DE1910190C3 - Verfahren zur Herstellung von Zementzusammensetzungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZementzusammensetzungenInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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- C04B14/00—Use of inorganic materials as fillers, e.g. pigments, for mortars, concrete or artificial stone; Treatment of inorganic materials specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone
- C04B14/02—Granular materials, e.g. microballoons
- C04B14/022—Carbon
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von im wesentlichen ohne Schwindung zu einer harten Masse abbindenden Zementzusammensetzungen, bei
dem einer zementhaltigen Mischung ein festes feinteiliges
Material, wie Wirbclbett-Koks. Aluminiumoxid od. dgl. zugegeben wird, das ein Gas eingeschlossen
enthält und in der Lage ist, bei Kontakt mit Wasser mindestens einem größeren Teil dieses Gases während
des Erstarrens und Frühhärtens freizusetzen. Unter hydraulischen Zementzusammensetzungen werden Beton.
Mörtel, Vergußmörtel u. dgl. verstanden.
Unter dem Ausdruck »hydraulischer Zement« wird hier jeder Zement verstanden, der die Eigenschaft hat,
unter Wasser aus/uhiiricn, beispielsweise Portlandzement,
Mischungen von Portlandzement und natürlichem Zement, Portlandzement mit Lufteinschlüssen, Pozzolan/.cmentc,
Schlaekcnzement. Tonerdezement, Mauerzement. Ölzcment, weißer Portlandzement, gefärbter
Zement, antibakteriell Zemeni, wasserdichter Zement, hydraulischer Kalk, Mischungen von Portlandzement
und Hochofenzement und dergleichen.
Der Ausdruck »Beton« wird zur Bezeichnung einer Mischung aus hydraulischem Zement, Zuschlag und
Wasser verwendet, welche unter Bildung einer harten Masse abbindet. Beton kann entweder mineralische
oder nicht mineralische Zuschläge enthalten, einschließlich natürlich vorkommender Materialien, wie Sand und
Kies oder gebrochenes Gestein, oder bearbeitete /.lischläge, wie ausgebreiteten Schiefer, Ton oder
dergleichen.
Der hier verwendete Ausdruck »Mörtel« bezeichnet eine Mischung aus hydraulischem Zement, feinen
Zuschlägen und Wasser, und der Ausdruck »Vergußmörtel« bezeichnet eine Mischung aus hydraulischem
Zement und Wasser und gegebenenfalls feinem Sand. Vergußmörtel haben eine bessere Fließfähigkeit als
Mörtel und können durch Röhren und Leitungen gepumpt und in schmale Räume, beispielsweise in
Hohlräume oder Risse von porösem Beton oder in Zwischenräume /wischen vorgelegten Zuschlagstoffen,
eingepreßt werden.
Es wurde bereits vorgeschlagen, in wäßrige hydraulische Zementmischungen verschiedenartige Expansionsmiitcl
einzubringen, welche den Belon während des Abbindens und während der Frühhärtung zum
Ausdehnen bringen. Die Expansionsmittel sind im allgemeinen Beimengungen, die während der Hersteilung
der Zementmischung untergemischt oder beim Vermischen zugesetzt werden. Die gebräuchlichsten
unter den bekannten Expansionsmilteln sind vielleicht Aluminiumpulver und Eisenfeilspäne.
Metallisches Aluminiumpulver bewirkt, wenn es einer Betonmischung zugesetzt wird, die Freisetzung von
Wasserstoffgas innerhalb der Betonmasse. Die Geschwindigkeit, mit der dieses Gas freigesetzt wird, ist
eine Funktion des verwendeten Pulvers, der Teilchengröße des Pulvers und der Zusammensetzung des
Zements, insbesondere des Alkaligehaltes. Für die Herstellung eines schwindungsfreien Betons ist eine
sorgfältige Abstimmung der zu verwendenden Menge an Aluminium und damit der freizusetzenden Menge an
Wasserstoff auf die zu erwartende Schwindung der Masse erforderlich. Eine sorgfältige Xontrolle aller
Stufen der Betonherstellung ist notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Die Verwendung von
Aluminiumpulver zur Verhinderung der Schwindung ist daher im Freien unter den dort herrschenden Bedingungen
praktisch unmöglich. Es müßten dort sehr kleine Mengen des Metalls durch meist ungelernte Arbeiter
genauestens eingewogen werden.
Eisenfeilspäne wurden als Beimengung zu einem Portland-Vergußmörtel verwendet. Eine geringe Expansion
infolge von Oxydation folgt, nachdem der Vergußmörtel abgebunden ist, in einem ausreichenden
Maß, um die natürliche Schwindung des Betonvergusses wenigstens auszugleichen. Die Verwendung von Eisenfeilspäncn
hat jedoch viele Nachteile. Der Hauplnachteil ist das Fehlen einer Steuerungsmöglichkeit der
fortschreitenden Oxydation des Eisens, lange nachdem der gewünschte Effekt erreicht ist. Dies isi besonders
der Fall, wenn der Beton den Witterungsbedingungen direkt ausgesetzt ist. Darüber hinaus findet bei der
Verwendung von Eisenfcilspänen eine vorübergehende Schwindung statt, bevor ausreichend Rost gebildet
werden kann, um die innere Expansion in G;ing zu
setzen und die Schwindung auszugleichen.
In jüngerer Zeit wurde gefunden, daß Wirbelbelt-Koks
zur Beseitigung der Schwindung von wäßrigen hydraulischen Zementmischungen wirksam ist, was
einen bemerkenswerten Fortschritt darstellt. Bisher mußten allerdings verhältnismäßig große Mengen an
Wirbelbett-Koks, im allgemeinen weil über 10 Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement, verwendet
werden, um die gewünschte Schwindungsfreihcit zu erzielen. Durch die Notwendigkeit der Verwendung von
großen Volumen an Wirbelbett-Koks für schwindungsfreie Zement-Systeme wird nicht nur das Aussehen des
Endproduktes wegen der schwarzen Einfärbung durch den Koks in Mitleidenschaft gezogen. Die hohen
Kosten, die durch uie große Menge an Wirbelbett-Koks als Beimengung bedingt sind, machen die Zementmischung
trotz vieler Vorteile für schwindungsfreie Zement-Systeme für viele Anwendungsgebiete auch
noch wirtschaftlich unattraktiv. Die relativ großen Mengen an Wirbelbett-Koks, die in die Zementmischung
eingearbeitet werden müssen, bringen auch Probleme für die Handhabung des Materials mit sich.
Die Zementindustric ist mit Vorrichtungen zur Handhabung und Bearbeitung des Materials mit einem auf
Gewichtsbasis fixierten Fassungsvermögen ausgerüstet, so zum Beispiel 42,5 kg pro Sack und 170 kg pro FaB
usw. Die Zementindusu ic ist ohne wesentliche Änderungen in der Konstruktion und in den Vorschriften
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nicht ohne weiteres in der Lage, sich auf eine neue Gewichtsbasis mit einem Überschuß von 10% einzustellen.
Die Notwendigkeit für eine Änderung der Handhabung des Materials und damit auch einiger
Vorrichtungen mag wohl das Haupthindernis für die Aufnahme der schwindungsfreien Zement-Systeme in
technischem Maßstab sein.
Im Bauwesen, insbesondere bei der Reparatur von Straßen, besteht ein seit langem spürbarer Mangel an
Zement-Zusammensetzungen, weiche innerhalb relativkurzer Zeit zu einer harten Masse mit ausreichender
Festigkeit abbinden, um einem normalen Verkehr standzuhalten. Um für die technische Anwendung
brauchbar zu sein, muß diese Art einer Zement-Zusammensetzung, die gewöhnlich Ausbesserungsmasse für
Straßen genannt wird, gute Abbinde-Eigenschaften und eine gute Früh- wie auch Langzeit-Festigkeit haben und
über einen vernünftigen Zeitraum im Freien verarbeitbar sein. Sie muß weiterhin gegenüber Gefrieren, Tauen
und der Einwirkung von Salzen beständig sein. Ferner sollte die Zement-Zusammensetzung möglichst noch
Selbsteinebnungseigenschaflen besitzen, so daß die erhaltene Ausbesserungsmasse bei ihrer Verwendung
zur Reparatur von Straßen keine Hohlräume oder Erhöhungen bildet, welche eine Beschädigung der
angrenzenden Straßenflächen unter VerkehrsbHastung verursachen könnten.
Es wurde bereits versucht, eine Ausbesserungsmasse für Straßen zusammenzusetzen, welche eine Kombination
der obenerwähnten Eigenschaften hat. Bei früheren Formulierungen für eine solche Masse wurden Verbindungen,
wie Calciumchlorid und andere bekannte Beschleuniger, verwendet. Diese Versuche waren
jedoch hauptsächlich wegen der beträchtlichen Schwindung, der grollen Wärmcbildiing und der fehlenden
Beständigkeil der erhaltenen Ausbesserungsmasse gegenüber Gefrieren und Tauen nicht zufriedenstellend.
Es wurden auch schon Kunststoff-Formulierungen für die Ausbesserung von Straßen verwendet, die aus
Kunststoffen, wie Polyepoxy-Harzen, hergestellt wurden. Der Mangel an Verträglichkeit und Atmungsfähigkeit
hat jedoch die ausgedehnte Verwendung dieser Formulierungsart verhindert.
F.rfindungsgemäß kann das Schwinden einer wäßrigen hydraulischen Zementmischung während des
Abbindens und der Frühhärtung wirksam dadurch verhindert werden, daß das Material einen absoluten
Feuchtigkeitsgehalt von weniger als J Gewichtsprozent besitzt und in einer Menge von weniger als 10
Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement in der Mischung, eingesetzt wird.
Das feinteilige Material ist vorzugsweise ein festes Adsorptionsmittel, das aufgrund seiner Oberflächeneigenschaften
bevorzugt Wasser adsorbiert und hierbei das eingeschlossene Gas abgibt. Bevorzugte Adsorptionsmittel
sind Silicagel, aktives Aluminiumoxid, aktiver Bauxit und Aktivkohle. Auch Wirbelbelt-Koks
mit einem absoluten Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 3 Gewichtsprozent ist ein sehr wirksames Mittel zur
Verhinderung der Schwindung.
Die erhaltene wäßrige hydraulische Zementmischung nach der Erfindung hat eine bessere Verarbeitbarkeit,
d. h. es werden 5 bis 10% weniger Wasser benötigt, und das daraus hergestellte Produkt hat eine größere
Festigkeit als vergleichbare bekannte Zement-Systeme mit Wirbelbett-Koks. Wegen der besseren Verarbeitbarkeil
und höheren Festigkeit des Produktes wird bei der Zementmischung nach der Erfindung erheblich
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weniger Zement benötigt. Darüber hinaus kann durch sorgfältige Kontrolle des Feuchtigkeiti6jhaltes im
Wirbelbctt-Koks und im geeigneten Adsorptionsmittel
auf weniger als 3% das Ausmaß der Expansion und Kontraktion eines Zement-Systems durch das erfindungsgemäße
Verfahren erheblich wirkungsvoller gesteuert werden. Das aus der jrfindungsgemäßen
Zementmischung hergestellte Produkt zeigt selbst in Salzwasser eine bemerkenswerte Beständigkeit gegenüber
Gefrieren und Tauen und hat eine überlegene Hnidungi- und Zugfestigkeit. Diese einzigartigen Eigenschaften
in Verbindung mit der Schwindungsfreiheit und dabei ohne die damit verbundenen Nachteile der
bekannten Wirbeibett-Koks-Zement-Systeme macht die Zement-Sysieme nach der Erfindung besonders
attraktiv für das Bauwesen und andere, zementverbrauchendc Industriezweige.
Es wurde auch gefunden, daß eine ausgezeichnete Ausbesserungsmasse erhalten werden kann, wenn das
obenerwähnte Material aus Feststoffteilchen in eine hydraulische Zementmischung eingebracht wird, deren
durch chemische Analyse bestimmbarer SOj-Gehalt
unter ca. 2,0 Gewichtsprozent liegt. Für die Ausbesserungsmasse für Straßen ist es vorteilhaft, dieser einen
unter Druck gebrannten Gips in einer Menge bis zu ca. 100 Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement,
zuzufügen, um die Frühfestigkeil der erhaltenen Ausbesserungsstelle zu verbessern und die Langzeit-Schwindung
zu vermindern oder zu beseitigen.
Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung einer hydraulischen Zementmischung mit einem SOj-Gihalt.
der niedriger als bei normalen hydraulischen Zemenien liegt, in Verbindung mit einem bestimmten Typ eines
Gas freisetzenden Zuschlages nicht nur eine Ausbesserungsslclle mit einer guten Frühfestigkeit daraus
erhalten werden kann, sondern die Ausbesserungsstelle auch eine wesentliche Schwindungsfreiheit während des
Abbindens und der Frühhärtung hat, und, sofern ein unter Druck gebrannter Gips mit verwendet wird, auch
eine wesentlich verminderte Langzeil-Schwindung. Die Ausbesserungsmasse hat eine hervorragende Bindungsfestigkeit und kann so eingestellt werden, daß sie 30 bis
60 Minuten, nachdem sie auf die Strsße aufgebracht ist.
normalen Verkehr tragen kann. Aufgrund des fehlenden oder geringen Schwundes der Straßen-Ausbesserungsmasse
nach der Erfindung tritt die bei normalen bisherigen Ausbesserungsarbeiten vorkommende unerwünschte
Senkung oder Kronenbildung nicht auf. Darüber hinaus hat die erhaltene Ausbes^erungsmasse
ungewöhnliche Eigenschaften gegenüber Gefrieren und Tauen und eine hervorragende Beständigkeil gegen die
Einwirkung von Salz.
Das für die Erfindung geeignete aus Teilchen bestehende Feststoffmaterial hat eine poröse Struktur
mit offenen Zellen für den Einschluß eines großen Gasvolumens, welches während des Abbindens und der
Frühhärtung an das Zement· System abgegeben werden kann, wenn das Wasser der Zementmischung durch das
Fcslstoffmaterial adsorbiert wird. Im weiteren Sinne
kann das geeignete aus Teilchen bestehende Feststoffmaterial als festes Adsorptionsmittel mit einem hohen
Grad an Selektivität für die Adsorption von Wasser und Feuchtigkeit ungesehen werden. Es sei jedoch bemerkt,
daß das nach der Erfindung geeignete Festsloffmaterial von der Industrie nicht als festes Adsorptionsmittel
verwendet oder als solches betrachtet werden kann.
Das wirkungsvolle Fcststoffmalcrial zur Beseitigung der Scliwindung bzw. Schrumpfung von Zcmcnt-Systcmen
sollte ein ausreichend großes Volumen un eingeschlossenem, wieder freisetzbarem Gas enthalten,
so daß nur verhältnismäßig geringe Mengen yn diesem Schrumpfungs-Verhinderungszusatz verwendet werden
, müssen, um das Kontraktionsvoiumen in Zement-Systemen
während des Abbindens und der F'rühhärtung auszugleichen. Es wurde gefunden, daß bei einem Zusatz
des Feststoffmaterials zu dem Zement-System in einer Menge von mehr als 10%. bezogen auf den Zement des
κι Systems, die erhaltene Zementmischung im allgemeinen eine Anzahl an unerwünschten Eigenschaften aufweist,
insbesondere eine schlechte Verarbeitbarkeit und geringe Festigkeit.
Die genauen Gründe, warum bestimmte Materialien
r> in Teilchenform in wirkungsvoller Weise verwendet
werden können, um die Schwindung bei Zemenl-Systemen
zu beseitigen, ist nicht ganz verständlich, doch nimmt man an, daß die geeigneten Materialien in
Teilchenform im allgemeinen bestimmte Oberflächen-
2» eigenschaften aufweisen, aufgrund derer bei einem
Wechsel der Umgebungsbedingungen während des Abbindens und der Frühhärtung des Zement-Systems
vorzugsweise Wasser adsorbiert und das ursprünglich im Material eingeschlossene Gas entweder durch eine
2') einfache Verdrängung oder durch eine Kombination
einer Verdrängung mit Kapillarwirkungen abgegeben wird. Das abgegebene Gas gleicht die Kontraktion
innerhalb des Zement-Systems aus.
Es wurde gefunden, daß es möglich ist. die Geschwindigkeit der Gas- bzw. Luftfreigabe und die
Größe der Gasbläschen durch Kontrolle der Größe und Auswahl der Oberfläehcncigenschaften des Materials in
Teilchenform zu steuern. Im allgemeinen wird ein Material in Teilchenform mit kleineren Zellen kleinere
π Bläschen mit einer geringeren Geschwindigkeit und umgekehrt ein Material mil größeren Zellen größere
Bläschen mit größerer Geschwindigkeit freigeben. Bei einem hochporösen Material wird die Verminderung
der Teilchengröße eine Vermehrung der Anzahl der offenen Zellen bewirken und damit den Wirkungsgrad
des Materials zum Einschluß und der Freigabe des Gases für die Verhinderung der Schrumpfung bei
Zement-Systemen verbessern. Wie sich aus der nachfolgenden Erläuterung ergibt, führt der Zusatz von
4"i einem oder einer Mischung von Adsorptionsmitteln mit
im wesentlichen einheitlicher Teilchengröße oder einem ausgewählten Bereich von Teilchen^rößen infolge der
Unterschiede in den Oberflächeneigenschaften und Teilchengrößen zu einer kontrollierten Freigabe des
V) eingeschlossenen Gases über einen ausgedehnten
Zeitraum während des Abbindens und der Frühhärtung des Zement-Systems für verschiedenartige Zwecke
unter Schrumpfungsverhinderung.
Die Haupttypen an Adsorptionsmittel, die nach der
Erfindung verwendet werden können, sind aktives Aluminiumoxid und aktiver Bauxit, Aluminiumsilicate,
Knochenkohle, Holzkohle, Aktivkohle, Magnesiumoxid. Silicagel und Magnesiumsilicat. Einige dieser Adsorptionsmittel
benötigen eine spezielle Behandlung, bevor
bo sie zur Kontrolle der Schwindung von Zement-Systemen
geeignet werden. Diese Behandlung besteht jedoch im allgemeinen im einfachen Trocknen der Zusätze, um
ihren Feuchtigkeitsgehalt auf unter 3 Gewichtsprozent zu vermindern. Die obenerwähnten Adsorptionsmittel
ι,ί sind im Handel in einer Vielzahl von Reinheitsgraden
und Teilchengrößen erhältlich und haben im allgemeinen einen niederen Fcuchtigkeilsgrad, so daß eine
weitere Behandlung nicht erforderlich ist. Die Teilchen-
große der Adsorptionsmittel ist /war nicht kriiisch.doeh
weiden Adsorptionsmittel, bei denen die Hauptmenge
der I eilchen kleiner als 0,6 nun insbesondere kleiner als
0.3 mm ist.bevorzugt verwende!. Diese Adsorptionsmittel ermöglichen ihiieiluilb 'Ic- ausgewählten Teilchengrößenbeuiehs
eine ausreichend schnelle Freigabe tics 'iases. so da!' der gii>ße;e Teil des eingeschlossenen
('•.i.c freigegeben wird, solange sich das Zement-Sv
stern noch it1 einem plastischen Zustand befindet.
Der füi die Erfindung geeignete Wirbelbett-Koks isi
ein Nebenprodukt der Fkiid-Verkokiüig für die
!heimische Umwandlung von schweren Kohlcnwassersiofiulen
in leichtere Fraktionen. Ueim Wirbelbett- feil des Verfahrens wird im allgemeinen ein Wirbelbeu-Rciiktnr
in Verbindung mi! einer Brennkammer verwendet. Der Ankeimungskoks. der als Katalysator in
dem Wirbelbett-Reaktor verwendet wird, wird anfänglich in der brennkammer erhitzt und dann in den
Reaktor geführt, wo der Koks in Berührung mit dem rohen, vorgeheizten Ausgangsmaterial gebracht wird.
Bei Berührung mit den Koksteilchen wird das Ausgangsmaterial teilweise gekrackt und die leichteren
Friktionen abgetrieben. Zusätzlicher Koks wird gebildet, sowohl als Ankeimungskoks als auch durch
Wachstum auf den erhitzten Koksieilchcn, die aus der Brennkammer kommen. Der neue Koks sehlägt sich auf
dem Ankeimungskoks in zwicbelarligen. einheitlichen Schichten nieder. Der auf diese Weise im Reaktor
gebildete überschüssige Koks wird abgelassen und abgeschreckt. Der gewonnene Wirbelbctt-Koks weist
eine harte kugelförmige Form auf. Die Siebanalysc einer Probe ergab:
Gröber als O.b mm 1,2%
Durchgang durch ein Sieb mit 0.6 mm
Maschenwcite. zurückgehalten auf
einem Sieb mit 0.3 mm Maschenweite 86.1 %
Durchgang durch ein Sieb mit 0.i mm
Maschen1.1.eile.zurückgehalten auf
einem Sieb mit 0.1 ri mm Maschenwcite 7.8%
Durchgang durch ein Sieb mit 0.15 mm
Maschenwcite 5,2%
Maschenwcite 5,2%
Die chemische Analyse des Kokses ergibt im allgemeinen ca. 90% Kohlenstoff. Der Asehcgchah ties
rohen Ausgangsmatcrials bestimmt natürlich die chemische Analyse der Asche des Kokses, so daß breite
Variationsmöglichkeiten zu erwarten sind. Der Aschcgehalt des Kokses ist jedoch sehr gering und
normalerweise unter ca. 0.5%.
Der bei der Fluid-Verkokung erzeugte Koks wird normalerweise im Freien gelagert und per Bahn in
Selbstentladewagen zum Verbraucher verfrachtet. Infolge der offenen Lagerung beläuft sich der Feuchtigkeitsgehalt
des Kokses auf annähernd 5 Gewichtsprozent und wechselt im Bereich von 3 bis 7%. je nach den
örtlichen Witterungsbedingungen, denen der Koks ausgesetzt ist. Unter bestimmten Bedingungen hoher
Feuchtigkeit oder starkem Regen kann der Feuchtigkeitsgehalt die obere Grenze von 7 Gewichtsprozent
überschreiten. Selbst bei diesem hohen Feuchtigkeitsgehalt ist der Koks jedoch frei fließend und fühlt sich
trocken an.
Für die Praxis der Erfindung wird der Wirbelbclt-Koks
getrocknet, um im wesentlichen das gesamte darin enthaltene Wasser zu i;ntffrnen. V^nciliiuf
wird der WirbelbcU-Koks in einem geeigneten Trockner, beispielsweise einem Drehofen, bei einer Tei'iper=1- ;i:r vorzugsweise oberhalb 120 C und während einer ausreichenden Zeil, um im wesentlichen die gesamte Feuchtigkeit auszutreiben, getrocknet. Die Trocknungsier,ij!cia:ui· darf natürlich nicht so hoch sein. daß ein Verschmelzen oder eine Verbrennung der Koks-'leilehen stattfindet. Naehüeni im wesentlicher, die gesamte Feuchtigkeit entfernt ist, ist es wichtig, den erhaltenen. j^i-iio-..-1-n·.-1 .-rs Wirbelbctt-Koks in trockener l.uli während i'i-.cr ausreichenden Zeitdauer abkühlen zu lassen, damit die trockenen Koks-Teilchen Luft adsorbieren und im w -»entliehen in ein Gleichgewicht mit den Umgcbuni-'sbedingungen kommen können. Fs hat sich gezeigt, daß die Ausdehnungswirksamkeit eines Wirbelbeu-Kokses, der sofort nach seiner Trocknung verwendet wird, erheblich vermindert ist im Vergleich zu einem Koks, den man vor seiner Verwendung als Beimengung für Zement-Systeme nach der Erfindung auf Umgebungstemperatur abkühlen ließ.
wird der WirbelbcU-Koks in einem geeigneten Trockner, beispielsweise einem Drehofen, bei einer Tei'iper=1- ;i:r vorzugsweise oberhalb 120 C und während einer ausreichenden Zeil, um im wesentlichen die gesamte Feuchtigkeit auszutreiben, getrocknet. Die Trocknungsier,ij!cia:ui· darf natürlich nicht so hoch sein. daß ein Verschmelzen oder eine Verbrennung der Koks-'leilehen stattfindet. Naehüeni im wesentlicher, die gesamte Feuchtigkeit entfernt ist, ist es wichtig, den erhaltenen. j^i-iio-..-1-n·.-1 .-rs Wirbelbctt-Koks in trockener l.uli während i'i-.cr ausreichenden Zeitdauer abkühlen zu lassen, damit die trockenen Koks-Teilchen Luft adsorbieren und im w -»entliehen in ein Gleichgewicht mit den Umgcbuni-'sbedingungen kommen können. Fs hat sich gezeigt, daß die Ausdehnungswirksamkeit eines Wirbelbeu-Kokses, der sofort nach seiner Trocknung verwendet wird, erheblich vermindert ist im Vergleich zu einem Koks, den man vor seiner Verwendung als Beimengung für Zement-Systeme nach der Erfindung auf Umgebungstemperatur abkühlen ließ.
Die zu verwendende Menge der erfindungsgemäßen Beimengung hängt von den Schwindungseigenscliaflen
des einzelnen Zement-Systems und zu einem wcsentlichen Anteil auch davon ab, in welchem Maße
Verdampfung stattfindet. Im allgemeinen beträgt die als Beimengung nach der Erfindung verwendete Menge an
Wirbclbetl-Koks. die zur Steuerung der Schwindung beim Abbinden eines Zement-Systems mit einer
»normalen Verdampfungsmenge« erforderlich ist, weniger als 10 Gewichtsprozent des Zements, vorausgesetzt,
daß der Feuchtigkeitsgehalt des Kokses unter ca. 3 Gewichtsprozent liegt. Der hier verwendete Ausdruck
»normale Verdampfungsmenge« bezieht sich auf die innerhalb der ersten 31/: Stunden während des
Abbindens und der Frühhärtung der Betonmasse bei Umgebungsbedingungcn von 21 bis 27°C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 10% bis 30% verdampfte Wassermenge.
Die unter den obenerwähnten Laboratoriumsbedingungen verdampfte Wassermenge beträgt weniger als
0.5°/« des Gesamtgewichtes der wäßrigen hydraulischen Mischung. Bei der praktischen Ausführung der F.rfindting
kann die zu verwendende Menge an Wirbelbett-Koks weit unter 10% liegen, wenn der Feuchtigkeitsgehalt
des Wirbelbett-Kokscs im bevorzugten Bereich von weniger als 1 % gehalten wird.
Unter »verdampfungsfreien« Bedingungen, die für fast alle Typen von Zementmischungen für das
Abbinden empfohlen aber selten praktiziert werden oder unter den tatsächlichen Verhältnissen im Freien
realisiert werden können, kann eine weitere Verminderung der zu verwendenden Menge an Beimengung
vorgenommen werden. (Im Laboratorium können die »verdampfungsfreien« Bedingungen erreicht werden,
indem man die Zementmischung unter einer dünnen Wasserschicht abbinden läßt.) In einem Zement-System
der folgenden Zusammensetzung:
Typ 1 Zement | 146 g |
Sand | 293 g |
Wasser | 50 g |
liegt die zur Beseitigung der Schwindung erforderlichen Menge an getrocknetem Wirbelbett-Koks, der 0,89%
h5 verflüchtigbare Substanz (möglicherweise vorwiegend
Luft) enthält, bei ca. 2 Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement.
In ähnlicher Weise wie beim Wirbelbett-Koks hängt
die K1IIi.tigle Menge von anderen l\pen fester
Adsorptionsmittel von deren Wassergehalt und anderen
physikalischen Eigenschaften der einzelnen Adsorptionsmittel ab. Das Adsorptionsmittel sollte im allgemeinen
eine innere Porosität von mehr als 25"/« und einen
iiiißeiVM Purengehall von mein als ca. 35"/« aulweisen.
Das Fesisioffteilchen-Muierial sollte im allgemeinen
au··'"eichend klein sein, um eine Oberfläche von mehr als
ca. 100 m-' pro Gramm zu haben.
Zur Durchführung des erlmdungsgcmäßen Verlah
rens kann die richtige Menge an Feststoffteilchen, wie etwa Wirbelbett-Koks, als Beimengung dem Zement
oder jedem Typ einer Zementmischung zu jeder Zeil vor oder während der Zugabe von Wasser unter
Bildung von wäßrigen Zementmischungen zugesetzt und damit vermischt werden. Beispielsweise bei der
Herstellung von Vergulimörtel oder einfachem Mörtel,
kann die Beimengung mit Zement oder Zement und feinen Zuschlagen unter Bildung einer trockenen
Zementmischung vermischt werden, die anschließend mit der gewünschten Menge an Wasser vermischt wird,
um den Vergußmörtel oder den Mörtel zu bilden. Bei der Herstellung von fertig gemischtem Beton kann die
Beimengung in ähnlicher Weise mit dem Zement und den Zuschlägen unter Bildung einer trockenen Mischung
vermischt werden, die dann zur Herstellung des fertig gemischten Betons in einem stationären oder
fahrbaren Mischer weilerverwendet wird. Andererseits kann es auch vorteilhaft sein, sämtliche Mischungsbestandteile,
einschließlich der Beimengung, in dem stationären und/oder in dem fahrbaren Mischer zur
Bildung des fertig gemischten Betons miteinander zu vermischen.
Da die in dem einzelnen Zement-System zu verwendende Menge der Beimischung am besten auf
der Grundlage des Zementes im System berechnet werden kann, ist es vorteilhall, die Beimengung vor dem
Versand des Zements zum Verbraucher direkt in den Zement einzubringen. Wird der Wirbelbett-Koks dem
Zement direkt in der Zementfabrik zugesetzt, dann hat dies den zusätzlichen Vorteil, daß dort vorhandene
Vorrichtungen und Abwärme zur Trocknung des Wirbelbett-Kokses verwendet werden können.
Bemerkenswert ist. daß bei Laboratoriumsversuchen nur ein geringer oder gar kein Übergang von
Feuchtigkeit zwischen dem Koks und dem Zement beobachtet wurde, obwohl der Zement stark hygroskopisch
ist. Mit anderen Worten heißt dies, daß die Leistungsfähigkeit von Wirbelbett-Koks mit einem
hohen Feuchtigkeitsgehalt durch Vermischen mit Zement nicht in bemerkenswertem Maße verbessert
wird, sofern er nicht ohnehin vorher getrocknet ist.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden spezifische Beispiele beschrieben. In diesen
Beispielen wurde die Leistungsfähigkeit der Beimengung durch die Expansion und Kontraktion der
Zement-Systeme sofort nach dem Vermischen mit Wasser und dem Eingießen in eine zylindrische Form
mit ungefähr 10% offener Oberfläche beurteilt. Die Expansion und Kontraktion des eingegossenen Materials
wurde durch die Vertikalbewegung der Oberfläche bestimmt. Um eine bessere Genauigkeit zu erzielen,
wurde eine optische Meßvorrichtung zur Messung der Bewegung der Oberfläche verwendet. Hierbei dient ein
fokussierter Lichtstrahl dazu, einen Schatten der Oberfläche auf ein mit einer vertikalen Graduierung
versehenes Bildfeld zu werfen. Die Vergrößerung ist 72fach. Die Bewegung der Oberfläche auf dem Bildfeld
wird bei jedem Gruß bis /um endgültigen Abbinden,
\\:is normalerweise ca. 3 bis 4 Stunden braucht, alle IO
his 20 Minuten abgelesen.
In die Form wurde eine dünne Schicht Wasser
Ί eingebracht, um die gegossene Masse Linier »verdamplungsireien«
Bedingungen abbinden zu lassen Zur Erleichterung der Verfolgung der Bewegung der
Oberfläche wurde eine Kugel auf die Oberfläche gesetzt
und die Expansion und Kontraktion der vergossenen
I" Masse anhand der Bewegung des Scheitelpunktes des
auf das Bildfeld geworfenen Schaltens bestimmt.
r> In diesem Beispiel wurden verschiedene Zemenl-Sundiuischungen
mit verschiedenen Mengen Wirbelbetl-Koks in zylindrische Formen mit 50 mm Durchmesser
und 98 mm Höhe gegossen. Die Vergußmassen ließ man unter normalen Verdampfungsbedingum;en
2ti abbinden. In der ersten Guß-Serie wurde die folgende
wäßrige hydraulische Zementmischung verwendet, wobei lediglich der Feuchtigkeitsgehalt des Wirbelbctl-Kokses
bei den einzelnen Güssen verändert wurde:
,- Tabelle I
Typ 1 Zement 14b g
Sand 293 g
Wirbclbctt-Koks(15% des Zementes) 21,9 g
Wasser (14,4 I pro 43 kg Sack) 49 g
Der für das Beispiel verwendete Wirbelbetl-Koks
wurde in einem Ofen bei 120"C über Nacht getrocknet
und dann in trockener Luft bis auf eine Umgebungstemperatur von ungefähr 24"C abgekühlt. Die Gewiehlsdif-
r> ferenz des Kokses direkt nach dem Trocknen und nach
dem anschließenden Kühlen betrug 0.89%. Diese Differenz entspricht der vom Wirbelbctt-Koks wieder
aufgenommenen Menge an Luft und Wasser. Zur Vereinfachung wird dieser Wirbelbctt-Koks im folgcnden
als »Standard« bezeichnet. Aus diesem Standard-Koks wurden Proben von Wirbclbett-Koks mit
verschiedener Feuchtigkeit hergestellt, indem 1,2, 3 und 4 Gewichtsprozent Wasser unter sorgfältiger Vermeidung
von Verdampfung hinzugefügt wurden. Bei der
•r> Zugabe des Wassers zum Standard-Koks wurde eine
leichte Klumpenbildung beobachtet. Diese Erscheinung verschwand über Nacht, der erhaltene Wirbelbctt-Koks
war frei fließend.
Von Mischungen mit der in Tabelle I aufgeführten
">« Zusammensetzung wurden 6 Vergüsse gemacht, wobei
in jeder Gußprobe ein Wirbelbett-Koks mil einem verschiedenen Feuchtigkeitsgehall verwendet wurde.
Für Vergleichszwecke wurde bei einem Verguß kein Wirbelbett-Koks verwendet. Die optischen Ergebnisse
•35 zur Bestimmung der Expansion und Kontraktion der Vergüsse iind '.inten aufgeführt:
Verguß
Zusätzliche Feuchtigkeitsmenge gegenüber »Standard«
Optische Verschiebung nach
4 Stunden
4 Stunden
b5 C
D
E
F
D
E
F
0%
kein Wirbelbett-Koks
+ 82,5 mm
+ 70 mm
+ 38 mm
+ 70 mm
+ 38 mm
— 25 mm
— 32 mm
— 60 mm
Die ;ιιι der optischen Anordnung abgelesenen
Ergebnisse /eigen, daß i-in Wachstum oder eine
Expansion mil einem Wirbelbett-Koks, der /nsiit/lich
2% Feuchtigkeit oder, iibsnlui gesehen, weniger ids
2,89% Feuchtigknl enthält, verwirklicht werden kann.
Bemerkenswert ist. diiß die Differenz von 1% Feuchtigkeit /wischen Vergul! C und Verguß D eine
Veränderung von M mm auf der Versuchsskala bewirkt,
wogegen die Differenz von 1 % /wischen den Vergüssen B und C oiler D und i: eine Veränderung von 32 mm
bzw. 6 mm bewirkt.
In der zweiten Vcrgußreihe wurde ein Mörtel mit der
in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung in ähnlicher Weise wie bei der ersten Vergulireihc hergestellt,
wobei die Menge an Wirbclbeit-Koks jedoch jeweils IU
Gewichtsprozent des Zementes betrug. Lichimessungen an den Vergüssen /eigen, daß die Schrumpfung beseitigt
wird, wenn der Feuchtigkeitsgehalt des Wirbelbett-Kokscs unterhalb 3% liegt.
In der dritten Vergußrcihe wurde Mörtel mit der
folgenden Zusammensetzung in ähnlicher Weise wie bei der ersten Vergußreihe hergestellt:
Typ 1 Zement 230 g
Sand 461 g
Wirbelbett-Koks(8% vom Zement) 18,4 g
Wirbelbett-Koks(8% vom Zement) 18,4 g
Wasser (14." ! ;.ro43 kgSaek) 77.5 g
Lichimessungen zeigten, daß die Sehwindung mit Wirbelbett-Koks mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
weniger als 2% verhindert wird.
In einer weiteren Vergußreihe, bei der b Gewichtsprozent
Wirbelbett-Koks, bezogen auf den ZemerM, in entsprechender Weise wie in der ersten Versuchsreihe
verwendet wurden, zeigten die Lichtmessungen, daß die Schrumpfung mit einem Wirbelbetl-Koks mit weniger
als 1% Feuchtigkeitsgehalt verhindert wird.
Bei diesem Beispiel wird zum Abbinden des Mörtels unter »verdampfungsfreicn« Bedingungen gearbeitet.
Der verwendete Mörtel hat die folgende Zusammensetzung:
Typ 1 Zement
Sand
Wasser
146 g
293 g
50 g
Der hier zugefügte Wirbelbclt-Koks hatte eine
Feuchtigkeit von weniger als 0.89 Gewichtsprozent. Die Ergebnisse der Lichtmessung an verschiedenen Vergüssen
mit unterschiedlichen Mengen an Wirbelbetl-Koks sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
% Wirbelbett-Koks
Volumenänderung nach
3 Stunden
3 Stunden
1
2
3
2
3
— 35 mm
-19 mm
keine Schrumpfung
+ 19 mm
Beispiel 3
In diesem Beispiel wurde unter »verdampfungsfreien« Bedingungen beim Abbinden einer Portland-Zemenl-Paste gearbeitet, die durch Vermischen von Zement mit Wasser im Verhältnis I>.I4 Liter pro Sack Zement hergestellt wurde. Ls wurde aktiviertes Silica.fcl mit einer Teilchengröße einsprechend einer Maschen weile von .3,4 bis 1,7 mm zugegeben. Die LrgebnisH' der optischen Messung von verschiedenen Vergüssen unter Verwendung von verschiedenen Mengen Silicagel ist in Tabelle V angegeben.
In diesem Beispiel wurde unter »verdampfungsfreien« Bedingungen beim Abbinden einer Portland-Zemenl-Paste gearbeitet, die durch Vermischen von Zement mit Wasser im Verhältnis I>.I4 Liter pro Sack Zement hergestellt wurde. Ls wurde aktiviertes Silica.fcl mit einer Teilchengröße einsprechend einer Maschen weile von .3,4 bis 1,7 mm zugegeben. Die LrgebnisH' der optischen Messung von verschiedenen Vergüssen unter Verwendung von verschiedenen Mengen Silicagel ist in Tabelle V angegeben.
Silicagel
0,5*)
LO**)
Volumenänderung
nach 3 Stunden
nach 3 Stunden
-68,58 mm
+ 20,33 mm
+ 17,78 mm
+ 50.8 mm
+ 20,33 mm
+ 17,78 mm
+ 50.8 mm
+ 15,24 mm
Volumenänderung nach 24 Stunden (trocken)
-55,88 mm
+ 19,05 mm
-2,54 mm
+ 33,02 mm
0,0
*) Bei diesem Ansät:·· 1 jnd eine gewisse Trocknung stall, worauf
der Widerspruch mit den Ansätzen mit 0,3 und mil 0,5% Beimengung zurückgcführ! werden kann.
**) Das Gel war eine Feinheit entsprechend einer M^chenweitc
von 0,3 bis 0,15 vermählen.
In diesem Beispiel wurde eine ähnliche Porlland-Zement-Pasie
wie in Beispiel 3 verwendet. Folgende Beimengungen wurden cingcsct/.i:
A. Aktiver Bauxit
B. Silicagel
C. Synthetische Knochenkohle
D. Aktivkohle
E. Magnesia-Silicagel
Nur 1 % dieser Zusätze, bezogen auf das Gewicht des Zementes, wurden verwendet. Die Ergebnisse der
optischen Messung sind in Tabelle Vl aulgeführt.
·»"> Tabelle VI
Volumenänderung
nach 3 Stunden
nach 3 Stunden
+ 15,24 mm
+ 15,24 mm
+ 5,08 mm
+ 2,54 mm
+ 7,62 mm
nach 24 Stunden (trocken)
+ 20,33 mm
+ 22,86 mm
+ 6,35 mm
+ 3,81 mm
+ 3,30 mm
Beispie! 5 Eine Portland-Zement-Paste aus:
1116g Zement
384 g Wasser
384 g Wasser
22,3 g Wirbelbelt-Koks (ofengetrocknet auf weniger als 3% Feuchtigkeit)
wurde zubereitet und für einen Standard-Gefrier-Tau-Test in kaltem Wasser gegossen. Nach 20 eintägigen
Gefrier- und Tauzyklen trat kein bemerkenswerter
Gewichtsverlust aiii'. Nile!) 4H Zyklen zeigte der Block
keine Rißbildung. Folgende Gewichtsiindermig war
eingetreten:
Ursprüngliches Gewicht I 4><3.Og
Fndgewicht 1 408,4 g
Fndgewicht 1 408,4 g
/iiin Vergleich wuiuc ein Block ;ins Portlandzement-l'aste
yegosscn. wobei eine ähn'iciic Zusammenscizung
wie oben, jedoch unter Wcglassung des Wirbclbcit-Kokses irewahlt wurde. Nach 15 cintiigigen
•"■i-frier- i:nd 1 aci/yi'ien wurric eine go.visv ·:ι>
<J π;κΜ 4 '
Zyklen schwere Riü'oildimg beobachtet. Nach 48 Zjkien
war der Block völlig aiiseinaridergebrochen. Folgender
Gewichtsverlust uürrii· usi
I -snrüngliches Guwictv 1 370.9 g
Kndgewichl 860,4 g
Kndgewichl 860,4 g
fuhri. die mit verschiedenen Mengen an Gips als Zusatz
zu einem hydraulischen Zement erhalten werden der seinerseits im wesentlichen unter Vermeidung cir-.es
Cjipszti.siitz.es hergcsiellt ist.
"■'.: Gips
Die obigen Beispiele wurden zwar nur unter
Verwendung von Mörtel oder Zementpaste durchgeht! hu. e.s ist jedoch verständlich, daß der Wirbelbctt-Koks
nach der Erlindung in gleicht! Welse in jedem
anderen obenerv.iü.iilen Zemcnt-Sy-'cm zur Beseitigung
der Seil«1 :iiüi.ng wirksam angewendet werden
kann.
Iiin für Straßeiibcläge. insbesondere Ausbesserungen,
geeigneter hydraulischer Zement sollte eine SO;-Anal\-
se von weniger als ca. 2.0% und vorzugsweise weniger als ca. 1.8% ergeben. Für die Herstellung von
Zement-Zusammensetzungen nach der Erfindung ist ein Zement mit feinerer Vermahlung, etwa im Bereich einer
Blainc-Feinheit von 5000, im allgemeinen bevorzugt.
Fs sei bemerkt, daß der SOi-Gehah im erhaltenen
Produkt bei der Herstellung von hydraulischem Zement schwer vorauszusagen ist. Der SO ,-Gehalt im Zement
setzt sich teilweise aus dem zur Herstellung des Klinkers verwendeten Rohmaterial und überwiegend aus dem
dem Klinker vor dem Vermählen zugesetzten Gips zusammen. Der SOi-Gchalt einer jeden Charge kann
innerhalb des Bereichs von 2 bis 3% schwanken. Bei den meisten Zementsorten liegt die Mindestmenge an SO,
im allgemeinen bei cn. 2,5%.
Zur Herstellung der Zement-Zusammensetzungen nach der Erfindung werden Zemente mit einem durch
chemische Analyse bestimmbaren SO,-Gehah unter ca.
2,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise unter 1,8 Gewichtsprozent
bevorzugt. Zemente mit einem niedrigeren SOi-Gehah können ebenfalls verwendet werden. Der
Vorteil in der Verwendung von hydraulischem Zement mit niedrigerem SOj-Gehalt liegt in der Flexibilität, die
sich dem Endverbraucher in der Veränderung der Abbindezeit der Zement-Zusammensetzung bietet. So
kann bc:spielsweise ein hydraulischer Zement, dessen
SOrGchalt für das richtige Abbinden innerhalb einer vorbestimmten Verarbeitungszeit zu gering ist. auf den
richtigen Wert eingestellt werden, indem er mit einem normalen hydraulischen Zement vermischt wird. Es ist
leicht verständlich, daß durch richtiges Vermischen von Zementsorten mit niedrigem SOj-Gehalt mit normalem
Zement eine Zusammensetzung, die die richtige Menge an SO, von unterhalb ca. 2% enthält, erhalten werden
kann.
Der zur Herstellung der Zement-Zusammensetzung nach der Erfindung verwendete Zement sollte zweckmäßigerweise
eine ausreichende Menge an Gips enthalten, um ein zu schnelles Abbinden zu vermeiden.
Der Gipsgehalt im Zement sollte ausreichend hoch sein, damit der Erstarrungsbeginn bei 10 Minuten liegt. In der
nachfolgenden Tabelle sind die Abbindezeiten aufge-0,8%
0 8%
0,8%
1,03%
1,03%
1,2%
0,8%
1,03%
1,03%
1,2%
1 8%
VV.;',sei,- Zement
Verhältnis
Verhältnis
b: !
3.9 :1
3.9 :1
6:1
3.9 : 1
5:1
4.8 : 1
4,5 : i
3.9 : 1
5:1
4.8 : 1
4,5 : i
Krsiarmngsbcpinn
'OMm.
11 Min.
22 Min.
25 Min.
25 Min.
40 Min.
45 Min.
60+ Min.
11 Min.
22 Min.
25 Min.
25 Min.
40 Min.
45 Min.
60+ Min.
Ein typischer !ir J"' i.rlmdung geeigneter hydraulischer
Zement ergibt die folgende chemische Analyse:
ι-, Tabelle VIII | Chemische |
Analyse (0Ai) | |
21,66 | |
SiO, | 5.31 |
in ANO, | 1.85 |
Fc/), | 63.89 |
CaO | 3.62 |
MgO | 1.6! |
SO, | 0.42 |
Γι Glühverlust | 0,84 |
Unlöslicher Rückstand | 52.3 |
C ,S | 23.0 |
CS | !0.9 |
CA | |
Die genauen Cjrunde, warum bestimmte Feststoffmatenalien
zusammen mit einem Zement mit niedrigem SOrGehnll in wirksamer Weise zur Herstellung einer
gewünschten Ausbesserungsmasse für Straßen verwendet werden können, ist nicht vollständig bekannt, es
wird jedoch angenommen, daß das geeignete Feststoffmaterial gewisse Oberflächencigensehaficn aufweist,
aufgrund derer bevorzugt Wasser adsorbiert und hierbei das in dem Material ursprünglich eingeschlossene
Gas entweder durch eine einfache Verdrängung oder durch eine Kombination einer Verdrängung mit
Kappilarwirkurigen infolge des Wechsels der Umgebungsbedingungen während des Abbindes und der
Frühhärtung des Zement-Systems freigegeben wird. Dieser Vorgang gleicht in begrenztem Maße das durch
den niedrigen Gipsgehalt im Zement bedingte schnelle Abbinden und in starkem Maße die Schwindung der
Zement-Zusammensetzung aus. Es wurde somit gefunden, daß unter Verwendung eines Zementes mit
niedrigem SOj-Gehalt in Kombination mit einem Gas freigebenden Material aus Feststoffteilchen eine schnell
abbindende Zement-Zusammensetzung mit Selbsteinebnungs-Eigcnschaften. hervorragender Bindungsfestigkeit
wie auch mit guten Eigenschaften gegenüber Gefrieren und Auftauen erhalten werden kann.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden zusätzlichen Beispiele:
(iint· Ausbesserungs-iusse für Straßen wurde hergestellt,
indem 20.5 ki: Zement mit der in Tabelle VIII
aufgeführten Λ nah, se. 22,7 kg Sand und 2.3 kg Wirbelbeu-Koks mi Wasser vermisch1, wurden. Diese
Masse wurde über cmc .Straßenfläche verlegt. Innerhalb
einer .Stunde wurde der Verkehr wieder aufgenommen. Eine Beschädigung der Ausbesserungssi eile war nicht
/u bemerken. Nach dem Aufbringen der Ausbesserungsmasse wurde diese mit einer Lösung von Leinöl
überzogen, um eine schnelle Verdampfung /u vermeiden.
Nach 28 Tagen konnten keine Risse in der Ausbesserungsstelle bemerkt werden. Die Ausbesserungsmasse
war fest mit dem Untergrund verbunden und zeigte keine Trennung.
Eine ähnliche Ausbesserungsmassc wurde mit ähnlichen
Ergebnissen auf eine bituminöse Oberfläche aufgebracht.
Die optische Meßvorrichtung wurde verwendet, um
die Schru.rr.pfu.ng einer Probe der Mischung vom
Zeitpunkt der Wasserzugabe zu messen. Keine Schrumpfung wurde beobachtet. Diese Selbsteincbnungs-Eigenschaft
ist besonders wichtig für Straßenausbesscrungcn, da sie Vertiefungen im wesentlichen
vermeidet.
Es wurde auch festgestellt, daß nach der Erfindung hergestellte Ausbesserungsmassen für Straßen eine
geringe Empfindlichkeit gegenüber Wasser haben, je mehr Wasser einem Beton zugesetzt wird, desto
langsamer ist die Abbindung normalerweise bei einer Zementmischung. Wird bei der erfindungsgcmüßen
Zementmischung das Verhältnis von Wasser zu Zement von 4 auf 5 erhöht, dann ändert sich die Abbindezeit von
25 auf 40 Minuten. Die Verwendung von höheren Wasser-zu-Zcmcnt-Vcrhältnissen hat natürlich den
Vorteil einer Verbesserung der Verarbcilbarkeit.
Zur Verbesserung der Erühfestigkeit der Straßenausbesserungsmasse
kann unter Druck gebrannter Gips in Kombination mit hydraulischem Zement ohne wesentliche
Verminderung dessen SO)-Gehaltes verwendet werden. Die Menge an unter Druck gebranntem Gips,
die zur Herstellung dieser Zusammensetzung verwendet werden kann, kann innerhalb eines weiten Bereiches
variieren. Die Menge an unter Druck gebranntem, in Verbindung mit hydraulischem Zement mit einem
normalen SOj-Gehalt verwendetem Gips sollte ausreichend
hoch sein, um die für den normalen Verkehr erforderliche Frühfestigkeil zu erzielen. Es wurde
gefunden, daß Gipsmengen zwischen 5 und 100 Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement, besonders
günstig sind. Wird Linier Druck gebrannter Gips in Verbindung mit einem Zement mit einem SOj-Gehalt
unter ca. 2,0% verwendet, dann bewirkt er anfänglich einen gewissen Teil an Frühfesiigkeit und vermindert,
was noch wichtiger ist, die Langzeitschwindung der erhaltenen Ausbesserung. Im allgemeinen ist es
bevorzugt, unter Druck gebrannten Kalk in einer Menge von ca. 25 bis 75 Gewichtsprozent, bezogen auf
den Zement in der Zusammensetzung, zu verwenden.
Nachfolgend werden Versuche beschrieben, die die Verhinderung der durch Langzeilschwindung bedingten
Ribbildung durch Verwendung von unter Druck gebranntem Gips in den erfindungsgcmaßen Zcmcni-Systemen
erläutern.
Ein Zungenspatel aus Holz wurde in einem Plastikbeeher
angeordnet und der Plastikbechcr dann mit verschiedenartigen Zementmischungen gefüllt. Die
Mischungen waren folgendermaßen zusammengesetzt:
Mischung I
14.3 kg Zement hoher Erühfestigkeit, 22,7 kj Quarz-Sand und 3 - 5,5 kg WirbelbcttKoks.
Mischung Il
Straßenausbesserungsmasse aus 20 kg Zement mi niedrigem SO-Gehall. 22,7 kg Sand und 2.7 kt
Wirbelbett-Koks.
Mischung III
Mischung I mil einem Zusatz von 11 kg druckge
brannlcin Gips.
η Mischung IV
Mischung Il mit einem Zusatz von I I kg druckge
brann'.em Gips.
Unter lufttrockenen Bedingungen zeigten alle Mi
'Ii schungen, die keinen druckgebrannten Gips enthielten
eine radiale Rißbildung vom zentral angeordneter Holzstab zum Außenumfang des Bechers. Bei den mi:
den Mischungen 111 und IV durchgeführten Versucher zeigte sich keinerlei P.ißbi'dung.
Es wurden ai ch strengere Reißversuche durehgc
führt, wobei wie in den Versuchen I und 1 zusammengesetzte Mischungen und eine Standard-Ver
gußmörtel-Mischung verwendet und annähernd 11 kj
unter Druck gebrannter Gips zu der Vergußmörtel-Mi
in schung zugesetzt wurden. Diese verschiedenartiger
Mischungen wurden rund um ein Geleeglas gegeben welches seinerseits mit der Oberseite nach unter
gerichtet in einen quadratischen Plastikbehälter eingc setzt war.
π Die bereits geprüften Zementmischungen bildetet
innerhalb einiger Tage an den Stellen Risse, an dener das Geleeglas der Kante des Behälters am nächsten war
Dies ist ein besonders harter lest, da der Beton bein Trocknen zu schwinden versucht und hieran von den
in Geleeglas gehindert wird. In der Mischung, der untei
Druck gebrannter Gips zugesetzt wurde, bildeten siel bei der Lufthärtung keinerlei Risse. Bei allen anderer
Mischungen trat dagegen schwere Rißbildung auf.
Alle obigen Mischungen (I bis IV) und Abwandlunger
η hiervon wurden Gefrier-Auftau-Zyklen unterworfen
Bei der Verwendung von Wirbelbett-Koks in den untci Druck gebrannten Gips enthaltenden Zemcntmischun
gen ergab sich keine bemerkbare Schädigung währenc des Einfrierens und Auftaucns. Dies ist ungewöhnlich füi
so jede Mischung mit hohem Gipsgchalt.
Unter Verwendung von unter Druck gebrannten' Gips in verschiedenen Verhältnissen mit einer Verguß
mischung als Paßform wurden die unter Druck gebrannten Gips enthaltenden Vergußmischungen mil
">-> vorher gegossenen, glatten Vergußproben verbunden
Die Mischungen entwickelten eine derart feste Verbin dung mit dem Verguß, daß er innerhalb von 25 Minuten
durch Drücken von Hand nicht mehr entfernt werden konnte. Vergleichbare Zementmischungen ohne untei
in Druck gebrannten Gips wurden dagegen währenc
dieser Zeitdauer unter dem gleichen Druck leicht an der Bindungsstelle abgetrennt werden.
Bei Druckversuchen an Pioben mil verschiedenen Anteilen an unter Druck gebranntem Gips von 5 bi*
Vi 50% der Vergußmischung waren enorme Kräfte
erforderlich, um die Rindung /π brechen. An ύ-.ι
l'rüfprobc wurde an der Verbindungsstelle zwischen dei
unter Druck gebrannten Gins enthaltenden Zementmi-
909 608/41
schung und der Vergußmischung eine Klammer angebracht. Die Klammer wurde angezogen, bis sie fest
an den gegenüberliegenden Seiten der Verbindung der Probe saß.
Gewöhnliche Zementmischu .gen trennen sich sofort
bei dem leichtesten Anziehen der Klammer. Die Mischung mit unter Druck gebrannten Gips brach
dagegen erst nach erheblicher Druckanwendung. Der Drehgriff der Klammer wurde vor dem Bruch zwischen
180 und 270Grad gedieht. Unter diesen Versuchsbedingungen
war es möglich, die Probe mit 30·% unter Druck gebranntem Gips /u brechen.
Bei Verwendung von Proben mit zwischen 5 und 50"/» unter Druck gebranntem Gips brachen die Proben
normalerweise in einem Winkel durch die Verbindung. Dies bedeutet, daß die Bindung zwischen den beiden
Stücken genau so fest war wie die innere Teilchenbindung in der hochfesten Vergußmischung.
Weitere Versuche wurden durchgeführt durch Auftragen der Gips enthaltenden Zement-Formuüerungen.
Diese Mischungen wurden mit Wasser verdünnt bis sie fließfähig waren und dann sowohl auf glatte als auch auf
rauhe Betonproben ohne vorheriges Benetzen aufgetragen. Innerhalb einer Stunde war es nicht mehr möglich,
die Gips enthaltende Zement-Probe mit Hilfe eines als Hebel dienenden Schraubenziehers abzudrücken. Es ist
bei Beton seit jeher üblich, den Untergrund zu benetzen, bevor eine neue Belonmischung aufgebracht wird,
damit sich eine Verbindung ausbilden kann. Dies ist mi) der erfindungsgemäßen Hydro-Stone-Ausbesserungsmasse
nicht notwendig.
Die Abbindung der erfindungsgemäßen Zement-Zusammensetzungen findet relativ rasch statt. Sie kann
jedoch durch Verwendung von Ver/ögerungsmittcln, wie Natriumcilrai, auf jede gewünschte Abbindezeit
verlangsamt werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen ohne Schwindung zu einer harten Masse abbindenden
Zementzusammeiisetzungen, bei dem einer
zementhaltigen Mischung ein festes feintciliges Material, wie Wirbelbett-Koks, Aluminiumoxid oder
dergleichen, zugegeben wird, das ein Gas eingeschlossen enthält und in der Lage ist, bei Kontakt mit
Wasser einen größeren Teil dieses Gases während des Erstarrens und Frühhärtens freizusetzen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material
einen absoluten Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 3 Gewichtsprozent besitzt und in einer Menge von
weniger als 10 Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement in der Mischung, eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als feinteiliges Material ein Adsorptionsmittel verwendet wird, das aufgrund seiner
Oberflächeneigenschaften bevorzugt Wasser adsorbiert und hierbei das eingelagerte Gas freisetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als feinteiliges Material Aktivkohle,
verzögerter Koks, Silicagel, aktiviertes Aluminiumoxid oder aktiver Bauxit verwendet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das feinteilige Material
in dem hydraulischen Zement vor Herstellung der Mischung dispergiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das feinteilige Material
zum Zeitpunkt des Vermischens des hydraulischen Zements mit Wasser in die wäßrige hydraulische
Zementmischung eingebracht wird.
b. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das feinteilige Material
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 1% eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch b, dadurch gekennzeichnet, daß man Wirbelbett-Koks zur Beseitigung
im wesentlichen der gesamten darin enthaltenden Feuchtigkeit während einer ausreichenden Zeitdauer
bei einer Temperatur von oberhalb ca. 1200C
vorbehandelt und vor dem Einbringen in die Zementmischung in trockener Luft während einer
ausreichenden Zeit, um ihn im wesentlichen ins Gleichgewicht mil den Umgebungsbedingungen zu
bringen, abkühlen und dabei weniger als 1 Gewichtsprozent Feuchtigkeit wieder aufnehmen zu
lassen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als feinteiliges Material
Wirbelbett-Koks mit einer Teilchengröße von vorwiegend weniger als 0,6 mm in die Zementmischung
eingebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8. dadurch gekennzeichnet, daß das feinteilige Material
in eine zementhaltige Mischugn aus Protland-Zement und Betonzuschlag mit einer Menge von 2 bis
10 Gewichtsprozent, bezogen auf den Zement in der
Mischung, eingebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein feinteiliges Material mit einer Teilchengröße vorwiegend unter
0,t> mm in eine Zementmischung aus Pottland-Zement
und ßetonzusehlägen eingebracht wird.
1 I. Verfuhren nach einem der Ansprüche I bis 10. dadurch gekennzeichnet, daß die Zementmischung
unter Verwendung eines hydraulischen Zements mil einem SO !-Gehalt von weniger als 2%, vorzugsweise
weniger als 1,8%, hergestellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11. dadurch gekennzeichnet, daß einer Mischung aus
hydraulischem Zement mit einem SOj-Gehalt von vorzugsweise weniger als 2% außer dem feinieiligen
adsorbierenden Material noch unter Druck gebrannter Gips in einer Menge von 5 bis 100 Gewichtsprozent,
vorzugsweise weniger als 25 Gewichtsprczent. bezogen auf den Zemeni in der Mischung,
zugegeben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zementmischung
Wirbelbett-Koks mil einer Teilchengröße von vorwiegend weniger als 0.85 mm eingebracht
wird.
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