DE2539718C3 - Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen auf Basis anorganischer Bindemittel - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen auf Basis anorganischer BindemittelInfo
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Description
Es ist bekannt, Asbestzementplatten mn einem
glasurähnlichen Überzug, vorzugsweise auf Basis Silicat oder Phosphat, zu beschichten. Neben S1O2 bei
silicathaltigen Überzügen liegen auch andere Bestandteile, wie z. B. Oxide, Carbonate, Phosphate vor, wobei
als Kationen vorzugsweise Mg, Pb, Ca, B, Zn und Al vorliegen. Bei diesen beschichteten Asbestzementplatten
handelt es sich um ein verhältnismäßig teures Produkt, das in einem arbeitsaufwendigen Verfahren
hergestellt wird. In der Regel wird auf die bereits erhärteten Asbestzementplatten eine wäßrige Färbpaste,
bestehend im wesentlichen aus Wasserglas und beispielsweise Zinkoxid als oxydischer Komponente, in
einem Mengenverhältnis, daß sich glasurartige Zinksilicate bilden können, aufgespritzt. Die Härtung der
Beschichtung unter Bildung von Silicaten erfolgt entweder im Autoklaven unter Druck bei höheren
Temperaturen oder durch eine rein thermische Behandlung bei Normaldruck. Somit erfolgt die Herstellung der
Grundplatte und deren Beschichtung in zwei zeitlich gelrennten Arbeitsschritten. Bei billigen Massenprodukten,
wie z. B. Betondachsteinen oder Kalksandsteinen, ist eine derart aufwendige Arbeitsweise zur
Beschichtung aus Kostengründen nicht vertretbar. Da andererseits die glasurartigen Beschichtungen den
beschichteten Gegenständen ein ansprechendes Aussehen
und eine außerordentliche Haltbarkeit verleihen, ist ein Verfahren, welches mit einem ökonomisch vertretbaren
Aufwand eine Beschichtung erlaub: interessant.
Betondachsteine werden bisher hergestellt, indem man ?ine im allgemeinen pigmentierte Betonmischungmaschinell
auf Fornen (sogenannte Paletten) extrudiert. Der extrudierte Betondachstein kann anschließend noch
oberflächlich mit einer dünnen, ebenfalls pigmentierten Zementschlämme, in welcher farbiges Sandgranulat
eingestreut wird, versehen werden (R. Ci. Paasch: Eigenschaften und Herstellung farbiger Betondachsteine
unter Verwendung anorganischer Pigmente. Beton-Stein-Zeitung. H. 10, 1959; U.E. Schulz: Der Betondachstein
und seine Herstellung in Deutschland, Betonstein-Zeitung, H. 5, 1964). Es ist aber auch die
Verwendung des einfachen cxlrüdieften i3elondachsteins
üblich. Die Paletten werden automatisch gestapelt und in eine sogenannte Feuchtekammer zur Aushärtung
des Betons gebracht. Nach der Aushärtung werden die Steine von ihren Formen getrennt — letzlere laufen
sofort wieder in den Produktionsprozeß zurück —,
während die Steine selbst entweder noch mit einer
Dispersionsfarbe, beispielsweise auf Basis Acrylat, besprüht werden oder unmittelbar zur Lagerung gehen.
Eine Rückführung der gehärteten Betondachsteine in den Produktionsprozeß in dem Sinne, daß nun noch eine
Silicatbeschichlung mit anschließender Härtung erfolgt,
ist aus ökonomischen Gesichtspunkten nicht vertretbar.
Kalksandsteine werden in der Regel hergestellt aus einer feuchten Mischung von Kalkhydrat und Sand, die
geformt und gehärtet wird (Der Kalksandstein, Schriftenreihe des Bundesverbandes für Kalksandsteinindustrie
e.V. 1963, S. 12ff. Verlag Hanseatische
Druckanstalt GmbH, Hamburg). Während bei der Herstellung von Betondachsteinen die Härtung im
Autoklaven bisher in der Praxis in der Regel nicht angewandt wird, bei Asbestzement neben der thermischen
Härtung ohne Druck bereits im Einsatz ist (Asbestzement, H. KI ο s, 1967, S. 103, Verlag Springer)
werden Kalksandsteine nur im Autoklaven gehärtet. Auch bei Kalksand-'einen ebenso wie bei Asbestzementplalten
und Beumdachsteinen bietet das Aufbringen eines glasurartigen Überzugs daher die Möglichkeit,
ein Produkt mit einer besonders haltbaren Oberfläche in einer Vielzahl von Farben herzustellen,
die den Einsatzbereich von Kalksandsteinen als Fassadenstein durchaus erweitern sollte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Entwicklung eines einfachen Verfahrens zum Aufbringen
von glasurartigen Beschichtungen auf vorgeformte, nicht ausgehärtete Bauteile auf Basis anorganischer
Bindemittel, wie z. B. Kalk oder Zement.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Beschichten voi. vorge.ormten Bauteilen
auf der Basis anorganischer, übliche Zuschlagstoffe enthaltender Bindemittel mit glasura igen silicat-
und/oder phosphathaltigen Überzügen, wobei man aus dem anorganischen Bindemittel und Wasser und
üblichen Zuschlagstoffen eine formbare Masse herstellt, aus dieser Bauteile formt, auf die vorgeformten Bauteile
eine wasserglas- und/oder phosphat- und metalloxidhaltige, gegebenenfalls Pigmente und/oder Füllstoffe
enthaltende wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufträgt und anschließend härtet, dadurch gekennzeichnet,
daß man in die Masse lösliche anorganische Salze in einer Mindestmenge von 0,5 Gewichtsprozent, bezogen
auf das anorganische Bindemittel, bzw. im Falle von Kalksandsteinen auf Bindemittel plus Zuschlagstoff,
einmischt, die die wasserhaltige Paste, von der von 190 bis 400 g pro m2 auf das vorgeformte Bauteil
aufgebracht werden, in einen gelartigen, nicht fließfähigen Zustand überführen, worauf sowohl das vorgeformte
Bauteil als auch die Beschichtung gehärtet werden.
Bei den erfindungsgemäß zu beschichtenden, vorgeformten Bauteilen kann es sich beispielsweise um
Betondachsteine, Asbestzementplatten oder Kalksandsteine handeln, vorzugsweise werden Betondachsteine
und Kalksandsteine beschichtet. Die Masse, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Bauteile dient,
hat bei zementhaltigen Massen, die für die Herstellung von Betondachsteinen dienen, einen Wasser-Bindemittel-Faktor
(Gewiehtsverhältnis Wasser: Zement) von
0,3 bis 0,5» Bei Asbestzement-Bauteilen beträgt der Wassergehalt 30 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf
Gesamtgewicht der Masse. Bei Kalkmörteln (Kalkhydrat als Bindemittel) soll der Wassergehalt mindestens 5
Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 6 bis 8 Gewichtsprozent (bezogen auf Bindemittel plus Zuschlagstoff)
betragen. Die Masse, aus Jp,-geforml
werden, kann darüber hinaus üblich" ''.
Stoffe, wie Magerungsmittel, z. B. Sand, Pigmente, wie
z. B. Eisenoxide, Dichtungsmittel, wie z. B. Calciumstearat.
Verflüssiger, wie z. B. Ligninsulfonat, in den üblichen
Mengen enthalten (Albrecht, Mannhertz, Zusatzmittel,
Anstrichstoffe, Hilfsstoffe für Beton und Mörtel, 1968, S.38ffn Bauverlag GmbH, Wiesbaden).
Für Asbestzement-Bauteile kann der Asbestfasem-Anteil
in der Masse im üblichen Bereich, d. h. zwischen 10 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamttrockengewicht,
liegen.
Erfindungsgemäß werden den zement- bzw. kalkhydrathaltigen
Massen anorganische Verbindungen zugesetzt, die eine auf die vorgeformten Bauteile aufgebracf-'e
Paste in einen gelartigen, nicht fließfähigen Zustand überführen, und zwar in Mengen von 1 bis 5
Gewichtsprozent, bezogen auf Zement (falls Zement als anorganisches Bindemittel eingesetzt wird) bzw. 0,5 bis
2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamttrockengewicht, (für den Fall kalkhydrathaltiger Massen). Bei
?n Massen, die als Ausgangsmaterial für Betondachsteine
dienen, werden vorzugsweise 1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf Zement, bei solchen für die Herstellung von
Asbestzementplatten vorzugsweise I bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Zement, bei solchen für die
Herstellung von Kalksandsteinen zwischen 1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogjn auf das Gewicht der
trockenen Komponenten, zugesetzt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung eignen sich Erdalkalisalze, wie
z. B. Calciumformiat, Calciumchlorid, Calciumnitrat,
so Magnesiumnitrat, Magnesiumchlorid, oder Alkalisalze,
wie z. B. Kaliumchlorid, Natriumformiat, Natriumacetat, oder Eisensalze, wie z. B. Eisen(lII)chIorid, oder
Aluminiumsalze, wie z. B. Aluminiumchlorid. Die Alkalisalze werden in der Regel in höheren Mengen zugesetzt,
η vorzugsweise in Mengen, die den zuvor genannten
oberen Grenzen entsprechen. Die bevorzugten zugesetzten Verbindungen sind Calciumformiat und/oder
Calciumchlorid. Der Zusatz dieser Verbir-Jungen kann in Substanz oder in wäßriger Lösung erfolgen.
in Die Zusammensetzung der Pasten, mit denen
erfindungsgemäß die vorgeformten Bauteile beschichtet
werden, kann in relativ weiten Grenzen variieren. Bevorzugte Pasten für die Beschichtung enthalten
Alkalisilicat, beispielsweise Natriumsilicat in wäßriger
i) Lösung (Wasserglas), Metalloxide, z. B. ZnO, MgO, PbO.
CaO, B2O1, Al2Oi, einzeln oder in beliebiger Kombination,
wobei der Gehalt an SiO? zwischen 42 bis 63 Mol-%, für Na;O zwischen 11 bis 27 Mol-%. für
Gesamtmetalloxid zwischen 19 bis 42 Mol-% liegt
v> (bezogen auf Gesamtgewicht dieser Komponenten), wobei auch oxidhaltige Verbindungen.wie z. B. Carbonate
oder Phosphate für den notwendigen Metalloxidgehalt in der Paste herangezogen werden können.
Ferner kann die Paste Pigmente, beispielsweise TiO2.
μ rote, gelbe oder schwarze Eisenoxide und/oder Eisenoxidhydroxide, Chromoxidpigmente, übliche Füll
stoffe, wie z. B. Kaolin. Calciumcarbonat enthalten. Pigmente, Füllstoffe und Wasser werden in solchen
Mengen zugesetzt, daß eine gut verarbeitbare, sprit/
■BO Und streichfähige Paste erhalten wird. Ferner soll der
Pigment- und/oder Füllstoffgehalt in der Paste 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 15 Gewichtsprozent,
nicht übersteigen. Derartige Pasten auf Basis Wasserglas sind beispielsweise bekannt aus J. G. Va i I
li-s »Soluble Silicates«, Vol. Ιί, S. 322 ff. (1952), Verlag
Reinhold Publishing, New York; US-Patentschrift 23 54 350; deutsche OffenlegUngsschrift 15 71 579.
Ein typisches Beispiel für eine erfindungsgemäße
Ein typisches Beispiel für eine erfindungsgemäße
Wassergias-Pasle sieht folgendermaßen aus:
Natriumwasserglas, 37 bis 40° Be 70 Gewichtsteile
Zinkoxid 15 Gewichtsteile
Zinkoxid 15 Gewichtsteile
Kaolin 5 Gewichtsteile
Pigment 5 Gewichtsteile
Wasser 5 Gewichtsteile
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer bevorzugten Beschichtungspaste auf Basis
Wasserglas erläutert.
Die verschiedenen Komponenten der Wasserglas-Paste werden beispielsweise über eine Dissolver oder über
Kugelmühlen zu einer homogenen Paste verarbeitet und werden in dieser Form auf die vorgeformten
Bauteile in dünner Schicht (etwa 40 bis 80 μπι) aufgesprüht, aufgespritzt oder aufgestrichen. Für 1 m2
zu beschichtender Fläche des vorgeformten Bauteils werden 190 bis 400 g, vorzugsweise 250 bis 300 g
Wasserglas-Paste eingesetzt
Nach dem Aufbringen der Wasserglas-Paste auf das vorgeformte Bauteil wird zunächst eine Verfestigung
der Wasserglas-Paste bis zu einem gelartigen, nicht fließfähigen Zustand abgewartet Diese Verfestigung
benötigt bei erfindungsgemäß beschichteten Betondachsteinen, Asbestzementplatten und Kalksandsteinen
0,5 bis 3 Stunden, wobei bei höherem Gehalt an zugesetzten anorganischen Salzen in der Masse, aus der
die Bauteile vorgeformt werden, die notwendige Zeit für die Verfestigung bei den angegebenen niedrigeren
Zeitwerten liegt. Im Anschluß an die Verfestigung können das vorgeformte Bauteil und die verfestigt
Beschichtung gehärtet werden.
Die Härtung erfolgt vorzugsweise in einem indirekt elektrisch beheizten Autoklaven bei Temperaturen
zwischen 150 bis 210° C, vorzugsweise zwischen 170 bis
18O0C, und Drücken zwischen 4 und 19 bar, vorzugsweise
7 bis 10 bar.
Die Härtungsdauer liegt bei Betondachsteinen bei den angegebenen Temperaturen bei 4 bis 8 Stunden, bei
Asbestzementplatten bei 8 bis 12 Stunden, bei Kalksandsteinen bei 4 bis 8 Stunden.
Es ist jedoch grundsätzlich zur Erzielung einer harten und wetterbeständigen erfindungsgemäßen glasurartigen
Beschichtung der Bauteile nicht zwingend erforderlich, die Härtung im Autoklaven vorzunehmen. So ist es
bei der Härtung von erfindungsgemäß beschichteten Betondachsteinen oder Astbestzementplatten mögiich,
die Wasserglas-Pasten-Beschichtung auf den frischen unabgebundenen Betondachstein bzw. die Asbestzementplatte
aufzubringen, in konventioneller Weise bei Umgebungstemperatur an der Luft (maximale relative
Luftfeuchte während der Verfestigung der Silicatbeschichtung vorzugsweise unter 60%) zu härten (14 bis 28
Tage) und anschließend in einer thermischen Behandlung bei Temperaturen von 200 bis 300°C die
Beschichtung auszuhärten.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es in einfacher Weise, Betonteile (wie z. B. Betondachsteine.
Betonfertigteile). Asbestzementplatten und Kalksand-Steine mit einer glasurartigen Beschichtung, die eine
große Härte und Wetterbeständigkeit aufweisen, zu Versehen. Nach der Verfestigung der Wasserglasfarbe
auf dem Bauteil, die um so rascher erfolgt, je höher der Zusatz an erfindungsgemäß koagulierend wirkenden
Verbindungen isr, kann die Härtung des Baustoffs selbst sowie dessen Beschichtung entweder in einem Arbeitsgang
im Autoklaven trfolgen oder man läßt zunächst das beschichtete Bauteil in konventioneller Weise durch
Stehenlassen an der Luft abbinden, worauf eine thermische Erhärtung der Wasserglas-Pasten-Beschichtung
erfolgt.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft erläutert:
Beispiel la
Herstellung beschichteter Betondachsteine
Herstellung beschichteter Betondachsteine
Portlandzement und Rheinsand (Korngröße 0 bis 3 mm) wurden im Mischungsverhältnis (Gewichlsverhältnis)
1 :3 unter Wasserzugabe (Wasser-Bindemittelwert [Zement] 0,37) intensiv mit folgenden Zusätzen
gemischt:
a) I Gewichtsprozent Calciumchlorid, bezogen auf Zement,
b) 2 Gewichtsprozent Calciumformiat, bezogen auf
Zement.
Die Mischung wurde anschließe d auf einer handelsüblichen
Versuchsbetondachsteinmaschine zu Betondachsteinen
der Plattengröße 20 χ 30 cm verarbeitet
Auf die so hergestellten Betondachsteine wurde eine Wasserglas-Paste folgender Zusammensetzung aufgebracht:
Natriumwasserglas 37 bis 40° 3e 70 Gewichtsteile
ZnO 15 Gewichtsteile
Kaolin 5 Gewichtsteile
Pigment (Eisenoxid) 5 Gewichtsteile
Wasser 5 Gewichtsteile
Die Wasserglas-Paste wurde in einer Menge von 300 g pro m2 Betondachsteinfläche in dünner Schicht
aufgesprüht
Nach einem Stehenlassen an der Luft für ca. 90 Minuten war die Paste auf der Oberfläche der
Betondachsteine nicht mehr fließfähig und so verfestigt, daß die Härtung des Betondachsteins 'ind der
Beschichtung durchgeführt werden konnte. Die Härtung erfolgte im Autoklaven unter indirekter Erhitzung
•to hei Temperaturen von 170 bis 180°C unter einem Druck
von 8 bis 9 bar. Nach einer Härtungsdauer von 4 Stunden war die Härtung vollständig. Die gehärteten
Betondachsteine wiesen einen gschlossener. gleichmäßigen Überzug auf.
Beispiel Ib
Herstellung beschichteter Betondachsteine
Portlandzement und Rheinsand (Korngröße 0 bis 3 mm) wurden im Mischungsverhältnis (Gewichtsverhältnis)
1 :3 untei Wasserzugabe (Wasser-Bindemittelwert [Zement] 037) intensiv mit folgendem Zusatz
gemischt: 2 Gewichtsprozent Calciumchlorid, bezogen aut Zement.
Die Mischung wurde anschließend auf einer handels-
Γ)1> üblichen Versucfisbetondachsteinmaschine zu Betondachsteinen
der Plattengröße 20 χ 30 cm verarbeitet.
Auf die so hergestellten Betondachsteine wurde die gleiche Wasserr'as-Paste, wie im Beispiel la beschrieben,
in gleicher Schichtstärke aufgebracht.
b0 Nach einem Stehenlassen an der Luft für ca. 30
Minuten war die Paste auf der Oberfläche der Betondachsteine nicht mehr fließfähig und so verfestigt,
daß die Härtung des Betondachsteins und der Beschichtung durchgeführt werden könnte. Die Här-
h<i lung erfolgte im Autoklaven unter indirekter Erhitzung
bei Temperaturen von 170 bis 180°C unter einem Druck
von 8 bis 9 bar. Nach einer Härtungsdauer von 4 Stunden war die Härtung vollständig. Die gehärteten
Betondachsteine wiesen einen geschlossenen gleichmäßigen Überzug auf.
Beispiel 2
Herstellung von beschichteten Kalksandsteinen
Herstellung von beschichteten Kalksandsteinen
Eine Mischung aus 10 GewichtsteÜen Kalkhydrat, 90 Gewichtsteilen Eifelsplitt, 1,0 Gewichtsprozent CaIcU
umforiniat und einem Gesamtwassergehalt von 7 Gewichtsprozent, bezogen auf Masse, wurde mit einem
Preßdruck von 29,4 N/mm2 zu Kalksandsteinen vef'
preßt.
Eine Wasserglas-Paste der in den Beispielen la und Ib beschriebenen Zusammensetzung wurde in einer
Menge von 250 g/m2 aufgetragen. Anschließend wurden die Steine 8 Stunden lang bei 8 bar im Autoklaven bei
Temperaturen von 170 bis 1800C behandelt. Die Kalksandsteine wiesen danach einen geschlossenen
gleichmäßigen Überzug auf.
109 647/290
Claims (12)
1. Verfahren zum Beschichten von vorgeformten Bauteilen auf der Basis anorganischer, übliche
Zuschlagstoffe enthaltender Bindemittel mit glasurartigen silicat- und/oder phosphathaltigen Oberzügen,
wobei man aus dem anorganischen Bindemittel und Wasser und üblichen Zuschlagstoffen eine
formbare Masse herstellt, aus dieser Bauteile formt, auf die vorgeformten Bauteile eine wasserglas-
und/oder phosphat- und metalloxidhaltige, gegebenenfalls
Pigmente und Füllstoffe enthaltende wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufträgt und
anschließend härtet, dadurch gekennzeichnet,
daß man in die Masse lösliche anorganische Salze in einer Mindestmenge von 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das anorganische Bindemittel bzw. im Falle von Kalksandsteinen bezogen auf Bindemittel
plus Zuschlagstoff einmischt, die die wasserhaltige Paste, von der von 190 bis 400 g prc in* auf das
vorgeformte Bauteil aufgebracht werden, in einen gelartigen, nichi fließfähigen Zustand überführen,
worauf sowohl das vorgeformte Bauteil als auch die Beschichtung gehärtet werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zementhaltigen Massen das Wasser : Zement-Gewichtsverhältnis auf Werte von
03 — 03 eingestellt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei kalkhydrathaltigen Massen der
Wassergehalt mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 6 bis 8 Gew.-% (bezogen auf Bindemittel
plus Zuschlagstoff) beträgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß bei asbestzememhaltigen Massen der Wassergehalt 30 bis 50Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht, beträgt.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche Ibis 4.
dadurch gekennzeichnet, daß in die anorganische Bindemittel enthaltenden Massen Alkali-, Erdalkali-.
Aluminium- und/oder Eisensalze in Mengen von 0,5 bis 5Gew.-%, bezogen auf Zement- bzw. Gesamttrockengewicht
für den Fall kalkhydrathaltiger Massen zugesetzt werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß den Massen nachfolgende Salze einzeln oder in beliebiger Mischung zugesetzt
werden: Calciumformiat, Calciumchlorid, Calciumnitrat. Magnesiumnitrat, Magnesiumchlorid. Kaliumchlorid.
Natriumformiat, Natriumacetat, Eisen-(Ill)-chlorid, Aluminiumchlorid.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf die vorgeformten
Bauteile wasserhaltige alkalisilicathaltige Pasten mit
42 bis 63 Mol-% SiO3. 11 bis 27 Mol-% Alkalioxid
und zwischen 19 bis 42 Mol-% Metalloxid, bezogen auf Gesamtgewicht dieser Komponenten, aufge
bracht werden.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß pro m2 zu beschichtender Fläche 250-300 g Paste aufgebracht werden,
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche I bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Paste im Anschluß
an das Aufbringen auf das vorgeformte Bauteil bei Umgebungstemperatur in einer Zeit zwischen 0,5
und 3 Stunden verfestigt wird.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß so vorgeiformte, mit
Paste beschichtete Formteile bei Temperaturen zwischen 150 und210°C, vorzugsweise zwischen 170
und 1800C und Drücken zwischen 4 und 19 bar, vorzugsweise 7 und 10 bar, gehärtet werden.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtungsdauer bei Betondachsteinen
bei 4 bis 8, bei Asbestzemeritplatten bei 8 bis 12, bei Kalksandsteinen bei 4 bis 8 Situnden Hegt.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgeformte
beschichtete Bauteil zunächst in konventioneller Weise durch Stehenlassen an der Luft 14 bis 28 Tage
lang gehärtet wird, woran sich eine Härtung der Pasten-Beschichtung bei Temperaturen von 200 bis
3000C anschließt
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