DE2826270C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Drahterodieren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Drahterodieren

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Drahterodieren unter Berücksichtigung der durch den Erosionsprozeß verursachten
Auslenkungen der Drahtelektrode.
In der Drahtschneidetechnik haben sich in letzter Zeit als Bearbeitungs-Impulsquellcn sogenannte Kurzimpuls-Generatoren durchgesetzt, weiche einen großen Fortschritt in der Bearbeitungsgeschwindigkeit brach ten (z.B. DE-OS 27 35 403). Schwingungen auf der Drahtelektrode konnten mit diese-n Generatortyp zwar eliminiert werden, doch bewirkten die stark erhöhten Bearbeitungskräfte eine dauernde Auslenkung der biegeempfindlichen Drahtelektrode. Diese Auslenkung, welche der Berarbeitungsrichtung entgegengesetzt ist verursacht bei gekrümmten Schnittkonturen bedeutende Konturfehler. Andere Kräfte, verursacht zum Beispiel durch Gasblasen im Dielektrikum, oder von turbulenten Strömungen desselben, oder Materialspan nungen in der Drahtelektrode selbst, können ebenfalls eine temporäre, unkontrollierte Auslenkung der Drahtelektrode bewirken. Die Beeinflussung der Schnittkontur durch Auslenkung der Drahtelektrode muß verhindert werden.
Eine Lösung wurde im japanischen Patent Nr. 1 19 393/74 bekannt Dort wird eine theoretisch rechnerische Ermittlung der Auslenkung und deren Kompensation über die numerische Steuerung vorgeschlagen. Dieses Verfahren mag auf einer geraden Schnittkontur genügen, wirft aber in einer gekrümmten Schnittkontur größte Probleme auf, da nicht berechnet werden kann, auf welcher Bahn sich die Auslenkung von einer Achsrichtung in die andere verhält Das Verfahren ist darum in der Praxis kaum anwendbar.
Als weitere Lösung wird in der DE-OS 26 35 766 vorgeschlagen, die Generatorleistung und die Bearbeitungsgeschwindigkeit um so mehr zu reduzieren, je stärker gekrümmt die Schnhtkonnir verUuft Dieses
Verfahren hat den Nachteil einer starken Schnittleistungseinbuße bei häufig gekrümmten Schnittkonturen, zudem wird der Fehler offensichtlich nur teilweise kompensiert
Eine andere Lösung schlägt man in der DE-OS 25 02 288 vor, wo die Drahtelektrode mit Zusatzströmen und Zusatzspannungen beaufschlagt wird, um kompensierende elektromagnetische und elektrostatische Kräfte auf die Drahtelektrode wirken zu lassen. Leider bringt dies auch zusätzliche Belastung durch Stromwärme und Lichtbogenentladungen auf die Drahtelektrode, was sich wiederum in Schnittleistungseinbußen niederschlägt Außerdem sind die elektromagnetischen Kräfte nur bei ferromagnetischen Werkstükken wirksam.
Keine einzige dieser drei Lösungen kann Fehler durch Gasblasen und turbulente Strömungen im Dielektrikum oder durch Materialspannungen in der Drahtelektrode beheben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Konturfehler zu vermeiden, und damit die Präzision des Drahtschneideverfahrens bedeutend zu steigern, ohne Einbußen in Bearbeitungsgeschwindigkeit hinnehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch mindestens ein Weeaufnehmersystem, welches zwischen Drahtführung una Wsrkstück um die Drahtelektrode angebracht ist, die Auslenkung der Drahtelektrode bezüglich der Ruhelage vermessen wird und daß mit Hilfe dieser Auslenkinformation ΔΧ, Δ Vdie Vorschubbahn ständig so korrigiert wird, daß sich die Drahtelektrode immer auf der vorgeschriebenen Bahn befindet
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß jede Auslenkung der Drahtelektrode rückwirkungsfrei und genau erfaßt werden kann und eine Korrektur dieser Auslenkung in einfacher Weise automatisch ausgeführt werden kann. Eine Reduktion der maximal möglichen Bearbeitungsgeschwindigkeit ist auch auf stark gekrümmten Schnittkonturen nicht erforderlich. Weiter ist es durch die Erfindung erstmals möglich, die Drahtelektrode stromlos zu Referenzflächen auf dem Werkstück oder auf Drahtausrichtgeräten zu positionieren. Es wird damit eine höhere Positioniergenauigkeit ohne Beschädigung von Werkstück oder Drahtausrichlgerät erreicht
Ausführungsbeispiele sind anhand der F i g. 1 bis 11 dargestellt und werden im folgenden beschrieben.
Es bedeutet:
F i g. 1: Anordnung zum Drahtschneiden nach der Erfindung.
Fig.2: Ausgelenkte Drahtelektrode im Querschnitt F i g. 3: Gekrümmte Bahnkontur.
Fig.4: Wegaufnehmersystem nach dem elektrolytischen Verfahren.
F i g. 5: Wegaufnehmersystem nach dem Lichtsensor-Verfahren.
F i g. 6: Elektrischer Schaltplan für das elektrolytische Verfahren.
Fig.7: Elektrischer Schaltplan für das Lichtsensor-Verfahren.
Fig.8: Elektrischer Schaltplan für den Analogrechner.
F i g. 9: Diagramm für den Analogrechner.
Fig. 10: Schematische Darstellung des Aufbaus für eine Korrektur über den Hauptachsenantrieb.
Fig. 11: Schematische Darstellung des Aufbaus für eine Korrektur über einen Hilfsachsenantrieb.
In F i g. 1 wird die Anordnung zum Drahtschneiden nach der Erfindung prinzipiell dargestellt
Die Drahtelektrode 1 wird von einer ersten Drahtspule 3 in bekannter Weise unter Zugspannung abgewickelt, durchläuft die Bearbeitungszone im Werkstück 6 und wird von einer zweiten Drahtspule 3 aufgewickelt Das Dielektrikum 8, welches beim Drahtschneiden gewöhnlich aus aufbereitetem Wasser mit einem Leitwert von 1 bis 100 uS/cm besteht, wird in
ίο die Bearbeitungszone geleitet Zwischen dem Werkstück 6 und der Drahtelektrode 1 werden über Stromkontakte 4 die vom Generator gelieferten Bearbeitungsimpulse angelegt + G, — G. Die Drahtführungen 5 haben die Aufgabe, die Drahtelektrode 1 in einer definierten Lage zu halten. Drahfspulen 3, Stromkontakte 4 und Führungen 5 sind gewöhnlich auf einem Führungsarm 2 montiert Diese ganze Anordnung führt in bekannter Weise eine Bewegung relativ zum Werkstück 6 aus, entsprechend der gewollten
Schnittkontur.
Trotz höchstmöglicher aufgebrach ■.& Zugspannung auf der Drahtelektrode 1 bleibt dieselbe je nach Bearbeitungskräfte zwischen etwa 5 und 100 μίτι in der angedeuteten Weise ausgelenkt Zur Erfassung dieser Auslenkung dient ein oberes und eventuell ein unteres Wegaufndimersystem 7. Das untere Wegaufnehmersystem 7 wird besonders dann angebracht wenn das Verfahren nach Anspruch 3 eingesetzt wird. Die Wegaufnehmersysteme 7 sind ebenfalls fest mit dem
Führungsarm 2 verbunden.
In F i g. 2 ist die Drahtelektrode I stark vergrößert im Querschnitt dargestellt Die gestrichelten Umrisse deuten dabei die Ruhelage der Drahtelektrode 1 an, die ausgezogenen Umrisse deren Lage unter Belastung durch die Bearbeitungskräfte. Die Drahtelektrode 1 wird um den Betrag a in irgendeiner Richtung ausgelenkt und es stellt sich die Aufgabe, diesen Auslenkfehler durch die Komponenten AX, Δ Y in X- und y-Hauptachsenrichtung zu vermessen unci zu korrigieren.
F i g. 3 zeigt anhand einer vorgeschriebenen, gekrümmten Bahn A-B, was passiert wenn eine Auslenkung a vorliegt Wird keine Korrektur vorgenommen, verläuft die geschnittene Kontur auf der erheblich abweichenden Bahn C-D. Erfindungsgemäß läßt man die Drahtführungen 5 eine korrigierte Bahn E-F ausführen, welche in jedem Zeitpunkt um den vermessenen Betrag -a oder deren Komponenten -ΔΧ und -ΔΥ von der vorgeschriebenen Bahn
so abweicht Die dabei im Werkstück 6 geschnittene Kontur wird dadurch identisch mit der geforderten Bahn Λ-Ä
Fig.4 illustriert ein besonders geeignetes Meßverfah-en Tut das Wegaufnehmersystem 7. Das Verfahren ist bekannt für Leitfähigkeitsmeßzellen für Flüssigkeiten. Dabei wird zwischen zwei Elektroden eine Wechselspannung angelegt und über den Meßstrom und die mechanischen Abmessungen der Zelle auf den Leitwert geschlossen.
Die grundlegende Beziehung lautet:
κ -
R- A
Leitwert in μ?'cm
Länge der gemessenen Flüssigkeitssäule in cm Querschnitt der gemessenen Flüssigkeitssäule in cm2
R : Aus Spannung und Strom ermittelter Widerstand in ΜΩ.
In der erfindungsgemäßen Anordnung wird die MeOzelle vierfach ausgeführt, und außerdem wird nicht auf den Leitwert, sondern auf die Länge /geschlossen.
Die Drahtelektrode 1 dient als Gemeinschaftselektrode für alle vier Meßzellen; darumherum sind kreuzweise vier Meßelektroden 9 in den Hauptachsenrichtungen X+, X-, Y+, Y— angebracht. Die ganze Anordnung wird vom aufbereiteten Dielektrikum mit einem Leitwert von 1 — ΙΟΟμβ/ΰΓη durchströmt. Die Geometrie der Zellen wird so gewählt, daß beim angegebenen Bereich des Leitwertes und Auslenkungen der Drahtelektrode 1 von etwa 5 bis 100 μηι Widerstände R etwa im Bereich zwischen 100 Ω und 1 ΜΩ zu messen sind.
Fi g. 6 illustriert eine geeignete Meßschaltung für die Anordnung nach Fig.4. Eine Wechselspannungsquelle 12, die beispielsweise 10 V Effektivwert und Netzfrequenz von 50 Hz oder bO Hz aufweist, ist über die Stromzuführung 4 oder ähnliche Mittel an die Drahtelektrode 1 angeschlossen. Hierdurch fließt ein Strom über das Dielektrikum 8 auf die vier Meßelektroden 9 und weiter über den Absolutwertbilder 14 zur Wechselspannungsqutlle 12 zurück. Es muß eine Wechselspannung verwendet werden, um keine unerwünschten Effekte ?u erzeugen, wie Korrosion und Abtrag von Drahtelektrode 1 und Meßelektroden 9. Die dabei verwendeten Frequenzen und Spannungsformen sind von sekundärer Bedeutung, wichtig ist aber die Symmetrie der Wechselspannung. Die Wechselspannungsquelle 12 könnte zum Beispiel auch in ihrem Effektivwert der verwendeten Leitfähigkeit des Dielektrikums angepaßt werden, um den Analogrechner 21 nach F i g. 8 nicht zu überfordern. Die Absolutwertbilder 14 haben die Aufgabe, die über die variierenden Widerstände 13 der Meßstrecke fließenden Wechselströme gleichzurichten und in Spannungssignale zu transformieren. Dies ist in F i g. 6 für die Achsenrichtung X+ näher dargestellt. Dort besteht der Absolutwertbilder aus einem Operationsverstärker, zwei Widerständen und zwei Dioden. Die vier Ausgangssignale | Y— |, I Y+ J, I X- |, I X+ I können also nur positive Werte annehmen. Für den Absolutwertbilder 14 einschließlich seiner Berechnungsgrundlagen sei auf das Buch von Jerald Graeme, Applications of Operational Amplifiers, 1973, McGraw-Hill-Verlag Düsseldorf/New York, Seite 127, verwiesen.
Ein anderes, sehr geeignetes Meßverfahren für das Wegaufnehmersystem 7 ist in Fig.5 dargestellt Eine Lichtquelle 10 und ein Doppellichtsensor 11 sind pro Hauptachsenrichtung X, Y so um die Drahtelektrode 1 angeordnet, daß der durch die Drahtelektrode 1 verursachte Schatten die Sensorhälften lla, Hb in Ruhelage gleichmäßig bedeckt
In ausgelenkter Position bewirkt die Asymmetrie des Schattens eine entsprechende Asymmetrie der Beleuchtungsstärke auf den beiden Sensorhälften lla, Ub und damit eine entsprechende Änderung in deren Ausgangssignalen. Als Lichtquelle 10 kommen Glühlampen oder besser Leuchtdioden in Frage. Ais Doppeilichtsensor 11 kann zum Beispiel eine Doppelfotodiode vom Typ STDD-210 von Sensor Technology, Chatsworth/CaB-fornia, USA, verwendet werden. Dieses Bauteil hat in einem Abstand von nur 20 um zwei Fotodioden eingebaut Bei Fotodioden wird bekanntlich durch die Messung des Sperrstromes bei angelegter Spannung in Sperrichtung auf die Beleuchtungsstärke geschlossen.
Bei dieser Anordnung ergibt sich auch die Möglichkeit, die Lichtquellen 10 gepulst, beispielsweise mit einer Frequenz von I bis 100 kHz zu betreiben und dann nur den Wechselstromanteil der Doppellichtsensoren auszuwerten. Dies würde eine höhere Störsicherheit ergeben.
Fig. 7 zeigt eine Lösung, wie nach dem Lichtsensor-Verfahren gemessen werden kann. Eine Gleichspannungsquelle 15 von beispielsweise 20 V beaufschlagt die Fotodioden der Doppellichtsensoren 11 mit Sperrspannung. Entsprechend der Beleuchtungsstärke fließen von den Ausgängen X ^, X-, Y+, Y- die Sperrströme der Fotodioden, welche über die Verstärker 16 verstärkt, und in analoge Spannungssignale | X+ |, | X- |, | Yy |, I Y— I umgewandelt werden. Die Art dieser Signale ist prinzipiell gleich wie jene in F i g. 6. Beide können im Analogrechner 21 weiterverarbeitet werden.
Fig. 8 illustriert diesen Analogrechner 21. Dieser ist für die X-Achse detailliert und für die K-Achse als Block dargestellt. Die Aufgabe des Analogrechners 21 besteht darin, die Meßwerte so aufzubereiten, daß Einflüsse wie Leitwert des Dielektrikums 8. Durchmesser der Drahtelektrode 1, Stärke der Lichtquelle 10, Alterung der Doppellichtsensoren. Verschmutzung Temperatur und ähnliches eliminiert werden.
Dies wird dadurch gelost, daß der Mittelwert der beiden Absolutwerte | X+ |, | X- | jeder Achsenrichtung berechnet wird, dieser Mittelwert vom Absolutwert in positiver Achsenrichtung | X+ | subtrahiert wird und der erhaltene, positive oder negative Betrag zum vorher berechneten Mittelwert in Relation gesetzt wird. Man könnte dabei von einem relativen Fehler ΔΧ, welcher von — 1 bis +1 variieren kann, sprechen. Mittels einer durch Eichung zu ermittelnden Konstante (z.B. ΙΟΟμιτι). kann durch Multiplikation mit dem relativen Fehler die tatsächliche Auslenkung ΔΧ in μπι gefunden werden.
Da aber sowieso mit Spannungspegeln operiert wird, z. B. - 10 V bis -f-10 V, erübrigt sich diese Konstante, es ist nur darauf zu achten, daß die Gesamtverstärkung der Meßanordnung und des Analogrechners so eingestellt ist, daß der Analog-Digitalwandler22in Fig. 10 den der Auslenkung entsprechenden Digitalwert ausgibt
F i g. 9 zeigt eine graphische Darstellung des Rechenvorganges für die X-Achse. An den Eingängen fallen die Absolutwerte | X+ | und | X— | an. Diese werden in einem Summenbilder 18 der F i g. 8 summiert Da dieser Summenbilder invertiert, ist ein Inverter 19 nachgeschaltet der gleichzeitig infolge seiner Verstärkung /4 — 03 die Summe durch 2 teilt was den arithmetischen Mittelwert von | X+ | und | X— | ergibt In .inem Differenzverstärker 17 wird dieser Mittelwert vom Absolutwert | X+ | subtrahiert (Im Diagramm von F i g. 9 durch Umkehrung der Richtung des Mitterwertes
und Summierung zum Absolutwert | X+ |.) Es entsteht dbbei die Komponente Ajfwtiche nun positive oder negative Werte annehme« kann und noch mit den verschäumen beschriebeaea Störeinflüssen behaftet ist DiCK Störeinfiüwe werde» durch die Division in der DiviaiMisBchaftHwg Λ laeerdrückt Man erhält am Aa(«if die »*wk\n ill wie ΔΧ ais positiven oder Wert, w sieb proportional zur gesuchten KumpuMiin AX an Aarienkfehlers verhalt Unter
der Voraussetzung, daß Störeinfliisse auf die Absolutwerte I X+ I und I X- I gleichmäßig einwirken, treten sie bei der Division im Zähler und im Nenner auf und können somit gekürzt werden. Für die K-Richtung ist ein identischer Analogrechner 21 vorhanden.
Für die Erläuterung der verwendeten Schaltungen: Differenzbilder 17, Summenbilder 18, Inverter 19 sei auf das Buch »Electronics for Engineers« der Cambridge University Press, England, Ί973, Seiten 120—123 und 111 verwiesen. Für die Divisionsschaltung 20 sei auf das RCA-Handbuch 1975 »Linear Integratet Circuits« Nr. SSD-201C, Seiten 449 und 450 hingewiesen.
Fig. 10 zeigt den schematischen Aufbau für eine Korrektur über den Mautachsenantrieb 25. 26. Unter Hauptachsenantrieb wird das Vorschubsystem verstanden, das die von der numerischen Steuerung 27 vorgegebene Relativbewegung zwischen Drahtelektrode 1 und Werkstück 6 in bekannter Weise ausführt.
Die vum Wegaufnehmersystem 7 vermessene Auslenkung der Drahtelektrode 1 wird über die Analogrechner 21 in den Komponenten ΔΧ und Δ Υ des Auslenkfehlers ausgegeben. Über die Analog-Digital-Wandler 22 wird diese analoge Auslenkinformation ZlA', Δ Y zum Beispiel mit einer Auflösung von 8 bit quantisiert Es würden also z. B. 128 Abstufungen zu je 1 μπι mit Vorzeichen zur Verfügung stehen. Es ergäbe sich dadurch eine maximal meßbare Auslenkung der Drahtelektrode 1 von 128 μηι in alle Richtungen.
Ein eventuelles nichtlineares Verhalten des Wegaufnehmersystems 7 kann leicht über die Festwertspeicher 23 kompensiert werden, indem jedem verzerrten Digitalwert der Ausgangssignale ΔΧ, Λ Κ der Analog-Digital-Wandler ein richtiger Wert im entsprechenden Speicherplatz zugeordnet wird. Die richtigen Werte können dabei durch eine Eichung ermittelt werden. Als Festwertspeicher kommt zum Beispiel ein 8 χ 8-bit-PROM (Programmierbarer »Nurlesespeicher«) in Frage·
Im Signalverknüpfungspunkt 24 wird vom Sollwert X bzw. Yder Auslenkfehler Λ-Ϋbzw. ΔΥsubtrahiert und die so modifizierten Sollwerte X—AXbzv/. Υ—Δ Ydem /V-Hauptachsenantrieb 25 und dem V-Hauptachsenantrieb 26 zugeleitet
Der Signalverknüpfungspunkt 24 hat dabei mehr symbolischen Charakter. Er könnte z. B. aus einer digitalen, festverdrahteten Rechenlogik bestehen oder aber, viel wahrscheinlicher, aus einem kleinen Unterprogramm, im normalerweise schon vorhandenen programmierbaren Rechner der numerischen Steuerung 27 bestehen.
In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, daß mit Hilfe der heute vorhandenen Technologien, wie Mikroprozessoren, Multiplexer usw. die Aufgabe der Meßwertaufbereitung 21,22,23,24 rein »software-mä-Big«, & h. nur durch Programmierung eines Rechners, gelöst werden kann. Es würden dann die vier Ausgänge
I X+ |. I X- |, I Y+ |, I Y- I des Wegaufnehmersystems 7 von einem Analog-Digital-Wandler 22 im Zeit-Multiplexbetrieb abgefragt und die digitalen Werte einem programmierbaren Rechner zugeleitet. Dieser führt dann die ganze beschriebene Meßwertaufbereitung digital durch und gibt die Signale Χ—ΔΧ und Y-Δ Kan die Antriebe X1 Y1 25,26 weiter.
Die Fig. 11 gibt die schematische Darstellung für eine Korrektur über einen Hilfsachsenantrieb 29, 30 wieder. Abgesehen von den bekannten Relativbewegungen des Werkstückes 6 zur Drahtelektrode 1 durch den Hauptachsenantrieb 25, 26 ist ein zusätzlicher kleiner Hilfsachsenantrieb 29, 30 vorgesehen, welcher die jetzt beweglich angeordnete Drahtführung 5 relativ zum Führungsarm 2 in den Achsenrichtungen X und Y um zum Beispiel ±200μΐη verstellen kann. Das Wegaufnehmersystem 7 ist fest mit dem Führungsarm 2 verbunden, und die Meßwertaufbereitung wird mit den Analogrechnern 21 von der Anwendung nach Fig. 10 übernommen. Die analoge Auslenkinformation ΔΧ, Δ Υ wird jedoch den Regelverstärkern 28 zugeführt. Diese Regelverstärker 28 geben entsprechende Stellsignale auf den A"-Hilfsachsenantrieb30und den V-Hilfsachsenantrieb 29. Damit wird die Drahtführung 5 und damit die Drahtelektrode 1 so verstellt, daß der Auslenkfehler kleiner wird und die Auslenkinformation ΔΧ. Δ Υ den Wert Null anstrebt.
Dem Regelverstärker 28 wird vorteilhafterweise ein sogenanntes PI-Regelverhalten gegeben, d. h. sein Ausgangssignal ist proportional und integral von seinem Eingangssignal ΔΧ oder ΔΥ abhängig. (Weitere Erklärungen dazu finden sich in der einschlägigen Literatur über Regelverstärker.) Die praktische Wirkung ist die, daß eine sprunghafte Änderung des Eingangssignals Δ Χ, ΔΥ mit einem entsprechenden Sprung am Ausgang beantwortet wird und gleichzeitig ein sehr kleines, aber lange dauerndes Eingangssignal mit maximaler Verstärkung auf den Ausgang gegeben wird. Nur so ist es möglich, die Drahtelektrode 1 optimal schnell und optimal genau in ihrer Lage zu korrigieren. Diese Anordnung nach Fig. 11 hat zwar den Schönheitsfehler, daß, weil das Wegaufnehmersystem 7 in Wirklichkeit nicht mit unendlich kleinem Abstand vom Werkstück 6 montiert werden kann, durch die gekrümmte Form der Drahtelektrode 1 ein Restfehler auf dem Werkstück 6 verbleibt, obschon das Wegaufnehmersystem 7 keine Auslenkung mehr mißt Dies läßt sich jedoch mit einer leichten positiven Rückkopplung auf dem Regelverstärker 28 kompensieren, d. h. man läßt am Eingang des Regelverstärkers 28 die Auslenkinformation ΔΧ bzw. Δ Y immer um soviel größer ersch ;inen, daß auf dem Werkstück 6 der Fehler zu Null wird.
Die Anordnung nach F i g. 11 wird vorteilhafterweise als Baueinheit beidseitig des Werkstückes 6 auf dem Führungsarm 2 angebracht
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Drahterodieren unter Berücksichtigung der durch den Erosionsprozeß verursachten Auslenkungen der Drahteiektrode, dadurch gekennzeichnet, daß durch mindestens ein Wegaufnehmersystem (7), welches zwischen Drahtfahrung (5) und Werkstück (6) um die Drahtelektrode (1) angebracht ist, die Auslenkung der Drahtelektrode bezüglich der Ruhelage vermessen wird und daß mit Hilfe dieser Auslenkinformation AX, A Kdie Vorschubbahn ständig so korrigiert wird, daß sich die Drahtelektrode (1) immer auf der vorgeschriebenen Bahn befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur der Vorschubbahn so erreicht wird, daß dem A'-K-Hauptachsenantrieb (25,26) ein Stellbefehl X-AX, Y-A Y zugeleitet wird, der aus der jeweiligen Sollposition Xund yund dem davon suba-ahierten Auslenkfehler AX, A Y zusammengesetzt ist
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur der Vorschubbahn so erreicht wird, daß über Regelverstärker (28) und einem A'-V-Hilfsachsenantrieb (29,30) die Drahtführung (5) so lange bezüglich dem Führungsann (2) korrigiert wird, bis das Wegaufnehmersystem (7), welches fest mit dem Führungsarm (2) verbunden ist, keinen Auslenkfehler AX, A Kmehr feststellt
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren zum stromlosen Positionkren unt Ausrichten der Drahtelektrode (1) ausgenützt wird, indem die Drahtelektrode (1) einer elektrisch leite; Jen oder nichtleitenden Referenzflache angenähert wird, bis das Wegaufnehmersystem (7) einen Auslenkfehler AX, A Y anzeigt, und anschließend in der Gegenrichtung bewegt wird, bis der Auslenkfehler AX, A Y wieder den Wert Null annimmt
5. Wegaufnehmersystem zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch vier kreuzweise in X- V-Hauptachsenrichtung um die Drahtelektrode (1) angeordnete Meßelektroden (9), die ständig vom Dielektrikum (8), das der Bearbeitungszone zugeführt wird, umströmt sind, und durch die Anordnung einer Wechselspannungsquelle (12) zwischen Drahtelektrode (1) und jeder dieser Meßelektroden (9), wobei die zwischen Drahteiektrode (1) und Meßelektroden (9) über das Dielektrikum (8) fließenden Wechselströme mittels Absolutwertbilder (14) gleichgerichtet und gemessen werden.
6. Wegaufnehmersystem zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Lichtquelle (10) und ein Doppellichtsensor (11) in Achsenlichtung X und Y so um die Drahtelektrode (1) angeordnet sind, daß bei nicht angelenkter Drahtelektrode (1) jeweils auf beiden Sensorhälften (Ha, Mb) der Doppellichtsensoren (11) eine gleich breite Schattenzone verursacht wird und bei ausgelenkter Drahtelektrode (1) die Schattenzone auf der einen Sensorhälfte (Ha)so viel vergrößert wie sie auf der anderen Sensorhälfte (11 b) verkleinert ist, wobei die dadurch veränderten Ausgangssignale der Doppellichtsensoren (11) über Verstärker (16) gemessen und verstärkt werden.
7. Wegaufnehmersystem nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß seine Ausgangssignale IX+ |, IX- |, \Y+\, \Y-\ über je einen Analogrechner (21), bestehend aus einem Summenbilder (18), einem Inverter (19) mit der Verstärkung
s 0,05, einem Differenzbilder (17) und einer Divisionsschaltung (20) weiterverarbeitet werden, wobei über den Summenbilder (18) und den Inverter (19) der Mittelwert der positiven und negativen Komponente jeder Achsenrichtung X, Yberechnet wjrd, und im
ίο Differenzbilder (17) dieser Mittelwert von der positiven Komponente subtrahiert wird und schließlich dieser Wert noch in der Divisionsschaltung (20) durch den Mittelwert dividiert wird.
8. Wegaufnehmursystem nach Anspruch 7, dais durch gekennzeichnet, daß für eine Weiterverarbeitung der Ausgangssignale AX, A Y der Analogrechner (21) diese Signale über Analog-Digitalwandler (22) quantisiert werden.
9. Wegaufnehmersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die quantisierten Aus gangssignale der Analog-Digitalwandler (22) auf die Adresseneingänge der Festwertspeicher (23) geführt werden, wobei jeder Speicherplatz der Festwertspeicher (23) einen gegebenenfalls korrigierten Wert für die Auslenkung der Drahteiektrode (1) beinhaltet und somit eine Nichtlinearität des Wegaufnehmersystems (7) kompensiert
DE2826270A 1978-03-06 1978-06-15 Verfahren und Vorrichtung zum Drahterodieren Expired DE2826270C2 (de)

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