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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur berührungslosen
Detektion einer stab- oder drahtförmigen Bearbeitungselektrode
einer Werkzeugmaschine, insbesondere einer Funkenerosionsmaschine.
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Funkenerosionsmaschinen
dienen der Bearbeitung von Werkstücken mittels elektrischer Funkenentladung
zwischen einem elektrisch leitenden Werkzeug und einer Bearbeitungselektrode.
Insbesondere kann das Werkzeug mittels einer Drahtelektrode zugeschnitten
oder mit einer Stabsenkelektrode durch Bohren oder Aushöhlen bearbeitet
werden. Dabei wird neben Materialpartikeln des Werkstücks auch
die Bearbeitungselektrode selbst abgetragen. Infolgedessen muß fortwährend neues
Elektrodenmaterial in die Arbeitszone der Funkenerosionsmaschine
zugeführt
werden. Bei einer bekannten Drahterodiermaschine verläuft die
Transportstrecke der Drahtelektrode zum Beispiel von einer Vorratsrolle über mehrere
Umlenkrollen und Transportleitungen zum oberen Drahtführungsarm.
Von dort wird die Drahtelektrode über weitere Umlenkrollen und
eine Bremsrolle, welche die Zugspannung der Drahtelektrode im Arbeitsraum
steuert, zu dem oberen Drahtführungskopf
geführt,
wo sich eine Stromzufuhreinheit zur Beaufschlagung mit dem Bearbeitungsstrom
befindet. Die Drahtelektrode läuft
vom oberen Drahtführungskopf
weiter durch den Arbeitsraum, in dem ein Werkstück zur Bearbeitung aufgespannt
ist, zum unteren Drahtführungskopf
und wird von dort unter erneuter Umlenkung in den Entsorgungsbereich
geführt.
Während
der Bearbeitung des Werkstücks
durchläuft
die Drahtelektrode dieses Drahtlaufsystem mit einer Geschwindigkeit
von ca. 100–300
mm/s.
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Das
Einfädeln
der Drahtelektrode bzw. das Wiedereinfädeln einer gerissenen Drahtelektrode
in das Elektrodenlaufsystem ist eine mühsame und zeitraubende Arbeit.
Die Hersteller von Werkzeugmaschinen sind stets bemüht, ihre
Produkte bedienungsfreundlich zu gestalten und derartige Tätigkeiten
zu automatisieren, damit sich das Bedienpersonal auf die Programmierung
und die Überwachung
der Anlage konzentrieren kann. Bei modernen Drahterodiermaschinen
wird ein zumindest teilweise automatisches Einfädeln angestrebt, beispielsweise
unter Verwendung von Düsen,
die einen Fluidstrahl in ein Transportrohr einspritzen und hierdurch die
Drahtelektrode ansaugen und weitertransportieren.
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Um
das Einführen
und den Transport der Drahtelektrode in das Elektrodenlaufsystem
möglichst
vollständig
automatisieren zu können,
ist es wünschenswert,
ständig
die aktuelle Position der Elektrodenspitze zu kennen, damit zum
richtigen Zeitpunkt die geeigneten Antriebsmittel aktiviert bzw.
deaktiviert und die geeigneten Steuerparameter für das Drahtlaufsystem eingestellt
werden können.
Außerdem
können
Fehler beim Einfädeln
auf diese Weise einfacher diagnostiziert und behoben werden und
die erforderlichen manuellen Eingriffe des Bedienpersonals hierdurch
auf ein Minimum reduziert werden. Unter Elektrodenspitze ist sowohl
der Anfang wie auch das Ende der Drahtelektrode zu verstehen. Es
kann nämlich
sehr nützlich
sein, zu wissen, wo sich das Reststück der Drahtelektrode nach
ei nem Drahtriss oder nach einem Drahtschnitt befindet, z.B. um die
Wiedereinfädelung
zu beschleunigen und die Ausfallzeit der Anlage zu minimieren.
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Beim
Mikrobohren kann man die Lage des Elektrodenendes erfassen, und
daraus die Restlänge
der Elektrode bestimmen. Im nachfolgenden wird auch für diese
Fälle die
Bezeichnung Elektrodenspitze verwendet.
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Zur
Detektion der Elektrodenspitze werden im Stand der Technik diverse
Detektionsverfahren eingesetzt:
Beispielsweise beschreibt die
US 4,412,118 eine Vorrichtung
zum Detektieren der Position der Drahtspitze nach einem Drahtbruch
oder nach einem absichtlichen Drahtschnitt. Hierzu wird die Drahtelektrode
nach dem Unterbruch zurückgespult,
wobei sie einen Schleifkontakt berührt. Eine Vergleichsschaltung
erfaßt
den Abbruch des Kontaktes zwischen Schleifkontakt und Drahtelektrode
und stoppt den Elektrodenrückzug.
Es wird ebenfalls eine Variante offenbart, bei welcher eine berührungslose
Detektion des Drahtes mittels eines Fotosensors erfolgt.
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Ähnliche
Verfahren zur Drahtdetektion sind auch in der
US 5,019,684 und der
US 5,268,551 offenbart, wobei auch
hier ein Schleifkontakt bzw. ein Fotosensor für die Drahtdetektion verwendet
wird. Die in der
US 5,019,684 beschriebene
Vorrichtung mißt
zudem während
des Zurückspulens
der Elektrode den Rückzugsweg
und errechnet daraus den Ort des Drahtbruchs.
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Ein
weiterer Drahtdetektor, welcher auf der elektrischen Kontaktierung
der Drahtelektrode beruht, ist in der
US
5,523,545 offenbart.
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DE 196 45 547 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Schneiden und Einfädeln eine
Drahtelektrode in einer Funkenerosionsmaschine. Dabei ist vorgesehen,
daß Rollen
zum Drahttransport der Drahtelektrode in den Arbeitsbereich der
Maschine mit mehrfachen Funktionen wie Zug, Bremsung oder Hemmung
ausgestattet sind, die Drahttemperatur unter Anwendung des Joule-Effekts an der beabsichtigten
Trennstelle des Drahtes zu erhöht
und das abgetrennte Drahtstück
zu automatisiert abgeführt
wird. In diesem Zusammenhang ist auf der Drahttransportstrecke im
Bereich nach einer Vorratsspule und einem Zug- und Spannrollenpaar,
welche den Drahttransport bewirken, ein "induktiv arbeitender" Draht-Anwesenheitssensor vorgesehen. Es sind
keine näheren
Details zur Bauweise und Funktionsweise dieses Anwesenheitssensors
angegeben.
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Die
Druckschriften
US 5,369,239 und
US 4,609,803 beschäftigen sich
lediglich mit Teilaspekten der vorliegenden Erfindung.
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Der
Vollständigkeit
halber sei auch die gattungsfremde
DE 28 26 270 C2 genannt, welche nicht die Detektion
des Drahtendes betrifft, sondern die Erfassung und Kompensation
der durch die funkenerosiven Prozeßkräfte verursachte Drahtauslenkung,
d.h. die Auslenkung der Drahtelektrode in einer Ebene senkrecht
zur Vorschubrichtung des Drahtes. Der hier vorgeschlagene Drahtlagesensor
umfaßt
vier Meßelektroden,
welche jeweils in einer der vier Achsenrichtungen + x, - x, + y,
und - y von der Drahtelektrode beabstandet sind. Die gesamte Anordnung
wird von einem Dielektrikum mit einer Leitfähigkeit von 1-100 μS/cm durchströmt. Die Messung
der Auslenkung der Drahtelektrode in xy-Richtung erfolgt durch die
Detektion der Änderung
der Widerstände
zwischen den vier Meßelektroden
und der Drahtelektrode, die als Gemeinschaftselektrode für alle vier
Meßzellen
dient.
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Bei
den im Stand der Technik bekannten Detektoren, die auf Schleifkontakten
beruhen, erweist sich als nachteilig, daß der Detektor die Bearbeitungselektrode
ständig
berührt,
was zu Behinderungen des Elektrodenlaufsystems führen kann. Die Schleifkontakte
sind zudem korrosionsanfällig,
sowie einem Verschleiß unterworfen
und neigen zur Bildung von isolierenden Oxidschichten. Aus diesem
Grund sind Schleifkontakte im Naßbereich einer Erosionsmaschine
für kleine
Sensorspannungen ungeeignet. Auch bei z.B. weitgehend automatisierter
Drahtführung
einer Drahterodiermaschine, bei der eine Drahtelektrode über Drahtführungsrohre
und Umlenkeinheiten transportiert wird, ist eine berührungslose
Detektion von Vorteil. Im Stand der Technik werden zwar Fotosensoranordnungen
zur berührungslosen
Drahtdetektion beschrieben. Je nach konstruktiver Ausbildung dieser
Fotosensoren wird die berührungslose
Detektion hierbei aber durch diverse andere Nachteile erkauft: Durch
den dauernden Durchlauf des Elektrodendrahtes ist mit Schmutz-,
Paraffin, Metall- und Metalloxidab lagerungen zu rechnen, welche
den Fotosensor verunreinigen und hierdurch Störungen verursachen. Weiterhin
ist bekannt, daß beim
Drahttransport mit einem Fluid über
ein im wesentlichen geschlossenes Rohrleitungssystem Luftblasen
auftreten können.
Optische Sensoren lassen sich durch diese Luftblasen beirren, so
daß unter
Umständen
Fehlmessungen auftreten können.
Außerdem
ist ein Drahtdetektor häufig
dem unter Druck stehenden Transportfluid ausgesetzt, so daß die Fotosensoren
besonderen Anforderungen bezüglich
Dichtigkeit genügen
müssen.
Insgesamt sind optische Detektoren also relativ störungsanfällig. Eine ideale
Drahtdetektionsvorrichtung soll das ganze Spektrum der auf dem Markt
erhältlichen
Draht- und Stabelektroden erkennen können, muss daher sehr empfindlich
sein und einen beachtlichen Messbereich haben, weil diese über den
gesamten Querschnitt der Transportstrecke funktionieren müssen. Optische
Sensoren, welche diesen Anforderungen genügen, sind sehr teuer.
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Es
ist daher ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Detektion einer Bearbeitungselektrode mit höherer Meßgenauigkeit bereitzustellen,
welche aber dennoch kompakt und kostengünstig realisierbar sind.
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Die
Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1, 17,
18 und 20.
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Nach
einem Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zur berührungslosen
Detektion einer stab- oder drahtförmigen Bearbeitungselektrode
einer Werkzeugmaschine bereitgestellt, welche einen Meßbereich aufweist,
durch welchen die Bearbeitungselektrode durchführbar ist, wobei der Meßbereich
während
der Messung mit einem Bearbeitungselektroden-Transportfluid ausgefüllt ist,
das eine von der elektrischen Leitfähigkeit der Bearbeitungselektrode
verschiedene elektrische Leitfähigkeit
aufweist, und zumindest eine Meßelektrode
vorgesehen ist, welche eine beim Durchgang der Bearbeitungselektrode
durch das Transportfluid verursachte Impedanzänderung im Meßbereich
erfaßt.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung der erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung
zur Überwachung
des Bearbeitungselektrodentransportes einer Drahterodiermaschine
oder einer Senkerodiermaschine, insbesondere Bohrerodiermaschine,
Fräserodiermaschine
oder Mikrosenkerodiermaschine vorgeschlagen.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Drahterodiermaschine
vorgeschlagen, welche zur Überwachung
des Drahtlaufsystems an mehreren Stellen entlang der Transportstrecke
der Drahtelektrode mit erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtungen
ausgestattet ist.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur berührungslosen
Detektion einer stab- oder drahtförmigen Bearbeitungselektrode
einer Werkzeugmaschine, insbesondere einer Funkenerosionsmaschine,
vorgeschlagen, wobei die Bearbeitungselektrode einen Meßbereich
durchläuft,
der während
der Messung mit einem Bearbeitungselektroden-Transportfluid ausgefüllt ist,
wobei das Transportfluid eine von der elektrischen Leitfähigkeit
der Bearbeitungselektrode verschiedene elektrische Leitfähigkeit
aufweist, und eine beim Durchgang der Bearbeitungselektrode durch
das Transportfluid verursachte Impedanzänderung im Meßbereich
erfaßt
wird.
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Hierbei
wird unter „Detektion" nicht nur die Unterscheidung
zwischen den Zuständen „Bearbeitungselektrode
vorhanden" und „Bearbeitungselektrode
nicht vorhanden",
sondern vorzugsweise auch die Messung der genauen Position und/oder
sonstiger Eigenschaften der Bearbeitungselektrode verstanden.
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Die
Erfindung ermöglicht
somit die Detektion eines breiten Spektrums von Bearbeitungselektroden
unterschiedlichen Durchmessers, Querschnitts und aus verschiedenen
Werkstoffen, ohne eine problematische Berührung mit der Bearbeitungselektrode
zu erfordern. Das beschriebene Detektionsverfahren eignet sich bevorzugt
für die Überwachung
des Drahtlaufsystems von Drahterodiermaschinen. Das Verfahren kann
aber genauso vorteilhaft in Senkerodiermaschinen, insbesondere Bohrerodiermaschinen,
Fräserodier maschinen
oder Mikrosenkerodiermaschinen eingesetzt werden, denn die auf diesen
Anlagetypen verwendeten Bearbeitungselektroden sind im wesentlichen
stabförmig.
Die bevorzugte Hauptanwendung ist somit die Detektion elektrisch
leitender Drähte
oder Stäbe.
Grundsätzlich
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
jedoch für
jedes Meßobjekt,
auch für
nichtleitende Objekte, welche eine erfaßbare Änderung der Impedanz, z.B.
der resistiven und/oder kapazitiven Komponente, innerhalb des Messbereichs
bewirken. Zudem ist die erfindungsgemäße Vorrichtung kostengünstig herstellbar
und zeichnet sich durch einen geringen Platzbedarf im Meßbereich
aus.
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Die
abhängigen
Ansprüche
haben vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Gegenstand.
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Bevorzugt
ist der Meßbereich
mit einem Bearbeitungselektroden-Transportfluid ausgefüllt, das
eine von der elektrischen Leitfähigkeit
der Bearbeitungselektrode verschiedene elektrische Leitfähigkeit
aufweist. Daher ändert
sich die Impedanz im Meßbereich
beim Durchgang der Bearbeitungselektrode dadurch, daß ein Teil
des Fluids verdrängt
und durch das Material der Bearbeitungselektrode mit unterschiedlicher
Leitfähigkeit ersetzt
wird. Insbesondere bei Drahterodiermaschinen wird in der Regel ein
Transportfluid verwendet, um die Bearbeitungselektrode in das Elektrodenlaufsystem
einzuführen.
Zumindest während
des Einfädelns,
also bei einem Vorgang, bei dem die Bearbeitungselektrode leicht
anstehen, haften oder sonstwie fehlgeleitet werden kann und eine Überwachung
des Elektrodenlaufsystems daher besonders zweckmäßig ist, ist die Transportstrecke
der Bearbeitungselektrode daher stets mit dem Transportfluid ausgefüllt, welches
dann gleichzeitig bei der erfindungsgemäßen Messung verwendet werden
kann.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
wird im wesentlichen die resistive Komponente (im folgenden Widerstand
genannt) der Impedanzänderung
im Meßbereich
ausgewertet. Der Meßbereich
ist hierbei bevorzugt mit einem Transportfluid ausgefüllt, dessen
elektrische Leitfähigkeit
zwar bedeutend geringer als die der Bearbeitungselektrode ist, aber
eine gewisse Mindestleitfähigkeit
von z.B. 1 μS/cm
aufweist. Der Widerstand im fluiddurchströmten Meßbereich ist also relativ groß, solange
die Bearbeitungselektrode abwesend ist. Wird eine Bearbeitungselektrode
mit einer hohen elektrischen Leitfähigkeit durch den Meßbereich
geführt, nimmt
der Gesamtwiderstand des Meßbereichs
deutlich ab, da nun in der Bearbeitungselektrode ein Leitweg mit
geringerem Widerstand durch einen Teil des Meßbereichs vorhanden ist.
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Zwei
oder mehrere Meßelektroden
sind hierbei bevorzugt in der Vorschubrichtung der Bearbeitungselektrode
voneinander beabstandet angeordnet, um eine möglichst genaue Messung der
Position der Bearbeitungselektrode entlang der Vorschubstrecke zu
ermöglichen.
Alternativ ist im Meßbereich
eine Meßelektrode
angeordnet, während
eine zweite Meßelektrode
von der Bearbeitungselektrode selbst gebildet wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Meßelektroden
ringförmig
ausgebildet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
umfaßt
dann bevorzugt zwei in Vorschubrichtung der Bearbeitungselektrode voneinander
beabstandete ringförmige
Meßelektroden,
die einen zylindrischen Meßbereich
definieren, durch den die Bearbeitungselektrode in Axialrichtung
hindurchgeführt
werden kann. Die ringförmige
Ausgestaltung der Elektroden ist besonders vorteilhaft, da die gemessene
Impedanz von der radialen Position der Bearbeitungselektrode innerhalb
der Ringe weitgehend unabhängig
ist. Die Messelektroden können
jedoch auch anders, zum Beispiel stiftförmig, U-förmig
oder zusammengesetzt, aus mehreren Teil-Messelektroden bestehend ausgebildet
sein. Ist die Transportstrecke offen, z.B. als U-förmiger Transportkanal
ausgebildet, so werden vorteilhaft U-förmige Messelektroden eingesetzt,
damit der Zugang zum Transportkanal unbehindert bleibt. Besonders
gegenüber
optischen Detektoren besteht der Vorteil, dass die Messelektroden
mit geringem Aufwand dem Querschnitt des Transportkanals angepasst
werden können.
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Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung wird nicht die resistive, sondern
im wesentlichen die kapazitive Komponente der Impedanzänderung
im Meßbereich
ausgewertet. Bei dieser Ausführungsform
bedecken z.B. zwei Meßelektroden
einen Großteil
des Meßbereichs
und bilden so eine Art Kondensator, dessen Kapazität sich beim
Durchgang der Bearbeitungselektrode ändert. Hierbei ist vorteilhaft,
daß zwischen
der Bearbeitungselektrode und der/den Meßelektrode(n) auch ein isolierendes
Transportfluid vorhanden sein darf, zum Beispiel Luft oder ein Kohlenwasserstoff.
Zudem müssen
die Meßelektroden
nicht direkt in Kontakt mit dem Fluid im Meßbereich stehen, sondern sind
bevorzugt an der Außenseite
einer den Meßbereich
umschließenden
isolierenden Schutzhülle
angebracht.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung beruht die Messung im wesentlichen
auf der Detektion der Änderung
der induktiven Komponente der Impedanz im Meßbereich. Eine leitende Bearbeitungselektrode weist
eine – wenn
auch geringe – Leitungsinduktivität auf, welche
z.B. anhand einer präzisen
Strommessung im Meßbereich
erfaßbar
ist. Bei einer alternativen Variante bildet die Drahtelektrode zusammen
mit dem über einen
Bypass fliessenden Transportfluid eine kurzgeschlossene Sekundärwindung
eines Trans formators, wobei je nach Anteil der Drahtelektrode vom
Stromkreis der induzierte Sekundärstrom
verändert
wird. Die Übertragung
der Messung auf die Primärseite
erfolgt rein induktiv. Diese Variante ist elektrisch und mechanisch sehr
robust, und eignet sich auch zur Detektion während der Erosionsbearbeitung.
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Die
Detektion der Bearbeitungselektrode kann bevorzugt auch auf der
Auswertung einer Kombination aus der resistiven, der kapazitiven
und/oder der induktiven Komponente der Impedanzänderung beruhen. Vorteilhaft
ist z.B. eine Kombination des induktiven mit dem resistiven Detektionsverfahren.
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Bevorzugt
wird während
der Messung an eine oder mehrere der Meßelektrode(n) eine Wechselspannung
angelegt und die kapazitive, induktive und/oder resistive Komponente
der Impedanz im Meßbereich
aus dem Meßstrom
ermittelt. Eine Wechselspannungsquelle hat den Vorteil, daß auch bei
Dauerbetrieb keine Schädigung
der Meßelektroden
durch Elektrolyse-, Elektrophorese- oder Korrosionseffekte auftritt.
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Vorzugsweise
ist der Innendurchmesser der erfindungsgemäßen Vorrichtung im wesentlichen
gleich groß wie
der Innendurchmesser des restlichen Elektrodenlaufsystems in der
Werkzeugmaschine. Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll nämlich kein
Hindernis beim Einführen
der Bearbeitungselektrode darstellen. Gerade bei Drahterodiermaschinen
ist das Einführen
der Elektrode äußerst heikel,
da diese von einem nur 10-350 μm
breiten Draht gebildet wird und beim Einfädeln daher leicht Fehler auftreten.
Auch das Transportfluid, mit dem die Drahtelektrode typischerweise
durch das Drahtlaufsystem transportiert wird, sollte ohne Behinderung
durch die erfindungsgemäße Detekti onsvorrichtung
fließen,
so daß sich
keine Turbulenzen bilden und kein Druckabfall im Meßbereich
entsteht.
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Andererseits
nimmt die Meßempfindlichkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit kleinerem Innendurchmesser der Detektionsvorrichtung zu. Zur
Lösung
dieses Interessenkonfliktes wird vorgeschlagen, vorzugsweise den
Innendurchmesser einer erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung wesentlich
kleiner auszubilden als den Innendurchmesser des restlichen Elektrodenlaufsystems,
dabei aber einen Teil des Transportfluids auf einem Bypass um den
Meßbereich
herumzuleiten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die von einer ersten Detektionsvorrichtung in einem ersten
Meßbereich
gemessene Impedanz mit der Impedanz im Meßbereich einer zweiten Vorrichtung
verglichen, die nicht von der Bearbeitungselektrode passiert wird,
aber von dem gleichen Fluid ausgefüllt ist wie die erste Vorrichtung.
Solange keine Bearbeitungselektrode vorhanden ist, liefern also
beide Meßvorrichtungen
den gleichen Impedanzwert. Beim Durchgang der Bearbeitungselektrode
durch den ersten Meßbereich
detektiert die erste Vorrichtung eine Impedanzänderung, während die Impedanz im zweiten
Meßbereich
stets konstant bleibt. Für
die Detektion wird also keine absolute Impedanzmessung benötigt, sondern
nur eine Vergleichsmessung. Die Impedanzmessung braucht also nicht
mit einer großen
absoluten Genauigkeit zu erfolgen, und es entfällt die Notwendigkeit der periodischen
Kalibrierung der Detektionsvorrichtung. Dieses Verfahren kann auch
angewendet werden, wenn die zweite Detektionsvorrichtung außerhalb
der Elektrodentransportstrecke nicht exakt baugleich mit der ersten
Detektionsvorrichtung ist. Die unterschiedlichen Charakteristika
der beiden Detektionsvorrichtungen müssen nur einmal erfaßt werden
und bei der Messung durch einen Um rechnungsfaktor berücksichtigt
werden. Dieses sogenannte Vergleichssensor-Verfahren zeichnet sich
durch eine besonders hohe Stabilität gegenüber störenden äußeren Einflüssen aus.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann nicht nur die Position der Bearbeitungselektrode mit hoher
Genauigkeit von z.B wenigen Millimetern erkannt werden, es ist auch
möglich,
andere Eigenschaften der Bearbeitungselektrode zu messen. Zum Beispiel
wird vorzugsweise aus der Impedanzänderung beim Durchgang der
Bearbeitungselektrode durch den Meßbereich der Durchmesser der
Bearbeitungselektrode ermittelt. Bei bekannten geometrischen Abmessungen
der Detektionsvorrichtung kann nämlich
aus der Leitfähigkeit
des Transportfluids und der Leitfähigkeit des Elektrodenmaterials
auf den einzigen unbekannten Parameter, nämlich dem Durchmesser der Bearbeitungselektrode
geschlossen werden.
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Ist
auch der Durchmesser der Bearbeitungselektrode bekannt, kann fernerhin
aus der Impedanzänderung
beim Durchgang der Bearbeitungselektrode durch den Meßbereich
die Oberflächenqualität der Bearbeitungselektrode
ermittelt werden. Die Oberflächenqualität, insbesondere
eine Verunreinigung der Bearbeitungselektrode, zum Beispiel mit
Wachs, kann sich nämlich
sehr ungünstig
auf den Funkenerosionsprozeß auswirken.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann eine derartige Verschmutzung deshalb detektiert werden, weil
sie die Bearbeitungselektrode nach außen isoliert. Eine Messung
der resistiven Komponente der Impedanzänderung ergäbe also nur einen geringen
Widerstandsabfall beim Durchgang der Bearbeitungselektrode durch
den Meßbereich.
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Sind
erfindungsgemäß an mehreren
Stellen des Drahtlaufsystems einer Drahterodiermaschine erfindungsgemäße Detek tionsvorrichtungen
positioniert, so kann der gesamte Drahtlauf überwacht werden und in Abhängigkeit
von der gemessenen Position der Drahtelektrode können vorbestimmte Drahtantriebs-Strategien ausgelöst werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand von
Ausführungsbeispielen
und der beigefügten
schematischen Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 einen Längsschnitt
durch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 ein vereinfachtes Ersatzschaltbild
für die
resistive Detektionsvorrichtung in 1;
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3 einen Längsschnitt
durch ein anderes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4a einen Längsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4b einen Längsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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5 einen Längsschnitt
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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6 eine graphische Darstellung
der Abhängigkeit
des im Meßbereich
gemessenen Widerstands vom Leitwert des Transportfluids;
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7 ein Flußdiagramm
eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Vergleichssensorverfahrens;
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8 einen Längsschnitt
einer Funkenerosionsmaschine, in welcher die erfindungsgemäße Vorrichtung
an mehreren Stellen des Drahtlaufsystems integriert ist;
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9 ein Flußdiagramm
eines Ausführungsbeispiels
einer Drahtantriebs-Strategie;
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10a ein elektrisches Schaltungsdiagramm
als Beispiel für
die Auswertelektronik bei resistiver/induktiver Betriebsart;
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10b ein elektrisches Schaltungsdiagramm
als Beispiel für
die Auswertelektronik bei kapazitiver Betriebsart.
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Im
folgen wird das erfindungsgemäße Detektionsprinzip
für die
Detektion einer drahtförmigen
Bearbeitungselektrode einer Drahterodiermaschine beschrieben. Das
Prinzip findet aber ebenso für
die Detektion einer band- oder stabförmigen Bearbeitungselektrode
Verwendung. Die Beschreibung und die Figuren beschränken sich
auf eine Darstellung der wesentlichen zum Verständnis der Erfindung dienenden
Komponenten einer Funkenerosionsmaschine. Eine genauere Beschreibung
eines Drahtlaufsystems findet sich in der
DE 196 07 705 A1 der Anmelderin,
dessen Offenbarungsgehalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen
wird. Desweiteren sind in den verschiedenen Beispielen einander
entsprechende Bauteile mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt, wie gesagt, einen
Längsschnitt
durch ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem Meßbereich 3,
durch welchen eine Bearbeitungselektrode 1 hindurchgeführt werden kann.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Bearbeitungselektrode 1 handelt es
sich um eine feine Drahtelektrode mit einem Durchmesser von z.B.
10-350 μm,
die z.B. im wesentlichen aus Messing oder aus Wolfram besteht. Die
Vorrichtung ist aber auch zur Detektion einer Stabmikroelektrode
für eine
Mikrosenkerosionsanlage mit zylindrischem oder rohrförmigem Querschnitt
oder mit einem besonderem Mikrosenkprofil geeignet. Die Vorrichtung
umfaßt
zwei in Vorschubrichtung der Bearbeitungselektrode 1 voneinander
beabstandete ringförmige
Meßelektroden 7 und 7', welche dazwischenliegend
einen zylindrischen Meßbereich 3 definieren,
auf dessen Achse die Drahtelektrode 1 den Meßbereich 3 in
Pfeilrichtung durchläuft.
Der Meßbereich 3 ist
mit einem nicht dargestellten Transportfluid gefüllt, mit welchem die Drahtelektrode 1 zumindest
während
des Einfädelns
durch das Elektrodenlaufsystem der Funkenerosionsmaschine transportiert
wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird als Transportfluid deionisiertes Wasser mit einer niedrigen
elektrischen Leitfähigkeit verwendet.
Um das Einfädeln
der Drahtelektrode 1 nicht zu behindern, weist die Vorrichtung
einen Innendurchmesser auf, der im wesentlichen mit dem Innendurchmesser
der übrigen
Elektrodentransportstrecke, z.B. eines Drahtführungsrohrs, übereinstimmt.
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Der
Meßbereich 3 ist
von einer zylindrischen Schutzhülle 5 aus
elektrisch isolierendem Kunststoff umgeben. Im vorliegenden Beispiel
sind die Meßelektroden 7, 7' in die Innenseite
der Schutzhülle
eingelassen, stehen aber mit ihren ringförmigen Innenflächen 17 direkt
in leitendem Kontakt mit dem Transportfluid im Meßbereich 3. Über die
Anschlüsse 10 sind
die Meßelektroden 7, 7' an eine Wechselspannungsquelle 9 angeschlossen.
Während
einer Messung wird an die Meßelektroden 7, 7' eine Wechselspannung
angelegt und der zwischen den Elektroden 7, 7' fließende Strom
durch einen Stromsensor 11 gemessen. Die angelegte Spannung
und die gemessene Stromstärke
werden an eine Auswertungseinheit 13 weitergeleitet, welche
aus diesen Werten den Widerstand, d.h. die resistive Komponente
der Impedanz im Meßbereich
ermittelt. Durch eine vorherige Messung der Charakteristik der Detektionsvorrichtung
kann das Ausgangssignal derart linearisiert werden, daß es direkt
die axiale Position der Bearbeitungselektrodenspitze im Meßbereich
angibt.
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Bei
dieser Konstruktion ist darauf zu achten, daß das Transportfluid im Meßbereich 3 nicht
bis zu den elektrischen Anschlüssen 10,
oder sogar bis zum Stromsensor 11 oder der Spannungsquelle 9 eindringt,
da eine solche Infiltration die Charakteristik der Detektionsvorrichtung
verändern
und die Messung verfälschen würde. Die
ringförmigen
Meßelektroden 7, 7' sind daher
gegen das durch Kapillarwirkung eindringende Transportfluid abgedichtet.
Hierzu können
zum Beispiel kostengünstige
O-Ring-Dichtungen
eingesetzt werden.
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Im
folgenden soll der zeitliche Verlauf des gemessen Widerstands beim
Durchgang einer Bearbeitungselektrode 1 durch den Meßbereich 3 erläutert werden.
Bevor die Spitze 15 der Bearbeitungselektrode 1 den
Meßbereich 3 erreicht,
ist der gemessene Widerstand hoch, da der Widerstand des Fluidzylinders
zwischen den ringförmigen
Meßelektroden 7, 7' gemessen wird.
Bei dem Transportfluid handelt es sich, wie gesagt, um deionisiertes
Wasser mit einer niedrigen Leitfähigkeit.
Sobald die Spitze 15 der Bearbeitungselektrode 1 in
den Abschnitt zwischen den beiden ringförmigen Meßelektroden 7, 7' gelangt, fällt der
elektrische Widerstand merklich ab. Dies liegt daran, daß die Bearbeitungselektrode 1 im
Vergleich zum Fluid eine hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist und der Strom
bei Anwesenheit der Bearbeitungselektrode 1 streckenweise
durch diese fließt.
Beispielsweise erreicht der gemessene Widerstand ein Minimum von
ca. 50% des Anfangswertes, wenn die Spitze 15 der Bearbeitungselektrode 1 die
Höhe der
zweiten ringförmigen
Meßelektrode 7' erreicht. Im
dargestellten Zustand, in dem die Spitze 15 der Bearbeitungselektrode 1 den
Meßbereich 3 bereits
vollständig
durchquert hat, fließt – gemäß einem
vereinfachten Modell – ein
Strom von der ersten ringförmigen
Meßelektrode 7 durch
das Fluid radial nach innen zur Bearbeitungselektrode 1,
von dort entlang der gut leitenden Bearbeitungselektrode 1 bis
auf die Höhe
der zweiten ringförmigen
Meßelektrode 7', und dann radial
nach außen
durch das Fluid bis zur zweiten ringförmigen Kontaktfläche 17'.
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Dieses
vereinfachte Modell für
die Widerstände
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in einem Ersatzschaltbild in
2 dargestellt.
Demnach sind bei durchgeführter
Bearbeitungselektrode
1 zwei Leitwege durch den Meßbereich
parallel geschaltet: Zum einen fließt ein Strom durch das Transportfluid
direkt von einer ringförmigen
Meßelektrode
7 zu
der zweiten Meßelektrode
7'. Dieser Leitweg
weist den mit R
W1 gekennzeichneten Widerstand
des Fluidzylinders zwischen den beiden Meßelektroden
7,
7' auf. Andererseits
fließt
ein Strom, wie oben beschrieben, von der ersten ringförmigen Meßelektrode
7 auf
einer Fluidscheibe mit dem Widerstand R
W2 zur
Bearbeitungselektrode, daraufhin auf einem Abschnitt der Bearbeitungselektrode
1 mit
dem Widerstand R
D und durch eine weitere
Fluidscheibe mit dem Widerstand R
W2 von
der Bearbeitungselektrode
1 zur zweiten ringförmigen Meßelektrode
7'. Der Gesamtwiderstand
im Meßbereich
R
Ges errechnet sich daher aus:
-
Wenn
sich keine Bearbeitungselektrode 1 im Meßbereich befindet, ist der
Gesamtwiderstand RGes gleich dem Widerstand
des Fluidzylinders zwischen den beiden Ringen RW1.
-
Die
genannten Widerstände
R
W1: Widerstand des Fluidzylinders zwischen
den beiden ringförmigen
Meßelektroden,
R
W2: Widerstand einer Fluidscheibe zwischen
Bearbeitungselektrode und ringförmiger
Meßelektrode,
und
R
D: Widerstand der Bearbeitungselektrode
errechnen
sich aus dem Innendurchmesser D
S und der
Breite (der Abmessung in Axialrichtung) S der Meßelektroden, dem Abstand L
zwischen den beiden Meßelektroden,
dem Durchmesser D
D der Bearbeitungselektrode
und den Leitfähigkeiten
des Fluids γ
W und der Bearbeitungselektrode γ
D nach
den folgenden Gleichungen:
-
Die
Detektionsvorrichtung weist eine hohe Meßempfindlichkeit (Sensitivität) auf,
wenn die Widerstandsänderung
beim Durchgang des zu erkennenden Gegenstandes möglichst hoch ist. Aus den obigen
Gleichungen ergibt sich, daß die
Empfindlichkeit vom Durchmesser, der Breite und der Beabstandung
der ringförmigen
Meßelektroden
abhängt.
Diese Abmessungen der Vorrichtung sind demnach so zu wählen, daß eine maximale
Empfindlichkeit bei möglichst
geringer Baugröße und ohne
eine Behinderung des Drahtlaufs durch zu kleinen Innendurchmesser
der Meßelektroden
erreicht wird. Weiterhin ist bei der Wahl der Beabstandung der Meßelektroden
zu beachten, daß das
elektrische Feld zwi schen den beiden Elektroden bei zu geringer
Beabstandung inhomogen wird, was zu großen Nichtlinearitäten führen kann.
-
Die
Meßempfindlichkeit
hängt außerdem von
dem Unterschied zwischen der Leitfähigkeit der Bearbeitungselektrode
und der des Transportfluids ab. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Leitfähigkeit
des Fluids γW relativ klein und die Leitfähigkeit
der Bearbeitungselektrode γD im Vergleich dazu hoch. Denkbar wäre aber
auch die Verwendung eines gut leitenden Transportfluids zur Detektion
eines nicht leitenden Gegenstands.
-
Ist
die Leitfähigkeit
des Transportfluids bekannt, so kann der Widerstand bei An- bzw.
Abwesenheit der Bearbeitungselektrode im Meßbereich aus den vorstehenden
Gleichungen 1-4 errechnet werden. Im vorhinein sollte diese Größe bevorzugt
so genau wie möglich
ermittelt werden. Zur Messung der Leitfähigkeit eines Fluids sind verschiedene
Verfahren und entsprechende Leitwertsonden aus dem Stand der Technik
bekannt. Zur Bestimmung der Leitfähigkeit des Transportfluids
kann aber auch die erfindungsgemäße Detektionsvorrichtung
selbst verwendet werden. Bei bekannten Abmessungen der ringförmigen Meßelektroden 7, 7' und ihrer Beabstandung
kann aus dem gemessenen Widerstand zwischen den Meßelektroden
bei Abwesenheit der Bearbeitungselektrode auf die Leitfähigkeit
des Transportfluids geschlossen werden, wie dies aus Gleichung 2 hervorgeht.
Zur Erhöhung
der Meßgenauigkeit
kann diese Kalibrierung periodisch wiederholt werden.
-
In 3 ist ein anderes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung
dargestellt. Die Vorrichtung der 3 ist
insofern gleich aufgebaut wie die in 1,
als ebenfalls eine Bearbeitungselektrode 1 in einen Meßbereich 3,
der von einer zylinderförmigen Schutzhülle aus
isolierendem Kunststoff 5 umgeben ist, entlang der Pfeilrichtung
eingeführt
wird.
-
Im
Beispiel der 3 ist aber
nur eine ringförmige
Meßelektrode 7 vorgesehen,
während
eine zweite Meßelektrode
von der Bearbeitungselektrode 1 selbst gebildet wird. Die
Bearbeitungselektrode 1 ist zu diesem Zweck an einer im
Drahtlaufsystem aufwärts
von der Detektionsvorrichtung gelegenen Stelle kontaktiert und an
den Stromkreis der Meßelektrode 7 angeschlossen.
Die Kontaktierung der Drahtelektrode kann beispielsweise an der
Vorratsrolle oder an beliebiger Stelle im Drahtlaufsystem durch
einen Bürstenkontakt
erfolgen. Aus dem zwischen Bearbeitungselektrode 1 und
Meßelektrode 7 fließenden Strom
wird von der Auswertungseinheit 13 der Widerstand ermittelt
und somit auf die Anwesenheit der Drahtspitze 15 im Meßbereich
geschlossen. Wenn durch den Meßbereich 3 keine
Bearbeitungselektrode 1 verläuft, fließt praktisch kein Strom durch den
Stromsensor 11. Bei Eintritt der Spitze 15 der
Drahtelektrode 1 im Meßbereich 3 nimmt
der Strom zu und erreicht sein Maximum, wenn die Spitze 15 die
ringförmige
Meßelektrode 7 passiert
hat. Auch in diesem Ausführungsbeispiel
ist der Meßbereich 3 von
einem schwach leitenden Transportfluid ausgefüllt.
-
4a zeigt eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei welcher der Innendurchmesser der Meßelektroden 7, 7' möglichst
eng ausgebildet ist, um eine hohe Empfindlichkeit der Messung zu
erreichen (vgl. obige Gleichung). Damit im Drahtlaufsystem bei der
Detektionsvorrichtung kein „Flaschenhals" entsteht, in dem
sich das Transportfluid staut und somit das Einführen einer Drahtelektrode 1 behindert
wird, wird bei dieser Lösung
ein Teil des Transportfluids in einem Bypass 19 um den
Meßbereich 3 herumgeleitet.
Im dargestellten Beispiel ist der Durchmesser d der Meßelektroden 7, 7' und somit der
Innendurchmesser des Meßbereichs
halb so groß wie
der Innendurchmesser D der restlichen Drahtlaufleitung. Um den Fluß des Transportfluids
nicht zu behindern, zweigt kurz vor dem Meßbereich 3 der Bypass 19 ab,
und mündet
kurz hinter dem Meßbereich 3 wieder
in den Drahtlauf ein, so daß dem
Fluidfluß im
Meßbereich 3 eine ausreichend
große
Querschnittsfläche
zur Verfügung
steht. Durch eine geeignete geometrische Ausbildung der Detektionsvorrichtung
wird gewährleistet,
daß die
Drahtelektrode 1 nicht in der Vorrichtung anstößt und beim
Einfädeln
den Weg durch den Meßbereich 3 einschlägt.
-
4b zeigt eine baugleiche
Variante wie 4a, mit
dem Unterschied, dass die Messelektroden 7, 7' durch einen
integrierten Transformator 6 ersetzt sind. Über die
Anschlüsse 7'' und 7''' wird eine Wechselspannungsquelle
angelegt, und mit einem Stromsensor der Primärstrom Ip gemessen. Es kann
hier – ebenso wie
bei der Vorrichtung der 4a – eine Auswertelektronik
nach 10a verwendet werden
(umfassend eine Spannungsquelle, einen Stromsensor und eine Auswertungseinheit)
denn die Anschlüsse 7'', 7''' verhalten sich
sehr ähnlich
wie die Messelektroden 7, 7'. Der einzige Unterschied besteht
in einer kleinen zusätzlichen induktiven
Komponente des Primärstromes
Ip, welche durch den Transformator 6 verursacht wird. Der
Messbereich 3 wird zu einer Sekundärwindung des Transformators 6,
und über
den Bypass 19 kann ein Sekundärstrom Is fliessen. Wenn sich
nun die Elektrodenspitze 15 in den Messbereich 3 bewegt,
wird der Widerstand der Sekundärwindung
stark herabgesetzt, der Sekundärstrom
Is wird erhöht,
und entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des
Transformators 6 wird auch der Primärstrom Ip erhöht. Als
Beispiel kann für
den Transformator 6 ein hochpermeabler Ferritringkern mit
etwa 10 Primärwindungen
eingesetzt werden. Da der Durchmesser d des Messbereichs 3 klein
gewählt
wird, der Bypass 19 aber einen grossen Querschnitt aufweist,
ergibt sich auch hier eine sehr gute Messauflösung. Durch diesen Aufbau erhält man eine
ausgezeichnete Langzeitstabilität,
da sich keine Sensorteile im Nassbereich befinden. Dank der galvanischen
Trennung ergibt sich auch eine hohe Störsicherheit. Diese Variante
arbeitet nur mit einem Leitwert des Transportfluids von höher als
etwa 1 μS/cm,
und die Drahtelektrode 1 darf natürlich im Messbereich 3 keinen
Fremdstrom führen,
und kann somit beispielsweise nicht zwischen einem Stromkontakt
des Generators und dem Werkstück
angebracht werden.
-
In 5 ist eine weitere Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, in welcher im Gegensatz zu den 1-4 nicht die resistive Komponente, sondern
die kapazitive Komponente der Impedanzänderung für die Detektion der Bearbeitungselektrode 1 ausgewertet
wird. Hierbei umschließt
wie in 1 eine zylindrische Schutzhülle 5 aus
isolierendem Material einen Meßbereich 3,
durch den eine Drahtelektrode 1 in Axialrichtung durchgeführt wird.
Im Gegensatz zu den vorstehenden Beispielen sind die Meßelektroden 8, 8' auf der Außenseite
der Schutzhülle 5 angebracht,
wobei sie einen Großteil
des Meßbereichs
bedecken. Die Messelektroden 8, 8' bestehen hier aus zwei Röhrchen,
welche je etwa zur Hälfte
den Messbereich 3 überdecken.
Beim Anlegen einer hochfrequenten Wechselspannung wird ein elektrisches
Feld zwischen Elektrode 8 und Drahtelektrode 1 sowie
zwischen Drahtelektrode 1 und Elektrode 8' erzeugt. Die
Kapazität
dieser Anordnung variiert fast linear mit der Position der Drahtspitze 15.
Ein leitfähiges
Transportfluid stört
hier natürlich
die Messung, denn eine Auswertelektronik nach dem Beispiel in 10b (umfassend eine Spannungsquelle,
einen Stromsensor und eine Auswertungseinheit) würde durch einen zu tiefen Wert
für den
Sensorwiderstand Rs dauernd blockiert. Somit ist diese Ausführungsform
nur für
einen Leitwert des Transportfluids von kleiner als etwa 1μS/cm geeignet.
Für gasförmige oder
kohlenwasserstoffartige Transportfluide ist diese Ausführung jedoch
hervorragend geeignet.
-
Im
Stand der Technik sind verschiedene Methoden zur Messung einer Kapazität bekannt.
Beispielsweise kann zusammen mit dem Kondensator ein Schwingkreis
gebildet werden, bei welchem die Kapazität das frequenzbestimmende Element
ist, und somit eine einfache und robuste Auswertung mit digitalen
Mitteln wie Mikroprozessoren oder dergleichen erfolgen. Alternativ
kann man den Verschiebungsstrom als Meßgröße verwenden, wie dies z .
B. in der
DE 28 26
270 C2 der Anmelderin offenbart ist.
-
Die
Frequenz der Wechselspannungsquelle 9 wird bei der kapazitiven
Detektion bedeutet höher
gewählt
als bei dem vorstehend erwähnten
resistiven Verfahren.
-
Das
auf der Kapazitätsänderung
beruhende Detektionsverfahren hat gegenüber dem resistiven Verfahren
den Vorteil, daß die
Meßelektroden
völlig
vom Transportfluid isoliert werden können, und daß das Transportfluid
keine Leitfähigkeit
aufzuweisen braucht. Dies Verfahren ist daher besonders bei Luft
oder bei Kohlenwasserstoffen als Transportfluid geeignet.
-
In 6 und 7 wird ein Beispiel für das erfindungsgemäße Vergleichssensor-Verfahren
in einer Drahterodiermaschine dargestellt. Dieses Verfahren ist
unempfindlich gegenüber
Variationen des Leitwertes des Transportfluids und stellt somit
eine Lösung
zu dem oben bereits angesprochenen Interessenkonflikt zwischen Meßempfindlichkeit
und Baugröße der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bereit, denn sie ermöglicht
die Detektion einer Bearbeitungselektrode mit höchster Empfindlichkeit mittels
einer Detekti onsvorrichtung, dessen Abmessungen den Anforderungen
des Elektrodenlaufsystems optimal angepaßt sind.
-
Wie
vorstehend bereits erwähnt,
ist es günstig,
den Innendurchmesser einer Drahtdetektionsvorrichtung an den Innendurchmesser
des restlichen Drahtlaufsystems anzupassen, da Querschnittsveränderungen im
Drahtlaufsystem zu Druckverlust im Transportfluid und zu Unsicherheit
bei der Einführung
der Drahtelektrode führen.
Der Innendurchmesser eines normalen Drahtlaufsystems ist aber relativ
groß.
Bei einem großen Innendurchmesser
DS der Drahtdetektionsvorrichtung ist der
Widerstand eines Fluidzylinders zwischen zwei ringförmigen Meßelektroden
RW1 wegen seiner großen Querschnittsfläche π DS 2 relativ klein
(vgl. Gleichung 2). Ist aber der Widerstand RW1 des
Fluidzylinders zwischen den Meßelektroden
ohnehin schon klein, so ist der prozentuale Rückgang des Widerstandes beim
Durchgang der Drahtelektrode durch den Meßbereich ebenfalls klein und
die Meßempfindlichkeit
gering. Dem kann zwar in gewissen Maßen entgegengewirkt werden, indem
der Abstand zwischen den beiden Meßelektroden L vergrößert wird,
um damit wiederum den Widerstand RW1 des
Fluidzylinders zu erhöhen,
dies führt
allerdings zu einer ungünstigen
größeren Baugröße der Detektionsvorrichtung
insgesamt.
-
Der
oben erläuterte
Zusammenhang zwischen Meßempfindlichkeit
und dem Widerstand RW1 des Fluidzylinders
zwischen den Meßelektroden
ist schematisch in 6 dargestellt.
Hier ist der gemessene Widerstand im Meßbereich bei nicht vorhandener
Drahtelektrode (gestrichelte Linie) und bei vorhandener Drahtelektrode
(durchgezogene Linie) gegen den Leitwert, also das Reziproke des
Widerstands des Fluidzylinders aufgetragen. Die gestrichelte Linie
beschreibt im wesentlichen eine Hyperbel, da der im Meßbereich
gemessene Widerstand bei nicht vorhandener Drahtelektrode dem Widerstand
des Fluidzylinders entspricht.
-
Der
gemessene Widerstand bei vorhandener Drahtelektrode ist stets geringer,
wobei die Differenz ΔR zwischen
dem Widerstand bei vorhandener und bei nicht vorhandener Drahtelektrode
geringer wird, je größer der
Leitwert des Fluidzylinders ist. Die Meßempfindlichkeit ist also bei
geringem Leitwert des Fluidzylinders, d.h. bei einem Detektor mit
kleinem Innendurchmesser und großem Abstand zwischen den Meßelektroden, am
größten. Etwa
bis zu Punkt B, der etwa einem Leitwert von 4 μS/cm entspricht, ist der Widerstandsabfall ΔR beim Einführen der
Drahtelektrode in den Meßbereich
groß genug,
um eine sichere Drahtdetektion zu gewährleisten. Optimale Leitwerte
des Fluidzylinders liegen zwischen Punkt A und Punkt B.
-
Eine
sichere Detektion der Drahtelektrode kann dadurch erschwert werden,
daß die
auf Drahterodiermaschinen üblicherweise
eingesetzten Leitwertsonden nur mit einer Genauigkeit von ± 1 μS/cm arbeiten. Wählt man
also ein Detektionsvorrichtung mit dem übrigen Drahtlaufsystem angepaßten großen Innendurchmesser
und geringer Beabstandung der Meßelektroden und eine übliche Leitwertsonde,
so besteht die Gefahr, daß nicht
mehr zwischen „Drahtelektrode
vorhanden" und „Drahtelektrode
nicht vorhanden" unterschieden werden
kann, zumindest ist die Unterscheidung erschwert.
-
Daher
setzt man besonders bevorzugt ein erfindungsgemäßes Vergleichssensor-Verfahren
ein, welches unabhängig
von der absoluten Größe des gemessenen
Leitwerts arbeitet. Hierbei wird gemäß einem Ausführungsbeispiel
außerhalb
des Drahtlaufsystems ein Vergleichsensor eingesetzt, der baugleich
oder ähnlich
wie die im Drahtlaufsystem angeordnete erfindungsgemäße Detektionsvorrichtung
ausgebildet ist. Dieser Vergleichssensor ist vom selben Transportfluid
durchströmt
wie die Detektionsvorrichtungen im Drahtlaufsystem, wird jedoch
nicht von der Drahtelektrode durchquert. Hierdurch ist der Sollwiderstand
einer Detektionsvorrichtung bei nicht vorhandener Bearbeitungselektrode
zu jeder Zeit bekannt. Sind Vergleichssensor und Detektionsvorrichtung
baugleich ausgebildet, so ist die Impedanz der beiden – ohne Drahtdurchgang – bis auf wenige
Prozente gleich. Eine massive Reduktion der Impedanz in der Detektionsvorrichtung
gegenüber
der Impedanz im Vergleichssensor (z.B. minus 30 %) wird somit eindeutig
als Drahtdurchgang interpretiert.
-
Der
Vergleichssensor kann alternativ in Kombination mit zwar nicht baugleichen,
aber ähnlichen,
d.h. lediglich in den geometrischen Abmessungen modifizierten Detektionsvorrichtungen
eingesetzt werden. Die Charakteristika der Detektionsvorrichtungen,
die nicht identisch zum Vergleichssensor sind, werden meßtechnisch
erfaßt
und mittels eines Umrechnungsfaktors berücksichtigt.
-
Ein
Beispiel des Vergleichssensor-Verfahrens ist als Flußdiagramm
in 7 dargestellt. Nach
dem Start der Detektion wird zunächst
der Impedanz-Vergleichswert XA des Vergleichssensors
gemessen, der hier die geometrischen Abmessungen eines Detektortyps
A hat. Im nächsten
Schritt wird die Impedanz XM der Drahtdetektionsvorrichtung
(Drahtdetektor) gemessen und daraufhin bestimmt, ob der Drahtdetektor
vom gleichen Typ wie der Vergleichssensor ist oder ob er andere
geometrischen Abmessungen, zum Beispiel die eines Typs B aufweist.
Ist der Drahtdetektor von Typ B, wird der gemessene Impedanzwert
XM mit einem entsprechenden Kompensationsfaktor
C multipliziert, andernfalls wird direkt die im Drahtdetektor gemessene
Impedanz XM mit der Impedanz im Vergleichssensor
verglichen. Gleichen sich die Impedanzen im Vergleichssensor und
im Drahtdetektor in einem Rahmen von ± 10%, wird gemeldet, daß der Drahtdetektor
im Zustand „ohne Draht(elektrode)" ist. Sind die beiden
Impedanzen um mehr als 10% verschie den, wird in einem nächsten Schritt
geprüft,
ob die – gegebenenfalls
mit dem Kompensationsfaktor korrigierte – Impedanz des Drahtdetektors
XMK um mehr als 30% kleiner ist als die
Impedanz im Vergleichssensor. Ist dies der Fall, wird gemeldet, daß sich der
Drahtdetektor im Zustand „Draht(elektrode)
vorhanden" befindet.
Andernfalls wird eine Fehlermeldung generiert. Durch dieses Vergleichssensor-Verfahren
wird eine äußerst zuverlässige Detektion
der Drahtelektrode im Drahtlaufsystem ermöglicht.
-
8 zeigt einen Querschnitt
durch eine Drahterodiermaschine, an der an mehreren Stellen des Drahtlaufsystems
Detektionsvorrichtungen der oben beschriebenen Art eingesetzt sind.
-
Das
Maschinengestell der Drahterodiermaschine besteht im wesentlichen
aus einem zentralen Maschinenkörper 32,
der hier auf drei aufrechten Säulen 30 abgestützt ist.
An der vorderen (zum Arbeitsraum der Maschine gewandten) Seite des
Maschinenkörpers
ist eine verschiebbar gelagerte X-Konsole 33 angeordnet. Auf
der Konsole 33 ist eine in 8 schematisch
dargestellte balkenartige Werkstücksauflage 34 befestigt,
auf welcher ein Werkstück 36 mit
geeigneten Spannmitteln montiert wird. Für eine weitere Erläuterung
der in 8 dargestellten
Drahterosionsmaschine wird auf eine deutsche Patentanmeldung der
Anmelderin mit dem Aktenzeichen 199 32 645.2-34 verwiesen. Im folgenden
wird im wesentlichen nur das Drahtlaufsystem der dargestellten Drahterosionsmaschine
beschrieben.
-
Die – schematisch
dargestellte – Drahtelektrode 1 wird
von einer Vorratsrolle 38 an der Rückseite des Maschinenkörpers 32 in
bekannter Weise unter Zugspannung abgewickelt und über mehrere
Umlenkrollen 40, 42 zu der sogenannten Tänzerrolle 44 geführt. Die
Tänzerrolle 44 ist über Federmittel
elastisch nach oben beaufschlagt, um die Schwankungen in der Drahtlänge, die
beim Abwickeln von der Vorratsrolle 38 entstehen, auszugleichen. Über eine
weitere Umlenkrolle 46 wird die Drahtelektrode 1 in
eine Drahtaufbereitungseinrichtung 48 geführt, welche
den Zweck hat, eine Drahtelektrode anzusaugen und für den weiteren
Einfädelvorgang vorzubereiten.
Diese Komponenten des Drahtlaufsystems sind auf der Funkenerosionsmaschine
in 8 jeweils doppelt
vorhanden, um zwei Typen von Drahtelektroden für einen automatisierten Wechsel
bereitzuhalten.
-
Im
Ausgangsbereich der Drahtaufbereitungseinrichtung 48 sind
die ersten erfindungsgemäßen Drahtdetektionsvorrichtungen 50 angeordnet,
welche eine Kontrolle des ersten Einfuhrschrittes und eine Überprüfung des
Ladezustands in der Drahtaufbereitungseinrichtung 48 ermöglichen.
Von der Drahtaufbereitungseinrichtung 48 wird die Drahtelektrode 1 an
einem weiteren Drahtdetektor 50 am Äußeren eines als Drahtführungsarm
wirkenden Querträgers
vorbei in ein Drahtführungsrohr 52 gespeist.
Dies geschieht typischerweise unter Einwirkung einer nicht dargestellten
Injektordüse,
die einen Fluidstrahl erzeugt, mit dem die Drahtelektrode 1 durch
das Rohr 52 transportiert wird. Am Ende des Drahtführungsrohres 52 wird
die Drahtelektrode 1 über
eine Umlenkrolle 56 in Richtung Werkstück 36 umgelenkt und
in ein weiteres Drahtführungsrohr 58 gespeist.
Da Drahtumlenkungen besonders kritische Stellen des Drahtlaufsystems
darstellen, an denen beim Einfädeln
und Wiedereinfädeln
nach einem Drahtbruch oder Drahtschnitt vermehrt Fehler auftreten,
sind weitere Drahtdetektionsvorrichtungen 50 vor und nach
der Umlenkrolle 56 angeordnet. Von dem Drahtführungsrohr 58 läuft die
Drahtelektrode 1 zu der Bremsrolle 60, die sie
einmal umschlingt. Die Bremsrolle 60 erzeugt die für den Funkenerosionsvorgang
erforderliche Zugspannung auf der Drahtelektrode 1 im Ar beitsraum.
Von der Bremsrolle 60 durchläuft die Drahtelektrode 1 den
oberen Drahtführungskopf 62,
wo sich eine Stromzufuhreinheit zur Beaufschlagung mit dem Bearbeitungsstrom
befindet. In die Stromzufuhreinheit integriert ist ein weiterer
Drahtdetektor 50. Die Drahtelektrode 1 läuft weiter
vom oberen Drahtführungskopf 62 durch
den Arbeitsraum, in dem ein Werkstück 36 zur Bearbeitung
aufgespannt ist, hindurch zum unteren Drahtführungskopf 64 und
wird dort unter erneuter Umlenkung durch die Umlenkrolle 66 vorbei
an einem weiteren Drahtdetektor 50 in das Drahtführungsrohr 68 geführt. Das
Rohr 68 führt
an einem weiteren Drahtdetektor 50 vorbei zu einer Drahtziehvorrichtung 72,
welche die Drahtspannung aufrechterhält. Von dort fällt die
Drahtelektrode 1 in einen Entsorgungsbehälter 74.
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Das
dargestellte Beispiel einer Drahterosionsmaschine zeigt, daß der erfindungsgemäße Drahtdetektor
an vielen Stellen des Drahtlaufsystems eingesetzt werden kann, nicht
zuletzt wegen seiner äußerst kompakten
Bauweise. Insbesondere in den Drahtführungsköpfen, vor und nach Umlenkrollen
und an der Drahtaufbereitungseinrichtung ist eine Erfassung der
Drahtposition sinnvoll, z.B nach einem Drahtbruch oder absichtlichen
Drahtschnitt. Um das Einsetzen der erfindungsgemäßen Detektionsvorrichtung weiter
zu erleichtern, ist es möglich,
den Drahtdetektor in andere Komponenten des Drahtlaufsystems, zum
Beispiel eine Antriebsdüse oder
einen Drahtführungskopf
einzubauen. Alternativ kann die Detektionsvorrichtung als modulares
Bauelement ausgebildet sein, welche direkt an bestimmte Stellen
des Drahtlaufsystems eingebaut werden kann. Durch die große Stückzahl können hierbei
geringe Herstellkosten pro Stück
erreicht werden.
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Durch
die oben gezeigte Anordnung von mehreren Drahtdetektionsvorrichtungen
entlang des Drahtlaufsystems wird eine umfassende Überwachung
des Drahttransportes ermöglicht.
Die Signale der Drahtdetektionsvorrichtungen werden von einer Steuerung
ausgewertet und mit weiteren Informationen über den Drahtlauf kombiniert.
Zu den weiteren Informationsquellen über das Drahtlaufsystem zählen insbesondere:
der Generator, der die für
die Funkenerosion erforderliche Arbeitsspannung erzeugt und einen
Drahtriß im
Arbeitsbereich an dem Abfallen des Arbeitsstromes erkennt; ein Drahtlagesensor
zum Messen der Auslenkung der Drahtelektrode in der Ebene senkrecht
zu ihrer Vorschubrichtung; eine Vorrichtung zur Erfassung der Drahtzugkraft;
sowie die Winkeldrehgeber auf der Vorratsrolle, der Bremsrolle,
den Zugrollen etc. Aus der Gesamtheit dieser Informationen kann
die Steuerung ein umfassendes Bild der Situation im Drahtlaufsystem
erstellen, eventuelle Fehlfunktionen diagnostizieren und entsprechende
Maßnahmen
zur Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Drahttransports ergreifen.
Insbesondere kann die Steuerung auf der Basis der Drahtdetektionssignale
geeignete Antriebsmittel, z.B. Absaug- oder Injektordüsen im Drahtlaufsystem
aktivieren, um die Drahtelektrode sicher einzufädeln und zu transportieren.
Hierfür
können
Strategien entwickelt werden, die die Steuerung des Drahtantriebs
in verschiedenen Situationen definieren. Derartige Strategien sollen
insbesondere Pannen beim Einführen,
Transportieren und bei der weiteren Handhabung der Drahtelektrode
verhindern.
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Ein
Beispiel für
eine derartige erfindungsgemäße Drahtantriebs-Strategie
ist in 9 dargestellt.
Hierbei errechnet die Steuerung bei Beginn des Einfädelns die
Ablaufgeschwindigkeit der Drahtelektrode aufgrund der Drahtrestmenge
auf der Vorratsrolle und der Drehzahl der Vorratsrolle. Aus der
Ablaufgeschwindigkeit errechnet sie die Zeit Δt, in der die Drahtspitze bei
ordnungsgemäßem Einfädeln beim
nächsten
Drahtdetektor eintreffen sollte und erwartet von dieser Drahtdetektionsvorrichtung
nach Ablauf der Zeit Δt
ein Detektionssignal. Trifft dieses innerhalb der festgelegten Zeit
nicht ein, so können
automatisch bestimmte Maßnahmen
oder Sequenzen von Maßnahmen
ergriffen werden, um den Fehler zu beheben.
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10a zeigt ein Schaltungsbeispiel
für eine
Auswertelektronik bei induktiver und/oder resistiver Messwerterfassung.
Die Schaltung beinhaltet alle notwendigen Komponenten für den Sensor:
nämlich
eine Wechselspannungsquelle 9 mit INV bezeichnet, den Stromsensor 11 gebildet
aus der Kapazität
Co und den Komparatoren CP1 und CP2, sowie die Auswertungseinheit 13,
das bistabile Kippglied FF. Es muss nur eine bipolare Speisespannung
V+, V- von zum Beispiel +/- 15 VDC bereitgestellt werden. Die Funktion
ist analog einem handelsüblichen
CMOS-Timer-Bauelement vom Typ TLC555 beschrieben im Datenblatt D2784, Nov.1991,
von der Firma TEXAS INSTRUMENTS, Dallas, USA.
-
Die
Widerstände
R1, R2 und R3 dienen zur Festlegung einer positiven +Ref, und einer
symmetrischen negativen -Ref Referenzspannung von zum Beispiel +1V
und -1V.
-
Der
Kondensator Co wird durch den Sensorstrom Is abwechslungsweise positiv
und negativ bis zu diesen Referenzspannungen aufgeladen. Die Ladezeit
wird somit proportional zum Sensorwiderstand Rs und die Frequenz
wird proportional zum Sensorstrom Is. Die Sensorinduktivität Ls hat
durch ihre frequenzabhängige Impedanz
ein ähnliches
Verhalten und stört
die lineare Funktion nur unwesentlich. Das Kippglied FF wandelt die
Setz- und Rücksetzimpulse
der Komparatoren CP1 und CP2 in ein Logiksignal FM welches seinerseits
den Inverter INV auf die Spannungen V- und V+ umschaltet. Der Widerstand
R4 dient zur Begrenzung des maximalen Sensorstromes Is, und somit
der maximalen Frequenz des Sensors. Der Sensorausgang wird direkt durch das
Logiksignal FM gebildet. Dieses frequenzmodulierte Signal kann gut über weite
Distanz übertragen, und
sehr einfach von einem Mikroprozessor ausgewertet werden. Diese
Schaltung ist für
alle Messanordnungen, außer
jener der 5 geeignet.
-
10b zeigt dieselbe Schaltung,
die jedoch für
die Erfassung einer Sensorkapazität Cs konfiguriert ist, und
sich für
die Messanordnung nach 5 eignet.
Die Kapazität
Co wird möglichst
klein oder Null gewählt,
um eine hohe Auflösung
zu erreichen. Die Ladezeit wird hier nämlich proportional zur Summe
der variablen Sensorkapazität
Cs und Co, somit ergäbe
sich bei einer grossen Kapazität
Co nur eine kleine Frequenzänderung.
Der Widerstand R4 dient hier zur Festlegung des Frequenzbereiches.
Die Funktion und Eigenschaften sind sonst gleich wie jene der Schaltung
nach 10a.