DE2830669C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Umspinnen eines Spinnträgers mit Fasermaterial - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Umspinnen eines Spinnträgers mit FasermaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Umspinnen eines Spinnträgers, insbesondere Garn,
Zwirn, Faden, mit Fasermaterial, insbesondere Wolle, Baumwolle, Kunstfaser, bei welchem der Spinnträger in
einem Abstand von einer Sammelwalze für das Fasermaterial vorbeigezogen und in Drehung versetzt
wird, wobei als Sammelwalze unmittelbar der Abnehmer einer Krempel benutzt wird und der
Spinnträger in einem Abstand von der Oberfläche des einen Faserflor des Fasermaterial tragenden Abnehmers
vorbeigezogen wird. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Umspinnen eines
Spinnträgers mit Fasermaterial.
Ein Spinnkopf zur Durchführung eines solchen Verfahrens ist beispielsweise aus der DE-AS 10 04 085
bekannt geworden, wobei bei einer beschriebenen Ausführungsform auch das Umspinnen eines endlosen
Fadens angegeben ist. Mit der als Nadelwalze ausgebildeten umlaufenden Sammelwalze, welche auch
unmittelbar der Abnehmer einer Krempel sein könnte, läuft ein Walzenträger mit daran angeordneten
Umlenkhaken um, welche gegenüber der Sammelwalze wandern. Für das Umspinnen eines endlosen Fadens
dienen die Umlenkhaken als Fadenführungsschlitz für den in Achsrichtung der Sammelwalze vorbeigezogenen
endlosen Faden. Der Faden wandert gemäß vorstehenden Ausbildung des Umlenkhakens über die
Umfangsfläche der Sammelwalze und wird mit den so aufgenommenen Fasern in bekannter Weise, also
offensichtlich durch eine Echtdrehung umsponnen. Die Möglichkeit der Herstellung eines flauschig umsponnenen
Materiales ist nicht ersichtlich.
Aus der DE-OS 2444 813 ist es bekannt, einen Spinnträger tangential an der Oberfläche einer nutförmigen
Walze vorbeizuführen, wobei der Nut der nutförmigen Walze das um den Spinnträger zu spinnende
Fasermaterial von Walzen mittels eines Gebläses und/oder Vakuum zugeführt wird. Der Spinnträger
wird in Drehung versetzt, um die bereits auf ihn aufgebrachten Fasern abzuspreizen und dann in einer
Verdrehungsspindel anzulegea Das Drehen des Spinnträgers hat auf das Abnehmen des Fasermateriales
von der nutförmigen Walze keinen Einfluß. Aus der DE-OS 20 65 441 ist das Herstellungsverfahren
eines Stapelfasergarnes unter Zuführung von vereinzelten Fasern bekannt Dabei werden freie
Fasern mittels Druckluft in einer Mischkammer einem mittels eines Drallorganes in eine Falschdrehung
versetzten Spinnträgers zugeführt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise einen Spinnträger in Form eines
Garnes, Zwirns, Fadens oder dergleichen mit einem Fasermaterial flauschig zu umspinnen und dabei die
Umspinnung des Spinnträgers in verschiedenen Schichten aufbauen zu können.
jo Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß der Spinnträger mittels eines in Bewegungsrichtung des
Spinnträgers hinter dem Abnehmer angeordneten, eine Falschdrehung erzeugenden Fleiers in eine so schnelle
Drehung versetzt wird, daß seine Oberflächengeschwindigkeit höher ist als die Umfangsgeschwindigkeit
der Sammelwalze. Durch die höhere Oberflächsngeschwindigkeit des Spinnträgers gegenüber der den
Abnehmer bildenden Samrrelwali.. wird das in der
Krempel zu einem Faserflor gekämmte Fasermaterial von der Sammelwalze gepflückt und um den
Spinnträger gelegt. Das Pflücken des Fasermateriales von der Sammelwalze erfolgt in der Reihenfolge, wie
der Spinnträger die Sammelwalze in Richtung von deren Längsachse passiert, so daß die Umspinnung des
Spinnträgers in verschiedenen Schichten aufgebaut werden kann, je nachdem, welches Fasermaterial in
welchem Bereich der Sammelwalze zur Verfügung gestellt wird. Man kann also den Spinnträger zuerst mit
einem ersten Fasermaterial und dann im selben Arbeitsgang mit einem zweiten Fasermaterial
kaschieren. Auch farbige Melierungen sind auf diese Weise einfach herstellbar.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des Verfahrens wird der Abstand des Spinnträgers von der Oberfläche der
Sammelwalze eingestellt. Dadurch ist das Volumen bzw. die Flauschigkeit des umsponnenen Fasermateriales
wählbar. Je größer die Distanz des Spinnträgers von der Oberfläche der Sammelwalze ist, um so
bo loser wickelt sich das Fasermaterial um den Spinnträger
und das erhaltene umsponnene Gut wird flauschiger. Gleichzeitig hat der für die Einstellung des Abstandes
des Spinnträgers von der Sammelwalze gemäß nachstehend gekennzeichneter Vorrichtung verwendete
te Distanzfinger einen Einfluß auf die Drehung des Spinnträgers.
Je mehr der Distanzfinger den Spinnträger aus seiner Bewegungsgeraden drängt, um so weniger stark pflanzt
sieb die Falschdrehung im Spinnträger fort und auch
hierdurch ist eine Variation des von der SaminelwaJze
abgenommenen Fasermateriales in weiten Grenzen möglich.
Eine Vorrichtung mit einer Samroelwalze und einem
in Bewegungsrichtung des Spinnträgers vor der Sammelwalze angeordneten Zufuhrauge für den
Spinnträger ist zur Durchführung des Verfahrens gekennzeichnet durch einen in Bewegungsrichtung
hinter der Sammelwalze angeordneten Fleier mit einer Fleierachse und einem an dem freien Ende eines
Fleierarmes angeordneten Fleierauge, sowie ein Gegenauge und einen zwischen dem Abnehmer und
dem Fleier angeordneten, an dem Spinnträger anliegenden und quer zur Bewegungsrichtung des )5
Spinnträgers einstellbaren Distaiizfinger.
Der von dem Zuführauge gehaltene und an der den Flor des Fasermateriales tragenden Oberfläche des
Abnehmers axial vorbeigeführte Spinnträger passiert, nachdem er mit dem Fasermaterial lose umwickelt ist,
anschließend den Distanzfinger, die Fleierachse, das Fleierauge und das Gegenauge. Die Wirkungskreise des
Distanzfingers wurde bereits vorstehend erwähnt. Der Fleier zwingt dem Spinnträger zwischen dem Zuführauge und dem Gegenauge eine Falschdrehung auf.
Dabei hat sich als besonderer Effekt herausgestellt, daß durch die Relativbewegung des mit dem Fasermaterial
lose umwickelten Spinnträgers gegenüber dem Fleierauge und dem Gegenauge diese den bisher nur lose
umsponnenen Spinnträger spiralförmig mit Fasern von dem umsponnenen Fasermaterial umwickeln. Diese
spiralförmig herumgezogenen Fasern bilden tatsächlich eine Endlos-Spirale, die die Umspinnung mehr oder
minder um den Spinnträger schnürt. Die Umschnürung hängt beispielsweise von der Drehzahl des Fleiers, der
Spannung des Spinnträgers, der Abzugsgeschwindigkeit und dergleichen ab. Nach dem Passieren des
Gegenauges springt die Drehung des umsponnenen Spinnträgers wieder zurück. Die bisher umgedrehte
Umspinnun6 bauscht sich hierbei zwischen den
einzelnen Spirallagen auf und ergibt somit die besonders flauschige Oberfläche des Produktes.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung ist schematisch in der Zeichnung dargestellt und
wird nachstehend erläutert Es zeigen v,
F i g. 1 schematich in perspektivischer Ansicht eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfinoungsgemäßep
Verfahrens und
Fig.2 schematisch, perspektivisch ein Stück eines
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Erzeugnisses.
Der Abnehmer 1, d. h. die letzte Walze einer nicht
näher dargestellten Krempel, trägt an ihrer Oberfläche 2 den Flor von Fasermaterial 3. Die Drehrichtung des
Abnehmers 1 ist durch den Pfeil 4 angegeben. Ein Spinnträger 5 wird einerseits des Abnehmers 1 durch
ein Zuführauge 6 gehalten und wird andererseits des Abnehmers 1 in der Hohlachse eines Fleiers 7 geführt
dessen Antrieb nicht dargestellt ist dessen eine von den beiden möglichen Drehrichtungen aber auch durch den
Pfeil 8 angegeben ist An einem sich zusammen mit dem Fleier 7 drehenden Fleierarm 9 ist üin Fleierauge 10
vorgesehen, welches außerhalb der Richtung des Spinnträgers liegt und durch seine Drehung dem
Spinnträger eine Drehung aufzwing Das Gegenauge ist mit 11 bezeichnet Der SpinuirJjer wird in
Achsrichtung des Abnehmers 1 an dessen Oberfläche 2 in der Zeichnung von links nach rechts vorbeigezogen.
Die das Vorbeiziehen des Spinnträgers ermöglichenden Mittel sind bekannt und nicht dargestellt
Zwischen Fleier 7 und Abnehmer 1 befindet sich eii:
seitlich an dem Spinnträger 5 anliegender Distanzstift 12, welcher durch nicht dargestellte bekannte Mittel in
Richtung des Pfeiles 13 verstell- und einstellbar ist so daß der Spinnträger 5 mehr oder weniger aus seiner
Bewegungsrichtung gedrängt wird und damit der Abstand zur Oberfläche 2 des Abnehmers 1 eingestellt
wird. Gleichzeitig bewirkt der Distanzstift 12 je nachdem, wie weit, er den Spinnträger 5 aus seiner
Bewegungsrichtung drängt daß sich die durch den Fleier 7 aufgezwungene Drehung einstellbar mehr oder
weniger über den der Oberfläche 2 gegenüberliegenden Bereich des Spinnträgers 5, fortpflanzt Hierdurrh ist
die Qualität, insbesondere die Flauschigkeit des erhaltenen umsponnenen Gutes in weiten Grenzen variierbar.
Γ3i dem Erzeugnis nach Fig.2 ist der Spinnträger
mit 5, die flauschige Umspinnung mit 14 und die spiralförmige Umwicklung aus dem umsponnenen Fasermaterial mit IS bezeichnet
Claims (3)
1. Verfahren zum Umspinnen eines Spinnträgers, insbesondere Garn, Zwirn, Faden, mit Fasermaterial,
insbesondere Wolle, Baumwolle, Kunstfaser, bei welchem der Spinnträger in einem Abstand von
einer Sammelwalze für das Fasermaterial vorbeigezogen und in Drehung versetzt wird, wobei als
Sammelwalze unmittelbar der Abnehmer einer Krempel benutzt wird und der Spinnträger in
Achsrichtung in einem Abstand von der Oberfläche des einen Faserflor des Fasermaterials tragenden
Abnehmers vorbeigezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnträger dabei
mittels eines in Bewegungsrichtung des Spinnträgers hinter dem Abnehmer angeordneten, eine
Falschdrehung erzeugenden Fleiers in eine so schnelle Drehung versetzt wird, daß seine
Oberflächengeschwindigkeit höher ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Abnehmers.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des Spinnträgers von der
Oberfläche des Abnehmers eingestellt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 mit einer Sammelwalze und
einem in Bewegungsrichtung des Spinnträgers vor der Saminelwalze angeordneten Zuführauge für den
Spinnträger, gekennzeichnet durch einen in Bewegungsrichtung hinter dem Abnehmer (1) angeordneten
Fleier (') mit einer Fleierachse und einem an dem freien Ende eines Fleierarmes (9) angeordneten
Fleierauge (10), sowie ein Gegenauge (11) und einen zwischen dem Abnehmer (1) und dem Fleier (7)
angeordneten, an dem Spinntrager (5) anliegenden und quer zur Bewegungsrichtung des Spinnträgers
einstellbaren Distanzstift (12).
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