DE2821500A1 - Verfahren zum entfernen der oberflaechenklebrigkeit von einer gehaerteten, radikalisch polymerisierten harzmasse - Google Patents
Verfahren zum entfernen der oberflaechenklebrigkeit von einer gehaerteten, radikalisch polymerisierten harzmasseInfo
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Description
DR. JOACH IM STEFFENS
D-8032 LOCHHAM/MONCHEN MOlARTSTItASSE 24
TELEFONi (089) (7 25 51 TELEX· (05) 29830 it.ff d
ASAHI KASEI KOGYO KABUSHIKI KAISHA 2-6, Dojima-hama 1-chome, Kita-ku, Osaka-shi, Osaka/Japan
Verfahren zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit
von einer gehärteten, radikalisch polymerisierten
Harzmasse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen der
Oberflächenklebrigkeit von einer gehärteten, radikalisch polymerisierten Harzzusammensetzung (nachstehend als
"Harzmasse" bezeichnet)· Im besonderen betrifft die Erfindung
ein verbessertes Verfahren zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit
von einer gehärteten, radikalisch polymerisierten Harzmasse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man die gehärtete Harzmasse mit einer speziellen organischen Carbonylverbindung behandelt und anschließend mit
aktinischem Licht bestrahlt.
Harzmassen, die durch Bestrahlung mit aktinischem Licht oder durch Erhitzen polymerisiert und gehärtet wurden,
veisen noch eine mehr oder weniger ausgeprägte Haftfähigkeit oder Oberflächenklebrigkeit auf, da bestimmte Kompo-
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nenten der Masse auch nach der Härtung in nicht-umgesetzter
Form zurückbleiben. Die Oberflächenklebrigkeit ist bei der Lagerung, Handhabung und praktischen Verwendung der gehärteten
Produkte unerwünscht.
Ein Hauptziel der Erfindung besteht daher in der Schaffung eines neuen Verfahrens, mit dessen Hilfe sich die Oberflächenklebrigkeit
einer gehärteten, radikalisch polymerisierten Harzmasse wirksam beseitigen läßt.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich in wirksamer Weise auf alle Arten von gehärteten, radikalisch polymerisierten
Harzmassen mit Oberflächenklebrigkeit anwenden. Es eignet sich besonders gut zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit
von gehärteten, photopolymerisierten Harzmassen, speziell jenen, welche für den Einsatz als Druckplatten vom Photopolymer-Typ
vorgesehen sind.
Auch bei thermisch polymerisierten und gehärteten Harzmassen läßt sich die Oberflächenklebrigkeit mit Hilfe des erfindungsgemässen
Verfahrens beseitigen. Die Erfindung wird Jedoch hauptsächlich in bezug auf lichtempfindliche Harzmassen
näher erläutert.
Der Ausdruck "gehärtete, photopolymerisierte Harzmasse" bezieht
sich hier auf eine Harzmasse, welche durch Bestrahlen einer lichtempfindlichen Harzmasse mit aktinischem Licht gehärtet
und unlöslich gemacht (insolubilisiert) wurde. Eine solche gehärtete, photopolymerisierte Harzmasse wird nachstehend häufig auch als "photogehärtetes Produkt" bezeichnet.
Auf dem Gebiet der Druck- bzw. Kopiertechnik (insbesondere beim Hochdruckverfahren) sind in jüngerer Zeit Photorelief-Druckplatten
an die Stelle der herkömmlichen Zinkplatten, Bleiplatten, manuell gravierten Gummiplatten und gegossenen
Gummiplatten getreten. Mit der Entwicklung solcher Photo-
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relief-Druckplatten, welche lichtempfindliche Harzmassen als
Druckplattenmaterialien aufweisen, wurden die durch den Einsatz schwerer Metallplatten verursachten Probleme der Arbeitsplatzverunreinigung
und Umweltverschmutzung bereits weitgehend gelöst, und der für die Herstellung herkömmlicher
Druckplatten unumgängliche hohe Verfahrensaufwand wurde überflüssig gemacht. Die Oberflächen der photogehärteten
Produkte sind jedoch - wie erwähnt - mehr oder weniger klebrig; wenn die photogehärteten Produkte als Photoreliefs
für Druckzwecke eingesetzt werden, führt diese Oberflächenklebrigkeit zu verschiedenen Problemen. Daher wird der Beseitigung
der Oberflächenklebrigkeit bei Photorelief-Druckplatten eine hohe Bedeutung beigemessen.
Das Verfahren zur Herstellung von Photorelief-Druckplatten umfasst im allgemeinen mindestens vier Stufen, und zwar
die Belichtung, die Entwicklung, die Trocknung und die Nachbelichtung. Bei der praktischen Verwendung einer Harzplatte, die nach dem nur die genannten vier Stufen umfassenden
Verfahren hergestellt wurde, treten jedoch unter bestimmten' Druckbedingungen aufgrund der immer noch hohen
Oberflächenklebrigkeit der photogehärteten Schicht Schwierigkeiten auf. In speziellerer Hinsicht ist beim bestimmungsmäßigen
Gebrauch einer nur unter Anwendung der vorgenannten vier Stufen erzeugten Druckplatte die Handhabung
erschwert, wenn die Platte an einem Druckzylinder an- oder abmontiert wird. Wenn solche Druckplatten vorübergehend
übereinandergestapelt und gelagert werden, treten Probleme,
wie ein Aneinanderkleben der Druckplatten und ein Anhaften von Staub an den Platten auf. Wenn das zu bedruckende Material
Papier ist, kommt es ferner u.a. zum Anhaften von Papierstaub an der Druckplatte und zu Ablöse- bzw. Abschälvorgängen
(peeling). Wenn durch die Klebrigkeit der Druckplatte ein Anhaften von Papierstäuben und/oder eine Ablösung
verursacht werden, vermindert sich die Druckausbeute. Da der Druckvorgang zwecke Säuberung der Druckplatte durch
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Abwischen unterbrochen werden muß, wird außerdem die Leistungsfähigkeit
des Verfahrens herabgesetzt.
Zur Beseitigung oder Verminderung dieser Nachteile wurden bereits folgende Verfahren vorgeschlagen:
1) eine Methode, bei welcher man ein überzugsmittel (wie
einen Kautschuk- oder Saranlatex) auf die Photorelief-Druckplatte aufbringt, um ihre Oberfläche von der Klebrigkeit
zu befreien;
2) eine Methode, bei welcher man die Nachbelichtung der Photorelief-Druckplatte mit aktinischer Strahlung in
einem Inertgas oder unter Eintauchen der Platte in eine Flüssigkeit, wodurch die Photopolymerisation der noch
lichtempfindlichen Harzschicht in ihrem Oberflächenbereich beschleunigt wird, durchführt; und
3) eine Methode, bei welcher man die Photorelief-Druckplatte
chemisch mit einem Oxidations- und/oder Reduktionsmittel behandelt.
Zuweilen werden auch zwei oder mehr dieser Methoden in Kombination
angewendet.
Diese bekannten Methoden sind Jedoch immer noch mangelhaft, da die erzielbare Wirkung in einigen Fällen unzureichend ist
und in anderen Fällen zwar eine genügende Wirkung erreicht wird, jedoch gefährliche und/oder giftige Chemikalien verwendet
werden müssen. Die Beschichtungsmethode 1) hat z.B. den Nachteil, daß beim Druckvorgang die Tendenz zur Ablösung
der Überzugsschicht besteht, so daß die erzielte Wirkung in unzureichendem Maße beibehalten wird. Bei der Methode 2), bei
welcher die Nachbelichtung in einer sauerstofffreien Atmosphäre (wie in einer Flüssigkeit oder in einem Inertgas)
durchgeführt wird, ist die die Oberflächen-ebrigkelt be
seitigende Wirkung häufig unzureichend, wenn man einige Arten von lichtempfindlichen Harzmassen zur Herstellung der
Photorelief-Druckplatten verwendet. Die Methode 3), bei wel-
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eher man ein Oxidations- und/oder Reduktionsmittel anwendet,
hat den Nachteil, daß die gewöhnlich verwendeten Chemikalien im allgemeinen gefährliche und/oder giftige Substanzen darstellen
und die Herstellung der Behandlungslösung und/oder die Behandlung der Oberfläche der Photorelief-Druckplatte
mit dieser Lösung deshalb sehr gefährlich sind. Ferner muß man bei der Methode 3) die Vorrichtung und/oder die Einrichtungen,
welche mit der Behandlungslösung in Kontakt kommen, zuvor einer Rostschutz- ader korrosionsinhibierenden
Behandlung unterwerfen.
Bei der Methode 2) wird die belichtete Harzmasse in der vorgenannten
Weise über die polymerisierbaren Doppelbindungen weiter radikalisch polymerisiert, wodurch eine hochdichte,
dreidimensionale Struktur erzeugt und die mechanische Festigkeit erhöht wird. Gleichzeitig wird durch diese radikalische
Polymerisation der vorhandene Anteil an ungehärtetem, d.h. nicht-vernetztem, Vorpolymeren so weit wie möglich vermindert
,' damit die Oberflächenklebrigkeit herabgesetzt wird. Im Falle eines Vorpolymeren mit zwei oder weniger polymerisierbaren
Doppelbindungen im Molekül kann die mechanische Festigkeit durch die Methode 2) erhöht werden, jedoch ist
der die Oberflächenklebrigkeit beseitigende Effekt unzureichend. Selbst bei einem Vorpolymeren mit mehr als zwei
polymerisierbaren Doppelbindungen im Molekül wird bei der Methode 2) für eine ausreichende Beseitigung der Oberflächenklebrigkeit
eine lange Zeit benötigt. Um bei lichtempfindlichen Harzmassen, die eine der beiden vorgenannten
Vorpolymerarten enthalten, eine ausreichende Verminderung der Oberflächenklebrigkeit während einer tragbaren Zeit zu
erzielen, müssen die Vorpolymeren daher nach einer anderen Methode als jener, welche auf der Polymerisation über die
polymerisierbaren Doppelbindungen beruht, gehärtet werden. In einigen Fällen erhöht sich die Oberflächenklebrigkeit
einer gemäß Methode 2) nachbelichteten Photorelief-Druckplatte bei Fortsetzung des Druck- bzw. Kopierprozesses·
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Die vorgenannten Probleme und Mängel der verschiedenen Maßnahmen
zur Lösung der erwähnten Probleme treten in ähnlicher Weise auch bei aus anderen, radikalisch polymerisierbaren
Harzmassen (wie thermisch polymerisierbaren Harzmassen) erhaltenen, gehärteten Produkten auf.
Die Erfinder haben unter Berücksichtigung der den herkömmlichen Methoden zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit
anhaftenden Probleme ausgedehnte und gründliche Untersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel, die durch die Oberflächenklebrigkeit
der gehärteten Produkte verursachten Probleme zu lösen und ein neues Verfahren zum Entfernen der
Oberflächenklebrigkeit von gehärteten, radikalisch polymerisierten
Harzmassen zu schaffen. Als Ergebnis dieser Bemühungen wurde gefunden, daß die Oberflächenklebrigkeit
einer gehärteten radikalisch polymerisierten Harzmasse wirksam entfernt werden kann, wenn die Oberflächenschicht
der gehärteten Harzmasse mit einer speziellen organischen CarbonylVerbindung behandelt und anschließend mit aktinischem
Licht spezieller Wellenlängen bestrahlt wird. Auf dieser Feststellung beruht die vorliegende Erfindung.
In speziellerer Hinsicht wird durch die Erfindung ein Verfahren zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit von einer
gehärteten, radikalisch polymerisierten Harzmasse geschaffen, das darin besteht, daß man die Oberflächenschicht der gehärteten,
radikalisch polymerisierten Harzmasse mit mindestens einer organischen Carbonylverbindung, die dazu befähigt ist,
einer anderen Verbindung unter Bestrahlung mit aktinischem Licht ein Wasserstoffatom zu entziehen, imprägniert und die
imprägnierte Schicht der gehärteten Harzmasse mit aktinischem Licht mit Wellenlängen von 200 bis 300 nm bestrahlt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist auf zahlreiche Arten von radikalisch polymerisierbaren Harzmassen anwendbar.
Typische Beispiele dafür sind die folgenden beiden Arten von Harzmassenj
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1) Radikalisch polymerisierbare Harzmassen, die ein Vorpolymeres mit mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung
im Molekül und als fakultative Bestandteile einen Hitze- oder Photopolymerisationsinitiator, ein
äthylenisch ungesättigtes Monomeres mit mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung und einen Polymerisationsinhibitor
als Stabilisator enthalten. Beispiele dafür sind wiederum Harzmassen, die als Vorpolymer
es mindestens ein Material aus der Gruppe bestehend aus ungesättigten Polyesterharzen, ungesättigten Polyurethanharzen,
ungesättigten Polyamidharzen, ungesättigten Polyacrylatharzen, ungesättigten Polymethacrylatharzen
und modifizierten Produkten dieser Harze enthalten. Lichtempfindliche Harzmassen dieses Typs sind
z.B. in der japanischen Offenlegungsschrift 90304/1977, japanischen Auslegeschrift 19125/1968, japanischen Offenlegungsschrift
109104/1974 und japanischen Auslegeschrift 41708/1973 beschrieben, während hitzepolymerisierbare
Harzmassen dieses Typs in der japanischen Auslegeschrift 14805/1964 offenbart sind.
2) Photopolymerisierbare Kautschukmassen, d.h. sogen.
"lichtempfindliche Elastomere", welche einen ungehärteten
Kautschuk, ein Monomeres mit mindestens einer polymerisierbaren Doppelbindung und einen Photopolymerisationsinitiator
enthalten/Massen dieses Typs sind z.B. in der japanischen Offenlegungsschrift 106501/1976, japanischen
Offenlegungsschrift 37521/1972 und GB-PS 1 366 beschrieben.
Das erfindungsgemässe Verfahren unterscheidet sich von der
herkömmlichen Härtungsmethode, bei welcher eine Polymerisation mit Hilfe der polymerisierbaren, äthylenisch ungesättigten
Doppelbindungen in den Harzmassen erfolgt, oder den herkömmlichen Methoden zum Entfernen der Oberflächen-ebrigkeit
unter Ausnutzung dieser Polymerisation, wie nachstehend be-
1*
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schrieben ist. In speziellerer Hinsicht wird im erfindungsgemässen
Verfahren zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit des gehärteten Produkts, bei dem diese Klebrigkeit ein spürbares
Problem darstellt, die Oberflächenschicht des gehärteten Produkts mit einer speziellen organischen Carbonylverbindung
imprägniert und anschliessend zur Anregung der organischen Carbonylverbindung mit aktinischem Licht mit Wellenlängen
von 200 bis 300 nm bestrahlt. Die derart angeregte Carbonylverbindung entzieht einem Vorpolymeren im photogehärteten
Produkt oder einem ungehärteten Kautschuk Wasserstoff atome, wodurch freie Radikale im Vorpolymeren oder
ungehärteten Kautschuk entstehen, und diese Radikale werden mit anderen, in entsprechender Weise gebildeten Polymerradikalen
gekoppelt bzw. verknüpft. Mit Hilfe des erfindungsgemässen
Verfahrens kann daher ein ungehärtetes Vorpolymeres, welches
sich nach herkömmlichen Methoden (wie durch Polymerisation über polymerisierbare, äthylenisch ungesättigte Doppelbindungen)
nicht härten läßt, in wirksamer Weise gehärtet werden, wodurch sich die Oberflächenklebrigkeit des photogehärteten
Produkts beseitigen läßt. Somit kann man das erfindungsgemäße Verfahren in zweckmäßiger Weise zum Entfernen
der Oberflächenklebrigkeit einer lichtempfindlichen Harzmasse anwenden, die ein Vorpolymeres mit zwei oder weniger
polymerisierbaren Doppelbindungen im Molekül enthält. Bei einer solchen lichtempfindlichen Harzmasse läßt sich
selbst durch Nachbelichtung in einer sauerstofffreien Atmosphäre oder durch chemische Behandlung unter Verwendung eines
Hitzepolymerisationsinitiators zur Beschleunigung der Vinylpolymerisation
kaum eine ausreichende Beseitigung der Oberflächenklebrigkeit erzielen. Ferner kann erfindungsgemäß -wie erwähnt - die Oberflächenklebrigkeit eines photogehärteten Produkts, das ein Vorpolymeres enthält, welches nicht
durch radikalische Polymerisation über Vinylgruppen gehärtet
werden kann, durch die Anwendung einer wasserstoffentziehenden photochemischen Reaktion für die Härtung der Moleküle des
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zumindest in der Oberflächenschicht des photogehärteten Prodiakts vorhandenen Vorpolymeren beseitigt werden. Zum Unterschied
von der herkömmlichen Methode, bei welcher lediglich an der gehärteten Oberfläche des gehärteten Produkts eine
Überzugsschicht gebildet wird, weist das erfindungsgemäße Verfahren nicht den Mangel der bekannten BeSchichtungsmethode
auf, daß die Überzugsschicht während des Druck- bzw. Kopierprozesses abgelöst bzw. -geschält wird. Obwohl die im erfindungsgemäßen
Verfahren angewendete Behandlung chemischer Natur ist, unterscheidet sie sich von der herkömmlichen,
zur Beseitigung der Oberflächenklebrigkeit angewendeten chemischen Behandlung, bei welcher ein hochreaktives, vorsichtig
handzuhabendes Oxidations- und/oder Reduktionsmittel angewendet wird. Die erfindungsgemäß als Wasserstoffentziehungsmittel
verwendete organische Carbonylverbindung unterliegt bei den erfindungsgemäß angewendeten Temperaturbedingungen
keiner nennenswerten thermischen Reaktion, sofern sie nicht mit aktinischem Licht bestrahlt wird. Mit der organischen
Carbonylverbindung kann daher sehr leicht und ohne Sicherheitsrisiko gearbeitet werden.
Die erfindungsgemäß als Wasserentziehungsmittel verwendete organische Carbonylverbindung hat die Eigenschaft, daß bei
Bestrahlung mit aktinischem Licht angeregte Carbonylsauerstoff atome der Verbindung die Fähigkeit besitzen, anderen
Verbindungen Wasserstoffatome zu entziehen. Erfindungsgemäß können organische Carbonylverbindungen verwendet werden,
deren Reaktivität bezüglich der wasserstoffentziehenden Reaktion gleich hoch wie oder höher als die Reaktivität bezüglich
anderer Reaktionen der durch Bestrahlen mit aktinischem Licht angeregten Carbonylgruppe ist. Zu den genannten anderen Reaktionen
gehören z.B. die Norrish-Reaktion vom Typ I, d.h. die Umsetzung, bei der eine Carbonylverbindung bei Bestrahlung mit
aktinischem Licht in α-Stellung gespalten wird und die Norrish-Reaktion vom Typ IX, d.h. die Umsetzung, bei der ein Keton mit
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- 4Θ--
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einem zu entziehenden Wasserstoffatom in y-Stellung zur
Carbonylgruppe bei Bestrahlung mit aktinischem Licht in ein Olefin und ein kleineres Keton aufgespalten wird. Beispiele
für organische Carbonylverbindungen mit einer derartigen photochemischen Reaktivität sind solche Verbindungen,
die mindestens einen an das Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe gebundenen, unsubstituierten oder substituierten
Arylrest (mit einem einzigen Ring oder einem kondensierten Ringsystem) aufweisen, sowie unsubstituierte und substituierte
Benzochinone.
Von diesen organischen Carbonylverbindungen werden jene bevorzugt,
die mindestens eine an das Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe gebundene Phenyl- und/oder Napththylgruppe
aufweisen, wobei die betreffenden Arylreste jeweils unsubstituiert
oder durch eine Phenylgruppe substituiert sind oder einen oder zwei Substituenten aus der folgenden Gruppe
aufweisen: Halogenatome, Hydroxylgruppe, Carboxylgruppe, Nitrogruppe, geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen und geradkettige oder verzweigte Alkoxyreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen.
Von den vorgenannten bevorzugten organischen Carbonylverbindungen werden Jene mit den allgemeinen Formeln Z oder II
besonders bevorzugt:
(D
worin R1 und Rp gleich oder verschieden sind und jeweils ein
Wasserstoffatom, eine Nitro- oder Carboxylgruppe, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoff-
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%" 28215OQ
atomen oder ein Halogenatom aus der Gruppe F, Cl, Br und J
bedeuten:
X2
VL-c - R, (ii)
worin X* und Xp gleich oder verschieden sind und jeweils ein
Halogenatom aus der Gruppe F, Cl, Br und J, ein Wasserstoffatom, eine Nitrogruppe, einen geradkettigen oder verzweigten
Alkoxyrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Hydroxylgruppe oder einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten und R, einen geradkettigen
oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Naphthylgruppe, einen Rest der allgemeinen Formel:
wobei X, ein Halogenatom aus der Gruppe F, Cl, Br und J, ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, einen geradkettigen oder verzweigten Alkoxyrest mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe darstellt,
einen Rest der allgemeinen Formel:
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wobei X, die vorgenannte Bedeutung hat,
oder einen Rest der allgemeinen Formel:
-CH
t
t
wobei X, die vorgenannte Bedeutung hat und R^ ein
Wasserstoffatom oder einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt ,
bedeutet.
Spezielle Beispiele für organische Carbonylverbindungen der allgemeinen Formel I oder II sind unsubstituierte oder substituierte
Benzophenone, wie Benzophenon, 4-Brombenzophenon, 4,4»-Dichlorbenzophenon, 4,4'-Dimethoxybenzophenon,
4-Methylbenzophenon, 4-Hydroxybenzophenon, 3,5-Dihydroxybenzophenon
oder 4-Phenylbenzophenon, unsubstituierte und substituierte Acetophenone, wie Acetophenon, 4-Methylacetophenon,
3,5-Dimethylacetophenon, 4-Methoxyacetophenon,
2-Chloracetophenon, 4-Chloracetophenon, 2-Chlor-3-nitroacetophenon,
2-Chlor-5-nitroacetophenon, 2,6-Dimethoxyacetophenon
oder 4-Hydroxyacetophenon, unsubstituierte oder substituierte aromatische Ketone, wie Deoxybenzoin,
Phenylnaphthylketon, Benzoin, Benzoinmethyläther, Benzoinäthyläther,
Benzoin-n-propyläther, Benzoinisopropyläther, Benzoin-n-butyläther, Benzoinisobutyläther, Benzoin-tert.-butyläther
oder andere Alkyläther von Benzoin, und verschiedene Chinone, wie 9>10-Anthrachinon, 2-Brom-9»10-anthrachinon,
1-Nitro-2-carboxy-9,10-anthrachinon,
2-Methyl-9,1O-anthrachinon oder 2-Äthyl-9,10-anthrachinon.
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Weitere spezielle Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare organische Carbonylverbindungen sind substituierte Acetophenone,
wie oc-Chlor-a-phenylacetophenon oder α,α-Dichloracetophenon,
verschiedene o- und p-Chinone, wie p-Benzochinon, 2,5-Dimethyl-p-benzochinon, 2,6-Dichlor-p-benzochinon,
2-Äthyl-5,6,7,8-tetrahydroanthrachinon, 1,4-Naphthochinon,
2,3-Dichlornaphthochinon, 2,3-Dimethyl-1,4-naphthochinon,
2-Äthyl-1,4-naphthochinon, Phenanthrachinon oder 1,2-Naphthochinon
und α-Diketone, wie Benzil.
Insbesondere organische Carbonylverbindungen mit höherem n,?**-Charakter im niedersten angeregten Zustand weisen eine
höhere wasserstoffentziehende Aktivität auf.
Beispiele für erfindungsgemäss besonders gut brauchbare organische Carbonylverbindungen sind Benzophenon, 4,4·-
Dimethoxybenzophenon, 4-Hydroxybenzophenon, Deoxybenzoin,
Acetophenon, 2-Chloracetophenon f 4-Methylacetophenont
9,10-Anthrachinon, 2-Methyl-9»10-anthrachinon, 2-Äthyl-9,1O-anthrachinon
und 2-Brom-9,1O-anthrachinon.
Die vorgenannten organischen Carbonylverbindungen (nachstehend häufig als »Wasserstoffentziehungsmittel11 bezeichnet)
können einzeln oder im Gemisch verwendet werden.
Das Verfahren zur Imprägnierung der Oberflächenschicht des gehärteten Produkts mit dem Wasserstoffentziehungsmittel
ist nicht besonders kritisch. Man kann z.B. eine durch
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Auflösen des Wasserstoffentziehungsmittels in einem geeigneten Lösungsmittel hergestellte Behandlungslösung auf die
Oberfläche des gehärteten Produkts aufstreichen bzw. -bürsten oder Aufspritzen bzw. -sprühen. Wahlweise kann man das
gehärtete Produkt auch in die Behandlungslösung eintauchen. Man kann jedes beliebige Lösungsmittel verwenden, sofern
dieses das Wasserstoffentziehungsmittel löst. Beispiele für derartige Lösungsmittel sind Alkohole, Ketone, Ester, aliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe und Gemische davon. Man kann auch ein Gemisch von Wasser mit mindestens
einem Alkohol und/oder Aceton verwenden.
Wenn das Wasserstoffentziehungsmittel in Form einer Lösung eingesetzt wird, läßt sich die Oberflächenklebrigkeit durch
geeignete Wahl der Behandlungsbedingungen selbst dann zufriedenstellend beseitigen, wenn die Konzentration des Wasserstoff
entziehungsmittels nur 0,01 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile Lösungsmittel beträgt. Um die Imprägnierung
durch einen Tauchvorgang in einer Zeit von nur einigen Sekunden bis etwa 10 Min. zu erreichen, setzt man das Wasser
Stoffentziehungsmittel jedoch vorzugsweise in einer Konzentration von mindestens 0,01 Gew.-Teil'pro 100 Gew.-Teile
Lösungsmittel ein. Mit einer Lösung einer Konzentration von weniger als 0,01 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile Lösungsmittel
kann die beabsichtigte Wirkung zwar bis zu einem gewissen Grad erzielt werden, jedoch wird eine Behandlungslösung mit
derart geringer Konzentration in der Praxis nicht bevorzugt, da sie für eine befriedigende Verminderung der Oberflächenklebrigkeit
eine lange Tauchzeit oder vielfach wiederholte Arbeitsgänge erfordert. Wenn die Oberflächenschicht des gehärteten
Produkts mit dem Wasserstoffentziehungsmittel imprägniert wird, ist ein klebrigkeitsbeseitigender Effekt
selbst bei sehr geringer Dicke der mit dem Wasserstoffentziehungsmittel imprägnierten Schicht erkennbar. Im allgemeinen
läßt sich selbst dann eine ausreichende Wirkung erreichen, wenn die Dicke der mit dem Wasserstoffentziehungs-
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mittel imprägnierten Schicht nur 1 bis 5 [m ausmacht. Die
Dicke der mit dem Wasserstoffentziehungsmittel imprägnierten Schicht hat zwar keine Obergrenze, jedoch führen zu
große Dicken zu einer Quellung des gehärteten Produkts und machen eine lange Trocknungszeit erforderlich. Daher beträgt
die Dicke der mit dem Wasserstoffentziehungsmittel imprägnierten Schicht vorzugsweise weniger als 3 %, bezogen auf
die Quellung bis zur Ausgangsdicke des gehärteten Produkts.
Anstatt die vorgenannte Imprägniermethode anzuwenden, könnte man das Wasserstoffentziehungsmittel von vornherein
der lichtempfindlichen Harzmasse einverleiben. Wenn man das Wasserstoffentziehungsmittel jedoch in einer Menge zugibt,
die für eine zufriedenstellende Beseitigung der Oberflächenklebrigkeit ausreicht, wird die Empfindlichkeit der lichtempfindlichen
Harzmasse gravierend verschlechtert, und das von einer lichtempfindlichen Harzmasse für eine Druckplatte
geforderte Empfindlichkeitsverhalten wird beeinträchtigt. Ferner wird auch dann, wenn eine das Wasserstoffentziehungsmittel
enthaltende Masse für andere Zwecke als -Pur eine Druckplatte
verwendet wird, die für den Form- bzw. Preßvorgang erforderliche Zeit aus demselben Grund Verlängert; eine solche
Harzmasse wird aus praktischen Erwägungen daher nicht bevorzugt. Um die Belichtung in der Photohärtungsstufe in
derselben Weise wie bei den herkömmlichen Methoden durchzuführen und um die Oberflächenklebrigkeit des photogehärteten
Produkts zu beseitigen, ist es daher erforderlich, die Oberflächenschicht des gehärteten Produkts, dessen Klebrigkeit
nicht erwünscht ist, nach den Stufen der Formung und Belichtung mit dem Wasserstoffentziehungsmittel zu imprägnieren.
Das erfindungsgemäß zum Bestrahlen des mit dem Wasserstoffentziehungsmittel
imprägnierten, gehärteten Produkts angewendete aktinische Licht muß UV-Licht mit einer Wellenlängen·
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verteilung sein, die mehr oder weniger im Bereich der kurzen Wellenlängen von 300 nm oder darunter liegt; ansonsten
wird keine wesentliche oberflächenklebrigkeitsentfernende Wirkung erzielt. Bei Anwendung von aktinischem Licht mit
kürzeren Wellenlängen (weniger als 200 nm) besteht jedoch, wenn die Bestrahlung in Luft vorgenommen wird, eine Tendenz
zur Ozonbildung. Die Nachteile des gebildeten Ozons, wie dessen schädlicher Einfluß auf den menschlichen Körper und
der oxidative Abbau des gehärteten Produkts, können dann
nicht vernachlässigt werden. In diesem Falle steht selbst bei Bestrahlung in einer sauerstofffreien Atmosphäre die
Tendenz zum Photoabbau des gehärteten Produkts. Man arbeitet daher vorzugsweise mit aktinischem Licht mit Wellenlängen
von mindestens 200 nm. Im erfindungsgemässen Verfahren ist es daher von Vorteil, das gehärtete Produkt mit aktinischem
Licht zu bestrahlen, das eine Wellenlängenverteilung mit relativ hoher Intensität im Bereich von 200 bis
300 nm aufweist. Als Quellen für diese aktinische Strahlen eignen sich z.B. Niederdruckquecksilberlampen, Hochdruckquecksilberlampen,
Keimtötungs- oder Entkeimungslampen und Schwerwasserstofflampen. Aktinisches Licht von diesen
Quellen hat eine Wellenlängenverteilung, bei der relativ hohe Intensitäten im Bereich von 200 bis 300 nm auftreten.
Bei Verwendung dieser Lichtquellen kann daher selbst bei kurzzeitiger Bestrahlung eine hohe Wirkung erzielt werden.
Selbst wenn eine aktinisches Licht aussendende Lichtquelle einen geringen Anteil an aktinischen Strahlen mit weniger
als 200 nm emittiert, kommt es zu keinen Problemen, wenn dieser Lichtanteil so beschaffen ist, daß das Ausmaß der vorgenannten
Ozonbildung oder des Photoabbaus vernachlässigt werden kann. Natürlich kann sogar eine aktinische Strahlen
mit Wellenlängen von 200 nm oder darunter in größerem Anteil aussendende Lichtquelle eingesetzt verden, wenn man
einen- für die richtigen Wellenlängen geeigneten Filter oder sonstige Einrichtungen verwendet.
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"$Γ~ 28215Q0
Erfindungsgemäß muß die Menge an aktinischem Licht, die z.B. auf das mit dem Wasserstoffentziehungsmittel imprägnierte,
photogehärtete Produkt aufgestrahlt werden soll, mindestens 2,4 χ 10 mW.see.cm (gemessen mit einem Orc-UV-Meter,
Modell UV-202, Handelsprodukt von Ore Manufacturing Co., Ltd., Japan) betragen, obwohl die geeigneten Lichtmengen Je
nach der Art des photogehärteten Produkts variiert werden können. Im allgemeinen kann ein ausreichender oberflächenklebrigkeitsentfernender
Effekt mit einer Menge an aktini-
O "JP Q
schem Licht von 4,8 χ 10 bis 4,5 χ 10^ mW.sec.cm erzielt
werden. Die erforderliche Bestrahlungszeit wird demgemäß durch die Intensität der zu verwendenden Lichtquelle bestimmt,
wobei die erforderliche Menge an aktinischem Licht in der vorgenannten Weise zu berücksichtigen ist. Vom praktischen
Standpunkt stellt man die Bestrahlungszeit durch Wahl einer geeigneten Quelle für aktinisches Licht und Regelung
der Intensität des aktinischen Lichts an der Stelle, wo das photogehärtete Produkt bestrahlt wird, auf den Bereich
von 1 bis 30 Min. ein. Bei der Herstellung von Druckplatten ist es im Hinblick auf den Zeitausgleich mit anderen Stufen
stärker bevorzugt, die Bestrahlungs- bzw. Belichtungszeit durch Regelung der Intensität der aktinischen Lichtquelle
und der Intensität des aktinischen Lichts am Bestrahlungsort auf 3 bis 15.Min. einzustellen.
Die Bestrahlung wird erfindungsgemäß im allgemeinen in Luft durchgeführt, kann nach Bedarf Jedoch in einem Inertgas
oder auch in Wasser durchgeführt werden, wenn nach der Imprägnierung des gehärteten Produkts mit dem Wasserstoffentziehungsmittel
eine Trocknung stattfindet.
Bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens zum Entfernen
der Oberflächenklebrigkeit einer Photorelief-Druckplatte führt man dieses vorzugsweise gleichzeitig mit oder nach der
Nachbelichtung durch, durch welche die Vinylpolymerisation
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beschleunigt wird, damit die Druckplatte eine ausreichende mechanische Festigkeit erhält.
Bei der Photorelief-Druckplatte, die erfindungsgemäß von der Oberflächenklebrigkeit befreit wurde, treten die vorgenannten,
durch die Oberflächenklebrigkeit bedingten Probleme vor, während und nach dem Druckvorgang in der Praxis nicht auf.
Bei der Verwendung für den flexographischen Druck kann diese Photorelief-Druckplatte beispielsweise zum Zeitpunkt unmittelbar
nach ihrer Herstellung über den Druckvorgang bis zur Lagerung nach dem Druckprozeß praktisch in derselben
Weise wie eine herkömmliche Gummiplatte gehandhabt werden. Ferner kann das Abwischen während des Druckvorgangs ebenso
selten wie bei herkömmlichen Gummiplatten erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit einer photogehärteten Harzmasse, insbesondere
einer photogehärteten Harzmasse für eine Druckplatte vom Photopolymer-Typ. Natürlich kann das Verfahren
der Erfindung auch auf anderen Gebieten als in der Druckbzw. Kopiertechnik angewendet werden. Beispielsweise kann
das Verfahren der Erfindung in wirksamer Weise zum Beseitigen der Oberflächenklebrigkeit von für Anstriche, Überzugsmaterialien und Form- bzw. Preßteile verwendeten gehärteten,
photopolymerisierten Harzmassen angewendet werden. Selbstverständlich
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit von hitzepolymerislerten
Harzmassen.
Die Erfindung soll nun anhand der nachfolgenden Beispiele, Bezugs-, Vergleichs- und Anwendungsbeispiele, in denen sich
alle Teilangaben auf das Gewicht beziehen (sofern nicht anders angegebeni näher erläutert werden.
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282Ί500
300 Teile eines Hydroxyl-Endgruppen aufweisenden, hydrierten 1,2-Polybutadiens mit durchschnittlich 1,6 Hydroxylgruppen pro
Molekül (Zahlenmittel-Molekulargewicht Mn » 3000, Hydrierungsgrad ■ 95 %) werden mit 17,4 Teilen Toluylendiisocyanat (nachstehend
als "TDI" bezeichnet; Verhältnis 2,4-Isomeres/2,6-Isomeres
» 3s2) vermischt und während 3 Std. unter Rühren bei 60eC
zur Umsetzung gebracht. Anschließend versetzt man das Reaktionsgemisch mit einer flüssigen Mischung aus 8,6 Teilen
2-Hydroxypropylmethacrylat, 0,1 Teil Hydrochinon und 0,1 Teil Dibutylzinndilaurat
und läßt die Reaktion bei 8O0C in wasserfreier
Luft ablaufen, bis eine charakteristische NCO-Absorption (λ β etwa 2 260 cm ) im IR-Absorptionsspektrogramm praktisch
nicht mehr feststellbar ist. Auf diese Weise erhält man ein Vorpolymeres mit einem Zahlenmittel-Molekulargewicht Mn von
13 000.
Man versetzt 100 Teile des erhaltenen Vorpolymeren zur Herstellung
einer lichtempfindlichen Harzmasse mit 40 Teilen Laurylmethacrylat, 10 Teilen eines Methacrylsäurediesters von
Polypropylenglykol mit einem Zahlenmittel-Molekulargewicht
Mn von 400, 3 Teilen Benzoinamyläther und 0,1 Teil p-Methoxyphenol·
Das Zahlenmittel-Molekulargewicht des Hydroxyl-Endgruppen aufweisenden,
hydrierten 1,2-Polybutadiens wird mit Hilfe eines Dampfdruckosmometers (Modell 301-A, Handelsprodukt von
Hewlett-Packard Co., USA) gemessen.
200 Teile Polyäthylenadipat (Diol; Mn · 2000) werden mit
34,8 Teilen desselben TDI wie im Vergleichsbeispiel 1 und
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0,5 Teil Dibutylzinndilaurat versetzt. Man läßt die Umsetzung während 4 Std. bei 5O0C ablaufen, wobei man ein
Polyäthylenadipat mit Isocyanatgruppen an beiden Molekülenden
erhält. Dieses Polyäthylenadipat versetzt man mit 100 Teilen Polypropylenglykol (Diol; Mn ■ 2000), wobei man
ein Isocyanat-Endgruppen aufweisendes Polyester/Polyäther-Blockcopolymeres mit einem Zahlenmittel-Molekulargewicht
von 6 500 erhält. 300 Teile des Blockcopolymeren werden dann mit 25 Teilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat und 0,1 Teil
Hydrochinon versetzt. Dann läßt man die Reaktion zur Herstellung eines Vorpolymeren während 2 Std. bei 700C ablaufen.
Man versetzt 100 Teile des erhaltenen Vorpolymeren zur Herstellung
einer lichtempfindlichen Harzmasse mit 20 Teilen 2-Hydroxypropylmethacrylat, 10 Teilen Styrol, 10 Teilen
Stearylmethacrylat, 1,5 Teil Benzoin und 0,2 Teil Hydrochinon.
Man bestimmt das Zahlenmittel-Molekulargewicht des PoIyäthylenadipats
anhand der Hydroxyl- und Säurezahl und jenes des Polypropylenglykols anhand der Hydroxylzahl.
100 Teile eines durch Kondensation von Propylenglykol,
Äthylenglykol, Fumarsäure und Adipinsäure (Molverhältnis 0,3:0,2:0,25:0,25) erhaltenen ungesättigten Polyesterharzes
(Säurezahl -25) werden mit 20 Teilen Methacrylsäure, 20 Teilen Diäthylenglykoldimethacrylat, 1 Teil Benzoinmethyläther
und 0,1 Teil Hydrochinon zur Herstellung einer lichtempfindlichen Harzmasse versetzt.
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2B2150Q
Man versetzt 500 Teile Cyclohexan mit 100 Teilen eines
Polystyrol/Polybutadien/Polystyrol-Blockcopolymeren (Styrolgehalt β etwa 20 Gew.-#; Zahlenmittel-Molekulargewicht in
Mn « 76 000), 0,2 Teil p-Methoxyphenol, 15 Teilen Tetraäthylenglykoldimethacrylat,
5 Teilen Trimethylolpropantrimethacrylat, 5 Teilen Diallylphthalat und 3 Teilen Benzoin
und rührt das Gemisch unter Rückflußbedingungen, um eine Lösung
zu erzeugen. Die Lösung wird zu einer Platte gegossen und 16 Std. bei 5O0C mit einem Ventilationstrockner
getrocknet. Die getrocknete Platte wird über Nacht im Vakuum entgast; dabei erhält man eine 2 mm dicke Platte aus einer
festen, lichtempfindlichen Harzmasse.
Man bestimmt das Zahlenmittel-Molekulargewicht des PoIystyrol/Polybutadien/Polystyrol-Blockcopolymeren
durch GeI-permeationschromatographie (GPC), wobei man als Standardprobe
ein handelsübliches Polystyrol von Pressure Chemical Co., USA und als Vorrichtung ein WATERS-Gerät 200 von Japan-Water
Co., Japan, verwendet.
Die gemäß Bezugsbeispiel 1 erhaltene lichtempfindliche Harzmasse wird in einer Dicke von 2 mm auf eine 100 μπι dicke
Polyesterfolie aufgetragen. Der Überzug wird mit einer 10 μιη dicken Polyesterfolie bedeckt, so daß man eine
Schichtfolie erhält. Die Schichtfolie wird dann etwa 6 Min. von der Seite der 10 μπι dicken Polyesterfolie dem aktinischen
Licht einer Hochdruckquecksilberlampe, die im Abstand von 30 cm von der Oberfläche der Schichtfolie aufgestellt
wird, ausgesetzt. Anschließend werden die Polyesterfolien abgelöst, wobei man ein photogehärtetes Produkt mit klebriger Oberfläche erhält. Man taucht dieses Produkt 2 Min. in
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eine 0,5 Gew.-# 2-Brom-9,1O-anthrachinon enthaltende Äthanollösung,
trocknet es an der Luft und bestrahlt es etwa 10 Min. mit aktinischem Licht einer mittleren Wellenlänge
von 254 nm, welches von einer im Abstand von etwa 15 cm
von der Oberfläche des photogehärteten Produkts angeordneten Entkeimungslampe (Toshiba Germicidal Lamp GL-15;
Tokyo Shibaura Elektric Company Ltd., Japan) emittiert wird. Man erhält so ein von Oberflächenklebrigkeit freies,
photogehärtetes Produkt.
Analog Beispiel 1 wird die im Bezugsbeispiel 2 erhaltene, lichtempfindliche Harzmasse dem aktinischen Licht einer
Hochdruckquecksilberlampe ausgesetzt. Man erhält ein photogehärtetes Produkt mit Oberflächenklebrigkeit, welches man
2 Min. in eine 0,5 Gew.-# Benzophenon in wäßrigem Äthanol (Wasser/Äthanol-Gewichtsverhältnis ■ 1:4) taucht und anschließend
etwa 5 Min. mit aktinischem Licht von derselben Entkeimungs lampe wie in Beispiel 1, welche im Abstand von
15 cm von der Oberfläche des photogehärteten Produkts aufgestellt wird, bestrahlt. Man erhält ein von Oberflächenklebrigkeit
freies, photogehärtetes Produkt.
Analog Beispiel 1 wird die gemäß Bezugsbeispiel 3 erhaltene, lichtempfindliche Harzmasse dem aktinischen Licht einer
Hochdruckquecksilberlampe ausgesetzt. Man erhält ein photogehärtetes Produkt mit Oberflächenklebrigkeit (diese ist
etwas geringer als die Oberflächenklebrigkeit der photogehärteten Produkte, die durch dieselbe Bestrahlung der lichtempfindlichen
Harzmassen der Bezugsbeispiele 1 und 2 erhalten werden). Man taucht das photogehärtete Produkt 1 Min. in
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eine 0,25 Gew.-$6 Deoxybenzoin in Isopropanol enthaltende
Lösung, trocknet es an der Luft und bestrahlt es 15 Min. mit aktinischem Licht mit einer mittleren Wellenlänge von
254 mn, welches von einer im Abstand von etwa 15 cm von der
Oberfläche des photogehärteten Produkts aufgestellten Niederdruckquecksilberlampe
(Ushio Low Pressure Mercury Lamp ULO-6DQ, Handelsprodukt von Ushio Electric Inc., Japan)
emittiert wird. Man erhält ein von Oberflächenklebrigkeit praktisch freies, photogehärtetes Produkt.
Man bedeckt beide Oberflächen der gemäß Bezugsbeispiel 4 erhaltenen lichtempfindlichen Harzmasse derart mit zwei
Stücken von 100 pm dicker Polyesterfolie, daß dazwischen
keine Luftblasen entstehen. Dann wird die bedeckte lichtempfindliche Masse gemäß Beispiel 1 dem aktinischen Licht
der Hochdruckquecksilberlampe ausgesetzt. Man erhält ein photogehärtetes Produkt mit Oberflächenklebrigkeit. Man
taucht dieses Produkt 5 Min. in eine 0,5 Gew.-% 9,10-Anthrachinon
in Äthanol enthaltende Lösung, trocknet es an der Luft und bestrahlt es gemäß Beispiel 1 mit von derselben
Ejntkeimungslampe wie in Beispiel 1 emittiertem aktinischem
Licht. Man erhält ein photogehärtetes Produkt, das frei von Oberflächenklebrigkeit ist.
Die gemäß Bezugsbeispielen 1 und 2 erhaltenen, lichtempfindlichen Harzmassen werden gemäß Beispiel 1 dem aktinischen
Licht einer Hochdruckquecksilberlampe ausgesetzt. Man erhält photogehärtete Produkte, die man mit aktinischem Licht einer
mittleren Wellenlänge von 370 mn während 30 Min. in einer
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Stickstoffatmosphäre nachbelichtet. Für die Nachbelichtung
verwendet man eine chemische Lampe (Toshiba Chemical Lamp FLR-20S/to; Handelsprodukt von Tokyo Shibaura Electric
Company Ltd., Japan), die man in etwa 15 cm Abstand von der Oberfläche der photogehärteten Produkte aufstellt. Die
erhaltenen photogehärteten Produkte weisen immer noch eine höhere Oberflächenklebrigkeit als die gemäß Beispiel 1 und
2 erhaltenen, photogehärteten Produkte auf.
Nachbelichtete photogehärtete Produkte werden aus den lichtempfindlichen
Harzmassen der Bezugsbeispiele 1 und 2 bei denselben Bedingungen wie im Vergleichsbeispiel 1 hergestellt,
wobei die dem aktinischen Licht der Hochdruckquecksilberlampe ausgesetzten, photogehärteten Produkte jedoch
nicht in einer Stickstoffatmosphäre nachbelichtet, sondern
in Wasser getaucht und nachbelichtet werden. Die auf diese Weise nachbelichteten, photogehärteten Produkte besitzen jeweils
eine höhere restliche Oberflächenklebrigkeit als die im Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen photogehärteten Produkte.
Die in den Bezugsbeispielen 1 und 2 erhaltenen lichtempfindlichen Harzmassen werden jeweils in einer Dicke von 3 mm auf
eine 100 μπι dicke Polyesterfolie aufgebracht. Die Überzüge
werden mit einer 10 μπι dicken Polypropylenfolie bedeckt,
wodurch Schichtfolien erhalten werden. Dann legt man auf die Polypropylenfolie jeder Schichtfolie einen Negativfilm
und bestrahlt die Schichtfolien jeweils etwa 2 Min. von der Seite der Polyesterfolie mit dem aktinischen Licht derselben
chemischen Lampe wie im Vergleichsbeispiel 1, welche man in
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etwa 5 cm Abstand von der Schichtfolienoberfläche aufstellt.
Danach bestrahlt man die Schichtfolie etwa 6 Min. von der Seite der Negativfolie mit dem aktinischen Licht derselben
chemischen Lampe, die man nunmehr in etwa 20 cm Abstand von der Oberfläche des Negativfilms anordnet. Die auf diese Weise
erhaltenen Originalplatten werden gewaschen und entwickelt, wobei man im Falle der aus der lichtempfindlichen Harzmasse
des Bezugsbeispiels 1 erhaltenen Platte eine wässrige Lösung eines nicht-ionogenen oberflächenaktiven Mittels
(4 gew.-%ige wäßrige Lösung von APR Wash Out Agent W-5; Handelsbezeichnung eines nicht-ionogenen oberflächenaktiven
Mittels von Asahi Kasei Kogyo K.K., Japan) und im Falle der
aus der lichtempfindlichen Harzmasse des Bezugsbeispiels 2 erhaltenen Platte eine 2 gew.-9oige wäßrige Lösung von APR
Wash Out Agent W-4 (Handelsbezeichnung eines nicht-ionogenen oberflächenaktiven Mittels von Asahi Kasei Kogyo K.K.,
Japan) verwendet. Man erhält jeweils eine ein Reliefbild aufweisende Platte (die Reliefhöhe beträgt im Durchschnitt
1 mm). Man taucht diese Platte in Wasser und bestrahlt sie etwa 20 Min. mit dem aktinischen Licht derselben chemischen
Lampe wie im Vergleichsbeispiel 1, die man in etwa 15 cm Abstand von der Oberfläche der Platte anordnet (Unterwasser-Nachbelichtung).
Anschließend wird die Platte 2 Min. in eine 0,5 Gew.-% 2-Chloracetophenon in Äthanol enthaltende
Lösung getaucht und hierauf luftgetrocknet. Anschließend wird die Relief ober fläche 10 Min. mit dem aktinischen Licht
derselben Entkeimungslampe wie im obigen Beispiel 1t die
in etwa 10 cm Abstand von der Reliefoberfläche aufgestellt
wird, bestrahlt. Dabei erhält man eine Druckplatte.
Mit Hilfe von zwei Arten der in der beschriebenen Weise hergestellten
Druckplatten wird ein ungebleichtes Kraftpapier bedruckt.
Für die aus der lichtempfindlichen Harzmasse des Bezugsbeispiels 1 hergestellte Druckplatte verwendet man eine
flexographische Druckfarbe auf Alkoholbasis (Lösungsmittel: 85 Teile Äthanol und 15 Teile Isopropylacetat), für die aus
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der lichtempfindlichen Harzmasse des Bezugsbeispiels 2 hergestellte
Druckplatte eine wäßrige flexographische Druckfarbe
(Lösungsmittel: 100 % Wasser). In beiden Fällen kommt es beim Druckvorgang weder zum Anhaften von Papierstaub noch
zu Ablösungserscheinungen; selbst nach dem Bedrucken von 500 000 Blatt Papier ist keine Oberflächenklebrigkeit der
Druckplatte festzustellen.
Eine 100 μιη dicke Polyesterfolie wird auf eine Oberfläche
der gemäß Bezugsbeispiel 4 erhaltenen, festen lichtempfindlichen Harzmasse derart aufkaschiert bzw. -laminiert,
daß im Zwischenraum keine Luftblasen entstehen. Dann wird ein Negativfilm in engen Kontakt mit der gegenüberliegenden
Oberfläche (zu der Oberfläche mit der aufkaschierten Polyesterfolie) gebracht. Sodann bestrahlt man mit
aktinischem Licht gemäß Anwendungsbeispiel 1, entwickelt mit einem Lösungsmittelgemisch aus 1,1,1-Trichloräthan und
Isopropanol (Gewichtsverhältnis 3:1) und trocknet. Man erhält eine ein Reliefbild aufweisende Platte (die Reliefhöhe
beträgt im Durchschnitt 0,8 mm). Diese Druckplatte bestrahlt man zur Nachbelichtung 10 Min. mit dem aktinischen
Licht derselben chemischen Lampe wie im Vergleichsbeispiel 1, welche man in 10 cm Abstand von der Reliefoberfläche der
Druckplatte aufstellt. Danach taucht man die Druckplatte 2 Min. in eine 0,5 Gew.-% Deoxybenzoin in Äthanol enthaltende
Lösung, trocknet an der Luft und bestrahlt die Oberfläche der Druckplatte mit aktinischem Licht der Entkeimungslampe
bei denselben Bedingungen wie im Anwendungsbeispiel 1. Anschließend
bedruckt man Wellpappe mit Hilfe der erhaltenen Platte unter Verwendung einer wäßrigen Farbe (Lösungsmittel
ι Wasser/Äthanol im Gewichtsverhältnis 1*1). Selbst nach
dem Bedrucken von 500 000 Pappbögen kommt es zu keinerlei Problemen, wie einem Anhaften von Papierstaub oder Ablösungserscheinungen.
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Man stellt Druckplatten gemäß Anwendungsbeispiel 1 her, außer daß man das Eintauchen in die 0,5 Gew.-% 2-Chloracetophenon
enthaltende Äthanollösung und die Bestrahlung mit dem aktinischen Licht der Entkeimungslampe wegläßt. Die erhaltenen
Druckplatten werden bei denselben Bedingungen wie im Anwendungsbeispiel 1 für Druckzwecke verwendet. In Jedem Falle
kommt es während des Druckvorgangs aufgrund der Oberflächenklebrigkeit der Druckplatte zu einem Anhaften von Papierstaub
und Ablösungserscheinungen, so daß der Druckvorgang häufig unterbrochen werden muß. Bei der aus der lichtempfindlichen
Harzmasse des Bezugsbeispiels 1 erhaltenen Druckplatte erhöht sich die Oberflächenklebrigkeit bei
Fortsetzung des Druckvorgangs allmählich.
Man stellt Druckplatten aus den lichtempfindlichen Harzmassen der Bezugsbeispiele 1 und 4 in derselben Weise wie in
den Anwendungsbeispielen 1 bzw. 2 her, außer daß man die Behandlung zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit nicht
durchführt. Man taucht die Druckplatten jeweils 10 Min. in eine Oberflächenbehandlungslösung, die durch Verdünnen von
einen Feststoffgehalt von 47 Gew.-96 aufweisendem Croslene
NA-13 (handelsüblicher NBR-Latex von Takeda Chemical
Industries Ltd., Japan) mit Wasser und Zugabe von Zinkblüte (ZnO) zum verdünnten Latex (NBR-Feststoffgehalt »
3 Gew.-96, Zinkblütengehalt «0,2 Gew.-%) erhalten wurde und unterwirft sie 40 Min. einer Hitzebehandlung bei etwa
8O0C. Auf diese Weise erhält man eine NBR-beschichtete
Druckplatte, die praktisch frei von Oberflächenklebrigkeit ist. Die erhaltenen Druckplatten werden Jeweils unter Verwendung
einer Farbe auf Alkoholbasis (Lösungsmittel: 85 Teile Äthanol und 15 Teile Isopropylacetat) zum Bedrucken eines
hochwertigen Papiers verwendet. In Jedem Falle kann der Druck
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anfänglich reibungslos ohne irgendwelche Probleme durchgeführt werden, bis etwa 100 000 Blatt Papier bedruckt worden
sind. Anschliessend beginnt Jedoch Papierstaub anzuhaften, und nach einiger Zeit setzen auch Ablösungserscheinungen
ein.
Man stellt eine hitzepolymerisierbare Harzmasse gemäß Bezugsbeispiel
2 her, außer daß man 2 Teile Benzoylperoxid anstelle von Benzoin verwendet.
Man stellt eine hitzepolymerisierbare Harzmasse gemäß Bezugsbeispiel
1 her, außer daß man 2 Teile Azo-bis-isobutyronitril anstelle von Benzoinamyläther verwendet.
Die gemäß Bezugsbeispiel 5 und 6 erhaltenen, hitzepolymerisierbaren
Harzmassen werden in einer Dicke von 2 mm in einen von 3 mm-Distanzstücken auf einer Glasplatte umgebenen
Raum gegossen, erhitzt und 1 Std. bei 800C gehärtet.
Die gehärteten Produkte werden jeweils in eine 1 Gew.-% 2-Äthyl-9,10-anthrachinon enthaltende Äthanollösung
getaucht. Im Falle des aus der Masse des Bezugsbeispiels 5 erhaltenen, gehärteten Produkts beträgt die Tauchzeit
1 Min. und im Falle des aus der Masse des Bezugsbeispiels 6 erzeugten gehärteten Produkts 5 Minuten. Die eingetauchten
gehärteten Produkte werden dann luftgetrocknet und mit dem aktinischen Licht derselben Entkeimungslampe wie
in Beispiel 1 im wesentlichen auf gleiche Weise wie in diesem Beispiel bestrahlt. Die Bestrahlungszeit beträgt im Falle
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des aus der Masse des Bezugsbeispiels 5 erhaltenen, gehärteten Produkts 10 Min. und im Falle des aus der Masse des
Bezugsbeispiels 6 erhaltenen, gehärteten Produkts 20 Minuten. In beiden Fällen erhält man ein von Oberflächenklebrigkeit
freies Härtungsprodukt.
Die in Bezugsbeispiel 6 erhaltene, hitzepolymerisierbare Harzmasse wird in einer Dicke von etwa 10 μΐη auf ein 1 mm
starkes Papier aufgetragen, erhitzt und 1 Std. bei 60°C gehärtet. Auf den gehärteten Film wird eine 0,5 Gew.-%
Deoxybenzoin enthaltende Äthanollösung aufgesprüht. Dann wird der Film luftgetrocknet und 10 Min. mit dem aktinischen
Licht der Entkeimungslampe auf praktisch dieselbe Weise wie in Beispiel 1 bestrahlt, wobei ein von Oberflächenklebrigkeit
freier Film erhalten wird.
Die in Bezugsbeispiel 1 erhaltene, lichtempfindliche Harzmasse wird in einer Dicke von 3 mm auf eine 100 μΐη starke
Polyesterfolie aufgetragen. Der Überzug wird zur Bildung einer Schichtfolie mit einer 10 μπι dicken Polypropylenfolie
bedeckt. Dann wird auf die Polypropylenfolie der Schichtfolie ein Negativfilm.gelegt. Die Schichtfolie
wird etwa 2 Min. von der Seite der Polyesterfolie mit dem aktinischen Licht derselben chemischen Lampe wie im Vergleichsbeispiel
1 (wobei die Lampe in 5 cm Abstand von der Oberfläche der Schichtfolie aufgestellt wird) und anschliessend
etwa 5Min. von der Seite des Negativfilms mit dem aktinischen Licht derselben chemischen Lampe (die nunmehr
in etwa 20 cm Abstand von der Oberfläche des Negativfilms angeordnet wird) bestrahlt. Man wäscht die erhaltene Originalplatte und entwickelt sie mit einer wäßrigen Lösung,
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die 4 Gew.-% ABR Wash Out Agent W-5 (Handelsbezeichnung
eines nicht-ionogenen oberflächenaktiven Mittels von Asahi Kasei Kogyo K.K., Japan) enthält. Man erhält eine Platte
mit Reliefbild (die Reliefhöhe beträgt im Durchschnitt 1 mm). Die Platte wird mit Wasser gewaschen, 3 Min. in
eine 1 Gew.-# 2-Äthyl-9,1O-anthrachinon in Äthanol/Aceton
(Gewichtsverhältnis 9:1) enthaltende Lösung getaucht und danach luftgetrocknet. Um eine Unterwasser-Nachbelichtung
und Bestrahlung gemäß der Erfindung durchzuführen, taucht
man die Platte dann in Wasser und bestrahlt sie mit dem aktinischen Licht derselben chemischen Lampe wie im Vergleichsbeispiel
1 und praktisch gleichzeitig mit dem aktinischen Licht einer Entkeimungs lampe' (Toshiba Germicidal
Lamp GL-30; Handelsprodukt von Tokyo Shibaura Electric Company Ltd., Japan), welche man senkrecht zur und unmittelbar
unter der chemischen Lampe in kreuzweiser Anordnung sowie in einem Abstand von etwa 15 cm von der Plattenoberfläche
aufstellt (die Nachbelichtung mit der chemischen Lampe dauert 20 Min., die Bestrahlung mit der Entkeimungslampe 10 Min.). Anschließend trocknet man die Platte 10 Min,
bei etwa 4O0C. Man erhält eine von Oberflächenklebrigkeit
freie Druckplatte.
Die im Bezugsbeispiel 1 erhaltene, lichtempfindliche Harzmasse wird in einer Dicke von 2 mm auf eine 100 μη starke
Polyesterfolie aufgebracht und der Überzug zur Bildung einer Schichtfolie mit einer 10 μπι dicken Polyesterfolie
bedeckt. Man belichtet die Schichtfolie 20 Min. von der Seite der 10 μπι dicken Polyesterfolie mit dem aktinischen
Licht derselben chemischen Lampe wie im Vergleichsbeispiel 1, wobei man die Lampe in etwa 15 cm Abstand von der Schichtfolienoberfläche
aufstellt. Anschliessend löst man die Polyesterfolien ab. Man erhält ein photogehärtetes Produkt mit
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beträchtlicher Oberflächenklebrigkeit. Das photogehärtete Produkt wird 2 Min. in eine 0,2 Gew.-% Benzophenon und
0,3 Gew.-% Acetophenon in Isopropanol enthaltende Lösung
getaucht und anschliessend luftgetrocknet. Anschliessend bestrahlt man das behandelte photogehärtete Produkt 5 Min.
mit dem aktinischen Licht einer in etwa 55 cm Abstand von der Oberfläche des photogehärteten Produkts angeordneten
2000 W-Quecksilberlampe (Handelsprodukt von Ore Manufacturing
Co., Ltd., Japan), die eine Intensitätsverteilung von etwa 16 % (relativ zur gesamten Intensitätsverteilung)
im Bereich von 200 bis 300 nm aufweist. Man erhält ein praktisch von Oberflächenklebrigkeit freies, photogehärtetes
Produkt.
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Claims (8)
1. Verfahren zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit von
einer gehärteten, radikalisch polymerisieren Harzmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächenschicht
der gehärteten, radikalisch polymer!sierten Harzmasse
mit mindestens einer organischen Carbonylverbindung, die dazu befähigt ist, einer anderen Verbindung unter
Bestrahlung mit aktinischem Licht ein Wasserstoffatom
zu entziehen, imprägniert und die imprägnierte Schicht der gehärteten Harzmasse mit aktinischem Licht mit
Wellenlängen von 200 bis 300 nm bestrahlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärtete, radikalisch polymerisierte Harzmasse
eine gehärtete, photopolymerisierte Harzmasse ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärtete, photopolymerisierte Harzmasse
in Form einer Druckplatte vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine organische Carbonylverbindung verwendet,
die mindestens einen an das Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe gebundenen unsubstituierten oder substituierten
Ärylrest aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der unsubstituierte oder substituierte Ärylrest eine
809848/0823 Tttn
ORiGlNAL INSPECT!»
Phenyl- oder Naphthylgruppe ist, welche unsubstituiert
oder durch eine Phenylgruppe substituiert ist oder einen oder zwei Substituenten aus der Gruppe bestehend aus
Halogenatomen, einer Hydroxylgruppe, einer Carboxylgruppe,
einer Nitrogruppe, geradkettigen oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und geradkettigen
oder verzweigten Alkoxyresten mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man als organische Carbonylverbindung mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I
(D
worin R1 und Rp gleich oder verschieden sind und Jeweils
ein Wasserstoffatom, eine Nitro- oder Carboxylgruppe,
einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom
aus der Gruppe F, Cl, Br und J bedeuten,
und/oder mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel II
(II)
worin X1 und X2 gleich oder verschieden sind und Je
weils ein Halogenatom aus der Gruppe F, Cl, Br und J1
ein Wasserstoffatom, eine Nitrogruppe, einen gerad-
809848/0823
28215Q0
kettigen oder verzweigten Alkoxyrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Hydroxylgruppe oder einen
geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten und FU einen geradkettigen
oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Naphthylgruppe, einen Rest
der allgemeinen Formel
-CH2
X3
wobei X, ein Halogenatom aus der Gruppe F, Cl,
Br und J, ein Wasserstoffatom, ein geradkettigen oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
ein geradkettiger oder verzweigter Alkoxyrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder
eine Phenylgruppe ist,
einen Rest der allgemeinen Formel
wobei X, die vorgenannte Bedeutung hat, oder einen Rest der allgemeinen Formel
wobei X, die vorgenannte Bedeutung hat und R^
ein Wasserstoffatom oder ein geradkettiger oder
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verzweigter Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist,
bedeutet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärtete, radikalisch polymerisierte Harzmasse
ein Vorpolymeres mit zwei oder weniger polymerisierbaren Doppelbindungen enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es nach oder gleichzeitig mit der Stufe der Nachbelichtung der Druckplatte vom Photopolymer-Typ durchgeführt
wird.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5879977A JPS53143669A (en) | 1977-05-23 | 1977-05-23 | Elimination of surface tuckiness of radically-polymerizable resin cured product |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2821500A1 true DE2821500A1 (de) | 1978-11-30 |
DE2821500C2 DE2821500C2 (de) | 1984-12-20 |
Family
ID=13094626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2821500A Expired DE2821500C2 (de) | 1977-05-23 | 1978-05-17 | Verfahren zum Entfernen der Oberflächenklebrigkeit von einer gehärteten, photopolymerisierten Harzmasse |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4202696A (de) |
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FR (1) | FR2392411A1 (de) |
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