DE831072C - Herstellung von Formkoerpern oder Massen, insbesondere fuer Bauzwecke - Google Patents

Herstellung von Formkoerpern oder Massen, insbesondere fuer Bauzwecke

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DE831072C
DE831072C DEB8875A DEB0008875A DE831072C DE 831072 C DE831072 C DE 831072C DE B8875 A DEB8875 A DE B8875A DE B0008875 A DEB0008875 A DE B0008875A DE 831072 C DE831072 C DE 831072C
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Hans Braun
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/18Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing mixtures of the silica-lime type

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Description

  • Herstellung von Formkörpern oder Massen, insbesondere für Bauzwecke Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder einer Rohmasse für Formkörper, insbesondere für Bauzwecke unter Verwendung von gebranntem Kalk.
  • Die Verwendung von gebranntem Kalk für Bauzwecke, insbesondere für die Herstellung von Mörtel, ist seit langem bekannt. Seine Verwendung ist jedoch dadurch beschränkt, daß er zum Erhärten außerordentlich lange Zeit benötigt. Erst die Erkenntnis, daß gebrannter Kalk mit Kieselsäure (Quarz) in Gegenwart von Wasser bei längerer Einwirkung von Wasserdampf unter Bildung von Calciumsilicaten chemisch reagiert, ermöglichte die Zierstellung von Formkörpern (Kalksandstein). Nach einem nicht zum Stand der Technik gehörigen Vorschlag werden statt Quarz Ton oder torfhaltige 1l ineralien verN% endet. Ca ist auch bekannt, gebrannten Kalk zu l.e',,rn zur 1 Lerstcllung von Mörtel, z. B. bei Lehmbauten, zuzumischen, doch wurden damit keine befriedigenden Ergebnisse erzielt.
  • Bei allen diesen Verfahren wird der gebrannte Kalk unter Zusatz von Wasser als Bindemittel für größere Mengen von Silicaten verwendet. Bei solchen Mengenverhältnissen sind nach den oben angegebenen Verfahren zur Erzielung einer ausreichenden Härte, die bei diesen auf der Bildung von Calciumsilicaten beruht, die Anwesenheit von Wasser während der Härtung, sowie die Anwendung von Wasserdampf bei Temperaturen von mindestens ioo° C erforderlich. Diese Verfahren erfordern deshalb einen erheblichen Wärmeaufwand sowie umfangreiche Anlagen, wodurch sie stark ortsgebunden sind.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem diese Mängel vermieden .sind. Es beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß es möglich ist, ohne Anwendung von Wasserdampf Mischungen von gebranntem KalIc mit feinst verteilten oder kolloiddispersen Oxyden, Hydroxyden oder Oxydhydraten von Metallen oder des Si und Wasser bei Temperaturen, die weit unter denen der erwähnten Verfahren, nämlich bei etwa 4o bis 6o° C, liegen, zu erhalten. Das Verfahren besteht darin, daß gebrannter Kalk mit sblchen Mengen feinst verteilter oder kolloiddisperser Oxyde, Hydroxyde oder Oxydhydrate von Metallen, wie Mg, Al, Zn, Fe, Cr oder Ti, oder des Si unter Zusatz von Wasser innig vermischt wird, wie zur gegenseitigen Reaktion dieser Stoffe bei Temperaturen von unter ioo° C erforderlich ist. Die Oxyde, Hydroxyde oder Oxydhydrate können teilweise auch durch Ton oder tonhaltige Mineralien ersetzt werden.
  • Der Unterschied gegenüber den erwähnten Verfahren besteht darin, daß zur Erreichung des gewünschten Erfolges ein wesentlich anderes, nämlich annähernd umgekehrtes Mengenverhältnis von gebranntem Kalk zu den vorgenannten Stoffen erforderlich ist, sowie in den gemäß der Erfindung angewendeten niedrigen Temperaturen, bei denen eine chemische Umsetzung des gebrannten Kalkes mit diesen Stoffen nach stöchiometrischen Verhältnissen nicht anzunehmen ist. Die Vorgänge, unter denen die Bindung derselben an den gebrannten Kalk erfolgt, dürften daher anderer, z. B. physikalischer oder kolloidchemischer Natur sein. Die zur Reaktion mit dem gebrannten Kalk erforderlichen Stoffe müssen nicht ausTon oder tonhaltigen Mineralien bestehen, sie können teilweise oder ganz durch deren Komponenten, d. h. durch die Oxyde oder Hydroxyde des Siliciums und Aluminiums, oder die obengenannten Metallverbindungen ersetzt werden, von denen praktisch natürlich nur solche in Frage kommen, die in wirtschaftlicher Hinsicht geeignet sind.
  • Die ,genannten Stoffe können dem gebrannten Kalk bei seiner Herstellung zugegeben werden oder auch z. B. während des Mischverfahrens aus den entsprechenden Salzen ausgefällt werden. Es ist nicht erforderlich, die Metallverbindungen in reinem Zustand anzuwenden, sie können viehmehr auch durch entsprechende Mengen solcher Stoffe ersetzt werden, in denen sie als Gemengeanteil enthalten sind, z. B. in Erzen oder farbigen Erden.
  • Der Härtungsprozeß der mit gebranntem Kalk und Wasser gemischten Stoffe und der daraus gegebenenfalls unter Zumischung von Füllstoffen hergestellten Formkörper verläuft bei dem Verfahren gemäß der Erfindung grundsätzlich anders als bei bekannten Verfahren. Während bei diesen die Härtung erst unter längerer Einwirkung von Wasserdampf bei Temperaturen von mindestens ioo° C in Gegenwart von Wasser erfolgt, genügt bei dem Verfahren gemäß,der Erfindung eine kurze Wärmebehandlung der Mischungen bei Temperaturen von etwa 40 bis 6o° C zur Einleitung der Reaktion, die durch den nachfolgenden Trocknungsprozeß an der Luft abgeschlossen wird. Die Wärmebehandlung undTrocknung kann daher auch zeitlich und räumlich getrennt vorgenommen werden. Bei genügend feiner, z. B. kolloiddisperser Verteilung oder entsprechend großer aktiver Oberfläche der Oxyde, Hydroxyde, Oxyd'hydrate kann auf die Wärmebehandlung ganz verzichtet werden. Es ist dann zur Härtung nur eine Trocknung erforderlich, die bei Zimmertemperatur erfolgen kann. Damit ist eine wesentliche Vereinfachung des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber den bekannten Verfahren erreicht.
  • Da die physikalische und chemische Beschaffenheit sowohl .des gebrannten Kalkes als auch der übrigen Stoffe und die Feinheit und Reinheit derselben für die Verfestigung der daraus hergestellten Mischungen eine große Rolle spielen, läßt sich das optimale Mischungsverhältnis rechnerisch nicht erfassen. Dieses ist daher jeweils durch Vorversuche zu bestimmen. Voraussetzung für das Gelingen der Härtung bei niedriger Temperatur ist jedoch,, daß die Oxyde, Hy droxyde oder Oxydhydrate in feinster Verteilung angewendet und unter Zusatz von Wasser mit dem gebrannten Kalk und ,gegebenenfalls den Füllstoffen innig vermischt werden. Als vorteilhaft hat sich ergeben, die Mischungen vor der Verformung bzw. vor der Trocknung einige Zeit feucht zu lagern.
  • Als Füllstoffe können organische oder anorganische Stoffe, auch Faserstoffe verwendet werden. Außerdem können auch Farbstoffe sowie andere Bindemittel und fein verteilte bituminöse Stoffe und/oder Kunststoffe zugemischt werden. Die letzteren können auch in der Masse selbst dispergiert werden. Besonders geeignet als Zuschlagstoffe erweisen sich feinkörnige Stoffe, z. B. Steinkohlenflugasche und Feinschutt aus ,der Trümmerverwertung.
  • Die Füllstoffe werden zur Einsparung von Wärme zweckmäßig nach der Wärmebehandlung, aber vor der Härtung zugegeben.
  • Anstatt die Masse nach dem Herstellen der Mischung zu Formkörpern zu verarbeiten, kann man sie auch unter Verzicht auf die Formung vor dem Austrocknen als Mörtelbildner verwenden. Es ist aber auch möglich, die Masse nach der Wärmebehandlung zu trocknen und zu mahlen und' sie erst später weiter zu verarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRCCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder einer Rohmasse für Formkörper, insbesondere für Bauzwecke, unter Verwendung von gebranntem Kalk, dadurch gekennzeichnet, d@aß gebrannter Kalk mit solchen Mengen feinst verteilter oder kolloiddisperser Oxyde, Hydroxyde oder Oxydhydrate von Metallen, wie Mg, Al; Zn, Fe, Cr oder Ti, oder des Si unter Zusatz von Wasser innig vermischt wird, wie zur gegenseitigen Reaktion dieser Stoffe bei Temperaturen von unter ioo° C erforderlich ist. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxyde, Hydroxyde oder Oxyd'hydrate teilweise durch Ton oder tonhaltige Mineralien ersetzt werden. 3. Verfahren nach .\nsprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daB der Mischung Füllstoffe, auch Faserstoffe anorganischer oder organischer Natur zugesetzt werden. . Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffe nach der Wärmebehandlung, aber vor der Härtung zugegeben werden. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verzieht auf die nachträglidhe Formung,die Masse vor dem Austrocknen als Mörtelbildner verwendet wird. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse unter Verzicht auf Formung nach der Wärmebehandlung getrocknet endgemahlen wird. .
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