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Gerät zum Bestrahlen erkrankter Haut
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mit UV-Licht Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Bestrahlen erkrankter
Haut mit UV-Licht mit einem Träger und mehreren auf diesem Träger angeordneten UV-Lampen.
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Zur äußerlichen Behandlung der Psoriasis vulgaris ist die Photochemo-Therapie
in den letzten Jahren entwickelt worden, die auf dem Zusammenwirken von langwelligem
ultraviolettem Licht und einer photo-sensibilisierenden Substanz besteht. Die photo-sensibilisierende
Substanz wird entweder äußerlich auf die Haut aufgebracht oder oral appliziert.
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Es sind Bestrahlungsgeräte bekannt, bei denen der Patient auf einer
Liege ruht und von über ihm angeordneten und von einem Träger getragenen W-Lampen
bestrahlt wird.
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Bei diesen Geräten werden auch solche Körperteile bestrahlt, deren
Haut nicht erkrankt ist. Da die orale Applikationsform bevorzugt wird, sind diese
Hautbereiche ebenfalls sensibilisiert und zeigen
die entsprechenden
Reaktionen bei Bestrahlung mit langwelligem UV-Licht.
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Es gibt Hauterkrankungen, wie die Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall),
die den menschlichen Kopf beschränkt sind und photo-chemotherapeutisch behandelt
werden können.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät zum
Bestrahlen erkrankter Haut mit UV-Licht zu schaffen, das die Bestrahlung des menschlichen
Kopfes ermöglicht, ohne daß andere Hautpartien des menschlichen Körpers in größerem
Ausmaße gleichzeitig bestrahlt werden.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Bestrahlung des menschlichen
Kopfes der Träger haubenartig ausgebildet ist und die W-Lampen auf der Innenwandung
der Haube im wesentlichen in gleichmäßiger Verteilung angeordnet sind.
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Durch die Anpassung des Trägers an den zu bestrahlenden Kopf wird
sichergestellt, daß das UV-Licht im wesentlichen nur den Kopf beleuchtet und die
Augen des zu behandelnden Patienten schon sehr weitgehend gegenüber dem UV-Licht
abgeschirmt werden.
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Vorzugsweise ist zwischen dem unteren Kantenbereich der Haube und
dem zu bestrahlenden Kopf eine Abdichtanordnung gegenüber UV-Licht vorgesehen, die
an der Oberfläche des Kopfes anliegt. Durch die Abdichtanordnung ist gewährleistet,
daß auf die gegenüber UV-Licht empfindlichen Augen kein UV-Licht gelangt.
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Zweckmäßigerweise weist die Abdichtanordnung ein an dem Kopf anliegendes,
ein- oder mehrteiliges längliches Anpaßelement und mindestens eine elastische Bahn
auf, die mit dem Kantenbereich des Trägers und dem an dem Kopf anliegenden Anpaßelement
verbunden ist derart, daß eine Bewegung des Kopfes relativ zum Träger unter Aufrechterhaltung
der Abdichtung möglich ist.
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Die elastische Bahn kann aus einem dehnbaren Material bestehen, wie
Kunststoff oder einem geeigneten Gummi, oder kann balgenartig ausgebildet sein.
Natürlich müssen die verwendeten Materialien gegenüber UV-Strahlung eine ausreichende
Lebensdauer aufweisen.
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Das Anpaßelement besteht aus mindestens zwei jeweils einen Umfangsbereich
des Kopfes umgreifenden Teilen, deren Umgriffslängen relativ zueinander verstellbar
sind.
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Das Anpaßelement kann z.B. aus zwei gürtelartigen Elementen bestez.B.
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hen, die durch einen Klettenverschluß miteinander verbunden sind.
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Vorzugsweise sind die beiden Teile Bügel, die unter Formanpassung
an die Kopf form den Vorderkopf bzw. Hinterkopf umgreifen.
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Anstelle eines bügelartigen Anpaßelements kann auch ein Anpaßelement
in Form eines aufblasbaren Schlauches verwendet werden, der den ganzen Kopf umgreift.
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Zusätzlich kann die Dichtungsanordnung zwei jeweils ein Ohr übergreifende
Muscheln aufweisen, die mit dem Anpaßelement verbunden sind, um eine unnö#ige Bestrahlung
der bei oraler Applik#%-ion ebenfalls
sensibilisierten Ohren zu
vermeiden.
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Die elastische Bahn ist mit ihren der Innenfläche der Haube zugewandten
Kantenbereichen in Führungen geführt. Zu diesem Zwecke können die Kantenbereiche
der elastischen Bahn ggf. verstärkt ausgebildet sein.
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Auf dem Boden der Haube ist zweckmäßigerweise zur Kühlung des Kopfes
während der Bestrahlung ein Ventilator angeordnet und ist die Haube mit Zuström-
und Abströmöffnungen versehen derart, daß eine kühlende Strömung um den Kopf herum
aufgebaut wird.
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Der Haube ist eine Baugruppe zur Steuerung der Bestrahlung zugevorzugsweise
ordnet, die ~auf der Außenfläche der Haube angeordnet ist.
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Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren genauer besieben
werden. Es zeigt: eine 1 eine zum Teil als Schnitt dargestellte Seitenansicht des
Geräts, den prinzipiellen Aufbau der Steuerbaugruppe, Fig. 3 eine Teilaufsicht in
Blickrichtung der Pfeile 3-3 in Fig. 1, Fig. 4 eine der Fig. 3 vergleichbare Aufsicht
auf eine andere Ausführungsform und Fig. 5,6 Möglichkeiten für die Anordnung der
Haube im Raum.
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Das in der Fig. 1 gezeigte Gerät weist eine Haube 10 auf, die aus
zweI planen Seitenwänden 10a und 10b besteht, die sich im Normalfall
während
der Bestrahlung vertikal erstrecken. Zwischen den beiden Seitenwänden 1Oa und 1Ob
erstreckt sich eine Wand 10c, die im wesentlichen in der in der Fig. 1 gezeigten
Weise U-förmig gekrümmt ist. Die Seitenwände 1Oa und 1Ob sind in ihrem unteren Bereich
so geschnitten, daß das Gesicht des Patienten im wesentlichen frei bleibt.
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Mit Abstand vom Boden der Haube 10 ist eine mit Löchern 11a versehene
Platte 11 angeordnet, die einen am Boden der Haube 10 angeordneten Ventilator 12
vom Bestrahlungsraum 13 abtrennt. In dem unteren Randbereich der Haube 10 sind in
den Wänden 10a,1Ob und 10c Zuströmöffnungen 14 vorgesehen, durch die Frischluft
in den Bestrahlungsraum 13 eintreten kann, wie dies durch die Pfeile dargestellt
ist.
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Im Bereich des Haubenbodens sind Abströmöffflungen 15 vorgesehen.
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Bei Betrieb des Ventilators wird in der durch die Pfeile angedeuteten
Weise Luft aus dem Bestrahlungsraum 13 durch die öffnungen 15 11a abgesaugt und
durch die Abströmöffnungen ausgestoßen.
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Die Zuströmöffnungen und die Abströmöffnungen können in der in der
Fig. 1 rechts unten gezeigten Weise mit einer Abdeckung 16 verse-UV-hen sein, um
eine unnötige Belastung des medizinischen Personals zu vermeiden.
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Wie in der Fig. 1 schematisch-angedeutet ist, sind in dem Innenraum
mehrere W-Lampen 17 derart angeordnet, daß eine im wesentlichen gleichförmige Bestrahlung
des in den Bestrahlungsraum hineinragenden Kopfes K gewährleistet ist. Die Haarwuchsgrenze
am
Kopf K ist durch die punktierte Linie HG gekennzeichnet. Die
UV-Lampen 17, die vorzugsweise Linearlampen sind, sind sowohl an der Wand 10c als
auch an den Seitenwänden 10a und 1Ob und an der Lochplatte 11 angeordnet. Hierfür
eignen sich z.B. L-Fluoreszenzlampen der Firma OSRAM oder der Firma SYLVANIA, die
langwelliges UV-Licht mit gewünschter Wellenlänge abgeben.
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über die Ohren des Patienten sind Muscheln 18 gestülpt, um diese zu
schützen. Diese Muscheln können als Kunststoffteile ausgeformt und innen mit einem
Schaubstoff ausgeschlagen sein. Mit dem Körper der Muschel 18 ist drehfest, z.B.
durch Umgießen bei der Herstellung des Körpers>ein Gewindebolzen 19 verbunden.
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jeweils Ein an seinen beiden Enden ~mit einer Langlochöse 20a versehener
Bügel 20, der in der Fig. 1 der Einfachheit halber als Drahtbügel VK gezeichnet
ist, umgreift den Vorderkopf des Patienten.
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Ein an seinen freien Enden mit Langlochösen 21a versehener Bügel HK
21 umgreift den Hinterkopf des Patienten. Die Bügel sind in ihrer Formgebung den
von ihnen zu umgreifenden Bereichen des Kopfes angepaßt. Die Bolzen 19 durchgreifen
die ihnen zugeordneten Langlochösen 20a und 21a. Auf jeden Bolzen 19 ist eine Flügelmutter
22, ggf. unter Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe od.dgl. aufgeschraubt, um
die beiden Bügel in einer vorgegebenen Winkelstellung zueinander und in bestimmter
Lage der Langlochösen bezüglich des Bolzens festzulegen. Mit dem Bügel 20 ist eine
balgenartig ausgebildete Bahn 23 verbunden, während mit dem Bügel 21 eine entsprechende
Bahn 24 verbunden ist. Die Kantenbereiche der Bahnen 23 und 24 sind in Führungen
25 bzw. 26 von U-förmigem Querschnitt
geführt, die an den Seitenwänden
10a befestigt sind, wobei die Führungen 25 sich im wesentlichen geradlinig erstrecken
und die Führung 26 in der Fig. 1 von rechts ausgehend zunächst geradlinig verläuft
und sich dann etwas nach oben krümmt, um dem allgemeinen Verlauf des Haaransatzes
etwas Rechnung zu tragen. Um eine bessere Führung der Kantenbereiche der Bahnen
23 und 24 zu erreichen, können diese randverstärkt sein. Die Führungen 25 und 26
sind an ihren freien Enden durch mit den entsprechenden zur Zeichenebene in Fig.
1 sich vertikal erstreckenden und von Seitenwand 1Oa zur 27 Seitenwand 10b erstreckende
Sicherungselemente geschlossen, die unter Preßsitz in die Führungen gepreßt werden,
um die Bahnen in der Haube zu halten. Zwischen den Bügeln 20 und 21 und dem Kopf
ist ein Schaumstoffstreifen 28 bzw. 29 vorgesehen. Hier kann auch ein Wattestreifen
oder ein vergleichbares Material eingebracht werden.
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Durch die elastische Verbindung zwischen den Bügeln 20 und 21 und
den festen Randbereichen der Haube ist es möglich, daß bei Verstellung der Bügel
20 und 21 durch Veränderung der Position des Bolzens 19 in den Langlochösen und/oder
durch Veränderung des Winkels zwischen den Bügeln zur Anpassung des Geräts an eine
bestimmte Kopf form (z.B. Unterschied Kind/Erwachsener) die Abdichtung gegenüber
dem Austritt von UV-Licht erhalten bleibt.
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Diese genaue Einstellung der Bügel zur Anpassung an die Kopf form
erfolgt, wenn die Bügel über den Kopf gestreift worden sind und die Bedienungsperson
die Verstellung vornimmt und danach die Flügelschrauben 22 anzieht. Um den Bereich
der Muscheln auch gegen Lichtaustritt abzudecken, ist vorgesehen, daß die elastische
Bahn
23 den in der Fig. 3 gezeigten schrägen Verlauf aufweist.
Nach Festlegen der Flügelschraube zieht die Bedienungsperson diesen elastischen
Bereich weiter nach hinten in der sich in entsprechender Weise nach hinten erstreckenden
Führungsbahn 25 und legt diesen dort fest, z.B. durch einen Stift 29. Danach zieht
sie die entsprechend gestaltete elastische Bahn 24 in Richtung des Pfeils in Fig.
3 nach vorne und legt ihn auch in der zugeordneten Führungsbahn 26 fest.
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Eine andere Möglichkeit wäre,eine eine zusätzliche Abdichtbahn zwischen
dem unteren Bereich der Muschel 18 und der zugeordneten Seitenwand einzubringen,
z.B. durch Druckknopfverbindung zwischen Muschel 18 und zugeordneter Seitenwand.
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Bei der in der Fig. 4 gezeigten Ausführungsform wird anstelle der
beiden Bügel 20 und 21 ein an den Muscheln 18 befestigter Schlauch 20 verwendet,
der sich beim Aufblasen an die jeweilige Kopfform dnI#aßt. Zwischen dem Schlauch
einerseits und den Wänden 10a,10b tnd 10c andererseits kann dann eine durchgehende
und in einer entsprechenden Führung 31 geführte elastische Bahn 32 vorgesehen sein.
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eine entsprechende hygienische Reinhaltung der elastischen Thnen gewährleistet
ist, kann auch auf die Führungen verzichtet werden, die alleine der schnellen Austauschbarkeit
zu Reinigungswecken dienen, und können die Bahnen dicht an den Wänden 10a und 10
befestigt werden.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf eine Haube
mit ebenen Seitenwänden beschränkt, sondern richtet sich alch auf z.B. rctat:ionssymmetrische
Hauben, an deren Innenfläche
gekrümmte UV-Lampen angebracht werden,
soweit diese auf dem Markte zur Verfügung stehen. Um den Kopf des Patienten und
die Abdichtanordnung während der Bestrahlung nicht unnötig zu belasten, ist vorzugsweise
vorgesehen, daß das Gerät entweder an einem Schwenkarm an der Wand oder in entsprechender
Weise an einem Stativ befestigt ist, wie dies in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist.
Dort kennzeichnen die Kreise Schwenkknoten.
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In den Fig. 1,5 und 6 ist dargestellt, daß die Steuerbaugruppe 40
zur Steuerung der Bestrahlung vorzugsweise an der Haube 10 selbst befestigt ist.
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Gegebenenfalls kann der Schlauch 30 auch durch zwei den Bügeln 20
und 21 entsprechende Teilschläuche ersetzt werden, die an den Muscheln 18 befestigt
sind, um eine noch bessere Anpassung an den Vorderkopft VK bzw. Hinterkopf HK zu
erreichen als dies bei einem einstückigen Schlauch der Fall ist.
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Zur Steuergruppe 41 gehört ein Rechenwerk 41, das aus der vorgegebenen
Bestrahlungsenergie und der zur bestimmenden Leistung der verwendeten Lampen 17
die Bestrahlzeit berechnet. Diese Zeit wird auf eine Anzeige 42 gegeben, die die
Bestrahlzeit TB zurückzählt und damit die jeweils noch verbleibende Bestrahlzeit
anzeigt.
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Die Lampenleistung kann dem Rechenwerk 41 nach Messung mit Hilfe eines
Dosimeters von Hand eingegeben werden; es ist jedoch auch möglich, das Ausgangssignal
eines entsprechenden Fühlers 43 direkt auf das Rechenwerk zu geben.
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Die vorgegebene Bestrahlungsdosis wird auf eine Anzeige 43 gegeben
und fortlaufend angezeigt, z.B. durch Drehknopfmarke und zugeordnetem Wertebereich.
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Das Rechenwerk 41 ist mit einer akustischen Anzeige 44 verbunden,
die das Ende der Bestrahlzeit anzeigt. Zum selben Zwecke ist eine optische Anzeige
45 vorgesehen, die z.B. als rote Lampe das Ende der Bestrahlzeit anzeigt. Weiterhin
wird von dem Rechenwerk 41 eine optische Anzeige 46 angesteuert, z.B. eine grüne
Glühlampe, die während der Bestrahlung aufleuchtet.
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Es wird zwar bevorzugt, von Patient zu Patient die W-Lampen nicht
an- und auszuschalten, sondern dafür Sorge zu tragen, daß nach dem Ende der Bestrahlzeit
der Patient seinen Kopf aus der Haube jedoch herauszieht. Für Notfälle ist ~vorgesehen,
daß das Rechenwerk und Steuerwerk die Lampen 17 nach einem gewissen Zeitintervall
nach Ablauf der Bestrahlzeit abschaltet. In der Fig. 2 ist auch der Ventilator 12
dargestellt, der bei Lampenstart in Betrieb gesetzt wird. Der Block 47 zeigt an,
daß die Motordrehzahl verändert werden kann. Vorzugsweise wird diese Änderung der
Motordrehzahl dem Patienten überlassen, wie dies schematisch in der Fig. 5 dargestellt
ist, in der ein von dem Patienten zu betätigender Handregler 47 von der Haube herabhängt.
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Die Ausbildung der Abdichtanordnung mit Anpaßelement und elastischer
Bahn ermöglicht nicht nur eine Anpassung der Abdichtanordnung an den jeweiligen
Kopf, sondern auch eine Bewegung des Kopfes relativ zur Haube während der Bestrahlung,
d.h. während der relativ langen Bestrahlzeit ist der Kopf des Patienten nicht starr
mit der
starren Haube verriegelt. Der Abstand der Lampen 17 von
der Kopfoberfläche beträgt vorzugsweise 15 cm.
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