DE2824591B1 - Schmelzvorrichtung fuer Sprengstoff - Google Patents
Schmelzvorrichtung fuer SprengstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schnellen kontinuierlichen Schmelzen von Sprengstoff, mit einem
Aufgabekasten für den ungeschmolzenen Sprengstoff, einer Auffangwanne für den geschmolzenen Sprengstoff
unterhalb des Aufgabekastens, und mit einem den Boden des Aufgabekastens bildenden Schmelzrost,
welcher mehrere parallele und voneinander beabstandete Heizrippen umfaßt, die durch ein im Inneren
fließendes Heizmedium erwärmbar sind und einen keilförmigen, mit der Spitze nach oben weisenden
Querschnitt haben.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der US-PS 27 845 bekannt. Sie dient zum ersten Aufschmelzen
von festem, z. B. in Form von Granulat, Schuppen oder Stücken vorliegenden Sprengstoff, und zwar insbesondere
von Trinitrotoluol oder von Mischungen aus Trinitrotoluol und Hexogen, Trinitrotoluol und Ammoniumnitrat
oder Trinitrotoluol/Hexogen/Aluminium. Der ungeschmolzene Sprengstoff sinkt aus dem
Aufgabekasten auf den Schmelzrost, wo er in Kontakt mit den von innen her beheizten Heizrippen in
Schmelze übergeht und durch die Spalte zwischen den einen festen Abstand voneinander aufweisenden Heizrippen
hindurch in die von außen indirekt beheizte Auffangwanne abtropft. Aus der Auffangwanne kann
der geschmolzene Sprengstoff entweder direkt, z. B. durch Eingießen in Geschoßkörper, verarbeitet oder
noch einer weiteren Bearbeitung, z. B. in einem Schmelz- und Temperierkessel unterzogen werden, wo
der Schmelzvorgang durch Zugabe weiterer fester
ίο Bestandteile fortgesetzt und die Schmelze auf genaue
Gießtemperatur gebracht wird.
Alle Schmelzvorrichtungen für Sprengstoff unterliegen strengen Sicherheitsbestimmungen. So ist die
Differenz zwischen der Temperatur des Heizmediums und der Schmelztemperatur des Sprengstoffes auf einen
relativ niedrigen Maximalwert von nur einigen Grad Celsius beschränkt. Deswegen läßt sich die Schmelzleistung
der eingangs genannten Vorrichtung nicht durch einfache Erhöhung der Temperatur des Heizmediums in
den Heizrippen verbessern. Häufig ist die Schmelzleistung aber auch dadurch begrenzt, daß die entstehende
Schmelze nur eine bestimmte Höchsttemperatur haben soll oder darf, was sich gerade bei Sprengstoffmischungen,
die eine vergleichsweise niedrige Schmelzwärme haben, nur dadurch sicherstellen läßt, daß man das
Heizmedium nur mit einer noch unterhalb der Sicherheitsgrenze liegenden Temperatur einsetzt. Dann
aber arbeitet die Vorrichtung nicht mit der theoretisch maximal möglichen Schmelzleistung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Schmelzvorrichtung so auszugestalten,
daß bei den verschiedensten zur Verarbeitung kommenden Sprengstoffen eine bestimmte Temperatur
der Sprengstoffschmelze erhalten werden kann, ohne daß damit eine Einbuße an der unter Beachtung der
Sicherheitsvorschriften maximalen Schmelzleistung verbunden ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der gegenseitige Abstand der Heizrippen des
Schmelzrostes und damit die lichte Weite der Spalte zwischen den Heizrippen verstellbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine Abkehr von einer Arbeitsweise, bei der stets sämtlicher
dem Schmelzrost zugeführter Sprengstoff an den Heizstäben in Schmelze übergeht und damit die
Temperatur der entstehenden Sprengstoffschmelze zwangsläufig in der Nähe der Temperatur des
Heizmediums liegt. Vielmehr kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Temperatur der Schmelze durch
einfache Vergrößerung des Abstandes zwischen den Heizrippen gesenkt werden. Bei Vergrößerung des
Abstandes gelangt nämlich ein bestimmter Anteil ungeschmolzenen Sprengstoffes durch die Spalte
zwischen den Heizrippen hindurch. Dieser Anteil schmilzt erst in der bereits entstandenen Sprengstoffschmelze
und kühlt diese durch Entziehung der erforderlichen Schmelzwärme ab. Je größer der
Abstand zwischen den Heizrippen ist, desto größer ist auch der hindurchgelangende Anteil ungeschmolzenen
Sprengstoffes und desto niedriger wird die Temperatur der Sprengstoffschmelze. Die Verstellbarkeit des
Abstandes ist also ein einfaches Instrument zur genauen Einstellung einer bestimmten Temperatur der Sprengstoffschmelze.
Da hierzu keine Veränderung der Temperatur des Heizmediums notwendig ist, bleibt bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung die maximal mögliche Schmelzleistung stets erhalten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der neuen
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der neuen
Vorrichtung wird die Veränderbarkeit der lichten Weite der Spalte zwischen den Heizrippen dadurch erreicht,
daß jeweils benachbarte Heizrippen relativ zueinander in der Höhe verstellbar sind. Mit der Höhenverstellung
geht eine Veränderung der Spaltweite wegen der keilförmigen Querschnittsform der Heizrippen einher.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Höhenverstellung mittels eines gemeinsamen, z.B. von Hand betätigbaren
Hebelmechanismus.
Bei einer anderen Ausführungsform wird die Veränderung der Spaltweite dadurch erreicht, daß die
Heizrippen in horizontaler Richtung gegeneinander verschoben werden, was am besten mittels eines
Scherengitters geschieht, mit dem die Heizrippen gekoppelt sind.
Es hat sich gezeigt, daß zur Erzielung hoher Schmelzleistungen der Druck, mit dem der feste
Sprengstoff auf den geneigten seitlichen Flächen der Heizrippen lastet, möglichst groß sein sollte. Dies wird
in einfachster Weise durch das Gewicht des ungeschmolzenen Sprengstoffes selber erreicht, wozu der
Aufgabekasten mit einer entsprechend großen Füllhöhe beschickt wird. Alternativ oder zusätzlich kann eine
Druckerhöhung an den Heizrippen durch Beaufschlagung der Unterseite des Schmelzrostes mit Unterdruck
vorzugsweise in der Weise erreicht werden, daß die Auffangwanne nur am Schmelzrost offen ist und einen
Stutzen zum Anschluß an eine Unterdruckquelle aufweist. Hiermit können auch die entstehenden
Dämpfe usw. abgesaugt werden, obwohl man natürlich den Unterdruck höher wählen wird, als es der Fall wäre,
wenn nur die Dämpfe abgesaugt werden sollen. Schließlich kommt als Maßnahme zur Druckerhöhung
auch ein Stempel im Aufgabekasten in Frage, der den ungeschmolzenen Sprengstoff zusätzlich belastet.
Die Heizrippen neigen am ehesten an ihren in den ungeschmolzenen Sprengstoff weisenden Spitzen beziehungsweise
Scheiteln zu einer Abkühlung unter die Schmelztemperatur des Sprengstoffes mit der unangenehmen
Folge, daß sich dort Sprengstoff-Verkrustungen bilden. Dieser Erscheinung kann wirksam durch
eine Abrundung der Heizrippen an den Spitzen begegnet werden. Außerdem können die Heizrippen
zur Vergrößerung der Wärmeübertragung profiliert sein.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten anhand eines schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine zur Hälfte geschnittene Seitenansicht einer Vorrichtung zum Schmelzen von Sprengstoff in
Richtung des Pfeils 1 in F i g. 2,
Fig.2 einen senkrechten Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1, gesehen in Richtung des
Pfeiles2inFig.l,
Fig.3 den Ausschnitt X aus Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung.
Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung zum schnellen kontinuierlichen Schmelzen von Sprengstoff
umfaßt einen Aufgabekasten 1 für ungeschmolzenen Sprengstoff und darunter eine Auffangwanne 2 für den
geschmolzenen Sprengstoff. Die Auffangwanne 2 weist einen beheizbaren Abflußstutzen 7 zusammen mit
einem Ablaßventil 8 (nur in Fig.2 gezeigt) für den
geschmolzenen Sprengstoff auf. Die Auffangwanne 2 ist zur indirekten Beheizung des geschmolzenen Sprengstoffes
von einer Heizschlange 9 mit einem Zulaufitrfir
10 umschlossen, an dem ein Heizmedium, z. B. Wasser
eingeleitet wird.
Der Boden des Aufgabekastens 1 ist von einem Schmelzrost 20 gebildet, welcher mehrere zueinander
parallele und voneinander beabstandete Heizrippen 21 umfaßt. Jede Heizrippe 21 ist als geschlossenes Rohr
ausgebildet, das einen keilförmigen, mit der abgerundeten Spitze 22 nach oben weisenden Querschnitt hat,
dessen Keilwinkel an der Spitze 22 ein spitzer ist Zwischen den Heizrippen befindet sich jeweils ein
Zwischenraum bzw. Spalt 28.
Aufgrund des keilförmigen Querschnitts der Heizelemente können die Spalte in der Weite verstellt werden,
indem jede zweite Heizrippe 21 angehoben oder gesenkt wird, vergleiche F i g. 3. Hierzu dient ein für alle
Heizrippen gemeinsamer und mit diesen gekuppelter Hebelmechanismus 29, der außerhalb des Aufgabekastens
1 von Hand betätigt werden kann.
Die Heizrippen 21 werden im Inneren mit einem Heizmedium, z. B. Wasser, beheizt, das über ein äußeres
Sammelrohr 31 zuläuft und über ein gleichartiges Sammelrohr 32 auf der anderen Seite der Vorrichtung
abläuft. Mit den Sammelrohren 31 und 32 sind die Heizrippen über flexible Anschlüsse 34 verbunden, die
das Anheben und Absenken ermöglichen.
Im Betrieb wird umgeschmolzener Sprengstoff in den Aufgabekasten 1 gefüllt, wo er auf den Schmelzrost 20
fällt und an den Heizrippen 21 sofort in flüssige Schmelze übergeht, die durch die Spalte 28 in die
beheizte Auffangwanne 2 fließt Wird mittels des Hebelmechanismus 29 der Abstand zwischen den
Heizrippen beziehungsweise die Weite der Spalte 28 vergrößert, gelangt ein Teil des Sprengstoffes ungeschmolzen
durch die Spalte 28 hindurch in die Sprengstoffschmelze und wird erst dort geschmolzen,
was zu einer niedrigeren Temperatur der Sprengstoffschmelze führt Die gewünschte Temperatur kann durch
Einstellung der Spalt-Weite gesteuert werden, ohne daß
dazu die Temperatur des Heizmediums für die Heizrippen verändert wird.
Je höher der ungeschmolzene Sprengstoff auf dem Schmelzrost lastet, umso größer wird die Schmelzleistung,
da durch den Massedruck der feste Sprengstoff in den Flüssigkeitsfilm auf dem Schmelzrost gepreßt wird
und dadurch eine Verbesserung des Wärmeübergangs erfolgt. Dieser Effekt läßt sich noch durch Erzeugung
eines Unterdrucks unterhalb des Schmelzrostes 20 steigern, wozu die nur zum Schmelzrost hin offene
Auffangwanne mit einem Anschluß-Stutzen 15 für eine Unterdruck-Quelle versehen ist Alternativ kann der
ungeschmolzene Sprengstoff mit einem gestrichelt dargestellten Stempel 16 im Aufgabekasten belastet
werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum schnellen kontinuierlichen Schmelzen von Sprengstoff, mit einem Aufgabekasten
für den ungeschmolzenen Sprengstoff, einer Auffangwanne für den geschmolzenen Sprengstoff
unterhalb des Aufgabekastens und mit einem den Boden des Aufgabekastens bildenden Schmelzrost,
welcher mehrere parallele und voneinander beabstandete Heizrippen umfaßt, die durch ein im
Inneren fließendes Heizmedium erwärmbar sind und einen keilförmigen, mit der Spitze nach oben
weisenden Querschnitt haben, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige Abstand
der Heizrippen (21) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils benachbarte Heizrippen (21)
relativ zueinander in der Höhe verstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Höhe verstellbaren
Heizrippen (21) mittels eines Hebelmechanismus betätigbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizrippen (21) in horizontaler
Richtung gegeneinander verschiebbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizrippen (21) mit einem
Scherengitter gekoppelt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizrippen (21) im
Querschnitt an der Spitze (22) abgerundet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiziippen (21)
profiliert sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangwanne (2)
nur am Schmelzrost (20) offen ist und einen Stutzen (15) zum Anschluß an eine Unterdruckquelle
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufgabekasten (1)
einen Stempel (16) zur Belastung des ungeschmolzenen Sprengstoffs aufweist.
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