DE2839311A1 - Pharmazeutisches praeparat gegen geschwuere - Google Patents
Pharmazeutisches praeparat gegen geschwuereInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pharmazeutisches Präparat, das als Wirkstoff Inositolhexasulfat oder ein Salz
davon enthält. Dieser Wirkstoff hat sich als sehr wirksam zur Bekämpfung von Geschwüren, von Übersäuerung
und von ähnlichen Magenstörungen erwiesen. Die Untersuchung bei verschiedenen Arten experimenteller
Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre bei Ratten hat ergeben, daß Inositolhexasulfat oder seine Salze
eine ausgezeichnete Hemm- oder Heilwirkung bei Geschwüren aller Art hat, insbesondere bei Shay-Ge-
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schwüren, Essigsäure-Geschwüren, Streß-Geschwüren, Cystamin-Zwölffingerdarm-Geschwüren und bei Aspirin-Geschwüren.
Ferner haben die Versuche gezeigt, daß die Wirkstoffe die Menge der Magensaftsekretion, die
Säure des Magensaftes und die Pepsinaktivität bei Ratten positiv beeinflussen und diese Wirkstoffe generell
bei Übersäuerung und ähnlichen Magenstörungen heilsam sind.
Inositolhexasulfat ist eine wohl bekannte Verbindung und wird mei<dt hergestellt, indem Inositol und Schwefelsäure
unter Abscheidung von Wasser kondensiert werden. Seine Alkalimetallsalze kann man erzeugen, in dem das
Kondensationsprodukt tropfenweise einer wässrigen Lösung von wasserlöslichem Alkalimetallsalz (von geeigneten
Halogenen, organischen Karboxylgruppen, Nitraten etc.
von Alkalimetallen) zugegeben wird. Inositolhexasulfataluminiumsalz
erhält man durch Vermischung einer Aluminiumchlorid-Lösung mit einer wässrigen Lösung des
wie oben erzeugten Natriumsalzes, wobei anschließend eine wässrige Natriumhydroxidlösung zugefügt wird, bis
die Mischung schwach sauer wird. Außerdem kann Inositolhexasulfatnatriumaluminiumsalz erzeugt werden,
in dem eine wässrige Lösung des Natriumsalzes durch eine Austauschersäule durchgeleitet wird, die ein saueres
iCationen-Ausstaucherharz enthält und daß man sodann
die erhaltene wässrige Lösung von freiem Inositolhexasulfat mit einer wässrigen Natriumaluminat-Lösung
vermischt.
Inositolhexasulfat und seinen Alkalimetallsalzen werden
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bis heute allenfalls gewisse biologische Effekte zugeschrieben; ihr Gebrauch in medikamentöser Form
ist jedoch nie berichtet worden. Gleichermaßen nimmt man bei Inositolhexasulfat—Aluminium-und Natriumaluminiumsalzen
an, daß sie gewisse biologische Wirkungen haben, wohingegen man bisher nichts über ihre pharma-,
kologische Aktivität gewußt hat.
Andererseits ist es seit langem bekannt, daß die Sulfate der Zucker medizinische Wirkung haben, und
zwar als Anti-Geschwürmittel= Es gab aber bisher keinerlie Veröffentlichungen über die Wirkung von
Inositol und seine Verbindungen im Hinblick auf Geschwüre, insbesondere Magengeschwüre.
Durch intensive Erforschung der pharmakologischen Wirkung von Inositolhexasulfat und seinen Salzen wurde
gefunden, daß diese Verbindungen ausgezeichnete Wirkungen gegen Geschwüre, gegen Obersäuerung und gegen
Magenstörungen haben. Die Salze von Inositolhexasulfat, die im Sinne der vorliegenden Erfindung besonders geeignet
sind, beinhalten die Alkalimetallsalze, die Alkalierdmetallsalze, Aluminiumsalz, Natriumaluminiumsalz
und Ammoniumsalz.
Der Begriff "Inositolhexasulfatnatriumsalz" steht hier für die Formel
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NaO-SO H H 0S0„Na
NaO3SO \ f — OSO3Na
- "Is-
Es enthält gewöhnlich 6 Moleküle Kristallwasser. Dieses Salz ist ein weißes Pulver, das keinen definierten
Schmelzpunkt hat und in Wasser leichtlöslich, in organischen Lösungsmitteln wie reinem 'Äthanol, Benzen
usw. sehr leicht löslich ist. Beim Trocknen bei 80° C während vier Stunden unter einem reduzierten Druck von
1 mmHg verliert es das Kristallwasser und ergibt das Anhydrid. Sein InfrarotSpektrum zeigt Absorptionsspitzen
bei 2,86 u (OH Gruppen im Kristallwasser), bei 6,13 μ
(C-H Verbindungen) und 8,00 u (Schwefelestergruppen).
Der Begriff "Inositolhexasulfatkaliumsalz" gilt für die Verbindung gemäß Formel (I), wobei Na ersetzt worden
ist durch K. Die Verbindung enthält dabei üblicherweise ebenfalls 6 Moleküle Kristallwasser. Die Eigenschaften
sind sehr ähnlich zu denen des Natriumsalzes.
Ein Beispiel für die Herstellung von Inositolhexasulfatnatriumsalz
wird nachstehend angegeben. Das Kaliumsalz kann gleichermaßen hergestellt werden.
52ml einer 30 prozentigen rauchenden Schwefelsäure wurden 10g von trockenem Inositol nach und nach zugegeben,
wobei durch äußere Kühlung die Temperatur unterhalb 700C gehalten wurde. Nach dem das Inositol vollständig
zugegeben war, wurde die Reaktionsmischung erhitzt und bei 700C 3 Stunden lang gerührt und sodann wieder' abgekühlt.
Anschließend wurde das Reaktionsgemisch tropfenweise unter Kühlung einer Mischung zugegeben, die aus
25g Natriumchlorid, 100ml Wasser und 200g Eisbestand. Die sich ergebende Lösung wurde bei 00C 1 Stunde lang
gerührt und nach Zugabe von 352ml Methanol eine weitere Stunde lang bei dieser Temperatur gerührt. Die ausge-
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Te.
fällten Kristalle wurden durch Filtration getrennt und bei 500C 5 Stunden lang unter einem reduzierten
Druck von 40mm Hg getrocknet, wobei sich 55,3g Rohprodukt ergab. Das Rohprodukt wurde in 387 ml destiliertem
Wasser gelöst und die Lösung gefiltert, um etwaige Fremdstoffe zu entfernen. Dann wurden 387 ml
Methanol nach und nach dem bei 600C gehaltenen Filtrat zugeführt. Die so erhaltene klare Lösung wurde auf
00C abgekühlt und 2 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Die ausgefällten Kristalle wurden durch
Filtern abgetrennt und bei 500C 10 Stunden lang unter einem reduzierten Druck von 40mm Hg getrocknet, wobei
sich 45,1g Rohprodukt ergaben. Die Ausbeute war 90 %. Die Elementaranalyse des Produktes ergab:
C: 8,01 (8,00); H: 1,95 (2,01); S: 21,53 (21,36); Na:
15,27 (15,32). Die in Klammern angegebenen Werte sind die errechneten Werte für CCEC (OSO0Na) ,· 6H0O. Das
ob ο ο Z
Infrarotspektrum des Produktes zeigte Absorptionsspitzen bei 3450, 1630, 1240, 1115, 1065, 1045, 1015,
955, 940, 870, 830, 815, 785 und 680 cm"1.
Der Begriff "Inositolhexasulfataluminiumsalz" steht für die chemische Verbindung
(OH)0AlO0SO H „ OSOoAl (OH)0
Hx y—\' η (ii)
(OH)2A1O3SO - S y. OSO3Al(OH)2'aAL(OH)
(OH)2AlO3SO H / ^OSO3Al (OH)2
Wobei a eine Zahl von 0 bis 6 ist und üblicherweise
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6 bis 12 Moleküle Kristallwasser enthalten sind. Dieses Salz ist ein weißes Pulver mit keinem definierten Schmelzpunkt.
Es ist sehr leicht löslich in Lösungsmitteln wie Wasser, reines Äthanol, Benzen, etc. Wird es bei
800C 4 Stunden lang unter einem reduzierten Druck von 1mm Hg getrocknet, so verliert es sein Kristallwasser'
und ergibt das Anhydrid. Sein Infrarotspektrum zeigt Absorptionsspitzen bei 2,86 u (OH Gruppen im Kristallwasser)
, bei 6,13" μ (C-H Verbindungen) und 8,00 μ (Schwefelestergruppen).
Ein Beispiel für die Herstellung von Inositolhexasulfataluminiumsalz
wird nachstehend angegeben.
Eine Lösung von 10g Inositolhexasulfatnatriumhexahydrat in 200ml Wasser wird mit einer Lösung von 16g Aluminiumchloridhexahydrat
in 100ml Wasser vermischt. Dann wird das Reaktionsgemisch auf einen pH-Wert von 4,0 eingestellt,
in dem eine wässrige 1n Lösung von Natriumhydroxid zugegeben wird. Die sich hieraus ergebende
Lösung wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde lang umgerührt. Die ausgefällten Kristalle wurden durch Filtern
getrennt, mit 400ml Wasser und danach mit 400ml Methanol gewaschen und danach getrocknet,, wobei sich eine Ausbeute
von 9,3g Inositolhexasulfataluminiumsalz ergab. Die Ausbeute betrag 52,6 %. Das Produkt schmelzte nicht
unterhalb von 2300C. Die Elementaranalyse des Produktes
ergab: C: 4,84 (5,00); H:3,10 (2,95); S: 13,20 (13,35); Al: 18,55 (18,73). Die in Klammern stehenden Werte sind
die errechneten für CgHg(OSO3Al(OH)2)6'4Al(OH)3*6H2O.
Der Aluminiumgehalt wurde durch ein Atomabsorptionsspektroskop bestimmt.
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Der Begriff "Inositolhexasulfatnatriumaluminiumsalz" gilt für
Verbindungen mit der Formel (II), wobei 1 bis 5 der sechs -SOS-Al(OH)- Gruppen ersetzt sind durch die
entsprechende Anzahl von -OSO3Na Gruppen, so daß sich die Formel ergibt
0,H,(OSO^Na) (OSO^Al(OH)„) *aAl(OH), (HI)
boje ο Za j
wobei a dieselbe Bedeutung hat wie in Formel (II), c und d jeweils eine Zahl zwischen 1 und 5 ist, mit der
Summe (c+d) gleich 6 und wobei gewöhnlich 6 bis 12 Moleküle Kristallwasser enthalten sind. Dieses Salz
ist ebenfalls weißes Pulver, das keinen definierten Schmelzpunkt hat und in Wasser teilweise, in organischen
Lösungsmitteln wie reinem Äthanol, Benzen etc. sehr leichtlöslich ist. Wie das Aluminiumsalz verliert es
das Kristallwasser beim Trocknen auf 8O0C unter reduziertem
Druck. Die charakteristischen Absorptionsspitzen im Infrarotspektrum liegen im wesentlichen
bei denselben Wellenlängen wie beim Aluminiumsalz.
Ein Beispiel zur Herstellung von Inositolhexasulfatnatriumaluminiumsalz
wird nachfolgend beschrieben.
Eine Säule mit sauerem Cationenaustauscherharz wurde
vorbereitet durch Einfüllen von 45 ml Amberlit IR-120B
(hergestellt und verkauft von Rohm & Haas Co.) in ein Glasrohr, durch welches 180ml einer 10 prozentigen
Salzsäure mit einer Durchströmgeschwindigkeit von. 0,2 bis 0,3 ml/sec durchgeleitet wurden. Danach wurde
die Säule mit etwa 300 ml Wasser ausgewaschen, bis der Beilsteintest für das Waschen negativ wurde. Sodann
wurde eine Lösung von 9g Inositolhexasulfatnatriumsalzhexahydrat in 180 ml Wasser durch die Säule hindurch
geleitet, und zwar mit einer Geschwindigkeit von
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0,2 bis 0,3 ml/sec. Die Lösung wurde dann mit 80 ml
Wasser vermengt und mit einer Lösung von 2,46g Natriumaluminat in 10 ml vermischt. Die so entstandene Lösung
war neutral. Diese Lösung wurde in einem ölbad bei etwa. 400C gehalten und unter einem reduzierten Druck
von 15 bis 17 mm Hg gekocht und bei 500C 10 Stunden lang unter einem reduzierten Druck von 40 mm Hg getrocknet.
Der erhaltene Feststoff ergab 9,1 g eines farblosen Pulverproduktes. Die Ausbeute war 89,7 %.
Die Elementaranalyse des Produktes ergab: C:6,96 (7,10); H: 2,47 (2,39); S: 18,63 (18,96); Al: 7,76
(7,98); Na: 6,94 (6,80). Die Werte in Klammern sind diejenigen die für CgH5(OSO3Al(OH)2)3»(OSO3Na)3·6Η2Ο
berechnet worden sind. Der Aluminiumanteil wurde durch ein Atomabsorptionsspektroskop bestimmt.
Die Wirksamkeit dieser Verbindungen gegen Geschwüre, Übersäuerungen und Magenstörungen wurde zusammen mit
der akuten Giftigkeit durch eine Reihe von Experimenten überprüft. Das in diesen Experimenten verwendete Inositolhexasulfataluminiumsalz
war die Verbindung gemäß der Formel (II) mit a=4 und mit 6 Molekülen Kristallwasser;
das Inositolhexasulfatnatriumaluminiumsalz war die Verbindung gemäß der Formel (III) mit a=0, c=3, d=3 und
mit 6 Molekülen Kristallwasser. Die verwendeten Inositolhexasulfatnatriumund-kaliumsalze
enthielten jeweils 6 Moleküle Kristallwasser.
1. Antigeschwürwirksamkeit
Die Antigeschwürwirksamkeit von vier erfindungsgemäßen
Verbindungen wurde im Hinblick auf verschiedene Typen experimenteller Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Die üntersuchuungsmethode für jede Geschwulstart ist nachstehend erläutert.
i) Shay-Geschwüre
Männliche Ratten der Wistar-Rasse mit einem $lter von
7 oder 8 Wochen wurden in Gruppen zu jeweils zehn verwendet. Nach einer Fastenzeit von 48 Stunden wurde der
Pförtnerteil des Magens unter Ätherbetäubung abgebunden. Unmittelbar nach der Operation wurde eine bestimmte Menge
der zu untersuchenden Verbindung oral jedem Tier der einen Gruppe eingegeben. Nach 12 Stunden wurde die
Größe des Geschwüres im vorderen Magenteil bestimmt und inform eines Geschwur-Index (U.I.) angegeben. Zur
Kontrolle wurden andere Ratten in gleicher Weise behandelt, mit der Ausnahme, daß sie nicht die zu testenden
Wirkstoffe erhielten. Die Ergebnisse in Tabelle 1 sind ausgedrückt in Prozentsätzen für die Hemmung relativ
zu den Geschwürgroßen, die sich in der Kontrollgruppe
ergaben.
ii) Streß-Geschwüre
Männliche Ratten der Wistar-Rasse, 8 Wochen alt, wurden in Zehnergruppen verwendet. Jedes Tier wurde in einem
Streß-Käfig, wie er von Takagi und anderen entwickelt worden ist, fixiert und 16 Stunden lang in Wasser mit
23 0C angetaucht, und zwar bis unter den Hals, so daß sie einer erheblichen Streßbelastung unterliegen. Danach
wurde der Magen operativ entfernt. Die Länge des Geschwüres im Drüsenteils des Magens wurde ausgemessen
und inform eines Geschwür-Index (ü.I.) angegeben. Bei
der Hälfte der Tiere wurde eine bestimmte Menge des zu
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überprüfenden Wirkstoffes o.ral eingeführt, kurz bevor
die Tiere dem Streß ausgesetzt wurden. Diese Ergebnisse sind angegeben als Prozentsatz der Hemmung
relativ zu den U.I. Werten der Kontrollgruppe, die
keine Wirkstoffe erhielten.
relativ zu den U.I. Werten der Kontrollgruppe, die
keine Wirkstoffe erhielten.
iii) Aspirin-Geschwüre
Männliche Ratten der Donryu-Rasse, 10 oder 11 Wochen
alt, wurden in Zehnergruppen verwendet. Nach einer
Fastenzeit von 24 Stunden wurde eine bestimmte Menge des zu untersuchenden Wirkstoffes jedem Tier der einen Gruppe ©.ral zugegeben. 10 Minuten später wurde beiden Gruppen Aspirin oral zugeführt und zwar in einer Dosis von 250 mg/Kg. Nach 6 Stunden wurde die Größe des im Drüsenbereich des Magens gebildeten Geschwüres durch visuelle Untersuchung ermittelt und als Geschwür-Index (U.I.) angegeben. Die Ergebnisse sind außerdem wieder als Prozentsatz der Hemmung angegeben relativ zu den U.I. Werten der Kontrollgruppe, die keine Wirkstoffe erhalten hat.
Fastenzeit von 24 Stunden wurde eine bestimmte Menge des zu untersuchenden Wirkstoffes jedem Tier der einen Gruppe ©.ral zugegeben. 10 Minuten später wurde beiden Gruppen Aspirin oral zugeführt und zwar in einer Dosis von 250 mg/Kg. Nach 6 Stunden wurde die Größe des im Drüsenbereich des Magens gebildeten Geschwüres durch visuelle Untersuchung ermittelt und als Geschwür-Index (U.I.) angegeben. Die Ergebnisse sind außerdem wieder als Prozentsatz der Hemmung angegeben relativ zu den U.I. Werten der Kontrollgruppe, die keine Wirkstoffe erhalten hat.
iv) Cystamin-Zwölffingerdarmgeschwüre
Männliche Ratten der Donryu Rasse, 10 oder 11 Wochen
alt, wurden in Zehnergruppen verwendet. Nach einer
Fastenzeit von 24 Stunden wurde eine bestimmte Menge des zu untersuchenden Wirkstoffes jedem Tier der einen Gruppe oral eingegeben. 30 Minuten später wurde Cystaminhydrochlorid oral in einer Dosis von 400 mg/Kg zugegeben. Nach 18 Stunden wurde das Produkt aus dem maximalen und dem minimalen Durchmesser des entstandenen Geschwüres im Zwölffingerdarm bestimmt und als Geschwür-Index
(U.I.) angegeben. Die Ergebnisse wurden auch als Prozent-
Fastenzeit von 24 Stunden wurde eine bestimmte Menge des zu untersuchenden Wirkstoffes jedem Tier der einen Gruppe oral eingegeben. 30 Minuten später wurde Cystaminhydrochlorid oral in einer Dosis von 400 mg/Kg zugegeben. Nach 18 Stunden wurde das Produkt aus dem maximalen und dem minimalen Durchmesser des entstandenen Geschwüres im Zwölffingerdarm bestimmt und als Geschwür-Index
(U.I.) angegeben. Die Ergebnisse wurden auch als Prozent-
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satz der Hemmung relativ zu den U.I. Werten der Kontiollgruppe,
die keine Wirkstoffe erhielten, angegeben.
v) Essigsäure-Geschwüre
Männliche Ratten der Wistar Rasse, 6 Wochen alt, wurden wiederum in Zehnergruppen verwendet. Unter einer Äthernarkose
wurde jedem Tier ein Röhrchen aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser von 5mm in die Vorderwand
des Magens eingepflanzt. In dieses Röhrchen wurde 100 prozentige Essigsäure gegossen. Nach 30 Sekunden
wurde die Essigsäure wieder entfernt und das Abdomen verschlossen. Beginnend mit dem 7. Tag nach der Operation
wurde eine gewisse Menge des zu untersuchenden Wirkstoffes zweimal täglich jedem Tier der einen Gruppe
zugegeben, und zwar während einer Periode von 7 Tagen. Danach wurde das Heilungsausmaß des entstandenen Geschwüres
visuell untersucht und als Geschwür-Index (U.I.) festgehalten. Die Ergebnisse wurden auch als
Prozentsatz bezogen auf die U.I. Werte der anderen Kontrol!gruppe,
die keine Wirkstoffe erhielt, angegeben.
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Tabelle 1 Hemm- oder Heilwirkung mehrer erfindungsge-
mäßer Wirkstoffe bei verschiedenen experimentell erzeugten Geschwürarten
O CO OO CO CT)
Ge schwurart | Natriumsalz (mg/kg, p.o.) |
250 | 500 | Kaliumsalz (mg/kg, p.o.) |
250 | Aluminiumsalz (mg/kg, p.oj |
250 | Natriumaluminiumsalz (mg/kg, p.o.) |
250 |
Shay's Geschwür Streß-Geschwür Aspirin-Geschwür |
50 100 | 77 27 48 |
50 | 100 | 80 25 40 |
100 | 86 32 56 |
100 | 90 30 49 |
Cystamin-Zwölf- fingerdarmgeschwür |
74 92 11 44 |
46 | 77 | 85 46 |
84 52 |
38 | 87 42 |
||
Essigsäure-Ge schwür |
37 | 16 | 38 | 22 | 43 | 32 | 28 | ||
29 | 28 | 28 | 23 | ||||||
Bemerkungen: 1) "p.o." steht für "oral".
2) Die Ergebnisse der ersten vier Geschwürarten sind angegeben in Prozentsätzen für die Hemmung, während die Ergebnisse des Essigsäure-Geschwürs
angegeben sind in Prozentsätzen der Heilung; in allen Fällen bedeuten große Werte ein günstiges Verhalten.
CO CO CD CO
2. Einfluß auf die Magensaftsektretion, auf die Magensaftsäure und die Pepsinaktivität
Männliche Ratten der Donryu-Rasse, 11 Wochen alt,
wurden in Zehnergruppen verwendet. Nach einer Fastenzeit von 24 Stunden, wurde der Pförtnerteil des Magens
abgebunden. 4 Stunden später wurde der Magensaft gesammelt und sein Volumen gemessen. Danach wurde seine
Säure bestimmt durch Titration einer passenden Menge Magensaft mit 0,05n Natriumhydroxid. Ferner wurde
die Aktivität des Pepsin nach der Anson-Methode bestimmt. Eine definierte Menge (250 mg/kg) des zu testenden
Wirkstoffes wurde sofort nach dem Abbinden des Magenpförtners der einen Gruppe der Tiere oral
eingegeben. Die Ergebnisse stehen in Tabelle 2.
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Tabelle 2 Hemmwirkung mehrerer erfindungsgemäßer Wirkstoffe
auf die Magensaftsekretion, die Magensaftsäure und die Papsinaktivität
Testobjekt | Kontrollgruppe (Lösungsmittel allein, p.o.) |
Natrium Salz-be- handelte Gruppe (250mg/kg,p.o.) |
Kaliumsalz-behan- delte Gruppe (250mgAg/P.o.) |
Aluminiumsalz- behandelte Gruppe (25/mg/kg,p.o.) |
Natriumaluminiumsalz- behandelte Gruppe (250mg/kg,p.o.) |
Menge der Magensaft sekretion (ml) |
4.9 + 0.4 | 3.3 + 0.4* | 3.5 + 0.4* | 3.6 + 0.4* | 3.6 + 0.4* |
Säure des Magen saftes (iriEq/1) |
92.5 + 3.7 | 58.4 + 11.7*' | 60.2 + 11.8* | 57.8 + 12.9* | 61.1 + 11.4* |
Pepsinaktivität (mg/ml) |
7.4 + 0.5 | 5.0 + 0.4** | 5.2 + 0.4** | 4.8 + 0.4** | 5.1 + 0.5** |
$emerkungen: 1) "p.o." steht für "oral"
2) * Die Differenz zwischen der behandelten und der Kontrollgruppe war
bedeutsam beim 5 % Niveau beim T-test.
** Die Biffert-nz zwischen der behandelten und der Kontrollgruppe war
von Bedeutung beim 1 % Niveau beim T-test.
CD CO CO CO
3. Akute Giftigkeit
Männliche und weibliche Mäuse der dd Y-Rasse, 4 Wochen alt, und männliche sowie weibliche Ratten
der Wistar-Rasse, 7 Wochen alt, wurden in Zehnergruppen verwendet. Sie wurden zunächst 1 Woche lang
aufgezogen. Danach wurden drei Wirkstoffe zum Test in physiologischer Salzlösung aufgelöst und oral
oder subcutan den Tieren eingegeben, bei oraler Eingabe wurden die höchst möglichen Dosen von 0,2 ml/
10g für Mäuse und von 2 ml/100g für Ratten benützt,
was jeweils entspricht 5000 mg/kg. Bei subcutaner Eingabe wurden die Dosen auf die Hälfte reduziert.
Nach der Wirkstoffeingabe wurden die Tiere 7 Tage lang beobachtet, um die Entwicklung von Annormalitäten
festzustellen. Diejenigen Tiere, die während dieser Beobachtungszeit starben, wurden nachträglich untersucht.
Die Ergebnisse stehen in Tabelle 3. Die LD Werte der Natrium, Aluminium und Natriumaluminiumsalze
ware nahezu alle gleich untereinander.
Tabelle 3 Akute Giftigkeit mehrer erfindungsgemäßer Wirkstoffe bei Mäusen und Ratten
;Tierart | LD50 Werte (mg/kg) für Natriumalvminiunsalze |
Natrium-, Aluminium-und |
Mäuse | Subcutan | Oral |
Ratten | > 2,500 | >5,000 |
> 2,500 | >5,000 |
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Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
Wie die vorbeschriebenen Experimente zeigen, weisen die erfindungsgemäßen Wirkstoffe ausgezeichnete
Antigeschwiirwxrkungen auf und sind somit von hohem Nutzen auf dem Gebiet der Pharmazie. Bei der Behandlung
von erwachsenen Patienten mit Magengeschwüren werden die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
vorzugsweise in einer täglichen Dosis von 500 bis 3000 mg verabreicht,abhängig von der Dosierungsform
und von der Art der Aufteilung.
Wie bei anderen Magen- und Darmpräparaten können die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in eine Form für
die orale Anwendung gebracht werden, und zwar durch an sich bekannte Verfahren. Sie können beispielsweise
in die Verabreichungsform von Tabletten, Kapseln, Körnchen, Trockensirupe, Lösungen und dergleichen
gebracht werden, je nach den Symptomen des Patienten und je nach anderen Paktoren.
Zur Tablettenherstellung, die eine übliche Form für die orale Verabreichung darstellt, wird Inositolhexasulfat
oder ein Salz davon mit einem anderen Stoff zur oralen Einnahme vermischt, wobei dieser
Stoff ein oder mehrere Verdünnungsmittel enthält, beispielsweise Laktose, Stärke, kristalline Zellulose,
Kalziumphosphat, Kalziumcarboxymethylzellulose usw. Dabei werden 10 Gewichtsteile des Wirkstoffes mit einem
bis 10 Gewichtsteilen des Aufnahmestoffes vermischt. Bei Bedarf kann ein Bindemittel wie Gelatine, Polyvinylpyrrolidon,
Hydroxypropylzellulose usw. in Form einer Lösung zugegeben werden. Die sich ergebende
Mischung kann durch bekannte Verfahren granuliert
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werden und nach Zugabe eines Schmiermittels, etwa
Kalziumstearat, Talk, Kieselsäureanhydrxd usw. zu
Tabletten geformt werden. Die Tabletten können außerdem noch mit einem Zuckerüberzug oder einem Filmüberzug versehen werden.
Kalziumstearat, Talk, Kieselsäureanhydrxd usw. zu
Tabletten geformt werden. Die Tabletten können außerdem noch mit einem Zuckerüberzug oder einem Filmüberzug versehen werden.
Für die Herstellung von Körnchengranulat wird Inositolhexasulfat oder ein Salz davon mit einem anderen
Stoff vermischt, der einen oder mehrere Vertreter der oben aufgezählten Verdünnungsstoffe, Zucker,
Mannit usw. enthält, und zwar in einem Verhältnis von 10 Gewichtsteilen aktivem Wirkstoff mit einem
bis 10 Gewichtsteilen des anderen Stoffes. Dann wird ein Bindemittel wie oben beschrieben in Form einer
Lösung zugegeben und die sich ergebende Mischung wird auf dem üblichen Wege granuliert und getrocknet.
Zwei typische Rezepte für die Herstellung von Tabletten und Granulat sind nachstehend angegeben.
1) Jede Tablette (280 mg) enthält:
Aktiven Wirkstoff 250 mg
Kornstärke 25 mg
Hydroxypropylzellulose 2 mg
Kalziumstearat 3 mg
2) Jedes Gramm in der Körnchenform enthält:
Aktiver Wirkstoff 900 mg Kornstärke 50 mg Kristalline Zellulose 4 0 mg Hydroxypropylzellulose 10 mg
Aktiver Wirkstoff 900 mg Kornstärke 50 mg Kristalline Zellulose 4 0 mg Hydroxypropylzellulose 10 mg
Im Hinblick auf die Indikation des erfindungsgemäßen
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Präparates für den Magen- und Darmtrakt können die
oralen Verabreichungsformen zweckmäßig mit anderen aktiven Wirkstoffen kombiniert werden. Praktisch
können sie dauerhaft mit anderen Wirkstoffen für
den Magen- und Darmtrakt kombiniert werden, insbesondere mit säurewidrigen Stoffen wie getrocknetem Aluminiumhydroxidgel, Magnesiumaluminatmetasilikat, Magnesiumsilikat und ähnlichen Stoffen.
können sie dauerhaft mit anderen Wirkstoffen für
den Magen- und Darmtrakt kombiniert werden, insbesondere mit säurewidrigen Stoffen wie getrocknetem Aluminiumhydroxidgel, Magnesiumaluminatmetasilikat, Magnesiumsilikat und ähnlichen Stoffen.
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Claims (6)
1. Pharmazeutisches Antigeschwürpräparat,
dadurch gekennzeichnet, daß es Inositolhexasulfat oder ein Salz davon als aktiven Wirkstoff enthält.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Alkalimetallsalz von Inositolhexasulfat
als aktiven Wirkstoff enthält.
als aktiven Wirkstoff enthält.
3. Präparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Inositolhexasulfatnatriumsalz als Wirkstoff dient.
4. Präparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Inositolhexasulfatkaliumsalz als Wirkstoff
fungiert.
fungiert.
5. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Inositolhexasulfataluminiumsalz als Wirkstoff
fungiert.
fungiert.
6. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Inositolhexasulfatnatriumaluminiumsalz als Wirkstoff fungiert.
909836/0463
ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
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DE1617745A1 (de) * | 1965-01-12 | 1971-04-08 | Emanuel Dr Revici | Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verhinderung und Behandlung von Blutung,Schmerz,Schock und schaedlichen Traumawirkungen |
-
1978
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Patent Citations (1)
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Gastroenterology, 27, 1954, S. 265 * |
J.Pharm.Pharmacol., 14, 1962, S. 119 * |
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