DE2819483A1 - Haertungsbeschleuniger fuer zement und rasch haertender zement - Google Patents
Haertungsbeschleuniger fuer zement und rasch haertender zementInfo
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft einen Härtungsbeschleuniger für Zement
und einen rasch härtenden Zement, der diesen Härtungsbeschleuniger enthält.
Sogenannter rasch härtender Zement, der sich dadurch auszeichnet, daß er innerhalb kurzer Dauer Festigkeit erreicht,
wurde bisher vorteilhaft zur Herstellung verschiedener Formkörper
und von Zementbelägen und Zementfahrbahnen oder als Wnsserabdichtuncsmaterial und als Vergußmaterial zur Bodenverbesserung
verwendet. Zu typischen Beispielen für vorteilhafte bekannte rasch härtende Zemente gehören Zemente, welche
5-30 Gew.-$ eines Härtungsbeschleunigers für Zement enthalten, der durch Vermischen eines synthetischen amorphen
Calciumaruminats der Formel 12CaO.7AlpO~ (CaO-Gehalt 48,5 Gew.-?S)
nit in wesentlichen der gleichen Gewichtsmenge Calciumsulfat hergestellt wurde, und solche, die 11CaO.7AIpO^.CaFp enthalten.
Die bekannten rasch härtenden Zenente zeigen jedoch folgende
ITachteile:
1.) Innerhalb der Zeiteinheit kann keine ausreichende Festigkeit erreicht werden;
2.) die Eandhabungsdauer (d.h. der Zeitraum vom Seitpunkt
des "Vermischens eines rasch härtenden Zements mit T.7asser bis zu dsm Zsitpixnlct des Erhärtens, dar r-acristehend
als H.Z. bezeichnet wird) wird gewöhnlich durch Anwendimg eines Verzögerungsaittels, wie einer
organischen Säure, eines Borats und eines Silicofluorids
eingestellt.
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Die H.Z. der bekannten rasch härtenden Zemente konnten jedoch nicht innerhalb eines zufriedenstellenden Bereiches
gehalten werden (ein geeigneter Bereich beträgt 10 - 60 Min.)» selbst wenn ein Verzögerungsmittel
zugesetzt wird, oder aber die Härtungszeit (H.Z.) steht nicht im Verhältnis zu der zugesetzten Menge des Verzögerungsmittels.
AuC-rdem verursachen einige der bekannten
Verzögerungsmittel Verschmutzungsprobleme oder verhindern, daß der Zement ausreichende Festigkeit inner-,
halb der -Zeiteinheit erreicht. Infolgedessen treten Schwierigkeiten im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit
auf oder wenn diese Zemente in großem Maßstab angemischt werden.
3.) Innerhalb von einigen zehn Minuten nach dem Schärten
des Zements bildet sich auf der Oberfläche der Formkörper ein Muster aus aschefarbenen Flecken, unabhängig
davon, ob die Oberfläche in Kontakt mit dem Formkasten war oder nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Härtungsbeschleuniger für Zement und einen diesen Härtungsbeschleuniger
enthaltenden rasch härtenden Zement zur Verfugung zu stellen, bei dessen Anwendung ausreichende Festigkeit innerhalb
der Zeiteinheit erreicht werden kann. Es ist außerdem Aufgabe der Erfindung, einen Härtungsbeschleuniger
für Zement und einen rasch härtenden Zement, der dieses Mittel enthält, zu schaffen, dessen Handhabungszeit bzw. Verarbeitungsseit innerhalb eines ausreichend
weiten Bereiches geregelt werden kann.
Der erfindungsgeaäß zu schaffende Härtungsbeschleuniger für
Zement und der rasch härtende Zement, der diesen Härtungsbeachleuniger
enthält, sollen die Eigenschaften haben, daß die Verarbeitun^sseit im Verhältnis zu der zugesetzten Menge
eines Versogerungsmittels geregelt v/erden kann.
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Srfindungsgemäß sollen ein Härtungsbeschleuniger für Zement
und ein dieses Mittel enthaltender rasch härtender Zement zur
Verfügung gestellt v/erden, die nicht zur Bildung eines aschefarbenen
Fleckenmusters auf der Oberfläche der Formkörper nach der Härtung führen.
Die vorstehenden und andere Aufgaben der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Härtungsbeschleuniger für Zement, der ein amorphes Calciumaluminat und ein anorganisches
Sulfat in einer Menge entsprechend der 1 - 3-fachen Gewichtsmenge des amorphen Calciumaluminats enthält, in dem dieses
amorphe Calciumaluminat in seiner chemischen Zusammensetzung
im wesentlichen aus 35 - 47 Gew.-^S Calciumoxid, bezogen auf
das Gesamtgewicht des amorphen Calciumaluminats, und zum restlichen Anteil aus Aluminiumoxid besteht.
Erfindungsgegenstand ist außerdem ein rasch härtender Zement, der folgende Zusätze, enthält:
a) einen .Härtungsbeschleuniger für Zement, enthaltend ein
amorphes Calciumaluminat und ein anorganisches Sulfat in der 1-bis 3-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das
amorphe Calciunaluninat, mit einer solchen chemischen
Zusammensetzung, daß das amorphe Calciumaluminat im wesentlichen aus 35 - 47 Gew.-^i Calciumoxid, bezogen
auf sein Gesamtgewicht, und zum restlichen Anteil aus Aluminiumoxid besteht, und
b) ein Verzögerungsmittel, enthaltend 5-20 Gew.-^, bezogen
auf das Gewicht des Verzögerungsmittels, Gluconsäure und/oder V/einsäure und/oder ein wasserlösliches
Salz einer oder beider dieser Säuren, 30 - 10 Gew.-^,
bezogen auf das Gewicht des Verzögerungsmittels, Zitronensäure und/oder eines ihrer Alkalisalse und
50 - 85 Gew.~>i, bezogen auf das Gewicht des Versögerungsmittels,
eines Alkalicarbonate.
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In den beigefügten Zeichnungen zeigen die Fig. 1-4 jeweils die Meßwerte der Druckfestigkeit der gehärteten Zemente in
Abhängigkeit von der Zusammensetzung der verwendeten Härtungsbeschleuniger
für den Zement. Dabei bedeuten die Kurven 1 und 2 die Druckfestigkeiten nach dem Altern während 3 Stunden
bzw. nach dem Altern während eines Tages.
Fig. 5 ist eine graphische Darstellung, welche den Zeitpunkt
des Härtungsbeginns in Abhängigkeit von der zugesetzten Menge eines Verzögerungsmittels zeigt. In dieser Fig. entsprechen
die jeweiligen Kurven-Nrn,den Versuchs-Hrn.in Beispiel 2
(Tabelle A).
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher erläutert. Verschiedene
Härtungsbeschleuniger für Zement wurden durch Variieren des CaO-Gehalts des amorphen Calciumaluminats und
des Calciumsulfat-Verhältnisses, d.h., der zugesetzten Menge
an wasserfreiem Calciumsulfat Typ II, hergestellt. IO und 20 Gew.-^ der vorstehend erwähnten jeweiligen Härtungsbeschleuniger
\vurden mit 90 bzv/. SO Gew.-$ üblichem Portland-Zement
vermischt, um rasch härtende Zemente herzustellen. 100 Gewichtsteile jedes rasch härtenden Zements wurden mit
200 Gewichtsteilen eines Sandes vermischt und mit einem Wasser-Zement-Verhältnis von 41 $ angemischt, wobei ein
Mörtel erhalten wurde, der geformt und 1 Tag lang gealtert wurde. Die Oberflächen der so erhaltenen gehärteten !Formkörper
wurden beobachtet, um eine evtl. Bildung von Flecken auf der Oberfläche festzustellen. Die dabei erzielten Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt, in der das Symbol 0 anzeigt, daß kein Flecken beobachtet wird, während das Symbol X
anzeigt, daß Flecken gebildet werden.
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CaO-Gehalt,. Gehalt des Zements an Härtungsbeschleuniger
Gew.-?6 IO Gew.-^ 20
Calciumsulfat-Verhältnis
1 1,5 2 3 5 1 1,5 2
32,7 36,1 39,0 42,4 43,9 45,7 4S,4 48,7 49,3 50,5 52,0
O | O | O | O | O | O | O | O | O | O |
O | • ο | O | O | O | O | O | O | O | O |
O | O | O | O | O | O | O | O | O | O |
O | O | O | O | O | O | O | O | O | O |
O | O | O | O | O | O | O | O | O | O |
O | O | O | O | O | O | O | O | O | O |
O | O | O | O | O | O | O | O | O | O |
X | X | X | O | O | X | X | X | O | O |
X | X | X | X | O | X | X | X | X | O |
X | X | V | X | O | X | X | X | X | O |
X | X | X | X | X | X | X | X | X | X |
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß keine merklichen Flecken gebildet werden, wenn der CaO-Gehalt in dem amorphen Calcii;naluEiinat
weniger als etwa 47 Gew.-ji beträgt, unabhängig davon,
ob die zugesetzte I-ienge des Calciumsulfats erhöht oder verhindert
wird. ITerner ist srci^htlich, da:3 das Au_"tr2"C3n dsr
!Flockenbildung von der Menge an Calciunsulfat abhängt, wenn
der CaO-Gehalt den vorstehend genannten Wert überschreitet, und die Fleckenbildung rjit den Anstieg der zugesetzten
von Calciunsulfat unterdrückt wird.
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Außerdem wurden Versuche durchgeführt, in denen Mörtel unter
den gleichen Bedingungen hergestellt und angeinischt wurden, mit der.Abänderung, daß die Zusammensetzung der Härtungsbeschleuniger für den Zement geändert wurde. In diesen Versuchen
wurde jeder Probe 0,8 Gew.-$ eines Verzögerungsmittels (ein Kaliumcarbonat enthaltendes Gemisch), "bezogen auf das
Gewicht des rasch härtenden Zements, "bestehend aus 1 Gewichtsteil Zitronensäure und 3 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat
zugesetzt. Die Druckfestigkeiten der gehärteten Mörtel wurden gemessen. Die. Ergebnisse sind in den Pig. 1-4 gezeigt. In
jedem der in Pig. 1 und 2 gezeigten Versuche betrug das Mischungsverhältnis von Härtungsmittel für den Zement zu dem
üblichen Portland-Zement 10 : 90, während in jedem der in Pig. 3 und 4 gezeigten Versuche dieses Mischungsverhältnis
20 : 80 betrtig.
Die Pig. 1 und 2 zeigen die Änderungen der Druckfestigkeit der gehärteten Pormkörper, bezogen auf den CaO-Gehalt in dem
amorphen Calciumaluminat, wobei in dem in Pig. I dargestellten
Versuch die zugesetzte Menge an wasserfreiem Calciumsulfat des Typs II das 1,5-fache der des amorphen Calciumaluminats, bezogen
auf das Gewicht, beträgt, während die zugesetzte Menge an wasserfreiem Calciumsulfat Typ II in dem in Pig. 2 gezeigten
Versuch das 2,0-fache des Gewichts des amorphen Calciuinaluminats beträgt.
Pig. 3 seigt die Veränderungen der Druckfestigkeit der gehärteten
Pormkörper, bezogen auf das Calciunsulfat-Verhältnis,
wenn der CaO-Gehalt des amorphen Calciumaluminats 45,9 Gew.-τί
beträgt, und Pig. 4 zeigt diese Ergebnisse, wenn der CaO-Gehalt 50,5 Gew.-$ beträgt. Kurve 1 ist eine graphische Darstellung,
welche die Ergebnisse nach der Alterung während ~ Stunden darstellt,
und Kurve 2 ist eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse nach dem Altern während 1 Tages zun Ausdruck
bringt. Dies gilt für die Pig. 1-4.
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Wie die Versuchsergebnisse zum Ausdruck bringen, wurde gefunden, daß die Festigkeit in dem frühen Stadium (Frühfestigkeit),
d.h. die innerhalb eines kurzen Zeitraums erhältliche Festigkeit der gehärteten Formkörper, von dem CaO-Gehalt in
dem amorphen Calciumaluminat und der zugesetzten Menge an
Calciumsulfat abhängt, was deutlich in den Fig. 1 - 3 in Erscheinung tritt, und daß ein Zement mit ausgezeichneten
Eigenschaften im Hinblick auf die rasche Härtung hergestellt werden kann, wenn der CaO-Gehalt 35 Gew.-^ oder mehr, vorzugsweise
38 — 44 Gew.-5^, und die zugesetzte Menge an Calciumsulfat
das 1- bis 3-fache, vorzugsweise das 1,5- bis 2,5-fache, bezogen auf das Gewicht,der Henge des amorphen Caleiumaluminats
betragen. Ferner wurde die Tatsache aufgefunden, daß ein Zement, der ein amorphes Calciumaluminat aufweist,
das etwa 50 Gew.-55 CaO im Gemisch mit etwa der 5-fachen
Gewichtsmenge Calciumsulfat enthält, beträchtlich schlechter im Hinblick auf die rasche Härtung ist und somit ungeeignet
als rasch härtender Zement ist, wie deutlich in Fig. 4 gezeigt wird, obwohl keine Fleclcenbildung auf der Oberfläche
des daraus hergestellten gehärteten Formkörpers zu beobachten ist, wie in Tabelle 1 gezeigt v/ird.
Unter Berücksichtigung der vorstehenden Ergebnisse wird erfindungsgemäß
als Härtungsbeschleuniger für Zement ein amorphes
Calciumaluninat, bestehend aus 35 - 47 Gew.-ji Calciumoxid und
zum restlichen Anteil aus Aluminiumoxid, als Hauptkomponente, selektiv gemeinsam mit der 1- bis 3-fachen Ge\tfichtsinenge eines
anorganischen Sulfats eingesetzt, um Festigkeit innerhalb eines
kurzen Zeitraums zu erzielen, ohne daß auf der Oberfläche der Formkörper ein Fleckenmuster gebildet wird. Die vorstehenden
Merkmale sind klar in den Patentansprüchen definiert.
Erfindungsgemäß ist dae geeignete Calciumaluminat auf die
amorphe Form beschränkt, v/eil kristallisiertes Calciumaluminat zu schlechteren Ergebnissen führt, wenn Festigkeit in einer
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frühen Verfahrensstufe erreicht v/erden soll. Das in dieser Beschreibung definierte amorphe Calciumaluminat "bedeutet
Calciumaluminat, welches im wesentlichen kein Beugungsmaximum zeigt, wenn es der Analyse durch die Röntgenstrahlen-Beugung
unterworfen wird, und welches dtirch Vermischen eines
kalkhaltigen Rohmaterials mit einem Aluminiumoxid-haltigen Rohmaterial in einem stöchiometrischen Verhältnis, welches
der Zusammensetzung des herzustellenden Calciumaluminats entspricht, Schmelzen des Gemisches und anschließendes rasches
Kühlen durch-Kühlung mit Wasser oder Einblasen eines Druckgases,
hergestellt werden kann.
I1Ur die Zwecke der Erfindung kann eines oder können mehrere anorganische
Sulfate, wie das Dihydrat, Halbhydrat und Anhydrit von Calciumsulfat, natriumsulfat, Kaliumsulfat und Magnesiumsulfat
verwendet werden. Bevorzugte Sulfate sind solche, die in Wasser unlöslich oder kaum löslich sind, wie wasserfreies
Calciumsulfat Typ II.
Die spezifische Oberfläche des erfindungsgemäß verwendeten .
Härtungsbeschleunigers für Zement unterliegt keiner Beschränkung und in zufriedenstellender Weise eignen sich
Mittel mit einem Blaine-Wert von etwa 2000 cm /g. Bevorzugt
werden Mittel mit einem Bläine-Wert von 4000 - 7000 cm /g.
Erfindungsgemäß'kann außerdem die Härtungszeit H.Z..des
Zements beträchtlich verlängert werden und die Frühfestigkeit, die innerhalb eines Zeitraums in der Größenordnung von
Stunden erreicht wird, kann erhöht und stabilisiert werden, indem dem Härtungsbeschleuniger für den Zement Wasser in
einer Kenge von 2 Gew.-$S oder weniger, bezogen auf das Gewicht
den vorstehend definierten, aus amorphem Calciurnaluminat und
einem anorganischen Siilfat bestehenden Härtungsbeschleunxgers,
zugesetzt wird. Wenn der Wassergehalt außerhalb dec vorstehend definierten Bereiches liegt, können die oben erläuterter, vorteilhaften
Ergebnisse nicht erwartet werden. Speziell dann,
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wenn die zugesetzte Wassermenge zu groß ist, wird es schwierig,
Wasser gleichförmig in dem Härtungsbeschleuniger für den Zement zu dispergieren. Die Methode des Zuinischens von Wasser
unterliegt keiner Beschränkung.
So kann beispielsweise das Wasser in einer Kugelmühle oder einer ähnlichen Vorrichtung den Härtungsbeschleuniger für
den Zement zugemischt und sofort mit diesem vermischt werden, oder man kann den Härtungsbeschleuniger für den Zement mit
Wasserdampf in Berührung bringen.
Wie vorstehend erläutert wurde, liegt die zugesetzte Menge des Härtungsbeschleunigers für Zement, der zugemischtes
Wasser enthalten kann oder frei von diesem sein kann, im Bereich von 3-40 Gew.-^, vorzugsweise 10 - 20 Gew.-Ji,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Zements. Zu Beispielen für geeignete Zemente gehören gewöhnlicher Portland-Zement,
hochfrühfester Portland-Zement, sehr-rasch härtender Portland-Zement
und I'Iitteltemperatur-Portland-Zement (moderate heat
Portland cement) und Zemente bzw. Portland-Zemente, die mit Siliciumdioxid, Plugasche, Hochofenschlacke oder"dergleichen
vermischt sind.
Zu Verzögerungsmitteln, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, gehören anorganische Carbonate, wie Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat, Hydrogencarbonate, wie Hatriumbicarbonat und Kaliuobicarbonat,
anorganische !Titrate, wie Kaliumnitrat, natriumnitrat, Magnesiumnitrat, Calciumnitrat, Aluminiumnitrat und Ammoniumnitrat,
andere anorganische Sulfate als Calciumsulfat, wie Natriumsulfat, Kaliumsulfat und Magnesiumsulfat, Silicate,
wie ITatriumsilicat, Kaliumsilicat und Calciumsilicat,
!Fluoride, wie ITatriuafluorid, Annoniumiluorid, Zallunfluorid
und Hagnesiurafluorid, Silicofluoride, wie IJatriumsilicofluorid
und Magnesiurisilicofliiorid, Phosphorsäuren und/oder deren
Salze, wie Amraoniumphosphat, ITatriumpyrophosphat und Calcium- ·
dihydrogenphosphat, Borsäuren und/oder deren Salze, wie
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Natriumborat, Kaliumborat, Calciumborat und Magnesiumborat,
organische Säuren, wie Ligninsulfonsäure, Alkylsulfonsäuren
und Hydroxycarbonsäuren einschließlich Gluconsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Apfelsäure, Adipinsäure und Äthylidentetraessigsäure,
Salze der vorstehend genannten organischen Säuren, ■wie Ligninsulfonate, Alkylsulfonate, G-luconate, Tartrate,
Haleate, Adipate und. Äthylidentetraacetate des Natriums,
Kaliums, Calciums und Magnesiums, Kohlenhydrate, wie Galactose, Glucose, Fructose und Saccharose, sov/ie Sster, wie Schwefelsäureester
höherer Alkohole.
Besonders "bevorzugte Verzögerungsmittel "bestehen aus 5 20
Gew.-$ Gluconsäure und/oder Weinsäure und/oder deren wasserlöslichen Salzen, "bezogen auf das Gewicht des Verzögerungsmittels,
30 - 10 Gew.-$ Zitronensäure und/oder eines Alkalisalzes dieser Säure, "bezogen auf das Gewicht
des Verzögerixngsmittels und 50 - 85 Gew.-$ eines Alkalicarbonate,
bezogen auf das Gewicht des Verzögerungsmittels. Mit diesem Verzögerungsmittel kann ein geradliniger Zusammenhang
zwischen der zugesetzten Menge des Verzögerungsmittels und der H.Z. des Zements erreicht werden, wenn dieses Verzögerungsmittel
dem Zement zugesetzt wird. Die ztigesetzte Menge des Verzögerungsmittels liegt im Bereich von 0,3 bis
1,5 Gew.-$,vorzugsweise 0,8 bis 1,2 Gew.-$, bezogen auf das
Gewicht des rasch härtenden Zements. Zu Beispielen für wasserlösliche Salze von Gluconsäure und/oder Weinsäure,
die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden können, gehören Hatriumgluconat, Kaliumgluconat, Calciumgluconat,
iTatriuntartrat, Kaliumtartrat und Calciumtartrat. Zu geeigneten
Alkalisalzen von Zitronensäure gehören Natriuncitrat,
Zaliuscitrat und Calciumcitrat. Als geeignete Alkalicarbonate
seien Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
Kallum-hydrogencarbonat und Calciumcarbonat
erwähnt.
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Das erfindungsgemäße Mittel und der erfindungsgemäße rasch
härtbare Zement können für allgemeine Bauarbeiten, als
Wasserabdichtungsmittel, Vergußmaterialien und Einspritzmaterialien zur Bodenverbesserung, zu Straßenbauarbeiten
und zur Herstellung von Bodenbelägen und von sekundären Beton- und Mörtelprodukten angewendet v/erden. Die Erfindung
ist besonders vorteilhaft, wenn sie zur Herstellung von Betonformkörpern ausgenutzt wird, bei der der Schleuderguß
angewendet wird, wobei eine ausgezeichnete funktioneile Wirkung erreicht werden kann. Im allgemeinen v/erden durch
den Schleuderguß gebildete Betonformkörper nach ihrer Formung durch den Schleuderguß vorteilhaft der Dampfhärtung
unterworfen.. Aus dem erfindungsgemäßen Zement hergestellte Formkörper können jedoch nach dem Altern während einiger
Stunden entformt v/erden und die Stufe der Dampfhärtung kann weggelassen werden. Außerdem kann die Festigkeit der erfindungsgemäß
hergestellten Formkörper nach der Alterung während 1 bis 2 Wochen auf etwa das 2-fache des Wertes erhöht
v/erden, der nach der Alterung während 1 Tage's erreicht wird, lediglich durch Härtung in Wasser oder Härtung an der
luft, wobei das Austrocknen durch Bespritzen mit V/asser vermieden
wird.
Das Ergebnis eines Herstellungstests, in welchem ein Betonrohr
mit kleinem Durchmesser hergestellt wurde, zeigt, daß unter Anwendiing des erfindungsgemäßen Härtungsbeschleunigers
für Zement das Rohr bei hoher Rotationsgeschwindigkeit von 1000 Upm während 2 Minuten gebildet xverden kann, während
das gleiche Rohr bisher bei 1200 Upm während 3 Minuten hergestellt wurde. In gleicher Weise wird bei dem Verfahren
cur Her3t2llu;i£ von Hohren mit mittlerem oder .jroioem Durchmesser
der Zeitraum, der von Beginn der Beschickung mit Beton bis zur Beendigimg der Fertigstellung erforderlich
ist, verkürst, so daß erfindn.ncsgemäß ein Rohr während einer
Dauer von 30 - 40 I-Iinuten hergestellt v/erden kann, während
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diese Herstellung sonst eine Stunde dauern würde. Gesäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der erfindungsgemäße
Härtungsbesehleuniger für Zement selbst oder ein damit angereicherter Zement in den Endteilen der Betonforakörper
und in den !Teilen, die den Innen- und Außenflächen benachbart
sind, verwendet werden, um diese Teile und Flächen zu verfestigen,
so daß Schaden, die sonst in der Entforiaungsstufe auftreten wurden vermieden werden, und um die Plächen zu
verstärken, welche aufgrund von äußeren Druckkräften den stärksten Spannungen ausgesetzt sind.
Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, Betonformkörper durch
Verdichten von Beton mit Hilfe von Zentrifugalkräften herzustellen,
wie Rohre, Pfosten und Pfähle aus Beton, wobei verminderte Zentrifugalkräfte während kurser Dauer angewendet
v/erden, so daß das Problem der störenden Geräuscherzeugung beseitigt werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß keine Dampfhärtungsstufe erforderlich ist, so daß, der Formkörper
unmittelbar nach der Formungsstufe nach der Alterung während einer nur kurzen Dauer von einigen Stunden bis etwa einem
Tag entformt werden kann, welcher dann etwa 1-3 Tage stehengelassen
wird, um die zur Verfrachtung erforderliche Festigkeit,
d.h. die Festigkeit, die dem äußeren Druck widersteht, zu erreichen.
Als Folge davon ist kein Danpfhärtungsraum erforderlich und
die Arbeitsstufen des Transportierens der Formkörper in den Härtungsraum und aus dem Härtungsraum, der Betrieb eines
Dampfkessels und die Vorrichtung zur Aufarbeitung von Abgasen können weggelassen werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von .Beispielen beschrieben.
In den Beispielen bedeuten Prozentangaben und Teile Gew.-5$ bzw.* Gewichtsteile.
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47,S kg gebrannter Kalk und 52,2 kg Bauxit wurden in einen
kleinen elektrischen Ofen gegeben und bei einer Temperatur von mehr als 170O0C geschmolzen. Das geschmolzene Genisch
wurde mit Luft geblas en ,tun es rasch abzukühlen, wobei ein
amorphes gesintertes I-Iaterial erhalten wurde, das aus
42,4 $ CaO, 48,5 $ Al2O5, 3,1 $ SiO2 und 0,6 ?& anderen
Bestandteilen zusammengesetzt war. Das amorphe gesinterte Material wurde mit Hilfe einer kleinen Kugelmühle zu einem
Pulver mit einer spezifischen Oberfläche von 4520 cm /g (angegeben als Blaine-¥ert) pulverisiert. Ein Härtungsbeschleuniger
für Zement wurde durch Trockenmischen von 100 Teilen des so erhaltenen Pulvers mit 200 Teilen wasserfreiem
Calciumsulfat des Typs II, das im wesentlichen wasserfrei
war und einen Blaine-Wert von 5890 cnr/g hatte, hergestellt.
Der Härtungsbeschleuniger für Zement wurde mit Wasser innig
vermischt, so daß ein Gemisch mit einen Wassergehalt ύούι
0,14 i" erhalten wurde. In gleicher Weise wurden Gemische
hergestellt, die 0,30 % bzw. 0,70 g Wasser enthielten.
Um die H.Z. und die in der Zeiteinheit erhältliche Festigkeit
von Zementen zu messen, denen diese Härtungsbeschleuniger für Zement zugesetzt worden waren, wurden 10 Gewichtsteile
jedes dieser Härtungsbeschleuniger für Zement mit 90 Teilen gewöhnlichem Portland-Zenent gemischt und das Gemisch mit
200 Seilen eines natürliche:! Sandes, 40 Teilen V/asser und
1,2 Teilen eines Versögerungsnittels (einem Gemisch aus
1,0 Seil Zitronensäure und 5,0 Teilen I'aliumccrbonat) in
üblicher Weise vermischt. Das Gemisch wurde in einen 4 x 4 x 16 cm großen Formkasten gegeben und die H.Z. der
Gemische und die Druckfestigkeit nach 1, 3 und 24 Stunden wurden gemessen. Die dabei ersielten Ergebnisse sind in
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28Ί9483
Tabelle 2 gezeigt.
Wasser gehalt io |
H.Z. min. |
Druckfestigkeit, | 49 | p kg/cm |
|
O | 4 | 1 h | 58 | 24 h | |
Versuch-Ilr. | 0,14 | 13,5 | 43 | 58 | . 251 |
1 | 0,30 | 20 | 50 | 59 | 264 |
2 | 0,70 | 25 | 51 | 258 | |
3 | 51 | 267 | |||
4 | |||||
Weitere Versuche wurden in gleicher Weise wie vorstehend beschrieben
durchgeführt, mit der Abänderung, daß anstelle des vorstehend angegebenen Gemisches von 10 Seilen/90 Teilen ein
Gemisch verwendet wurde, das aus je 20 Teilen der Härtungsbeschleuniger für Zement und 80 Teilen des gleichen üblichen
Portland-Zements bestand. Die dabei erzielten Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt.
sind in Tabelle 3 gezeigt.
909818/0636
- cLV -
V.ra s s er
H. 3.
Druckfestigkeit, kg/cm*
Versuch-ITr. | gehalt | '* min. | 1 h | 5 h | 24 h |
5 6 7 |
O 1,4 · 1,6 |
sofort ver festigt 14 32 |
152 163 184 |
199 218 229 |
461 459 464 |
Beisniel 2 |
340 Seile eines üblichen Portland-Zements, 60 Teile eines
Kärtungsbeschleunigers für Zement mit einem Blaine-tfert von
5500 cm /g, hergestellt durch Vermischen eines amorphen Calcium-&.luminats, das aus 44>0 c/o CaO und zum restlichen Anteil aus
AIpO- bestand, als Hauptbestandteil, mit wasserfreien Calciumsulfat
Typ II im Mischungsverhältnis 1 : 2 Gev/ichtsteile, 800 Teile natürlicher Plußsand (Feinheitsmodul 2,8), 156 Teile
Wasser und 2,4 bis 5,6 Teile (0,6 bis 1,4 f=f bezogen auf das
Gewicht des rasch härtenden Zements) jedes der in Tabelle 4 aufgeführten Verzögerungsmittel wurden miteinander vermischt
und das Vermischen \vurde 1 Ilinute fortgesetzt. Der Zeitpunkt der beginnenden Verfestigung jedes Mörtels bei 300C wurde
gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 dargestellt.
Die Druckfestigkeit der Mörtel, denen 0,6 % der jeweiligen
Verzögerungsmittel zugesetzt '.vorder: v;aren, nach der Alterung
während der in Tabelle 4 angegebenen Zeiten (Zeitpunkt der Alterung, gemessen vom Zeitpunkt des Beginns der Verfestigung)
wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
909818/0636
Versuch Zusammensetzung des
ITr. Verzögerungsmittels, fo
ITr. Verzögerungsmittels, fo
Natrium- Zitronen- Kaliumgluconat säure carbonat
Druckfestigkeit, kg/cm£
lh 3h 1 Tag 7 Tage
8 | 7 | 23 | 70 | 82 | 175 | 305 | 540 |
9 | 13 | 17 | 70 | 81 | 185 | 325 | 593 |
10 | 20 " | 0 | 80 | 63 | 150 | 295 | 480 |
11 | 0 | 25 | 75 | 88 | 173 | 310 | 545 |
12 | 30 | 20 | 50 | 23 | 71 | 273 | 490 |
13 | 10 | 40 | 50 | 36 | 95- | 285 | 505 |
Ein weiterer Versuch wurde nach der in Versuch 8 angegebenen allgemeinen Verfahrensweise durchgeführt, lediglich mit der
Abänderung, daß Weinsäure anstelle von ITatriumgluconat verwendet
wurde. Das Ergebnis war im wesentlichen gleich dem Ergebnis von Versuch Mr.8.
BeisOiel
Die Zusammensetzung der in Versuchen 14 - 20 verwendeten Zemente sind in Tabelle 5 gezeigt. Der in diesem Beispiel
verwendete Härtungsbeschleuniger für Zement enthält amorphes Calciumaluminat, bestehend aus 40,5 r>
^aO und Rest .ilgC-als
Hauptbestandteil mit einem Blaine-Wert von 4000 c:n2/g und ein wasserfreies Calciumsulfat Typ II mit einem Blaine-
Wert von 6000 cm /g, das in einer Menge entsprechend dem zweifachen des Gewichts des amorphen Calciumaluminats zugesetzt
ist.
909818/0636
Das in diesen Beispiel verwendete Verzögerungsmittel "besteht
aus 7 f° Eatriumgluconat, 23 $ Zitronensäure und 70 fo Kaliumcarbonat.
Die vorstehend angegebenen Materialien wurden in folgender Weise vermischt. Zuerst wurde das Verzögerungsmittel in
Wasser gelöst, wobei etwa 90 # des Wassers zugesetzt wurden, und
die erhaltene Lösung wur^ unter Vermischen in einen Zwangsmischer
gegossen, der vorher mit einem Zuschlagstoff beschickt worden war, wonach das Vermischen während etwa
20 Sekunden fortgesetzt wurde, damit der Zuschlagstoff gleichförmig mit der lösung de3 Verzögerungsmittels benetzt
wurde. Danach wurden ein üblicher Portland-Zement und der vorstehend angegebene Härtungsbeschleuniger für Zement zugegeben
und 2 Minuten eingemischt. Das V/asser, das zur Seite gestellt worden war und dessen Kenge etwa 10 fo des
zuzusetzenden Wassers entsprach» wurde dann während des MischVorgangs nach und nach zugesetzt, während die visuelle
Messung und Regelung durchgeführt wurde, um den angestrebten Absetzwert (slump value) zu erreichen.
SQ9818/0636
O | - | 6+1 | O | VO | VO | VO | VO | O | • | 18+1 | |
VO | νο | «3· | ">* | ||||||||
ο | VD | VO | |||||||||
ύ | γΗ | • | • | ο | |||||||
η | CO | Π | ro | η | οι | ||||||
η | |||||||||||
ν | |||||||||||
Abs et wert, cm |
6+1 | 6+1 | 5+1 | 10+1 | 7+1 | ||||||
χ ^ | |||||||||||
s 's" | ο | ο | ο | ο | ο | ||||||
ε | rH | ■Η | H | rH | rH | ||||||
ο ^ | ιη | ||||||||||
ι | ο | ||||||||||
α> | Ο4 | ||||||||||
I H | |||||||||||
:cö ο ίχΐ co ^^ |
|||||||||||
ι ω | |||||||||||
4-5 ,Q ·> | ■ν | O | O | ιη | ο | ιη | |||||
PJ W Jh | rH | r-i | rH | rH | rH | O | |||||
ω ω ω | OJ | ||||||||||
B £? W) | |||||||||||
Φ 3 ·Η | |||||||||||
N+5 R | |||||||||||
O | |||||||||||
CQ · | ιη | VO | Γ^ | CO | er» | ||||||
U U | rH | rH | H | rH | ■Η |
909818/0636
TABELLE_5_{Fortsetzung}
CD O CO OD
σ σ> co cn
Versuch, Nr. 14 15 16 17 18 19 20 |
Mengeneinheit, kg/cnr | Wasser | Zement | Zement-Här tungsbeschleu niger |
Sand | allge mein (general) |
Verzögerungs mittel |
176 176 187 168 170 170 185 |
349 369 390 332 351 332 400 |
61 41 0 58 39 58 100 |
1039 1039 825 - 845 841 841 683 |
692 692 968 992 988 988 1024 |
3,3 0 3,9 3,9 3,1 6 |
Anmerkung : Q max bedeutet die maximale Korngröße des verwendeten Kieses,
V//Z -Ver. bedeutet das Verhältnis von Wasser zu Zement und
S/A bedeutet den prozentualen Anteil feiner Zuschlagstoffe.
CO J> CQ CO
Aus den in Beispiel 3 beschriebenen Betonen wurden mit Hilfe
der Schleudergußmethode Stahlstangen-Betonrohre hergestellt. Jedes Rohr hat einen Außendurchmesser von 200 mm und eine Länge von
300 mm und ist mit Hilfe eines Stahlstangen-Gerüsts mit einem Außendurchmesser von 190 mm und einer Länge von 290 mm verstärkt,
das aus 9 Windungen eines spiralförmigen Drahts mit einem Durchmesser von 4 mm und 10 si-1-, in Längsrichtung erstreckenden Stahlstäben
eines Durchmessers von 3 mm gebildet ist. Der Schleuderguß wird während einer Gesamtverarbeitungszeit von 10 Minuten durchgeführt
und schließt die Stufen der Verarbeitung bei niederer Geschwindigkeit (Schwerkraft Nr. 3) während 2 Minuten, Verarbeitung
bei mittlerer Geschwindigkeit (Schwerkraft Nr. 10,5) während 2 Minuten und Verarbeitung bei hoher Geschwindigkeit (Schwerkraft
Nr. 30) während 6 Minuten ein.
Die Rißbildungs-Belastung und die Bruchlast jedes der durch Schleuderguß geformten Stahlstangen-Betonrohrs wurde gemessen^
indem eine Belastung angelegt wurde, während 5 mm dicke Kautschukplatten auf die Oberseite und an die Unterseite des Rohrs angelegt
wurden. Außerdem wurde die Biegezugfestigkeit ^(Kp/cm
nach folgender Formel berechnet :
σ _ 0.318Pr .
bt * ρ »
bt * ρ »
in der P die Bruchlast (Kp) darstellt, r den Radius bedeutet, der längs der Verbindungslinie zwischen dem Zentrum des Rohrs und der
Mitte der Rohrwandung gemessen wurde, 1 für die Länge des Rohrs und t für die Dicke der Rohrwandung stehen.
Die in Versuchen 14 und 15 hergestellten Betone wurden nach dem Vermischen während etwa 40 Minuten geliert und während etwa 50 Minuten
gehärtet. Die Druckfestigkeit von Proben mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Länge von 20 cm, die bei 20 C in einem
909818/0636
bei 80 % relativer Feuchtigkeit gehaltenen konditionierten Raum
gehärtet worden waren, wurde gemessen. Die dabei erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt.
3 h | TABELLE | 6 | 3 Tage | 7 Tage | 28 Tage | |
100 48 |
305 282 |
363 331 |
403 373 |
|||
Versuch, Nr. |
1 Tag | |||||
14 15 |
196 187 |
|||||
Aus den gleichen Betongemischen wurden durch Schleuderguß geformte
stahlstabverstärkte Betonrohre mit einer Wanddicke von 26 mm hergestellt und die Eigenschaften dieser Rohre wurden gemessen. Die
dabei erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 7 gezeigt.
Eigenschaft | (Kp/m) | 1 Tag | 7 Tage | |
Versuch, Nr. |
Rißbildungs-Last Bruchlast (Kp/m) tfbt(Kp/cm2) |
(Kp/m) | 4830 13830 119 |
6130 16600 151 |
14 | Rißbildungs-Last Bruchlast (Kp/m) O |
4130 13730 102 |
4800 16700 118 |
|
15 | ||||
Zwischenzeitlich wurde durch den japanischen Industriestandard
A-5303 (Fassung 1976) festgelegt, daß ein Betonrohr einer Yiand-
90981Θ/0636
dicke von 26 mm und mit einem Nenndurchmesser von 150 mm einem solchen äußeren Druck widerstehen muß, daß die Rißbildungslast
.mehr als 1600 Kp/m und die Bruchlast mehr als- 2500 Kp/m betragen.
Versuch Nr, 16 stellt ein Vergleichsbeispiel dar, da dem dort verwendeten Betongemisch l.jin erfindungsgemäßer Zement-Härtungsbeschleuniger
zugesetzt wurde.
Nach einer Dampf-Vorbehandlung während 3 Stunden wurden aus diesem
Beton hergestellte Proben mit einer Temperaturerhöhungsrate von 15 bis 20 C/h erhitzt und danach während 4 Stunden der Dampfhärtung
bei 65 C unterworfen. Die Druckfestigkeit einer Probe mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Länge von 20 cm nach
eintägigem Altern betrug 229 Kp/cm und die Rißbildungs-Last eines durch Schleuderguß geformten stahlstabverstärkten Betonrohrs
einer Wanddicke von 43,4 mm betrug 2850 Kp/m und die Biegezug-
festigkeit des gleichen Rohrs
betrug 75 Kp/cm
Der Beton gemäß Versuch Nr. 17 wurde Tests in einem bei 3-20C gehaltenen
Raum unterworfen. Dabei wurde eine Gelierzeit von 30 Minuten
und eine Härtungszeit von 40 Minuten erhalten. Die mechanischen Eigenschaften einer Probe der Abmessungen 10 cm Durchmesser
χ 20 cm und eines durch Schleuderguß geformten stahlstabverstärkten Betonrohres wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8
gezeigt.
Probe : | Durch Schleuderguß geformtes Stahlstab- Betonrohr |
üb- | 1 Tag 7 Tage in Wasser | |
Alterung | 3 h ' | 1 Tag | 78 | b Knick-F.- σ^ Knick-F. * |
Festigkeit | Druck- | Druck- | 274 165 587 | |
Kp/cm2 | 107 | 136 | ||
Knick- bzw.
* Beulfestigkeit (Buckling)
* Beulfestigkeit (Buckling)
Aus den in der vorstehenden Tabelle gezeigten Prüfergebnissen ist ersichtlich, daß die Biegezugfestigkeit σ^+ nach dem Altern
während 7 Tagen stark erhöht worden ist, obwohl die Härtung in kaltem Wasser bei einer Temperatur von 3-20C vorgenommen wurde.
Durch Schleuderguß geforr^o stahlstabverstärkte Betonrohre mit
einer Wanddicke von 40^3 mm und 10 χ 10 χ 40 cm große Proben
wurden aus dem Beton gemäß Versuch Nr. 18 hergestellt. Die Formkörper wurden, einen Tag in einem bei 5 bis 1O0C gehaltenen Raum
stehengelassen. Danach wurden sie gesondert der Trockenhärtung bei 200C und 40 bis 50 % RF und der Wasserhärtung unterworfen,
um die Wirkungen dieser Hartwigsstufen klarzustellen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 9 gezeigt.
Härtung | 1 Tag | Alterung | 2 Wochen | CTbt | Biege-F | 2) | Knick-F |
Festigkeitswerte (Kp/cm | 83 | 50 | CTbt | 549 | |||
Biege-F | - | 88 | 84 | 538 | |||
trocken | 52 | 164 | |||||
Wasser | - | ||||||
Aus den vorstehend aufgeführten Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Formkörper einem höheren äußeren Druck widerstehen können,
wenn sie in Wasser oder unter Zuführung von V/asser gehärtet werden.
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Unter Verwendimg des gleichen Betons wurde eine Probe mit ,einem
Durchmesser von 10 cm χ 20 cm geformt und sofort bei einer Umgebungstemperatur
von 200C gehärtet. Die Druckfestigkeit der Probe
nach der Alterung während eines Tages betrug 200 Kp/cm . Im Hinblick
auf die Tatsache, daß die vorstehend angegebene Druckfestigkeit höher als in Versuch Nr. 17 erhaltene ist, obwohl das
Gemisch gemäß Versuch Nr. 18 den Zement-Härtungsbeschleuniger gemäß der Erfindung nur in einer um 5 % geringeren Menge als das
Gemisch nach Versuch 17 enthält, ist ersichtlich, daß es günstig zum Erzielen einer höheren Festigkeit ist, den Formkörper in der
ersten Stufe des Aushärtens bei etwas höherer Temperatur zu halten.
Der Beton gemäß Versuch Nr. 19, der eine verminderte Menge von 0,8 % des Verzögerungsmittels enthält, wird während 25 Minuten
geliert und während 30 Minuten gehärtet. Unter Verwendung dieses Betons ( Temperatur zum Zeitpunkt des beendeten Mischens 15 bis
17°C ) wurden eine Probe mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Länge von 20 cm und ein schleudergegossenes stahlstabverstärktes
Betonrohr gebildet, welche während 4 Stunden bei erhöhter Temperatur von 20 bis 30°C gehalten wurden und danach einen Tag lang in
einem bei 10 bis 15°C gehaltenen Raum altern gelassen wurden. Dann wurden beide Formkörper 3 Tage lang in Wasser gehärtet. Die
für diese Formkörper erzielten Prüfergebnisse sind in Tabelle 10 gezeigt.
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•••t ··
Alterung | Druck-F | 4,5 | h | 1 | Tag | Khick-F | 3 Tage |
Festigkeit | 127 | CTbt | Knick-F | Druck-F | CTbt | 352 | CTbt Knick-F |
Kp/cm2 | 65 | 240 | 189 | 116 | 169 413 | ||
Das Betongemisch gemäß Nr. 20 unterscheidet sich merklich von
einem Beton, der üblicherweise zur Bildung eines stahlstabverstärkten
Rohres nach der Schleudergußmethode angewendet wird. Der Beton gemäß Versuch Nr. 20 wurde bei exner Umgebungstemperatur
von 1 jxs 20C gemischt. Die Temperatur des Betons zum Zeitpunkt
des beendeten Mischens betrug 60C. Proben mit einem Durchmesser
von 10 cm χ 20 cm wurden geformt und die Druckfestigkeit der Proben nach dem Altern während 1,5 Stunden bei den in Tabelle
11 angegebenen Temperaturen wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 gezeigt. Die Gelierzeit aller Proben betrug 40 bis
50 Minuten. Die zur Härtung der Proben benötigte Dauer wurde jedoch in Abhängigkeit von der Härtungstemperatur in der Weise
variiert, daß die Härtungszeit der bei 0 bis 1°C gehärteten Probe 130 bis 160 Minuten betrug, während die Härtungszeit der
gleichen Probe bei 20°C 70 bis 90 Minuten betrug.
Härtunssteiiiperatur | (0C) | 1 | - 0 | 5 | 10 | 20 |
Druckfestigkeit | (Kp/cm") | 85 | 135 | 195 | 245 |
Die vorstehend erläuterten Beispiele für erfindungsgeinaße Zemente
können auch in der V/eise abgewandelt werden, daß dem Fachmann bekannte andere übliche Betonbestandteile eingesetzt oder die Men-,
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genverhältnisse abgewandelt werden, ohne daß von der Erfindung abgewichen wird.
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Claims (17)
1. Härtungsbeschleuniger für Zement, der ein amorphes Calciumaluminat
und ein anorganisches Sulfat enthält, dadurch gekennzeichnet , daß das amorphe Calciumaluminat im
wesentlichen aus 35 "bis 47 Gew.-^ Calciumoxid, bezogen auf das
Gesamtgewicht des amorphen Calciumaluminats, und zum restlichen Anteil aus Aluminiumoxid besteht und daß das anorganische Sulfat
in der 1- bis 3-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das amorphe
309818/0636
ORIGINAL INSPECTED
Calciumaluminat, vo rliegt.
2. Härtungsbeschleuniger für Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das amorphe Calciumaluminat
im wesentlichen aus 38 Ms 44 Gew.-% Calciumoxid, "bezogen auf das
Gesamtgewicht des amorphen Calciumaluminats, und zum restlichen
Anteil aus Aluminiumoxid besteht.
3· Härtungsbeschleuniger für Zement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet , daß das anorganische Sulfat in der 1,5- bis 2,5-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Gewicht
des amorphen Calciumaluminats, vorliegt.
4. Härtungsbeschleuniger für Zement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß als anorganisches
Sulfat Calciumsulfat-dihydrat, Calciumsulfat-halbhydrat,
wasserfreies Calciumsulfat, Natriumsulfat, Kaliumsulfat und/oder Magnesiumsulfat vorliegt.
5. Härtungsbeschleuniger für Zement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß als anorganisches Sulfat wasserfreies
Calciumsulfat Typ II vorliegt.
6. Härtungsbeschleuniger für Zement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß er zusätzlich
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Wasser in einer Menge Ms zu 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Härtungsbeschleunigers, enthält.
7· Rasch härtender Zement, bestehend aus Zement, einem Härtungsbeschleuniger,
einem Verzögerungsmittel und gegebenenfalls üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet , daß er
a) einen Härtuhgsbeschleuniger, der aus einem amorphen Calciumaluminat
und einem anorganischen Sulfat in der 1- bis 3-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das amorphe Calciumaluminat, besteht,
wobei das amorphe Calciumaluminat im wesentlichen aus 35 bis 47 Gew.-?£ Calciumoxid, bezogen auf das Gesamtgewicht des amorphen
Calciumaluminats, und zum restlichen Anteil aus Aluminiumoxid besteht,
und
b) ein Verzögerungsmittel enthält, das, jeweils bezogen auf das Gewicht des Verzögerungsmittels, 5 bis 20 Gew.-?S Gluconsäure und/
oder Weinsäure und/oder deren wasserlösliche Salze, 30 bis 10 Gew.-^ Zitronensäure und/oder deren Alkalisalze und 5.0 bis 85
Gew.-?S eines Alkalicarbonate enthält.
8. Rasch härtender Zement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das amorphe Calciumaluminat im wesentlichen
aus 38 bis 44 Gew.-% Calciumoxid, bezogen auf das Gewicht des amorphen Calciumaluminats, und zum restlichen Anteil aus Aluminiumoxid
besteht.
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9. Rasch härtender Zement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß in dem Härtungsbeschleuniger das
anorganische Sulfat in der 1,5- Ms 2,5-fachen Gewichtsmenge, bezoger
auf das Gewicht des amorphen Calciumaluminats, vorliegt.
10. Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet , daß als anorganisches Sulfat
Calciumsulfat-dihydrat, Calciumsulfat-halbhydrat, wasserfreies
Calciumsulfat, Natriumsulfat, Kaliumsulfat und/oder Magnesiumsulfat
vorliegt.
11. Rasch härtender Zement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß als anorganisches Sulfat wasserfreies
Calciumsulfat Typ II vorliegt.
12. Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß dem Härtungsbeschleuniger
Wasser in einer Menge bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Härtungsbeschleunigers, zugesetzt ist.
13· Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet , daß er 3 bis 40 Gew.-% des
Härtungsbeschleunigers, bezogen auf das Gesamtgewicht des rasch härtenden Zements, enthält.
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14. Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß er das Verzögerungsmittel
in einer Menge von 0,3 bis 1,5 Gew.-?!), bezogen auf das Gesamtgewicht
des rasch härtenden Zements, enthält.
15. Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet , daß er als wasserlösliches
Salz der Gluconsäure und/oder Weinsäure eines oder mehrere der Salze Natriumgluconat., Kaliumgluconat, Calciumgluconat, Natriumtartrat,
Kaliumtartrat und Calciumtartrat enthält.
16. Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet , daß er als (Erd)alkalisalz dei
Zitronensäure Natriumeitrat, Kaliumeitrat, Calciumcitrat oder ein
Gemisch solcher Verbindungen enthält.
17. Rasch härtender Zement nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet , daß er als Alkalicarbonat eines oder mehrerer der Carbonate Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat und Calciumcarbonat enthält.
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