiciumnitrit
durchgeführt. Im zweiten Reaktor wird das dabei gebildete
nicht absorbierte Austrittsgas umgesetzt. Da der Calciumhydroxid-Gehalt im ersten Reaktor bei Durchführung
des Verfahrens im Chargen-Betrieb variiert, sind die Reaktionsgleichgewicht ungünstig. Demgemäß
ist es bevorzugt, ein kontinuierliches Verfahren zu wählen.
Da die Umwandlung des Calciumhydroxids mit Stickstoffoxiden zu Caiciumnitrit eine lange Zeit in Anspruch
nimmt, ist es bevorzugt, bei kontinuierlicher Verfahrensführung drei oder mehrere Reaktoren zu verwenden.
Man kann jedoch das kontinuierliche Verfahren auch in zwei Rohrleitungssystemen durchführen. In den
ersten Reaktor wird die wäßrige Aufschlämmung des Calciumhydroxids von oben her eingespeist und das
Stickstoffoxide enthaltende Gas wird von unten her eingespeist und das Reaktionsgemisch wird am Boden entnommen.
Das Ausirittsgas mit nicht absorbiertem Stickstoffoxid kann im Reaktor abgetrennt werden.
Das Reaktionsgemisch wird in den zweiten Reaktor von oben her eingeführt und das Gas mit niedriger
Stickstoffoxid-Konzentration wird von unten her eingeleitet und das Reaktionsgemisch wird am Boden entnommen.
Das erfindungsgemäße kontinuierliche Verfahren kann folgendermaßen skizziert werden:
Stickstoffoxide
enthaltendes Gas
enthaltendes Gas
erster Reaktor <-
Oxydationstunn
Aufschlämmung von Calciumhydroxid
zweiter Reaktor > Austrittsgas
Filter
-» Schlamm
60
65 wäßrige Lösung
von Caiciumnitrit
von Caiciumnitrit
Bei diesem kontinuierlichen System wird die wäßrige Aufschlämmung mit einem hohen Calciumhydroxid-Gehalt
(20 bis 40 Gew.-%) kontinuierlich von oben her eingeleitet und das Gas mit hoher Konzentration an
Stickstoffoxiden wird kontinuierlich vom Boden des ersten Reaktors her eingeleitet, wobei der Calciumhydroxid-Gehalt
im Bereich von 3 bis 10Gew.-% gehalten wird. Die Stickstoffoxide im Stickstoffoxid enthaltenden
Gas werden in der wäßrigen Aufschlämmung des Calciumhydroxids absorbiert und reagieren mit diesem. Das
Reaktionsgemisch wird kontinuierlich in den zweiten Reaktor überführt.
Andererseits wird das nicht absorbiert Stickstoffoxide
enthaltende Gas, welches aus dem ersten Reaktor austritt, kontinuierlich einem Oxydationsturm zugeführt
ii> dem die Stickstoffoxide oxydiert werden. Auf diese
Weise wird das Molverhältnis von NO/NO? eingestellt. Das gebildete Gas wird am Boden des zweiten Reaktors
eingeführt und mit dem Reaktionsgemisch kontaktiert, welches vom ersten Reaktor in den zweiten Reaktor
überführt wird. Die gebildete Lösung wird am Boden entnommen und einem Filter zugeführt. Als Filtrat erhält
man die wäßrige Lösung von Caiciumnitrit mit hoher Reinheit und hoher Konzentration. Das Filtrat wird
kontinuierlich erhalten.
Bei einer weiteren Ausführungsform wird das bei der Stufe (3) austretende nicht absorbierte Stickstoffoxide
en'hal.tende Gas verwendet und der Stufe (2') zugeführt, um das MoI-Verhältnis ΝΟ/ΝΌ2 zu steuern und falls
erforderlich die Konzentration der Stickstoffoxide in Stufe (2). Das in Stufe (3) erhaltene Reaktionsgemisch
wird mit dem Gas mit niedriger Stickstoffoxid-Konzentration kontaktiert, welches in Stufe (2') erhalten wird,
wobei die Stickstoffoxide in der Stufe (2') absorbiert werden und die in Stufe (3') anfallende Lösung wird
filtriert.
Auf gleiche Weise können eine Vielzahl von Stufen (2"), (2'").... und (3"), (3'").... hinzugefügt werden, um
die Umsetzung der Stickstoffoxide in den Absorptionsreaktoren durchzuführen bis der Calciumhydroxidgehalt
weniger als 3 Gew.-°/o beträgt.
Bei dem erfinduneseemäßen Verfahren können eine
Vielzahl von Stufen kombiniert werden. Es ist jedoch
optimal und am einfachsten, die Stufen (I), (2), (3) und (4) zu kombinieren, da in diesem Falle die Apparatur am
wirksamsten genutzt wird.
Somit werden erfindungsgemäß die Stufen (I), (2), (3) und (4) kombiniert und man erhält eine wäßrige Lösung
von Calciumnitrit mit mehr als 95 Gew.-% Calciumnitrit und einer hohen Reinheil von mehr als 95%. Dieses
wäßrige Lösung kann eingesetzt werden als Antikorrosionsmittel und als Zusatz zu Zement, ohne daß eine
weitere Behandlung erforderlich ist.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1 1 >
Ein erster Reaktor mit einem Durchmesser von 1,2 m und einer Höhe von 2,0 m wird mit 300 kg gelöschtem
""m (erster Re:n..cü5grac-) ^csc..:cki, sowie rn:i 800 «g
Wasser, wobei eine Aufschlämmung bereitet wird. Ein Gas mit 9,4 Volumen-% Stickstoffoxiden und einem
Mol-Verhältnis NO/NOj von 1,3 wird durch Oxydation von Ammoniak hergestellt. Das Gas wird mit einer
Temperatur von 170°C durch eine Düse mit einer Vielzahl von Löchern am Boden des ersten Reaktors eingeleitet,
wobei die Aufschlämmung gerührt wird. Die Einspeisung erfolgt während 9,5 h mit einem Durchsatz von
200 Nrn3/h. Während der Reaktion wird das Reaktionsgemisch gekühlt und auf 50 bis 60°C gehalten.
Der pH des Reaktiortsgemisches wird auf über 11 ω
gehalten. Man erhält 1,4 Tonnen eines Reaktionsgemisches mit 29,9 Gew.-% Calciumnitrit, 1,0 Gew.-% Calciumnitrat
und 3,2 Gew.-% Calciumhydroxid. Während der Reaktion beträgt die Stickstoffoxid-Konzentration
in dem den ersten Reaktor verlassenden Gas etwa J5
Das Reaktionsgemisch wird vom ersten Reaktor in den zweiten Reaktor überführt. Das etwa 1,5 Vol.-%
Stickstoffoxide enthaltende Austrittsgas des ersten Reaktors wird einem Oxydationsturm zugeführt, wobei das
Mol-Verhältnis von NOZNO2 auf etwa 1,4 eingestellt
wird. Das erhaltene Gas wird durch eine mit einer Vielzahl von Löchern am Boden des zweiten Reaktors eingeleitet
und bei 50 bis 60° C und bei einem pH von mehr als 11 während 9,5 h umgesetzt. Man erhält 1,4 Tonnen
des Reaktionsgemisches mit 33,5 Gew.-% Calciumnitrit, 1,1 Gew. -% Calciumnitrat, 0,7 Gew.-% Calciumhydroxid
und 5,9 Gew.-% weiterer Feststoffkomponenten. Die Stickstoffoxid-Konzentration im Austrittsgas beträgt
0,3 Vol.-%.
Das Reaktions^emisch wird abfiltriert, wobei eine
transparente wäßrige Lösung von Calciumnitrit mit 35,0Gew.-% Calciumnitrit und l,2Gew.-% Calciumnitrat
erhalten wird.
55 Beispiel 2
In den ersten Reaktor, welcher eine wäßrige Aufschlämmung von 28,8Gew.-% Calciumnitrit und
4 Gew.-% gelöschten Kalk enthält wird eine wäßrige Aufschlämmung von 25,8 Gew.-% gelöschter Kalk kontinuierlich
mit einem Durchsatz von 129 kg/h eingeleitet Ferner wird ein Gas mit 9,5 Vol.°/o Stickstoffoxiden
und einem Mol-Verhältnis NO/NO2 von 1,2 und mit einer
Temperatur von 170 bis 180° C, welches durch Oxydation
von Ammoniak erhalten wurde, kontinuierlich mit einem Durchsatz von 200 NmVh unter Rühren des
Gemisches eingeleitet Die Reaktionstemperatur wird auf 50 bis 55°C gehalten und das Reaktionsgemisch wird
kontinuierlich vom ersten Reaktor mit einem Durchsatz von 166 kg/h abgezogen. Die durchschnittl'che Verweil·
zeit beträgt 13 h und der Gehalt an nicht umgesetztem Calciumhydroxid wird auf 4 Gew.-% gehalten. Vom ersten
Reaktor wird das nicht umgesetzte Gas kontinuierlich mit einem Durchsatz von 172NmVh abgezogen
und einem Oxydationsturm zugeführt, in dem das Gas bei 60 bis 8O0C oxydiert wird. Dabei erhält man ein Gas
mit 1,5 Vol.-% Stickstoffoxiden und mit einem Verhältnis NO/NO2 von 1,3.
Die aus dem ersten Reaktor austretende Aufschlämmung mit 4 Gew.-°/o Löschkalk wird kontinuierlich dem
zweiten Reaktor mit dem gleichen Durchsatz zugeführt. Andererseits wird das Stickstoffoxide enthaltende Gas
kontinuierlich mit einem Durchsatz von !72 NmVh eingeleitet. Im zweiten Reaktor findet die Reaktion bei 55
bis 6O0C statt und das Reaktionsgemisch wird mit einem Durchsatz von 169 kr''h entnommen Die durchschnittliche
Verweilzeit beträgt 13 h. Das nicht umgesetzte Gas mit einem Gehalt von 0,3 Vol.-°/o Stickstoffoxiden wird
mit einem Durchsatz von 172NmVh entnommen und der Gehalt an gelöschtem Kalk, welcher im zweiten
Reaktor verbleibt, wird auf 1 Gew.-°/o gehalten. Die aus dem zweiten Reaktor austretende Aufschlämmung wird
kontinuierlich einem Filter zugeführt und man erhält als Filtrat eine klare wäßrige Lösung von 33,5 Gew.-% CaI-ciumnii·'·:
und 1.1 Gew.-% Calciumnitrat, welche frei von Calciumhydroxid ist. Die Lösung wird kontinuierlich
erhalten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Calciumnitrat, bei dem in erster Stufe ein 5
bis 10 Vol.-°/o Stickstoffoxide mit einem MoIverhältnis
NO/NO2 von 1,2—14 enthaltendes Gas bei 40 bis
700C in eine wäßrige Aufschlämmung von 20 bis 40Gew.-°/o Calciumhydroxid eingeleitet wird und
anschließend in einer weiteren Stufe bei 40—700C
ein Stickstoffoxide in geringerer Konzentration enthaltendes Gas in die bei der ersten Stufe erhaltene
wäßrige Aufschlämmung eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die erste
Stufe beendet, sobald der Calciumhydroxidgehalt auf einen Wert im Bereich von 3 bis 10Gew.-%
gesunken ist und danach das nicht-absorbierte und nicht-umgesetzte Gas abtrennt und zu einem Gas
mit 1 bis 3 Vol.-% Stickstoffoxiden und einem Mol-Verhältnis NO/NO2 von 1,2—1,5 oxydiert und erneut
mit der in der ersten Stufe erhaltenen wäßrigen Aufschlämmung unter Senkung des Caiciumhydroxid-Gehalts
auf weniger als 3 Gew.-% kontaktiert, worauf man die erhaltene Aufschlämmung filtriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Calciumhydroxidgehalt der bei der
ersten Stufe anfallenden und in die zweite Stufe eingeführten wäßrigen Aufschlämmung im Bereich von
3 bis 6 Gew.-°/o liegt
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Calciumhydroxidgehalt
in der bei der zweiten Stufe anfallenden wäßrigen Lösung weniger als 1 Gew.-% beträgt.
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