Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung für einen
biegsamen Schlauch gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1.
Eine derartige Verschlußvorrichtung ist aus der DE-AS
25 31 058 bekannt. Dieser Konstruktion haftet jedoch der
Nachteil an, daß sie nicht wiederverschließbar ist, wenn
sie einmal geöffnet worden ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Verschlußvorrichtung der bekannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß sie nach dem Öffnen bei Bedarf wieder
verschließbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäßen Maß
nahmen ist also ein Wiederverschließen der Verschlußvor
richtung bzw. der dieser zugeordneten Schlauchverbindung
möglich. Die erfindungsgemäße Verschlußvorrichtung eignet
sich besonders vorteilhaft für Schlauchleitungen zwischen
Blutbeuteln oder einem Blutbeutel und einem Patienten, bei
denen ein Öffnen und Wiederverschließen der Schlauchleitung
ohne Fluidkontakt angestrebt wird, so daß eine Kontamination
sicher vermieden werden kann.
Bevorzugte konstruktive Details der erfindungsgemäßen Vor
richtung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der erfindungs
gemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Mehrfach-Blut
beutelanordnung, für welche die erfindungsgemäße Ver
schlußvorrichtung bevorzugt anwendbar ist,
Fig. 2 eine in stark vergrößertem Maßstab gehaltene Teillängs
schnittansicht zur Veranschaulichung der erfindungs
gemäßen Verschlußvorrichtung,
Fig. 3 eine in weiter vergrößertem Maßstab gehaltene Teil
schnittdarstellung des verschlossenen Endes eines
Rohrabschnitts und eines Teils des Verschlußelements
in seiner anfänglichen Stellung,
Fig. 4 eine Fig. 3 ähnelnde Darstellung des Verschlusses nach
dem Öffnen und Wiederverschließen desselben,
Fig. 5 eine Fig. 3 ähnelnde Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform,
Fig. 6 einen Schnitt längs Linie VI-VI in Fig. 2,
Fig. 7 eine Fig. 2 ähnelnde Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verschlußvor
richtung, die ebenfalls bei der Anordnung nach Fig. 1
anwendbar ist,
Fig. 8 eine Fig. 7 ähnelnde Darstellung, welche das Ver
schlußelement in seinem in der Offenstellung gehalte
nen Zustand zeigt und
Fig. 9 eine teilweise weggebrochene perspektivische Darstel
lung des Rohrabschnitts und des starren Verschlußele
ments der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gemäß den Fig. 1 bis 6 ist eine Verschlußvor
richtung auf ein Doppelbeutelsystem angewandt, das Blutbeutel
10 und 12 umfaßt, die in an sich bekannter Weise durch ein
Schlauchleitungsstück 16 miteinander verbunden sind. Selbst
verständlich ist die Verschlußvorrichtung nach Belieben auch auf Dreifach-
und Vierfachbeutelsysteme oder beliebige andere medizinische oder
sonstige Systeme anwendbar, bei denen eine von der Außenseite
her bedienbare Strömungssteuerung im Inneren eines biegsamen
Schlauches gewünscht wird.
Der Blutbeutel 10 trägt den üblichen, nur zum Teil darge
stellten Spenderschlauch 22 sowie Zulässe 24, ähnlich wie bei
den derzeit im Handel erhältlichen Einrichtungen.
Wie dargestellt ist in das Blutbeutelsystem eine
Verschlußvorrichtung 26 eingeschaltet, die unter Abdichtung
nach außen hin in Strömungsverbindung mit dem Blutbeutel 10
steht und dessen verschweißte Wand 28 auf die speziell in
Fig. 2 gezeigte Weise durchsetzt.
Wie erwähnt, enthält die Verschlußvorrichtung 26 einen Rohr
abschnitt 30, welcher den verschweißten Abschnitt 28 der
Blutbeutelwand durchsetzt und darin festgelegt ist. Vorzugs
weise ist der aus einem steifen Kunststoff bestehende Rohr
abschnitt 30 materialeinheitlich bzw. einstückig mit einem
länglichen, im wesentlichen starren Verschlußelement 32 aus
gebildet.
Der Rohrabschnitt 30 besitzt ein geschlossenes Ende 34. Das
Verschlußelement 32 sitzt am Außenende des geschlossenen Endes
(vgl. Fig. 2) und ist unter Abdichtung in die biegsame Rohr
leitung 36 eingesetzt.
Die Rohrleitung 36 kann an einem Ende 38 durch herkömmliche
Lösungsmittel- oder Wärmeschweißung mit dem Rohrabschnitt 30
verschweißt sein, während sie am anderen Ende 40 unter dichter
Verbindung mit der Schlauchleitung 16, die ihrerseits einen
kleineren Durchmesser besitzen kann, gequetscht bzw. gestaucht
ist. Die einen Teil der ebenfalls biegsamen Rohrleitung 16
bildende biegsame Rohrleitung 36 bildet somit eine erweiterte
Kammer in der Strömungsleitung für die Aufnahme des länglichen,
im wesentlichen starren Verschlußelements 32.
Ersichtlicherweise ist die in der Rohrleitung 36 gebildete
Kammer etwas länger als das Verschlußelement 32, so daß ein
Raum 42 für das Verschlußelement 32 gebildet wird, der eine
Zurückbewegung dieses Elements aus seinem mit dem Rohrabschnitt
verbundenen Zustand ermöglicht.
Das Verschlußelement 32 weist einen sich verjüngenden bzw.
konischen Vorderteil 44 auf, der mit dem geschlossenen Ende
34 des Rohrabschnitts 30 verbunden ist.
Gemäß Fig. 3 ist eine Sollbruchstelle in Form einer vollstän
dig um das Vorderende des konischen Vorderteils 44 umlaufen
den und im geschlossenen Ende 34 ausgebildeten, ringförmigen
Aufreißlinie (Ringkerbe) 46 vorgesehen. Diese Aufreißlinie 46 wird durch
einen Bereich geringerer Dicke zwischen dem konischen Vorder
teil 44 und dem Rohrabschnitt 30 gebildet. Wenn also der Ver
schluß 26 geöffnet werden soll, wird einfach die Schlauchlei
tung bzw. der Schlauchabschnitt 36 mit den Fingern erfaßt und
das Verschlußelement 32 abgebogen oder verdreht, bis die ring
förmige Aufreißlinie 46 aufbricht. Sodann kann das Verschluß
element 32 auf die in Fig. 2 in gestrichelten Linien einge
zeichnete Weise zurückgezogen werden, um das Vorderende 34
vom Rohrabschnitt 30 wegzubewegen und dadurch einen Strömungs
durchgang bzw. eine Leitung durch die Verschlußvorrichtung
zu öffnen.
Der konische Vorderteil 44 des Verschluß
elements 32 ist so bemessen, daß er zum Wiederverschließen der
Verschlußvorrichtung in das offene Ende des Rohrabschnitts 30
hineinpreßbar ist, so daß eine sichere Abdichtung für den
Strömungsmittelfluß durch den Rohrabschnitt 30 hergestellt
wird (vgl. Fig. 4). Bei dieser Anordnung wird somit der Teil,
der ursprünglich das Ende 34 des Rohrabschnitts 30 bildete,
auf die dargestellte Weise vom Ende des Rohrabschnitts 30 her
in diesen hineingepreßt.
Anschließend kann das Verschlußelement 32 nach Belieben bzw.
nach Bedarf von Hand in die und aus der Verschlußstellung im
Rohrabschnitt 30 gebracht werden, um den Verschluß beliebig
zu öffnen und zu schließen.
Das Verschlußelement 32 weist eine Reihe von radial abste
henden, längsverlaufenden Rippen 48 auf, die einen kreuz
förmigen Querschnitt bilden und zwischen sich längsverlau
fende Strömungswege zur Ermöglichung einer Flüssigkeits
strömung festlegen. Außerdem ist der Durchmesser des äuße
ren Schlauchteils 36 größer als das größte Quermaß des Ver
schlußelements 32, so daß dann, wenn letzteres vom Rohrab
schnitt 30 abgebrochen worden ist, die Flüssigkeit bzw. das
Strömungsmittel ohne weiteres um das Verschlußelement 32
herum zu strömen vermag, außer dann, wenn sich dieses Ver
schlußelement in der Stellung gemäß Fig. 4 befindet und die
Strömung durch den Rohrabschnitt 30 absperrt.
In Fig. 5 ist eine geringfügig abgewandelte Ausführungs
form der Verschlußvorrichtung dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform, die in jeder anderen Hinsicht
der vorher beschriebenen Ausführungsform entspricht, ist
eine Ringnut 52 in einer Stirnwand 34 a des Rohrabschnitts
30 a vorgesehen. Wenn das Verschlußelement auf ähnliche Weise,
wie vorher beschrieben, gehandhabt wird, erfolgt das Auf
brechen im Ringbereich zwischen Nut 52 und Sollbruchstelle
46 a aufgrund des Vorhandenseins der Nut 52 etwas leichter
als bei der vorher beschriebenen Ausführungsform. Diese Ab
wandlung kann gewünschtenfalls dann angewandt werden, wenn
besonders zähe Kunststoffe verwendet werden oder die Ver
schlußvorrichtung große Abmessungen besitzt.
Außerdem können Anschläge 54 vorgesehen sein, die ein über
mäßig weites Eindringen des Verschlußelements 32 a in den
Rohrabschnitt 30 a verhindern.
Die Vorrichtung läßt sich ohne weiteres
gießen bzw. formen; und sie gewährleistet auch bei Her
stellung auf Massenfertigungsbasis eine zuverlässige Funktion.
In den Fig. 7 bis 9 ist eine weitere Ausführungsform der
Verschlußvorrichtung dargestellt, die als
Verschlußelement 26 beim Doppelblutbeutelsystem
gemäß Fig. 1 oder für jeden anderen gewünschten Verwendungs
zweck benutzt werden kann, um unter Ermöglichung einer Hand
habung von der Außenseite der Schlauchleitung her eine Steue
rung des Flüssigkeitsstroms durch die Schlauchleitung zu ge
währleisten.
Ein Blutbeutel 50 od. dgl. Behälter weist eine flache Schweiß
naht 52 auf, welche eine biegsame Schlauchleitung 56 um
schließt und unter Herstellung einer Dichtung in Strömungs
verbindung mit dem Inneren des Blutbeutels 50 hält. Der
Schlauchleitungsteil 56 besitzt im Vergleich zur (eigentli
chen) Schlauchleitung 58 einen vergleichsweise großen Durch
messer, wobei die beiden Schlauchleitungsabschnitte auf übli
che Weise mittels einer gequetschten "Vierflügel"-Schweißnaht
60 der Art gemäß US-PS 27 02 036 miteinander verbunden sind.
Vorzugsweise bildet der Übergang zwischen den Schlauchleitun
gen 56 und 58 eine Bohrung 62 von konischer Form.
Im beutelseitigen Ende des Schlauchabschnitts 56 ist ein Rohr
abschnitt 64 mit einem geschlossenen Ende 66, ähnlich wie bei
der vorher beschriebenen Ausführungsform, befestigt. Das ge
schlossene Ende 66 trägt aus ähnlichen Gründen wie bei der
vorher beschriebenen Ausführungsform ein einstückig mit ihm
verbundenes, längliches, im wesentlichen starres Verschluß
element 68. Bei dieser speziellen Ausführungsform ist zwar
keine Sollbruchstelle, ähnlich den Linien 46 oder 52, vorge
sehen, doch kann das Abtrennen durch Abwinkeln des Verschluß
elements 68 erfolgen. Dabei wird der vergleichsweise dünne
Bereich 70 zwischen der Innenwand des Rohrabschnitts 64 und
dem massiven Teil des Verschlußelements 68 entsprechend be
lastet, so daß der um das Verschlußelement 68 umlaufende Be
reich 70 bei entsprechender Handhabung des Verschlußelements
68 von der Außenseite des Schlauchabschnitts 56 her aufge
brochen wird. Dieser Bereich 70 stellt somit eine Sollbruch
stelle ohne spezielle Schwächungsnut dar.
Wie bei der vorher beschriebenen Ausführungsform weist das
Verschlußelement 68 einen sich verjüngenden bzw. konischen
Abschnitt 72 auf, der nach dem Aufbrechen des Verschlusses
auf die in Fig. 8 in gestrichelten Linien eingezeichnete
Weise zum Wiederverschließen der Vorrichtung in die Bohrung
74 des Rohrabschnitts 64 einführbar ist.
Nach außen abstehende Zapfen 76 verhindern ein zu tiefes
Einführen des Verschlußelements 68 in die Bohrung 74, wo
durch das spätere Herausziehen des Verschlußelements 68
schwierig werden könnte. Wenn das Verschlußelement 68 bis zur
richtigen Tiefe eingeführt worden ist, legen sich die Zapfen
76 unter Verhinderung eines weiteren Einschiebens an das
Ende des Rohrabschnitts 64 an.
Wie bei der vorher beschriebenen Ausführungsform ist das Ver
schlußelement 68 mit einer Anzahl von längsverlaufenden
Rippen 78, 80 versehen. Im Vergleich zu den Rippen 68 sind
jedoch die Rippen 80 erheblich länger und vorzugsweise so
lang, daß sie eine merkliche Federwirkung gewährleisten.
Beim manuellen Öffnen des Verschlusses durch Abbiegen oder
Abwinkeln des Verschlußelements 68 zum Aufbrechen der Soll
bruchstelle 70 kann somit das Element 68 von Hand in Rück
wärtsrichtung verschoben werden, indem der biegsame Schlauch
56 axial zusammengedrückt, festgehalten und wieder gestreckt
wird, um das Verschlußelement 68 sodann auf die in Fig. 8 ge
zeigte Weise mittels eines Klemmeingriffs zwischen den
Rippen 80 und dem konischen Bohrungsabschnitt 62 festzulegen.
In dieser gesicherten Stellung des Verschlußelements 68 kann
Blut oder eine andere Flüssigkeit in Längsrichtung über das
Verschlußelement 68 und zwischen den Rippen 78, 80 hindurch
strömen. Hierdurch wird eine gewünschte zweiseitig gerichtete
Strömung der Flüssigkeit durch die Verschlußvorrichtung er
möglicht, ohne daß die Gefahr dafür besteht, daß sich das
Verschlußelement 68 in seine Schließstellung in der Bohrung
74 des Rohrabschnitts 64 verschiebt. Eine solche Bewegung in
die Schließstellung ist erst dann möglich, wenn das Verschluß
element 68 von Hand eindeutig aus seiner Arretierung im Boh
rungsabschnitt 62 freigesetzt wird.
Die beschriebene Verschlußvorrichtung kann somit ein
deutig geöffnet und in der Offenstellung gemäß Fig. 8 ge
halten und nach dem erstmaligen Öffnen durch von der Außen
seite des biegsamen Schlauchabschnitts 56 her erfolgende
Handhabung sicher wieder verschlossen werden.
Zur Gewährleistung einer bequemen Betätigung bzw. Handhabung
besteht der biegsame Schlauchabschnitt 56 vorzugsweise aus
einem ziemlich weichen Material, so daß er sich zur Verschie
bung des Verschlußelements 68 in Axialrichtung zusammen
drücken läßt, wobei sich der Schlauchabschnitt 56 auf er
forderliche Weise nach außen ausbeult. Das Verschlußelement
ist somit aufgrund der Flexibilität des Schlauchabschnitts
56 ohne weitere erfaßbar und verschiebbar.
Wegen der Biegsamkeit des Schlauchabschnitts 56 kann gewünsch
tenfalls auch eine von außen her aufgesetzte Klemme benutzt
werden, um das Verschlußelement 68 in der vorgesehenen Offen-
bzw. Schließstellung zu halten.
In weiterer Abwandlung kann der dünnere Schlauchabschnitt 58
einen etwas vergrößerten Durchmesser besitzen, und der koni
sche Bohrungsteil 62 kann weggelassen werden, so daß die
Rippen 80 unmittelbar in die dünnere Schlauchleitung 58 ein
dringen können und sich dabei etwas nach innen durchbiegen.
Hierdurch wird eine gleichwertige Festlegung des Verschluß
elements in der Offenstellung gewährleistet.