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Verfahren beim Schmieren der Zylinderlaufflächen einer
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Kolbenmaschine und Schmiersystem zur Ausübung dieses Verfahrens Die
Erfindung betrifft ein Verfahren beim Schmieren der Lauffläche in einem Zylinder
einer Kolbenmaschine durch periodisches Zuführen abgemessener wanten von Schmieröl
zu Schmierstellen in Form von Gffnungen in der Zylinderwand.
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Nach einer bekannten Technik zum Zwangsschmieren der Zylinderlaufflächen
in Brennkraftmaschinen, Kolbenkompressoren und anderen Kolbenmaschinen wird jeder
von einer auf den Umfang der Lauffläche vertei]ten Anzahl Schmierstellen während
jedes, gegebenenfalls während jedes zweiten oder jedes dritten Kolbenhubes ein abgemessenes
tçuantum Schmieröl zugeführt, z.E. wenn der Kolben in bezug auf die Schmierstellen
eine geeignete Stellung einnimmt. Zwecks Verteilung des zugeführten Schmieröls in
sei.tlicher Richtung auf die Lauffläche können in die Fläche von den Schmierstellen
ausgehende Schmierkanäle oder -nuten eingearbeitet sein.
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Der Verbrauch an Zylinderschmieröl ist von erheblicher Wichtigkeit
für die Wirtschaftlichkeit der Kolbenmaschine, und man wird deshalb danach streben,
diesen Verbrauch so niedrig wie möglich zu halten. Unter normalen Betriebsverhältnissen,
bei denen hydrodynamische Schmierung auftritt, lässt sich durch Zuführen von jeweils
sehr kleinen Wanten ein schmierender Ölfilm aufrechterhalten, aber aus praktischen
Gründen ist es nicht möglich, das einzelne Oleuantum so stark zu mindern, z.B.
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durch Reduktion des Hubes einer Kolbenpumpe, die das Schmieröl liefert.
Bei einer Reduktion des jeweils zu-
geführten Ölfluantums, das im
voraus schon sehr klein ist, und zwar typisch ungefähr 10-30 Kikroliter, ist es
schwierig, eine ausreichend hohe Dosierungsgenauigkeit aufrechtzuerhalten, so dass
die Gefahr besteht, dass die Dosierung der den einzelnen Schmierstellen zugeführten
01-cuanten sehr ungleichmässig wird. Die Verteilung der 01-menge auf den Umfang
der Lauffläche wird ebenfalls wesentlich schlechter, weil ein sehr kleines Oleuantum
dazu neigt, in unmittelbarer Nähe der Schmierstelle hängenzubleiben. Dadurch werden
diejenigen Zonen der Lauffläche, die von den Schmierstellen am weitesten entfernt
sind, unzulänglich geschmiert und entsprechend stärker abgenutzt. Fi.n Verkürzen
desjenigen Abschnitts des Kolbenhubes, während welchen das 01 durch die Offnungen
in der Zylinderwand gepresst wird, kann ebenfalls eine unzulängliche Schmierung
zur Folge haben, z.B. dadurch, dass eine Öldosis, die sich normalerweise auf fünf
Kolbenringe verteilt, wenn diese sich an einer Schmierstelle vorbei nach oben bewegen,
nur von den unteren zwei oder drei Kolbenringen mitgenommen und verteilt wird.
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Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren anzugeben, das unter normalen
Betriebsverhältnissen eine erhebliche Reduktion des Schmierölverbrauchs und eine
daraus folgende Reduktion der Betriebskosten für die Kolbenmaschine ohne die angeführten
Nängel ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Schmierölzufuhr
mit vorgegebenen Intervallen, in denen jeder Schmierstelle jeweils wenigstens zwei
sukzessive Schmierölouanten zugeführt werden, in Perioden von vorgegebener Dauer
unterbrochen wird.
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Es hat sich erwiesen, dass man unter norrnalen Betriebsverhältnissen
in relativ langen Perioden die Schmierölzufuhr unterbrechen kann, ohne Gefahr zu
laufen, dass die Schmierung unzulänglich wird, und dass man dadurch eine entsprechende
Reduktion des Schmieröl-
verbrauchs erzielen kann, ohne das einzelne
Ölquantum verkleinern zu müssen, so dass die Dosierungsgenauigkeit und die angestrebte
gleichmässige Verteilung des Schmieröls auf die gesamte Lauffläche und auf sämtliche
Kolbenringe unverändert beibehalten werden kann.
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Die Erfindung ermöglicht sogar eine erhebliche Vergrösserung des
einzelnen Ölquantums in bezug auf das bei kontinuierlicher Schmierung benutzte Quantum
und somit die Erzielung der dadurch bedingten Vorteile für die Aufrechterhaltung
eines gleichmässig verteilten Schmieröl films, und zwar bei gleichzeitiger Reduktion
des rresamtölverbrauchs. Dies kann z.B. erreicht werden, wenn die Unterbrechungsperioden
länger sind als die zwischenliegenden Intervalle, in denen der Lauffläche Schmieröl
zugeführt wird.
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Zinke Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Dauer jeder Unterbrechungsperiode 2-6mal so lang ist wie
die Dauer eines Schmierintervalls. Das angegebene Verhältnis zwischen den Schmierintervallen
und den Unterbrechungsperioden hat sich selbst unter schwierigen-Betriebsverhältnissen
als geeignet erwiesen, insbesondere bei Dieselmotoren, die mit stark schwefelhaltigem
Brennstoff betrieben werden und bei denen das Schmieröl zusätzlich dazu ausgenutzt
wird, schädliche Schwefelverbindungen in den Verbrennungsgasen zu neutralisieren.
Unter weniger hohen Anforderungen, z.P. bei Brennkraftmaschinen für schwefelarmen
Brennstoff oder bei Kolbenkompressoren, die nichtaggressive 1f:edien verarbeiten,
können die Unterbrechungsperioden wahrscheinlich noch länger gemacht werden.
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Es ist zweckmässig, dass die Dauer der Schmierintervalle und die
Dauer der Unterbrechungsperioden unabhängig voneinander einstellbar sind. hierdurch
wird auf einfache Weise und ohne Änderung der Grösse des einzelnen Schmierölquantums
eine Anpassung der Schmierung an die
aktuellen Betriebsverhältnisse
ermöglicht, und es besteht die Möglichkeit, zwischen Einstellungen zu wählen, die
entweder einer Optimierung der Betriebssicherheit der Maschine (durch relativ lange
Schmierintervalle) oder einer Optimierung der Gesamtwirtschaftlichkeit der Kaschine
(durch relativ lange Unterbrechungsperioden) Rechnung tragen.
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Bei einer.Ausführungsform der Erfindung werden unter konstanten und
zufriedenstellenden Betriebsverhältnissen die Dauer der Schmierintervalle und die
Dauer der Unterbrechungsperioden unverändert auf im voraus eingestellten Werten
gehalten, während man bei geänderten Betriebsverhätnissen die Dauer der Unterbrechungsperioden
vorübergehend verkürzt, gegebenenfalls bis auf Pull, und anschliessend diese Dauer
wieder nach und nach auf den ursprünglichen Wert oder auf einen noch höheren Wert
verlängert, der später allmählich auf den ursprünglichen Wert reduziert wird. Auf
diese Weise ist es unter derartigen speziellen Betriebsverhältnissen, die eine erhöhte
Zufuhr an Zylinderschmieröl erfordern, möglich, durch einen- einfachen Eingriff
in das Schmiersystem die Schmierung zu verstärken. Dies kann unter anderem der Fall
sein bei erhöhter Beanspruchung einer Brennkraftmaschine, beim Einlaufen neuer Kolben,
Zylinderlaufbuchsen oder Kolbenringe, bei Anwesenheit von Wasser oder anderen Verunreinigungen
im Brennstoff oder der Verbrennungsluft des rotors, bei Anwendung von Brennstoff
sehr niedriger Güte, bei gebrochenen oder festsitzenden Kolbenringen oder bei einer
anomalen Temperaturerhöhung.
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Die Erfindung betrifft auch ein Schmiersystem zur Ausübung des Verfahrens,
welches System eine Schmiervorrichtung zur Förderung abgemessener Schmierölquanten
durch eine Leitung zu den Schmierstellen der Zylinderwand, z.I3. im Gleichtakt mit
der Rotation der Kurbelwelle der Kolbenmaschine, umfasst. Das Schmiersystem ist
dadurch
gekennzeichnet, dass es Zeitsteuermittel hat, die mit vorgegebenen
Intervallen die Schmierölförderung durch die Schmiervorrichtung in Perioden von
vorgegebener Länge unterbrechen.
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Eine Ausführungsform des Systems, bei der die Schmiervorrichtung
eine Kolbenpunpe und eine von der Kurbelwelle der Kolbenmaschine angetriebene Nockenwelle
mit Nocken umfasst, die den Pumpenkolben betätigen, ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie Mittel enthält, die unter Einwirkung eines von den Zeitsteuermitteln abgegebenen
Signals den Punipenkolben in einer vom Nocken abgekuppelten Stellung blockieren.
Einer der Vorteile dieser Ausführungsform besteht darin, dass si.e sich bei existierenden
Maschinen ohne erhebliche Modifikationen verwirklichen lässt, da ausser den Zeitsteuermitteln
lediglich ein Element in die Schmiervorrichtung eingebaut zu werden braucht, welches
den oder die Pumpenkolben der Vorrichtung abwechselnd blockiert bzw. freigibt.
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Die Erfindung liest sich jedoch, insbesondere bei mehrzylindrigen
Maschinen, auch durch ein einfacheres und billigeres Schmiersystem verwirklichen,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schmiervorrichtung eine stetig wirkende
Schmierölpumpe mit eines in die zu den Schierstellen führende Leitung eingeschalteten
Ventil ufasst, welches abwechselnd geöffnet und geschlossen wird, z.B.
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im Gleichtakt mit der Bewegung des einzelnen Kolbens in seinem Zylinder,
und dass di.e Zeitsteuerr.ittel in den genannten Unterbrechungsperioden das Ventil
permanent geschlossen halten. Dadurch kann nan sich mit einer einzelnen Schmierölpumpe
zur Versorgung der Schmierstellen sämtlicher Zylinder begnügen, und die mechanische
Kraftübertragung von der Kurbelwelle auf Schmiervorrichtungen in Verbindung mit
den einzelnen Zylindern erübrigt sich.
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Falls das Öffnen und Schliessen der Ventile in den Schmierölleitungen
zu bestimmten Zeitpunkten des Kolbenhubes er-
folgen soll, können
die Ventile durch Impulse von elektrischen Fühlern gesteuert werden, die in Verbindung
mit jedem einzelnen Kolben oder mit der Kurbelwelle bzw. eventuellen Steuerwelle
der traschine vorgesehen sind.
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Die Zeitsteuermittel können zwei Zähler umfassen, die mit der Kurbelwelle
der Kolbenmaschine direkt oder i.ndirekt gekuppelt sind und die Dauer der Unterbrechungsperioden
bzw. der zwischenliegenden Schmierintervalle durch Abgabe entsprechender Steuersignale
an die Schmiervorrichtung festlegen.
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Es ist zweckdienlich, dass die beiden Zähler unabhängig voneinander
manuell einstellbar sind, so dass die Dauer der Schmierintervalle und die Dauer
der Unterbrechungsperioden unter Berücksichtigung der jeweiligen Betriebsverhältnisse
justiert werden können.
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Einer der beiden Zähler oder beide Zähler können durch Impulse von
Mitteln einstellbar sein, die Änderungen in den Betriebsverhältnissen der Kolbernnaschine
registrieren. Die genannten.impulserzeugenden Jfttel können z.B. dazu eingerichtet
sein, Temperaturerhöhungen an ausgewählten Stellen der Zylinderlaufbuchse oder des
Zylinderdeckels oder in einem Kühlwasseraustritt aus dem Zylinder zu registrieren.
Bei einer Brennkraftmaschine können sie dazu eingerichtet sein, Wasser oder andere
Verunreinigungen im Brennstoff oder in der Verbrennungsluft, beginnendes Fressen
eines Kolbenringes oder durch Feststellung von Ölnebel im Kurbelgehäuse eines Rotors
mit offenem Kolben oder Tauchkolben Durchblasen der Verbrennungsgase an den Kolbenringen
vorbei zu registrieren. Ein impulserzeugendes Element kann mit dem Steuerhebel der
Maschine gekuppelt sein, so dass die Dosierung von Schmieröl automatisch geändert
wird, wenn ein Befehl zur Änderung der Drehzahl der iraschine gegeben wird, oder
ein derartiges Element kann mit dem Eingang eines Drehzahlreglers verbunden sein,
so dass die Dosierung
vergrössert wird, falls die Drehzahl der
Maschine schnell zunehmen sollte.
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Wenn in die von der Schmiervorrichtung zu den Schmierstellen führende
Leitung ein Alarmgeber eingeschaltet ist, der bei Versagen der Schmierölzufuhr in
Funktion tritt, kann die Abgabe eines "falschen Alarms" bei normalem Betrieb auf
einfache Weise dadurch vermieden werden, dass die Zeitsteuermittel in jeder Unterbrechungsperiode
den Alarrngeber ausser Funktion setzen.
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Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die stark schematische
Zeichnung näher erklärt. Es zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild,welches eine erste
Ausführungsforn des erfindungsgemässen Schmiersystems mit einer für mehrere Zylinder
gemeinsamen Schmierölpumpe veranschaulicht, und Fig. 2 einen lotrechten Schnitt
durch eine an sich bekannte Schmiervorrichtung, die zwecks Anwendung in einer anderen
Ausführungsform der Erfindung, bei der jeder Zylinder seine eigene Schmiervorrichtung
hat, modifiziert ist.
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In Fig. 1 ist eine Kolbenbrenn1rraftmaschine, z.B.
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ein Zweitakt-Dieselmotor, rein schematisch dargestellt durch zwei
Motorzylinder 1 und 2 mit zugehörigen Kolben 3 und 4, Kolbenstangen 5 und 6, Pleuelstangen
7 und 8 sowie durch die Kurbelwelle 9 des Motors. Jeder Zylinder hat in seiner Lauffläche
eine Anzahl Schmierstellen in Form durchgehender Öffnungen 10, die an einer geeigneten
Stelle des Kolbenhubes auf den Umfang der Lauffläche verteilt sind. Von den Schmierstellen
10 können an sich bekannte, nicht eingezeichnete Schmierkanäle in Umfangsrichtung
der Lauffläche ausgehen, durch welche die zugeführten Schn.ierölruanten auf die
gesamte Fläche verteilt werden.
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Das in Figr. 1 veranschaulichte Schmiersystem zur Förderung von Schmieröl
zu den Schmierstellen 10 umfasst einen Vorratstank 11, von dem aus eine Saugleitung
12 zu einer stetig arbeitenden Schmierölpumpe 13 führt, deren Druckleitung 14 sich
in eine Anzahl Zweigleitungen 15 fortsetzt, die zu je einem Zylinder des Rotors
führen.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, kann an die Druckleitung ein Druckakkumulator
16 zur Aufrechterhaltung eines konstanten Schmieröldruckes angeschlossen sein.
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In jede Zweigleitung 15 ist ein Steuerventil 17 eingeschaltet, das
im GleichtaKt mit der Rotation der Kurbelwelle Q geöffnet und geschlossen werden
kann, so dass jedem Zylinder bei einer geeigneten Stellung seines Kolbens Schmieröl
zugeführt wird. Die Steuerung der Ventile 17 ist in Fig. 1 mit Hilfe eines Detektors
18 dargestellt, der in Verb-indung mit der Kolbenstange 6 des betreffenden Zylinders
angebracht und so eingerichtet ist, dass er ein Steuersi.g.nal abgibt, wenn sich
eine an der Kolbenstange befindliche Markierung an ihm vorbeibewegt.
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Das Signal wird dem Ventil 17 durch eine Steuerleitung 19 zugeführt.
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Hinter dem Steuerventil 17 verzweigt sich jede Leitung 15 in eine
Anzahl Leitungen 20, die zu je einer -Schmierstelle 10 führen. Jede Leitung 20 enthält
ein einstellbares Dosierungsventil 21, welches die Grösse des im Laufe jeder Offnungsperiode
des Ventils 17 zugeführten Schmierölquantums festlegt, und i.n eine der Leitungen
ist ein Alarmgeber 22 eingeschaltet, der bei Versagen der Schmierölzufuhr zum Zylinder
in Funktion tritt. Der Alarmgeber 22 kann auf bekannte leise von einem Schauglas
mit einer Kugel 23 gebildet werden, die von der hindurchströmenden Ölmenge in der
Schwebe gehalten wird und die ein Alarmsignal auslöst, falls das Öl aufhört zu strömen
und sie im Schauglas zu Boden sinkt.
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Zum Schmiersystem gehören ferner zwei elektrische oder elektronische
Zähler 24 und 25, die unabhängig voneinander manuell und eventuell auch automatisch
einstellbar sind zwecks Festlegung der Intervalle, in denen, wie weiter vorn beschrieben,
den Schmierstellen 10 der Zylinder Schmieröl zugeführt wird, bzw. der zwischenliegenden
Unterbrechungsperioden, in welchen die Zufuhr unterbrochen ist. Die beiden Zähler
erhalten durch eine Steuerleitung 26 Eingangsimpulse von einem Detektor 27, der
bei der dargestellten Ausführungsforrrt gegenüber von einem Schwungrad 28 an der
Kurbelwelle 9 angebracht ist und pro Umdrehung der Kurbelwelle einen Impuls abgibt.
Die Zähler 24 und 25 geben durch eine Steuerleitung 29 mit Verzweigungen 30 an jedes
Steuerventil 17 Ausgangssignale ab.
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Während des normalen Betriebes der Kolbenmaschine wird jedem Steuerventil
vorn zugeordneten Detektor 18 ein Signal zugeführt, welches das Ventil dazu veranlasst,
sich zu öffnen und für einen Zeitraum offen zu bleiben, der so bemessen ist, dass
ein geeignetes Schmierö1uantum zu jeder Schmierstelle 10 durchgelassen wird. Diese
Steuerung kann derartig ausgestaltet sein, dass sich das Ventil bei jeder Umdrehung
der Kurbelwelle 9 oder gegebenenfalls bei jeder zweiten oder jeder dritten Umdrehung
einmal öffnet. Das Offnen des Ventils 17 und damit die Zufuhr von Schmieröl zu den
Schriierstellen 10 erfolgt jedoch nur in denjenigen Intervallen, in denen das Ventil
17 einen entsprechenden Steuerbefehl vom Zähler 24 erhält.
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Die Zähler 24 und 25 sind derartig eingerichtet und zusammengeschaltet,
dass ein Ausg;-ngssignal des Zählers 24, welches pro Anzahl Umdrehungen der Kurbelwelle
o auftritt, auf die der Zähler im voraus eingestellt ist, das Öffnen der Ventile
17 erlaubt, während ein Signal vom Zähler 25, welches auf entsprechende Weise in
denjenigen
Perioden auftritt, in denen die Schmierung unterbrochen
werden soll, das Öffnen der Ventile 17 blockiert. In dieser Weise empfängt jedes
Steuerventil 17 übergeordnete Steuersignale, welche die Dauer - dargestellt durch
eine Anzahl von Umdrehungen der Kurbelwelle - der Schmi er intervalle und der sich
damit abwechselnden Unterbrechungsperioden festlegen.
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Um zu verhindern, dass der Alarmgeber 22 in den Unterbrechungeperioden
falschen Alarm auslöst, können die Zähler 24 und 25 so eingerichtet sein, dass sie
die Schaltung, die bei Versagen der Schmierung Alarm auslöst, während der vom Zähler
25 gesteuerten Unterbrechungsperioden abschaltet.
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Die in Fig. 2 veranschaulichte Schmiervorrichtung für einen einzelnen
Motorzylinder umfasst einen Schmierölbehälter 31, in dessen unteren Teil eine Anzahl
von Kolbenpumpen eingebaut ist, und zwar eine Pumpe je Schmierstelle im Zylinder,
welche Pumpen jeweils aus einem in der lwTand des Behälters befestigten Pumpenzylinder
32 mit einem nicht eingezeichneten Saugventil sowie einem Pumpenkolben 33 bestehen.
Der Förderlcan.l 34 des Pumpenzylinders ist durch eine nicht eingezeichnete Leitung
mit zugehörigem Rückschlagventil mit der Schmierstelle verbunden. Ein Kipphebel
35 ist auf einer durchgehenden, exzentrisch gelagerten Welle 36 drehbar gelagert,
und der Pumpenkolben 33 wird mit Hilfe einer Druckfeder 37 in Anlage gegen den Kipphebel
gehalten Die Pumpen 32, 33 der Schmiervorrichtung werden über je einen Kipphebel
35 durch Nocken 38 an einer durchgehenden Welle 39 betätigt, welche Welle 39, gegebenenfalls
über ein Reduktiongetriebe, von der Kurbelwelle des Motors angetrieben wird. Zur
Festlegung des Hubes des Pumpenkolbens 33 und damit des durch jeden Hub geförderten
Ölquantums ist im oberen Teil des Behälters 31 über der Oberfläche 40 des im Behälter
befindlichen Öls eine Stellschraube 41 vorgesehen,
gegen die der
Kipphebel 35 anschlägt und dadurch die Ausgangsstellung des Kolbens vor seinem Hub
festlegt.
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Diese bekannte Schmiervorrichtung ist erfindungsgemäss dadurch rqodifiziert,
dass an einer durchgehenden Welle 42 im Cberteil 43 der Vorrichtung ein gabelförmiger
Hebel 44 befestigt ist, dessen zwei Scheni:el sich zu je einer Seite der Stellschraube
41 an dieser vorbeibewegen und in der mit durchgezogenen Strichen rmedereegebenen
Stellung den Kipphebel 35 in einer Stellung festhalten, in welcher der Nocken 38
nicht mit dem Kipphebel in Berührung kommt und deshalb auch kein Kolbenhub erfolgen
kann. Die Welle 42 und der Hebel 44 können in eine zweite Stellung gedreht bzw.
geschwenkt werden, die strichpunktiert wiedergegeben ist und in welcher der Hebel
44 vom Kipphebel 35 weggeschwenkt ist, so dass die Schmiervorrichtung normal arbeitet.
Bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens wird die Welle 42 zwischen den beiden
genannten Stellungen, z.. gesteuert von zwei Zählern wie den in Fig. 1 gezeigten,
mit Hilfe eines geeigneten elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Servomotors
abwechselnd hin- und hergedreht.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist es zweckmässig, das Öl in den Behälter
31 durch ein Rohr 45 einzuleiten, welches oben in den Behälter hineingeführt und
mit 12usströmöffnungen 46 versehen ist, die auf die Hebel 44 gerichtet sind.
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Eine alternative Möglichkeit zum Auskuppeln der Schmierölpumpen 32,
33 in den Perioden, in welchen die Schmierölzufuhr unterbrochen werden soll, besteht
darin, dass die von den erwähnten Zählern abgegebenen Signale auf einen Servomotor
einwirken, der die Welle 36 um ihre zwei exzentrischen Lagerzapfen dreht, von denen
der eine in der Figur gestrichelt wiedergegeben und mit 47 bezeichnet ist.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen des Schmiersystems
kann
die peri.odische Unterbrechung der Schmierölzufuhr, wie bereits erwähnt, ausser
Funktion gesetzt werden, falls die Kolbenmaschine unter Petriebsbedingungen arbeitet,
die eine erhöhte Zufuhr von Zylinder schmieröl fordern.
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Dies kann manuell oder autorl:ltisch dv.rch Impulse von Mitteln erfolgen,
welche die betreffenden Cetriebsverhältnisse registrieren. Unter derartigen Umständen
kann auch eine Erhöhung der Schmieröldosierung vorgenommen werden, z.B. durch Beeinflussung
der in Fig. 1 gezeigten Dosierventile 17, durch Drehen der Welle 36 der in Fig.
2 veranschaulichten mechanischen Schmiervorrichtung um ihre exzentrischen Lagerzapfen,
wodurch bei unveränderter Einstellung der Schraube 41 der Hub der Kolbenpumpen vergrössert
wird, oder durch Einstellen der Schmiervorrichtung auf einen grösseren Hub der Pumpenkolben
mit Hilfe der Stellschraubn 41. Eine automatische Erhöhung der Dosierung kann im
System nach Fig.1 auf besonders einfache Weise dadurch erreicht werden, dass die
genannten Mittel, die den Bedarf für eine grössere Schmieröl dosierung registrieren,
den Zähler 25 auf Null oder einen niedrigeren Wert als den normalen und/oder den
Zähler 24 auf einen höheren Wert stellen. Nach einer automatischen Erhöhung der
Dosierung in einer akuten Situation ist es zweckmässig, die Reduktion der Dosierung
auf den normalen Wert allmählich und relativ langsam vorzunehmen, nachdem die akute
Gefahr überstanden ist, z.B.
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durch Zurückstellen der Anzeige des Zählers oder der Zähler auf ihren
ursprünglichen Wert.
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An Stelle der gezeigten, von der Kurbelwelle der Maschine angetriebenen
Zähler könnten auch Uhrwerke Anwendung finden, wodurch die Dauer der Schmierintervalle
und die Dauer der Unterbrechungsperioden rein zeitlich und unabhängig von der Drehzahl
der Maschine festgelegt würden.