DE2828086A1 - Waermespeicherungsmittel und verfahren zur herstellung von latentwaermespeicher- bauelementen - Google Patents

Waermespeicherungsmittel und verfahren zur herstellung von latentwaermespeicher- bauelementen

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DE2828086A1 DE19782828086 DE2828086A DE2828086A1 DE 2828086 A1 DE2828086 A1 DE 2828086A1 DE 19782828086 DE19782828086 DE 19782828086 DE 2828086 A DE2828086 A DE 2828086A DE 2828086 A1 DE2828086 A1 DE 2828086A1
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    • F28HEAT EXCHANGE IN GENERAL
    • F28DHEAT-EXCHANGE APPARATUS, NOT PROVIDED FOR IN ANOTHER SUBCLASS, IN WHICH THE HEAT-EXCHANGE MEDIA DO NOT COME INTO DIRECT CONTACT
    • F28D20/00Heat storage plants or apparatus in general; Regenerative heat-exchange apparatus not covered by groups F28D17/00 or F28D19/00
    • F28D20/02Heat storage plants or apparatus in general; Regenerative heat-exchange apparatus not covered by groups F28D17/00 or F28D19/00 using latent heat
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K5/00Heat-transfer, heat-exchange or heat-storage materials, e.g. refrigerants; Materials for the production of heat or cold by chemical reactions other than by combustion
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    • C09K5/06Materials undergoing a change of physical state when used the change of state being from liquid to solid or vice versa
    • C09K5/063Materials absorbing or liberating heat during crystallisation; Heat storage materials
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E60/00Enabling technologies; Technologies with a potential or indirect contribution to GHG emissions mitigation
    • Y02E60/14Thermal energy storage

Description

  • Wärmespeicherungsmittel und Verfahren zur Herstellung von
  • Latentwärmespeicher-Bauel ementen Die Erfindung betrifft ein Wärmespeicherungsmittel für Latentwärmespeicher für Arbeitstemperaturen zwischen etwa 50 C und 350 C auf der Basis einer Glaubersalz und Wasser enthaltenden Mischung, welche reversibel durch Schmelzen Wärme aufnehmen kann.
  • Latentwärmespeicher, welche die Phasenumwandlung eines Stoffes nutzen, sind in Vielzahl bekannt und gebräuchlich. Als Wärmespeicherungsmittel werden dabei vielfach Salzhydrate verwendet. Derartige Speichermittel basieren darauf, dass die zugeführte Wärmeenergie im Schmelzbereich nicht zu einer weiteren Erwärmung der Mischung führt, sondern für den Schmelzvorgang "verbraucht" wird.
  • Bei einer späteren Abkühlung des Speicherungsmittels und entsprechender Hydratisierung des Salzhydrats wird die Wärmeenergie wieder abgegeben.
  • Derartige Latentwärmespeicher werden demgemäss innerhalb des Schmelzbereichs durch Wärmezufuhr "aufgeladen".
  • Latentwärmespeicher und Wärmespeicherungsmittel dieser Art sind in Vielzahl in der Literatur bereits vorgeschlagen und werden z.B. in der deutschen Auslegeschrift 19 67 009, der deutschen Offenlegungsschrift 25 17 921 oder der deutschen Offenlegungsschrift 22 08 712 beschrieben.
  • Ein grosser Nachteil der bekannten Latentwärmespeicher besteht darin, dass das Salzhydrat dabei in speziell vorgeformten Behäl- -tern, Röhrensystemen oder auch Kunststoffbeuteln Anwendung findet.
  • Derartige Vorschläge sind in keiner Weise vereinbar mit den z.B.
  • im Hausbau gestellten statischen Anforderungen.
  • So würde z.B. die vollständige Durchsetzung einer Aussenmauer mit Röhren oder Kammern zur Aufnahme des Wärmespeicherungsmittels ersichtlicherweise zu einer Kostensteigerung führen, die jeden wirtschaftlichen Einsatz verunmöglicht.
  • Auch die Anordnung von grossen voluminösen Tanks und dergleichen stellt keine optimale Lösung für die Anwendung derartiger Latentwärmespeicher dar, da die zentrale Anordnung eines Wärmespeichers die Anordnung eines Systems zum Wärmetransport in den Speicher, bzw. vom Speicher erforderlich macht, was wiederum den Einsatz unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verteuert.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden, insbesondere also ein Wärmespeicherungsmittel für Latentwärmespeicher zu schaffen, welches wirtschaftlich hergestellt werden kann und das darüber hinaus ohne aufwendige Behälter und dergleichen Thermo-Bauelementen beigegeben werden kann, ohne dass dabei deren statische Eigenschaften wesentlich beeinträchtigt werden.
  • Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe in erster Linie dadurch gelöst, dass das Speichermittel zusätzlich zum Glaubersalz wenigstens ein Bindemittel, sowie Magnesiumchlorid und/oder eine Magnesiumverbindung und eine Chlorverbindung enthält. Als Bindemittel eignen sich ganz besonders vorteilhaft Zement, Magnesiumoxid oder Mischungen davon.
  • Die Beimengung des Magnesiumchlorids bewirkt dabei eine vorteilhafte Verfestigung der Mischung aus Bindemittel und Glaubersalz, die sich derart einstellen lässt, dass das Wärmespeicherungsmittel als fester Körper statische Aufgaben, z.B. in einer Betonmischung oder in Sandwich-Platten oder anderen Bauplatten, übernehmen kann.
  • Es hat sich dabei gezeigt, dass das erfindungsgemässe Wärmespeicherungsmittel die genannten Festigkeitseigenschaften unabhängig davon aufweist, in welcher Phase es sich befindet. Ausserdem wird sichergestellt, dass die Phasenumwandlung des Glaubersalzes reversiert und ohne Unterkühlung in einem weiten Temperaturbereich stattfindet.
  • Ganz besonders vorteilhafte Festigkeitswerte des Wärmespeicherungsmittels lassen sich erzielen, wenn Magnesiumchlorid in einem Anteil von 1 bis 15 Gewichtsprozent, insbesondere in einem Anteil von 4 bis 10 Gewichtsprozent beigemischt wird.
  • Insbesondere, wenn als Bindemittel Zement und/oder Magnesiumoxid verwendet wird, hat sich die Beimengung von etwa 6 Gewichtsprozent Magnesiumchlorid ganz hervorragend bewährt.
  • Optimale Festigkeitseigenschaften bei gleichzeitig hoher Wärmespeicherfähigkeit lässt sich insbesondere erreichen, wenn 20 bis 30 Gewichtsprozent Zement als Bindemittel beigefügt sind. Selbstverständlich lassen sich die Prozentanteile des Bindemittels auch erhöhen, wenn die Speicherfähigkeit pro Volumeneinheit reduziert werden kann. Andererseits lässt sich der Anteil des Bindemittels auch reduzieren, wenn an die Festigkeitseigenschaften des Wärmespeicherungsmittels keine zu grossen Anforderungen gestellt werden.
  • Besonders hohe Wärmespeicher-Kapazität lässt sich erreichen, wenn als Bindemittel etwa 10 bis 15 Gewichtsprozent Magnesiumoxid beigefügt sind. Der Anteil des Glaubersalzes an der Gesamtmischung lässt sich auf diese Weise erhöhen. Die Festigkeitseigenschaften des Wärmespeicherungsmittels sind trotzdem noch hervorragend.
  • Die Festigkeitswerte lassen sich weiter verbessern, wenn dem Wärmespeicherungsmittel Beimischungen zur Verfestigung des Bindemittels beigegeben werden. Dabei haben sich insbesondere Perlit, Kieselgur oder Asbest oder aber auch Mischungen daraus bewährt.
  • Ganz besonders vorteilhaft wird bei der erfindungsgemässen Mischung auch gewährleistet, dass die Hydratisierung und die Dehydratisierung des Glaubersalzes im jeweils gleichen Temperaturbereich erfolgt, dass also dabei die Neigung des Glaubersalzes zur sogenannten Unterkühlung überwunden wird und die Reversierbarkeit des Vorgangs sicher gewährleistet ist.
  • Der Temperaturverlauf der Phasenumwandlung lässt sich in einem relativ weiten Bereich beeinflussen und den spezifischen Erfordernissen anpassen, wenn dem Wärmespeicherungsmittel Kochsalz zwischen 0,5 und 5 Gewichtsprozent zugefügt ist.
  • Das erfindungsgemässe Wärmespeicherungsmittel lässt sich besonders gut zur Herstellung von Bauelementen verwenden, wenn einer Mischung aus Glaubersalz, Wasser, Bindemittel, sowie Kochsalz und/ oder Beimischungen das Magnesiumchlorid zugegeben wird, wenn die so erhaltene Mischung getrocknet und sodann durch eine osmosefeste Schicht umgeben wird. Die Mischung aus Glaubersalz, Wasser, Bindemittel, Kochsalz und/oder Beimischungen ist dabei als Lösung, bzw.
  • als Aufschlämmung in einer flüssigen Phase, die im Herstellungsprozess einfache Verarbeitung und Transportierbarkeit ermöglicht.
  • Durch die Beimischung des Magnesiumchlorids tritt eine schnelle Erhärtung ein, durch welche man innerhalb weniger Minuten eine knetbare, beliebig verformbare Masse erhält. Auf diese Weise lassen sich Bauelemente in beliebiger Form herstellen und kurzfristig verarbeiten. Dabei kann die Mischung z.B. in vorgefertigte Formen gegossen werden, oder aber auch z.B. zu Kugeln gerollt oder zu Platten oder Würfeln geschnitten werden. Die erfindungsgemäss erreichten hervorragenden Verarbeitungseigenschaften erlauben praktisch jede beliebige Formgebung ohne grossen Aufwand.
  • Ganz besonders bewährt hat sich als osmosefeste Schicht vor allem für kleinere Bauelement-Körper (z.B. zur Beimischung von Beton), eine Bitumenschicht. Das Bitumen führt zu einer zusätzlichen Verbesserung der statischen Festigkeit und gewährleistet gleichzeitig dauerhaft osmosefeste Ummantelung. Da das Wärmespeicherungsmittel selbst keinerlei Alterungserscheinungen unterworfen ist und beliebig oft reversiert werden kann und die Bitumenschicht in gleicher Weise dauerhaft und ohne jede Verrottung oder chemische Veränderung die Glaubersalz-Mischung umgibt, wird erfindungsgemäss ein Wärmespeicherungsmittel, bzw. ein Verfahren zur Herstellung von Bauelementen aus diesem Wärmespeicherungsmittel geschaffen, welches praktisch unbeschränkte Lebensdauer aufweist und damit den den Lebensdauer-Erwartungen der üblichen Baustoffen entspricht.
  • Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich Bauelemente besonders spannungsfrei herstellen, wenn die Mischung des Wärmespeicherungsmittels vor dem Umgeben mit der osmosefesten Schicht tiefgekühlt wird. Durch das Tiefkühlen wird sichergestellt, dass das Volumen des Bauelements seine Maximalwerte erreicht, sodass die osmosefeste Schicht keinerlei Druckbeanspruchungen bei der späteren Hydratisierung unterworfen wird.
  • Die Erfindung schafft damit ein Wärmespeicherungsmittel , das praktisch sämtliche Anforderungen erfüllt. Es liegt einerseits rein kostenmässig im Bereich der handelsüblichen Baustoffe, wie z.B.
  • von Zement. Ausserdem lässt sich die Herstellung optimal einfach durchführen. Dadurch, dass das Wärmespeicherungsmittel sowohl in flüssiger, bzw. giessfähiger Form vorliegt, als auch einen plastisch verformbaren oder knetbaren Zustand durchläuft, lassen sich praktisch sämtliche bekannten Herstellungsverfahren für Bauelemente damit realsieren. Ausserdem kann das Wärmespeicherungsmittel selbstverständlich nach dem Aushärten und Trocknen noch bearbeitet oder unterteilt werden, wie dies z.B. aus der Herstellung von Zementplatten und dergleichen bekannt ist. Dadurch, dass eine Aushärtung der Mischung unabhängig von dem jeweiligen Phasenzustand eintritt, ist der Anwendungsbereich der Bauelemente, bzw. des Wärmespeicherungsmittels praktisch unbegrenzt. Das Anwendungsgebiet reicht dabei von der Herstellung etwa kugelförmiger Speicherelemente, welche Beton zugesetzt werden können, bis hin zur Herstellung von Platten, Zwischenwänden, Blöcken und dergleichen.
  • Die Erfindung ist im folgenden in Beispielen näher erläutert.
  • Die beiden Figuren zeigen dabei das Temperaturverhalten des gemäss den nachfolgenden Beispielen hergestellten Wärmespelcherungsmlttel s.
  • 1. Beispiel Es werden ca. 65 gr. Glaubersalz im Wasserbad auf eine Temperatur von über 320 C erhitzt und geschmolzen. In die Schmelze werden 24 gr. Zement eingerührt. Jetzt gibt man eine Magnesiumchloridlösung, bestehend aus 5 gr. Magnesiumchlorid und 5 gr. Wasser bei.
  • Der Mischung wurde ausserdem ein Kochsalzzusatz von 1 gr. zugeführt und die gesamte Mischung sodann durch Rühren homogen vermischt und abgekühlt. Nach einigen Minuten befindet sich die Masse in einem verarbeitbaren, knetbaren Zustand, in welchem sie zu kugelförmigen Körpern oder Körpern anderer Konfiguration verarbeitet werden kann.
  • Zur Ermittlung des thermischen Verhaltens der so gewonnenen Masse wird diese in einen Plastikbecher abgefüllt, auf 200 C temperiert und sodann in ein Wasserbad mit konstanter Temperatur von 300 C gestellt. Das Temperaturverhalten B1 ist in Fig. 1 über eine Zeitspanne von zunächst 120 Minuten dargestellt. Ersichtlicherweise tritt ein relativ langsamer Temperaturanstieg ein, der darauf zurückzuführen ist, dass bei der Dehydratisierung des Glaubersalzes Schmelzwärme verbraucht wird. Nach 120 Minuten hat die Masse annähernd die Temperatur des Wasserbades erreicht.
  • Nunmehr wird die derart erwärmte Mischung, in welcher sich das Glaubersalz in geschmolzenem Zustand befindet, in ein Wasserbad mit einer Temperatur von 200 C gestellt. Der im Bereich zwischen ca. 280 C und 200 C zu beobachtende Temperaturrückgang nimmt eine relativ lange Zeitspanne in Anspruch,was auf Hydratisierungswärme beruht.
  • Zur Verdeutlichung ist sowohl im ersten Abschnitt der Kurve während des Erwärmungsvorangs,als auch im zweiten Abschnitt der Kurve während des Abkühlungsvorgangs ein "Blindwert" BV eingezeichnet.
  • Dieser Wert zeigt den Temperaturverlauf eines Körpers gleicher Masse, der ebenfalls aus einer Mischung aus Zement und einem Salz besteht, welches jedoch nicht schmelzend ist.
  • Der Vergleich des "Blindwerts" mit dem Verlauf des Temperaturverhaltens des Wärmespeicherungsmittels zeigt deutlich, dass die Wärmeaufnahme des Wärmespeicherungsmittels ein Vielfaches der Wärmeaufnahme des Vergleichskörpers aufweist.
  • Während demnach der Vergleichskörper erwärmt wird und seinerseits wiederum Wärme an die Umgebung abgibt, bzw. die Wärmestrahlung reflektiert, wird das Wärmespeicherungsmittel kontinuierlich aufgeladen und gibt somit in der Abkühlungsphase über einen wesentlich längeren Zeitraum wieder Wärmeenergie ab.
  • 2. Beispiel Es werden 64 gr. Glaubersalz im Wasserbad auf eine Temperatur von über 320 C erhitzt und dabei geschmolzen. Dann werden 1 gr.
  • Kochsalz, 13 gr. Magnesiumoxid, 5 gr. Kieselgur und 7 gr. Wasser zugegeben. Die Mischung wird durch Rühren homogen vermischt. Sie befindet sich in einem flüssigen und giessfähigen Zustand. Nun werden 6 gr. Magnesiumchlorid in 4 gr. Wasser gelöst und diese Lösung wird der Glaubersalz-Mischung zugegeben. Nach wenigen Minuten bereits tritt eine deutliche Verfestigung der Mischung ein, wobei das Magnesiumoxid mit dem Magnesiumchlorid zur Verfestigung beiträgt. Die so gewonnene Masse wird in einen Plastikbecher abgefüllt und über 24 Stunden bei Raumtemperatur vollständig ausgehärtet.
  • Zur Ermittlung des thermischen Verhaltens wird der Plastikbecher mit seinem Inhalt wiederum auf 200 C vortemperiert und sodann in ein Wasserbad mit konstanter Temperatur von 300 C gestellt. Das Temperaturverhalten B2 ist in Fig. 2 dargestellt.
  • Der Dehydratisierungsvorgang während einer ersten Zeitspanne von 180 Minuten ist etwa vergleichbar mit dem Temperaturverhalten beim ersten Ausführungsbeispiel. Lediglich im Bereich von etwa 270 C tritt ein Erwärmungssprung ein, welcher auf eine Verzögerung im Dehydratisierungsprozess schliessen lässt.
  • Beim darauffolgenden Abkühlungsprozess, bei welchem die Mischung in ein Wasserbad mit einer Temperatur von 200 C gestellt wird, tritt zwischen etwa 10 Minuten und 45 Minuten ein Temperaturanstieg ein, welcher für derartige Glaubersalz-Mischungen typisch ist. Das im Vergleich zum ersten Beispiel veränderte Temperaturverhalten wird dabei insbesondere durch das Kochsalz bewirkt.
  • Ersichtlicherweise kann durch entsprechende Dosierung der Beimengungen das Temperaturverhalten weitgehend an die besonderen Erfordernisse im Einzelfall angepasst werden. So kann z.B. schnellere oder langsamere Wärmeabgabe erreicht werden, oder aber auch der gesamte Temperaturbereich erhöht oder gesenkt werden. Das Wärmespeicherungsmittel lässt sich deshalb ersichtlicherweise sowohl für Wärmezwecke als auch für Kühl zwecke einsetzen.
  • 3. Beispiel 58 gr. Glaubersalz werden im Wasserbad auf eine Temperatur von über 320 C erhitzt und dabei geschmolzen. Sodann werden 24 gr.
  • Zement zugegeben. Die Mischung wird durch Rühren homogen vermischt. Sodann werden in 7 gr. Wasser 8,9 gr. Magnesiumsulfat (Bittersalz), sowie 2,1 gr. Natriumchlorid (Kochsalz) gelöst. Die Lösung wird nunmehr der Glaubersalzmischung beigefügt. Nach wenigen Minuten tritt wiederum eine deutliche Verfestigung der Mischung ein.
  • Ersichtlicherweise werden in der Lösung aus Magnesiumsulfat und Natriumchlorid jeweils Magnesium- und Chlor-Ionen im molekularen Verhältnis wie beim Magnesiumchlorid frei. Durch Beigabe eines das molekulare Verhältnis übersteigenden Kochsalzzusatzes lässt sich dabei ersichtlicherweise wiederum erreichen, dass das Temperaturverhalten des Wärmespeicherungsmittels im Sinne einer Verzögerung oder Beschleunigung der Temperaturaufnahme, bzw. der Temperaturabgabe in Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall beeinflusst wird.
  • Ganz besonders vorteilhaft wird durch die erfindungsgemässe Mischung die Herstellung von Latentwärmespeicher-Bauelementen ermöglicht, die über einen grösseren Temperaturbereich hinweg - der bei den Ausführungsbeispielen ca. 80 C umfasst - die Phasenumwandlung sozusagen gleitend durchlaufen. Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass die Wärmeaufnahme, bzw. die Wärmeabgabe des Wärmespeichers sozusagen "elastisch" auf Temperaturschwankungen reagiert.
  • Wenn z.B. ein Latentwärmespeicher zur Temperaturkonstanthaltung eines Wohnraums verwendet werden soll, so treten ersichtlicherweise starke Temperaturschwankungen im Tagesverlauf, sowie über die verschiedenen Jahreszeiten hinweg auf. Wenn z.B. ein derartiger Wärmespeicher eine feste Phasenumwandlungstemperatur von 220 C aufweist und im Sommer in einer Wärmeperiode konstant und über einen längeren Zeitraum hinweg diese Temperatur vorherrscht, dann tritt eine vollständige Phasenumwandlung im Wärmespeicher ein, sodass bei noch weiter steigender Temperaturzunahme, z.B. zur Mittagszeit, keine zusätzliche Wärmeaufnahme mehr möglich ist.
  • Dies bedeutet einerseits, dass die Kapazität des Wärmespeichers beschränkt ist und reduziert beim gewählten Beispiel auch die in einem solchen Fall an sich erwünschte Kühlwirkung des Wärmespeichers. Ein derartiges System ist z.B. in der deutschen Auslegeschrift 19 67 009 angedeutet. Dagegen würde ein Latentwärmespeicher z.B. gemäss erstem Ausführungsbeispiel bei einer konstanten Temperatur von 220 C nur teilweise die Phase wechseln. Bei entsprechender Dimensionierung der Speichermasse führt dies jedoch durchaus zu bedeutender Energiespeicherung. Jeder zusätzliche Temperaturanstieg führt dann zu einer weiteren Speicherung (und gleichzeit Kühlung), die beim gewählten Beispiel wünschenswert ist.
  • Ein derartig eingestellter grösserer Temperaturbereich für die Phasenumwandlung ist auch anderweitig nützlich: Wenn z.B. im Wohnungsbau in einer Heizperiode im Winter die Räume durch Zusatzheizung kurzfristig erwärmt werden sollen, wäre eine sofortige Phasenumwandlung bei einem festen Umwandlungspunkt ausserordentlich hinderlich. Dies würde bewirken, dass die durch ein Heizsystem abgegebene Wärme bei dem festen Umwandlungspunkt voll zur Aufladung des Wärmespeicherungsmittels verwendet würde, wodurch der Zeitraum bis zur Erwärmung des Wohnraums verlängert wird. Wenn jedoch die Phasenumwandlung in einem grösseren Bereich stattfindet, welcher teilweise den Bereich der sogenannten Komforttemperatur überlappt (z.B. 200 C),dann wird die Wärmespeicherung erst dann einsetzen, wenn z.B. durch zusätzliche Sonneneinstrahlung oder sonstige Zusatz-Heizung die Temperatur im Phasenumwandlungsbereich weiter steigt.
  • Ersichtlicherweise ist auch in anderen Anwendungsfällen ein derartiger Umwandlungs-Temperaturbereich der festen Umwandlungstemperatur überlegen.
  • Die Erfindung betrifft ein Wärmespeicherungsmittel für Latentwärmespeicher auf der Basis von Glaubersalz, sowie ein Verfahren zur Herstellung von Latentwärmespeicher-Bauelementen. Zur Verfestigung des Wärmespeicherungsmittels in beiden Phasen und zur Festlegung eines reversierbaren Umwandlungstemperaturbereichs wird ein Bindemittel, sowie Magnesiumchlorid zugemischt. Als Bindemittel wird insbesondere Zement oder Magnesiumoxid vorgeschlagen.

Claims (19)

  1. Patentansprüche 4 Wärmespeicherungsmittel für Latentwärmespeicher, insbesondere für Arbeitstemperaturen zwischen etwa 50 C und 350 C auf der Basis einer Glaubersalz und Wasser enthaltenden Mischung, welche reversibel durch Schmelzen Wärme aufnehmen kann, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s das Speicherungsmittel zusätzlich zum Glaubersalz wenigstens ein Bindemittel, sowie Magnesiumchlorid und/oder eine Magnesiumverbindung und eine Chlor-Verbindung enthält.
  2. 2. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es wenigstens eine Magnesium-Verbindung und wenigstens eine Chlor-Verbindung in einem derartigen Mischungsverhältnis enthält, dass in der Schmelze die Magnesium-Ionen und die Chlor-Ionen anteilig etwa dem molekularen Verhältnis im Magnesiumchlorid entsprechen.
  3. 3. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s es Kochsalz enthält.
  4. 4. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 3, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es zwischen 0,5 und 5 Gewichtsprozent Kochsalz enthält.
  5. 5. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s es 1 bis 15 Gewichtsprozent Magnesiumchlorid und/oder Magnesiumverbindungen im entsprechenden stöchiometrischen Verhältnis enthält.
  6. 6. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 5, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es 4 bis 10 Gewichtsprozent Magnesiumchlorid und/oder Magnesiumverbindungen im entsprechenden stöchiometrischen Verhältnis enthält.
  7. 7. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 6, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es ca. 6 Gewichtsprozent Magnesiumchlorid und/oder Magnesiumverbindungen im entsprechenden stöchiometrischen Verhältnis enthält.
  8. 8. Wärmespeicherungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s als Bindemittel Zement und/oder Magnesiumoxid zugefügt ist.
  9. 9. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 8, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es 10 bis 50 Gewichtsprozent Zement enthält.
  10. 10. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 9, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es etwa 20 bis 30 Gewichtsprozent Zement enthält.
  11. 11. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 8, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es etwa 10 bis 15 Gewichtsprozent Magnesiumoxid enthält.
  12. 12. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 11, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es etwa 10 Gewichtsprozent Magnesiumoxid und 15 Gewichtsprozent Zement enthält.
  13. 13. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 8, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es zur Verfestigung des Bindemittels Beimischungen enthält.
  14. 14. Wärmespeicherungsmittel nach Anspruch 13, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , d a s s es Beimischungen vonb Kieselgur und/oder Asbest und/oder Perlit enthält.
  15. 15. Verfahren zum Herstellen von Latentwärmespeicher-Bauelementen aus einem Wärmespeicherungsmittel nach einem der vorangehenden Anspruche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s der Mischung aus Glaubersalz, Wasser, Bindemittel, sowie Kochsalz und/oder Beimischungen das Magnesiumchlorid zugegeben wird, dass die so erhaltene Mischung erhärtet wird und dass die Mischung durch eine osmosefeste Schicht umgeben wird.
  16. 16. Verfahren nach Anspruch 15, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , d a s s die Mischung zu etwa kugelförmigen Körpern geformt wird.
  17. 17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, d a d u r c h g e k e n nz e i c h n e t , d a s s die Mischung durch eine Bitumenschicht umgeben wird.
  18. 18. Verfahren nach Anspruch 15, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , d a s s die Mischung vor dem Umgeben mit der osmosefesten Schicht tiefgekühlt wird.
  19. 19. Latentwärmespeicher-Bauelement, welches ein schmelzbares Wärmespeicherungsmittel enthält, insbesondere hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 15, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , d a s s die Phasenumwandlungstemperatur der Speichermasse einen Temperaturbereich von wenigstens 60 C aufweist, in welchem die Phasenumwandlung gleitend abläuft.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4277357A (en) * 1980-01-31 1981-07-07 Boardman Energy Systems Incorporated Heat or cold storage composition containing a hydrated hydraulic cement
EP1750077A2 (de) 2005-08-05 2007-02-07 Karl Meister Wärmespeicher für den Wärmebedarf in Häusern
DE102011054921A1 (de) * 2011-10-28 2013-05-02 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Verfahren zur Herstellung eines Wärmespeicherelements, Wärmespeicherelement und Wärmespeichervorrichtung

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