DE28284C

DE28284C - Blocksystem mit regulirbarem Tropfapparate zur Essigspritfabrikation

Info

Publication number: DE28284C
Application number: DENDAT28284D
Authority: DE
Original assignee: J. VOLLMER und CH. WOERNLE in Stuttgart

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Januar 1884 ab.

Genanntes Blocksystem ist gebildet aus rechteckigen buchenen Dielen a, welche drei Bohrungen b c und d, ferner ein Ueberlaufrohr e erhalten.

Diese Dielen werden so auf einander gestellt und zwischen jede Horizontalschicht eine Pappdeckellage eingeschaltet, dafs das Ganze hernach einen Block von beliebiger Höhe und Breite bildet. Die einzelnen Dielen sind hierbei unter sich durch Zapfen fest verbunden, ferner sind die Aufsenseiten des ganzen Blockes gut verschlossen.

Oberhalb dieses Blocksystems befindet sich ein regulirbarer Tropfapparat /, bestehend aus konischen Glasröhrchen /z, in welche unterhalb zugespitzte Holzstöpsel i eingesteckt sind, durch welch letztere das Abtropfen regulirt und etwaige Schleimtheile entfernt werden können.

Der Tropfapparat f wird von dem darüber angebrachten Mischungsreservoir mittelst des mit einer Glasspitze versehenen Verbindungsschlauches K gespeist.

Die Manipulation ist nun folgende:

Das durch die Glasröhren h abtropfende Essiggut nimmt zunächst seinen Weg durch das Gefäfs b, dann durch den Kanal c nach dem Gefäfs d und- tropft durch das Ueberlaufrohr e in das darunter befindliche zweite Gefäfs ab u. s. f., bis, unten angelangt, der fertige Essig in den Essigbehälter / abtropft, welcher luftdicht verschlossen ist und in welchen der ganze Apparat zu stehen kommt.

Die Luftcirculation erfolgt von dem untersten Ausflufsröhrchen e durch das ganze Blocksystem, indem die Zwischenwand eines jeden Behälters einen Ausschnitt a' erhält; hierbei dient das Loch m im Essigbehälter zum Reguliren des Luftzutritts, und die oben im Tropfapparat angebrachten Röhrchen η dienen zum Austritt der verbrauchten Luft.

Ferner ist der Zwischenraum unter dem Tropfapparat f ringsum mit Glaswänden versehen, um das Abtropfen beobachten und reguliren zu können, die Temperatur zu messen, überhaupt um den Apparat abzuschliefsen. Die zur Verwendung kommenden Bohrspäne werden gesiebt und die gröfseren und reineren in die Gefäfse b und d gestopft.

Bei diesem Blocksystem ist jedem Tropfen der Mischung der Weg angewiesen, welchen er gehen mufs; da ferner mit einem Uebermafs fertigen Essigs gearbeitet wird, so ist auch der Verlust von Alkohol ein sehr geringer, desgleichen ist bei dem grofsen Fläcbengehalt die Bildung von Pilzen und Bacterien sehr begünstigt.

Das Reguliren des Tropfapparates/ geschieht in der Weise, indem der in das Glasröhrchen h eingesteckte Holzstöpsel i unten bei i¹ ausge^ spart ist und somit nur die Kanten des Stöpsels die Glasröhre dicht berühren, mithin der Stöpsel sich von selbst hält. Die Spitze desselben ist rund und dem konischen Auslauf der Glasröhre angepafst; wird demnach der Stöpsel mehr oder weniger in den konischen Auslauf eingesteckt, so erfolgt das Tropfen in entsprechender Weise.

Claims

Paten t-Ans ρ rüche:

Ein aus rechteckigen Dielen α hergestelltes Blocksystem zur Essigspntfabrikation, welche Dielen, durch Bohrungen b und d in zwei Abtheilungen getheilt, mit einem ■Verbindungskanal c und einem Ueberlaufrohr e versehen und in der Weise auf einander gesetzt sind, dafs das Abtropfen von einem Behälter zum anderen erfolgt.
Das Blocksystem in Verbindung mit dem darüber angebrachten regulirbaren Tropfapparat f, bestehend aus den konischen Glasröhrchen h mit den eingesteckten und unten zugespitzten Holzstöpseln z.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.