DE2836459C2 - Förderrolle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Förderrolle mit einer Kernwelle, auf der mit axialem Zwischenabstand mehrere
Rolleneinheiten befestigt sind, die jeweils aus mehreren Fasern aufweisenden Ringscheiben bestehen, die
auf eine an der Kernwelle befestigte Stahlhülse aufgesteckt und axial aneinander gedruckt sind.
Eine derartige Förderrolle ist bereits bekannt (US-PS 27 45 663). Sie dient zum Transportieren von Platten
oder ähnlichen Gegenständen aus Metall, Kunstharz oder Holz. Bei der bekannten Förderrolle sind nur zwei
vergleichsweise schmale Zwischenabständc zwischen den Rolleneinheiten vorgesehen, und durch die zwischen
den Rolleneinheiten gebildeten Zwischenräume ragen Teile eines rahmenfcrmigen Sattels, die an der
Welle angreifen. Jede Rolleneinheit weist eine eigene Stahlhülse auf, die auf der Kernwelle mittels zweier
Wälzlager gelagert ist. Die durch axiale Spannbolzen zusammengedrückten Ringscheiben sind aus Fasern
hergestellt, so daß beispielsweise die glatte Oberfläche eines auf der Förderrolle transportierten Metallstreitens
durch den Transport keine Kratzer erfährt. Ebenso führt die Verwendung von Fasern zur Herstellung der
Ringscheiben zu einer Verminderung der Geräuschentwicklung beim Fördern von Gegenständen.
Bei der bekannten Förderrolle geht die erzielte Geräuschdämpfung jedoch auf Kosten der Härte und Verschleißfestigkeit
der Ringscheiben, so daß die bekannte Förderrolle für starke Belastungen weniger gut geeignet
ist und einen vergleichsweise häufigen Austausch der mit den zu transportierenden Gegenständen in Berührung
kommenden Ringscheiben erfordert. Dieser Austausch kann zwar auf die jeweils verschlissene Rolleneinheit
beschränkt werden, es ist jedoch nachteilig, daß die Rolleneinheiten nicht als Ganzes schnell und
einfach ausgetauscht werden können. Zum Entfernen einer ganzen Rolleneinheit mit der Stahlhülse müssen
die Wälzlager gelöst und umgesetzt werden. Ähnlich aufwendig ist aber auch der Austausch nur der einzelnen
Ringscheiben nach dem Lösen der axialen Schraubbolzen, bei dem die Stahlhülse in ihrer Betriebsstellung
verbleiben kann. In jedem Falle müssen vergleichsweise lange Stillstandszeiten beim Austausch in Kauf genommen
werden.
Es fst auch bereits eine Förderrolle für Stahlbänder
bekannt (DE-OS 24 25 347), bei der auf einem Metallkern ein elastischer Überzug vorgesehen ist, der aus
axial aneinander gepreßten Scheiben aus Vliesstoffen hergestellt ist, die vernadelt sind, um das Porenvolumen
und die Festigkeit der Scheiben zu beeinflussen. Auf diese Weise wird ein den jeweiligen axialen Anpreßdruck
der Scheiben entsprechend mehr oder minder elastischer Walzenüberzug geschaffen, der kein Grundgewebe
enthält und trotz der Anwendung einer Nadeltechnik nicht die zu wünschende Verschleißfestigkeit
aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Förderrolle so zu verbessern, daß
sie ohne Verschlechterung der Geräuschdämpfung eine sehr gute Verschleißfestigkeit aufweist, so daß die verschleißbedingten
Betriebsunterbrechungen insgesamt weniger ins Gewicht fallen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die auf den Stahlhülsen angeordneten Ringscheiben
aus einem Grundgewebe und einer Faserniatte bestehen,
die zu einem Filz miteinander vernadelt und mit Kunstharz getränkt sind.
Auf diese Weise gelingt es, die weitgehend gegenläufigen Anforderungen hinsichtlich der Härte und Verschleißfestigkeit
einerseits sowie der Geräuschdämpfung andererseits gleichzeitig in hohem Maße zu erfüllen.
Dieses Ergebnis ist auf den verwendeten Nadelfilz zurückzuführendem die Durchtränkung mit härtendem
Kunstharz die gewünschte Festigkeit verleiht. Dementsprechend haben die einzeln austauschbaren Rolleneinheiten
bereits eine vergleichsweise lange Lebensdauer.
J5 Damit der nach vergleichsweise langer Betriebszeit
doch erforderliche Austausch einfach und schnell erfolgen kann, ist vorgesehen, daß die Stahlhülsen mittels an
beiden Hülsenenden angeordneter, mit Längsschlitzen versehener konischer Hohlkeile auf der Kernwelle befestigt
sind. Dabei können den konischen Hohlkeilen Anziehschrauben zum Spannen und Abdrückschrauben
zum Lösen zugeordnet sein.
In diesem Falle ist also eine feste Verbindung der
Stahlhülsen mit der Kernwelle vorgesehen, wobei die Rolleneinheiten erforderlichenfalls insgesamt mit ihrer
Stahlhülse ausgetauscht werden. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß ein solcher Austausch problemlos und
schnell durchgeführt werden kann, also nur eine vergleichsweise kurze Unterbrechung des Förderbetriebs
erforderlich macht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt eines Teils einer Rolle,
F i g. 2 die zugehörige Stirnansicht,
F i g. 3 den Ausschnitt A aus F i g. 1 in größerem Maßstab und
Fig. 4 eine Weiterbildung von Fig. 1.
An einer Rolle 1 aus Stahl, die sich aus einer Welle 2 und einem mit dieser fest verbundenen Kern 3 zusammensetzt,
ist am Kern 3 an zweckmäßigen Stellen eine Mehrzahl von Rollenteileinheiten 4 lösbar befestigt. Jede
Rollenteileinheit 4 umfaßt eine Mehrzahl von ringförmigen Scheiben 5 aus Hartfilz, die aus einer Hartfilz-
b5 tafel ausgestanzt worden und an einer Hülse 6 befestigt
sind. Die Hartfilztafel ist durch Aushärten einer zuvor mit Harz getränkten Filztalel erhalten worden, in der
ein Grundgewebe mit Baumwollwattefasern verbunden
wurde. Die Oberfläche jeder Rollenteileinheit 4 ist durch Schleifen fertigbearbeitet worden. Das Herstellen
der Hartfilztafel geschieht durch Heißpressen, bei einer Temperatur zwischen 110 und 1500C, des mit Kautschuk und/oder Kunstharz getränkten Stapels aus
mehreren Schichten von Baumwollw.^tefasern und einer oder mehreren, durch Nadeln bzw. nach dem Nadelverfahren miteinander verbundenen Lagen eines
Grundgewebes, das aus Kunstfaserfäden oder Kuittfasergespinsten und/oder natürlichen Fasern hergestellt
wurde. Der Hartfilz hat eine Härte von 30 bis 80 nach JIS und isi 1 bis 50 mm dick. Wenn Hitzebeständigkeit
gefordert wird, werden Kunstfasern, z. B. aus einem aromatischen Polyamid und Tetrafluoräthylen, oder anorganische Fasern, z. B. aus Glas, Asbest oder Keramik,
verarbeitet. Beim Herstellen einer Rollenteileinheit 4 mit einer Oberflächenhärte von 40 bis 120 nach JIS wird
an einer Hülse 6 eine Mehrzahl der aus der Hartfilztafel ausgestanzten ringförmigen Scheiben 5 angeordnet, das
Paket aus den ringförmigen Scheiben 5 mit an beiden Enden des Paketes angeordneten Flanschen 7 mit 400
bis 8O0kp/cm2 zusammengepreßt, die Hülse 6 aufgebracht und die Oberfläche durch Schleifen fertigbearbeitet. Die Oberflächenhärte der Rollenteileinheit 4 läßt
sich entsprechend der Härte der Scheibe 5 aus Hartfilz, der Zahl der verwendeten Scheiben 5 aus Hartfilz und
dem Preßdruck je nach Bedarf nach Wahl festlegen. Da in den Scheiben 5 aus Hartfilz der so hergestellten Rollenteileinheiten 4 die meisten Fasern rechtwinklig zur
Hülse 6 verlaufen und durch das Nadelverfahren und die Behandlung mit Kunstharz fest miteinander verbunden
und gehärtet sind, sind der Rollenteileinheit 4 spezifische Eigenschaften verliehen, z. B. ein mäßiger Reibungsbeiwert,
Verschleißfestigkeit, herabgesetzte Geräuschentwicklung, Beständigkeit gegen Wasser, Öl und
chemische Einflüsse.
Bei einer abgewandelten Ausbildungsform können die ringförmiger Scheiben 5 aus einer gehärteten dünnen
Vliesstoff-Platte ausgestanzt sein, die durch Heißpressen
bei 110 bis 150cC eines mit Kunstharz getränkten
Stapels von Bahnen aus Kunstfasern und/oder natürlichen Fasern hergestellt worden ist. Wenn die genannte
Rolle 1 hitzebeständig sein soll, werden hitzebeständige
Fasern verarbeitet.
Es wird nun das Montieren der Rollcnteilcinheit 4 am Kern 3 beschrieben: Die Rollenteileinheit 4. die an beiden
Enden mit konischen Keilen 8 versehen ist. wird auf den Kern 3 aufgesetzt und an der gewünschten Stelle
angeordnet (siehe Fig. 1 bis 3). Die Bohrung der Hülse
6 ist an beiden Enden konisch gearbeitet, so daß die konischen Keile 8 zwischen der Hülse 6 und dem Kern 3
aufnehmbar sind. Die Rollenteileinheii 4 wird in ihrer
Stellung mittels der konischen Keile 8 fixiert, die in die Bohrung der Hülse 6 hineingedrückt werden, indem
Schrauben 10 durch Löcher in den Stirnflächen der konischen Keile 8 hindurch in Gewindelöcher in den Stirnflächen
der Hülse 6 gleichmäßig eingeschraubt werden. Der konische Keil 8 weist einen Schlitz If zur Aufnahme
der Verformung auf, die der Keil 8 beim Hineindrükken in die Bohrung der Hülse 6 erfährt. Zum Lösen der
Rollenteileinheit 4 zum Zwecke des Auswechselns oder der Stellungsänderung werden in die Gewindelöcher in
der Stirnfläche des konischen Keils 8 Abziehschrauhen
12 eingeschraubt, um icn Kiiijinff zwischen dem konischen Keil 8 jnd der I KiKe b und dem Kern 3 /u lockern.
Aul diese Wjise sind 'Me Rollenieileinheiien 4 ;im Kein
3 in de; few !tischtet' Stellungen angeordnet und lösbar
Die Rollenteileinheiten 4 lassen sich beliebig anordnen und sind vorzugsweise mit gleichmäßigen Zwischenabständen angeordnet Der Anteil der Gesamtfläche der Rollenteileinheiten 4 an der Gesamtfläche der
Rolle 1 — nachstehend als »wirksames Rollenoberflächenverhältnis« bezeichnet — beträgt vorzugsweise 30
bis 70%. Ist das wirksame Rollenoberflächenverhältnis kleiner als 30%, besteht die Gefahr, daß die von der
Rolle 1 geförderten Platten zwischen die Rollenteilein heiten 4 fallen und Beschädigungen hervorrufen; wenn
dieses Verhältnis größer ist als 70%, wird die Ro!le 1 teuer und ihre geräuschmildernde Wirkung nimmt ab.
Die Rollenteileinheit 4 kann am Kern 3 in der in F i g. 4 dargestellten Weise angeordnet sein. In den Kern
3 ist auf seine volle Länge eine Nut 13 eingearbeitet, der eine Nut 14 in der Bohrung der Hülse 6 entspricht In die
Nuten 13 und 14 ist ein Keil 15 eingetrieben, der mit einer Halteschraube 16 befestigt ist
dung lassen sich der Werkstoff für die ringförmigen Scheiben 5, die Anordnung der Rollenteileinheiten 4
und das wirksame Rollenoberflächenverhältnis nach Werkstoff, Form, Gewicht und Fördergeschwindigkeit
der zu fördernden Platte selektiv bestimmen. Da sich die erfindungsgemäße geräuscharm arbeitende Förderrolle
aus Rollenteileinheiten 4 zusammensetzt, sind die Herstellkosten niedriger und es besteht die Möglichkeit, eine beschädigte Rollenteileinheit 4 für sich gegen eine
neue Rollenteileinheit 4 auszuwechseln oder einen Platztausch zwischen den Rollenteileinheiten 4 vorzu
nehmen, um eine gleichmäßige Abnutzung der Rollenteileinheiten 4 zu erreichen. Die Betriebskosten sind
ebenfalls niedriger. Die Beibehaltung einer ausreichenden Förderleistung ist gesichert, da die Rolle 1 ein
zweckgerecht großes wirksames Rollcnoberflächenverhältnis aufweist. Dank dem für das Hauptteil der Rollenteileinheit
4 verwendeten Werkstoff und aufgrund des Aufbaus und der Gestalt der Förderrolle als Ganzes ist
das beim Fördern erzeugte Geräusch beachtlich verrin-
4(i gert.
Nach dem Nadelvcrfahren wurde aus einem Stapel bestehend aus einem Grund;- .webe mit Kctt- und
Schußfäden aus mehrfädigem Polyester-Garn von 300 den und einer Wattelage aus Polyester-Faser von 5
bis 10 den ein Filz hergestellt, der nach dem Tränken mit
Butadien-Styrol-Kautschuk und Melaminharz durch Heißpressen bei 1300C und 120kp/cm: zu einer Hartfilzplatte von 520 g/m2 Einheitsgewicht und 2,05 mm
Dicke verarbeitet wurde. Aus dieser wurden ringförmige Hartfilz-Scheiben ausgestanzt, paketweise an einer
Hülse angeordnet und axial von beiden Paketenden her
rii mit 500 kp/cm2 Druck zusammengepreßt, um 12 Rollenteileinheiten
mit einer Oberflächenhärte von 90 nach JIS und einer Rollenbreite von 200 mm zu erhalten. Durch
Montieren und Stcllungsfixieren mittels konischer Keile dieser 12 Rollenteileinheiten in gleichmäßigen Zwischenabständen
von 200 mm an einem Kern mit einer Länge von 4750 mm wurde eine geräuscharm arbeitende
Förderrolle mit einem wirksamen Rollenoberflächenverliälmis
von 51% zusammengebaut. Mit den so erhaltenen geräuscharm arbeitenden Förderrollen wur-
i·.', den Platten aus Stahl nut einer Länge von 5000 mm.
einer Hielte von 4000 mm und einer Dicke von 25 mm hei einer I Diilcrgcscliw intligkeit von 1W πι/min geföriieri
Die I orderrollen erbrachten eine nute i-orderlei-
stung bei ausgezeichneter Haltbarkeit und langer Lebensdauer, da die Anordnung der Rollenteileinheiten
entsprechend ihrer Abnutzung gewechselt wurde, und es ergab sich eine beachtliche Geräuschminderung auf
50 bis 7OdB gegenüber 120 bis 13OdB bei herkömmlichen Rollen aus Stahl und 80 bis 9OdB bei mit Kunstharz
überzogenen Rollen aus Stahl.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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Claims (3)
1. Förderrolle mit einer Kern welle, auf der mit axialem Zwischenabstand mehrere Rolleneinheiten
befestigt sind, die jeweils aus mehreren Fasern aufweisenden Ringscheiben bestehen, die auf eine an
der Kernwelle befestigte Stahlhülse aufgesteckt und axial aneinander gedruckt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Stahlhülsen (6) angeordneten Ringscheiben (5) aus einem Grundgewebe
und einer Fasermatte bestehen, die zu einem Filz miteinander vernadelt und mit Kunstharz getränkt
sind.
2. Förderrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlhülsen (6) mittel* an beiden
Hülsenenden angeordneter, mit Längsschlitzen (11) versehener konischer Hohikeile (8) auf der Kernwelie
(2) befestigt sind.
3. Förderrolle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß den konischen Hohlkeilen (8) Anziehschrauben
(10) zum Spannen und Abdrückschrauben (12) zum Lösen zugeordnet sind.
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Legal Events
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