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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage, ins-
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besondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Bremszylinder sowie Rohrleitungen
und Bremsschläuchen zur Verbindung des Bremszylinders mit den Radbremszylindern.
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Bei Kraftfahrzeug-Bremsanlagen handelt es sich heutzutage um hydraulische
Einrichtungen, die zum störungsfreien Betrieb auf die Dichtigkeit ihrer Bestandteile
angewiesen sind, um einen Verlust von Bremsflüssigkeit zu vermeiden. Es sind auch
schon Vorschläge bekannt geworden, um den Fahrer des traftfahrzeuges auf die Unwirksamkeit
der Bremsanlage optisch oder akustisch aufmerksam zu machen.
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Eine erste Höglichkeit besteht darin, im Rachfüllbehälter für die
Bremsflüssigkeit oberhalb des Hauptbremszylinders einen Schwimmer vorzusehen, der
bei abfallendem Flüssigkeitsstand elektrische Kontakte schließt und damit den Fahrer
warnen kann.
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Diese Anordnung besitzt aber den Nachteil, daß die Ansprechzeit in
der Größenordnung von einigen Ninuten bei fahrendem Kraftfahrzeug und bis zu mehreren
Stunden bei stehendem Eraftfahrzeug liegt. Dies bedeutet, daß trotz eines Defektes
im Bremssystem und damit verbundenem Verlust von Bremsflüssig keit infolge der langen
Bremsleitungen und der Drosselbohrungen im Hauptbremszylinder der Flüssigkeitspegel
im Nachfüllbehälter nur zögernd absinkt und eine Warnung des Fahrers trotz des Defektes
während dieser Ansprechzeit unterbleibt.
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Im Zuge der technischen Entwicklung zur Zweikreisbremse sind spezielle
Anordnungen bekannt geworden, deren Gemeinsamkeiten in einer Differenzmessung des
Bremsmitteldrucks in den beiden Bremskreisen bestehen.
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So ist z.B. bei der Bremsanlage nach der GB-PS 1 348 263 ein Gehäuse
mit einem Kolben vorgesehen, wobei sich auf beiden Seiten des Kolbens Druckräume
befinden, die mit den beiden
Bremskreisen verbunden sind. Fällt
ein Bremskreis aus, führt dies infolge der Druckdifferenz zu einer Verschiebung
des Kolbens, der seinerseits einen Warnschalter betätigt.
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Auch nach der DU-AS 24 20 169 ist eine Druckunterschieds-Warneinrichtung
in Form eines verschiebbaren Kolbens vorgesehen, um den Ausfall eines Bremskreises
einer Zweikreisbremsanlage zu melden.
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Es liegt auf der Hand, daß diese Anordnungen nur brauchbar sind, wenn
ein Zweikreisbremssystem vorliegt. Sie besitzen außerdem den Nachteil, daß diese
Differenzmessung erst dann eine Defektmeldung auslöst, wenn der Fahrer die Bremsanlage
betätigt, was bei einer Zweikreisbremsanlage noch angehen mag, bei einer üblichen
Einkreisbremsanlage aber nutzlos wäre.
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Im übrigen funktioniert eine derartige, auf Differenzmessung beruhende
Warnvorrichtung auch dann nicht, wenn beide Bremskreise ausgefallen sein sollten.
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Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, dem Fahrer des Kraftfahrzeuges
bereits vor Betätigung des Bremspedals einen Defekt in der Bremsanlage zu melden,
und zwar auch dann, wenn es sich um eine Einkreisbremsanlage handelt.
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Dies erreicht die Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß die Ansprechzeit
zwischen dem Ausfall der Bremsanlage und einer entsprechenden Warnung an den Fahrer
wesentlich herabgesetzt wird. Ihre Wirkung ist unabhängig von der Bremsbetätigung
und von den Drosselwirkungen im Hauptzylinder und den Rohrleitungen.
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Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Merkmale sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Bremsanlge werden nun anhand
der Zeichnung erläutert; in dieser zeigt: Fig. 1 in schematischer perspektivischer
Ansicht eine Einkre isbr ems anlage mit Warneinrichtungen und die Fig. 2a und 2b
schematische Schnittansicht zweier praktischer Ausführungsbeispiele einer Warneinrichtung.
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In Fig. 1 ist schematisch die Einkreisbremsanlage eines Eraftfahrzeuges
dargestellt. Eine derartige Anlage besteht aus einem einen Kolben enthaltenden Hauptbremszylinder
4 mit oben aufgesetztem Nachfüllbehälter 5. Bei Betätigung des Bremspedals erzeugt
der Kolben über die in Rohrleitungen 6 und Bremsschläuchen 2 befindliche Bremsflüssigkeit
Druck im Radbremszylinder 3a, so daß der darin befindliche Kolben die Bremsbacken
3 nach außen drückt und damit die Bremswirkung hervorruft. In der Zeichnung sind
schematisch Trommelbremsen dargestellt, doch ist die Erfindung auch bei anderen
hydraulischen Bremsen anwendbar.
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Befindet sich nun in einer der Rohrleitungen 6 oder einem der Bremsschläuche
2 eine Undichtigkeit, so entsteht ein Druckverlust, und es ist von großer Wichtigkeit,
den Fahrer des Eraftfahrzeuges so früh wie möglich auf einaiderartigen Defekt aufmerksam
zu machen.
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Zu diesem Zweck sind Jeweils in Radnähe in den Rohrleitungen 6 und/oder
den Bremsschläuchen 2 Warneinrichtungen 1 vorgesehen,
welche vom
Bremsmittel durchflossen werden. Bei einem Defekt im Rohrleitungssystem der Bremsanlage
fließt auch Bremsmittel aus den Warneinrichtungen 1 ab, wodurch diese ein Warnsignal
abgeben, und zwar auch schon ohne Niederdrücken des Bremspedals. In Fig. 1 sind
die elektrischen Leitungen 11 zwischen den Warneinrichtungen 1 und einer Warnlampe
7 gestrichelt angedeutet. Die Lampe 7 ist zweckmäßigerweise im Armaturenbrett des
Kraftfahrzeuges angeordnet. Befindet sich innerhalb einer der Warneinrichtungen
1 nicht mehr ausreichend Bremsmittelflüssigkeit, so wird ein Kontakt geschlossen,
der die Lampe 7 zum Leuchten bringt.
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Besonders zweckmäßig ist es, die Warneinrichtungen 1 zwischen die
Rohrleitungen 6 und die Bremsschläuche 2 zu schalten.
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Die Fig. 2a und 2b zeigen zwei Ausführungsbeispiele einer Warneinrichtung.
In Fig. 2a ist dargestellt, wie eine Warneinrichtung 1 direkt im Hauptstrom der
Bremsflüssigkeit angeordnet werden kann. Die Warneinrichtung 1 besteht aus einem
Gehäuse und zwei Anschlüssen für die Rohrleitung 6 bzw. den Bremsschlauch 2. Innerhalb
des Gehäuses befindet sich ein Schwimmer 8. An der Unterseite des Gehäuses sind
zwei elektrische Kontakte 9a und 9b angeordnet, die einerseits geerdet und andererseits
über die Glühlampe 7 mit der Autobatterie verbunden sind.
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Solange Bremsmittelflüssigkeit innerhalb des Gehäuses der Warneinrichtung
1 vorhanden ist, befindet sich der Schwimmer 8 im oberen Teil dieses Gehäuses und
die elektrische Verbindung über die beiden Kontakte 9a und 9b ist unterbrochen.
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Befindet sich jedoch in der Nähe der Warneinrichtung 1 ein Defekt
in der Rohrleitung 6 oder dem Bremsschlauch 2 oder am Radbremszylinder, so wird
innerhalb des Gehäuses der Warneinrichtung
1 ein Verlust an Bremsflüssigkeit
eintreten, wodurch der Schwimmer 8 absinkt und den Stromkreis über die beiden Kontakte
9a und 9b schließt und die Warnlampe 7 aufleuchtet.
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In Fig. 2b ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer Warneinrichtung
1 dargestellt. Es handelt sich hier um das gleiche Prinzip wie bei der in Fig. 2a
dargestellten Warneinrichtung, jedoch befindet sich der Schyitzzer 8 nicht im Hauptstrom
der Bremsflüssigkeit, sondern/in einer Nebenkammer 10 vorgesehen, die mit dem Hauptstrom
verbunden ist.
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Die Feststellung eines Bremsflüssigkeitsverlustes kann auch durch
Messung der elektrischen Leitfähigkeit oder mittels eines kapazitiven Gebers erfolgen.