DE2821524A1 - Waermebehandelter nickelbasissuperlegierungsgegenstand sowie verfahren und zwischeneinkristallgegenstand zu seiner herstellung - Google Patents
Waermebehandelter nickelbasissuperlegierungsgegenstand sowie verfahren und zwischeneinkristallgegenstand zu seiner herstellungInfo
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Description
United Technologies Corporation Hartford, Connecticut 06101, V.St.A.
Wärmebehandelter Nickelbasissuperlegierungsgegenstand sowie
Verfahren und Zwischeneinkristallgegenstand zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der homogenen Einkristallsuperlegierungsgegenstände.
Das Gebiet der Nickelbasissuperlegierungen wird seit vielen Jahren intensiv erforscht und ein Ergebnis dessen sind sehr
viele erteilte Patente auf diesem Gebiet. Einige von ihnen beschreiben Legierungen, welche keine absichtlichen Zusätze
von Kobalt, Kohlenstoff, Bor oder Zirkonium enthalten, oder Legierungen, in welchen diese Elemente wahlweise vorhanden
sind. Von diesen Patentschriften seien beispielsweise die US-PS'en 2 621 122, 2 781 264, 2 912 323, 2 994 605,
3 046 108, 3 166 412, 3 188 402, 3 287 110, 3 304 176 und
3 322 534 genannt. Diese Patentschriften "beschreiben keine Einkristallanwendungsfälle.
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Die TJS-PS 3 4-94- 709 beschreibt die Verwendung von Einkristallgegenständen
in Gasturbinentriebwerken. In dieser Patentschrift ist angegeben, daß es erwünscht ist, gewisse Elemente, wie
Bor und Zirkonium, auf niedrige Gehalte zu begrenzen.
Die Begrenzung von Kohlenstoff auf niedrige Gehalte in Einkristallsuperlegierungsgegenständen
ist in der US-PS 3 567 beschrieben.
Die US-PS 3 915 761 beschreibt einen Nickelbasissuperlegierungsgegenstand,
der durch ein Verfahren hergestellt wird, welches ein hyperfeines dendritenartiges Gefüge ergibt. Als Ergebnis
der Feinheit des Gefüges kann der Gegenstand in relativ kurzen Zeiten homogenisiert werden.
Die herkömmlichen Superlegierungen auf Nickelbasis, die zur Herstellung von solchen Teilen benutzt werden, sind in den
letzten dreißig Jahren entwickelt worden. Typischerweise enthalten diese Legierungen Chrom mit einem Gehalt von etwa 10%
hauptsächlich für den Oxydationswiderstand, Aluminium und Titan in einem kombinierten Gehalt von etwa 5% für die Bildung der
verfestigenden V-Phase und hochschmelzende netalle, wie Wolfram,
Molybdän, Tantal und Niob, in Gehalten von etwa 5% als Mischkristallverfestiger. Praktisch alle Superlegierungen auf
Nickelbasis enthalten auch Kohlenstoff mit einem Gehalt von etwa 0,1%, der als Korngrenzenverfestiger wirkt und Carbide
bildet, die die Legierung verfestigen. Bor und Zirkonium werden häufig in kleinen Mengen als Korngrenzenverfestiger zugesetzt.
Meistens werden Gasturbinenschaufeln durch Gießen hergestellt und der meistens angewandte Gießprozeß ergibt Teile, die gleichachsige,
nichtorientierte Körner haben. Es ist bekannt, daß die Hochtemperatureigenschaften von Metallen gewöhnlich von den
Korngrenzeneigenschaften ziemlich abhängig sind, und infolge-
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dessen sind Anstrengungen gemacht worden, um solche Grenzen zu verfestigen (beispielsweise durch die oben angegebenen
Zusätze) oder um die Korngrenzen quer zu der Hauptbeanspruchungsachse des Teils zu reduzieren oder zu eliminieren. Eine Methode
zum Eliminieren von solchen Quergrenzen wird als gerichtete Erstarrung bezeichnet und ist in der US-PS 5 260 505 beschrieben.
Die gerichtete Erstarrung wirkt so, daß ein orientiertes Mikrogefüge von stengeiförmigen Körnern erzeugt wird, dessen
Hauptachse parallel zu der Beanapruchungsachse des Teils ist
und das minimale oder keine Korngrenzen senkrecht zu der Beanspruchungsachse des Teils hat. Eine weitere Ausdehnung dieses
Konzepts ist die Benutzung von Einkristallteilen in Gasturbinenschaufeln. Dieses Konzept ist in der US-PS 3 494 709 beschrieben.
Der offensichtliche Vorteil der Einkristallschaufel ist die komplette Abwesenheit von Korngrenzen. In Einkristallen
sind deshalb Korngrenzen als potentielle Schwächungsstellen
eliminiert und die mechanischen Eigenschaften des Einkristalls sind völlig von den inhärenten mechanischen Eigenschaften des
Materials abhängig.
In der bekannten Legierungsentwicklung hat man sich bemüht, die Probleme, welche sich aus Korngrenzen ergeben, durch den
Zusatz von Elementen, wie Kohlenstoff, Bor und Zirkonium, zu lösen. Ein weiteres Problem, das in der bekannten Legierungsentwicklung zu lösen versucht worden ist, ist die Ausbildung
von schädlichen Phasen nach langer Einwirkung von erhöhten Temperaturen (d.h. die Legierungsunstabilität). Ton diesen
Phasen gibt es zwei allgemeine Typen. Eine, die σ-Phase, ist wegen ihrer Sprödigkeit unerwünscht, während die andere, die
μ -Phase, unerwünscht ist, weil sie große Mengen der hochschmelzenden Mischkristallverfestiger bindet und dadurch die
übrigen Legierungsphasen schwächt. Diese Phasen werden als TCP-Phasen (topologically closed packed phases oder topologisch
geschlossen gepackte Phasen) bezeichnet und eine ihrer
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_ η
üblichen Eigenschaften ist, daß sie alle Kobalt enthalten. Es gibt TCP-Phasen, die sich in Abwesenheit von Kobalt ausbilden
können, aber diese kobaltfreien TCP-Phasen enthalten andere Elemente, wie Silicium, die gewöhnlich in Superlegierungen
auf Nickelbasis nicht anzutreffen sind. Eine naheliegende Möglichkeit zur Steuerung dieser schädlichen Phasen
ist zwar das Entfernen oder die Minimierung von Kobalt, diese Möglichkeit hat sich jedoch bei bekannten Legierungen für
polykristalline Anwendungsfälle nicht als praktisch erwiesen.
Das Problem ist, daß, wenn Kobalt entfernt oder beträchtlich verringert wird, sich der Kohlenstoff vorzugsweise mit den
hochschmelzenden Metallen vereinigt und MgC-Carbide bildet, die für die Eigenschaften des Materials schädlich sind, da
ihre Bildung zur Verarmung der Legierung an verfestigenden
hochschmelzenden Elementen führt.
Aus der US-PS 3 567 526 ist es bekannt, daß Kohlenstoff aus
Einkristallsuperlegierungsgegenständen vollständig entfernt
werden kann und daß durch dieses Entfernen die Ermüdungseigenschaften verbessert werden.
In Einkristallgegenständen, die frei von Kohlenstoff sind, gibt es zwei wichtige Verfestigungsmechanismen. Der wichtigste
Verfestigungsmechanismus ist die intermetallische V -Phase Ni^(Al, Ti). In modernen Nickelbasissuperlegierungen kann die
y-Phase in Mengen von bis zu 60 Vol.-% auftreten. Der zweite
Verfestigungsmechanismus ist die Mischkristallverfestigung,
die durch das Vorhandensein der hochschmelzenden Metalle, wie Wolfram und Molybdän, in der Nickelmischkristallmatrix erzeugt
wird. Bei einem konstanten Volumenbruchteil der V -Phase können beträchtliche Änderungen der Verfestigungswirkung dieses Volumenbruchteils
an γ'-Phase erzielt werden, indem die Größe und die Morphologie der Y-Ausscheidungsteilchen verändert
werden. Die V-Phase ist durch eine Solvustemperatur gekenn-
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— σ —
zeichnet, oberhalb welcher die Phase sich in die Matrix hinein auflöst. Bei vielen Gußlegierungen liegt jedoch die
V-Solvustemperatur tatsächlich oberhalb der Temperatur des
beginnenden Schmelzens, so daß es nicht möslich ist, die V-Phase ohne beginnendes Schmelzen effektiv zu lösen. Das
Lösen der v'-Phase ist der einzige Weg, auf dem die Morphologie der Y-Phase, so wie sie gegossen worden ist, modifiziert
werden kann. Bei vielen modernen kommerziellen Nickelbasissuperlegierungen ist daher die Y-Morphologie auf die
Morphologie beschränkt, die sich aus dem ursprünglichen Gießprozeß ergeben hat. Der andere Verfestigungsmechanismus, die
Mischkristallverfestigung, ist am wirksamsten, wenn die Mischkristallverfestigungselemente
in der gesamten Mischkristalllösungsmatrix gleichmäßig verteilt sind. Diese Verfestigung
wird wiederum in ihrer Wirksamkeit durch die Art des Gieß- und Erstarrungsprozesses verringert. Praktische Nickelbasissuperlegierungen
erstarren in einem weiten Temperaturbereich. Der Erstarrungsprozeß beinhaltet das Ausbilden von Dendriten
mit hohem Schmelzpunkt, gefolgt von dem anschließenden Erstarren der interdendritischen Flüssigkeit mit niedrigerem
Schmelzpunkt. Dieser Erstarrungsprozeß führt zu beträchtlichen Zusammensetzungsinhomogenitäten in dem gesamten Mikrogefüge.
Es ist theoretisch möglich, ein solches Mikrogefüge zu homogenisieren, indem es auf erhöhte Temperaturen erhitzt wird,
damit eine Diffusion erfolgt. Bei praktischen Nickelbasissuperlegierungen ist jedoch die maximale Homogenisierungstemperatur, die durch die Temperatur des beginnenden Schmelzens
begrenzt ist, zu niedrig, um eine beträchtliche Homogenisierung in praktischen Zeitspannen zu gestatten.
Die Erfindung beinhaltet drei miteinander in Beziehung stehende Aspekte. Der erste Aspekt ist die besondere Legierung, die
benutzt wird. Die Legierung ist eine Nickelbasislegierung mit einem Gehalt von etwa 8 bis etwa Λ2% Chrom, etwa 4-, 5 bis etwa
5,5% Aluminium, etwa 1 bis 2% Titan, 3 bis 5% Wolfram und 10
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Ms 14% Tantal. Der Kobaltgehalt wird so gesteuert, daß er
in den Bereich von 3-7% fällt, und der Rest ist hauptsächlich Nickel. Die gemäß der Erfindung benutzte Legierung ist
frei von absichtlichen Zusätzen an Kohlenstoff, Bor und Zirkonium, obgleich diese Elemente als unbeabsichtigte Verunreinigungen
vorhanden sein können. Die Legierung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie eine !Temperatur des beginnenden
Schmelzens oberhalb von etwa 1260 0G hat. Diese Legierung
kann daher unter Bedingungen wärmebehandelt werden, die das Lösende:
γ» -Phase ohne beginnendes Schmelzen gestatten. Gleichzeitig gestattet die hohe Temperatur beginnenden Schmelzens
eine im wesentlichen vollständige Homogenisierung der Legierung in kommerziell praktischen Zeiten. Die hohe Temperatur
beginnenden Schmelzens der Legierung ist ein Ergebnis des NichtVorhandenseins von Kohlenstoff, Bor und Zirkonium. Der
niedrige Kobaltgehalt blockiert die Bildung von schädlichen
TCP-Phasen.
Der zweite wichtige Aspekt der Erfindung ist die Ausbildung der eben beschriebenen Legierung als Einkristallgegenstände.
Der dritte Aspekt der Erfindung ist die Wärmebehandlungsfolge, durch die die Y -Morphologie modifiziert und gleichzeitig
verfeinert werden kann, so daß eine beträchtliche Homogenisierung des Mikrogefüges, so wie es gegossen worden ist, erreicht
wird. Der sich ergebende Einkristallgegenstand hat ein Mikrogefüge, dessen typische Y1-Teilchengröße etwa ein
Drittel der γ'-Teilchengröße beträgt, die in dem Material,
so wie es gegossen worden ist, angetroffen wird. Gleichzeitig ist das wärmebehandelte Einkristallmikrogefüge im wesentlichen
frei von Zusammensetzungsinhomogenitäten und dieses gleichmäßige Mikrogefüge bewirkt in Verbindung mit der erhöhten
y'-Solvustemperatur, daß der Gegenstand nach der Erfindung
bei gleichen mechanischen Eigenschaften Temperatureigenschaf-
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ten aufweist, die mindestens um 17 0C größer sind als die
Temperatureigenschaften von vergleichbaren bekannten Einkristallgegenständen,
die aus herkömmlichen Legierungen gebildet werden, welche Kohlenstoff, Bor und Zirkonium enthalten
und einen herkömmlichen Kobaltgehalt haben. Die Legierungen haben gegenüber herkömmlichen Legierungen selbst dann
Vorteile, wenn sie nicht wärmebehandelt sind, wobei aber die Wärmebehandlung vorgezogen wird.
Vorstehende und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich deutlicher aus der folgenden ausführlichen Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen.
In der folgenden Beschreibung sind sämtliche Proζentangaben
Gewichtsprozentangaben, wenn nichts anderes angegeben ist.
Die Erfindung betrifft einen Gegenstand, der aus einer besonderen Legierung durch eine kritische Reihe von Verfahrensschritten hergestellt worden ist. Es können zwar andere Gegenstände
gemäß der Erfindung hergestellt werden, die Erfindung ist jedoch von besonderem Nutzen bei der Herstellung
von Flügelprofilen (Lauf- und Leitschaufeln), die in Gasturbinentriebwerken
benutzt werden. Insbesondere macht die Festigkeit von gemäß der Erfindung hergestellten Gegenständen diese
für die Verwendung als Laufschaufeln in Gasturbinentriebwerken
besonders geeignet.
Ein Hauptmerkmal der bei der Erfindung benutzten Legierungen ist die beträchtliche Eliminierung der Korngrenzenverfestigungsmittel,
wie Kohlenstoff, Bor und Zirkonium, und die Reduzierung des Kobaltgehaltes gegenüber herkömmlichen Superlegierungen.
Die Legierungen nach der Erfindung sind für die Verwendung als Gasturbinenbauteile in Einkristallform vorgesehen.
Die Elemente Kohlenstoff, Bor und Zirkonium werden zwar
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nicht absichtlich zugesetzt, sie werden jedoch unveränderlich
als Verunreinigung vorhanden sein.
Um sicherzustellen, daß sich keine TCP-Phasen in der Legierung
über einen großen Bereich von Zusammensetzungen und Betriebszuständen ausbilden, wird der Kobaltgehalt so gesteuert, daß
er in einen Bereich von 3 bis ψ/ο fällt.
Ebenso werden hinsichtlich der Korngrenzenverfestiger Kohlenstoff,
Bor und Zirkonium keine absichtlichen Zusätze gemacht. Wenn der maximale Nutzen aus der Erfindung gezogen werden soll,
sollte kein einziges Element der Gruppe Kohlenstoff, Bor und Zirkonium
in einer Menge von mehr als 50 ppm vorhanden sein und vorzugsweise sollte die Gesamtmenge an solchen Verunreinigungen
kleiner als 100 ppm sein. Vorzugsweise ist Kohlenstoff in einer Menge von weniger als 30 ppm vorhanden, während die
übrigen Elemente jeweils in Mengen von weniger als 20 ppm vorhanden sind. In jedem Fall muß der Kohlenstoffgehalt so
begrenzt werden, daß er unterhalb derjenigen Kohlenstoffmenge
bleibt, die Garbide des MG-Typs bildet. Es sei betont, daß kein absichtlicher Zusatz dieser Elemente vorgesehen ist und
daß ihr Vorhandensein in der Legierung oder in dem Einkristallgegenstand nach der Erfindung unbeabsichtigt und unerwünscht
ist.
Legierungen, die unter Benutzung der Lehre der Erfindung erzeugt werden können, enthalten:
1) von 8 bis 12% Chrom,
2) von 4,5 bis 5,5% Aluminium und von 1 bis 2% Titan,
3) von 3-5% Wolfram und von 10-14% Tantal,
4) von 3-7% Kobalt,
5) Rest hauptsächlich Nickel.
Innerhalb der vorstehenden Bereiche werden gewisse Verhält-
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nisse "bevorzugt. Die Summe des Gehaltes an VoIfram und Tantal
beträgt vorzugsweise wenigstens 15,5%, um eine ausreichende
Mischkristallverfestigung und eine verbesserte Kriechfestigkeit bei erhöhter Temperatur sicherzustellen. Für den Oxydationswiderstand
wird ein Tantalgehalt von wenigstens 11% bevorzugt. Die Elemente Aluminium, Titan und Tantal sind an der
Bildung der Y1-Phase (Ni^Al, Ti, Ta) beteiligt und für eine
maximale Verfestigung durch die V-Phase beträgt der Gesamtgehalt an Aluminium plus Titan plus Tantal vorzugsweise wenigstens
17,5%. Aluminium und Titan sind die Hauptelemente,
die die Y1-Phase bilden, und das Verhältnis von Aluminium zu
Titan muß so kontrolliert werden, daß es größer als 2,5 und vorzugsweise größer als 3,0 ist, um einen ausreichenden Oxydationswiderstand
sicherzustellen. Es sollten wenigstens 9% Chrom vorhanden sein, wenn der Gegenstand in Umgebungen benutzt
werden soll, in welchen die Sulfidierung ein Problem ist. Der unbedeutende Zusatz an Kobalt unterstützt ebenfalls
die Verbesserung des Sulfidierungswiderstandes.
Legierungen, die entsprechend der vorstehenden Begrenzungen hergestellt sind, werden einen Mickel-Chrom-Mischkristall
aufweisen, der wenigstens 30 Vol.-% der geordneten Phase
der Verbindung Ni^M aufweist, wobei M Aluminium, Titan, Tantal
und Wolfram zu einem geringeren Grad ist.
Die Legierungen innerhalb der oben angegebenen Bereiche sind thermisch stabil und schädliche Mikrogefügeinstabilitäten,
wie die Kobalt enthaltenden TCP-Phasen, werden nicht gebildet, selbst wenn sie lange erhöhten Temperaturen ausgesetzt
sind, beispielsweise 500 h bei entweder 871 0C, 982 0C oder
1093 0C. Weiter haben die Legierungen gute Dauerfestigkeitseigenschaften,
da die Ausbildung von schädlichen Carbidteilchen verhindert wird. Die hochschmelzenden Metalle, die sich
normalerweise mit Kohlenstoff vereinigen oder bei der TCP-
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Phasenbildung ausgeschieden wurden, bleiben in fester Lösung und ergeben eine Legierung, die außergewöhnliche mechanische
Eigenschaften hat.
Ein wichtiger Vorteil, der sich aus der Eliminierung von Bor, Kohlenstoff und Zirkonium ergibt, ist eine Erhöhung
der Temperatur beginnenden Schmelzens. Typischerweise ist die Temperatur beginnenden Schmelzens der Legierungen nach
der Erfindung, d.h. diejenige Temperatur, bei welcher die Legierung zuerst örtlich zu schmelzen beginnt, um wenigstens
28 0G höher als die Temperatur beginnenden Schmelzens einer
ähnlichen (bekannten) Legierung, die normale Mengen an Kohlenstoff, Bor und Zirkonium enthält. Die Temperatur beginnenden
Schmelzens der Legierung nach der Erfindung liegt typischerweise über 1260 0C, während herkömmliche hochfeste Legierungen
mit einem hohen Volumenanteil an V-V -Phase Temperaturen beginnenden Schmelzens unterhalb von 1260 0G haben.
Diese höhere Temperatur gestattet, Lösungswärmebehandlung bei Temperaturen auszuführen, bei welchen ein vollständiges
Lösen der Y1-Ausscheidungsphase möglich ist, während gleichzeitig
ein beträchtliches Ausmaß an Homogenisierung innerhalb vernünftiger Zeiten möglich ist.
Die Legierungen nach der Erfindung bilden keine Garbide,
die sich zur Korngrenzenverfestigung in polykristallinen
Nickelbasissuperlegierungen als notwendig erwiesen haben. Aus diesem Grund müssen die Legierungen nach der Erfindung
als Einkristallgegenstände benutzt werden. Das Ausbilden der Legierung in Form eines Einkristalls ist ein kritischer
Aspekt der Erfindung, das Verfahren der Einkristallbildung ist aber unwichtig. Typische Gegenstände und Erstarrungsverfahren
sind in der US-PS 3 4-94- 709 beschrieben.
Der letzte Aspekt der Erfindung betrifft die spezifische
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Wärmebehandlung, die dem Einkristallgegenstand gegeben wird.
Der Einkristallgegenstand wird, so wie er gegossen worden ist, die v1-Phase in dispergierter Form mit einer typischen Teilchengröße
in der Größenordnung von 1,5 um enthalten. Die Y' -SoI-vustemperatur
der Legierung fällt typischerweise in einen Bereich von 1288-1316 0C und die Temperatur beginnenden Schmelzens
wird oberhalb von etwa 1293 0C liegen. Daher bringt die
Wärmebehandlung in dem Bereich von 1288-1316 0C (aber unterhalb
der Temperatur beginnenden Schmelzens) die Y1-Ausscheidungsphase
in Lösung, ohne daß es zu einem örtlich begrenzten schädlichen Schmelzen kommt. Zeiten in der Größenordnung von
0,5 bis 8 h sind normalerweise ausreichend, es kann aber auch mit längeren Zeiten gearbeitet werden* Solche Wärmebehandlungstemperaturen
sind um 55 0C höher als diejenigen, die bei polykristallinen
Gegenständen von herkömmlichen Legierungen angewandt werden. Diese erhöhte Temperatur gestattet ein beträchtliches
Ausmaß an Homogenisierung während der Lösungsschritte.
An die Lösungsbehandlung kann sich eine Alterungs- oder Aushärtungsbehandlung
bei 871-1093 0C anschließen, um die y1-Phase
wieder in verfeinerter Form auszuscheiden. Typische V-Teilchengrößen
nach der Wiederausscheidung sind kleiner als etwa 0,5 um.
Die vorstehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform wird anhand der folgenden Beispiele noch deutlicher gemacht:
Es wurden Legierungen hergestellt, die die in Tabelle I angegebenen Zusammensetzungen hatten.
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Cr W Ta Al Ti Co Hf C B JYb Mo Zr
Legierung Legierung
Legierung PWA 1422 9 12,0 - 5 2,0 10 2,0 0,11 0,015 1,0 - 0,10
Legierung PWA 1455 8 - 4,3 6 1,0 10 1,15 0,11 0,015 - 6 0,07
9 | 12 - ■ | 4·. 3 | Nickel) | 5 | 2 | ,0 | — |
10 | 4 12 | 5 . | 1 | ,5 | 5 | ||
9 | 12,0 | 5 | 2 | ,0 | 10 | ||
8 | 6 | 1 | ,0 | 10 | |||
(Rest |
Ul
VJl
CO
cn
- ΊΟ -
Die Legierung 444 hat folgende Zusammensetzung: Kohlenstoff maximal 50 ppm, VoIfram 11,5-12,5, Titan 1,75-2,25,
Niob 0,75-1,25, Zirkonium maximal 20 ppm, Kobalt maximal 0,1, Chrom 8,0-10,0, Aluminium 4,75-5,25, Bor maximal 20 ppm,
Rest Nickel. Die Legierung 454 ist die Legierung nach der
Erfindung. Diese beiden Legierungen wurden in Einkristallform zum Erstarren gebracht. Die Legierung PWA 1422 ist eine
kommerzielle Legierung, die als Schaufelmaterial in Gasturbinentriebwerken umfangreich benutzt wird. Sie ist für ihre
mechanischen Eigenschaften bei hoher Temperatur bekannt. Die Legierung PWA 1422 wurde in gerichtet erstarrter Form mit
langgestreckten stengeiförmigen Körnern hergestellt. Die Legierung 1455 ist eine kommerzielle Legierung, die als Gasturbinenschaufelmaterial
benutzt worden ist. Sie ist für ihren Oxydationswiderstand bei hoher Temperatur bekannt.
Diese Legierung wurde durch herkömmliche Gießverfahren mit gleichachsigen, nichtausgerichteten Körnern hergestellt.
Die experimentellen Legierungen wurden gemäß der Erfindung wärmebehandelt, wobei die angewandte Behandlung eine vier
Stunden dauernde Lösungswärmebehandlung bei 1288 0C mit anschließenden
Aushärtungsbehandlungen vier Stunden lang bei 1080 0C und zweiunddreißig Stunden lang bei 871 0G war.Die Legierung
PWA 1422 wurde bei 1204 0G zwei Stunden lang behandelt,
woran sich Aushärtungsbehandlungen bei 1080 0C vier
Stunden lang und bei 871 °C zweiunddreißig Stunden lang anschlossen.
Die Legierung PWA 1455 wurde so, wie sie gegossen wurde, getestet. Diese herkömmlichen Legierungen wurden beide
in dem Zustand getestet, in welchem sie üblicherweise benutzt werden.
Einige der Legierungsproben aus dem Beispiel 1 wurden getestet, um ihre Zeitstandfestigkeitseigenschaften zu ermitteln.
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Die Testbedingungen und Testergebnisse sind in Tabelle II
angegeben.
II | 1422 | Test bedingungen |
τ 1% |
bar | Seit bis Kri e chdehnung |
Legierungen | |
Zeitstandfestigkeitseigenschaften der | 927°C/3447,4 | 46,2 | Lebensdauer bis zum Bruch |
||||
Legierung | Il | 28,5 | 165,6 | ||||
454 | 1422 | ti | bar | 17 | 82,6 | ||
TABELLE | 444 | 982°G/1999,5 | 143,9 | 76 | |||
PWA | Il | 110,0 | 350 | ||||
454 | 1422 | Il | bar | 60 | 310 | ||
444 | 1093°C/827,4 | 409,9 | 160 | ||||
PWA | ii- | 303,9 | 776,4 | ||||
454 | it | 31 | 345,7 | ||||
444 | 61 | ||||||
PWA | |||||||
Aus der Tabelle II geht hervor, daß unter den angewandten Testbedingungen die erfindungsgemäße Legierung 454 der Legierung
444 und der kommerziellen Legierung PWA 1422 überlegen war. Der Verhältnisgrad der Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Legierung hinsichtlich der Kriechdehnung gegenüber der Legierung 444 nimmt mit zunehmender Temperatur
etwas ab. Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Legierung
hinsichtlich der Eriechdehnung gegenüber der kommerziellen Legierung 1422 nimmt jedoch mit zunehmender Testtemperatur
beträchtlich zu.
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Legierung hinsichtlich
der Lebensdauer bis zum Bruch gegenüber der Legierung 1422
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- ιε -
nimmt mit zunehmender Temperatur zu. Die erfindungsgemäße
Legierung zeigt überlegene Eigenschaften unter allen getesteten Zuständen. Da der Trend in Gasturbinentriebwerken
zu einem höheren Wirkungsgrad durch höhere Temperatur geht, sind die verbesserten Eigenschaften, die die Legierung nach
der Erfindung bei erhöhter Temperatur hat, beträchtlich.
Proben der im Beispiel 1 angegebenen Materialien wurden auf ihren Widerstand gegen Sulfidierung und Oxydation bei erhöhten
Temperaturen getestet. Der Sulfidierungstest beinhaltete
das Aufbringen von NapSO^ mit einer Geschwindigkeit
von 1 mg/cm alle zwanzig Stunden. Das Ausfallkriterium war
ρ
ein Gewichtsverlust von 250 mg/cm . Die Oxydationstests wurden an den ungeschützten Legierungen bei 1149 0C unter zyklischen Bedingungen und an den geschützten Legierungen mit einem Überzug des NiCoCrAlX-Typs unter zyklischen Bedingungen bei 1177 0C ausgeführt. NiGoCrAlY ist ein kommerzielles Überzugmaterial mit einer Nennzusammensetzung von 18% Cr, 23% Co, 12,5% Al, 0,3% Y, Rest Nickel. Die Tests an überzogenen Proben wurden normiert, um die Auswirkung von unterschiedlichen Überzugsdicken zu minimieren. Dieser Überzug ist in der US-PS 3 928 beschrieben.
ein Gewichtsverlust von 250 mg/cm . Die Oxydationstests wurden an den ungeschützten Legierungen bei 1149 0C unter zyklischen Bedingungen und an den geschützten Legierungen mit einem Überzug des NiCoCrAlX-Typs unter zyklischen Bedingungen bei 1177 0C ausgeführt. NiGoCrAlY ist ein kommerzielles Überzugmaterial mit einer Nennzusammensetzung von 18% Cr, 23% Co, 12,5% Al, 0,3% Y, Rest Nickel. Die Tests an überzogenen Proben wurden normiert, um die Auswirkung von unterschiedlichen Überzugsdicken zu minimieren. Dieser Überzug ist in der US-PS 3 928 beschrieben.
Die Testergebnisse sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
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Legierung | 899 0O Of en- sulfidierung (Stunden Ms zum Ausfall) |
513 | |
444 | 178 |
PWA 1455 | 42 |
PWA 1422 | 178 |
*gemessen nach 143 Stunden
Oxydationswiderstand
bei 1149 0G ohne
Überzug (um Angriff
in 200 Stunden)
bei 1149 0G ohne
Überzug (um Angriff
in 200 Stunden)
177,8
N.A.
203,2
609,6*
Widerstand gegen zyklische Oxydation bei 11770G mit
Brennergestell- und NiCoCrAlY-Überzug (Stunden bis zum
Ausfall pro 25,4 um Überzug.)
160
90,0
102,5
Der Sulfidierungswiderstand der Legierung nach der Erfindung
ist dem der anderen getesteten Legierungen deutlich überlegen. Ebenso zeigt die Auswertung der zyklischen Oxydation
von nichtüberzogenen Proben, daß die erfindungsgemäße Legierungsogar
die Legierung 14-55 übertrifft, bei welcher es sich um eine Legierung handelt, die für ihren inhärenten
Oxydationswiderstand bekannt ist. Selbst wenn ein schützender Überzug benutzt wird, zeigt die erfindungsgemäße Legierung
einen überlegenen Widerstand gegen zyklische Oxydation bei erhöhter Temperatur.
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Claims (9)
1. Wärmebehandelter Nickelbasissuperlegierungsgegenstand,
der zur Benutzung bei hohen Temperaturen geeignet ist, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:
a) von etwa 8 bis etwa 12% Chrom,
b) von etwa 4,5 bis etwa 5,5% Aluminium,
c) von etwa 1 bis etwa 2% Titan,
d) von etwa 3 his etwa 5% Wolfram,
e) von etwa 10 bis etwa 14% Tantal,
f) von etwa 3 bis etwa 7% Kobalt,
g) Rest hauptsächlich Nickel,
wobei der Gegenstand frei von inneren Korngrenzen ist und eine durchschnittliche Y-Teilchengröße von weniger als etwa
0,5 pn hat.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe des Gehaltes an Wolfram und Tantal wenigstens etwa
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ORIGINAL INSPECTED
15,5% beträgt.
3. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tantalgehalt wenigstens etwa 11% beträgt.
4. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Summe des Gehaltes an Aluminium, Titan und Tantal wenigstens 17,5% beträgt.
5. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Aluminium zu Titan größer als etwa 2,5 ist.
6. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Aluminium zu Titan größer als etwa 3,0 ist.
7- Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Chromgehalt etwa 9% übersteigt.
8. Zwischeneinkristallgegenstand, der zur Herstellung von Gegenständen verwendbar ist, die bei hohen Temperaturen benutzbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischengegenstand folgende Zusammensetzung hat:
a) von etwa 8 bis etwa 12% Chrom,
b) von etwa 4,5 bis etwa 5,5% Aluminium,
c) von etwa 1 bis etwa 2% Titan,
d) von etwa 3 bis etwa 5% Wolfram,
e) von etwa 10 bis etwa 14% Tantal,
f) von etwa 3 bis etwa 7% Kobalt,
g) Eest hauptsächlich Nickel,
wobei der Gegenstand frei von inneren Korngrenzen ist und ein Gußmikrogefüge hat.
9. Verfahren zum Herstellen des Nickelbasissuperlegierungsgegenstands
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
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durch folgende Schritte:
a) Herstellen einer Legierung folgender Zusammensetzung: von etwa 8 "bis etwa 12% Chrom,
von etwa 4,5 Ms etwa 5,5% Aluminium, von etwa 1 bis etwa 2% Titan,
von etwa 3 bis etwa 5% Wolfram, von etwa 10 bis etwa 14% Tantal,
von etwa 3 bis etwa 7% Kobalt, Best hauptsächlich Nickel,
b) Bilden eines Einkristallgegenstands aus der Legierung, und
c) Lösungswärmebehandlung des Gegenstands bei einer Temperatur
von etwa 1288 bis etwa 1316 0C.
809849/0682
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