DE2832561B2 - Handbetätigte Schere mit um das Werkstück, insbesondere Kabel, Äste, Profile o.dgl. herumlegbarer Schneidbacke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine handbetätigte Schere, insbesondere für Kabel, Äste, Profile od. dgl., mit zwei aneinander angelenkten, durch Federwirkung auseinanderspreizbaren Griffen, von denen einer in eine feste Schneidbacke übergeht, an deren freiem Ende eine durch das Werkstück herumlegbare weitere Schneidbacke gelagert ist, die eine außenseitige Verzahnung trägt, welche nach dem Herumlegen um das Werkstück mit einem vom anderen Griff betätigten Schließtrieb in Eingriff kommt.

Derartige Scheren oder Schneidwerkzeuge sind bereits aus der DE-OS 26 45 257 bekannt. Hierbei kommt als Schließtrieb eine Vorrichtung zum Einsatz, die in ihrer Funktion einem Zahnradgetriebe entspricht. Dies hat jedoch zur Folge, daß bei vorgegebener Größe des Werkzeugs das Übersetzungsverhältnis beschränkt bleibt, da verschiedene Getriebeteile aus Festigkeits- ^fe0 gründen eine nichtunterschreitbare Mindestgröße aufweisen müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei vorgegebener Werkzeuggröße, das Übersetzungsverhältnis wesentlich zu erhöhen und dadurch eine erhebliche Steigerung ^b5 der Schneidleistung bzw. eine deutliche Verringerung der manuell aufzuwendenden Betätigungskraft zu erzielen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Schließtrieb ein Kniehebelschubtrieb ist

Kniehebelschubtriebe sind an sich hinlänglich bekannt, beispielsweise in Verbindung mit Spannzangen.

Die erfindungsgemäße Schere, welche mit einer die Rückführung der Verzahnung verhindernden Feder beaufschlagten Sperre versehen ist, kennzeichnet sich vorzugsweise dadurch, daß der Kniehebelschubtrieb aus einem am beweglichen Griff gelagerten, unter Wirkung einer Feder in die Verzahnung der schwenkbaren Schneidbacke eingreifenden Schubhebel und die Sperre aus einem am festen Griff gelagerten Rasthebel gebildet ist Vorzugsweise stehen Schubhebel und Rasthebei mit einem gemeinsamen Entriegelungsschieber im Eingriff.

Mit besonderem Vorteil ist am festen Griff eine Schlitzführung für die bewegliche Schneidbacke vorgesehen. Darüberhinaus sollte der bewegliche Griff in möglichst geringer Entfernung von der Verzahnung am festen Griff gelagert sein. Vorteilhafterweise erstreckt sich dabei die Verzahnung über dem gesamten Umfang der Schneidbacke.

Der Erfindungsgedanke läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zu. Eine davon ist in der Zeichnung wiedergegeben und zwar zeigt

F i g. ί eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Schere,

F i g. 2 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles A gesehen,

Fig.3 eine ähnliche Darstellung der Schere wie F i g. 1, wobei der Kniehebelschubtrieb gestrichelt dargestellt ist

F i g. 4 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles B gesehen,

Fig.5 eine Vorderansicht des Scherenkopfes in vergrößertem Maßstab mit Werkstück,

Fig.6 eine Rückansicht des Scherenkopfes mit Sperrklinke,

F i g. 7einen Schnitt nach den Linien a-b durch F i g. 1 und

F i g. 8 eine Draufsicht auf die am Festgriff sitzende Gegenlagerplatte.

Die Schere hat zwei Scherengriffe, und zwar den Festgriff 1 und den Schubgriff 2, die beide über den Verbindungsbolzen 3 schwenkbar miteinander verbunden sind. Eine zwischen die beiden Scherengriffe eingeschaltete gewickelte Bandfeder 4 ist bestrebt, die Scherengriffe immer in die Offenstellung zu drücken, in der beide Griffe 1 und 2 auseinandergespreizt sind.

Am Ende des Festgriffes 1 sitzt eine feste Schneidbacke 5 und eine diese zum Teil überdeckende, auf dem Festgriff 1 befestigte Gegenlagerplatte 16. Die Schneidbacke 5 hat eine bogenförmig verlaufende Schneidkante 6 und bildet an ihrem äußeren Ende ein Schwenklager 7 für die schwenkbare Schneidbacke 8, die die Form eines Kreisbogens hat, mit der Schneidkante 9. Wie F i g. 7 zeigt, ist die erfindungsgemäße Schere ein sogenannter Vorbeischneider, wobei die beiden Schneidbacken 5 und 8 beim Schneidvorgang mit planen Flächen 5' bzw. 8' aneinander gleiten und auf den jeweils voneinander abgekehrten Seiten Schneidphasen 6' bzw. 9' aufweisen.

Auf ihrem äußeren Umfang ist die bewegliche Schneidbacke 8, die auch als Schwenkmesser bezeichnet wird, mit einer Verzahnung 10 ausgestattet bzw. als Zahnsegment ausgebildet, entsprechend einem um das Schwenklager 7 herumgelegten Kreisbogen mit dem Radius R.

Auf einem im Schubgriff 2 sitzenden Zapfen 11 lagert schwenkbar der Schubhebel 12, der mit seinem am

vorderen Hebelende vorgesehenen Zähnen 13 unter der Einwirkung einer Feder 14 in die Verzahnung 10 der Schneidbacke (Schwenkmesser) 8 einrastet Auf der Oberseite des Schubhebels 12 sitzt ein Zapfen 15, der durch eine öffnung 17 der Gegenlagerplatte 16 nach oben hindurchreicht

Vor dem Schubhebel 12 sitzt im Festgriff 1 auf einem Zapfen 18 schwenkbar ein mit einem Rastzahn 19 versehener Rasthebel 20, der ebenfalls einen nach oben reichenden Zapfen 21 trägt, der durch eine öffnung 22 der Gegciilagerplatte 16 hindurchreicht Eine Feder 23 ist bestrebt, den Rasthebel 20 mit seinem Rastzahn 19 in die Verzahnung 10 einrasten zu lassen.

Schubgriff 2 und Schubhebel 12 bilden im Verhältnis zu der Verzahnung 10 einen Kniehebelschubtrieb, wie er in F i g. 5 durch die stark eingezeichneten Striche 2' und 12' angedeutet ist Beim Zusammendrücken von Festgriff 1 und Schubgriff 2 entgegen der Bandfeder 4 wird die Schneidbacke 8 um ein entsprechendes Maß um ihr Schwenklager 7 verschwenkt DaDei rastet der Rasthebel 20 zunächst Ober die Zähne der Verzahnung 10 hinweg. Am Ende der Schwenkbewegung rastet dann der Rasthebel 20 mit seinem Rastzahn 19 in die Verzahnung 10 ein und hält damit die Schneidbacke 8 fest Beim Freigeben des Schubgriffes 2 schwenkt dieser, zusammen mit dem Schubhebel 12, in seine Ausgangslage zurück, wobei der Schubhebel 12 mit seinen Zähnen 13 leer über die Zähne der Verzahnung 10 hinwegratscht

Die Zapfen 15 und 21 auf Schubhebel 12 und Rasthebel 20 reichen um ein gewisses Maß durch die öffnungen 17 bzw. 22 der Gegenlagerplatte 16 über diese hinaus. Auf die vorstehenden Zapfenenden ist ein Entriegelungsschieber 25 aufgesetzt (F i g. 1 und 3). Sie wird durch auf die Zapfen 15, 21 aufgesetzte Sprengringe 24 gehalten. Der Entriegelungsschieber 25 kann entgegen der Wirkung der Federn 14 bzw. 23 verschoben werden. Damit läßt sich ein Herausklinken von Rasthebel 10 und Schubhebel 12 aus der Verzahnung 10 und infolgedessen eine Freigabe der Schneidbacke 8 erreichen. ]e nachdem, ob der Schieber 25 (F i g. 3) an seiner rechten/linken Seite zurückgezogen wird, läßt sich entweder der Scbubhebd 12 oder der Rasthebel 20 zurücknehmen. Selbstverständlich können auch beide Hebel gemeinsam mittels des Entriegelungsschiebers 25 ausgeklinkt werden.

Auf der Rückseite der Schere lagert auf einem Zapfe.; 26 eine Sperrklinke 27, die sich in eine Aussparung 28 der festen Schneidbacke 5 einlegen läßt, wenn die Schere gegen unbeabsichtigtes Betitigen gesichert werden solL Die Form der Aussparung 28 bewirkt in

ίο Verbindung mit dem Rücken der Sperrklinke 27 deren öffnen beim Zusammendrücken der Scherengriffe.

Wenn mit der erfindungsgemäBen Schere gearbeitet werden soll, so ist zunächst das Schwenkmesser (Schneidbacke S) in die in F i g. 1 gestrichelt eingezeichnete Lage zurückzuschwenken. Gegebenenfalls muß durch Zurückziehen des Entriegelungsschiebers 25 die Versperrung durch die Hebel 12 und 20 aufgehoben werden. Nach Zurückklappen des Schwenkmessers (Schneidbacke 8) um dessen Schwenklager 7 kann das Werkstück W in die feste Schneidbacke 5 eingelegt werden. Darauf erfolgt das Umklappen des Schwenkmessers (Schneidbacke 8) um das Werkstück W herum, wobei sich das Schwenkmesser (Schneidbacke 8) in einem zwischen Festgriff 1 und Gegenlagerplatte 16 vorgesehenen .Schlitz 29 führt Das Schwenkmesser (Schneidbacke 8) ist soweit einzuklappen, bis die Verzahnung 10 in den Schubhebel 12 einrastet. Nunmehr wird durch fortgesetztes abwechselndes Zusammendrücken und Freigeben der Scherengriffe das Schwenkmesser vermittels der Verzahnung 10 und des aus den Hebeln 12 bzw. 20 gebildeten Schubtriebes absatzweise weiterbewegt

Dabei verringert sich die lichte Weite L zwischen den beiden Schneidbacken 5 und 8. Das Werkstück W wird von den Schneidkamen 6 und 9 zerteilt, sobald die lichte Weite L null oder kleiner geworden ist

Nach dem Zerteilen des Werkstückes kann die Verzahnung 10 bzw. die Schneidbacke (Schwenkmesser 8) durch Zurückziehen des Entriegelungsschiebers 25 wieder gelöst und freigegeben bzw. in ihre in F i g. 1 gestrichelt eingezeichnete Ausgangsstellung zurückgeklappt werden.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Handbetätigte Schere, insbesondere für Kabel, Äste, Profile od. dgl, mit zwei aneinander angelenkten, durch Federwirkung auseinanderspreizbaren Griffen, von denen einer in eine feste Schneidbacke übergeht, an deren freiem Ende eine um das Werkstück herumlegbare weitere Schneidbacke gelagert ist, die eine außenseitige Verzahnung trägt, welche nach dem Herumlegen um das Werkstück mit einem vom anderen Griff betätigten Schließtrieb in Eingriff kommt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließtrieb ein Kniehebelschubtrieb ist

2. Handbetätigte Schere nach Anspruch 1, mit einer die Rückführung der Verzahnung verhindernden federbeaufschlagten Sperre, dadurch gekennzeichnet, daß der Kniehebelschubtrieb aus einem am beweglichen Schubgriff (2) gelagerten, unter Wirkung einer Feder (14) in die Verzahnung (10) der schwenkbaren Schneidbacke (8) angreifenden Schubhebel (12) und die Sperre aus einem am Festgriff (1) gelagerten Rasthebel (20) gebildet ist

3. Handbetätigte Schere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schubhebel (12) und Rasthebel (20) mit einem gemeinsamen Entriegelungsschieber (25) im Eingriff stehen.

4. Handbetätigte Schere nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Festgriff (1) eine Schlitzführung für die bewegliche Schneidbacke (8) vorgesehen ist

5. Handbetätigte Schere nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubgriff (2) in möglichst geringer Entfernung von der Verzahnung (10) am Festgriff (1) gelagert ist

6. Handbetätigte Schere nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Verzahnung (10) über den gesamten Umfang der Schneidbacke (8) erstreckt

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