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Binrichfung zur Bildung von Warenkanten an einer schütenlosen Webmaschine
Diese Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Bildung von Warenkanten an
einer schützenlosen Webmaschine, insbesondere auf eine Verbesserung bei einer Binrichfung
zur Bildung von Warenkanten an einer schützenlosen Webmaschine der Art, bei der
starre Kantenausbildungen an beiden Seiten einer gewebten Ware durch Binden bzw.
Verweben der abgeschnittenen Endabschnitte der Schußfäden mit Bindefäden gebildet
werden.
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Es ist bekannt, daß eine schützenlose Webmaschine mit einer Einrichtung
zur Bildung von Warenkanten an beiden Seiten einer Ware während der Tätigkeit zum
Weben dieser
Ware ausgestattet ist. Die Kantenausbildung ist notwendig,
um die Schußfäden daran zu hindern, auszufransen oder sich von beiden Seiten der
gewebten Ware abzulösen. Es ist auch bekannt, daß zwei Bindegarne oder Bindefäden
zusammengedreht bzw. ineinandergewebt werden, wobei man die Enden der aufgenommenen
Schuß fäden zwischen die beiden Bindegarne einführt. Bei einer derartigen Einrichtung
zur Bildung von Warenkanten sind im allgemeinen zwei Bindevorrichtungen neben beiden
Seiten der Kettfadenanordnung angebracht und einander gegenüberliegend angeordnet.
Die beiden Bindegarne werden von jeder Bindevorrichtung abgezogen und zu der einen
Seite der Kettfadenanordnung geführt. Dann setzen die beiden Bindegarne wechselweise
ihre ö.ffnungs- und Schließtätigkeiten allgemein jeweils zu denselben Zeitpunkten
wie die ö.ffnungs- und Schließtätigkeiten der Kettfadenanordnung fort. Gleichzeitig
werden die beiden Bindegarne bei jedem Schuß des Schußfadens in das Kettfadenfach
miteinander verdrillt, um die Enden des geschossenen bzw. aufgenommenen Schußfadens
zwischen die beiden Bindegarne aufzunehmen. Wie aus dem Vorangegangenen festzuhalten
ist, ist der wesentliche Teil einer jeden Bindevorrichtung aus einem Drehmechanismus
zusammengesetzt.
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Die beiden Bindevorrichtungen werden in üblicher Weise zur Drehung
ihrer Drehmechanismen durch eine Antriebswelle zum drehbaren Anschluß mit diesen
angetrieben. Dementsprechend werden die drehbaren Mechanismen der beiden Bindevorrichtungen
in derselben Richtung bezüglich der schützenlosen Webmaschine gedreht. Allerdings
werden die Mechanismen hinsichtlich jeder Bindevorrichtung selbst in entgegengesetzten
Richtungen gedreht. Somit werden die zwei Bindegarne von der einen Bindevorrichtung
in einer Richtung verdrillt, die entgegengesetzt ist zu der der beiden Bindegarne
der anderen Bindevorrichtung.
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Wenn nun eine Ware mit sogenannten 11Spinnfasergarnen" gewebt wird,
ist es notwendig, dieselben Spinnfasergarne als Bindegarne zur Bildung der Kantenausbildungen
zu verwenden. Wenn nämlich sogenannte "Filamentgarne" als Bindegarne für Spinnfasergarnware
verwendet werden, dann können Krumpfungen an den Kantenausbildungen der Ware auftreten,
die durch die Tatsache verursacht werden, daß die Krumpfungseigenschaften zwischen
Spinnfasergarn und Filamentgarn beträchtlich unterschiedlich sind.
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Im Falle der Verwendung eines Baumwollgarns mit zwei Fäden als jedes
der Bindegarne werden, wenn man annimmt, daß die Schußfadendichte 31 Fäden pro cm
beträgt, die beiden Bindegarne 1 550 mal pro m gewebter Ware verdrillt. Bezüglich
des zweifädigen Baumwollgarnes werden etwa 1 000 Verdrillungen pro m auf dieses
aufgebracht. Deshalb können, wenn die beiden Bindegarne während der Kantenausbildung
in der Richtung verdrillt werden, die entgegengesetzt zu der der Drillung verläuft,
die ursprünglich auf das zweifädige Baumwollgarn aufgebracht war, die ursprünglich
aufgebrachten Verdrillungen des zweifädigen Baumwollgarnes beinahe aufgehoben werden.
Dies verringert in beträchtlicher Weise die Festigkeit der Bindegarne zur Bildung
einer der Kantenausbildungen der Ware, und deshalb neigen die Bindegarne der einen
Kantenausbildung zum Einreißen. Somit neigt auch die eine Kantenausbildung dazu,
leicht zu brechen. Um einen. derartigen Bruch der Kantenausbildung zu verhindern,
wird es in Betracht gezogen, speziell vorbereitete zweifädige Garne, die vorher
in einer Richtung gezwirnt sind, die entgegengesetzt zu der bei üblichen zweifädigen
Garnen liegt, als Bindegarne zum Bilden der einen Kantenausbildung zu verwenden.
Dies veranlaßt allerdings eine umständliche Organisation und Durchführung des Webevorganges.
Wenn ferner zwei derartige Arten von Bindegarnen fehlerhaft verwendet werden, dann
werden die Verdrillungen
bzw. Zwirnungen aller Bindegarne aufgehoben.
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Es ist grundlegendes Ziel der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Einrichtung zur Bildung von Warenkanten an einer schützenlosen Webmaschine vorzusehen,
wodurch starre Kantenausbildungen an beiden Seiten einer gewebten Ware gebildet
werden können.
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Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Einrichtung zur Bildung von Warenkanten an einer schützenlosen Webmaschine vorzusehen,
wobei alle Bindegarne zur Bildung der Kantenausbildungen einer Ware nicht dazu neigen,
leicht zu brechen bzw. einzureißen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Einrichtung zur Bildung von Warenkanten an einer schützenlosen Webmaschine vorzusehen,
wobei die Einrichtung mit zwei Bindevorrichtungen zum Einbinden der beiden Enden
der Schußfäden mit Bindegarnen versehen ist, um Kantenausbildungen an den beiden
Seiten einer Ware zu bilden, wobei die beiden Bindevorrichtungen so angeordnet sind,
daß sie es verhindert, daß die Windungen aller Bindegarne während der Webtätigkeit
auf gehoben werden.
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Ein noch weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte
Einrichtung zur Bildung von Warenkanten an einer schützenlosen Webmaschine vorzusehen,
wobei die Einrichtung mit zwei Bindevorrichtungen ausgestattet ist, um die beiden
Enden der Schuß fäden mit Bindegarnen einzubinden, um Kantenausbildungen einer Ware
zu bilden, wobei die beiden Bindevorrichtungen derart angeordnet sind, daß die Bindegarne
der beiden Bindevorrichtungen sich während der Webtätigkeit in derselben Richtung
verdrillen.
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Ein besonderer Gesichtspunkt der Erfindung liegt in einer Einrichtung
zur Bildung von Warenkanten an einer schützenlosen Webmaschine, mit zwei Bindevorrichtungen,
um jeweils die beiden Seiten einer Ware zur Bildung von Kantenausbildungen einzubinden,
wobei die Bindevorrichtungen derart angeordnet sind, daß sie alle Bindegarne veranlassen,
sich in derselben Richtung während der Webtätigkeit zu verdrillen, wobei verhindert
wird, daß irgendeine der Kantenausbildungen leicht bricht oder einreißt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der beigefügten schematischen
Zeichnungen beispielsweise noch näher erläutert; es sind: Fig. 1. eine schematische
Draufsicht einer schützenlosen Webmaschine, die mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Bildung von Warenkanten versehen ist, Fig. 2 eine schematische Vorderansicht
einer Bindevorrichtung, die einen Teil der Einrichtung zur Bildung von Warenkanten
gemäß Fig. 1 bildet, Fig. 3 eine Seitenansicht der Einrichtung zur Bildung von Warenkanten
gem. Fig. 1 im Schnitt, und Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer anderen
Einrichtung zur Bildung von Warenkanten, auf die das Prinzip der vorliegenden Erfindung
ebenfalls anwendbar ist.
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Es wird nun Bezug auf Fig. 1 der Zeichnung genommen; dort ist ein
Beispiel einer schützenlosen Webmaschine 10 gezeigt, die mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Einrichtung 12 zur Bildung von Warenkanten
ausgestattet
ist. Die Einrichtung 12 zur Bildung von Warenkanten ist so angeordnet, daß sie eine
erste und zweite starre Kantenausbildung S1 und S2 entsprechend an den beiden Seiten
einer Ware F bildet. Bei diesem Beispiel umfaßt die Einrichtung 12 zur Bildung von
Warenkanten eine erste und eine zweite Bindevorrichtung 14 bzw. 16 zum Einbinden
der abgeschnittenen Schußfadenabschnitte, die die erste Kantenausbildung S1 bilden,
und der anderen, abgeschnittenen Abschnitte hiervon, die die zweite Kantenausbildung
S2 bilden. Jede Bindevorrichtung ist so angeordnet, daß sie die entsprechenden Endabschnitte
der Schußfäden Y1 mit zwei Bindefäden b1 und b2, oder b1, und b2, einbindet. Die
erste und zweite Bindevorrichtung 14 und 16 weisen im wesentlichen denselben Aufbau
auf und sind symmetrisch einander gegenüberliegend bezüglich einer Anordnung von
Kettfäden Y2 angeordnet, die auf Rollen 18 und 20 hindurchgeführt werden, zwischen
diesen ausgespannt werden und sich in der Richtung bewegen, die durch einen Pfeil
angezeigt ist. Die Rollen 18 und 20 sind drehbar durch Seitenrahmenteile 22 bzw.
24 abgestützt. Die Bezugszeichen 26 und 28 bezeichnen eine Helfe oder Litze bzw.
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ein Riet.
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Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt ist, ist die erste Bindevorrichtung 14
aus einem Sonnenrad 30 zusammengesetzt, das an einer Welle 32 befestigt ist. Die
Welle 32 ist an einem Arm 34 befestigt, der mit einer Schraube 36 am Gehäuse (kein
Bezugszeichen) der schiffchenlosen Webmaschine 10 befestigt ist. Ein zylindrischer
-Träger 40 ist drehbar an der Welle 32 über ein Lager 41 angebracht. Der Träger
40 ist an seiner Umfangsoberfläche mit einem Zahnringabschnitt 40a ausgebildet,
der mit einem Zahnrad 42 kämmt.
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Das Zahnrad 42 ist an einer Antriebswelle 44 befestigt, die drehbar
durch Lagerungen 46 und 48 abgestützt und betrieblich an eine Antriebsquelle (nicht
gezeigt) angeschlossen
ist. Der Träger 40 wird in diesem Beispiel
bei jedem Schuß des Schußfadens um eine halbe Drehung gedreht.
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Die beiden Planetenräder 50 und 52 sind drehbar vom Träger 40 getragen
oder an diesem angebracht und sind symmetrisch einander gegenüberliegend bezüglich
der Welle 32 des Sonnenrads 30 angeordnet. Die beiden Planetenräder 50 und 52 kämmen
mit dem Sonnenrad 30 wie gezeigt. Zwei Hilfsplanetenräder 54 und 56 sind ebenfalls
drehbar am Träger 40 getragen oder angebracht. Die Hilfsplanetenräder 54 und 56
kämmen mit den Planetenrädern 50 bzw. 52, aber kämmen nicht mit dem Sonnenrad 30.
In diesem Fall beträgt das Zähnezahlenverhältnis zwischen Sonnenrad 30 und jedem
Hilfszahnrad 54 oder 56 2 : 1. Es wird hervorgehoben, daß die Hilfsplanetenräder
54 und 56 sich selbst in einer Richtung drehen, die der ihrer Umläufe entgegengerichtet
ist.
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Zwei Spulenhalter 58 und 60 sind fest an den Hilfsplanetenrädern 54
bzw. 56 angebracht. Zwei Spulen bzw. Garnträger B1 und B2 sind drehbar jeweils an
den beiden Wellen 62 und 64 angebracht, die von den Spulenhaltern 58 bzw 60 getragen
sind. Dementsprechend drehen sich die Spulen 58 und 60 einheitlich mit den Hilfsplanetenrädern
54 und 56. Die Bindegarne b1 und b2 sind an den Spulen 58 bzw. 60 aufgewickelt.
Die Spulenhalter 58 und 60 sind jeweils mit Bindegarn-Steuervorrichtungen (kein
Bezugszeichen) versehen, um auf die Bindegarne b1 und b2 dieser ersten Bindevorrichtung
4 eine Zugspannung aufzubringen. Die Bindegarn-Steuervorrichtungen umfassen drehbare
Wellen 66 und 68, die drehbar von den Spulenhaltern 58 bzw. 60 getragen sind.
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Spulen-Sperrhebel 70 und 72 sind an den Wellen 66 bzw.
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68 befestigt, und sind mit Y-förmigen, ausgeschnittenen Abschnitten
70a bzw. 72a versehen. Die Bezugszeichen 74 und 76 stellen Klinken dar, die mit
Klinkenrädern 78 bzw.
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80 kämmen und an den Wellen 66 bzw. 68 angebracht sind.
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Lösehebel 82 und 84 sind schwenkbar an den Wellen 66 bzw.
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68 angebracht. Die Lösehebel 82 und 84 sind im Gegenuhrzeigersinn
durch Federn (nicht gezeigt) vorgespannt und sind mit Lösestangen 82a bzw. 84a (nur
teilweise gezeigt) versehen.
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Die Bindegarne b1 und b2, die an den Spulen B1 und B2 aufgewic,kelt
sind, werden zuerst durch die Y-förmigen ausgeschnittenen Abschnitte 70a und 72a
durchgeführt, und dann an den Lösestangen 82a und 84 hindurchgeführt, und schließlich
durch die Führungsöffnungen (kein Bezugszeichen) hindurchgeführt, die durch die
Führungsteile 86 und 88 hindurchgehend ausgebildet sind, die an den Spulenhaltern
58 bzw. 60 befestigt sind. Derartige Bindegarn-Steuervorrichtungen sind bekannt,
und ihre Wirkungsweisen wurden aus Gründen der einfacheren Erläuterung übergangen.
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Mittlerweile werden die Bindegarne b1 und b2 von den Führungsöffnungen
der Führungsteile 86 und 88 aus geführt, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, um die
Kantenausbildungen S1 und S2 an den beiden Seiten der Ware F zu bilden.
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Mit dieser ersten Bindevorrichtung 14 werden, wenn der Träger 40 in
der Richtung eines Pfeiles a in Fig. 2 zusammen mit der Drehung des Zahnrades 42
gedreht wird, die Planetenräder 50 und 52 in der Richtung des Pfeiles b gedreht,
und deshalb werden die Hilfszahnräder 54 und 56 in der Richtung der gestrichelten
Pfeile c gedreht. Wenn sich diese Zahnräder 54 und 56 drehen, dann drehen die Führungsöffnungen
die Führungsteile 86 und 88 um die Achse des Sonnenrades 30. Demzufolge setzen die
Bindegarne b1 und b2 wechselweise ihre Offnungs- und Schließtätigkeit (Überkreuzungstätigkeit)
fort, wobei sie in derselben Richtung gezwirnt bzw. verdrillt werden. Deshalb wird,
wenn sich die überkreuzten Bindegarne b1 und b2 öffnen oder voneinander trennen,
der Schußfaden Y1, der in das Fach der Kettfäden
Y2 eingeschossen
wurde, zwischen die Bindegarne b1 und b2 eingeführt. Dann überkreuzen einander die
Bindegarne-b1 und b2, um zuverlässig einen-abgeschnittenen Endabschnitt des eingeschossenen
Schußfadens Y1 einzubinden. Anschliessend werden die Bindegarne b1 und b2 geöffnet,
um auf den nächsten Einschußvorgang des Schußfadens Y1 zu warten. Es wird darauf
hingewiesen, daß der eine Schußfaden Y1 zuverlässig zwischen die Bindegarne b1 und
b2 eingeschlossen ist, die zwischen einer Uberkreuzung und der nächsten Überkreuzung
liegen.
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Wie vorher bereits festgestellt wurde, ist die zweite Bindevorrichtung
16 im wesentlichen auf dieselbe Weise ausgebildet wie die erste Bindevorrichtung
14, und sie wirkt dementsprechend im wesentlichen ebenso wie die erste Bindevorrichtung
14, um den anderen abgeschnittenen Endabschnitt des eingeschossenen Schußfadens
Y1 einzuhinden. In Anbetracht dessen sind gleiche Bezugszeichen für entsprechende
Teile und Elemente bestimmt. Zusätzlich ist die zweite Bindevorrichtung 16 auf der
einen Seite der Anordnung der Kettfäden Y2 angeordnet und liegt im allgemeinen symmetrisch
gegenüber der ersten Bindevorrichtung 14, die auf der anderen Seite der Anordnung
der Kettfäden Y2 angeordnet ist.
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Demnach, wie aus Fig. 3 klar ersichtlich ist, sind die Spulenhalter
58 und 60 den Spulen 58' und 60' zugewandt.
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Es wird darauf hingewiesen, daß die Welle 44 an ihrem einen Ende mit
einem Zahnrad 90 versehen ist, das mit einem Zahnrad 92 kämmt. Das Zahnrad 92 ist
an einem Ende einer drehbaren Welle 94 befestigt, die drehbar von einem Lager 96
getragen ist und an ihrem anderen Ende mit einer Zahnscheibe 98 versehen ist. Die
Zahnscheibe 98 steht mittels eines Zahnriemens 102 in Antriebsverbindung mit einer
anderen Zahnscheibe 100. Die Zahnscheibe 100 ist anzeiger drehbaren
Welle
103 befestigt, die drehbar von einem Lager 104 getragen ist und mit einem Zahnrad
106 versehen ist, das mit dem Zahnringabschnitt 4Qa' des zylindrischen Trägers 40'
der zweiten Bindevorrichtung 16 kärent. In diesem Beispiel ist das Zähnezahlenverhältnis
zwischen den Zahnrädern 42 und 106 1 : 1. Das Zähnezahlenverhältnis zwischen den
Zahnrädern 90 und 92 ist dasselbe wie das zwischen den Zahnrädern 100 und 98. Im
Betrieb der obenbeschriebenen Einrichtung zur Bildung von Warenkanten mit der ersten
und zweiten Bindevorrichtung 14 und 16 drehen sich, wenn die Antriebswelle 44 in
Drehung versetzt wird, die Zahränder 42- und 106 in entgegengesetzten Richtungen
zueinander, um die zylindrischen Träger 40 und 40' in jeweils einander entgegengerichteten
Richtungen zu drehen. Dementsprechend werden die Spulenhalter 58 und 60 der ersten
Bindevorrichtung 14 in einer Richtung gedreht, die entgegengesetzt ist zur Drehrichtung
der Spulenhalter 58' und 60' der zweiten Vorrichtung 16. Da die erste und zweite
Bindevorrichtung 14 und 16 allgemein symmetrisch einander gegenüberliegend angeordnet
sind, werden ferner die Bindegarne b1 und b2, die von den Führungsöffnungen der
Führungsteile 86 und 88 abgezogen werden, in derselben Richtung wie die Bindegarne
b1' und b2, verdrillt, die von den Führungsöffnungen der Führungsteile 86' und 88'
abgezogen werden. Natürlich sind alle die Bindegarne ihrerseits in derselben Richtung
verdrillt. Es wird anhand des Voranstehenden hervorgehoben, daß jedes Bindegarn
daran gehindert ist, daß seine Zugfestigkeit verringert wird, was durch das Aufheben
der vorher aufgebrachten Verdrillung verursacht nwrde, wenn die verwendeten Bindegarne
vorher in derselben Richtung verdrillt wären, wie die Richtung der Verwindungen,
die auf die Bindegarne während der Ausbildung der Kantenausbildungen S1 und S2 der
Ware F aufgebracht werden. Deshalb werden die Bindegarne davor bewahrt, beschädigt
und eingerissen zu werden, und dementsprechend können starre Kantenausbildungen
an
beiden Seiten einer gewebten Ware ausgebildet werden. In diesem Zusammenhang wird
es bevorzugt, als Bindegarne b1, b2, b1, und b21 zweifädige Garne zu verwenden,
die dadurch gebildet werden, daß sie vorher in derselben-Richtung verzwirnt werden
wie die der Verdrillungen, die auf die Bindegarne während der Bildung der Kantenausbildungen
S1 und S2 aufgebracht werden.
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Währendrdie erste und zweite Bindevorrichtung 14 und 16 gemäß der
Darstellung und Beschreibung symmetrisch einander gegenüberliegend angeordnet sind,
wird darauf hingewiesen, daß diese Vorrichtungen 14 und 16 auch so angeordnet sein
können, daß sie in dieselbe Richtung weisen, wobei in diesen Vorrichtungen die zylindrischen
Träger 40 und 40' in derselben Richtung gedreht werden können. In einem derartigen
Fall kann, da die Führungsöffnungen der Führungsteile einer Bindevorrichtung 14
und 16 weit entfernt von der Anordnung der Kettfäden Y2 sind, es erforderlich sein,
eine weitere Bindegarn-Führungseinrichtung (nicht gezeigt) anzubringen, um die beiden
Bindegarne, die von den obenerwähnten Führungsöffnungen abgezogen sind, zur entsprechenden
Seite der Anordnung der Kettfäden Y2 zu führen.
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Fig. 4 stellt eine andere Art einer Bindevorrichtung 110 dar, die
einen Teil einer Kantenbildungsvorrichtung (kein Bezugszeichen) bildet, auf die
ebenfalls der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung anwendbar ist. Eine Bindevorrichtung
solcher Art ist bekannt und umfaßt eine erste und eine zweite Spule 112 und 114,
an der ein erstes und ein zweites Bindegarn y1 bzw. y2 aufgewickelt ist. Die erste
und die zweite Spule 112 und 114 ist drehbar an einer ersten drehbaren Scheibe 116
getragen, die an ihrer Umfangsoberfläche mit einem Zahnringabschnitt ausgebildet
ist (kein Bezugszeichen). Die drehbare Scheibe 116 ist mit
einer
ersten und einer zweiten Führungsöffnung 118 und 120 ausgebildet, durch die das
erste und das zweite Bindegarn y1 und y2 hindurch zu einer zweiten drehbaren Scheibe
122 geführt ist. Die erste und zweite Führungsöffnung 118 und 120 sind einander
diametral gegenüberliegend angeordnet.
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Wie aus Fig. 4 deutlich ersichtlich ist, kämmen die erste und die
zweite drehbare Scheibe 116 und 122 mit ihren Zahnkranzabschnitten (keine Bezugszeichen)
mit dem Zahnkranzabschnitt (kein Bezugszeichen) eines Gegenzahnrades 124. Zusätzlich
liegen die erste und die zweite drehbare Scheibe 116 und 122 in einer Ebene, die
im wesentlichen senkrecht zur Anordnung der Schuß fäden (nicht gezeigt) liegt. Die
zweite drehbare Scheibe 122 ist an ihren mittleren Abschnitt mit einer mittleren
Führungsöffnung 126 ausgebildet, durch die das erste und das zweite Bindegarn Y1
und Y2 von der ersten drehbaren Scheibe 116 aus hindurchlaufen. Das erste und zweite
Bindegarn y1 und y2 werden von der mittleren Führungsöffnung 126 jeweils zu einer
ersten und zweiten Umfangsführungsöffnung 128 und 130 geführt, durch die hindurch
das erste und das zweite Bindegarn y1 und y2 zur einen Seite einer gewebten Ware
132 geführt werden. Die erste und zweite Umfangsführungsöffnung 128 und 130 sind
einander diametral gegenüberliegend angeordnet.
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Wenn bei einer derartig ausgebildeten Bindevorrichtung 110 die erste
drehbare Scheibe 116 sich derart dreht, daß sich ihre erste Führungsöffnung 118
der mittleren Führungsöffnung 126 der zweiten drehbaren Scheibe 122 nähert und sich
die zweite Führungsöffnung 120 hiervon entfernt, dann dreht sich die zweite drehbare
Scheibe 122 derart6 daß ihre erste Umfangsführungsöffnung 128 sich von der gewebten
Ware 132 entfernt und die zweite Umfangsführungsöffnung
130 sich
dieser nähert. In diesem Zustand werden das erste und das zweite Bindegarn y1 und
y2 zwischen der zweiten drehbaren Scheibe 122 und der gewebten Ware 132 zusainmengebracht,
um-einander zu überkreuzen. Deshalb tren-Enden sich mit Drehungen der ersten und
zweiten drehbaren Scheibe 116 und 122 das erste und das zweite Bindegarn y1 und
y2 zwischen der zweiten drehbaren Scheibe 122 und der gewebten Ware 132 voneinander,
welcher Zustand in Fig. 4 dargestellt ist. Es wird darauf hingewiesen, daß der Schußfaden
zwischen das erste und das zweite Bindegarn y1 und y2 neben der gewebten Ware 132
eingeschossen wird, und deshalb wird das Ende des eingeschossenen Schußfadens zwischen
dem ersten und zweiten Bindegarn y1 und y2 befestigt oder eingefaßt.
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Während nur eine Bindevorrichtung 110 zur Bildung einer Kantenausbildung
an der einen Seite der Ware gezeigt und beschrieben wurde, wird darauf hingewiesen,
daß auch eine andere Bindevorrichtung (nicht gezeigt) verwendet werden kann, um
eine andere Kantenausbildung an der anderen Seite der Ware zu bilden, wobei die
beiden Bindevorrichtungen derart angeordnet sind, daß alle Bindegarne von den beiden
Bindevorrichtungen in derselben Richtung verdrillt werden.
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L e e r s e i t e