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Vorrichtung zum Mischen und Austragen pastöser, flüssiger
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oder gasförmiger medien Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Mischen, vorzugsweise zum dosierten Mischen und Austragen, wenigstens zweier pastöser,
flüssiger oder gasförmiger Medien. Zum dosierten Mischen für ein bestimmtes luischverhältnis
zweier oder mehrerer pastöser Substanzen ist bereits bekannt, diese in maßstabgetreuer
länge aus Tuben herauszudrücken und dann in üblicher Speise von Hand aus miteinander
zu vermischen. Ganz abgesehen davon, daß auf diese Art nur pastenförmige Substanzen
und keine liquieden oder gasförmigen Medien miteinander mischbar sind, ist es auch
beim Mischen
pastenförmiger Steife nachteilig, wenn diese vorteilhaft
mit möglichst wenig Luft in Berührung kommen bzw. nahezu keimfrei miteinander dosiert
vermischt und in eine vorhandene Form injiziert werden sollen. Darüberhinaus ist
das Durchsetzen und Vermischen einer Substanz mit einer anderen von Hand aus durch
Kneten oder Spachteln usw., ob direkt oder indirekt durch eine Folie hindurch, s-tets
unvollkommen, so daß die Substanzen nur außerordentlich selten in gewünschter Weise
einwandfrei homogen durchgemischt sind.
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Durch die ßrfindung soll nun eine ~«forrichtung eingangs erwahnter
Art geschaffen werden, durch die die Nachteile des bekannten Durchmischens vermieden
werden und mit der die zu mischenden Substanzen nahezu ohne Luftberührung und keimfrei
in die Vorrichtung einbring- und darin mischbar und außerdem auch flüssige und gasförmige
Medien in gleicher Weise in den erforderlichen Volumenwerten dosiert zur Mischung
einfüllbar sind, und mit der gleichen Vorrichtung auch ausgetragen werden können,
d.h. ohne daB sie dazu erst unigefüllt werden müßten.
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Erfindungsgemäß ist das bei einer Vorrichtung zum dosier-ten Mischen
wenigstens zweier hochviskoser, flüssiger oder gasförmiger Medien durch einen Z
linder mit verschließbaren Büll- und einer verschließbaren Austrittsanordnung für
das
viischgut, sowie wenigstens einen darin axial bewegbaren doppelwandigen
Zylinderkolben mit in jeder Wand deckungsgleich zueinander angeordneten Durchbrechungen
möglich, wobei wenigstens eine Wand rel tiv zur anderen in ihrer Ebene verdrehbar
ist.
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weitere Merkmale der .,erfindung sind an lland der Zeichnung, in der
zwei Ausführungsbeispiele davon dargestellt sind, näher verans@haulicht.
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@s zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgeLiä3e Vorrichtung zum Mischen und
Austragen zweier unterschiedlicher iviedien miteinander, Fig. 2 eine Vorrichtung
zum Mischen dreier unterschiedlicher lviedien miteinander, Fig. 3 eine Vorrichtung
zum Mischen zweier unterschiedlicher Medien miteinander als eine Spritze ausgebildet
im Schnitt bei Kolbenstellung in zylindermit-te, - Trennstellung -Fig. 4 eine Vorrichtung
gemäß Fig. 3 bei Kolbenstellung im Bereich der unteren Stirnseite, - Mischstellung
-Fig. 5 eine Vorrichtung gemaß Fig. 3 bei Kolbenstellung im Bereich der oberen Stirnseite,
- Austragstellung -Fig. 6 doppelwandiger Zylinderkolben in Verschlußverdrehung relativ
zueinander für die in jeder Wand vorgesehenen Durchbrechungen in Daraufsicht, Schnitt
B-B, Fig. 3,
Fig. 7 doppelwandige Zylinderkolben mit offenstellung
relativ zueinander für die in j weder Wand vorgesehenen Durchbrechungen in Daraufsicht,
Schnitt C-C, Fig. 4, und Fig. 8 Anschlagführung für die Verschluß-und Offenstellung
der doppelwandigen Zylinderkolben gemäß den Fig.
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6 und 7 nach der Schnittlinie A-A, Fig. 1.
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Die in Fig. 1 gezeigte Misch- und Austragvorrichtung im weiteren kurz
kIischvorrichtung genannt besteht aus einem Zylinder 1 mit in Nähe dessen beider
Stirnseiten 2,3 befindlichen Füllanordnungen, im vorliegenden Fall Magnetventilen
4,5 zum Einbringen der miteinander zu vermischenden Substanzen und einer in einer
der beiden Stirnseiten angebrachten Austrittsanordnung, hier ebenfalls ein Magnetventil
6, zum Austritt der miteinander bereits vermischten Substanzen, sowie einem über
eine koaxiale Kolbenstange 7 axial im Zylinder hin- und herbewegbaren doppelwandige;l,
d.h. aus zwei für sich selbständigen Kolbenscheiben 8,9 zusammengesetzten Kolben,
der für die beiden Substanzen als Trennscheibe wirkt. Jede der beiden.Kolbenscheiben
8,9 weist deckunOsgleich relativ zueinander Durchbrechungen 10 bzw. 11 auf. Beide
Scheiben bilden einheitlich zusammen den Kolben bzw. Trennschieber und keine ist
von der anderen f..r sich trennbar, jedoch ist eine Scheibe gegenüber der anderen
in ihrer Ebene axial verdrehbar, so daß jeweils die Durchbrechungen 11 der einen
Kolbenscheibe
9 von Flächenteil 12 der anderen Kolbenscheibe 8 und umgekehrt abgedeckt werden
können, Fig. 6 und 7.
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Zu diesem Zweck ist die Kolbenstange 7 zweiteilig, Fig. 3, und weist
einen äußeren hohlen Kolbenstangenteil 13 und einen darin drehbar gelagerten inneren
Kolbenstangenteil 14 auf. Am zylinderseitigen sunde des äußeren Kolbenstangenteils
13 ist die Kolbenscheibe 9 und am Ende des inneren Eolbenstangenteils 14 die Kolbenscheibe
8 befestigt. Zweckmäßig sind ein Kolbenstangenteil 13 und demgemäß auch die daran
befestigte Kolbenscheibe 9 nicht rotierbar. Die Scheibe 8 ist demgegenüber relativ
zur Scheibe 9 über die Eolbenstangen 14 verdrehbar, so daß die Durchbrechungen 10
der beiden Kolbenscheiben 8, 9 je nach verdrehung der Scheibe 8 entweder deckungsgleich
übereinanderliegend die durch den Kolben bzw. Trennschieber voneinander separierten
Füllräume 15, 16 für die einzeln miteinander zu vermischenden Medien verbinden,
wie die Stellung der Trennschieber in Fig. 7 zeigt, oder aber durch den jeweiligen
Flächenteil 12 voneinander trennen, Fig. 6. Das definierte Öffnen- bzw. Verschließen
der beiden Füllräume 15, 16 erfolgt hier durch einen entsprechend vorprogrammiert
geschalteten Verstellmotor 17, der über ein Zahnradvorgelege 18 den äußeren Kolbenstangenteil
13 und mit diesem die am anderen Ende der Kolbenstangen befestigte Kolbenscheibe
8 relativ zur feststehend angeordneten Kolbenscheibe 9 verdreht. Der Kolben wird
im Zylinderinneren über die Kolbenstange durch einen Schubkurbelantrieb 19 zum Mischen
beider Substanzen und schließlich zum Austragen
axial hin- und
herbewegt.
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In den weiteren Ausführungsbeispielen, bei denen die gleichen Teile
die gleichen Bezugszeichen haben, sind in Fig. 2 zum Mischen dreier unterschiedlicher
Medien miteinander im ylinder 1 beidseitig
kolben 21, 22 vorgesehen, die das Zylinderinnere in drei Püll- und späterhin Mischräume
23, 24 und 25 unterteilen, in die demgemäß drei Einfüllanordnungen 26, 27 und 68,
die ebenfalls Magnetventile sein können, zum Einbringen der zu disc enden Substanz,
sowie eine Austrittsanordnung 29 zum Ausführen der durchgemischten Substanz münden.
Die übrigen Merkmale, und zwar die Doppelwandigkeit des Kolbens mit den Durchbrechungen
10, 11 in den Scheiben 8, 9, sowie die Verdrehbarkeit einer dieser Scheiben und
der Schubkurbelantrieb 19 zum axialen Bewegen der KolDens-tangen 7 mit den Kolben
8, 9, sind in gleicher Weise ausgestaltet wie die Vorrichtung zum Mischen zweier
unterschiedlicher Medien in Fig. 1.
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In weiterer Ausführung der Erfindung ist die forrich-t-ung als eine
Spritze ausgebildet, wobei die wesentlichen Bunktionsteile, wie der Zylinder 1 der
doppelwandigen Kolben mit den deckungsgleichen Durchbrechungen in jeder Kolbenscheibe,
sowie Einfüll- und Austrittsanordnungen und die Kolbenstangen mit Ausnahme Seringfügiger
Modifizierungen gleich ind. Anordnungen 30, 31 zum Einfüllen der zu mischenden Substanzen,
sowie eine verschließbare unordnung 32 zur Abgabe des Mischgutes
sind
in den Sti-rn seiten, 2, 3 angebracht. Die Einfüllanordnungen 30, 31 können Kugelventile
und dergleichen sein, während die Austrittsanordnungen 32 zweckmäßig eine axial
auf einer Stirnseite angeordnete Ausgußtülle 33 mit einem axial in diese eingeführten
Verschlußstopfen 34 ist.
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dieser Verschlußstopfen 34 weist einen rohrförmigen Teil 41 und einen
das Innere des Zylinders 1 verschließenden, entfernbaren Tüllenverschluß 42 auf.
Dadurch kann durch entsprechendes Ein- bzw. Aufbringen dieses Verschlußstopfens
in bzw. auf die Ausgußtülle 33 das Zylinderinnere zum Durchmischen der Substanzen
entweder verschlossen, Fig. 3, oder bei nunmehr entferntem Tüllenverschluß 42 und
aufbringen des Verschlußstopfens 34 auf die Ausgußtülle, Fig. 5, zum Austritt der
durchgemischten Substanzen geöffnet werden. Es ist natürlich auch denkbar, das Innere
des Zylinders durch bloßes Entfernen des Verschlußstopfens aus der Ausgußtülle nach
außen hin zu öffnen. Diese Differenzierung,die Mischsubstanz mit oder ohne Verschlußstopfen
austreten zu lassen, richtet sich hierbei danach, ob die Ausgußtülle eine kleine
Düsenöffnung z.B. zum Injizieren der Substanz in sehr fragiele Formen und dgl. aufweisen
muß, oder eine Austrittsöffnung in üblicher Weise zur Abgabe der Mischsubstanz genügt.
Bei vorliegender Mischspritze werden die axialen Kolbenbewegungen von Hand aus durchgefihrt,
so daß ein ;ichubkurbelantrieb entbehrlich ist. Daher ist das außenseitige bunde
der Kolbenstangen 13, 14 jeweils mit einem Handteller
35, 36 abgeschlossen,
von denen einer relativ zum anderen in Umfangsrichtung (Winkel d ) bewegt werden
kann.
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Die
über den Kolbenstangenteil 13 verbundene Kolbenscheibe 8
folgt den von oben eingeleiteten Drehbewegungen. Am unteren Handteller 35 ist die
nicht verdrehbare Kolbenscheibe 9 angebracht. Durch das Rotieren der anderen Kolbenscheibe
8 können die Durchbrechungen lo1 11 in beiden Scheiben entweder deckungsgleich die
Füllräume 15, 16 miteinander verbindend übereinander zu liegen kommen oder aber
die Flächen beider Scheiben verschließen die Durchbrechungen gegenseitig, so daß
die Füllräume 15, 16 voneinander getrennt sind. Zum exakten Festlegen der Auf- un.d
Schließstellung sind in der Oberfläche des unteren Handtellers 35 eine Ausnutzung
37 entsprechend der Länge und dazu auf der Unterfläche 4es oberen Handtellers 36
ein in diese Ausnutzung eingreifender Begrenzungsbolzen vorgesehen, der nach Verdrehen
des oberen Handtellers in einem Winkel nach der einen oder anderen Seite hin am
Nutenende anschlägt und so eine Öffnung oder Sperrung (Trennung) einwandfrei definiert,
Fig. 8. Zur optischen Kennzeichnung der beiden Verdrehmöglichkeiten sind zweckmäßig
die Umfangsflächen der handteller beispielsweise durch Farbpunkte 39 die auch Kerben
oder Bohrungen sein können markiert.
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bs soll noch darauf hingewiesen werden, daß die Mischvorrichtung bei
völlig eingefahrenen Kolbenstangen ein bestimmtes errechenbares Volumen im Zylinderinnenraum
einnimmt, i'ig.4.
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Dad@rch bedingt kann dieser @nnenraum, um die @inwandfreie Funktion
der Vorrichtung zu garantieren, nur um dieses Volumen 40 als Nichtmaterie verringert,
mit der zu mischenden Substanz gefüllt werden.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung ist folgende: Zum Vermisc-en von
substanzen werden die einzelnen Füllräume, die durch die jeweilige Kolbenstellung
in ihrer Größe definiert sind, über ihre Einfüllanordnungen, vermindert um den Anteil
der Nichtmaterie, Dei geschlossenen Durchbrechungen des Zylinderkolbens gefüllt,
wobei auf die Entlüftung des Zylinderraumes zu achten ist. Im Anschluß daran wird
der oDere @andteler in Offenstellung gedreht, so daß die Durchbrechungen in den
Kolbenscheiben deckungsgleich übereinander zu liegen kommen und die Füllräume nunmehr
miteinander verbinden. In dieser Mischbereitschaftslage des Kolbens werden die bzw.
der Kolben bis zu dem unteren und oberen Totpunkt kräftig axial hin- und herbewegt.
Die einzelnen Substanzen werde durch die Durchbrechungen hindurch gedrückt und vermischen
sich miteinander. Durch mehrfaches hin- und Herschieben des Kolbens wird eine entsprechend
innige Durchmischung der einzelnen Substanzen bzw. Medien auf einfache leise erreicht.
Hierbei ist es au3erordentlich einfach, die zu mischenden Substanzen sehr genau
zu dosieren, was entweder durch eine @nzubringende Schauglasskala mit darauf aufgetragenen
Volumeneinheiten, z.B. cm3, in Lange des
Zylinders im Zylindermantel
geschenen kann oder aber durch vorgehende entsprechende Dosierung der einzubringenden
Füllmenge. Zum Austragen der gemisch@en Subs@unz werden nach Hochschieben des Kolbens,
Fi6. 5, durch verdrehen des oberen hand-tellers relativ zum unteren die Durchbrechungen
im Kolben wie vorstehend beschrieben in Verschlußstellung verdreht, der die Austrittsöffnung
verschließende Verschlußstopfen 34 wird entweder ganz abgenommen oder ab- und in
um@ekehrter Richtung an die Ausgußtülle wieder aufgeschraubt @nd der Teil 41 entfernt,
so daE nunmehr ein freier Aus ng aus dem Zylinderinneren n ch au@en geschaf@en ist
und nun die durchgemischte @ubstanz nach Abwartsbewegen des Kolbens, der nun wie
eine @eschlossene Scheibe wickt, nach untenhin aus der Tülle austreten kann. Dadurch
kann man das Gemisch, das meistens ein aushärtendes Produkt darstellt, in jede Form
injizieren.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die DurchbrechunÒen in den Kolbenscheiben
nicht an eine Kreisform gebunden sind, sondern auch eine ovale oder eckige Form
haben, oder auch langlöcher oder schräge Drallbohrungen sein können. Auf diese Weise
ist noch eine günstigere Durchmischung zu erzielen.
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auch soll noch darauf hingewiesen werden, daß mit der Misch vorrichtung
auch pulverförmige und flüssige wie @uch hochviskose
Medien miteinander
in vorstehend beschriebener Weise verwischt und ausgetragen werden können.
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Der besondere Vorteil dieser Mischvorrichtung besteht vorallem darin,
daß zwei @der mehrere Medien aufgrund ihrer chemischen Eigensc@@ften -d.h. bedingt
durch ihr Reaktionsverm@gen und durch Veränderungen der physikalischen Eigenschaften
nach dem Vermischen - erst kurz vor der Verarbeitung mi@einander vejijischt zu werden
brauchen und andererseits das Mischprodukt nach dem Mischvorgang mit der gleichen
Vorrichtung aus dieser heraus unmittelbar in eine gegebene Form injiziert werden
kann.