-
Rundwebstuhl
-
Die Erfindung betrifft einen Rundwebstuhl mit wenigstens einem auf
einer kreisrunden FUhrungsbahn geführten Webschütz und mehreren Gruppen von Schäften,
die um die Führungsbahn angeordnet und in vertikalen Führungen durch Antriebsulmente
zur Erzielung eines von der Stellung des Webschützes abhängigen Fachwechsels fUr
die Kettenfdden auf- und abbewegbar sind, wobei jeder Schaft mehrere Litzen bzw.
Öffnungen zum Durchführen der Kettenfäden aufweist und jede Gruppe mindestens aus
zwei in Richtung radial zur Führungsbahn hintereinander angeordneten SchUften besteht.
-
Rundwebstuhle sind an sich in zahlreichen Ausführungsformen bekannt.
-
Bei den bekannten Rundwebstuhlen erfolgt die Steuerung bzw. die Bewegung
der Schäfte durch sog. Kurvenkästen, wobei jeweils fUr zwei Gruppen von Schaften
ein Kurvenkasten angeordnet ist. Jeder Kurvenkasten weist an einer oder mehreren
Antriebsmäßig miteinander gekuppelten Wellen Exzenerscheiben
auf,
von denen jede Uber ein Gestänge einen Schaft bewegt. Die zeitliche Reihenfolge
und Art der Bewegung der Schäfte ist bei diesen bekannten R.ndwebstühlen durch die
Ausbildung der Kurvenkdsten und vor allem durch die antriebsmäßige Kupplung der
einzelnen Exzenterscheiben festgelegt, so daß mit Kurvenkösten eines bestimmten
Typs nur jeweils ein schlauchförmiges Gewebe mit einer bestimmten Verknupfungsart
(z.B.
-
Leinenbindung oder Köperbindung) hergestellt werden kann.
-
Ist bei diesen bekannten Rundweltuhlen eine Umstellung in der Verknupfun
des hergestellten schlauchförmigen Produktes gewünscht, so müssen sämtliche Kurvenkdsten
aus dem Rundwebstuhl entfernt und durch andere, an die gewunschte geänderte Webart
angepaßte Kurvenktisten ersetzt werden.
-
Dies ist nich nur sehr zeitraubend, sondern bedeutet auch, daß fUr
einen Rundwebstuhl, mit dem wahlweise schlouchförmige Produkte mit Leinenbindung
und Köperbindung hergestellt werden sollen, zwei komplette Sätze an Kurvenkästen
erforderlich sind, was die tatsächlichen Kosten eines derartigen Rundwebstuhls erheblich
erhöht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rundwebstuhl der eingang
geschilderten Art unter Beibehaltung seines grundsätzlichen Vorteils, daß mit jedem
Schaft mehrere Kettenfäden gleichzeitig auf- bnd abbewegbar sind, dahingehend zu
verbessern, daß ohne großes UmrUsten und insbesondere auch ohne Austauschen von
Kurvenkästen eine Umstellung der Webart des hergestellten schlauchartigen Produktes
möglich ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Rundwebstuhl der eingangs geschilderte
Art so ausgebildet, daß jeder Schaft ein eigenes Antriebselement besitzt und die
Antriebselemente sämtlicher Schäfte durch von einer Steuer- bzw.
-
Antriebseinrichtung gelieferte Signale betätigt werden.
-
Diese Ausgestaltung eines Rundwebstuhls gestattet es, die Steuerung
der
Schdfte durch ein von einer elektronischen Einrichtung geliefertes
Programm vorzunehmen, wobei jede gewünschte Webart durch einfaches Umschalten des
Programms möglich ist, ohne daß umfangreiche mechanische Anderungen am Rundwebstuhl
erforderlich sind.
-
Bei dem erfindungsgemdßen Rundwebstuhl sind die Schafte vorzugsweise
als flache oder leicht gewölbte plattenförmige Elemente ausgebildet, die als Litzen
bzw. als fadenfuhrende öffnungen mehrere parallel zueinander verlaufende Schlitze
besitzen. Insbesondere laßt sich der erfindungsgemöße Rundwebstuhl so ausbilden,
daß sämtliche Schafte gleiche Ausgestaltung aufweisen, wodurch durch die Verwendung
vieler gleichartiger Elemente sowohl die Herstellung als auch ev. Reparaturen wesentlich
vereinfacht werden.
-
Der Antrieb des Webschützes erfolgt bei dem erfindungsgemaßen Rundwebstu
1 vorzugweise dadurch, daß auf einem geeigneten Trager ein Elektromagnet vorgesehen
ist, der sich entlang der Fuhrungsbahn bewegt und dessen Magnetfeld über einen am
Webschutz vorgesehenen Mognetanker diesen WebschUtz mitführt.
-
GegenUber anderen bisher bekannten Antriebs methoden fur den Webschutz
ergeben sich hierdurch wesentliche Vorteile, da beispielsweise mechanisch schwere
und komplizierte Teile, wie die bisher Ublichen Schubböcke vermieden werden. Außerdem
hat der Antrieb des WebschUtzes mit Hilfe eines Elektromagneten gegenüber anderen
rein elektrischen Antriebsmethoden (z.
-
Linear-Motor) den Vorteil eines sehr einfachen Aufbaus und geringem
Energieverbrauchs.
-
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteranspruchen Beschrieben.
-
Die Erfindung wird im folgenden im Zusammenhang mit den Figuren an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht
einer AusfUhrungsform eines erfindungsgemäßen Rundwebstuhls von oben, wobei der
einfacheren Durstellun wegen die obere, ringförmige Führung fUr den WebschUtz weggelassen
wurde; Fig. 2 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch die beiden ringförmigen
Führungen und den mit diesen FUhrungen zusammenwirkende Teil des WebschUtzes zusammen
mit einer den Webschutz antreibenden ringförmigen Scheibe; Fig. 3 in Einzeldarstellung
ein Laufrollenpaar zur FUhrung des WebschUtzes an den ringförmigen FUhrungen; Fig.
4 in schematischer Seitenansicht einen Schaft zur Verwendung bei dem Rundwebstuhl
gemäß Fig. 1; Fig. 5 ein Blockschaltbild einer Steuereinrichtung zur Steuerung der
Schäfte bei dem Rundwebstuhl gemäß Fig. 1.
-
Der in der Fig. 1 dargestellte Rundwebstuhl besteht aus einem ortsfeste
Rahmen, von dem der einfacheren Darstellung wegen in der Fig. 1 nur der untere,
in etwa ringförmige und horizontal liegende Rahmenteil 1 gezeigt ist, an dessen
Außenumfang mehrere vertikal verlaufende Pfosten 2 befestigt sind, die den Umfang
des Rahmenteils 1 und damit auch den Umfang des Rahmens des Rundwebstuhls in eine
Vielzahl von gleich großen Sektor n unterteilen. Bei der dargestellten Ausführungsform
sind insgesamt zwölf Pfosten 2 vorgesehen, um zilf gleich große Sektoren zu erhalten.
In jedem Sektor sind zwischen den Pfosten 2 drei Schäfte 3, 3' und 3" in vertikaler
Richtung verschiebbar gefuhrt. Diese Schäfte sind bei der dargestellten Awsführungsform
leicht gekrümmt ausgebildet und so angeordnet, daß die plattenförmig ausgebildeten
Schäfte mit ihren Oberfldchenseiten in etwa parallel zueinander liegen und der Schaft
3 1ist
seiner einen Oberflächenseite der Umfangsfläche des Rahmenteils
1 benachbart liegt, während die Schäfte 3' und 3" weiter zur Mitte des Rundwebstuhls
hin versetzt sind.
-
Am Rahmen des Rundwebstuhls sind weiterhin innerhalb des von den Pfoste
: umgebenen saumes zwei ringförmige Führungen 4 und 5 vorgesehen, die gleichen Durchmesser
aufweisen und so im Abstand übereinander angeordne sind, daß sie jeweils konzentrisch
zu der durch den Mittelpunkt des undwebstuhls gehenden vertikalen Achse liegen.
Die Führungen 4 und 5 weisen an ihren einander zugewandten Seiten eine Vielzahl
von Zähnen 6 und 7 mit trapezförmigem Querschnitt auf (Fig. 2). Zwischen den Führungen
4 und 5 bzw. an den Zähnen 6 und 7 dieser Führungen ist der Webschütz o mit seinem
Führungsteil 9 geführt. Obwohl in der Fig. 1 der einfacheren Darstellung wegen nur
ein einziger ebschütz 8 gezeigt ist, sind bei dem Rundwebstuhl gemaß der Erfindung
vorzugsweise zwei an den ringförmigen Führungen 4 und 5 um loO versetzte Webschütze
t vorgesehe die über ein ebenfalls nicht näher dargestelltes Gestänge oder auf ähnliche
Weise miteinander verbunden sind.
-
er Schlitten bzw. Führungsteil 9 des Webschützes 8 weist an seiner
Ober- und Unterseite jeweils eine Ausnehmung 10 bzw. 11 auf, die bei der dargestellten
Ausfuhrungsform 1dem Querschnitt der Zähne 6 und 7 angepaßtebenfalls trapezförmig
ausgebildet ist und in die die Zähne 6 und 7 der Führungen 4 und 5 teilweise hineinreichen.
Weiterhin besitzt der Führungsteil 9 mehrere, seitlich in die Ausnehmungen 10 bzw.
11 hineinreichende Rollen 12, die im Führungsteil 9 gelagert sind und an den seitlichen
schrägen Schultern der Zähne 6 und 7 gleiten und dadurch die Führung des FUhrungsteils
9 bzw. des '.ebschützes 8 an den Führungen 4 und 5 bewirken. Um einen gleichmäßigen
Lauf der Rollen 12 an den seitlichen Schultern der Zähne 6 und 7 sicherzustellen,
sind die Rollen 12 entsprechend Fig. 3 jeweils paarweise angeordnet, d.h. jeder
der in
der Fig. 2 sichtbaren Rolle ist noch eine weitere, inder
Fig. 2 nicht sichtbare Rolle zugeordnet, wobei dann die beiden Rollen 12 eines Rollenpaares
ein endloses Band 13 tragen, mit welchem die Rollen 12 ähnlich einer Panzerkette
auf den schultern der Zähne 6 bzw. 7 gleiten.
-
Uas endlose Band 13 ist entweder einstückig aus widerstandsfähigem,
biegsamem material, Z kunststoff hergestellt oder aber setzt sich aus mehreren kettenartig
miteinander verbundenen Einzelgliedern zusammen. Um eine ausreichende Führung des
Schlittens bzw. Führungsteils 9 an den Führungen 4 und 5 zu erreichen, kann es zweckmäßig
sein, an jeder Seite der Ausnehmungen 10 und 11 in Bewegungsrichtung (Pfeil A) des
biebschUtzes 8 mehrere Rollenpaare mit seils einem Endlosband 13 nebeneinander anzuordnen.
Die Zähne 6 und 7 an den Führungen 4 und 5 sind notwendig, um den Webschütz 8 je
nach Stellung der Schäfte 3, 3' und 3" wahlweise über die ettenfäden 14 bzw. unter
den Kettenfä-den 14 hindurchführen zu können. Die Kettenfäden 14 liegen nach dem
Spreizen des Webfachs mit Hilfe der Schäfte 3, 3', 3" im Raum zwischen den Zähnen
6 bzw. 7, wie dies in der Fig. 2 mit unterbrochenen Linienange deutet ist.
-
Zum Antrieb des ebschutzes 8 in Richtung des Pfeiles A der Fig. 1
dien ein Ring 15, der ebenfalls konzentrisch zu der Mittelachse des Rundwebstuhls
(vertikale, durch den Mittelpunkt des Rundwebstuhls verlaufende Achse) liegt. Der
Ring 15 ist an einem festen Rahmenteil 16 um die Mittelachse des Rundwebstuhls drehbar
gelagert. Die Lagerung kann beispielsweise mit mehreren Rollenlagern 17 erfolgen;
selbstverständlich sind auch andere bnahmen zur Lagerung des Ringes 15 am Rahmenteil
16 denkbar. An seinem Außenumfang ist der Ring 15 mit einer Verzahnung 18 versehen,
in welches ein Zahnrad 19 eingreift, das Uber einen nicht näher dargestellten, am
Rahmen des Rundwebstuhls befestigten Elektromotors angetrieben wird und dadurch
auch den Ring 15 in Richtung des Pfeiles A der Figur antreibt. An der Oberseite
des Ringes 15 ist ein
Elektromagnet 20 angeordnet, der bei der
dargestellten Ausführungsform teilweise in einer Ausnehmung des Ringes 15 liegt,
wobei die beiden in Drehrichtung des Ringes 15 hintereinanderliegenden Polflächen
21 des Elektromagneten 20 über der Oberseite des Ringes 15 liegen. Am Schlitten
bzw. FUhrungsteil 9 des 'Xebschützes 6 ist ein Magnetanker 22 angeordnet, der im
einfachsten Fall aus einem Stück aus Eisen oder anderem ferromagnetischem t=iaterial
besteht und so ausgerichtet ist, da?, eine Oberflachenseite des Magnetenkers 22
den Polflächen 21 des Elektro magneten 20 benachbart liegt und von diesen Polflächen
einen Abstand, z.ß. einen Abstand von einem Zentimeter aufweist, der ausreichend
ist, um die Kettenfäden 14 zwischen den Polflächen 20 und dem Piagnetanker 22 hindurchführen
zu können.
-
Die Wicklung des Elektromagneten 20 ist über Leitungen 23 und 24 elektrisch
mit zwei Schleifringen 25 und 26 verbunden, die auf einer Platte 27 aus isolierendem
Material an der Unterseite des Ringes 15 vorgesehen sind. Gegen die Schleifringe
25 und 26 liegen ortsfeste Schleifer Sò und 29 an, die ihrerseits mit einer geeigneten,
nicht nüher dargestellten Spannungsquelle verbunden sind. Beim Einschalten dieser
Spannungsquelle wird der Elektromagnet 20 erregt, wodurch ein Magnetfluß von den
Polflüchen 21 in den Magnetanker 22 erzeugt wird, so dcii3 beim Antrieb des Ringes
15 mit Hilfe des Zahnrades 19 der Webschutz 8 über das tlqgnetfeld mit dem Ring
15 mitgeführt wird und ebenso wie der Ring 15 um die Mittelachse des Rndwebstuhls
in Richtung des Pfeiles A umläuft.
-
In der Fig. 4 ist in schematischer Seitendarstellung der zwischen
zwei Pfosten 2 geführte äußere Schaft 3 dargestellt. Die beiden anderen, in der
Fig0 4 nicht sichtbaren Schäfte 3' und 3" weisen jedoch vorzugswei die gleiche Ausbildung
wie der Schaft 3 auf, so daß diese Schäfte 3' und 3" nicht im einzelnen beschrieben
werden müssen.
-
Der Schaft 3 ist ein plattenförmiger, leicht gewölbter Teil, der mit
einer Vielzahl von schlitzförmigen, durchgehenden oeffnungen 30 und 31 versehen
ist. Diese öffnungen, die parallel zueinander verlaufen und sich in vertikaler Richtung
erstrecken, sind so angeordnet, daß jeweils einer kurzen schlitzförmigen Öffnung
31 eine lange schlitzförmige Öffnung 30 benachbart liegt. Durch die kurzen Oeffnungen
31 werden diejenigen Kettenftiden 14 hindurchgeführt, die zur Bildung des Webfaches
vom Schaft 3 beeinflußt bzw. gespreizt werden sollen, während durch die langen schlitzförmigen
oeffnungen 30 diejenigen Kettenföden 14 hindurchgeführt werden, die durch den Schaft
3 nicht beeinflußt werden sollen.
-
Die gleichartig ausgebildeten Schäfte 3, 3' und " sind dabei so hintereinander
angeordnet bzw. an den Pfosten 2 geführt, daß sich jede kurze Schlitz 31 am äußersten
Schaft 3 in etwa
mit einem langen Schlitz 30 am mittleren sowie am inneren Schaft 3' bzw. 3" deckt.
Ebenso sind die beiden anders Schäfte 3' und 3" so angeordnet, daß sich jede kurze
Uffnung 31 des Schaftes 3' bzw. des Schaftes 3" jeweils in etwa mit langen wffnunaen
30 in den beiden anderen schäften 3 und 3" bzw. 3 und 3' deckt.
-
Um mit ein und demselben Rundwebstuhl wahlweise eine Leinenbindung
ode eine Köperbindung erzeugen zu können, sind in jedem Schaft 3, 3'und 3" jeweils
fünfzehn schlitzförmige Öffnungen 30 und fünfzehn schlitzförmige Öffnungen 31 vorgesehen.
-
Wie der Fig. 4 zu entnehmen ist, ist der Schaft 3 an seinen beiden
Seiten in einer Führung 32 in den Pfosten 2 in vertikaler Richtung ent sprechend
dem Doppelpfeil B aus einer Ruhestellung nach oben und nach unten verschiebbar.
Die Führung 32 wird im einfachsten Fall von einem Schlitz gebildet, der in den Pfosten
2 vorgesehen ist. Der Antrieb des Schaftes 3 in Richtung des Doppelfeiles B erfolgt
über eine Stange 33,
die mit einem Antriebs element 34 verbunden
ist. Das Antriebselement besteht entweder aus einem den Hub in Richtung des Doppelpfeiles
B erzeugenden Elektromagnet, aus einem Elektromotor mit entsprechendem Getriebe
oder aber aus einer pneumatisch bzw. hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylxnder-Anordnung.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Stange 33 nicht an der Unterseite, sondern
an der Oberseite des Schaftes 3 angreifen zu lassen, wobei dann das Antriebselement
34 ebenfalls oberhalb des Schaftes 3 liegt.
-
Die Führung sowie der Antrieb der Schäfte 3' und 3" erfolgt in gleicher
Weise.
-
Am WebschUtz 8 ist in an sich bekannter Weise eine Spule 35 drehbar
gelagert, von welcher der Schußfaden 36 abgezogen wird. Der Schußfaden 36 verläuft
Uber einen spitz zulaufenden Arm 37 des Webschützes 8 radia zum Mittelpunkt des
Rundwebstuhls, an welchem (Mittelpunkt) der fertig gestellte Schlauch 38 abgezogen
wird. Im Bereich des Schlauches 38 ist der Schußfaden 36 in an sich bekannter Weise
Uber einen Fuhrungsfinger 39 gefUhrt, der dafur sorgt, daß die einzelnen Lagen des
Schußfadens 36 im fertiggestellten schlauch jeweils den gleichen Abstand voneinander
aufweisen.
-
Wie oben bereits erwähnt wurde, lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
Rundwebstuhl schlauchförmige Gewebe bzw. Schläuche 38 mit Leinen- oder Köper-Bindung
herstellen, ohne daß ein umständliches und zeitraubendes UmrUsten erforderlich ist.
-
Bei der Herstellung eines schlauchförmigen Gewebes mit Leinenbindung
wird einer der drei Schäfte, beispielsweise der äußere Schaft 3 in jedem Sektor
bzw. Segment soweit abgesenkt, daß er vollstandig außerhalb des Fadenlaufs der Kettenföden
14 liegt. Die Kettenföden 14 werden
dann nur durch die Schlitze
30 und 31 der Schdfte 3' und 3" durchgezoge , wobei sämtliche kurzen Schlitze 31
der beiden Schafte 3' und 3" jeweils mindestens einen Kettenfaden 14 enthalten.
In der Praxis ist es jedoch zweckmaßig, durch jede kurzen Schlitz 31 jedes Schaftes
3' bzw. 3" jeweils zwei Einzelkettenfdden 14 hindurchzuführen. Die Gesamtzahl alle
Kettenfuden 14, die fur eine Leinenbindung benötigt wird, beträgt somit 720.
-
Bei der Herstellung eines schlauchförmigen Gewebes bzw. eines Schlauche
38 mit Köper-Bindung werden alle drei Schafte 3, 3' und 3" jedes der zwölf Sektoren
verwendet, wobei die Kettenföden in die einzelnen Schufte so eingefödelt werden,
daß in jede. Schaft lf kurze schlitzförmige Öffnungen 31 mit einem Kettenfaden 14
oder aber mit mehreren parallel laufenden Kettenföden 14 besetzt sind. Wird auch
hier wiederum fUr jeden Kettenfaden ein Doppelfaden bestehend aus zwei Einzelfiden
14 verwendet, so ergeben sich bei der Herstellung eines schlauchförmigen Gewebes
mit Köperbindung insgesamt 792 Kettenfäden 14.
-
Wie oben bereits erwähnt wurde, ist fUr jeden Schaft 3 ein gesondertes
Antriebselement 34 vorgesehen. In ähnlicher Weise besitzt jeder Schaft 3' und 3"
ein eigenes Antriebselement 34' bzw. 34".(Fig. 5). Die Antriebselemente 34, 34'
und 34" sind Uber Leitungen mit den Ausgängen einer Steuereinrichtung 40 verbunden,
die je nach Ausbildung der Antriebselemente 34, 34', 34" elektrische, pneumatische
oder hydraulische Antriebs- bzw. Steuersignale liefern. Falls die Antriebselemente
34 Mggnetspulen oder Elektromotore enthalten, liefern die Ausgänge der Steuereinrichtung
41 elektrische Signale, die dann Uber die als elektri sche Leitungen ausgebildetnVerbindungen
40, 40', 40" an die Antriebselemente 34, 34', 34" übertragen werden.
-
Bei pn uatisch oder hydraulisch betätigten Antriebseleienten 34, 34'
und
34" werden die entsprechenden pneumatischen bzw. hydraulischen Steuersignale von
den Ausgängen der Steuereinrichtung 41 Uber Druckleitungen 40, 40' und 40" den Antriebselementen
zuge@@hrt.
-
Um den steuertechnischen Aufwand möglichst gering zu halten, ist es
zweckmtißig, die Antriebs elemente mehrerer aufeinanderfolgender Sektoren parallel
zu schalten und mit einem gemeinsamen Eingang einer Steuereinrichtung 41 zu verbinden.
Gleiches gilt fur die Antriebselemente 34' und 34".
-
In der Fig0 5 wurde der einfacheren Darstellung wegen davon ausgegangen
dnß die Steuereinrichtung @1 lediglich drei Ausgänge aufweist. Es ist jedoch auch
möglich, diese Steuereinrichtung so auszubilden, daß sie mehrere Gruppen von jeweils
drei Ausgängen aufweist, wobei dann mit jedem Ausgang jeder Gruppe jeweils ein Antriebselement
34, 34' bzw. 34" bzw. 2 oder auch mehrere parallel geschaltete Antriebselemente
34, 34' bzwo 34$' verbunden sind.
-
Die Steuereinrichtung 41 wird von einem Speicher 42 gesteuert, der
beispielsweise zwei feste Programme für Leinenbindung oder Köperbindung enthält
und dessen Ausgangssignal Uber die Steuereinrichtung 41 sowie Uber die Antriebselemente
34, 34' und 34" die einzelnen Schäfte 3, 3' und 3" so betätigt, daß entsprechend
der gewunschten Verknüpfung (Leine -bindung oder Köperbindung) die Kettenfäden 14
zur Bildung des Webfaches gespreizt werden0 Zur Steurung des Speichers 42 bzw0 zur
Weiterschaltung des von de.
-
Speicher 42 abgegebenen Programms mit dem umlaufenden Webschutz 8
dient ein Zähler 43, der Uber Leitungen 44 mit Fühlern 45 verbunden ist. Jede FUhler
45 ist in eine. Sektor des Rundwebstuhls angeordnet und liefert ein Signal, wenn
sich der WebschUtz 8 durch diesen Sektor hindurchbewegt.
-
Die FUhler 45 sind beispielsweise Photodioden oder Photowiderstände,
die durch das von einer Lichtquelle am WebschUtz 8 ausgesandte Licht angesteuert
werden. Es ist selbstverständlich auch möglich, die FUhler 45 als induktive FUhler
auszubilden, die dann beispielsweise von der Magnetspule 20 bzw. von dem durch diese
Magnetspule erzeugten Magnetfeld angesteuert werden. Während mit den FUhlern 45
bzw. mit den von diesen FUhlern erzeugten Signalen Uber den Zbhler 43 lediglich
eine Weiterschaltung innerhalb des vom Speicher 42 abgegebenen Programms erfolgt,
dient ein einziger, in einem Sektor zusätzlich zum FUhler 45 vorgesehener FUhler
46 dazu, die Beendigung eines vollen Umlaufs des Webschutzes 8 um die Mittelachse
des Webstuhls bzw. bei zwei Webschutze die Bee ndigung eines halben Umlaufs festzustellen,
um ein Signal zu liefern, welches den Anfang des vom Zähler 43 gelieferten Zählsignals
und damit auch den Anfang des vom Speicher 42 an die Steuereinrichtung 41 geliefertigen
Programms festzulegen. Insbesondere bei Verwendung von zwei Webschutzen 8 ist es
vorteilhaft, das Signal des FUhlers 46 Uber einen Zwischenzähler 44dem Zähler 43
zuzuführen, wobei das Ausgangssignal dieses Zwischenzählers 44 Uber eine Leitung
45 dann einer weiteren, nicht näher dargestellten Steuereinrichtung zugeführt werden
kann, die die Geschwindigkeit der Abzugseinrichtung fUr den fertiggestellten Schlauch
steuert.
-
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausfuhrungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.