DE2839151A1

DE2839151A1 - Geschossfestes, zusammengesetztes material

Info

Publication number: DE2839151A1
Application number: DE19782839151
Authority: DE
Inventors: Emilio Bottini
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-09-12
Filing date: 1978-09-08
Publication date: 1979-03-22
Also published as: DE2839151C2; AT372524B; US4200677A; FR2402855B1; NL190341B; ES473878A1; CA1121707A; CH626443A5; IT1084874B; BE870416A; ATA653378A; NL7809237A; NL190341C; GB2003792B; FR2402855A1; GB2003792A

Description

-A-

Anmelder: Emilio Bottini und Giacomo Mazzer, Via Volontari della Liberta 5, Busto Arsizio (Varese), Ponte Lambro (Como), Italien

Geschoßfestes, zusammengesetztes Material

Die Erfindung bezieht sich auf ein schußfestes, zusammengesetztes Material, welches zu flachen bzw. ebenen und bogenförmigen Platten oder zu hohlen Körpern komplexer Form formbar ist.

Wie bekannt, besteht ein allgemeines Problem darin, das Leben derer zu schützen, die im Krieg oder Frieden in Begegnungen mit Kugelschüssen aus mittlerer oder kurzer Entfernung verwickelt werden. Zu diesem Zweck haben Polizeikräfte und Armeen der verschiedenen Länder seit langem die Suche verstärkt, um Menschen und Dinge besser und wirkungsvoller gegen Geschoßkugeln aus Feuerwaffen auszurüsten.

Bis heute jedoch konnten die erreichten Ergebnisse nur für bestimmte Waffentypen und begrenzt auf bestimmte Geschoßkaliber als erfolgreich betrachtet werden, was jedoch für den Schutz von Mitgliedern der Polizeikräfte ungenügend ist, wenn man die Ausbreitung von durch die organisierte Unterwelt und durch Terroristen benutzten Geschossen mit erhöhten großen Kalibern und immer raffinierterer und wirksamerer Waffen betrachtet.

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Weiterhin ist die Lösung des vorerwähnten Problems häufig in der Verwendung von schweren und umfangreichen Schutzmitteln gefunden worden (z. B. typischer Metallschutz, der lange in modernen Armeen bis weit zurück verwendet wurde oder von ihm mindestens inspiriert wurde), was die Geschicklichkeit, die Bewegung und die Schnelligkeit derjenigen behindert, die sie tragen oder die Geräte behindert, bei denen sie angewendet werden.

Für eine wirklich moderne und wirkungsvolle Lösung des Problems wurde vorgeschlagen, insbesondere für feuerfeste Jacken, Kopfbedeckungen und Schutzplatten für Fahrzeuge, zum Festhalten oder Zurückhalten von Körpern, die mit hoher Geschwindigkeit dagegen geschossen werden, vorteilhaft auf einige moderne Gewebe zurückzugreifen, die aus speziellen synthetischen Fasern hergestellt sind, z.B. Fasern oder Fäden aus aromatischem Polyamid, auch als "Ballistik-Nylon" bezeichnet.

Bis heute jedoch haben die Versuche in diese. Richtung nur ungenügende und· unvollständige ERgebnisse gebracht und haben insbesondere die Anwendung verschieden bearbeiteter und behandelter Schutzmaterialien,-wie Metallmaterialien, in Verbindung mit den erwähnten Geweben erfordert, so daß für die Verfügbarkeit von

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wirkungsvollen Mitteln zum Geschoßfesten Schutz, der notwendig und dringend durch die Umstände erforderlich ist, immer noch ein langer Weg vorlag.

Ausgedehnte Studien und ständige Versuche haben nun erlaubt, ein geschoßfestes, zusammengesetztes Material herzustellen, welches selbst für die verschiedensten Anwendungsarten geeignet ist (für den typischen Personenschutz,als Kleidung und Zubehör und für den allgemeinen Schutz, insbesondere als Platte oder Schild) und welches zu flachen oder ebenen und gebogenen Platten und zu hohlen Körpern mehr oder weniger komplexer Form formbar ist, leicht im Gewicht ist (viel leichter als irgendein anderes bis heute bekanntes Material für dieselben Zwecke) und eine einzigartige oder ungewöhnliche Fähigkeit besitzt, dem Durchdringen von Geschossen zu widerstehen ( nicht nur kleinen Kalibers sondern auch Geschossen aus kräftigen und modernen Waffen).

Ein solches Material kennzeichnet sich im wesentlichen durch, eine Anzahl identischer und /oder verschiedener Geweben aus aromatischen Polyamidfibern (Ballistik-Nylon), von denen mindestens einige aus üblichem Gewebe oder Stoff bestehen und andere aus "Batavia-Gewebe" sind, von denen jedes mit ungesättigtem Polyesterharz oder Mischungen desselben imprägniert ist, einzeln und/oder in Gruppen überlagert bzw. übereinander gelegt und durch

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- 7 hohen Druck miteinander zu. der gewünschten Form verbunden sind.

Nach einer bevorzugten Ausführung werden nur gewebte Stoffe und Batavia-Gewebe verwendet, die mit ungesättigten, warmhärtbaren Polyersterharzen oder Mischungen hiervon imprägniert sind, wobei die Gruppen oder Einheiten aus gewebten Stoffen diejenigen der Batavia-Gewebe überlagern und Sorge getragen ist, daß die Batavia-Gewebe mit den Kettfäden jedes solchen Gewebes in Richtung der Schußfäden des benachbarten Gewebes angeordnet orientiert sind

und dann bei einem Druck nicht unter 45 kg/cm und einer Temperatur zwischen 70 - 130 Grad C geformt sind.

Gute Resultate sind erreicht worden, indem man diese Ausführung aus dem Material nach der Erfindung mit einer Gruppe oder Einheit, die zur Aufnahme des Geschoßaufpralls außen aufgebracht wird, aus einigen gleichen, imprägnierten, gewebten, ballistischen Nylon-Stoffen herstellt, und aus einer Gruppe oder Einheit herstellt, die innen auf der Seite der zu schützenden Person oder des Gegenstandes anzubringen ist, und aus einer kleineren Anzahl gleicher, imprägnierter Batavia-Ballistik-NyIon-Gewebe besteht, wobei jedes Gewebe mit 90 Grad zum benachbarten Gewebe orientiert ist.

Die Hochdruck-Formgebung.des Materials nach der Erfindung läßt es zu, einem solchen Material sowohl äußerst einfache Formen

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und Profile zu geben, wie flache oder gebogene Platten (zur Formung von Tafeln, Schildern, Kleiderteilen wie Korsetts, Koller oder dgl.) und komplexe Profile, wie z.B, hohle Körper (geeignet zum Formen anderer Schutzvorrichtungen oder Schutzkleider, wie Helme oder dgl.).

Im allgemeinen wird die Gewebeimprägnierung mit einer Harzmenge durchgeführt, die zwischen 10% - 30% des Gewichts des endgültigen Produktens variiert, während der Formgebungsdruck höher als 60

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kg/cm ist bei einer Temperatur zwischen 80 - 110 Grad C.

Das vorgesehene geschoßfeste Material ist starr und steif, kompakt und leicht und kann in jede gewünschte Form oder Gestalt gebracht werden.

Es kann entweder allein oder in Verbindung mit anderen Materialien in Abhängigkeit von der beabsichtigten Anwendung benutzt werden, aber es ist wichtig, klarzustellen, daß es in jedem Fall allein in der Lage ist, die Funktion der Geschoßfestigkeit zu erfüllen.

Im allgemeinen wird das Material nach der.Erfindung mit einer inneren Unterlage aus geschäumtem Material verbunden, wenn Helme aus ihm geformt werden. In einem solchen Fall ist es vorteilhaft, zwischen dem Material und dem Schaummaterial eine Schicht aus PoIycarbonat vorzusehen, um. die Wirkungen von Stoßen, erzeugt durch

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den Geschoßaufprall, zu reduzieren (Haematome und dgl.)· Die Verbindung dieser Materialien kann auch durch Kleben oder Nieten erreicht werden.

Neben Helmen könnte die Verbindung mit einem geschäumten Material, im Falle eines Polycarbonats, auch für andere Zwecke herangezogen werden, insbesondere für Kleiderteile, wie Korsetts oder dgl. und ebenso für Schilder oder dgl.

Es ist weiter verständlich,daß bei gewünschter Erhöhung der Leistung oder Wirkung des Materials nach der Erfindung, dieses Material mit einer äußeren Metallschicht oder einem Metallbelag, z.B. einer Titanplatte, verbunden werden kann.

Natürlich kann dies nur getan werden, wenn eine Erhöhung im Gewicht zulässig und zur Erreichung einer verbesserten Wirkung zu empfehlen ist, z.B. im Fall von Schutztafeln (für Gebäude, Motorfahrzeuge, Läden) und Schildern.

Nur zur Erläuterung,,aber nicht als Beschränkung wird nachstehend ein Beispiel des Materials nach der Erfindung gegeben, durch das die Art und die Merkmale der Erfindung besser erläutert werden.

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- 10 Beispiel

Eine Platte oder ein Helm aus dem Material nach der Erfindung besteht aus einer äußeren Gruppe oder Einheit aus 10 gleichen Gewebestoffen aus Ballistik-Nylon, im Handel bekannt unter dem Warenzeichen "Kevlar", imprägniert mit ungesättigtem Polyesterharz in einer Menge von 10-20 Gewichtsprozent des endgültigen Produktes, und aus einer inneren Gruppe oder Einheit aus vier gleichen Batavia-Geweben, ebenfalls aus "Kevlar", die in gleicher Weise wie die Stoffe der ersteren Gruppe oder Einheit imprägniert und so angeordnet sind, daß sich Kett- und Schußfaden überlagern.

Die Platte oder der Helm sind geformt worden durch Anwendung

eines Druckes höher als 60 kg/cm auf die übereinander gelegten Gewebe bei einer Temperatur zwischen 80 - 110 Grad C.

Ein solches Material wird von einem Nato Parabellum Kaliber9 und einem Geschoß M 38, abgeschossen von einer Maschinenpistole M 12 oder einem Gesckß MAB bei einer Entfernung von 5 Metern nicht durchschlagen.

Sollte die innere Gruppe oder Einheit aus fünf statt aus vier Batavia-Geweben hergestellt sein, so würde sich das Betragen des Materials verbessern.

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Obgleich es zur Zeit schwierig ist, eine vollständige und überzeugende Erklärung für die Gründe zu liefern, weshalb ein solcher Aufbau, wie im Beispiel offenbart, die ausgezeichneten Resultate bringt, die gefunden wurden, denken wir, daß der bestimmende Grund in der Kombination einer äußeren Schicht aus Geweben mit festem dünnen Schußfaden, auf die der Geschoßprall stattfindet, mit einer inneren Schicht aus elastischen Geweben besteht, denen die Wirkung einer Abbremsung bzw. Verzögerung des Geschosses zugeordnet werden kann.

Unter dieser Feststellung sollte klar hervorgehoben werden, daß abhängend von den zu erreichenden Zwecken, d.h. von der Art des zu gewährleistenden Schutzes, der Geschößart, gegen die zu verteidigen ist, der Art der Waffen, durch die die Geschosse abgeschossen werden, und weiterer wichtiger Variablen, es erforderlich sein kann, sogar zu einem erheblichen Ausmaß die Art, Zahl, Kombination, Qualität, Gewicht, Behandlung und Imprägnierung von zu benutzenden ballistischen Nylongeweben zu ändern und zwar natürlich neben der Behandlung des Materials, insbesondere die Benutzung des Druckes und der Temperatur beim Formen.

Es wird auch angeführt, daß Batavia-Gewebe durch andere Gewebearten ersetzt werden können, die spezielle Eigenschaften der Dehnung in einer oder beiden Richtungen besitzen.

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Es ist daher verständlich, daß andere Ausführungen des schußfesten, sich vom beschriebenen unterscheidenden Materials vom Schutz der Erfindung erfaßt werden.

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Claims

Anmeld :: Emilio Bottini und Giacomo Mazzer, Busto Arsizio (Varese) Ponte Lambro (Como), Italien

Hugo Wi/oken

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" ^%£'SgÜ!* Patentansprüche

M; Schußfestes, zusammengesetzes Material, welches zu flachen oder gebogenen Platten, hohlen Körpern oder komplexen Profiler^formbar ist, gekennzeichnet durch eine Anzahl identischer und/oder unterschiedlicher Gewebe oder Stoffe aus aromatischen Polyamidfasern (Ballistik-Nylon), von denen mindestens einige aus üblichen Geweben und andere aus Batavia-Stoff bestehen, von denen jedes Gewebe mit ungesättigten Polyesterharzen oder Mischungen dieser imprägniert, einzeln und/oder in Gruppen oder Einheiten übereinander gelegt und miteinander durch hohen Druck zur gewünschten Form oder zum gewünschten Profil verbunden sind.
2. Schußfestes Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur gewebte Stoffe und Batavia-Stoffe verwendet sind, die mit ungesättigten, warmhärtbaren Polyesterharzen oder Mischungen derselben imprägniert sind, und wobei die Gruppe oder Einheit aus Gewebestoffen auf die der Batavia-Gewebe gelegt ist, wobei darauf geachtet ist, daß die Batavia-Gewebe mit dem Kettfaden jedes dieser Gewebe als Schußfaden zu den benachbarten orientiert ist und daß die Formgebung,bei einem Druck nicht unter 45 kg/cm bei Temperaturen zwischen 70 - 130 Grad C erfolgt ist.

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ORIGINAL INSPECTED
3. Schußfestes Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gruppe oder Einheit aus einigen identischen, imprägnierten Ballistik-Nylongeweben als Außenlage zur Aufnahme des Geschoßaufpralls und eine Gruppe oder Einheit aus einer kleineren Anzahl identischer, imprägnierter Batavia-Ballistik-Nylongewebe als Innenlage verwendet ist und zwar auf der Seite der zu schützenden Person oder des zu schützenden Gegenstandes, wobei jedes Gewebe mit 90 Grad zum benachbarten Gewebe orientiert ist.
4. Schußfestes Material nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung der Gewebe mit einer Harzmenge ausgeführt ist, die sich zwischen 10% und 30% des Gewichts des fer-

tigen Produktes ändert, wobei ein Druck höher als 60 kg/cm und eine Temperatur zwischen 80 - 110 Grad C angewendet ist.
5. Schußfestes Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Unterlage aus Schaummaterial.
6. Schußfestes Material nach Anspruch 5, dadurch, gekennzeichnet, daß eine Schicht aus Polycarbonate zwischen dem geschoßfesten Material und dem Schaummaterial vorgesehen ist.
7. Schußfestes Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer Außenplatte, vorzugsweise einer Metallplatte verbunden ist. -

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■8. Schußfestes Material nach Anspruch 4, geformt bei einem Druck

oberhalb 60 kg/cm und einer Temperatur zwischen 80 - 110 Grad C aus 10 Ballistik-Nylongeweben, bekannt als "Kevlar", wobei die Gewebe identisch sind, imprägniert sind und außen liegen, und aus 4 oder 5 imprägnierten identischen Batavia-Geweben, ebenfalls aus "Kevlar" und zueinander mit einer Phasenverschiebung von 90 Grad orientiert,wobei jedes Gewebe innenseitig
liegt und die Imprägnierung der vorherigen und nachfolgenden Gewebe mit ungesättigten Polyesterharzen und/oder Mischungen solcher in einer Menge zwischen 10% und 30% des Gewichts des fertigen Materials erfolgt.

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