DE4129746C2 - Gebauter Kolben für Hubkolbenmaschinen - Google Patents
Gebauter Kolben für HubkolbenmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen gebauten Kolben für Hubkolbenmaschinen,
insbesondere für Großmotoren, mit einem unteren Kolbenteil und einem
hierauf aufgenommenen, oberen Kolbenteil, wobei die einander
zugewandten Abstützflächen aufeinander abwälzbar ausgebildet sind.
Ein Kolben dieser Art ist aus der DE 28 32 970 A1 bekannt. Bei dieser
bekannten Anordnung sind die einander zugewandten Abstützflächen
über ihrer Breite unprofiliert. Im Idealfall müßte sich ein
kreisförmiger Streifen ergeben, entlang dessen die beiden
Kolbenteile aneinander anliegen. Ideale Verhältnisse liegen jedoch
im Betrieb nicht vor. In diesem Zusammenhang ist davon auszugehen,
daß sich das Kolbenoberteil beispielsweise durch die Wirkung der
Ein- und Auslaßventile und anderer Einflüsse in Umfangsrichtung
ungleichmäßig erwärmt und dementsprechend auch ungleichmäßig
ausdehnt. Hinzu kommt, daß das Kolbenunterteil durch die Wirkung des
in der Regel Verwendung findenden Kolbenbolzens über dem Umfang
ungleichmäßig abgestützt ist. Es ergeben sich dementsprechend
Bereiche mit unterschiedlicher Flächenpressung. Es besteht daher die
Gefahr, daß die Flächenpressung örtlich zu klein ist, um
Relativbewegungen zwischen Oberteil und Unterteil zu verhindern und
daß die Flächenpressung örtlich so groß ist, daß die Festigkeit des
Materials überschritten wird. Die Folge davon ist, daß örtlich aus
den Abstützflächen Material ausbricht und daß dieser Ausbruch
infolge der Relativbewegungen der beiden Kolbenteile der örtlich
vorhandenen, sehr hohen Pressungen mit den Abstützflächen kalt
verschweißt. Diese Kaltschweißstellen führen zu einer weiteren,
schnellen Beschädigung der Abstützflächen und damit zu einer
rasanten Verkürzung der Lebensdauer.
Im Gegensatz dazu offenbart die GB 21 30 336 A einen gebauten Kolben
mit einem unteren und einem hierauf aufgenommenen oberen Kolbenteil,
bei dem das Kolbenoberteil mittels Schrauben auf dem Kolbenunterteil
fixiert ist. Die einander zugewandten Abstützflächen verlaufen
zueinander parallel und sind über ihre Breite unprofiliert. Zwischen
den Abstützflächen ist ein Distanzring angeordnet, der eine innere
und eine äußere kreisförmige Rippe aufweist, so daß diese einen
ringförmigen Kanal bzw. Luftraum bilden. Diese Maßnahmen sollen
Hitzeverluste der Brennkammer in Richtung Unterseite des Kolbens
vermeiden und als eine Befestigungshilfe für die Fixierschrauben
dienen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kolben der Art
gemäß der DE 28 32 970 A1 so zu verbessern, daß die Entstehung von
Kaltschweißstellen im Bereich der gegenseitigen Abstützflächen von
Oberteil und Unterteil weitestgehend verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Profilierung ergibt eine Möglichkeit
zur Federung in axialer und radialer Richtung. Diese ela
stische Nachgiebigkeit in axialer Richtung stellt sicher,
daß auch bei Verwendung von vergleichsweise hartem Mate
rial, das an sich wenig duktil ist, Druckspitzen nivelliert
werden und der jeweils tragende Steg bzw. die jeweils
tragenden Stege unter entsprechender Verformung, die bei
Wegfall der Beanspruchung ebenfalls wegfällt, auf ihrem
ganzen Umfang weitgehend gleichmäßig trägt bzw. tragen.
Es ist daher in vorteilhafter Weise eine so hohe Flächen
pressung möglich, daß sich einerseits ein Preßverband er
gibt, d. h. keine Relativbewegungen zwischen den beiden Kol
benteilen mehr auftreten können, und andererseits aber die
dabei entstehende Normalspannung die Materialfestigkeit
nicht überschreitet. Die Elastizität in radialer Richtung
stellt sicher, daß dennoch, d. h. ohne gegenseitige Rela
tivbewegungen der beiden Kolbenteile, eine unterschied
liche Ausdehnung in radialer Richtung möglich ist. Die
Folge davon ist, daß die gegenseitigen Abstützflächen
nicht ausbrechen und dementsprechend eine lange Lebens
dauer gewährleistet ist. Infolge der durch die erfindungs
gemäße Profilierung geschaffenen, erhöhten Elastizität gel
ten die oben geschilderten Vorteile in vorteilhafter Weise
auch für den Fall, daß beispielsweise das aus billigerem
Material bestehende Kolbenteil, in der Regel in Form des
Kolbenunterteils, nicht wie bisher aus vergleichsweise
weichen Aluminiumlegierungen besteht, sondern aus einem
Material mit demgegenüber hoher Zugfestigkeit und damit
hohem Elastizitätsmodul, z. B. Sphäroguß GGG60, was die
Sicherheit und Tragfähigkeit insbesondere im Bereich der
Kolbenbolzenlagerung erhöht. Dennoch handelt es sich hier
bei um im Vergleich zum edlen Material, aus dem in der
Regel das Oberteil hergestellt wird, sehr kostengünstiges
Material, was sich vorteilhaft auf die erzielbare Wirt
schaftlichkeit auswirkt.
Da das Oberteil in der Regel aus edlerem Material besteht
als das Unterteil, ist die erfindungsgemäße Profilierung
zur Erzielung einer hohen Gesamtelastizität zweckmäßig im
Bereich des Unterteils vorgesehen.
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen,
daß die Stege zumindest teilweise durch radial verlaufen
de Nuten unterbrochen sind. Diese Maßnahme ergibt prak
tisch ein Stollenprofil und damit eine besonders hohe
Gleichmäßigkeit der gegenseitigen Anlage. Um eine zuver
lässige, gegenseitige Zentrierung der beiden Kolbenteile
zu gewährleisten, kann zweckmäßig der radial innerste
Steg ununterbrochen umlaufen.
In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kön
nen die Nuten im Bereich ihres Grunds ausgerundet sein,
wodurch Kerbspannungen vermieden werden.
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen,
daß die profilierte Abstützfläche vorzugsweise durch
Kugelstrahlen oberflächenverdichtet ist. Dies ergibt
eine hohe Sicherheit gegen Rißbildung.
In weiterer, vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordne
ten Maßnahmen kann die der profilierten Abstützfläche ge
genüberliegende Abstützfläche mit den auf den Stegen zur
Anlage kommenden Anlagebereiche begrenzenden Entlastungs
rillen versehen sein. Am Rand der Anlagebereiche der Stege
ergibt sich die maximale Hauptnormalspannung. Die Entla
stungsrillen beseitigen die Gefahr einer von der hohen
Hauptnormalspannung ausgehenden Rißbildung.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der übergeordneten
Maßnahmen kann darin bestehen, daß die Stege der Profilie
rung an einem eingelegten, gehärteten Zwischenring mit un
profilierten Anlageflächen anliegen. Diese Maßnahmen füh
ren ebenfalls zu einer Vermeidung von Rißbildung, ohne
daß Entlastungsrillen erforderlich wären. Diese Fortbil
dung eignet sich daher besonders für Fälle mit sehr hoher
Schwellbelastung sowie für den Reparaturfall.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fort
bildungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispie
le anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen
Unteransprüchen.
In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen erfindungs
gemäßen Kolben mit profilierter, unterer
Abstützfläche,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Abstütz
bereichs für einen Lastfall p0 (thermisch
nicht belastet),
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Abstütz
bereichs für einen Lastfall p1 (Betriebs
fall),
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eine Stollen
profils,
Fig. 5 einen Axialschnitt durch einen erfindungs
gemäßen Kolben mit den Profilnuten gegen
überliegenden Entlastungsrillen und
Fig. 6 einen Axialschnitt durch einen erfindungs
gemäßen Kolben mit eingelegtem, gehärtetem
Zwischenring.
Der der Fig. 1 zugrundeliegende Kolben besteht aus einem
den Kolbenboden enthaltenden, aus edlem Werkstoff, bei
spielsweise legiertem Stahl, hergestellten oberen Kolbenteil 1 und
einem das Kolbenoberteil zentrisch aufnehmenden, das Kolbenhemd
enthaltenden, aus duktilerem Werkstoff als das Kolbenoberteil,
beispielsweise aus Sphäroguß GGG60, hergestellten unteren
Kolbenteil 2. Das obere und das untere Kolbenteil 1, 2 sind durch hier
nicht näher dargestellte Schrauben miteinander verbunden,
die die gegenseitigen Abstützflächen 3, 4 durchsetzen. Das Kolbenoberteil
1 liegt mit seiner Abstützfläche 3 auf der dieser
gegenüberliegenden Abstützfläche 4 des Kolbenunterteils 2 auf.
Zur Zentrierung des Kolbenoberteils 1 gegenüber dem Kolbenunterteil 2
sind geeignete, umlaufende Bunde 5, 6 vorgesehen.
Die Abstützfläche 4 des Kolbenunterteils 2 ist innen höher als
außen und verläuft in radialer Richtung entlang einer
polygonalen Krümmungslinie, so daß die im Ausgangszu
stand horizontale Abstützfläche 3 des Kolbenoberteils 1 im
Falle einer Verformung des Kolbenoberteils 1 unter der Wirkung
des Zünddrucks und der Betriebstemperaturen auf der Ab
stützfläche 4 des Kolbenunterteils 2 abrollen kann. Die im Ra
dialschnitt eine polygonale Oberfläche aufweisende, un
tere Abstützfläche 4 besitzt dementsprechend einen stufen
artigen Verlauf mit verschiedenen Belastungszuständen zu
geordnete Teilflächen, die jeweils mit einem zugeordneten
Winkel, dem sogenannten Twistwinkel, gegenüber der Horizon
talen geneigt sind, wie in Fig. 2 bei α angedeutet ist.
Die Krümmung der polygonalen Abstützfläche 4 ist in der
Zeichnung übertrieben dargestellt. In der Praxis liegt
der zugeordnete Krümmungsradius in der Größenordnung von
10 m.
Der für das Kolbenunterteil 2 Verwendung findende Werkstoff
GGG60 besitzt zwar einen hohen Elastizitätsmodul und dem
entsprechend eine hohe Zugfestigkeit und ergibt damit
eine hohe Tragfähigkeit im Bereich der Kurbelzapfenla
ger. Ein Werkstoff mit hohem Elastizitätsmodul kann je
doch Verformungsspitzen bei Lastwechseln schlecht abfan
gen. Um dennoch einen örtlichen Anstieg der Flächenpres
sung und gegenseitige Relativbewegungen von Kolbenoberteil 1 zu
Kolbenunterteil 2 zu vermeiden und damit Beschädigungen der Ab
stützflächen 3, 4 durch Kaltschweißerscheinungen vorzubeu
gen, ist die Abstützfläche 4 des Kolbenunterteils 2 mit einer
durch umlaufende Nuten 7 und Stege 8 gebildeten Profilie
rung versehen. Jeder Steg 8 ist dabei einer Teilfläche der
polygonal gekrümmten Abstützfläche 4 zugeordnet. Die oberen
Stirnflächen als die tragenden Anlageflächen 9 sind dem
entsprechend gemäß dem zugeordneten Twistwinkel α gegenüber
der Horizontalen geneigt. Jeder Steg 8 ist dabei einer be
stimmten Last zugeordnet, bei der er zum Tragen kommt und
bei der die jeweils anderen Stege 8 nicht tragen.
Die Stege 8 besitzen eine im Vergleich zum die gesamte Ab
stützfläche 4 enthaltenden Kragen große Elastizität in
axialer und radialer Richtung. Die Elastizität in axia
ler Richtung stellt sicher, daß der jeweils tragende Steg
8 auch im Falle einer ungleichmäßigen Belastung über dem
Umfang im wesentlichen gleichmäßig niedergedrückt wird und
somit auf seinem ganzen Umfang im wesentlichen gleichmäßig
trägt. Infolge dieses gleichmäßigen Tragens auf dem Umfang
läßt sich die zulässige Pressung im Betrieb so weit erhöhen,
daß keine Relativbewegung zwischen oberem und unterem
Kolbenteil 1, 2 möglich ist, d. h. daß sich ein Preßverband ohne Relativ
bewegung zwischen Kolbenoberteil 1 und Kolbenunterteil 2 ergibt, ohne
daß die Gefahr eines örtlichen Überschreitens der zulässi
gen Pressung in Kauf genommen werden muß. Um plastische
Verformungen zu verhindern, ist lediglich sicherzustellen,
daß die im Betrieb insbesondere durch die Wirkung der ther
mischen Ausdehnung auftretende Pressung die Streckgrenze
des unedleren Werkstoffs des Kolbenunterteils 2 nicht überschrei
tet. Das Kolbenoberteil 1 soll ohnehin aus einem edleren Werk
stoff mit noch höherer Streckgrenze bestehen.
Die obigen Bedingungen werden anhand der Fig. 2 und 3
im einzelnen verdeutlicht. In Fig. 2 trägt ein Steg 8.
Die bei p0 angedeutete Pressung, die keine Relativbewe
gungen zwischen Kolbenoberteil 1 und Kolbenunterteil 2 zuläßt, darf
die Streckgrenze des unedleren Materials, hier des Werk
stoffs des Kolbenunterteils 2, nicht überschreiten. Die der Fig. 2
zugrundeliegende Situation ist die Ausgangssituation
bei noch nicht vorhandener, thermischer Belastung. In die
sem Fall trägt jeweils der erste, auf den innersten, ledig
lich der Zentrierung dienende Steg folgenden Steg 8. Im
Falle einer zunehmenden thermischen Belastung wandert der
Abstützbereich nach außen, d. h. es kommen die in Richtung
von innen nach außen aufeinanderfolgenden Stege 8 nach
einander zum Tragen. Diese Situation läßt sich praktisch
mit dem Gehen auf einer Treppe vergleichen.
Der Fig. 3 liegt der weitere Extremfall zugrunde, daß
zwei einander benachbarte Stege 8 tragen. Die bei p1 ange
deutete Pressung muß hier immer noch so groß sein, daß
Relativbewegungen zwischen Kolbenoberteil 1 und Kolbenunterteil 2
verhindert werden. Wenn die Pressung p0 noch innerhalb
der Streckgrenze des unedleren Materials liegt, ist dies
bezüglich p1 auf jeden Fall ebenfalls gegeben. Daß mehr
als zwei Stege 8 tragen, ist infolge der polygonalen
Krümmung der Abstützfläche 4 nicht zu erwarten. Es genügt
daher, wenn die in Fig. 2 bei s angedeutete Breite der
Stege 8 auf die beiden, den Fig. 2 und 3 zugrundelie
genden Extremfälle abgestellt ist. In den meisten Fällen
liegt die Breite s der Stege 8 zwischen 7,5% und 12% der
Gesamtbreite der Abstützfläche 4. Im dargestellten Beispiel
beträgt die Breite s der Stege 8 vorzugsweise 10% der Ge
samtbreite der Abstützfläche 4.
Die Nuten 7 sind im Bereich ihres Grunds ausgerundet, wie
in Fig. 2 durch den Radius r angedeutet ist. Hierdurch
werden Kerbspannungen verhindert, so daß die zulässige
Materialfestigkeit auch im Falle einer für einen Preß
verband notwendigen, hohen Pressung nicht überschritten
wird. Zur weiteren Vergütung der Oberfläche und damit
zur Erzielung einer weitergehenden Sicherheit gegen Riß
bildung können die gesamte Abstützfläche 4 oder jeden
falls die Wandungen der Nuten 7 durch Kugelstrahlen ober
flächenverdichtet sein. Auch im Bereich der gegenüberlie
genden Abstützfläche 3 ist eine derartige Oberflächenver
gütung denkbar. Die in Fig. 2 bei c angedeutete Tiefe der
Nuten 7 ist so bemessen, daß die Stege 8 eine ausreichen
de axiale und radiale Elastizität erhalten, um ein gleich
mäßiges Tragen auf dem gesamten Umfang zu gewährleisten
und die radialen Schubbewegungen des Kolbenoberteils 1 aufneh
men zu können, ohne daß Relativbewegungen zwischen Kolbenober
teil 1 und Kolbenunterteil 2 stattfinden müssen, die durch die
erwähnte hohe Pressung ausgeschlossen sind. Die Tiefe c
liegt normalerweise in der Größenordnung von 6% bis 10%
der Gesamtbreite der Abstützfläche 4 und beträgt im dar
gestellten, bevorzugten Beispiel 8%. Die erfindungsgemäße,
durch die Nuten 7 und Stege 8 gebildete Profilierung
schließt demnach örtliche Überbeanspruchungen und Rela
tivbewegungen aus. Es besteht daher keine Gefahr einer
Zerstörung der Abstützflächen 3, 4 durch sogenannte Kalt
schweißstellen.
Die Stege 8 können ununterbrochen umlaufen. Es ist aber
auch durchaus möglich, die Stege 8 zur Erzielung einer
besonders hohen Gleichmäßigkeit und Elastizität in Um
fangsrichtung zu unterbrechen, so daß sich ein Stollen
profil der in Fig. 4 angedeuteten Art ergibt. Hierzu
sind zusätzlich zu den in Umfangsrichtung umlaufenden
Nuten 7 radial verlaufende Nuten 10 vorgesehen, die die
umlaufenden Stege 8 in einzelne Stollen 11 unterteilen.
Der innerste Steg 8 dient, wie weiter oben schon ausge
führt wurde, lediglich zur Zentrierung des Oberteils 1.
Dieser innerste Steg ist zur Bewerkstelligung einer zu
verlässigen Zentrierbarkeit des Oberteils 1 daher nicht
unterbrochen.
Die maximale Hauptnormalspannung tritt erfahrungsgemäß
am Rande des Bereichs der Anlage der Abstützfläche 3 des Kolbenoberteils
1 auf dem jeweils tragenden Steg 8 bzw. den
jeweils tragenden Stegen 8 auf. Um hier eine Rißbildung
zu vermeiden, kann das Kolbenoberteil 1, wie in Fig. 5 dar
gestellt ist, im Bereich der Abstützfläche 3 mit den den
Anlageflächen 9 der Stege 8 zugeordneten Berührungsflä
chen begrenzenden Entlastungsrillen 12 versehen sein. Diese
sind, wie aus Fig. 5 weiter erkennbar ist, wesentlich
seichter als die Nuten 7 des Kolbenunterteils 2. Die Entlastungs
rillen 12 können zur Vermeidung von Kerbspannungen im Be
reich ihres Grunds ebenfalls ausgerundet sein. Ebenso ist
eine Oberflächenvergütung etwa durch Kugelstrahlen etc.
zweckmäßig.
Anstelle der Entlastungsrillen 12 kann, wie Fig. 6 zeigt,
zwischen Kolbenoberteil 1 und profiliertem Kolbenunterteil 2 ein dün
ner, gehärteter Stahlring als Zwischenring 13 mit planparallelen Anlage
flächen 14 eingelegt sein. Der Zwischenring 13 soll härter als
der dem Oberteil 1 zugrundeliegende, edlere Werkstoff
sein. Der Zwischenring 13 liegt seinerseits mit seiner unteren
Auflagefläche 14 auf einer infolge der erfindungsgemäßen
Profilierung in axialer und radialer Richtung elastischen
Stützfläche auf, wodurch Relativbewegungen des Zwischenrings 13
gegenüber dem aus vergleichsweise billigem und dement
sprechend im Falle von Relativbewegungen gefährdetem
Werkstoff bestehenden Kolbenunterteil 2 vermieden werden. Gleich
zeitig ergibt sich ein günstiger Verlauf des Kraftflusses
zwischen dem Kolbenunterteil 2 und dem Kolbenoberteil 1, so daß dort
keine Gefahr einer Rißbildung besteht. Auf Relativbewe
gungen zwischen dem Zwischenring 13 und dem Kolbenoberteil 1 kommt es
nicht an, da das Kolbenoberteil 1 aus vergleichsweise edlem,
nicht zerstörungsanfälligem Material bestehen soll.
Claims (12)
1. Gebauter Kolben für Hubkolbenmaschinen, insbesondere für
Großmotoren, mit einem unteren Kolbenteil (2) und einem hierauf
aufgenommenen, oberen Kolbenteil (1), wobei die einander
zugewandten Abstützflächen (3, 4) aufeinander abwälzbar
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der die
zugeordnete Abstützfläche (3 bzw. 4) enthaltende Bereich
wenigstens eines Kolbenteils (1 bzw. 2) eine Profilierung mit
mehreren, zumindest durch umlaufende Nuten (7) voneinander
getrennten Stegen (8) aufweist, deren Konfiguration für
die im Bereich der tragenden Flächen im Betrieb erzeugte
Normalspannung einen Preßverband ergibt, wobei die Breite der
Stege (8) 7,5% bis 12% der Gesamtbreite
der zugeordneten Abstützfläche (4) aufweist, die Tiefe der Nuten
(7) 6% bis 10% der Gesamtbreite der
zugeordneten Abstützfläche (4) aufweist, die profilierte
Abstützfläche (4) ein in radialer Richtung polygonales Profil
mit den Anlageflächen (9) der Stege (8) zugeordneten,
unterschiedlichen Twistwinkeln (α) aufweist und die andere
Abstützfläche (3) im Ausgangszustand horizontal verläuft.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der aus duktilerem Material bestehende Kolbenteil (2)
die durch Nuten (7) und Stege (8) gebildete Profilie
rung aufweist.
3. Kolben nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der die untere Abstützfläche (4) enthaltende Bereich
des unteren Kolbenteils (2) die durch Nuten (7) und
Stege (8) gebildete Profilierung aufweist.
4. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Stege (8) zumindest teil
weise durch radial verlaufende Nuten (10) unterbrochen
sind.
5. Kolben nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest der radial innerste Steg ununterbrochen um
läuft.
6. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die der Profilierung gegen
überliegende Abstützfläche (3) mit Entlastungsrillen (12) versehen ist, die die auf den Stegen
(8) zur Anlage kommenden Anlagebereiche begrenzen.
7. Kolben nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der die obere Abstützfläche (3) enthaltende, aus edle
rem Material bestehende, obere Kolbenteil (1) die Ent
lastungsrillen (12) aufweist.
8. Kolben nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entlastungsrillen (12) seichter als die Nuten (7)
der Profilierung sind.
9. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Nuten (7) und/oder Ent
lastungsrillen (12) im Bereich ihres Grunds ausgerundet
sind.
10. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Stege (8) der Profilie
rung an einem eingelegten, gehärteten Zwischenring
(13) mit unprofilierten Anlageflächen (14) anliegen.
11. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest die profilierte
Abstützfläche (4) durch Kugelstrahlen
oberflächenvergütet ist.
12. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der untere Kolbenteil (2)
aus Sphäroguß besteht.
Priority Applications (1)
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Publication number | Publication date |
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DE4129746A1 (de) | 1993-04-22 |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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R071 | Expiry of right | ||
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