DE2122000A1 - Verfahren zur Umwandlung von Schwe felwasserstoff in freien Schwefel - Google Patents
Verfahren zur Umwandlung von Schwe felwasserstoff in freien SchwefelInfo
- Publication number
- DE2122000A1 DE2122000A1 DE19712122000 DE2122000A DE2122000A1 DE 2122000 A1 DE2122000 A1 DE 2122000A1 DE 19712122000 DE19712122000 DE 19712122000 DE 2122000 A DE2122000 A DE 2122000A DE 2122000 A1 DE2122000 A1 DE 2122000A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hydrogen sulfide
- ammonia
- sulfur
- combustion
- oxygen
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/02—Preparation of sulfur; Purification
- C01B17/04—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
- C01B17/0404—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
DR. ING. E. HOFFMANN · DIPL. ING. W. EITLE · DR. RER. NAT. K. HOFFMANN
PATENTANWÄLTE D-8000 MÖNCHEN 81 · ARABELLASTRASSE 4 · TELEFON (0811) 911087 ^ IZZUUU
Amoco Production Company TuIsa, Oklahoma / USA
Verfahren zur Umwandlung von Schwefelwasserstoff
in freien Schwefel
Viele Rohöle, die in Raffinerien weiterverarbeitet werden, enthalten wechselnde Mengen von Stickstoff und Schwefelverbindungen.
Während des Raffinierungsprozesses wird es häufig notwendig, solche Verbindungen zu entfernen, da sie
den verkäuflichen Produkten unerwünschte Eigenschaften, z.B. einen unangenehmen Geruch, korrodierendes Verhalten,
eine schlechte Färbung und dergleichen, verleihen. Darüber hinaus können die Verbindungen nachteilige Auswirkungen
bei verschiedenen katalytischen Raffinierungsverfahren,
109887/1664
212200Ü
die auf die öle angewandt werden, ausüben. Insbesondere
die Stickstoffverbindungen entaktivieren bestimmte Hydro-erackungs-Katalysatoren,
wodurch überschüssige Mengen an Gas und Koks bei dem Crackverfahren gebildet werden. Zur
Entfernung der Stickstoff- und Schwefelverbindungen aus ölen sind bereits verschiedene Wege vorgeschlagen worden.
Wahrscheinlich das häufigste und am besten geeignete Verfahren sieht eine Behandlung mit Wasserstoff vor, wodurch
die Stickstoff- und Schwefelverbindungen in NH,, und HpS
umgewandelt werden. Dies geschieht gewöhnlich bei erhöhten Temperaturen und Drücken sowie unter Verwendung von
Hydrierungskatalysatoren. Ähnliche Reaktionen der Stickstoff- und Schwefelverbindungen mit Wasserstoff unter Bildung
von NH-, und HpS finden auch bei anderen Prozessen, z.B. beim thermischen und katalytischen Cracken, beim Reformieren
und beim Hydrocracken statt, welche für diesen Zweck nicht spezifisch ausgerichtet sind. Somit werden häufig
verschiedene Reaktionsabströme produziert, die NH, und HpS
enthalten.
Die Entfernung von NH-* und HpS aus solchen Abströmen von
Kohlenwasserstoffreaktionen kann dadurch bewerkstelligt werden, daß mit Wasser, vorzugsweise bei erhö-htem Druck
und bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird. Zur Erzielung des gewünschten Ausmaßes der Entfernung ist es_jedoch
oftmals notwendig, ziemlich große Mengen von Wasser zu verwenden, so daß sich verdünnte wäßrige Lösung von NH-, und
H2S bilden. Es ist Praxis gewesen, die Lösungen so verdünnt
herzustellen, daß sie als Abwasser in Meerbuchten, Flußmündungen, Flüsse, Seen und dergleichen eingeleitet werden
können. Mit steigender Urbanisierung und Konzentration der
100807/166
industriellen Komplexe ist jedoch die Situation hinsichtlich der Wasserverschmutzung immer ernster geworden, so
daß eine solche Verunreinigung des Wassers in der Nähe von
bevölkerten Zentren nicht mehr toleriert wird. Die Raffinerien sind daher gezwungen, das NEU und das HpS aus solchen
Wassern in einem sauren Wasserstripper zu entfernen und sich des ΝΗ-,-und HgS-Dampfes sich zu entledigen.
In vielen Fällen ist es zweckmäßig, den in solchen Gemi-'
sehen vorhandenen Schwefelwasserstoff als Beschickung
einer Schwefelherstellungsanlage zuzuführen. Hierbei kann jedoch die Gegenwart von Ammoniak zu Komplikationen, z.B.
zur Bildung von Ammoniumsulfid und Ammoniumsulfat in dem Schwefelgewinnungssystem, wo ein Abkühlen erfolgt, Anlaß
geben, wodurch ein Verstopfen der Einrichtung erfolgt. Obgleich es Verfahren gibt, die dazu imstande sind, die
Abtrennung des Ammoniaks von Schwefelwasserstoff vorzunehmen, benötigen solche Verfahren doch große Kapitalinvestitionen
und die Betriebskosten sind relativ hoch.
Bei herkömmlichen Schwefelgewinnungsverfahren,bei welchen
das Beschickungsgas mehr als etwa 50 Mol-# Schwefelwasserstoff
enthält, wird das gesamte zugeführte saure Gas in den Ofen zusammen mit genügend Sauerstoff - gewöhnlich
in Form von Luft - eingeleitet, daß ungefähr 1/3 des Schwefelwasserstoffs in Schwefeldioxid umgewandelt wird.
Im Falle von mit Ammoniak verunreinigten Schwefelwasserstoffströmen steht - selbst wenn genügend zusätzliche
Luft zugefügt wird, um den Ammoniak zu verbrennen - der Schwefelwasserstoff mit dem Ammoniak hinsichtlich des überschüssigen
Sauerstoffs in Konkurrenz, wodurch oftmals eine unvollständige Verbrennung des Ammoniaks bewirkt wird.
10 9 887/1664
Das Vorliegen von Ammoniak in den Verbrennungsprodukten bildet Bedingungen stromabwärts für die Bildung von
Ammoniumsalzen, was z.B. in den Kondensatorrohren, dem Waschsystem für das Schwanzgas, den Abdichtungsfüßen des
Separators und dergleichen der Fall ist. Das Unvermögen des Sauerstoffs eine vollständige Verbrennung zu bewirken,
ergab sich aus Versuchen, die unter absichtlicher Zufügung von Ammoniak zu der Beschickung durchgeführt wurden.
In einem Fall war Ammoniak in der Beschickung in einer Menge von etwa 2j5 Vol.-# (Trockenbasis) und in einem anderen
in einer Menge von 15 Vol.-$ (Trockenbasis) vorhanden. Der erste Versuch war ein Anlagenversuch, wobei gefunden
wurde, daß das Ammoniak sich in dem Schwanzgas in einer Menge von etwa 200 ppm befand. Im zweiten Falle, der ein
Laboratoriumsversuch war, war der Ammoniak in dem Schwanzgas in einer Konzentration von etwa 35 ppm vorhanden. Verlängerte
Betriebsζeiträume in einer herkömmlichen Schwefelgewinnungsanlage
können bei solchen Ammoniakmengen in dem Schwanzgas zu Betriebproblemen Anlaß geben.
Es ist die Praxis gewesen, die Ammoniak enthaltenden Schwefelwasserstoffströme
mit Schwefelwasserstoffströmen zu
vereinigen, die kein Ammoniak enthalten, und das Gesamtvolumen des Schwefelwasserstoffs durch den Ofen, wie er
in herkömmlichen Schwefelanlagen verwendet wird, zu leiten. Der Nachteil dieses Vorgehens liegt jedoch darin, daß hierdurch
die Bildung von störenden Ammoniumsalzen in dem System
bewirkt werden kann, wodurch die oben beschriebenen Schwierigkeiten
auftreten können.
Durch die Erfindung werden diese Schwierigkeiten überwunden,
indem ein Verfahren zur Umwandlung von Schwefelwasser-
1 09887/166Λ
stoff in freien Schwefel, bei welchem ein Teil des dem Prozeß zugeführten Schwefelwasserstoffs mit Ammoniak verunreinigt
ist, zur Verfügung gestellt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den verunreinigten Teil des
Schwefelwasserstoffs in eine nicht-katalytische Verbrennungszone leitet, worin dieser Teil mit einem Sauerstoff
enthaltenden Gas zu Stickstoff, Wasser und Schwefeldioxid verbrannt wird, die Produkte der Verbrennungszone mit einem
ammoniakfreien Teil des Schwefelwasserstoffs kombiniert, hierauf das erhaltene Gemisch, das Schwefelwasserstoff und
Schwefeldioxid enthät, in einer katalytisehen Reaktionszone
zu freiem Schwefel umsetzt, den Abstrom dieser Reaktionszone abkühlt und daß man von dem erhaltenen abgekühlten Abstrom
flüssigen Schwefel abtrennt.
Es wurde entdeckt, daß die Nachteile, die durch das Vorliegen von Ammoniak in der Beschickung einer Schwefelherstellungsanlage
bewirkt werden, überwunden werden können, indem man es gestattet, daß der gesamte das Ammoniak enthaltende
Strom in den Brenner fließt und indem man einen Teil oder den gesamten ammoniakfreien Schwefelwasserstoffstrom um
die Verbrennungszone herumleitet und diesen (d.h. den umgeleiteten
Strom) stromaufwärts des ersten Reaktors mit den Verbrennungsprodukten des Brenners vereinigt. Normalerweise
sind in Raffinerien oder in ähnlichen Anlagen, wo Ammoniak enthaltene Schwefelwasserstoffströme entstehen, auch Schwefelwasserstoff
enthaltende Ströme vorhanden, die kein Ammoniak enthalten. Ferner stellt gewöhnlich die Menge des
Schwefelwasserstoffs in dem Ammoniak enthaltenden Strom den
kleineren Teil des Gesamtvolumens des der Anlage zugeführten Schwefelwasserstoffs dar. Der Schwefelwasserstoffgehalt des
109887/1664
dem Ofen zugeführten Stromes sollte mindestens 1/3 des Gesamtvolumens des Schwefelwasserstoffs betragen, der in
die Anlage eintritt. In der Praxis werden gemäß der Erfindung im Ofen etwa 1/2 Mol Sauerstoff je ungefähr 1 Mol
Schwefelwasserstoff in der gesamten Schwefelwasserstoffbeschickung
und etwa 3/4 Mol Sauerstoff je Mol Ammoniak,
das in den Ofen eintritt, zugeführt. Theoretisch genügt der in den Ofen eingeführte gesamte Sauerstoff, um das
Ammoniak zu Stickstoff und Wasser und 1/3 des Schwefel-Wasserstoffs
in dem gesamten Beschickungsgas zu Schwefeldioxid und Wasser zu oxidieren. Dies führt normalerweise
zu einem idealen Verhältnis von 2 Mol Schwefelwasserstoff je 1 Mol Schwefeldioxid in dem Schwanzgas. Jedoch kann die
tatsächliche Luftbeschickungsgeschwindigkeit in der Praxis ohne weiteres so eingestellt werden, daß das optimale Verhältnis
von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxid in dem Schwanzgas erhalten wird, ohne daß die im wesentlichen
vollständige Verbrennung des Ammoniaks wesentlich gestört wird.
Das Verfahren der Erfindung ergibt eine reichere oxidiek
rende Atmosphäre, sowie eine höhere Temperatur in der Verbrennungszone, wobei beide Umstände zu einer vollständigeren
Oxidation des vorhandenen Ammoniaks führen.
Der Effekt der Temperatur auf die Verbrennung des Ammoniaks ist als nicht vorhersehbar anzusehen. Da die Reaktion zu
Stickstoff und Wasser exotherm verläuft, würde man auf Grund des Gleichgewichts annehmen, daß bei niedrigeren Temperaturen
eine vollständigere Umwandlung erzielt würde. Es wurde jedoch gefunden, daß tatsächlich eine höhere Temperatur
günstiger ist. Das Verfahren der Erfindung führt nun zu
1 0988 7/166 4
einer solchen höheren Temperatur. Es wurde gefunden, daß durch Lenken des Ammoniak enthaltenden Schwefelwasserstoffstroms
in den Ofen die Umwandlung des Ammoniaks in Stickstoff und Wasser in dieser Umgebung mit einer größeren Geschwindigkeit
und vollständiger abläuft, als es durch herkömmliche Betriebsmaßnahmen realisiert werden kann, bei
denen das gesamte Beschickungsgas durch den Ofen geleitet wird. Hinsichtlich der verwendbaren maximalen Temperaturen
bestehen keine anderen Grenzen, als diejenigen, die sich aus dem Ofenmaterial ergeben.
Das Verfahren der Erfindung sollte nicht mit dem sogenannten Spaltstrom-Verfahren verwechselt werden, welches
für Beschickungsgase von Schwefelanlagen verwendet wird, die weniger als etwa 50 Vol.-# HpS enthalten. Bei dem herkömmlichen
Spaltstrom-Verfahren werden sämtliche Beschikkungsströme
vereinigt und ein Teil des gesamten Beschikkungsgases wird in den Ofen eingespeist, wobei der Rest
umgeleitet wird. Bei dem Verfahren der Erfindung wird hingegen
der Ammoniak enthaltende Beschickungsstrom getrennt
gehalten und dem Brenner zugeführt, während ein Teil oder der gesamte andere sauere Gasstrom umgeleitet wird. Das Verfahren
der Erfindung ist besonders in einer Spaltstromsituation geeignet, weil erfindungsgemäß immer.das Ammoniak
enthaltende Gas in die Verbrennungszone geleitet wird, wodurch
die Verbrennung des Ammoniaks maximal bewirkt wird.
Das Verfahren der Erfindung wird anhand des beiliegenden Fließschemas näher erläutert. Durch die Leitungen 4 und 5
wird ein Gasstrom, der hauptsächlich Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthält, in einen Brenner 2 eingeleitet. Der
Strom in der Leitung 4 enthält ungefähr 21 Vol.-% Ammoniak
109887/1664
und etwa 52 vol-# Schwefelwasserstoff. Letzterer macht
etwa 30 % des gesamten Schwefelwasserstoffs, der in die
Anlage geschickt wird, aus. Der Strom in der Leitung 42
enthält 54 Vol.-# Schwefelwasserstoff und besteht zum
Rest aus Kohlendioxid und Wasser. Ein Teil des Gases in der Leitung 42 wird durch die Leitung 44 abgelenkt und
mit dem Inhalt der Leitung 4 vermischt, um die Schwefelwasserstoffkonzentration in der Leitung 5 auf einen Wert
zu bringen, der etwa 6o % der gesamten Schwefelwasserstoff
beschickung entspricht. Dem Brenner 2 wird durch die Leitung 6 mittels eines Gebläses 8 Luft zugeführt. Der
Strom der Luft in den Brenner ist so bemessen, daß er
ungefähr 0,75 Mol Sauerstoff je Mol vorhandenes Ammoniak in dem Ofen 3 und etwa O,5 Mol Sauerstoff je Mol Schwefelwasserstoff
in der Gesamtbeschickung zu der Anlage entspricht, Der Brenner 2 gibt das saure Gas' und die Luft in den Ofen
unter geeignetem Vermischen ab. Das Ammoniak wird in der Verbrennungszone hauptsächlich zu Stickstoff und Wasser
und der Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxid und Wasser bei Temperaturen in der Gegend von etwa l427°C umgewandelt.
Diese Temperatur kann höher oder niedriger liegen, es wird jedoch bevorzugt, die höchste Temperatur"zu verwenden, die
von den herkömmlicherweise verwendeten Ofenmaterialien
toleriert wird* Diese heißen Verbrennungsprodukte werden sodann in den Überschußwärmeboiler 10 überführt, wo ein
Teil derselben auf etwa 26o°C abgekühlt wird. Danach werden
sie durch die Leitung 12 in einen Kondensator 14 geleitet, wo etwaiger Schwefel, der im Ofen als Ergebnis
einer unvollständigen Verbrennung des Schwefelwasserstoffs gebildet worden sein könnte, verflüssigt und daraus durch
die Leitung 16 entfernt wird. Die unkondensierte Gasphase, welche auf einer Temperatur von etwa l6j>
bis 191°C ist,
109887/1664
wird von der Oberseite des Kondensators 14 durch die Leitung
18 abgenommen. Der restliche Teil des der Anlage durch die Leitung 22 zugeführten Schwefelwasserstoffs
strömt in die Leitung 24 und vermischt sich mit einem Gas, ·
welches ein Gemisch von den Leitungen 18 und 20 darstellt. Da das Gas in den Leitungen 18 und 22 im wesentlichen
unterhalb der optimalen Temperatur für die gewünschte Reaktion liegt, wird es vorerhitzt, indem es in der Leitung
20 mit genügend Gas einer Temperatur von 5380C vermischt
wird, welches von dem Abfallwärmeboiler 10 abgenommen wird. Dies geschieht, um die Temperatur des erhaltenen
Gemisches in der Leitung 25 auf etwa 219 bis etwa
226,7°C zu bringen. Als Alternativmöglichkeit zu der Leitung 22 kann ein Teil des sauren Gases durch die Leitung
46 in den Ofen 3 stromabwärts des Brenners 2 eingeführt
werden. Dieses Vorgehen macht sich die stark oxidierende Umgebung in der Flamme zunutze, um die Verbrennung des
Ammoniaks zu steigern, gestattet jedoch die nicht-katalytische Reaktion und des Schwefelwasserstoffes mit dem
Schwefeldioxid, wodurch elementarer Schwefel in dem Ofen stromabwärts der Flammenzone auftritt.
Auf Grund der stark oxidierenden Bedingungen in der Flammenzone
im Ofen 3 wird das Ammoniak in Stickstoff und Wasser
umgewandelt, wodurch die Möglichkeit der Bildung von Ammoniumsalzen in den stromabwärts gelegenen kühleren Teilen der
Anlage, was zu einem Verstopfen der Kondensatorrohre und dergleichen führen würde, auf einen Minimalwert herabgedrückt.
Das Reaktionsgemisch in der Leitung 25 wird in einen katalytischen Reaktor 26 überführt, wo der Schwefelwasserstoff
und das Schwefeldioxid zu freiem Schwefel reagieren.
Die Umwandlungsprodukte werden aus dem Reaktor mit
einer Temperatur von etwa j54j3°C abgenommen und treten in
109887/1664
- ίο -
den Kondensator 28 ein, wo sie auf etwa 149°C abgekühlt werden. Der flüssige Schwefel mit der letzteren Temperatur
wird von dem Kondensator 28 durch die Leitung 30 abgezogen.
Der unkondensierte Teil in dem Kondensator 28 wird durch die Leitung 32 abgenommen und kann beim Vorliegen von Schwefelwasserstoff
und Schwefeldioxid in genügenden Mengen in einen zweiten Reaktor geleitet werden, nachdem er auf die
geeignete Temperatur vorerhitzt worden ist. Wenn die Konas
zentration des Schwefelwasserstoffs und des Schwefeldioxids
in der Leitung 32 geringer ist als diejenige, die zum Betrieb
eines zweiten Reaktors erforderlich ist, dann kann der Abstrom in eine geeignete Verbrennungseinrichtung geschickt
und dort verbrannt werden. Die Verbrennungsprodukte
können in die Atmosphäre abgegeben werden.
Die minimale Schwefelwasserstoffmenge, die dem Brenner 2
zugeführt wird, beträgt 1/3 des gesamten Schwefelwasserstoffs in dem Strom 4 plus Strom 42. Es wird darauf hingewiesen,
daß die Vorteile der Erfindung auch in solchen Fällen realisiert werden können, wo der Schwefelwasserstoffgehalt des Stroms der Leitung 4 entweder größer oder kleiner
als 1/3 des gesamten ist. Der Grund hierfür liegt darin,
daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entweder das ganze oder ein Teil des ammoniakfreien sauren Gases in der Leitung
42 um den Brenner herumgeführt werden kann. In jedem Fall wird die in den Ofen eintretende Sauerstoffmenge reguliert,
indem das Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxid in der Leitung 32 bestimmt wird. Für den
optimalen Betrieb sollte dieses Verhältnis an 2:1 herankommen. Wenn dieses Verhältnis abnimmt, dann sollte die
Sauerstoffzufuhr zu dem Ofen vermindert werden, bis das gewünschte
Verhältnis erreicht wird.
109887/1664
- li -
Aus dem Obenstehenden geht hervor, daß das erfindungsgemäße Verfahren einen Vorteil bringt, weil die Betriebsschwierigkeiten, die von der Anwesenheit von Ammoniak in
den Beschickungsströmen für Schwefelgewinnungsanlagen herrühren, vermieden werden können.
Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß das erfindungsgemäeß
Verfahren keine weiteren Einrichtungen, mit Ausnahme
der üblichen Rohre und Ventile, benötigt und daß es wesentlich weniger kompliziert ist als andere Verfahren, die für
die Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Ammoniak vor der Einbringung in Schwefelanlagen vorgeschlagen worden
sind. Ein solches Verfahren sieht z.B. vor, daß man das Ammoniak von dem Schwefelwasserstoff in einem wäßrigen
Medium unter Verwendung von Destillationsmaßnahmen abtrennt.
109887/1664
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Umwandlung von Schwefelwasserstoff in freien Schwefel, bei welchem ein Teil des dem Prozeß zugeführten Schwefelwasserstoffs mit Ammoniak verunreinigt ist, dadurch gekennze.i chnet, daß man den verunreinigten Teil des Schwefelwasserstoffs in eine nicht-katalytische Verbrennungszone leitet, worin dieser Teil mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas zu Stickstoff, Wasser und Schwefeldioxid verbrannt wird, die Produkte der Verbrennungszone mit einem ammoniakfreien Teil des Schwefelwasserstoffs kombiniert, hierauf das erhaltene Gemisch, das Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid enthält, in einer katalytischen Reaktionszone, zu freiem Schwefel umsetzt, den Abstrom dieser Reaktionszone abkühlt und daß man von dem erhaltenen abgekühlten Abstrom flüssigen Schwefel abtrennt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelwasserstoff und das Schwefeldioxid in dem in die katalytisch^ Reaktionszone eingeführten Gemisch darin in einem Molverhältnis von etwa 2:1 vorliegen.J5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e η η ζ e i ohne t , daß die Menge des Schwefelwasserstoffs, die in die Verbrennungszone eingeführt wird, nicht weniger als 1/3 des Gesamtvolumens des dem Verfahren zugeführten Schwefelwasserstoffs beträgt.109887/16644. Verfahren nach Anspruch j5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Verfahren zugeführte Menge des Sauerstoffs genügend ist, um im wesentlichen die vollständige Verbrennung des Ammoniaks zu Stickstoff und Wasser zu bewirken und um in dem Abstrom eine Konzentration des Schwefelwasserstoffs und des Schwefeldioxids in einem Molverhältnis von etwa 2:1 herzustellen.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des für die Verbrennung des Ammoniaks verwendeten Sauerstoffs ungefähr 0,75 Mol pro Mol vorhandenem Ammoniak beträgt.6. Verfahren nach Anspruch J5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des dem Prozeß zugeführten Sauerstoffs etwa 0,5 Mol pro Mol des Gesamtvolumens des verwendeten Schwefelwasserstoffs und etwa 0,75 Mol pro Mol Ammoniak, der in die Verbrennungszone eintritt, entspricht.7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ammoniakfreie Teil des Schwefelwasserstoffs um diese Zone herumgeleitet wird.109887/16644H-Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US6189370A | 1970-08-07 | 1970-08-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2122000A1 true DE2122000A1 (de) | 1972-02-10 |
Family
ID=22038826
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712122000 Pending DE2122000A1 (de) | 1970-08-07 | 1971-05-04 | Verfahren zur Umwandlung von Schwe felwasserstoff in freien Schwefel |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5017317B1 (de) |
CA (1) | CA928043A (de) |
DE (1) | DE2122000A1 (de) |
GB (1) | GB1315592A (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2620700A1 (de) * | 1974-09-16 | 1977-12-01 | Parsons Co Ralph M | Verfahren zur herstellung von schwefel aus gemischen von schwefelwasserstoff und fixierten stickstoffverbindungen nach dem claus-prozess und thermischer reaktor zur durchfuehrung dieses verfahrens |
DE3335931A1 (de) * | 1983-10-04 | 1985-04-25 | Davy McKee AG, 6000 Frankfurt | Verfahren zur herstellung von schwefel aus einem nh(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)-haltigen und einem nh-(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)-freien sauergas |
DE3526662A1 (de) * | 1985-07-25 | 1987-02-05 | Linde Ag | Verfahren zur entschwefelung eines rohgasstromes |
EP0290286A2 (de) * | 1987-05-07 | 1988-11-09 | The BOC Group plc | Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus H2S-haltigen Gasströmen |
-
1971
- 1971-03-12 CA CA107580A patent/CA928043A/en not_active Expired
- 1971-04-23 GB GB1116971A patent/GB1315592A/en not_active Expired
- 1971-05-04 DE DE19712122000 patent/DE2122000A1/de active Pending
- 1971-05-19 JP JP3333271A patent/JPS5017317B1/ja active Pending
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2620700A1 (de) * | 1974-09-16 | 1977-12-01 | Parsons Co Ralph M | Verfahren zur herstellung von schwefel aus gemischen von schwefelwasserstoff und fixierten stickstoffverbindungen nach dem claus-prozess und thermischer reaktor zur durchfuehrung dieses verfahrens |
DE3335931A1 (de) * | 1983-10-04 | 1985-04-25 | Davy McKee AG, 6000 Frankfurt | Verfahren zur herstellung von schwefel aus einem nh(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)-haltigen und einem nh-(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)-freien sauergas |
DE3526662A1 (de) * | 1985-07-25 | 1987-02-05 | Linde Ag | Verfahren zur entschwefelung eines rohgasstromes |
EP0290286A2 (de) * | 1987-05-07 | 1988-11-09 | The BOC Group plc | Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus H2S-haltigen Gasströmen |
EP0290286A3 (en) * | 1987-05-07 | 1989-07-19 | The Boc Group Plc | Treatment of gas streams |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1315592A (en) | 1973-05-02 |
CA928043A (en) | 1973-06-12 |
JPS5017317B1 (de) | 1975-06-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2754118C2 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen, die außerdem einen hohen Gehalt an Kohlendioxid aufweisen | |
EP0672618B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus einem H2S enthaltenden Gasgemisch | |
DE69910049T2 (de) | Verfahren zur rückgewinung von schwefel aus schwefelwasserstoff enthaltenden gasen | |
DE69332260T2 (de) | Verfahren zur Behandlung von Gasströmen | |
DE69232605T2 (de) | Bearbeitung von Gasströmen | |
DE2334994A1 (de) | Verfahren zur oxidation sulfidhaltigen abwassers | |
DE2845914A1 (de) | Verfahren zur reinigung eines abwasserstroms | |
DE1467198A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von NH3 und H2S enthaltendem Wasser | |
DE60000983T2 (de) | Behandlung von schwefelwasserstoff enthaltenden gasströmen | |
DE2620700C2 (de) | ||
DE2449258C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der weniger als 45 Mol-% H↓2↓S enthält | |
DE2448078C2 (de) | Verfahren zum Beseitigen eines Schwefelwasserstoff und Ammoniak enthaltenden Gasgemisches | |
DE1667433B2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff | |
EP0721793B1 (de) | Verfahren zur Behandlung von Brüden, die Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthalten | |
DE2816824C2 (de) | Verfahren zur katalytischen Gewinnung von Schwefel aus einem Schwefelwasserstoff enthaltenden Beschickungsstrom | |
DE3311372C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Schwefel nach dem Claus-Verfahren aus Kokereigas | |
DE2122000A1 (de) | Verfahren zur Umwandlung von Schwe felwasserstoff in freien Schwefel | |
DE2429942C2 (de) | Gewinnung von Schwefel aus H↓2↓S-haltigem Gas mit niedriger Schwefelwasserstoff-Konzentration | |
DE60104151T2 (de) | Verfahren zur Behandlung von gebrauchten Alkalilösungen | |
DE2447221C3 (de) | Verfahren zur Vernichtung von Cyanwasserstoff gas | |
DE2352425A1 (de) | Katalytische behandlung von schwefelerzeugungs-beschickungsgas zum entfernen von hcn und nh tief 3 | |
DE1948426A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus waessrigen Loessungen | |
DE3873400T2 (de) | Verfahren zur gewinnung von schwefel aus h2s-haltigen gasstroemen. | |
DE19951909C2 (de) | Verfahren zur Verbrennung von Sauerwasserstrippergas | |
DE2437838A1 (de) | Verfahren zur entfernung von schwefeldioxid und anderen schwefelverbindungen aus claus-abgasen |