DE2834088A1 - Gasentladungsroehre, insbesondere ueberspannungsableiter - Google Patents
Gasentladungsroehre, insbesondere ueberspannungsableiterInfo
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- H01T1/20—Means for starting arc or facilitating ignition of spark gap
Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen
Berlin und Minchen VPA
78 P 1 137 BRO
Gasentladungsröhrei_insbesondere_^ersgannungsableiter
Die Erfindung betrifft eine Gasentladungsröhre, insbesondere Überspannungsableiter, mit einem gasgefüllten
Gehäuse, in dem Hauptelektroden einander gegenüberstehen,
die in die Enden eines rohrförmigen Isolierkörpers gasdicht eingesetzt sind, auf dessen Innenseite
sich mindestens ein Streifen aus elektrisch leitfähigem Material als Zündstrich über einen Teil der Rohrlänge
erstreckt.
Derartige Gasentladungsröhren, insbesondere Überspan- ■
nungsableiter, sind bekannt (man vergl. z.B. die
DE-AS 22 07 009 oder die DE-AS 23 46 174). 15
Die Zündspannung von Überspannungsableitern sollte von der Spannungsanstiegsgeschwindigkeit dÜ/dt möglichst
unabhängig sein. Das ist bis ungefähr 10 V/s auch einigermaßen der Fall. Bei hohen Spannungsan-
Rb 1 Pj
28.07.1978
28.07.1978
Ö3ÖÖ07/033A
VPA
78 ρ n 3 7
Stiegsgeschwindigkeiten, d.h. oberhalb von 10 V/s, findet man deutlich höhere Zündspannungen, im folgenden
Ansprechstoßspannung genannt.
Die Ansprechstoßspannung kann durch Beimischung von radioaktiven Stoffen, z.B. Tritium, zum Gas oder durch
die eingangs erwähnten Zündhilfen, z.B. in Form von Zündstrichen oder elektrisch leitfähigen Belägen auf
den Isolierkörperinnenwänden der Überspannungsableiter bedeutend herabgesetzt werden. Natürliche Grenzen sind
dadurch gesetzt, daß Restisolationsstrecken von mindestens
1 mm zur Aufrechterhaltung von Isolationswerten über 10 Ohm benötigt werden.
Die Länge der Isolationsstrecke beeinflußt die Ansprech stoßspannung deutlich, und zwar in dem Sinne, daß die
Ableiter mit den kürzesten Isolationsstrecken und der höchsten Feldstärke an der Zündstrichspitze die schnell
sten mit der niedrigsten Ansprechstoßspannung sind. Allerdings nimmt auch die Wahrscheinlichkeit von Isolationsfehlern
zu, und da gerade bei Glas-Metall-Verbindungen die Hauptelektroden bald mehr, bald weniger
dicht in das erweichte Glas an die Zündstrichspitze herangeschoben werden, muß man die Mindestlücke von
etwa 1 mm einhalten. Die herstellungsbedingten Schwankungen der Isolationswege führen zu einer beträchtlichen
Schwankungsbreite der Überspannungsableiterkennwerte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gasentladungsröhre, insbesondere Überspannungsableiter,
zu schaffen, bei der die Differenz zwisehen Ansprechstoßspannung
und Ansprechgleichspannung und insbesondere die Schwankungsbreite der Ansprechstoßspannung
030007/0334
VPA 78 P Π 3 7 BRD
wesentlich verringert ist. Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Gasentladungsröhre der
eingangs genannten Art vor, daß auf der Außenseite des Isolierkörpers mindestens eine elektrisch leitfähige
Schicht, Schelle oder Elektrode angebracht ist, die den Zündstrich oder einen nachträglich entstandenen
leitenden Innenwandbelag von außen her zumindest teilweise überlappt.
Eine erfindungsgemäße Gasentladungsröhre hat den Vorteil,
daß die Wirkung von Zündstrichen dadurch erhöht wird,daß auf der Isolierkörperaußenseite die elektrisch
leitfähige Schicht so angebracht ist, daß der Zündstrich innen von der leitfähigen Schicht außen überläppt
wird, wobei vorzugsweise der negative Pol an der mit dem Zündstrich elektrisch leitend verbundenen Hauptelektrode
und der positive an der Hauptelektrode liegt, die mit der elektrisch leitfähigen Schicht elektrisch
leitend verbunden ist.
Vorzugsweise sind die elektrisch leitfähige Schicht und der Zündstrich soweit einander genähert und durch
die Wand des Isolierkörpers aus einem Material mit einer Dielektrizitätskonstante ε getrennt, daß die kürzeste
Verbindung durch den Isolierkörper kleiner als das £ -fache der kürzesten Verbindung der beiden
Hauptelektroden durch den Gasraum ist.
Damit wird der Vorteil erzielt, daß gegenüber den bekannten Ableitern mit dem Zündstrich auf der Innenseite
des Isolierkörpers die Erhöhung der Feldstärke dadurch eintritt, daß - unabhängig vom isolationsbestimmenden
Kriechweg - gleichzeitig ein geringerer Ab-
030007/033
VPA „
7BP 1 1 3 7 BRD stand (Wandstärke des Isolierkörpers) und eine höhere
Dielektrizitätskonstante (Glas oder Keramik gegenüber Gas) wirksam werden.
Die größte Wirkung erzielt man, wenn die elektrisch leitfähige Schicht die Zündstrichkante ausreichend weit
überlappt, zweckmäßig um wenigstens das Doppelte der Wandstärke, und wenn beim Einsatz der Gasentladungsröhre
der Zündstrich negativ gepolt wird.
Es ist an sich bekannt, daß leitende Innenwandbeläge, die sich bei manchen Gasentladungsröhrentypen nach
dem Verschließen beim Formieren, beim Probelauf oder erst im Betrieb durch Metallverdampfung oder Kathodenzerstäubung
bilden, ebenfalls die Ansprechstoßspannung herabsetzen. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist daher vorgesehen, eine Außenelektrode so anzubringen, daß sich später darunter ein leitender
Innenwandbelag oder ein dunkler Ring bildet.
Es sind auch triggerbare Gasentladungsröhren an sich bekannt, die gleichfalls eine Außenelektrode haben,
aber keinen Zündstrich enthalten, und durch eine hochfrequente Wechselspannung gezündet werden. Das erfindungsgemäße
Merkmal ist aber gerade das gleichzeitige Vorhandensein eines Zündstriches und einer Außenelektrode,
die denselben überlappt, wobei der wichtigste Anwendungsfall der ist, bei dem die Ansprechstoßspannung
mit dem negativen Pol am Zündstrich und mit dem positiven Pol an der Außenelektrode liegt und Zündstrich
und Außenelektrode unlösbar mit je einer Hauptelektrode verbunden sind. Die Wirkung der beiden Anordnungen
unterscheidet sich folgendermaßen. Die Zünd-
030007/0534
283VQ88
VPA 78 P μ 3 7 8RD
spannung für langsame Spannungsanstiege (Ansprechgleichspannung)
wird durch einen Zündstrich oder eine erfindungsgemäße Zündstrichanordnung innerhalb und außerhalb
der Gasentladungsröhre nicht verändert. Nur die An-Sprechverzögerung
wird kurzer. Dagegen läßt sich die Ansprechgleichspannung bei triggerbaren Ableitern herabsetzen.
Die Erfindung wiederum löst das Problem, nur die Ansprechstoßspannung zu verringern und die Ansprechgleichspannung
konstant zu halten, also die Differenz
zwischen beiden zu verringern, ohne die Zündspannung für langsame Spannungsanstiege zu verändern. Auch in
der Anwendung vermögen sich beide Bauelemente nicht zu ersetzen. Einerseits lassen sich die erfindungsgeraäßen
Gasentladungsröhren kaum triggern, andererseits versagen triggerbare Gasentladungsröhren bei raschen
Spannungsanstiegen, wenn man die Steuerelektrode mit einem Anschluß verbindet und hochfrequente elektrische
Wechselfelder fehlen.
Die Außenelektrode kann durch Aufpinseln, Aufdrucken
oder Aufspritzen von Hydrokollag, Leitsilber, Rußfarbe oder Glanzplatin erzeugt werden, aber auch durch Aufdampfen,
Aufstäuben, Aufreiben oder Aufsintern von Metallen
und anderen leitenden Materialien. Auch Klemmringe, leitende Klebestreifen, elastische leitende
Kunststoffe, wie Silikonkautschuk, Schellen, Elektrodenschirme und -hüte, galvanisch verstärkte Beschichtungen
sowie Ableiterfassungen, die die Isolierkörper eng umgreifen
oder deren Luftspalt am Zündstrich mit leitendem oder dielektrischem Material ausgestopft ist, sind
geeignet.
030007/0334
VPA 78 P η 37 BRD
Man erreicht auf diese Weise bei 230 V-Ableitern beispielsweise
Ansprechstoßspannungen von unter 500 Y für 10 T/s, und zwar bei guter Isolation und vor allem
bei einer auffallend geringen Streuung der Ansprech-Stoßspannung sowohl der Einzelexemplare als auch
der Fe'rtigungskollektive. Insbesondere bei großen Stückzahlen beobachtet man weniger Ausreißer und
damit eine bessere Annäherung der Ansprechstoßspannung an eine Normalverteilung.
Physikalisch läßt sich der der Erfindung zugrundeliegende Effekt so deuten, daß das elektrische PeId zwischen
zwei Polen bei konstant gehaltener Spannung in einer quer zur Feldrichtung eingebrachten isolierenden
Platte geschwächt und im Luftspalt verstärkt wird, wobei an der Isolat-oroberflache die Feldstärke im Luftspalt
das £ -fache der Feldstärke im Isolator beträgt und das Linienintegral der elektrischen Feldstärke
von Pol zu Pol gleich der angelegten Spannung ist.
Dadurch kann die elektrischeFeldstärke an einem Zündstrich
erhöht werden, ohne die Gasentladungsstrecke zu verkürzen, und zwar umso mehr, je dünner das
Dielektrikum und je höher seine Dielektrizitätskonstante
B ist.
Anhand der Figuren der Zeichnung soll die Erfindung nachstehend mit weiteren Merkmalen näher erläutert
werden.
Es zeigt
Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen überspannungsableiter
im Schnitt,
Fig. 2 eine Abwicklung in Pfeilrichtung II auf den Isolierkörper nach Fig. 1 gesehen,
030007/0334
--?-- VPA 78P Π37 BRD
Pig. 3 eine Explosionsdarstellung eines weiteren lib er spannungsableiter s gemäß der Erfindung
und die
Pig. 4 Ms 9 weitere Abwicklungen in Pfeilrichtung II auf den Isolierkörper nach Pig. 1 gesehen.
Der in Pig. 1 dargestellte gasgefüllte Überspannungsableiter weist zwei Hauptelektroden 4,5 auf, die in
die Enden eines rohrförmigen Isolierkörpers gasdicht eingesetzt sind. Als Gasfüllung für den Überspannungsableiter
wird vorzugsweise ein Edelgas verwendet. Auf der Innenseite des Isolierkörpers 1 erstreckt sich
mindestens ein Streifen aus elektrisch leitfähigem Material, beispielsweise aus Graphit, als Zündstrich
über einen Teil der Sohrlänge des Isolierkörpers 1 von der einen Hauptelektrode 4 bzw. 5 in Richtung
auf die andere Hauptelektrode 5 bzw. 4. Auf der Außenseite des Isolierkörpers 1 ist mindestens eine
elektrisch leitfähige Schicht 2 angebracht, die den Zündstrich 3 teilweise überlappt. In Pig. 2 ist
eine derartige Überlappung von zwei auf dem Isolierkörper 1 innen aufgebrachten Zündstrichen 3 und zwei
auf den Isolierkörper 1 außen angebrachten 'elektrisch leitfähigen Schichten 2 dargestellt.
Pig. 3 zeigt einen Überspannungsableiter mit einer Außenelektrode bzw. Schelle als elektrisch leitfähige
Schicht 2. Die beiden Hauptelektroden 5,V-sind
auf ihren aktiven Oberflächen mit einer Waffeiung 6 versehen, in der eine Elektrodenaktivierungsschicht,
d.h. eine Schicht hoher thermischer Elektronenemissionsfähigkeit, verankerbar ist.
030007/0334
Ar
7BP 1137 BRD
Der Zündstrich 3 verläuft in diesem Ausführungsbeispiel von der Hauptelektrode 5 ausgehend in Richtung auf die
Hauptelektrode 4 und wird im Bereich zwischen den beiden Hauptelektroden 4,5 von der elektrisch leitfähigen
Schicht 2, die in diesem Ausführungsbeispiel als Kupferlitze ausgebildet ist, überlappt.
Die Figuren 4 bis 9 zeigen weitere Anordnungen von auf den Isolierkörper 1 innen aufgebrachten Zündstrichen
3 und außen aufgebrachten elektrisch leitfähigen Schichten 2. In Pig. 4 sind die Zündstriche
im Überlappungsbereich zugespitzt und die elektrisch leitfähigen Beläge 2 abgerundet. In Pig. 5 haben Zündstrich
3 und Belag 2 im Überlappungsbereich gleiche Breite. In Fig. 6 sind die Zündstriche 3 T-förmig
ausgebildet. Pig. 7 zeigt einen Mittelzündstrich 3, der an seinen Außenenden von den mit den ■Hauptelektroden
verbundenen elektrisch leitfähigen Belägen 2 überlappt wird. Die Figuren 8 und 9 zeigen zwei
weitere Ausführungsformen der Überlappungsbereiche
von einem von der einen Hauptelektrode ausgehenden Zündstrich 3 und einer von der anderen Hauptelektrode
ausgehenden elektrisch leitfähigen Schicht 2, die auf dem Isolierkörper 1 innen bzw. außen aufgebracht
sind.
5 Patentansprüche
9 Figuren
9 Figuren
030007/0334
Claims (5)
- 2934088VPA73 P 1 1 3 7 BRD(1. Gasentladungsröhre, insbesondere Überspannungsableiter, mit einem gasgefüllten Gehäuse, in dem Hauptelektroden einander gegenüberstehen, die in die Enden eines rohrförmigen Isolierkörpers gasdicht eingesetzt sind, auf dessen Innenseite sich mindestens ein Streifen aus elektrisch leitfähigem Material als Zündstrich über einen Teil der Rohrlänge erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite des Isolierkörpers (1) mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht, Schelle oder Elektrode(2) angebracht ist, die den Zündstrich (3) oder einen nachträglich entstandenen leitenden Innenwandbelag von außen her zumindest teilweise überlappt.
- 2. Gasentladungsröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Zündstrich (3) elektrisch leitend mit einer Hauptelektrode (4, 5) verbunden ist.
- 3. Gasentladungsröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähige Schicht (2) elektrisch leitend mit einer Hauptelektrode (5, 4) verbunden ist.
- 4. Gasentladungsröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähige Schicht (2) und der Zündstrich(3) soweit einander genähert und durch die Wand des Isolierkörpers (1) aus einem Material mit einer Dielektrizitätskonstante £ getrennt sind, daß die kürzeste030007/0334VPA 7SP π 3 7 BRBVerbindung durch den Isolierkörper (1) kleiner als das £ -fache der kürzesten Verbindung der beiden Hauptelektroden (4, 5) durch den Gasraum ist.
- 5. Verfahren zum Betrieb einer Gasentladungsröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß eine Spannung an beide Hauptelektroden (4, 5) gelegt wird und daß der Zündstrich (3) negativ gepolt wird.030007/0334
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |