-
Säge zum Ablängen von Walzgutstäben, insbesondere Profilstahl
-
Die Erfindung betrifft eine Säge zum gleichzeitigen Ablängen mehrerer
nebeneinander auf einem Adjustagerollgang liegender Walzgutstäbe, insbesondere Profilstahl,
bei der das Sägeblatt mit seinem Antrieb von einem Schlitten getragen ist, der an
einem quer zum Rollgang gerichteten Führungsbett verschiebbar ist.
-
Beim Betrieb von Stabwalzwerken, insbesondere Profilstahlwalzwerken,
läuft das Bestreben darauf hinaus, eine möglichst hohe Produktionsleistung zu erreichen.
Der vergrößerte Ausstoß an Walzstäben, insbesondere Profilstählen, muß jedoch auch
im Bereich der Adjustage sicher beherrscht werden. Daher ist man dazu übergegangen,
im Bereich der Adjustagen mehrere Walzstäbe nebeneinander zu legen und diese gemeinsam
mit Hilfe der Warm-oder Kaltsägen auf Länge zu schneiden. Diese Arbeitsweise erfordert
aber außer entsprechend breiten Adjustagerollgängen auch den Einsatz von Sägen mit
genügend langen Arbeitshüben.
-
Für die Durchführung der Trennschnitte werden daher sogenannte Schlittensägen
eingesetzt. Hierbei befindet sich das rotierende Sägeblatt zusammen mit seinem Antrieb
an einem Schlitten, der längs eines Führungsbettes verfahrbar ist, welches sich
quer zur Transportrichtung des Adjustagerollganges ' erstreckt.
-
Verständlicherweise wird die Länge des Fahrweges für den Schlitten
am Führungsbett durch die Anzahl der gleichzeitig nebeneinander liegenden Walzstäbe
bestimmt. Das heißt, je größer die Anzahl der gleichzeitig auf dem Adjustagerollgang
nebeneinander liegenden Walzstäbe ist, um so größer muß auch der Fahrweg für den
das Sägeblatt lagernden Schlitten sein.
-
Bei den bekannten Sägen der gattungsgemäßen Art bringt aber jede Verlängerung
des Fahrweges für den Schlitten zwangsläufig eine Verlängerung des Führungsbettes
mit sich, deren Maß doppelt so groß wie die jeweilige Fahrwegverlängerung ist. Hierdurch
stellt sich aber nicht nur eine erhebliche Verteuerung der Säge ein, sondern es
ergeben sich vielmehr auch Einbauprobleme, weil der benötigte Einbauraum nicht ohne
weiteres zur Verfügung steht und die Abstände in den Rollgängen vergrößert werden
müssen.
-
Bei den bekannten Sägen der gattungsgemäßen Art ist es ferner nachteilig,
daß der Vortransport der Walzstäbe auf dem Adjustagerollgang immer erst erfolgen
kann, wenn der die Säge tragende Schlitten nach Durchführung seines Arbeitshubes
wieder in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt ist. Hierdurch geht nämlich kostbare
Produktionszeit verloren.
-
Ein weiterer Nachteil ergibt sich dadurch, daß das Sägeblatt sich
während seines Arbeitshubes am Umfang erwärmt und daher anschließend in Wasser gekühlt
werden muß. Während des Rücklaufhubes entstehen dabei Flatterbewegungen quer zur
Rotationsebene, deren Ausmaß größer ist als der vorher gebildete Schnittspalt. Durch
diese Flatterbewegungen wird danndie Schnittfläche der Stäbe stark beschädigt und
ein zusätzlicher Grat erzeugt.
-
Schließlich entsteht aufgrund der Flatterbewegungen des Sägeblattes
während des Rücklaufhubes des Schlittens Lärm, welcher in etwa dem Lärm entspricht,
der bei der Durchführung des Schnitthubes entsteht.
-
Zweck der Erfindung ist es, alle diese Nachteile zu vermeiden.
-
Daher liegt die Aufgabe vor, eine Säge der gattungsgemäßen Art so
aufzubauen, daß sie innerhalb des Adjustagerollgangs möglichst wenig Einbauraum
benötigt und das Sägeblatt sowie der dieses lagernde und führende Schlitten nur
während des Arbeits-bzw. Schnitthubes in die Transportebene des Adjustagerollgangs
eingreift.
-
Die Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen
dadurch erreicht, daß das Führungsbett für den Schlitten durch seitlich neben dem
Adjustagerollgang angeordnete Ständer mit Abstand über der Rollgangsebene gehalten
und relativ zu diesem höhenverstellbar angeordnet ist.
-
Aufgrund dieser Ausgestaltung bildet das Führungsbett zusammen mit
den beiden Ständern gewissermaßen ein den Transportbereich des Adjustagerollgangs
überbrückendes Portal, innerhalb welchem der Schlitten am Führungsbett völlig oberhalb
des Adjustagerollgangs verfahrbar ist, so daß nur das Sägeblatt selbst in dessen
Transportebene eingreift. Die Abstände innerhalb des Adjustagerollgangs können daher
normale Abmessungen behalten. Die Höhenverstellbarkeit des Führungsbettes macht
es außerdem möglich, das Sägeblatt nach Durchführung des Arbeits- bzw. Schnitthubes
über die Transportebene des Adjustagerollgangs hochzufahren, so daß der Vortransport
der Walzstäbe schon erfolgen kann, während der Schlitten in seine Ausgangsstellung
zurückfährt.
-
Natürlich besteht die Möglichkeit, das Führungsbett parallel zu sich
selbst relativ zu den Ständern höhenverstellbar anzuordnen.
-
Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch nach der Erfindung erwiesen,
wenn das Führungsbett mit seinem einen Ende um eine horizontale Achse schwenkbar
im einen Ständerlager, während dem im anderen Ständer ruhenden Ende des Führungsbettes
ein Hubzylinder zugeordnet ist. In diesem Falle hat es sich als besonders sinnvoll
gezeigt, wenn der die Lagerachse für das Führungsbett aufweisende Ständer portalartig
ausgebildet ist, während
der andere Ständer an seinen beiden Pfosten
jeweils einander zugewendete Kragarme trägt, zwischen denen das Führungsbett in
seiner Arbeitslage verriegelbar ist. Diese Ausgestaltung der Ständer macht es möglich,
den das Sägeblatt lagernden und dessen Antrieb tragenden Schlitten behinderungsfrei
bis in den Bereich der beiden Ständer zu verfahren.
-
Für die funktionssichere bauliche Ausgestaltung ist es nach der Erfindung
empfehlenswert, als Hubzylinder einen Hydraulikzylinder zu benutzen, der einerseits
am Boden oder am benachbarten Ständer verankert ist und andererseits an einer über
diesen Ständer hinausragenden Verlängerung des Führungsbettes angreift.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 in schematisch vereinfachter Seitenansicht eine Säge
zum Ablängen von Walzgutstäben in Zuordnung zu einem Adjustagerollgang, und zwar
unmittelbar nach Beendigung des Arbeits- bzw. Schnitthubes, Fig. 2 die Säge nach
Fig. 1, jedoch unmittelbar vor Beginn ihres Rücklaufhubes, Fig. 3 die Säge nach
Fig. 1 in Pfeilrichtung III gesehen und Fig. 4 die Säge nach Fig. 1 in Pfeilrichtung
IV gesehen.
-
Aus den Fig. 1 und 2 geht hervor, daß auf einem Adjustagerollgang
1 eine größere Anzahl von Walzprofilen 2 parallel nebeneinanderliegend herangeführt
werden. Seitlich außerhalb des Adjustagerollgangs 1 sind zwei Ständer 3 und 4 auf
dem Walzwerksflur montiert, welche ein quer zur Transportrichtung des Adjustagerollgangs
1 verlaufendes Führungsbett 5 tragen.
-
Das Führungsbett 5 ist an seinem einen Ende im Ständer 3 um eine horizontale
Achse 6 schwenkbar gelagert, während an seinem anderen, über den Ständer 4 hinausragenden
Ende ein Hydraulikzylinder 7 angreift, der in einem Lagerbock 8 auf dem Walzwerksflur
abgestützt ist.
-
In Längsrichtung des Führungsbettes 5 sind an dessen Unterkante Laufschienen
9 montiert, an denen über Laufrollen 10 ein Schlitten 11 verfahrbar ist. In diesem
Schlitten 11 ist das Sägeblatt 12 gelagert und außerdem trägt dieser den Motor 13,
über den das Sägeblatt 12 angetrieben werden kann. Mit Hilfe eines an der Unterseite
des Führungsbettes 5 aufgehängten Hydraulikzylinders 14 läßt sich dabei der Schlitten
11 in Querrichtung relativ zum Adjustagerollgang 1 verfahren.
-
Der Schnitt- bzw. Arbeitshub des Sägeblattes 12 wird dabei in der
aus Fig. 1 ersichtlichen Horizontallage des Führungsbettes 5 durchgeführt, indem
der Schlitten 11 vom rechten Ende des Führungsbettes 5 aus nach links bis in die
aus Fig. 1 ersichtliche Stellung bewegt wird. Nachdem der Schlitten 11 diese Stellung
erreicht hat, wird der Hydraulikzylinder 7 beaufschlagt, so daß er das Führungsbett
5 aus-der Stellung nach Fig. 1 in die Stellung nach Fig. 2 hochschwenkt. Damit wird
über den Schlitten 11 auch das Sägeblatt 12 nach oben bewegt, so daß es von den
Walzprofilen 2 freikommt. Anschließend kann dann der Schlitten 11 in seine Grundstellung
nach rechts zurückgefahren werden, ohne daß das Sägeblatt 12 mit den Walzprofilen
2 in Berührung kommt.
-
Hat der Schlitten 11 seine rechte Endstellung wieder erreicht, dann
wird der Druckmittel zylinder 7 wiederum, und zwar in entgegengesetzter Richtung
beaufschlagt, so daß er das Führungsbett 5 in die Stellung nach Fig. 1 zurückbewegt
und damit die Säge wieder in die Grundstellung für einen neuen Arbeitszyklus bringt.
-
Schon während der Schlitten 11 in der angehobenen Stellung des Führungsbettes
5 nach Fig. 2 von links nach rechts zurückfährt, können die Walzprofile 2 auf dem
Adjustagerollgang 1 wieder weiter transPortiertwerden,um sie in die nächste Schnittposition
zu bringen.
-
Damit ein raumsparender Aufbau der Säge möglich ist, wird der die
Lagerachse 6 für das Führungsbett 5 aufweisende Ständer 3
portalartig
ausgebildet, wie das aus Fig. 3 hervorgeht. Er besteht also aus zwei aufrecliten
Pfosten 15 und 16 und einem diese starr miteinander verbindenden oberen Querholm
17, wobei in dem Querholm 17 die Lagerachse 6 für das Führungsbett 5 verankert ist.
Durch die portalartige Ausgestaltung des Ständers 3 kann der das Sägeblatt 12 lagernde
und den Antrieb 13 tragende Schlitten 11 ungehindert bis zum äußersten rechten Ende
des Führungsbettes 5 zurückgefahren werden.
-
Aus Fig. 4 geht hervor, daß der andere Ständer 4 an#seinen bei den
Pfosten 18 und 19 jeweils einander zugewendete Kragarme 20 und 21 trägt, zwischen
denen das Führungsbett 5 in seiner Arbeitslage verriegelbar ist.
-
Der Vorteil des vorstehend beschriebenen Aufbaus für eine Warm-oder
Kaltsäge zum Durchtrennen von Walzstäben liegt darin, daß der Vortransport der Walzstäbe
2 schon erfolgen kann, während der das Sägeblatt 12 lagernde Schlitten 11 noch in
seine Ausgangsstellung zurückfährt, weil das Sägeblatt 12 nach der Beendigung des
Arbeits- bzw. Schnitthubes aus der Transportebene der Walzprofile 2 herausgehoben
wird. Während des Schlitten-Rücklaufs kann dabei das Sägeblatt auch nicht mit den
Schnittflächen der Stäbe in Berührung kommen, so daß diese nicht beschädigt werden
und auch kein Lärm entsteht.
-
L e e r s e i t e