DE1901171A1 - Verfahren zum Entziehen von Schwefeldioxyd aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zum Entziehen von Schwefeldioxyd aus AbgasenInfo
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Description
betreffend
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entziehen von Schwefeldioxyd aus entweichenden Abgasen.
In Industrieabgasen, z.B. solchen aus Wärmekraftwerken zur Erzeugung von Elektrizität und aus Verhüttungsarbeiten,
ist das Schwefeldioxyd ein Bestandteil,der hauptsächlich für
die Verunreinigung der luft verantwortlich ist. Schwefeldioxyd ist nicht nur selbst schädlich für die Gesundheit und
für den' Pflanzenwuchs, sondern es kann auch zu einer starken Korrosion an exponierten Bauteilen fuhren,aufgrund der Oxydation
des Schwefeldioxyds in der Atmosphäre zu Schwefelsäure.
In normalen Abgasen beträgt die Konzentration an Schwefeldioxyd im allgemeinen etwa 0,1 bis 0,3 ?°t jedoch hängt dieser
Wert von dem Schwefelgehalt des zur Verbrennung benutzten Brennstoffes und den Verbrennungsbedingungen ab. Bei Verhüttungsoperationen
kann die Menge an Schwefeldioxyd im Abgas
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von 1 bis zu 10 $ oder mehr reichen, je nach dem Schwefelgehalt
des Erzes und den besonderen Verhüttungsbedingungen.
Man sucht daher seit langem nach Methoden, aus den Abgasen das Schwefeldioxyd auf möglichst billige und einfache
Weise zu entfernen, so daß die Verunreinigung der luft zurückgeht .
Das erfindungsgemäße Verfahren gründet sich auf die einfache Reaktion des Schwefeldioxyds mit einer, oder mehreren
der folgenden Verbindungen und zwar in Anwesenheit eines Katalysators: Schwefelwasserstoff, Carbonylsulfid (Kohlenstoffoxysulfid)
oder Schwefelkohlenstoff. Die Reaktionen können durch folgende Gleichungen dargestellt werden:
SO2 + 2 H2S ■» 2 H2O + 3 S
SO2 + 2 COS ^ 2 CO2 + 3 S
SO2 + CS2 >
CO2 + 3 S
Die Verbindung, welche dabei die Rolle eines reduzierenden Gases spielt, wird dem Abgasstrom stromaufwärts vor dem Katalysatorbett
zugefügt,und die Reaktionen verlaufen leicht bei Temperaturen von etwa 200 bis 35O0C. Es wurden bereits eine
Anzahl von Verfahren vorgeschlagen, die auf der Reaktion von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd in diesem Temperaturbereich
beruhen. Andererseits werden bei diesen Temperaturen jedochdfe Sulfide durch den allenfalls im Abgas anwesenden
Sauerstoff oxydiert, und man muß diesen Temperaturbereich daher meiden, wenn der Anteil an Sauerstoff gegenüber demjenigen
an Schwefeldioxyd verhältnismäßig bedeutend ist. Erfindungsgemäß werden niedrigere Temperaturen angewandt, bei wel-
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chen etwa in dem Abgasstrom anwesender Sauerstoff mit den
Sulfiden nicht reagiert; im allgemeinen liegen diese Temperaturen bei 50 bis 15O0C und vorzugsweise zwischen 100 und
120 C. Bei höheren Temperaturen besteht große Gefahr, daß der im Abgasstrom anwesende Sauerstoff den Schwefelwasserstoff
oxydieren würde. Der erfindungsgemäße Temperaturbereich hat
außerdem den Vorteil, daß viele der zu behandelnden Abgasströme von vornherein Temperaturen in diesem Bereich aufweisen,
so daß der Gesamtwärmebedarf für das Verfahren vermindert wird. Innerhalb dieses Temperaturbereiches wird der bei
der Reaktion gebildete Schwefel am Katalysator abgelagert und dieser verliert mit wachsender Schwefelablagerung langsam
seine Wirksamkeit.
Es lassen sich eine große Reihe an Katalysatoren verwenden, beispielsweise Kobaltmolybdat auf Tonerde, Eisenoxyd
auf Tonerde, die Edelmetalle, wie Palladium, Platin und RhoT
dium auf verschiedenen Katalysatorträgern oder aktiviertes Eisenoxyd; vorzugsweise verwendet man jedoch aktivierte Tonerde
oder Bauxit.
Die Erfindung wird im folgenden in erster Linie unter Bezugnahme auf Schwefelwasserstoff erläutert, wobei jedoch
unter dem Ausdruck "Schwefelwasserstoff" auch Gemische desselben mit Carbonylsulfid (Kohlenstoffoxysulfid) und/oder
Schwefelkohlenstoff zu verstehen sind.
Die Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd
ist exothermisch. Bei der Durchführung der Reaktion über einem festliegenden Katalysatorbett wird der Katalysator
aufgeheizt und seine Temperatur kann über den oben genannten Bereich hinaus ansteigen, was von dem Anteil an Schwe-
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feldioxyd in dem Abgasstrom abhängt. Wenn die Temperatur ansteigt,
entwickelt der im Gasstrom anwesende Sauerstoff eine Tendenz, den Schwefelwasserstoff zu oxydieren. Wenn es sich
also um Gasströme mit hoher Konzentration von Schwefeldioxyd
und Sauerstoff handelt, z.B. um Verhüttungsabgase, so ist es zweckmäßig, die Katalysatortemperatur unter Kontrolle zu halten,
indem man ein Wirbelbett verwendet und die Reaktionswärme durch Wärmeaustausch abführt; man kann auch auf das
feste Katalysatorbett und/oder in den Gasstrom Wasser versprühen oder einen verdünnten festen Katalysator durch einen
Reaktionsraum strömen lassen, in welchem ein wirkungsvoller Wärmeaustausch mit einem Kühlmedium stattfinden kann.
Eine weitere Methode zur Steuerung der exothermen Natur des Verfahrens und zur Aufrechterhaltung einer niedrigen Katalysatortemperatur,
wenn der Gasstrom viel Schwefeldioxyd enthält, besteht darin, daß man eine Reihe von aufeinanderfolgenden
Katalysatorbetten anwendet. Bei einer derartigen Arbeitsweise setzt man dem von einem Bett abströmenden Gasstrom
vor seinem Kontakt mit dem nächsten Bett jeweüs einen
Teil der mit dem Schwefeldioxyd umzusetzenden stöchiometrischen Menge an Schwefelwasserstoff zu bzw. man setzt eine solche
Anteilsmenge beim Beginn der Reaktion dem Originalgasstrom zu. Auf diese Weise wird die volle Reaktionswärme über sämtliche
Katalysatorbettungen verbreitet und das Resultat ist, daß die Temperatur jedes einzelnen Bettes unter Kontrolle
bleibt.
Die exothermische Natur der Reaktion zwischen Schwefeldioxyd
und Schwefelwasserstoff macht es nötig, die Tempera-
der tür des Katalysatorbettes mit Hilfe einer/oben beschriebenen
Methoden zu kontrollieren, wenn die Konzentration des Schwefeldioxyds im Gasstrom über 2 Vol.-$ ansteigt.
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Man kann auch das Schwefeldioxyd durch Umsetzung mit
Schwefelwasserstoff in zwei Stufen bzw. bei zwei Temperaturbereichen entfernen, nämlich erstens bei einer Temperatur um
250 bis 4000C und zweitens bei niederen Temperaturen zwischen
50 und 1500C. In der ersten Stufe erfolgt eine unvollständige
Umsetzung des Schwefeldioxyds zu Schwefel, da die Reaktion des Schwefeldioxyds mit dem Schwefelwasserstoff, zu Schwefel
und Wasser dazu neigt, bei hohen Temperaturen im umgekehrten Sinne zu verlaufen. An dem auf niederer Temperatur gehaltenen
Katalysator wird die Reaktion dann in zweiter Stufe vervollständigt. Der bei der hohen Temperatur erzeugte Schwefel kann
aus dem Gasstrom im Hochtemperaturbett durch Kühlen kondensiert werden oder er sammelt sich an dem auf niedriger Temperatur
gehaltenen Katalysator an. Man kann außerdem dem Gasstrom zur Umsetzung über dem heißen Katalysator lediglich
einen Teil der zur Umsetzung mit dem Schwefeldioxyd notwendigen Schwefelwasserstoffmenge zufügen und den Rest dieser
stöehiometrischen Menge an Schwefelwasserstoff dann mit dem aus dem Hochtemperaturbett abströmenden Gas vereinigen. Die
Reaktion wird dann über dem weniger heißen Bett vervollständigt. Der an dem heißen Bett erzeugte Schwefel kann aus dem
Strom entzogen werden, ehe dieser mit dem kühleren Bett in Berührung kommt, er kann aber auch an diesem kühleren Bett
erst gesammelt werden. Diese zweistufige Arbeitsweise ist am zweckmäßigsten, wenn es sich um Gassbröme mit einem hohen Gehalt
an Schwefeldioxyd und einem niedrigen Sauerstoffgehalt
handelt.
Zur Regeneration des Katalysators durch Entziehung des daran abgesexzten Schwefels wurden bereits die verschiedensten
Vorschläge gemacht. So kann man den Katalysator auf Tem-
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peraturen um 300 bis 35O0C erhitzen und den Schwefel in Dampfform
mit Hilfe eines Inertgasstromes abziehen. Man kann den Katalysator auch über den Siedepunkt des Schwefels hinaus erhitzen
und den Schwefel dann als Dampf abziehen. Der Schwefel wird durch Abkühlen des Dampfes bzw. des Inertgasstromes gewöhnlich
in Form von flüssigem Schwefel,der sich dann später verfestigt, aufgefangen. Man kann den Schwefel auch gleich
durch die üblichen Methoden in Schwefelwasserstoff überführen, beispielsweise durch Umsetzung mit dem im allgemeinen durch
Dampfbehandlung von Kohlenwasserstoffen gewonnenen Wasserstoff. Y/asserstoff. reagiert mit Schwefel in Gegenwart gewisser Katalysatoren
bei Temperatu:
zu Schwefelwasserstoff.
zu Schwefelwasserstoff.
lysatoren bei Temperaturen um 400 bis 5000C fast quantitativ
Es wurde auch vorgeschlagen, den an dem Katalysator abgelagerten Schwefel bei Temperaturen um 450 bis 500 G oder höher
mit Wasserstoff abzustreifen, um den Katalysator zu regenerieren und dabei zugleich unmittelbar Schwefelwasserstoff zu
gewinnen. Da die Reaktion des Schwefeldioxyds mit dem Schwefelwasserstoff drei Äquivalente Schwefel je zwei Äquivalenten
Schwefelwasserstoff erzeugt, müssen nur zwei Äquivalente Schwefelwasserstoff regeneriert werden und ein Äquivalent Schwefel
wird im allgemeinen als Nebenprodukt gewonnen und verkauft. Die entsprechenden Gleichungen lauten:
SO2 + 2 H2S >
3 S + 2 H2O
2H2 + 3S * 2H2S + S
Das überschüssige Äquivalent an Schwefel wird als Dampf
in dem Strom des Schwefelwasserstoffgases mitgerissen und beim Kühlen als Feststoff abgeschieden.
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Erfindungsgemäß wird zum Abstreifen des Schwefels von
dem Katalysator Kohlenmonoxyd verwendet. Obgleich die Reaktion des Kohlenmonoxyds mit Schwefel an sich bekannt ist, wurde,
soweit feststellbar, noch nie vorgeschlagen, diese Reaktion zum Abstreifen von Schwefel vom Katalysator zu benutzen.
Die Verwendung von Kohlenmonoxyd hat gewisse Vorteile gegenüber den bisherigen Vorschlägen, wie noch deutlich werden wird.
Kohlenmonoxyd reagiert mit Schwefel, wenn dieser \om Katalysator
abgestreift wird, zu Carbonylsulfid (Kohlenstoffoxysulfid)
gemäß der Gleichung:
CO + S * COS
Die Reaktion verläuft gewöhnlich bei Temperaturen von etwa 250 bis 5000C am Katalysator. Vorzugsweise wendet man eine
Temperatur von 300 bis 45O0C an, da die Reaktion innerhalb
dieses Bereiches vollständig verläuft und der Katalysator bei höheren Temperaturen zersetzt wird, wodurch seine Lebenszeit
begrenzt ist.
Das Carbonylsulfid kann unmittelbar in den Abgasstrom zurückgeführt
werden, wo es das Schwefeldioxyd zu Schwefel reduziert.
Es wurde jedoch gefunden, daß eine höhere Aufnahmefähigkeit für Schwefel am Katalysator erreicht werden kann,
wenn das in dem Abgasstrom enthaltene Schwefeldioxyd mit Schwefelwasserstoff
anstatt mit Carbonylsulfid umgesetzt wird. Das Carbonylsulfiä wird daher mindestens teilweise in Schwefelwasserstoff
übergeführt. Dies kann geschehen durch Hydrolyse bei einer Temperatur von etwa 200 bis 35O0C in Anwesenheit
eines Katalysators nach folgender Gleichung:
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COS + H2O >· H2S + CO2
Da ein Äquivalent Carbonylsulfid ein Äquivalent Schwefelwasserstoff
erzeugt, werden nur 2/3 des bei der Reaktion zwischen dem Schwefeldioxyd und dem Schwefelwasserstoff erzeugten
Schwefels im allgemeinen in Carbonylsulfid übergeführt
und dann zu Schwefelwasserstoff hydrolysiert. Das restliche Drittel wird im allgemeinen als fester Schwefel gewonnen.
Die Hydrolyse des Carbonylsulfids kann als von dem t '. Abstreifen des Katalysators mit Kohlenmonoxyd. getrennte Stufe
durchgeführt werden oder sie kann gleichzeitig damit erfolgen, indem man dem mit Schwefel beladenen Katalysator Kohlenmonoxyd
und Wasserdampf zuführt.
Da zwei Stufen notwendig sind, um den Schwefelwasserstoff
zu erzeugen, wenn der Schwefel erfindungsgemäß von dem Katalysator mit Kohlenmonoxyd abgestreift wird, könnte es so
aussehen, als ob die Verwendung von Kohlenmonoxyd anstelle des bei bekannten Verfahren verwendeten Wasserstoffes keinen
Vorteil bringen würde. Es wurde jedoch festgestellt, daß beträchtliche
Vorteile zu erzielen sind, welche die Verwendung von Kohlenmonoxyd anstelle von Wasserstoff überraschenderweise
besonders zweckmäßig machen.
Die Reaktion zwischen Kohlenmonoxyd und Schwefel verläuft bei einer niedrigeren Temperatur als die Reaktion zwischen
Wasserstoff und Schwefel. Dies bedeutet für den zur Umsetzung von Schwefeldioxyd mit Schwefelwasserstoff verwendeten
Katalysator eine wesentliche Verlängerung seiner lebenszeit. Die Wirksamkeit des Katalysators kann mit der Zeit zu-
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rückgehen aufgrund der aufeinanderfolgenden Erhitzungen und Abkühlungen, wobei dieser Wirkungsabfall um so geringer ist,
je geringer die Temperaturdifferenz zwischen dem erhitzten und dem gekühlten Zustand ist. Ferner ist sowohl die Reaktion
zwischen Kohlenmonoxyd und Schwefel wie diejenige zwischen Wasserstoff und Schwefel am Katalysator exothermisch, jedoch
ist die Reaktion zwischen Wasserstoff und Schwefel weniger exothermisch als diejenige zwischen Kohlenmonoxyd und Schwefel,
wie aus folgendem hervorgeht:
CO + S » COS > ΔH = -8,5 Kcal/Mol
H2 + S —-» H9S >
ΔH = -4,7 Kcal/Mol
C.
Man hat also den wichtigen Vorteil, daß zur Erhitzung des mit Schwefel beladenen Katalysators auf Reaktionstemperatur
und zur Aufrechterhaltung der Reaktion beim Abstreifen mit Kohlenmonoxyd weniger Wärme zugeführt werden muß als bei der
Verwendung von Wasserstoff. Außerdem ist die Reaktion zwischen Carbonylsulfid und V/asser exothermisch, gemäß:
COS + H2O = H2S + CO2 ^ Δ H = -6,1 Kcal/Mol
Beim Abstreifen und der Überführung des Schwefels in Carbonylsulfid mit Hilfe von Kohlenmonoxyd kann aufgrund von '
entweder hohen Temperaturen während des Abstreifens (z.B. 400 bis 60O0C) oder aufgrund der Anwesenheit von verschiedenen
Kohlenwasserstoff- oder Kohlenstoffrückständen im Kohlenmonoxyd
eine gewisse Menge an Schwefelkohlenstoff (Kohlen-
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stoffdisulfid) gebildet werden. Die Reaktionen zur Bildung
des Disulfide entsprechen den Gleichungent
2 COS > CO2 +. CS2
3 S + 1 (CH2)n ■-—» CS2 + H2S
Der so gebildete Schwefelkohlenstoff kann gemeinsam mit dem
Schwefelwasserstoff in den Prozeß zurückgeführt und zur Reduktion von Schwefeldioxyd im Abgas ausgenutzt werden. Vorzugsweise
sollte, wie beim Carbonylsulfid, der Hauptanteil an Schwefelkohlenstoff zu Schwefelwasserstoff hydrolysiert werden,
der dann ebenfalls zurückgeleitet wird. Die Hydrolyse
des Schwefelkohlenstoffes erfolgt unter den gleichen Bedingungen wie diejenige des Carbonylsulfides und ist ebenfalls
exothermischs
CS2 + 2H2O >
CO2 + 2H2S Λ H = -15,6 Kcal/Mol
Aus dem Vorangehenden geht hervor, daß die Verwendung von Kohlenmonoxyd anstelle von Wasserstoff zum Abstreifen
des Schwefels von dem Katalysator zu Ersparnissen führt, die im Hinblick darauf, daß das erfindungsgemäße Verfahren zweistufig
ist, während man bei Verwendung von Wasserstoff mit einem einstufigen Verfahren auskommt, besonders überraschend
sind. Das Abstreifen des Katalysators mit Kohlenmonoxyd hat
auch Vorteile gegenüber dem Abstreifen durch unmittelbares Erhitzen des Katalysators oder gegenüber der Verwendung eines
inerten Gases, da in diesen Fällen der gesamte Schwefel zunächst zurückgewonnen und dann ein Teil davon in Schwefel—
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. - 11 - . 1A-35 667
wasserstoff übergeführt werden muß, was, verglichen mit der
Kohlenmonoxydreaktion, zu einem unökonomisehen Wärmeverbrauch führt.
Die Kontaktzeit zwischen dem Gemisch aus Schwefeldioxyd
und Schwefelwasserstoff und.dem Katalysator ist im allgemeinen sehr kurz; sie beträgt weniger als 0,5 Sekunden und
kann selbst auf 0,01 Sekunden reduziert· werden. In gleicher
Weise kann die Kontaktzeit zwischen dem Kohlenmonoxyd und dem
mit Schwefel beladenen Katalysator zwischen 0,01 und 0,5 Sekunden schwanken.
Das verwendete Kohlenmonoxyd kann rein sein, kann jedoch auch mit Wasserstoff vermischt sein oder wesentliche Mengen
Stickstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf enthalten. Wird ein Gasgemisch aus Kohlenmonoxyd und Wasserstoff verwendet,
so reagiert der Wasserstoff mit dem Schwefel, wenn der Katalysator aufgrund der exothermischen Natur der Reaktion zwischen
Kohlenmonoxyd und Schwefel sich auf mehr als etwa 4000C aufheizt. Der Umstand, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren
die Möglichkeit besteht, derartige Gasgemische zu verwenden und mit gleicher Wirksamkeit Wasserstoff und Kohlenmonoxyd
zu benutzen, trägt stark zur Anpassungsfähigkeit des neuen Verfahrens bei. Hierdurch wird es möglich, eine Vielzahl
von billigen Quellen für ein unreines Reduktionsgas aus Wasserstoff und Kohlenmonoxyd auszunutzen, wie man es beispielsweise
erhält durch partielle luftoxydation oder durch Dampfbehandlung von Erdgas, Naphtha oder Petroleumdestillationsrückständen
oder bei der leuchtgasherstellung. Die Umsetzung von Kohlenmonoxyd zu Wasserstoff und Kohlendioxyd
bei der Wassergasreaktion und die Entfernung des Kohlendioxyds wird nicht notwendig.
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Die Erfindung sei nun anhand der Zeichnung, die ein schematisches Fließschema darstellt, näher erklärt.
Ein schwefeldioxydhaltiger Gasstrom, z.B. ein Abgasstrom,
aus welchem die Flugasche durch elektrostatische Abscheidung entfernt ist, wird über die Leitung 10 einer Mischkammer 12
zugeleitet, worin er mit Schwefelwasserstoffgas gemischt wird, das über leitung 14 eingeleitet wird. Die. Mischkammer
12 ist mit beliebigen Einrichtungen zum Durchmischen der Gase versehen. Eine derartige Einrichtung enthält eine Gasdüse zur
Einleitung des Schwefelwasserstoffes in den schwefeldioxydhaltigen
Gasstrom und eine Anzahl von nach der Düse angeordneten Prallblechen, um eine innige Vermischung des Schwefelwasserstoffes
und des zugeführten Gases zu bewirken. Das Gemisch wird über Leitung 16 in eine Kontaktkammer 18 eingeleitet,
die den Katalysator, vorzugsweise aktivierte Tonerde, enthält. Der Katalysator hat im allgemeinen eine Temperatur
von etwa 100 bis 1200C. Er ist auf beliebige Weise innerhalb
der Kontaktkammer 18 angeordnet, z.B. als Fes.tbett oder als
bewegliches Bett. Ein bewegliches Bett ist bevorzugt, da hierdurch ein kontinuierlicher Betrieb der Vorrichtung möglich
wird.. Das Bett kann auch eine Wirbelschicht sein. Bei einem Festbett müßte, die Einheit von Zeit zu Zeit abgeschaltet
werden, wenn der; Katalysator seine Wirksamkeit verliert, um den angesammelten Schwefel zu entfernen. Man könnte natürlich
zwei identische Kontaktkammern benutzen, die abwechselnd abgeschaltet wferden, um die Regeneration des Katalysators
in einer der Kainmern zu ermöglichen, während der Katalysator
in der anderen- Kammer die Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd weiterhin fördert. Bei Verwendung
eines beweglichen Bettes kann der Katalysator aber kontinuierlich entfernt, regeneriert und wieder eingesetzt-
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nerden, ohne daß die Vorrichtung abgeschaltet werden muß.
Der Katalysator fördert die Reaktion des Schwefelwasserstoffes und etwa vorhandenem Carbonylsulfid mit Schwefeldioxyd
zu Kohlenstoffdisulfid, so daß das Schwefeldioxyd aus äem Gasstrom
entfernt und Schwefel erzeugt wird. Der von Schwefeldioxyd und von Schwefelwasserstoff freie Gasstrom verläßt
dann die Anlage über Leitung 20 durch den Abzug. Der mit. Schwefel beladene Katalysator wird aus der Kontaktkammer
über Leitung 22 einem Regenerator 24 zugeführt. Kohlenmonoxyd,
im allgemeinen vermischt mit Wasserstoff aus einer beliebigen Quelle, z.B. als Leuchtgas, wird über die Leitung 26 zugeführt
und zwar im allgemeinen bei einer solchen Temperatur, daß im Regenerator 24 eine Temperatur von etwa 35O°C erzeugt
wird. Der Regenerator 24 ist von beliebiger Bauart, vorzugsweise ist er so ausgestaltet, daß ein besonders hoher Kontakt
zwischen dem Kohlenmonoxyd und dem Wasserstoff am Katalysator sichergestellt ist. Der Katalysator, von welchem der
Schwefel entfernt ist, wird über Lei-tung 28 in die Kontaktkammer 18 zurückgeführt. Im allgemeinen führt man nur so viel
Kohlenmonoxyd und Wasserstoff in den Regenerator 24 ein, daß diese mit 2/3 der molaren Menge an Schwefel reagieren. Der
resultierende Gasstrom, der Garbonylsulfid, Schwefelwasserstoff,
restlichen Wasserstoff und Schwefeldämpfe enthält, wird über Leitung 30 dem Hydrolysator 32 zugeführt. Enthält
das Leuchtgas bzw. die andere benutzte Quelle für Kohlenmonoxyd Wasserdampf, so wird ein Teil des Carbonylsulfids im
Regenerator 24 in Schwefelwasserstoff übergeführt. Im Hydrolysator 32 wird über Leitung 34 Wasserdampf zugeführt und
das Carbonylsulfid wird über einem Katalysator, z.B. aktivierter Tonerde, Bauxit oder Nickelsulfid auf Tonerde, bei
einer Temperatur von etwa 200 bis 35O°C hydrolysiert. Etwa verbleibendes Kohlenmonoxyd, das im Regenerator 24 nicht um-
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gesetzt wurde, wird im Hydrolysator in Carbonylsulfid und
dann in Schwefelwasserstoff übergeführt. Etwa noch vorhandener Wasserstoff kann durch Kontakt mit einem weiteren Katalysator,
wie Nickelsulfid auf Tonerde oder Chrom auf Tonerde, bei etwa 300 bis 4000C in Schwefelwasserstoff übergeführt
werden. Das Gemisch aus Schwefelwasserstoff und Schwefeldampf wird im Kondensator 38 gekühlt, wobei sich der erhaltene
Schwefel kondensiert und als Flüssigkeit über Leitung 36 abgezogen
wird. Der erzeugte Schwefelwasserstoff wird über Leitung 14 in die Mischkammer 12 zurückgeführt. Das als Nebenprodukt
bei der Hydrolyse des Carbonylsulfids gebildete Kohlendioxyd wird ebenfalls zurückgeführt - und über Leitung 20
in die Atmosphäre entlassen. Der gewonnene Schwefel wird nach Abkühlen in fester Form dem Handel zugeführt und stellt
ein wertvolles Nebenprodukt des Verfahrens dar..
Außer der in der Zeichnung dargestellten Anordnung, wobei der Regenerator und der Hydrolyaator getrennt sind, kann
auch eine einzige Kammer vorgesehen sein, in der gleichzeitig die Regeneration und die Hydrolyse zu Schwefelwasserstoff erfolgt.
Bei einer derartigen Ausführungsform ist dann der Hydrolysator 32 weggelassen und die Dampfleitung 34 mündet
dann gleichzeitig mit der Kohlenmonoxydleitung 26 in den Regenerator 24. Das Kohlenmonoxyd und der 7/asserdampf können
durch die gleiche Leitung zugeführt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, wobei die Prozentsätze, falls nicht anders angegeben,
als Vol.-$> zu verstehen sind.
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ORIGINAL WSPECTED
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Ein Gasstrom, der neben Stickstoff 0,2 # Schwefeldioxyd,
4 % Sauerstoff, 14 # CO2, 7 % H2O und 0,4 # Schwefelwasserstoff
enthielt, wurde über ein festes Katalysatorbett von 40 g eines Alcoa ]p-1-Tonerdekatalysators mit einer Teilchengröße
von 1,17 - 2,36 mm geleitet. Der Gasstrom ist, abgesehen von dem Schwefelwasserstoffgehalt, typisch für ein Abgas
aus einem Wärmekraftwerk, in welchem Kohle oder Öl verbrannt wird.
Die Temperatur des Katalysators betrug anfänglich 11O0C
und sank während des Arbeitsganges auf 100 C ab. Der Gasstrom wurde mit einer Geschwindigkeit von 10 000 cm /min über den
Katalysator geleitet und die Menge an daraus entzogenem Schwefeldioxyd wurcle in gewissen Zeitintervallen bestimmt. Die
Resultate gehen aus der Tabelle I hervor.
Tabelle I | |
Zeit (min) ■ | i* SO2 ent ζ ο |
20 | 100 |
42 | 100 |
74 | 97,3 |
102 | 93,7 |
135 | 90 |
147 | 85 |
165 | 77 |
177 | 63 |
209 | 55 |
252 | 55 |
291 | 43 |
H2S | entzogen |
99 | ,5 |
96 | ,5 |
92 | |
86 | |
74 | |
53 | |
41 |
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Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß im Verlauf der Operation die Wirksamkeit des Katalysators mit zunehmender
Menge an Schwefel, der sich darauf absetzte, abfiel. Nach 291 min war das Gewicht des Katalysators auf 58 g angestiegen,
was bedeutete, daß sich 18 g Schwefel darauf abgesetzt hatten. Die geringen Differenzen im Prozentsatz von Schwefeldioxyd
und von Schwefelwasserstoff, die beide dem Gas entzogen
worden waren, sind zurückzuführen auf geringe zufällige Schwankungen in der Zusammensetzung des zugeführten Gases,
die von Zeit zu Zeit auftraten. Die Resultate zeigten jedoch, daß eine praktisch 100 folge Äquivalenz zwischen dem Prozentsatz
an entzogenem Schwefelwasserstoff und an entzogenem Schwefeldioxyd während der ganzen Dauer des Prozesses aufrechterhalten
blieb.
21,6 g Katalysator, beladen mit 8,4 g Schwefel, der aus der Durchführung des obigen Verfahrens über etwa 252 min
stammte, wurden oberhalb eines Bettes von 10 g abgestreiftem Alcoa F-1-Tonerde-Katalysator angeordnet. Ein Generatorgasgemisch,
wie es erhalten werden kann aus Kohle, Wasser und Luft, mit einem Gehalt an 17,1 Mol-fo Wasserstoff, 4,5 Mo 1-$
Kohlendioxyd, 37,5 Mol-fo Stickstoff und 28,3 Mol-fo Kohlenmonoxyd
sowie 12,6 Mo1-$ Wasserdampf wurde mit einer Geschwindigkeit
von 570 cm /min über die Kombination aus schwefelhaltigem und abgestreiftem Katalysator, erhitzt auf etwa
330 C, geleitet. Nach Durchstreichen durch den Katalysator wurde die Zusammensetzung des Gasstromes neu bestimmt. Dann
wurde der Gasstrom weiter durch ein zweites Katalysatorbett geleitet, das aus 20 g Harshaw Ni-4401 Nickelsulfid auf Tonerde
über 20 g Alcoa P-1-Tonerde-Katalysator bestand und auf
ungefähr 360 C erhitzt war. Wiederum wurde die Zusammensetzung
des so erhaltenen Gasgemisches bestimmt. Die Resultate gehen aus der Tabelle II hervor.
- 17 909836/0880
1 ia-35*901171
Zusammensetzung des Gases (Mol-?C) (Trockenbasis) Primärer Katalysator
H2S SO2 CS2 H2 N2 CO
22.0 <0.1 0.1 15.7 33 0.6
12.6 ^O.l 1.0 18.1 36 0.6
13.0 *0.ί ^O.l 17.8 38 1.1
11.2 <0.1 ^O.l 17.9 38 s 3.5
10.7 ^O.i 0.1 17.0 37 21.0
0.2 -=0.1 ^ 0.1
^o.i <o.i ^-o.i 19.6 43 32.4
Zusammensetzung des Gases (Mol-#) (Trockenbasis) Sekundärer Katalysator
Zeit min |
13.0 | COS |
5 . | 13.2 | 6.7 |
10 | 12.0 | 18.0 |
20 | 10.7 | 16.0 |
S5 | 6.1 | 18.0 |
30 | 5.0 | 3.4 |
35 | 0.1 | |
40 | <0 1 | |
Zeit min |
26.9 | COS | 34.5 | SO2 | CS2 | -^O.l | h | CO |
5 | 16.5 | 0.5 | 31.0 | -ί.0.1 | <0.1 | ^O.l | 37 | -10.1 |
10 | 16,6 | 14.2 | 31.7 | ^ 0.1 | ^lO.l | ^O.l | 37 | -£0.1 |
20 | 12.9 | 11.8 | 30.0 | ^O.l | 0.8 | 1.0 | 38 | -tfO.l |
25 | 14.5 | 17.O | 28.8 | ^O.l | 3.0 | 0.2 | 35 | 0.2 |
30 | 5.8 | 16.0 | 4.2 | Ä0.1 | 1.1 | 20.0 | 39 | 40.1 |
35 | 7.0 | 1.8" | 1.1 | -^O.l | <0.1 | '39 | 28.0 | |
40 | ^O.l | <eO. 1 | <0.1 | |||||
- 18 -
909836/0880
- 18 - 1A-35 667
Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, wurde der gesamte
Schwefel innerhalb etwa 35 min von dem Katalysator abgestreift. Über dem primären Katalysator waren nach tO min mehr als 95 Ί»
des Kohlenmonoxyds in Carbonylsulfid überführt. Unter Einwirkung
der beiden Katalysator/ ergab sich eine mehr als 99f5#-
ige Umwandlung des Kohlenmonoxyds in Carbonylsulfid und der Wasserstoff wurde zu mehr als 99»5 $ in Schwefelwasserstoff
übergeführt.
Das am Schluß erhaltene Gasgemisch kannte in" entsprechenden
Mengen dazu verwendet werden, mit dem Schwefeldioxyd in dem ursprünglichen Gasstrom zu reagieren.
Ein Gasstrom mit 5 $ Schwefeldioxyd, 5 $>
Sauerstoff, 5 $> Kohlendioxyd, 2,2 <f>
Wasser, 72,8 $ Stickstoff und 10 ?£
Schwefelwasserstoff wurde in Kontakt gebracht mit einer 7/irbelschicht
von 30 g eines aktivierten Bauxitkatalysators (Porocel-SRC) von einer Teilchengröße von 0,177 - 0,250 mm.
Der Gasstrom ist - abgesehen von dem Schwefelwasserstoffgehalt - typisch für ein bei der Verhüttung von Kupfer- oder
Zinkerzen oder Pyriten erhaltenes Abgas.
Die Temperatur des Katalysators betrug anfangs 80 C,
stieg jedoch durch die exothermische Natur der Reaktion zwischen Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff rasch auf 125°C
an. Aufgrund 4es Arbeitens mit einer Wirbelschicht, wobei die
Gefäßwände bei Umgebungstemperatur gehalten wurden, fiel die Temperatur der Wirbelschicht und wurde während der Durchführung
des Verfahrens dur.ch Wärmeaustausch auf rund 1QO0C gehalten.
Der Gasstrom strömte mit einer Geschwindigkeit von
- 19 90983B/0880
ORIGINAL ?MSPECTED
- 19 - 1A-35 667
2000 cm /min durch das Katalysatorbett,und die Menge an entzogenem
Schwefeldioxyd wurde von Zeit zu Zeit bestimmt. Die Resultate gehen aus Tabelle III hervor.
Tabelle III | |
Zeit (min) | ■fo SO2 ent |
6,5 | 99,4 |
9,5 | 96,8 |
14,5 | 93 |
19,0 | 96 |
22,0 | 95 |
25,0 | 93 |
28,5 | 75 |
31,5 | 33 |
entzogen
99,5-99,7 99,6 99,6 99,5
75
33
Mit fortschreitender Umsetzung und mit zunehmendem Ansatz von Schwefel auf dem Katalysator üeß die Wirksamkeit
des letzteren nach, zunächst langsam und dann nach etwa 25 min immer stärker. Nach 31",5 min hatte das Gewicht des
Katalysators um 11,5 g zugenommen, was anzeigte, daß der Katalysator zu 33,4 Gew.-$ mit Schwefel beladen war. Die kleinen
Unterschiede in der Äquivalenz des Prozentsatzes von entzogenem Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff sind auf die
geringen zufälligen Schwankungen in der Zusammensetzung des zugeführten Gases von Zeit zu Zeit zurückzuführen. Aus der
Tabelle geht jedoch hervor, daß zwischen dem Prozentsatz an entzogenem Schwefelwasserstoff und entzogenem Schwefeldioxyd
während der ganzen Dauer der Umsetzung eine so gut wie 100 fo lge Äquivalenz bestand.
- 2o 909836/0-8 80
ORIGINAL !NSPECTSD
- 2ο - 1Α-35 667
Der beladene Katalysator wurde oberhalb eines Bettes aus 10 g abgestreiftem Porocelkatalysator (Teilchengröße
0,047 - 0,094) angeordnet. Ein Gasgemisch, erhalten durch partielle Oxydation von Methan mit Luft, das 34 Mo1-$ Wasserstoff,
36,5 iSol-# Stickstoff, 12,5 Mol-# Kohlenmonoxyd, 4,5
Mol-# Kohlendioxyd und 12,6 Mol-# Wasserdampf enthielt, wurde
mit einer Geschwindigkeit von 570 cm /min durch den Katalysator
geleitet j der auf etwa 3000C erhitzt war. Nach Durchstreichen
des Katalysators wurde die Zusammensetzung des Gasstromes bestimmt. Dann wurde der Gasstrom durch ein zweites
Katalysatorbett aus 20 g Harshaw Fe-0301-Katalysator (Eisensulfid
auf Tonerde) in einer Teilchengröße von 0,047 bis 0,094 mm, das auf etwa 345 C aufgeheizt war, hindurchgeleitet.
Die Zusammensetzung des endgültig erhaltenen Gasgemisches
wurde bestimmt. Die Resultate sind in Tabelle IY aufgeführt.
- 21 -
909836/0880
- 21 - 1A-35 667
Zusammensetzung des Gases (Mol-56) (Trockenbasis)
Primärer Katalysator
Zeit
sin |
...." 11.3 | COS | - | 0.1 | H2S SO2 CS2 | \ | N | - | 41 | CO | 9.8 | Sekundärer Katalysator | H2 | H2 | CO |
_ 5 | 11.6 | 0.1 | *0.1 | 11.7 -i.0.1 *0.1 | 32.6 | 39 | Kl | COS | |||||||
10 | 12.1 | 0.1 | -£0.1 | 12.7 ^0.1 ^0.1 | 32.0 | 39 | 42 | 4.3 | 14.3 | ||||||
15 | 12.0 | . 0.1 | 15.1 ^0.1 -λΟ.1 | Zusammensetzung des Gases (MoI-^) (Trockenbasis) | |||||||||||
20 | 12.4 | 0.1 | 16.2 -£0.1 ^0.1 | 30.8 | 38 | 3.4 | |||||||||
25 | 9.6 | 0.2 | 17.7 <0Λ ^O.l | CO2 | |||||||||||
30 | 0.1 | 10.1 -cO.l *0.1 | 34.6 | 38 | 7.0 | ||||||||||
35 | 7.0 | - | ■ | ||||||||||||
40 | 5.3 | 9.6 <0.1 -sO.l | 31.2 | ||||||||||||
45 | 5-0 | 3.5 50.1 ^0.1 | |||||||||||||
50 | 0.3 ^0.1 -tO.l | 38.7 | |||||||||||||
Zeit nin |
|||||||||||||||
. 5 14.6 0.2 41.5 -'O.l -cO.l 3.8 39 0.5
10 15.I 0.2 44.8-^0.1 *0.1
15 13.5 1.0 45.1 ^0.1 -co.1 0.8 39 -co.1
20 13.4 1.2 45.5 ^0.1 -cO.l
25 13.3 1.6 45.2 *Q.l "0.1 1.1 38 ^0.1
30 13.0 2.0 45.I -sO.l -cO.l
35 12.5 2.0 44.5 -*0.1 -co.l 2.4 38 0.6
40 12.1 0.3 35.0 *0.1 -^0.1
45 9.6 -<o.a 14.1 -=0.1 ^0.1 31.0 39 6.3
50 7.1 "=ο.ι 4.8 *o.i -10.1
55 5.3-Ό.1 1.5
<O.l *0.1 39.1 *1 13.3
909836/0880
- 22 -
- 22 - 1A-35 667
Aus den in der Tabelle aufgeführten Resultaten geht hervor, daß der gesamte Schwefel in etwa 5o min vom Katalysator
abgestreift worden war. Nach etwa 20 min waren 75 $ des Kohlenmonoxyds zu Carbonylsulfid umgesetzt und die Umsetzung
war höher als 99 # bei Einwirkung von zwei Katalysatoren nach
20 min. Außerdem betrug die Umsetzung von Wasserstoff zu
Schwefelwasserstoff über dem zweiten Katalysator nach 2o min mehr als 97 ^.
Das erhaltene Gasgemisch konnte in entsprechenden Men—
gen zur Umsetzung mit dem Schwefeldioxyd in dem Gasstrom verwendet
werden.
Es wurden eine Anzahl Reaktionen zwischen den Gasströmen mit verschiedenen Konzentrationen an Schwefeldioxyd einerseits
und Schwefelwasserstoff andererseits über verschiedenen Katalysatoren durchgeführt. Einige der Katalysatoren wurden
als Festbett, andere als Wirbelschicht betrieben. Die Konzentration an entzogenem Schwefeldioxyd wurde, ebenso wie die
Beladung des Katalysators mit Schwefel, in den einzelnen Fällen bestimmt. Die in den meisten Fällen verwendete Konzentration
an Schwefelwasserstoff betrug das Doppelte wie die Konzentration an Schwefeldioxyd in dem zugeführten Gas. Der
Zustrom zu dem Katalysatorbett bestand in jedem Fall aus Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff, wobei der Rest, falls
nicht anders angegeben, Stickstoff ist. Die Resultate sind der Tabelle Vzu entnehmen.
- 23 909836/0880
ORIGINAL iiN'SPECTEO
lA-35 667
Kataly sator |
lSuG"" .ysa- tor- menge (g) |
Korn größe (mm) |
Anfangs- tempera tur des Katal. 0G |
Gasge schwin digkeit (cmνmin) |
SOp-Kon- zentra- tion in Mol-$ des Ga ses |
Ladung des Kata lysators g S/lOOg Kataly sator |
Alcoa: P-I |
ho | 1,17-2,36 | . 110 | 10,000 | 0.2 | 44.8 |
P-I | 30 | 0,3 -0,83 | 100 | 1,550 | 1.0 | 66.6 |
P-I | 30 | 1,17-2,36 | 30 | 1,550 | 5.0 | 54.O |
P-I | 10 | 1,17-2,36 | 100 | 10,000 | 1.0 | 25.0 |
P-I | 10- | 0,3 -0,83 | 100 | 1,550 | 0.2 | 46,0 |
P-I . | 30 | 0,15-0,38 | 23 | 1,700 | 5.0 | 4U.7 |
0 P-I |
30 | 0,15-0,38 | 110 | 2,600 | 1.0 | 30.3 |
P-3 | 10 | 1,0 -2,36 | 120 | 1,550 | 1.0 | 52.4 |
P-3 | 30 | 0,18-0,25 | 80 | 2,000 | 5.0 | 38.5 |
P-3 | 10 | 0,18-0,25 | 22 | 2,500 | 10.0 | 44.0 |
Porocel SRC |
10 | 0,1 -2,36 | 110 | 1,550 | 1.0 | 53.2 |
SRC | 10 | 0,1 -2,36 | 110 | 1,550 | 1.0 | il8,2 |
SRC | 30 | 0,18-0,25 | 80 | 2,000 | 5.0 | 38.4 |
HARSIiAW Act. AI2O3 AL-I8O2 |
10 | 0,1 -2,36 | 110 | 1,550 | 1.0 | 102.9 |
seitl. fortgesetzt durch S. 23a
90983 6/0880
lA-35 667
!Tabelle Y (Forts.)
<fa SO« dem zuger. Gas ent zogen bei dieser Ladung |
io des ge samten zugef. SOg ent zogen |
Kataly sator bett |
Zugeführtes Gas; Rest auf 100: N« (wenn nur HgS/SOg/Ngf |
43.0 | 77 | • fest | M O2 11° HgO, 1496 CO2 |
27.0 | 92 | fest | |
32.0 | fest | Temperaturanstieg auf 1500C bei Reaktion |
|
4.0 | 50 | fest | |
86.0 | 93 | fest | |
65.O | 97 | Wirbel schicht |
8% Op, Temperaturanstieg auf I05°C |
42 | 95 | Wirbel schicht |
|
23.5 | 69 | fest | 4$ O2, 6$ HgO |
44.3 | 98 | Wirbel schicht |
596 O2, 5i° CO2, 2% H2O |
75.4 | 88 | Wirbel schicht |
5fo O2 2fo HgO, Temperatur anstieg auf 80-1200C |
34.0 | 78 | fest | M° 02t 6$ H2O |
46.2 | 76 | fest | 4# O2, 20$ H2O |
33.2 | 76 | Wirbel schicht |
5$ O2, 596 CO2, 2% H2O |
44.8 | 82 | fest | 4# O2, 6<fo HgO |
seitl. Fortsetzung v. S. 23
- 24 -
909836/0880
lA-35 667
Kataly sator |
Kata- lysa- tor- menge (g) |
Korn größe (um) |
lnfangs- tempera- tur des Cat al. 0C |
Gasge schwin digkeit ( cm vmin] |
SOp-Kon zentra- tion in UoI-Ji des Ga ses |
Ladung des Kata lysators g S/lOOg Kataly sator |
URSHAW tat. AI2O3 kL-1706 |
0,1 -2,36 | 110 | 1,550 | 1.0 | 150.5 | |
ΠΛΟΑ 1-151 |
30 | rund 6,4mm 0 |
100 | 1,550 | 1.0 | 31.3 |
3.5£ Pt.on M2O3 |
3,2mm Pellets |
100 | 1,550 | 1.0 | 5O.8 | |
KAISER ACT AL KA-201 |
10 | 0,1 -2,36 | 110 | 1,500 | 1.0 | 96.7 |
KAISKK AuT AL KA-201 |
10 | 0,1 -2,36 | 110 | 1,500 | 1.0 | 9O.7 |
KAjSEK * Act. AL. KA-201 |
10 | 0,1 -2,36 | 110 | 1,500 | 5.0 | 82.O |
KAISER * Act .AL. KA-201 |
10 | 0,25-0,33 | no | 1,500 | 5.0 | 76.h |
seitl. fortgesetzt durch S. 24a
*HoS-Konzentration im zugeführten Gas bei l£ ergibt nichtetöehiometrisches
Verhältnis SO2SH2S von 5:1.
Die Zahlen für i» entzogenes SO2 sind die theoretische Menge,
bezogen auf die HpS-Konzentration.
909836/0880
. 1901171 | |
- 34β-- | 1Α-35 667 |
■r&»W*
Tabelle V (untere Ports.)
£ SO2 dem züger. Gas ent zogen bei dieser Ladung |
$> des ge samten zugef. SO« ent zogen |
Kataly eator- 3ett · ■ |
ZugefUhrtes Gas; Rest auf 100: N9 (wenn nur H2S/SOp/li27 |
• | 19£ O2, 9Si H2O | Wirbel schicht |
3# O2, 9#H20 |
34.0 | 80 | ; fest | l\$ O2, 6# H2O | 3# O2, 9# H2O | |||
22.6 | 68 | • fest | |||||
1.0 | 72 | fest , | |||||
20.0 | Bk | fest. | |||||
36.0 | 75 | fest | |||||
31.0 | 78 | fest' | |||||
86 | 99 |
seiti» Portsetzung v. S 24
- 25 -
909 8 3 6/0880
ORJGfNAL JK'SPECTED
- Vj -
Verschiedene Proben eines Alcoa F-1-Tonerdekatalysators
(Korngröße 1,17 - 2,36 mm) wurden Gasströmen mit verschiedenen Konzentrationen an Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff
bei 10O0C im Gegenstrom entgegengeleitet. Die Konzentration
an Schwefelwasserstoff war in federn Falle doppelt so hoch wie die Konzentration an Schwefeldioxyd im Zufuhrstrom. Die Gas-8tröme enthielten außerdem 18 - 20 $ Sauerstoff, 1,5 $ Wasser, Rest Stickstoff. In allen Fällen wurden dem zugeführten Gas
mehr als 90 j£ des Schwefeldioxyds entzogen und zwar bei einer Kontaktzeit zwischen Katalysator und Gasstrom von etwa 0,5
see. Die Zufuhrgeschwindigkeit des Gases betrug in allen
Fällen 28 000 cm /min. Die Resultate gehen aus der Tabelle VI hervor.
an Schwefelwasserstoff war in federn Falle doppelt so hoch wie die Konzentration an Schwefeldioxyd im Zufuhrstrom. Die Gas-8tröme enthielten außerdem 18 - 20 $ Sauerstoff, 1,5 $ Wasser, Rest Stickstoff. In allen Fällen wurden dem zugeführten Gas
mehr als 90 j£ des Schwefeldioxyds entzogen und zwar bei einer Kontaktzeit zwischen Katalysator und Gasstrom von etwa 0,5
see. Die Zufuhrgeschwindigkeit des Gases betrug in allen
Fällen 28 000 cm /min. Die Resultate gehen aus der Tabelle VI hervor.
Tabelle VI | $ SO2 entzogen |
|
SOp im Gasstrom * |
Katalysator- Fließgeschw. g/min |
> 90 Io |
0,5 | UO | ^90 £ |
1,0 | 160 | ■790 $ |
5,0 | 500 | |
Beispiel 5 | ||
Verschiedene Katalysatoren wurden durch die Reaktion
zwischen Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff mit Schwefel beladen. Die Katalysatoren wurden dann von dem Schwefel befreit mit Hilfe von verschiedenen Gasströmen bei verschiedenen Temperaturen, wobei Festbetten und Wirbelschichten benutzt wurden. Die Resultate gehen aus Tabelle VII hervor.
zwischen Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff mit Schwefel beladen. Die Katalysatoren wurden dann von dem Schwefel befreit mit Hilfe von verschiedenen Gasströmen bei verschiedenen Temperaturen, wobei Festbetten und Wirbelschichten benutzt wurden. Die Resultate gehen aus Tabelle VII hervor.
- 26 909836/08 80
Katalysator
Katalysator
menge
g
menge
g
Korngröße
mm
Katalysator bett
Ladung
gS/i00g
G-aszusetzung
Ga s-
gesehw.
cm3/
min
Of entemp.
Reak-
tions-
temp.
ia Umsetzung im Abstreifgas
Alcoa F-I
10
6,4
fest
■34,5
reines
100
360
4550
560
4550
560
k0% H2 100% Hg
->H2S. ->_H2S
CD
O
CO
O
CO
aui
30
3,2
fest
50,6
reines
200
450
Alcoa P-I
30
fest
26,7
reiner CO
100
300
350
350
CO CO
COS
Alcoa F-I
30
0,147-0,417
Wirbelschicht
CO N2
I7OO
330
CO >COS
Alcoa F-3
Porocel
SRC
SRC
30
1,17-
2,36
fest
52,4
47,6
3056 co
70g N2
500 1000
305
325
325
350
390
390
10
0,99· 2,36
fest
52,7
CO
N2
500
310
360
CO —■* COS
co—>cos
35$ CO—9 COS
Alcoa F-3
10
0,99-2,36
fest
46,7
3# CO 70$ N2
5OO
320
380
27$ CO—»COS
1Α-35 667
Diese Resultate zeigen gut die tiefen Temperaturen, die bei der Verwendung von Kohlenmonoxyd zum Abstreifen des Schwefels
vom Katalysator angewandt werden, während dagegen bei Verwendung von Wasserstoff viel höhere Temperaturen infrage
kommen.
Ferner ist der Tabelle zu entnehmen, daß die exothermische Natur der Reaktion zwischen Kohlenmonoxyd und Schwefel
die Temperatur des Katalysatorbettes erheblich ansteigen läßt.
Ein Muster von 20 g Alcoa F-3-Tonerde (Korngröße 1,17
bis 2,36 mm) wurde verwendet, um die Reaktion zwischen Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff zu katalysieren. Die Katalysatorprobe
wurüe dann regeneriert und neuerlich zur Katalyse der Reaktion verwendet. Dieser Regenerations- und Beladungscyclus
wurde insgesamt 208mal wiederholt.
Das zugeführte Gasgemisch enthielt bei all diesen Reaktionen 1,5 ?S Schwefeldioxyd, 3,0 # Schwefelwasserstoff, 10 fi
Wasserdampf, IO 56 Sauerstoff und als Rest Stickstoff; die Zufuhrgeschwindigkeit
betrug 5700 cm /min, die Reaktionstemperatur 1000C.
Der auf dem Katalysator abgelagerte Schwefel wurde mit einem Gas abgestreift, das 30 % Kphlenmonoxyd und 70 $ Stickstoff
enthielt. Die Temperatur, b*i welcher der Katalysator
wurde
vom Schwefel befreit -wa*, betrug für die ersten hundertfünfzig
Reaktionen 3500C und für die übrigen Reaktionen 45O0C.
Die Resultate gehen aus Tabelle VIII hervor.
- 28 -
909836/0880
- 2*-- | 1901171 | |
Tabelle VIII | 1A-35 667 | |
Katalysatorbeladung • g.S/100 g |
||
Reaktion Nummer |
37,5 37,5 38,0 |
i> an entzogenem . SO2 |
55 148 208 |
93 92 96 |
|
Aus den Resultaten dieser Tabelle ist zu ersehen, daß der Katalysator über 200mal mit Schwefel beladen und regeneriert
werden kann, ohne daß er in seiner Wirksamkeit beeinträchtigt wird.
.Mit einem Abgasstrom aus einem Hüttenbetrieb,in dem
Nickel-, Kupfer- und Eisensulfid verarbeitet wurde, wurde eine Anzahl von Versuchen durchgeführt. Der betreffende Gasstrom
hatte die folgende Zusammensetzung:
Wasser 4. 1 ?£
Sauerstoff ^ 17 $>
SO, ·~ 200 ppm SO2 0,5 - 2 i»
Stickstoff Rest auf 100 #
Von diesem Sas wurden ^e Minute 28 300 cm über ein
Hestbett von 50 g aktivierter Kaiser KA-201-Tonerde bei !
12O0Q geleitet. Wegen der schwankenden SOp-Konzentration
wurde eine H2S-Konzentration von ΐ # verwendet, die mit der
kleinsten Konzentration an SO2 reagieren konnte. Die 50 g
. ■ - 29 909 8 3 6/0880
1A-35 667
Probe des Katalysators wurde "bei ungefähr 400 C mit einem
reduzierenden Gas regeneriert. Dann wurde der Katalysator wieder in den Abgasstrom eingesetzt und mit Schwefel beladen.
Diese Regeneration und Wiederverwendung wurde noch 8mal wiederholt.
Die Resultate gehen aus Tabelle IX hervor.
Tabelle IX | (1mal) | .S/100 R | SOp entzogen | |
Versuch | Katalysatorbeladung | (2 « ) | 70 | in ia d.Th. |
g | (3 » ) | - | 72 | |
Frisch | (4 " ) | 70 | - | |
Regeneriert | (5 » ) | 70 | 65 | |
Il | (6 « ) | 67 | 59 | |
Il | (7 " ) | 58 | 69 | |
η | (8 " ) | 60 | 78 | |
Il | (9 " ) | - | 75 | |
Il | 68 | - | ||
Il | 65 | 58 | ||
It | 71 | |||
It | ||||
Aus den Resultaten in der Tabelle ist ersichtlich, da2 ein geringer Verlust an katalytischer Aktivität eintritt.
Die Reaktion kann auch durchgeführt werden mit einer geringeren Menge Schwefelwasserstoff. Der Schwefelwasserstoff
kann somit stufenweise in das Verfahren eingeführt werden und stellt damit eine Möglichkeit zur Regelung der Temperatur
dar.
- 30 -
909836/0880
1A-35 667
lias erfindungsgemäße Verfahren besteht daher darin, daS
man einem mit Schwefel beladenen Katalysator, der aus der Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd in
einem Abgasstrom über dem zunächst schwefelfreien Katalysator stammt, den Schwefel unter Verwendung von Kohlenmonoxyd
entzieht und anschließend das so entstandene Carbonylsulfid (Kohlenstoffoxysulfid) zu Kohlenwasserstoff hydrolysiert.
Innerhalb des Schutzumfanges der Erfindung sind viele
Modifikationen möglich.
864744
909836/0880
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum Entziehen von Schwefeldioxyd aus achwefeldioxydhaltigen Abgasen, wobei das Schwefeldioxyd dem Gas mindestens teilweise durch Reaktion mit einem Schwefelwasserstoff· enthaltenden reduzierenden Gas in Anwesenheit eines ■ Katalysators nach der GleichungSO2 +3S + 2H2Obei einer Temperatur von etwa 50 bis 150 C unt.er Abscheidung des Schwefels auf dem Katalysator entzogen wird und man zwecks'Regeneration des Katalysators den abgeschiedenen Schwefel vom Katalysator entfernt, dadurch gekennzeichnet , daß der Schwefel ganz oder teilweise durch Umsetzung mit Kohlenmonoxyd bei einer Temperatur zwischen 250 und 500°, vorzugsweise zwischen 300 und 45O0C, entfernt wird.2. -Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das reduzierende Gas mindestens teilweise aus der Hydrolyse von Carbonylsulfid (Kohlenstoffoxysulfid) stammt, das durch die Umsetzung zwischen Kohlenmonoxyd und dem auf dem Katalysator abgeschiedenen Schwefel erzeugt wurde.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Schwefel von dem Katalysator durch Reaktion mit einem Gasgemisch aus Kohlenmonoxyd und Wasserstoff entfernt wird.909836/0880- ■£- - 1A-35 6674. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das G-asgemisch mindestens,noch ein inertes Gas, vorzugsweise Stickstoff, und gegebenenfalls zusätzlich 7/asserdampf enthält. ·5. Kontinuierliches Verfahren zum Entziehen von Schwefeldioxyd aus einem schwefeldioxydhaltigen Abgasstrom, wobei man den Abgasstrom zusammen mit einem Strom von reduzierendem Gas in Form von Schwefelwasserstoff oder einem Gemisch aus Schwefelwasserstoff mit Oarbonylsulfid und/oder Schwefelkohlenstoff in stöchiometrischer Menge, die notwendig ist, um das gesamte Schwefeldioxyd zu Schwefel zu reduzieren, kontinuierlich mit einem auf etwa 50 bis 1500C gehaltenen Katalysatorbett derart in Kontakt bringt, daß das Schwefeldioxyd kontinuierlich, zu Schwefel reduziert wird, der sich an dem Katalysator absetzt, und wobei man dann kontinuierlich den mit abgeschiedenem Schwefel beladenen Katalysator aus dem Bett herausnimmt und gegen frischen Katalysator austauscht, den Schwefel von dem Katalysator kontinuierlich entfernt, kontinuierlich das reduzierende Gas bildet und es dem Katalysatorbett zusammen mit dem schwefeldioxydhaltigen Abgasstrom kontinuierlich zuführt, dadurch gekennzeichnet , daß man den Schwefel auf dem Katalysator kontinuierlich bei etwa 250 bis 400°G mit einem Gasstrom umsetzt, der Kohlenmonoxyd, Wasserstoff und ein inertes Gas enthält, wobei ungefähr 2/3 der Menge des Schwefels auf dem Katalysator mit dem Strom, der Kohlenmonoxyd, Wasserstoff und ein inertes Gas enthält, zu Carbonylsulfid und Schwefelwasserstoff umgesetzt werden; und daß man kontinuierlich daa Carbonylsulfid zu Schwefelwasserstoff hydrolysiert und damit das reduzierende Gas bildet, wobei der übrige Schwefelanteil kontinuierlich durch den kohlenmonoxydhaltigen Strom verdampft und aus dem reduzierenden Gas kontinuierlich kondensiert wird. ·.....8647 . ·909836/0880 ·
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