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Kleidungsstück mit sehützender Innenausstattung
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Die Erfindung betrifft ein Kleidungsstück mit schUtzender Innenausstattung
aus einem durchschlaghemmenden F1ächenmaterial, bei dem die Oberflächen aus einem
textilen Material bestehen. Sie betrifft ir.sbesondere ein Kleidungsstück, das dem
Beschuß durch Schußwaffen, beispielsweise der Schutzklassen I, II oder III standhält.
Die Einteilung dieser Schutzklassen entspricht dem Vorschlag der Forschungs- und
Entwicklungsstelle für Polizeitechnik der Polizeiakademie Hiltrup. Als unter die
Schutzklasse I fallend wird ein durchschlaghemmendes Flächenmaterial definiert,
wenn es gegen 9 mm Para Wbichkern aus der Maschinenpistole beschußsicher ist, während
es nach Schutzklasse II bzw. III beschußsicher ist, wenn Geschosse von sämtlichen
Faustfeuerwaffen und Maschinenpistolen bzw.
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Weichkerngeschosse von Langwaffen es nicht durchschlagen.
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Kleidungsstücke der eingangs erwähnten Art sind bekannt.
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Hierzu gehören beispielsweise Fechtwesten, die auf der Brustseite
eine wattierte Schicht aufweisen, wodurch das Eindringen der Spitze einer Fechtwaffe
verhindert wird.
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Derartige KleidungsstUcke werden stets für einen bestimmten Zweck
eingesetzt, wobei dieser Verwendungszweck sofort von außen erkennbar ist. Daher
können derartige Kleidungsstücke nur in einem derartigen Rahmen eingesetzt werden
und sind für den allgemeinen Gebrauch nur noch sehr beschränkt verwendungsfähig.
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Andererseits kann zwar eine derartige Schicht leichtere Stöße und
Schlagt aufnehmen und somit den Trager davor schützen, jedoch gegen Kugeln und Geschosse
aus i1andfcuerwaffen keinen Schutz bieten.
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Es sind zwar Schutzwesten bekannt, die die Anforderungen der Schutzklasse
I und II erfüllen, also gegen üblicherweise bei Raub- oder Terrorüberfallen verwendete
Waffen beschußsicher sind. Sie werden jedoch nur für einen sehr begrenzten Verwendungszweck,
nämlich für potentielle und bereits bestehende Gefahrenlagen, eingesetzt und sind
ausschließlich dieser Verwendungsgefahr angepaßt. Diese sog.
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beschußsicheren Westen werden häufig über die Bekleidungsstücke gezogen
getragen und sind infolge ihrer häufig einstückigen Herstellungsweise sehr unbequem
zu tragen und behindern den Träger häufig. Sind diese Schutzwesten zudem mit einem
Panzer aus Stahl und/oder Keramik versehen, so kann diese starre und häufig sehr
schwere Ausführungsform den Trager zudem belasten und ein Tragen derartiger Westen
unertraglich machen.
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Es hat sich aber herausgestellt, daß gerade praventive Maßnahmen,
also dauernde Beschattung von bestimmten Objekten /durch und Zielgruppen, speziell
ausgebildete und ausgerüstete Antiterroreinheiten und dgl. erfolgreich zur Abwehr
und Bekämpfung von Kriminellen und Terroristen eingesetzt werden können, wobei häufig
diese präventiven Maßnahmen zur Abschreckung ausreichen.
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Nun soll aber die Beschattung derartiger krimineller Vereinigungen
einerseits sehr wirkungsvoll sein, andererseits dem Beschatter jedoch ausreichende
Sicherheit bieten, sofern seine konspirative Tatigkeit aufgedeckt wird. In einem
Für einen solchen Fall ist zwar der Beobachter mit Waffen ausgerüstet, jedoch gegen
einen Beschuß durch Waffen wenig geschützt, da er zur Vermeidung des Erkanntwerdens
eine kugelsichere Weste nicht sichtbar tragen
Der Erfindung liegt
deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Kleidungsstück zu schaffen, das in seiner äußeren
Erscheinungsform unauffällig und üblichen Bekleidungsstücken angepaßt ist, andererseits
eine derartige Innenausstattung aufweist, dan diese im Sinne der Schutzklassen I,
II und III beschussicher ist.
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Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kleidungsstück
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, aus dem der kugelsichere Innenschutz herausgenommen
und bei Bedarf wieder eingesetzt werden kann, so daß das Kleidungsstück als gewOhnliches
und auch als kugelsicheres Kleidungsstück verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Kleidungsstück mit schützender Innenausstattung
aus einem durchschlaghemmenden Flachenmaterial, bei dem die Oberflachen aus einem
textilen Material bestehen und das dadurch gekennzeichnet ist, daß das durchschlaghemmende
Material aus einer mehrlagigen Schicht textiler Flächen aus Aramidfasern besteht.
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Das erfindungsgemäße Kleidungsstück zeichnet sich zunächst dadurch
aus, daß es von seiner äußeren Erscheinungsform her wie ein normales, üblicherweise
getragenes Kleidungsstück aussieht und sich nicht von diesem unterscheidet. Somit
ist auch für ein geübten Auge nicht erkennbar, ob es sich um ein üblicherweise getragenes
Kleidungsstück oder aber um das erfindungsgemaße Kleidungsstück handelt, das infolge
seiner Innenausstattung beschußsicher ist. Hierdurch wird die Sicherheit eines Trägers,
der beispielsweise kriminelle Gruppen beobachtet und beschattet, erheblichghöht,
da er zum einen nicht ohne weiteres enttarnt werden kann, zum
anderen
bei eventueller Enttarnung jedoch im Bereich des Rumpfes ausreichend gegen die Waffen
der vorstehend erwähnten Schutzklasse(n) gesichert ist.
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Das erfindungsgemäße Kleidungsstück hat weiterhin den Vorteil, daß
es angenehm zu tragen ist, da die den Beschuß hemmenden Teile der Innenausstattung
gegliedert und relativ zueinander beweglich sind, so daß kein starrer Panzer vorliegt.
Es läßt sich wie ein normales I(leidungsstück aus-und anziehen und unterscheidet
sich von diesem lediglich durch sein Gewicht. Hangt man das Kleidungsstück Uber
einen KleiderbUgel, so sind auch im unbenutzten Zustand keinerlei Unterschiede zu
normaler Kleidung bemerken.
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In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform ist die Innenausstattung
des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks heraustrennbar und kann bei Bedarf, also im
Normalfall herausgenommen werden. In den vorstehend erwähnten Icritischen Situationen
wird das Kleidungsstück wiederum mit seiner schußsicheren Innenausstattung versehen
und wird so wiederum beschußsicher.
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Ein derartiges Sekleidungsstück kann also einerseits wie ein völlig
normales Kleidungsstück getragen und andererseits aber auch als schußsicheres Bekleidungsstück
verwendet werden.
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Als Kleidungsstück kommen sämtliche gebräuchliche Oberbekleidungsstücke
in Frage, beispielsweise Jacken, Freizeitjacken Uniformjacken, Parkas,. Anoraks,
Mantel und dgl.
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Zur Aufnahme der Innenausstattung müssen sie nicht speziell ausgerüstet
sein. Es ist lediglich zu beachten, daß diese üblichen Bekleidungsstücke etwas größer
als Ublich gewählt werden, da die Innenausstattung eine gewisse Dicke besitzt. Es
reicht deshalb aus, wenn der Zuschnitt eines solchen Bekleidungsstücks eine Konfektionsgröße
größer ist als Andererseits ist dies bei bauschig getragenen Kleidungsstücken, wie
Freizeitjacken, häufig nicht notwendig, da hierdurch die Paßform nicht sonderlich
beeinträchtigt wird.
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* üblich.
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Damit sich das erfindungsgemäße Kleidungsstück unauffällig und bequem
tragen läßt, ist es nötig, ein Material für die Innenausstattung zu verwenden, das
die Form und das äußere Erscheinungsbild des Kleidungsstücks nicht beeinträchtigt,
also im wesentlichen die Beanspruchungen und Bewegungen des Kleidungsstücks mitmacht,
ohne aufzufallen.
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Für einen solchen Zweck eignen sich textile Flächen aus Aramidfasern
(Polyamid aus aromatischen Bausteinen). Diese Polymerisate sind aus steifen Ringen
und miteinander verbundenen Brücken zusammengesetzt und unterscheiden sich von den
kettenförmigen elastischen Molekülen durch hohe mechanische Festigkeit, die sogar
die der Metalle übertrifft. Aus diesem Grund können Schichten aus Aramidfasergeweben
hergestellt werden, die einerseits das RUckhaltevermögen einer entsprechenden Stahlplatte
aufweisen, andererseits ein erheblich geringeres Gewicht gegenüber dieser Stahlplatte
besitzen und zusätzlich elastisch sind. Derartige Aramidfasern sind beispielsweise
unter der Bezeichnung 'tKEVLAR" von der Firma Du Pont und der Bezeichnung "ARENKA"
von der Firma Enka AG im Handel erhältlich.
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Eine mehrlagige, beispielsweise eine mit 20 Gewebelagen hergestellte
Schicht aus Aramidfasergeweben mit einem Gewicht von etwa 1,5 bis 3 kg/Innenausstattung
kann ohne weiteres einem Direktbeschuß aus Taschenpistolen und Militärpistolen wiederstehen
(Schutzklasse I). Geschosse mit höherer kinetischer Engergie, beispielsweise .44
oder .357 Magnum, können dagegen nur zurückgehalten werden, wenn die Zahl der Aramidgewebelagen
je Schicht erheblich vergrößert wird. Um zuverlässigen Schutz zu bieten, müssen
teilweise bis zu 100 Lagen oder mehr vorgesehen werden.
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Da durch das steigende Gewicht und die hierdurch entstehende starre
Gestalt der Träger erheblich behindert wird, kann, wie nachstehend erläutert, das
erfindungsgemäße Kleidungsstück zusätzlich mit einer oder mehreren Panzerplatten
aus
Stahl und/oder Keramik bei Bedarf versehen werden.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird das RUckhaltevermOgen
dadurch verbessert, daß die Aramidgewebeschichten untereinander, wie nachstehend
erläutert, verbunden sind.
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Erfindungsgemäß ist die Zahl der Aramidgewebelagen nicht beschranke
und wird der entsprechenden Verwendungsform angepaßt. Als günstig hat sich dabei
erwiesen, eine Schicht mit 8 - 40, vorzugsweise 30 Aramidgewebelagen einzusetzen,
wobei dieses Gewebe aus KEVLAR 29 (Zugfestigkeit nach ASTES -22 56-66:270 kg/mm²;
Bruchdehnung: 4d0) gefertigt ist und 12 Fäden (1100 dtex) in Kette und Schuß mit
LeinTandbindung besitzt. Natürlich sind auch beliebige andere Gewebeeinstellungen,
-bindungen, -fadenstärken und dgl. mit guter Schutzwirkung denkbar.
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Da Aramidfasern im feuchten Zustand ein erheblich schlechteres Rückhaltevermögen
aufweisen, sind sie vorteilhafterweise mit einer wasserabstoßenden Ausrüstung versehen,
die üblicherweise auch zur Imprägnierung bekannter Kunststofffasern eingesetzt wird.
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Die textile Schutzschicht aus Aramidfasergewebe kann in einer speziellen
Ausführungsform vollständig und integral verbunden als Innenausstattung untergebracht
sein, wobei sie nicht mher herausgetrennt werden kann, ohne das Kleidungsstück zu
zerstören.
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Ein erfindungsgemäßes Kleidungsstück, das die Aramidgewebeschicht
als Innenausstattung in integraler Bauweise aufweist, läßt sich dadurch herstellen,
daß man die Aramidgewebeschicht zunächst in dem gelrilnschten Zuschnitt aus einem
entsprechenden Aramidgewebepaket herstellt. Derartige Zuschnitte werden ähnlich
wie gefütterte Einlagen im Kleidungsstack untergebracht, beispielsweise auf die
in der
Konfektionierung übliche Art, wie NAhen, Kleben oder Heften.
Ein derartiger Zuschnitt sieht beispielsweise so aus, daß die beiden Vorderhälften
und die Ruckenpartie entsprechend der gewünschten Größe aus einem Aramidgewebepaket
zugeschnitten werden und anschließend entweder miteinander vernäht oder aber vorteilhafterweise
in eine textile Hülle eingenäht werden. Dabei kann jedes Einzelteil zunächst in
eine textile Hülle eingenäht werden, wobei sie an den entsprechenden Kanten, also
im Schulterbereich und unter dem Arm zusammengenäht werden.
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Insbesondere ist das Aramidgewebepaket nach dem Zuschnitt mit einer
wasser- und lichtdichten Folie versehen, in die es eingeschweißt ist. Dieses Folienpaket
wird dann anschließend mit der textilen Umhüllung umgeben, die wiederum nach den
üblichen Konfektionierungsmethoden im Kleidungsstück untergebracht wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Aramidgewebepaket
ein Paket verwendet, bei dem die benachbarten Lagen derart aneinander befestigt
sind, daß sie einerseits vor dem Auftreffen eines Geschosses unverrutschbar sind,
andererseits bei Beschuß aneinander gleiten und hierdurch eine energievernichtende
Reibung erzeukönnen~ gen neiner speziellen Ausführungsform werden die Aramidfaserpakete
mit-einander versteppt, wobei ggf. auch ein Aramidgarn als Faden gewählt wird. Es
lassen sich dabei verschiedene Steppmuster wählen, wobei eine quadratische nachweise
in einem Nahtabstand von ca. 3,5-6 cm bevorzugt ist.
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Neben dem Vernähen ist auch ein lageweises Verkleben oder Vernieten
möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind einzelne Lagen von Aranidgeweben
miteinander versteppt, wobei diese versteppten Einzellagen wiederum mit anderen
versteppten Einzellagen verbunden werden. Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen,
diese später angebrachten Nähte gegenüber den ersten Nähten versetzt anzuordnen,
was einerseits eine
Schwächung der Steppnähte verhindert und andererseits
die Rückhaltewirkung erhöhen kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung können die besonders gefährdeten Stellen
mehrfach versteppt sein, um die Rückhalte wirkung zu erhöhen. Vorteilhafterweise
können auch in derartigen gefahrdeten Zonen lfeitere Aram Lci cwe-bcsch i.lhten
aufgelegt werden, wodurch eine zusätzliche Verbesserung des Schutzes beliebig erzeugt
werden kann.
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Da durch das Steppen eine im wesentlichen endgültige, jedoch noch
ausreichend elastische Form des Aramidgewebepakets erhalten wird, ist es weiterhin
bevorzugt, die einzelnen bereits zugeschnittenen Aramidgewebe auf eine entsprechende
Form, beispielsweise in einerdem Körperrumpf entsprechenden Rundung zusammenzusteppen.
Hierdurch erhält man bereits vorgeformte, durch Formsteppen hergestellte Einlagen,
die nach dem Ausrüsten und Ummanteln mit einer wasserdichten Folie in ein Kleidungsstück
eingebracht werden können. Bei integraler Aufbauweise des erfindungsgemäßen Kleidungsstücics
das üblicherweise auf der Vorderseite in zwei Teile geteilt ist, hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, daß eines der beiden vorderen Seitenteile das andere hintergreift,
so daß es im geschlossenen Zustand des Kleidungsstücks nicht sichtbar ist. Werden
beispielsweise die beiden vorderen Hälften durch einen Reißverschluß geschlossen,
so ist die eine Hälfte wie üblich in ihrer Innenausstattung ausgeführt, während
die andere Hälte zusätzlich zu ihrer Innenausstattung einen über den durch die Reißverschlußhälfte
gebildeten Rand hinausragenden Ansatz, beispielsweise in Form eines mehrere Zentimeter
breiten Streifens aufweist. Dieser Streifen hintergreift die Innenausstattung der
anderen Vorderhälfte, wodurch die Durchschlagfestigkeit des Kleidungsstücks an den
hintergreifenden Stellen erhöht wird. Br kany' vorteilhafterweise mittels Befestigungsmittel,
insbesondere mit einem Klettverschluß mit der Innenausstattung dieser anderen Hälfte
verbunden werden.
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Um zu verhindern, daß das Kleidungsstück in diesem Streifenbereich
aufträgt, können die Ar idfaserpakete jeweils in oder abgestuft diesem Leistenbereich
abgeschrägt sein, so daß nach dem Aufeinanderlegen die Dicke des Sandwich-Pakets
etwa der Paketdicke entspricht. Diese Abschrägung wird entweder durch eine entsprechende
Wahl unterschiedlich langer Aramidgewebe oder aber durch einen schrägen Schnitt
durch ein Aramidgewebepaket erreicht.
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In einer weiteren Ausführungsform sind lediglich die beiden Vorderhälften
mit Aramidgewebepaketen als Innenausstattung versehen, während das Rückenteil aus
Gründen einer bequemen Handhabung und bequemer Trageweise in üblicher Machart hergestellt
ist.
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Es ist besonders bevorzugt, daß nach dem Befestigen der Aramidgewebepakete
in dem Kleidungsstück das gesamte Innere dieses Kleidungsstücks mit einem neutralen,
in der Bekleidungsbranche üblicherweise verwendeten Futterstoff verschlossen wird,
so daß sämtliche die Innenausstattung aus Aramidgewebepaketen betreffenden Einzelheiten
einem unbefangenen Betrachter unsichtbar bleiben.
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In einer weiteren Ausführungsform sind zwischen dem Oberbekleidungsstück
und dem Aramidgewebepaket Taschen vorgesehen, die Panzerplatten aus Stahl und/oder
Keramik aufnehmen können. Die Nähte dieser Taschen verlaufen waagerecht jeweils
aber die Seitenteile des Kleidungsstücks, wobei der Abstand zwischen einer jeweiligen
Naht der Breite einer Tasche entspricht. Vorteilhafterlfeise werden Taschen für
benachbarte Einlagen einander überlappend angeordnet, so daß ein über die volle
Fläche durchgehender Schutzpanzer erhalten wird, der mit dem Aramidfaserpaket nach
den Schutzklassen II oder III beschußsicher ist. Die Taschenöffnungen verlaufen
am Rand der Seitenteile, also in der zu öffnenden vorderen Mitte des Kleidungsstilcks
und werden mit bleichen Befestigungsmitteln, wie Taschenklappen, Reißverqchlüssen
oder HaltelasChen geschlossen.
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Als Schutzpanzer aus Stahl und/oder ermi kommen geteilt gegliederte
und/oder geschichtete Einlagen in Frage, die .infolge der Schichtung um dem Benutzer
eine noch annehmbare Tragefähigkeit zu erlauben. Diese Einlagen aus Stahl und/oder
Keramik werden nur bei Bedarf, insbesondere in sehr gefcihrlichen Situationen getragen,
da sie doch infolge ihres hohen Gewichts nach längerem Tragen hinderlich sind. In
speziellen Fällen sind auch derartige Taschen auf der Rückenseite eines Bekleidungsstückes
vorgesehen, so daß dem Benutzer ein allseitiger Schutz gewährt wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform läßt sich die Innenausstattung
aus Aramidgewebepaketen vollständig herausnehmen, so daß ein vollständig übliches
Kleidungsstück zurückbleibt. Dabei gleicht die herausnehmbare Innenausstattung dem
sog. herausreißbaren Futter eines Oberbekleidungsstücks, Z. .eines Mantels, das
bei Bedarf herausgenommen wird. In diesem Fall sind zwischen dem Oberbekleidungsstück
und der Innenausstattung Befestigungsmittel vorgesehen, mit denen das Oberbekleidungsstück
und die Innenausstattung verbunden werden können. Hierzu eignen sich in Streifenform
umlaufende Klettverschlüsse, Druckknöpfe, insbesondere Reißverschlüsse, wodurch
ein schnelles Herausnehmen und Einsetzen gewährleistet werden. Infolge der Befestigung
können Innenausstattung und Oberbekleidungsstück gemeinsam ausgezogen werden, sodaß
die kugelsichere Innenausstattung einem flüchtigen Betrachter, was auch angestrebt
wird, nicht auffällt.
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Bei der trennbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks
ist es insbesondere vortilhaft, daß die Innenausstattung in Form einer beschußsicheren
Weste ausgeführt ist, die ggf. ohne das Oberbekleidungsstück getragen werden kann.
Diese Weste weist gegenüber einer bekannten beschußsicheren Weste zusätzlich die
vorstehend genannten Befestigungsmittel auf. Diese Weste kann mit oder auch ohne
beschußsichere Rückenpartle ausgeführt sein, wobei im letzteren Fall lediglich die
beiden vorderen
Seitenteile mit den bereits vorstehend genannten
Aramidgewebepaketen ausgerüstet sind. Im übrigen gleicht der Aufbau dieser Weste
dem vorstehend erwähnten Aufbau der Innenausstattung, worauf ausdrücklich Bezug
genommen wird. Die vorderen mittleren Längskanten dieser Weste überlappen sich ebenfalls,
wobei aus Gründen schneller Schließbarkeit und Anpaßbarkeit an mehrere Körperformen
ein über die gesamte Längskante der jeweiligen Seitenteile laufender Klettverschluß
vorgesehen ist. Die Weste selbst ist wiederum mit einem neutralen Futterstoff eingefaßt,
der auch ebenfalls zur inneren Ausstattung des Oberbekleidungsstücks verwendet wird.
Hierdurch wird wiederum gewährleistet, daß ein flüchtiger Betrachter nicht ohne
genaues Hinschauen erkennt, daß es sich hier um ein beschußsicheres Kleidungsstück
handelt, sofern das Oberbekleidungsstück mit der heraustrennbaren Innenausstattung
durch Befestigungsmittel verbunden ist.
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Bei der getrennten Ausführungsform sind die Taschen zur Aufnahme einer
Panzerung aus Stahl und/oder Keramik auf der Vorderfront der herausnehmbaren Innenausstattung
unter dem Futterstoff angebracht, wobei die Platten wiederum sich von entsprechenden
oeffnungen in die Taschen einlegen oder einschieben lassen. Die Anordnung der Taschen
und deren Verschließbarkeit bzw. die Ausbildung der Panzer entspricht der bereits
vorstehend beschriebenen Weise.
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Aus Gründen der besseren Beweglichkeit im Taillenbereich kann das
Seitenteil mit dem Rückenteil lediglich mit elastischenBändern derart verbunden
sein, daß das Seitenteil auf dem Rückenteil im nicht beanspruchten Zustand aufliegt
und dieses überlappt. Die beiden Teile, Rückenteil und Seitenteil, sind dabei lediglich
in einem sehr begrenzten Bereich, der unter dem Arm liegt, fest zusammengehalten.
Sofern der Taillenbereich des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks besonders beansprucht
wird, beispielsweise durch Bücken des Trägers, kann der untere Bereich des Seitenteils
nach vorne elastisch vorgezogen werden, wobei die elastischen Bänder einen sicheren
Sitz aufrecht-erhalten. Hierdurch
wird die Bewegungsfreiheit des
Benutzers erhel)lich verbeisert gegenüber den starren Ausführungen, wobei jedoch
anzumerken ist, daß die Sicherheitsbedingungen auch in diesem elastischen Bänder
enthaltenden Bereich vollstandig erfüllt werden, da sich Seitenteil und Rückenteil
ausreichend aber lappen und auch bei größerer Beanspruchung kein Spalt zwisc1-en
diesen gebildet wird. Diese spezielle Ausführung gilt gleichermaßen für die integrale
und die getrennte Form des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks.
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In einer weiteren Ausführungsform ist auch der Kragen des Oberbekleidungsstücks
mit einem Aramidgewebepaket ausgerüstet, wobei wiederum die Art der Innenausstattung
der vorstehend beschriebenen gleicht. Der Kragen kann durch Umschlagen insbesondere
den Hals- und Kinnbereich des Trägers schützen, so daß die Sicherheit des Trägers
weiter verbessert wird. Da der Zwischenraum zwischen den Kragenspitzen und den -ansätzen
am Oberbekleidungsstück meistens offen ist und somit einen Zwischenraum bei hochgeschlagenem
Kragen entsteht, ist ein Verbindungsstück vorgesehen, das diesen Spalt zwischen
dem Kragen überbrückt, wobei beide Kragenspitzen miteinander verbunden werden. Auf
der Kragenunterseite bzw. auf dem Uberbrückungsstück sind entsprechende Befestigungsmittel,
beispielsweise Druckknöpfe oder insbesondere ein Klettverschluß vorgesehen, die
einen festen Sitz dieses Uberbrückungsstucks, dessen Breite der Kragenbreite entspricht,
sicherstellt. Weiterhin kann dieses Uberbrückungsstück mit einem latzartigen Ansatz
versehen sein, so daß ein etwaiger Spalt geschlossen wird, der sich zwischen dem
Uberbrückungsstück und der Innenausstattung des Kleidungsstücks gebildet hat. Hierdurch
wird der Träger durchgehend von der Wangen- und Kinnpartie bis zum unteren Rand
der Innenausstattung vor Geschossen, Splittern und/ oder Stichwaffen geschützt.
Der untere Rand richtet sich natürlich nach der Länge des Oberbekleidungsstücks
und dem Zweck, für den das erfindungsgemäße Kleidungsstück eingesetzt werden soll.
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Alle solche Kleidungsstücke, wie Anoraks, Parkas, Duffel-Coat und
dgl., weisen auf ihrer Rückseite Kapuzen auf, die den Träger vor Witterungseinflüßen
schützen sollen. Im vorliegenden Fall soll eine derartige Kapuze den Träger vor
Geschossen, Splittern und/oder Stichwaffen schützen. Zu diesem Zweck wird die Kapuze
ebenfalls mit Aramidgewebepaketen als Innenausstattung ausgerüstet, wobei der integrale
Aufbau der Kapuze mit der Innenausstattung bevorzugt ist. Bezugleich der Innenausstattung
wird auf vorstehende Ausführungen Bezug genommen. Die Innenausstattung ist dabei
so angebracht, daß sie wiederum einem flüchtigen Betrachter verborgen bleibt. Da
die Aramidgewebepakete in Abhangigkeit von ihrer Verarbeitung eine gewisse Steifheit
besitzen, ist es bevorzugt, die Innenausstattung der Kapuze in mehrere Teile, vorzugsweise
zwei Teile zu zerlegen, so daß die Kapuze im nicht getragenen Zustand platt auf
dem Rücken anliegt und schnell in einer Gefahrensituation auseinandergeklappt und
über den Kopf gestUlpt werden kann. Um einen festen Sitz der Kapuze am Kopf zu gewährleisten,
ist sie entlang des vorderen Offnungsumfanges mit Befestigungsmitteln, beispielsweise
wiederum mit Klettverschlüssen versehen, die mit entsprechenden Klettverschlüssen
auf dem aufgeklappten Kragen und/oder auf dem Verbindungsstück zusammenwirken können.
Andererseits kann aber auch der Umfangsrand der Kapuze einen hohlraum aufweisen,
in den eine Kordel eingeführt ist, mit der die Kapuze zugeschnürt werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Kapuze vom Mantel abgetrennt
und für den Bedarfsfall aufgehoben werden. Eine derartige Kapuze kann auch separat,
also ohne Verbindung mit dem Kleidungsstück eingesetzt werden, beispielsweisc%tinerSchutzweste,
einem Schutzkragen und dz Die Unteransprüche habe vorteilhafte Tieiterbildungen
der Erfindung zum Inhalt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei
Ausführungsformen
an Hand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen
Kleidungsstücks in angezogener und geschlossener Porm, Pig. 2 einen Schnitt entlang
der LinieII-II von Fig. 1, wobei das erfindungsgemaße lEleidungsstuck in integraler
Bauweise gezeigt wird, Fig. 3 eine aus dem erfindungsgemäßen Kleidungsstück herausgenommene
Innenausstattung in Vorderansicht, Fig. 4 die Innenausstattung gemäß Fig. 3 in Seitenansicht,
Fig. 5 ein Schnitt entlang der Linie V-V von Fig. 1, wobei das erfindungsgemäße
Kleidungsstück in getrennter Bauweise ausgeführt ist und Fig. 6 einen hochgeschlagenen
Kragen im Ausschnitt, der durch ein Verbindungsbandüberbrückt ist.
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In Fig. 1 ist mit 1 ein Kleidungsstück gezeigt, das in üblicher Weise
ausgeführt ist. Dieses Kleidungsstück 1 weist u.a. Taschen 3 und einen Kragen 5
auf, der bei Bedarf hochgeklappt werden kann. Auf der Rückseite kann, beispielsweise
bei einem Anorak eine nicht gezeigte, abknöpfbare Kapuze vorgesehen sein.
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In Fig. 2 ist im Schnitt gezeigt, wie das Kleidungsstück gemäß Fig.
laufgebaut ist. Danach besteht das Kleidungsstück aus einem üblichen Oberstoff 7,
der die gesamte äußere Form des Kleidungsstücks bestimmt. Dieses Kleidungsstück
1 kann auf der Vorderseite in der Mitte mittels Befestigungsmittel, beispielsweise
einem Reißverschluß 9 geschlossen werden, so daß die gesamte Innenausstattung unsichtbar
bleibt. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist die Innenausstattung 11
integral in das Kleidungsstück 1 eingebaut und besteht aus einem mehrlagigen Aramidgewebepaket.
Diese Innenausstattung ist im Bereich 13 geteilt, Ublicherweise im Taillenbereich,
wodurch der Benutzer eine erhöhte Bewegungsfreiheit erhält. Dabei über-
lagern
sich das vorderteil und das Rückenteil der Innenausstattung 11. In diesem Bereich
werden beide Teile mit elastischen Bändern 15 zusammengehalten.
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Die gesamte Innenausstattung selbst wird dann noch vollständig mit
einem neutralen Putter 17 abgedeckt, so daß die Innenausstattung 11 verborgen bleibt.
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Im Bereich des Peißverschlusses 9 überlappt das eine Seitenteil der
Innenausstattung 11 das andere Seitenteil und hintergreift dieses. Der Uberlappungsansatz
19 weist dabei einen Klettverschluß 21 auf, der sich über die gesamte LEngskante,
der durch den Reißverschluß gebildet wird, erstreckt und mit einem entsprechenden
Klettverschluß auf dem anderen Seite teil zusammenwirken kann.
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Bei der in Pig. 1 gezeigten Ausfuhrungsforn nimmt die mit dem Aramidgewebepaket
ausgefUhrte Innenausstattung den gesamten Rumpfbereich des Kleidungsstücks, also
nicht den Armelbereich ein. Weiterhin ist der Kragen 5 mit einem entsprechend vorgefertigten
und formgesteppten Aramidgewebepaket versehen. Der Kragen bildet dabei im hochgeschlagenen
Zustand ebenfalls Schutz vor Geschossen, Splittern und/oder Stichwaffen. In Fig.
6 ist ein derartiger Kragen ausschnittsweise gezeigt, der mit einem VerbindungsstUck
23 Uberbruckt ist. Dieses Verbindungsstilck 23 weist an seinen beiden Sonden VerbindungsstÜcke,
vorzugsweise Klettverschlüsse 25 auf, die mit entsprechenden Verbindungsstücken
auf den Kragenenden zusammenwirken können. Hierdurch wird auch der zwischen den
Kragenspitzen vorliegende Spalt geschlossen. In einer weiteren bevorzugten Ausfahrungsform
weist das Verbindungsstück 23 in Richtung auf das KleidungsstÜck 1 einen Ansatz
27 auf, der einen unterhalb des Verbindungsstücks 23 evtl. vorliegenden Spalt schließen
soll. Hiermit wird ein durchgehender Schutz vom Kragen bis zur unteren Kante des
Kleidungsstucks gewahrleistet. Dieser Ansatz 27 kann unter das Kleidungsstück 1
geschoben werden. Das Verbindungsstück 23 in Verbindung mit dem Ansatzstück 27 kann
abas-
nommen werden und separat in einer Tasche aufbewahrt werden.
Diese Ausführungsform ist in Figur 6 dargestellt.
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Zwischen der Innenausstattung 11 und dem Oberstoff 7 knnen Taschen
29 vorgesehen sein, wobei diese Taschen auf dem Oberstoff 7 oder aber auf der Innenausstattung
11 angebracht sind. Diese Taschen 29 und deren Nahte 31, sind wie in Fig. 3 ersichtlich
waagerecht angeordnet, so daß von Öffnungen 34 entlang der Längskanten der Seitenteile
der Innenausstattung 11 Panzer aus Stahl und/oder Keramik eingeschoben werden können.
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In Fig. 3 ist die Innenausstattung 11 in der herausnehmbaren Form
dargestellt, wobei diese Innenausstattung 11 in Form einer beschußsicheren Weste
ausgeführt ist. Diese Weste weist einen Reißverschlußteil 35 auf, der über die gesamte
Vorderfront und die hintere IIålspartie der Weste geführt ist, und mit einem korrespondierenden
Reißverschlußteil 37, der auf der Innenoberfläche des Bekleidungsstücks 1 (vgl.
Fig. 1) angebracht ist, zusammenwirken kann. Je nach Bedarf können das Kleidungsstück
1 und Innenausstattung 11 voneinander getrennt werden und jeweils separat getragen
werden.
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In Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Innenausstattung 11 gemäß Fig.
3 gezeigt. Daraus ist ersichtlich, daß der unter dem Arm liegende Bereich 39 fest
zusammengehalten ist, während das Seitenteil 41 und das Rückenteil 43 lediglich
über Bänder 1 5 elastisch zusammengehalten werden. Dabei überlappt das Seitenteil
41 das Rückenteil 43 und liegt auf diesem.
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Fig. 5 stellt wiederum einen Querschnitt durch das Kleidungsstück
1 dar, wobei jedoch dieses Kleidungsstück 1 in trennbarem Aufbau gezeigt ist. Dabei
ähnelt diese Form wiederum der bei der integralen Bauweise beschriebenen Form.
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Bei den beiden Ausführungsformen kann zwischen Futter 17 und der Innenausstattung
11 eine elastische Einlage, beispielsweise aus Kunststoffolien und/oder geschäumten
Polymeren, vorgesehen sein, die den bei einem Kugelaufschlag auftretenden punktartigen
Druck elastisch aufnehmen und dadurch traumatische Verletzungen verhindern soll.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, daß in der getrennten
Ausführungsform eine beschußsichere Weste mit beliebig vielen Oberbekleidungsstücken
kombinierbar ist.
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Hierdurch kann ein Benutzer zwischen mehreren Kleidungsstücken wählen,
wobei zugleich sichergestellt wird, daß sowohl die Paßform als auch die Sicherheit
bei einem derartigen Kleidungsstück aufrechterhalten werden.