-
Operationsständer für Tiere, insbesondere für das Kastrieren
-
von Ferkeln Die Erfindung betrifft einen Operationsständer für Tiere,
insbesondere für das Kastrieren von Ferkeln. Männliche Mastferkel werden in der
Landwirtschaft im Alter von etwa 4-6 Wochen zur Erzielung eines besseren Mastfleisches
kastriert. Die Durchführung eines solchen operativen Eingriffes erfordert eine
feste,
ruhige Lage des Tieres. Zu diesem Zweck ist es bekannt, daß eine Person das Ferkel
hält, während eine zweite Person die Operation an dem Ferkel durchführt. Diese Vorgehensweise
hat den Nachteil, daß immer mindestens zwei Personen ihre Arbeitskraft gleichzeitig
zur Verfügung stellen müssen.
-
Es ist auch bereits ein Operationstisch für Tiere bekannt, der speziell
für die Bedürfnisse beim Kastrieren von Ferkeln entwickelt wurde. Dieser Tisch enthält
zwei Halteplatten, auf denen das Tier waagerecht liegt und die in Form eines V angeordnet
und im Winkel verstellbar sind. Zu den Halteplatten gehört eine Haltedecke, welche
von oben auf das Tier gespannt wird und vier Löcher enthält, durch welche die nach
oben ragenden Beine des Tieres hindurchgesteckt werden. Dieser Operationstisch steht
auf drei Beinen und kann zwar leicht an verschiedenen Stellen aufgestellt werden,
nimmt aber auch viel Platz in Anspruch. Er ermöglicht es, das Tier von nur einer
Person einzuspannen und anschließend zu operieren. Beim Einspannen sind aber viele
Handgriffe erforderlich, da das Tier zunächst auf die Halteplatten gelegt werden
muß und anschließend die Beine durch die Löcher der Haltedecke hindurchgesteckt
werden müssen, wonach diese festgespannt werden kann. Das Durchstecken der Beine
durch die Löcher kann zeitaufwendig sein, weil die Beine des beunruhigten Tieres
in der Regel in starker Bewegung sind. Der wesentliche Nachteil dieses Operationstisches
besteht daher in der umständlichen Handhabung. Außerdem ist es ungünstig, das Tier
liegend festzuspannen, da es sich in dieser Lage noch in beträchtlichem Maße wehren
kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung
zu schaffen, die es ermöglichst, das Tier schnell und sicher von einer Person senkrecht
hängend einzuspannen, anschließend zu operieren und danach wieder freizugeben. Dabei
soll der Vorteil ausgenutzt werden, daß das mit dem Kopf nach unten hängende Tier
weniger abwehrbereit ist und daher den Operationsvorgang weniger stören kann, als
ein liegendes Tier. Zum Einspannen soll es genügen, das Tier mit einer Hand, beispielsweise
mit der linken Hand, an den Hinterbeinen zu halten und mit der anderen Hand alle
zum Einspannen des Tieres in die Vorrichtung erforderlichen Maßnahmen auszuführen.
-
Erfindungsgemäß wird ein Operations ständer für Tiere vorgeschlagen,
der eine senkrechte Tragsäule enthält, an welcher zwei waagerecht abstehende gekrümmte
Haltebügel starr befestigt und übereinander angeordnet sind. Im Bereich des oberen
festen Haltebügels ist bevorzugt ein mit diesem zusammenwirkender zusätzlicher gekrümmter
Haltebügel waagerecht angeordnet. Die Krümmungen der Haltebügel sind bevorzugt ungefähr
halbkreisförmig ausgeführt. Das Tier läßt sich an den Hüften zwischen den beiden
oberen Haltebügeln, die eine etwa kreisförmige Öffnung bilden, festspannen. Es liegt
dann an dem unteren festen Haltebügel in dessen halbkreisförmiger Ausnehmung einseitig
an, Bevorzugt ist der zusätzliche Haltebügel an der Tragsäule in waagerechter Ebene
verschwenkbar gelagert. Auf diese Weise kann einer der beiden oberen Haltebügel
entsprechend der Größe des Tieres auf den anderen, festen Haltebügel zubewegt oder
von ihm fortbewegt werden. An der Tragsäule sind bevorzugt zwei Lagerlaschen befestigt
und mit fluchtenden Bohrungen übereinander angeordnet, durch welche
eine
mit dem verschwenkbaren Haltebügel verbundene senkrechte Schwenkachse hindurchgesteckt
ist.
-
Zur Durchführung der Schwenkbewegung ist bevorzugt am unteren Ende
der Schwenkachse ein waagerecht abstehender Betätigungshebel befestigt, Der verschwenkbare
Haltebügel, die Schwenkachse und der Betätigungshebel sind bevorzugt einstückig
ausgeführt und aus einem Rundeisen gebildet. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache
und billige Ausführung des verschwenkbaren Teiles, der Haltebügel, die Schwenkachse
und der Betätigungshebel können aus einer einzigen Eisenstange gebogen sein. Bevorzugt
sind daher die festen Haltebügel ebenfalls aus dem Rundeisen gebildet.
-
Um einerseits einen Schutz vor Korrosion der Haltebügel zu haben,
andererseits aber auch eine Oberfläche zu bekommen, bei deren Berührung das Tier
nicht verletzt wird, sind bevorzugt alle Haltebügel mit Schläuchen aus einem gummi-elastischen
Material überzogen. Diese Überzüge haben auch den Vorteil, daß das Tier an den Haltebügeln
nicht entlanggleiten kann, sondern daß die Reibung zwischen dem Haltebügel und dem
Körper des Tieres vergrößert ist.
-
Am freien Ende des Betätigungshebels ist bevorzugt eine Feststellstange
angelenkt, wobei die Anlenkstelle aus einer an dem Betätig ngshebel ausgebildeten
Öse und einer in diese eingreifenden und an der Feststellstange ausgebildeten öse
besteht. Eine solche Verbindung ist billig, die Ösen brauchen nur an die Enden der
Stangen angeschmiedet
zu werden, so daß sich eine umkomplizierte
gelenkige Verbindung ergibt. Um die Feststellstange in verschiedenen Positionen
festzuhalten, ist an der Tragsäule in der Höhe des Betätigungshebels bevorzugt eine
waagerecht abstehende Klemmgabel angeordnet, in welche die Feststellstanke einklemmbar
ist, Die Stellung des oberen verschwenkbaren Haltebügels kann daher in jeder beliebigen
Position arretiert werden, da nur die Feststellstange in der entsprechenden Position
an ihrem Umfang in die Klemmgabel eingeklemmtZUiferden braucht.
-
Der Operationsständer läßt sich leicht transportieren und an verschiedenen
Stellen im Schweingtall auf Trennwände aufstecken. Zu diesem Zweck sind bevorzugt
am unteren Ende der Tragsäule zwei in waagerecht er Richtung fluchtende Aufsteckfüße
ausgebildet.
-
Der Schutzumfang der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die beanspruchten
Einzelmerkmale, sondern auch auf deren lombination.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird Im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig.1 eine Seitenansicht des
Operationsständers; Fig.2 eine Draufsicht auf den Operationsständer; Fig.3 eine
perspektivische Ansicht des Operationsständers.
-
Der Operationsständer für Tiere besteht aus einer senkrechten Tragsäule
10, an deren unterem Ende zwei Aufsteckfüße 11 und 12 ausgebildet sind. Der Aufsteckfuß
11 wird von der Tragsäule 10 und einem daran angeschweißten Winkelstück 13 gebildet.
Als Ausgangsmaterial für die Tragsäule 10 kann ein gewöhnliches Stahlrohr verwendet
werden. Der Aufsteckfuß 12 befindet sich an einem Träger 14, der an der Tragsäule
10 angeschweißt ist und zunächst waagerecht absteht, dann jedoch in einem rechten
Winkel nach unten abgebogen ist. An dem abgebogenen Ende ist ein Winkelstück 15
angeschweißt, welches mit dem Träger 14 den Aufsteckfuß 12 bildet, Der Träger 14
kann ebenfalls aus einem gewöhnlichen Stahlrohr geformt sein. Mit den Aufsteckfüßen
11 und 12 läßt sich der Ständer auf eine Trennwand 16 aufstecken, beispielsweise
auf eine Holzplanke.
-
Daher müssen die Ausnehmungen der Aufsteckfüße 11 und 12 zueinander
fluchtend angeordnet sein. Ihre Ausnehmungen entsprechen der Dicke der Trennwand
16.
-
Am oberen Ende der Tragsäule 10 ist in waagerecht er Ebene ein fester
Haltebügel 17 angeordnet, der ungefähr die Form eines Halbkreises hat. Die Befestigung
des Haltebügels 17 an der Tragsäule 10 ist eine Schweißverbindung.
-
Senkrecht unter dem Haltebügel 17 ist ein ebensolcher so Haltebügel
18 so an der Tragsäule 10 befestigt, daß das zu behandelnde Tier an den beiden Haltebügeln
17 und 18 anliegen kann. Ein verschwenkbarer Haltebügel 19 ist im Bereich des oberen
festen Haltebügels 17 mit seinem einen Ende an der Tragsäule 10 gelagert. Dieser
Haltebügel 19 ist ebenfalls ungefährt halbkreisförmig ausgeführt und wirkt mit dem
Haltebügel 17 so zusammen, daß beide Haltebügel 17 und 19 eine nahezu kreisförmige
Öffnung bilden.
-
Alle drei Haltebügel 17, 18 und 19 sind aus Rundeisen gebogen und
mit einem gummi-elastischen Schlauch überzogen.
-
Der verschwenkbare Haltebügel 19 ist am oberen Ende einer parallel
zu der Tragsäule angeordneten senkrechten Schwenkachse 20 befestigt, die in zwei
an der Tragsäule 10 befestigten Lagerlaschen 21 und 22 gelagert ist. Die Schwenkachse
20 ist durch miteinander fluchtende Bohrungen der oberen Lagerlasche 21 und der
unteren Lagerlasche 22 hindurchgesteckt. An ihrem unteren Ende ist die Schwenkachse
20 fest mit einem Betätigungshebel 23 verbunden, der von der Schwenkachse 20 in
waagerechter Richtung absteht. Der verschwenkbare Haltebügel 19, die Schwenkachse
20 und der Betätigungshebel 23 sind einstückig ausgeführt, und zwar aus einem Rundeisen
gebogen.
-
Am freien Ende des Betätigungshebels 23 ist eine Öse 24 ausgebildet,
in die eine öse 25 einer Feststellstange 26 eingreift. Diese Öse 25 befindet sich
an einem Ende der Feststellstange 26. In der Höhe des Betätigungshebels 23 ragt
von der Tragsäule 10 eine daran angeschweißte Klemmgabel 27 waagerecht in den Bereich
der Feststellstange 26 hinein, so daß die Feststellstange 26 an verschiedenen Stellen
ihres Umfanges in die Klemmgabel 27 eingeklemmt werden kann. Entsprechend der Stellung
der Feststellstange 26 an der Klemmgabel 27 ist damit auch die Stellung des verschwenkbaren
Haltebügels 19 gegenüber dem oberen festen Haltebügel 17 festgelegt. Es lassen sich
also durch Verschwenken des Haltebügels 19 über Schwenkachse 20, Betätigungshebel
23 und Feststellstange 26 stufenlos verschiedene freien Querschnitte der beiden
zusammenwirkenden Haltebügel 17 und 19 einstellen und festlegen, je nach der Dicke
des einzuspannenden und zu behandelnden Tieres.
-
Die Arbeitsweise mit dem erfindungsgemäßen Operationsständer geschieht
wie folgt. Im Stall wird zunächst der einfach aufgebaute Ständer mit seinen Aufsteckfüßen
11 und 12 auf eine Trennwand 16 aufgesetzt. Dann wird der verschwenkbare Haltebügel
19 durch Betätigung der Feststellstange 26 von dem oberen festen Haltebügel 17 abgeschwenkt.
Diese Tätigkeit kann mit der rechten Hand durchgeführt werden. Nun wird das Ferkel,
welches an den Hinterbeinen mit der linken Hand erfaßt worden ist, an den oberen
Haltebügel 17 und den unteren Haltebügel 18 seitliche angelegt . Mit der rechten
Hand wird nun über die Feststellstange 26 der Haltebügel 19 soweit zum Haltebügel
17 verschwenkt, bis das Tier dort an den Hüften eingeklemmt ist. In dieser Lage
des Haltebügels 19 und der entsprechenden Lage des Betätigungshebels 23 wird die
Feststellstange 26 in die Klemmgabel 27 geklemmt, so daß der Haltebügel 19 eine
starre Position hat. Nun können die die Hinterbeine des Tieres von der linken Hand
und Feststellstange26 vonder rechten Hand losgelassen werden, so daß beide Hände
für den Operationsvorgang zur Verfügung stehen. Das mit dem Kopf nach unten hängende
Tier wird von dem Ständer festgehalten. Nach Beendigung des Operationsvorganges
wird in entsprechender Reihenfolge das Tier ergriffen und durch Lösen des Haltebügels
19 über die Feststellstange 26 aus dem Ständer herausgenommen.