DE2707228C3 - Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen auf Basis anorganischer Bindemittel - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen auf Basis anorganischer BindemittelInfo
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Description
Es isl bekannt. Betonfertigteile dadurch herzustellen,
daß man eine im allgemeinen pigmentierte Betonmischung in eine geeignete Form bringt, anschließend
gegebenenfalls nach einer Öberflächcribehand-6*5
lung mit einer pigmentierten Zcmeiitsdilämme
aushärtet. Betonclachstcinc beispielsweise werden so
hergestellt, daß man die im allgemeinen pigmentierte Hctonmischung maschinell auf Formen (sogenannte
Paletten) extrudiert. Der extrudierte Betondachstein
kann anschließend noch oberflächlich mit einer dünnen, ebenfalls pigmentierten Zementschlämme, in
welcher farbiges Sandgranulat eingestreut wird, versehen werden (R. E. Paasch: Eigenschaften und
Herstellung farbiger Betondachsteine unter Verwendung anorganischer Pigmente, Betonstein-Zeitung,
Heft 10, 1959; H. E. Schulz: Der Betondachstein und seine Herstellung in Deutschland, Betonstein-Zeitung,
Heft 5, 1964). Es ist aber auch die Verwendung des einfachen extrudierten Betondachsteins
üblich. Die Paletten werden automatisch gestapelt und in eine sogenannte Feuchtekammer zur Aushärtung
des Betons gebracht. Nach der Aushärtung werden die Steine von ihren Formen getrennt - letztere laufen
sofort wieder in den Produktionsprozeß zurück während die Steine selbst entweder noch mit einer
Dispersionsfarbe, beispielsweise auf Basis Acrylat, besprüht werden oder unmittelbar zur Lagerung gehen.
Es ist ferne" bekannt, Asbestzementplatten mit einem
glasurähnlichen Überzug, vorzugsweise auf Basis Silicat oder Phosphat, zu beschichten. Neben SiO2 bei
silicathaltigen Überzügen liegen auch andere Bestandteile, wie z. B. Oxide, Carbonate, Phosphate vor,
wobei als Kationen vorzugsweise Magnesium, Blei, Kalcium, Bor, Zink und Aluminium vorliegen. In der
Regel wird auf die bereits erhärteten Asbestzementplatten eine wäßrige Farbpaste, bestehend im wesentlichen
aus Wasserglas und beispielsweise Zinkoxid als oxidischer Komponente, in einem Mengenverhältnis,
das sich glasurartige Zinksilicate bilden können, aufgespritzt. Die härtung der Beschichtung unter Bildung
von Silicaten erfolgt entw der im Autoklaven
unter Druck bei höheren Temperaturen oder durch eine rein thermische Behandlung bei Normaldruck.
Die Herstellung der Grundplatte und der Beschichtung erfolgt somit in zwei zeitlich getrennten Arbeitsschritten.
Versucht man, in entsprechender Weise Betonfertigteile und Betondachsteine mit einem glasurähnlichen
Überzug zu versehen, so gelangt man nur zu sehr unbefriedigenden Ergebnissen, da die Glasur nur einr
unzureichende Qualität aufweist.
Die Beschichtbarkeit des Betons bringt zwar keine besonderen Probleme, jedoch ist durch die Porosität
und Ungleichmäßigkeit die Oberfläche unterschiedlich saugfähig, und es bildet sich deshalb nach dem
Ausgelieren der Wasserglasbeschichtung ein ungleichmäßig
dicker und verschieden zusammengesetzter Film. Diese Tatsache führt nach der Härtung
der Beschichtung zur Rißbildung, die nach ilen Bevvittcrungstestcn
deutlicher erkennbar ist. Es zeigt sich /.. B nach den Kochtesten (Kochen von beschichteten
Proben in destilliertem Wasser zum Zwecke einer Kur/prüfiing der Beschichtung), daß es ζ H auf den
zu dünn beschichteten Stellen der Betondachsteine zu
einer Vielzahl von Durchbrüchen in der Beschichtung kommt, wobei sich das aus dem Beton geloste CaIa
umhydroyul in hohem Maße .in der Oberfläche tier
Wasserglashcsihichtung ablagerte Frostteste (frost
und Taiuyklen, die die Beanspruchung der Steine im
Winter simulieren sollen) führen ebenfalls zu einer deutlich erkennbaren RißbÜdung.
Wegen dieser zuvor genannten Qualitätsmängel, die bereits nach den Kurzbewitterungsfesten deutlich
sichtbar sind, ist die Beschichtung von gehärteten Bauteilen, wie Betondachstein und Betonfertigteilen
nach den bisher bekannten Methoden für die praktische Anwendung unzureichend.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Entwicklung eines einfachen Verfahrens zum Aufbringen
von glasurartigen Beschichtungen auf vorgeformte, ausgehärtete Bauteile wie Betonfertigteile
und Betondachsteine, die eine ausreichende Festigkeit, Haftung, Gleichmäßigkeit und Wetterbeständigkeit
zeigen.
to Gegenstand der vorliegenden Erfindung i;t somit
ein Verfahren zum Beschichten von vorgeformten Bauteilen auf der Basis übliche Zuschlagstoffe enthaltender
Bindemittel mit glasurartigen silicat- und/oder phosphathaltigen Überzügen, wobei man aus dem an-
■ö organischen Bindemittel und Wasser und üblichen
Zuschlagstoffen eine formbare Masse herstellt, aus dieser Bauteile formt und härtet, auf die erhärteten
Bauteile eine wasserglas- und/oder phosphat- und metalloxidhaltige, gegebenenfalls Pigmente und Füllstoffe
enthaltende, wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufträgt und anschließend ebenfalls härtet, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man zunächst in die formbare Masse oder in eine auf das geformte Bauteil
aufgebrachte bis zu 50 mm dicke Vorsatzschicht lösliehe
anorganische Salze in einer Mindestmenge von 0,5 Gew.-%, bezogen auf das anorganische Bindemittel,
einbringt, anschließend das geformte Bauteil allein -wenn eine Vorsai^chicht vorliegt - zusammen mit
der Vorsatzschicht härtet, oder das man das geformte Bauteil allein - wenn eine Vorsatzschicht vorliegt zusammen
mit der Vorsatzschicht härtet, danach auf das gehärtete Bauteil eine wäßrige 5- bis 15%ige Salzlösung
in einer Menge von 40 bis 100 g/m2 aufbringt
und 3 bis 15 Minuten antrocknen läßt, danach auf das gehärtete Bauteil eine wasserglas- und/oder phosphat-
und metalloxidhaltige wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufträgt und diese nach Überführung
in einen gelartigen, nicht fließfähigen Zustand ebenfalls härtet.
Die Masse, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Bauteile dient, besitzt einen Wasser-Bindemittel-(Zement)-Faktor
(Gewichtsverhältnis Wasser: Zement) von 0,3 bis 0,7. Sie kann darüber hinaus
übliche Zuschlagstoffe, wie Magerungsmittel, /.. B.
Sand, Pigmente, wie z. B. Eisenoxide, Dichtungsmittel, wie ζ. B. Caliiumstearat, Verflüssiger, wie z. B.
Ligninsulfonat, in den üblichen Mengen enthalten (Albrecht. Mannhertz, Zusatzmittel, Anstrichstoffe,
Hilfsstoffe für Beton und Mörtel, I1JhK, Seite
38ff.. Bauverlag GmbH, Wiesbaden).
Nachfolgend soll auf einige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens näher eingegangen
werden.
Bei einer Ausführungsform werden den zeinent-
v> haltigen Massen, aus denen das Bauteil geformt wird,
anorganische Verbindungen zugesetzt,die eine auf die vorgeformten Bauteile im Anschluß an die Härtung
der Bauteile aufgebrachte Paste, die ,ms einer wasserglas-
und oiler phosphat- und metalloxidhaltigen. gc-
Mi gehenenfalls Pigmente und füllstoffe enthaltenden,
wasserhaltigen Masse besteht, in (.inen gelartigen,
nicht fließfähigen Zustand uberfuhit. Die anurgam*
sehen Salze werden dabei in Mengen von 0,5 bis 5 Gew,-%, bezogen auf Zement, eingesetzt.
Nach einer anderen Ausführungsform des erfin* dungsgemäßen Verfahrens wird auf das vorgeformte
nicht gehärtete Bauteil eine Vorsatzschicht, welche je nach der Verdichtungsnrt eine Schichtdicke von 1 bis
50, vorzugsweise 1 bis 20 mm, erreicht, möglichst gleichmäßig aufgetragen. Die Vorsatzschicht kann
ohne Druck, z. B. durch Rütteln oder z. B. durch Einreiben verdichtet werden. Diese Vorsatzschicht enihält
anorganische Bindemittel, gegebenenfalls übliche Zuschlagstoffe und/oder Wasser sowie die löslichen
anorganischen Salze, die eine auf die vorgeformten gehärteten Bauteile auf die Vorsatzschicht aufgebrachte
wasserhaltige Paste auf Basis Wasserglas und/oder Phosphat und Metalloxid in einen gelartigen
nicht fließfähigen Zustand überführt. Bei dieser Ausführungsform werden die löslichen anorganischen
Salze in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-% (bezogen auf die Zementmenge in der Vorsatzschicht) zugesetzt.
Vorzugsweise werden den Vorsatzschichten 1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Zementmenge in der Vorsatzschicht,
an löslichen anorganischen Salzen zugesetzt.
Es ist nach einer weiteren Ausführungsform zur Erzielung einer harten und wetterbeständigen erfindungsgemäßen
glasurartigen Beschichtung der Bauteile nicht notwendig, die anorganischen Salze der
Masse oder der Vorsatzschicht zuzusetzen, vielmehr kann die Masse, die als Ausgangsmateripl für die Herstellung
der Bauteile dient, in der Zusammensetzung wie zuvor angegeben mit dem Unterschied hergestellt
werden, daß der Masse bzw. der Vorsatzschicht keine löslichen anorganischen Salze zugesetzt werden.
Hierbei wird aus dem Bindemittel (Zement im Falle der Betondachsteine und Betonfertigteile) und Wasser
und üblichen Zuschlagstoffen eine formbare Masse hergestellt, aus dieser Bauteile geformt und gehärtet.
Auf die gehärteten Bauteile wird eine wäßrige Salzlösung in einer Konzentration von 5 bis 15%, z. B. durch
Besprühen, aufgetragen, die man 3 bis 15 Minuten antrocknen läßt, wonach auf die Oberfläche des gehärteten
und mit Salzlösung behandelten Bauteils eine Wasserglas- und/oder phosphat- und metalloxidhaltige,
gegebenenfalls Pigmente und/oder Füllstoffe enthaltende, wasserhaltige Paste in dünner Schicht
aufgebracht und nach Überführung in einen nicht fließfähigen Zustand ebenfalls gehärtet.
Die wasserglas- und/oder phosphat- und metalloxidhaltige,
gegebenenfalls Pigmente und/oder Füllstoffe enthaltende wasserhaltige Paste wird in Mengen
von 200 bis 500 g/m2 auf das vorgeformte Bauteil aufgebracht,
wobei eine dünne Schicht entsteht.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung eignen sieb als anorganische Salze, die entweder den verformbaren
das anorganische Bindemittel enthaltenden Massen in homogener Verteilung zugesetzt oder der Vorsatzschicht
zugesetzt werden, oder in wäßriger Lösung auf die Oberfläche des gehärteten Bauteils aufgetragen
werden, Erdalkalisalze, wie ζ B Calciumformiat, Calciumchlorid, Calciumnitrat, Magnesiumnitrat,
Magnesiumchlorid, oder Alkalisalze, wie z. B. Kaliumchlorid, Natriumformiat, Natriumacetat, oder
Eisensalze, wie z. B. Eisen(III)-chlorid, oder Aluminiumsalze, wie 7. B. Aluminiumchlorid. Die Alkalisalze
werden in der Regel in höheren Mengen zugesetzt, vorzugsweise in Mengen, die den zuvor
genannten oberen Grenzen entsprechen. Die bevorzugten zugesetzten Verbindungen sind Caleiumformiat
und/oder Calciumchlorid. Der Zusatz dieser Verbindungen kann in die Masse oder Vorsatzschicht
in Substanz oder in wäßriger Lösung erfolgen.
Bei der Aüsführungsform, bei der eine Vorsatz-Schic'it
auf da? Bauteil vor der Härtung aufgebracht wird, kann darüber hinaus die Vorsatzschicht übliche
Zuschlagstoffe, wie bereits im Zusammenhang mit d°r Zusammensetzung der vorgeformten Bauteile beschrieben,
enthalten. Die Masse, aus der die Bauteile geformt werden, sowie die Vorsatzschicht enfralten
vorzugsweise das gleiche anorganische Bindemittel, nämlich Zement.
Bei Vorsatzschichten auf Basis Zement kann der Wasser/Zement-Wert 0 bis 0,5, vorzugsweise 0 bis
0,4, betragen.
Ό Die vorgeformten Bauteile, die entweder die löslichen
anorganischen Salze in homogener Verteilung enthalten, oder auf denen eine die anorganischen
Salze enthaltende Vorsatzschicht aufgebracht ist, werden anschließend gehärtet. Diese Härtung erfolgt
üblicherweise in einer Dampfkammer bei Temperaturen von 22 bis 65° C und bei relativen Luftfeuchtigkeiten
von 95 bis 100%. Die Härtungsdauer beträgt in der Regel 6 bis 8 Stunden. Eine andere Möglichkeit,
die geformten Bauteile zu härten, besteht darin, diese auf konventionelle Weise für 14 bis 28 Tage an
der Luft zu härten.
Auf die vorgeformten, gehüteten Bauteile wird
anschließend eine wasserglas- ur a/oder phosphat- und metalloxidhaltige, gegebenenfalls Pigmente
und/oder Füllstoffe enthaltende wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufgetragen. Die Zusammensetzung
der Pasten, mit denen erfindungsgemäß die vorgeformten, gehärteten Bauteile mit oder ohne Vorsatzschicht
beschichtet werden, kann in relativ weiten Grenzen variieren. Bevorzugte Pasten für die Beschichtung
enthalten Alkalisilicat, beispielsweise Natriumsilicat
in wäßriger Lösung (Wasserglas), Metalloxide, ζ. B. ZnO, MgO, PbO, CaO, B2O3, AI2O1,
einzeln oder in beliebiger Kombination, wobei der Gehalt an SiO2 zwischen 42 bis 63 Mol-%, für Alkalioxid
zwischen 11 und 27 Mol-%, für Gesamtmetalloxid zwischen 19 bis 42 Mol-% liegt (bezogen auf
Gesamtgewicht dieser Komponenten), wobei auch oxidhaltige Verbindungen, wie z. B. Carbonate oder
Phosphate, für den notwendigen Metalloxdgehalt in der Paste herangezogen werden können. Ferner kann
die Paste Pigmente, beispielsweise TiO2, rote, gelbe oder schwarze Eisenoxide und/oder Eisenoxidhydroxide,
Chromoxidpigmente, übliche Füllstoffe, wie
z. B. Kaolin, Calciumcarbonat, enthalten. Pigmente, Füllstoffe und Wasser werden in solchen Mengen zugesetzt,
daß eine gut verarbeitbare spritz- und streichfähige Paste erhalten wird. Ferner soll der Pigment-
und/oder Füllstoffgehalt in der Paste 25 Gew.-%.
vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-% nicht übersteigen. Derartige Pasten auf Basis Wasserglas sind beispielsweise
bekannt aus J. G. Vail, »Soluble Silicates«, Vol. ILS. 322 ff. (1952), Verlag Reinhold Publishing,
New York; US-Patentschrift 2354350; deutsche Offcnlegungsschrift
1571579.
Ein typisches Beispiel für eine erfindungsgemäße Wasserglaspa^te sieht folgendermaCen aus:
Natriumwasserglas, 37 bis 40° Be 70 Gew.-Teile Zinkoxid 15 Gew.-Teile
Kaolin 5 Gew.-Teile
Pigment 5 Gew.-Teile
Waoser 5 Gew.-Teile
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren
an Hand einer bevorzugten Beschkhtungspaste auf Basis Wasserglas erläutert.
Die verschiedenen Komponenten der Wasserglaspaste Werden beispielsweise über einen Dissolver oder
über Kugelmühlen zu einer homogenen Paste verar-
bcitet und werden in dieser Form auf die vorgeformten
Bauteile direkt, wenn sie eine Vorsatzschicht enthalten, auf die Vorsatzschicht in dünner Schicht (etwa
40 bis 80 |im) aufgesprüht, aufgespritzt oder aufge^
strichen. Für 1 m2zu beschichtende Fläche des vorgeformten
Bauteils werden 2(K) bis 500, vorzugsweise 300 bis 400 g, Wasserglaspaste eingesetzt.
Nach dem Aufbringen der Wasserglaspaste auf das vorgeformte Bauteil wird zunächst eine Verfestigung
der Wasserglaspasie bis zu einem gelartigen, nicht fiießfähigcn Zustand abgewartet. Diese Verfestigung
benötigt bei erfindungsgemäß beschichteten Bauteilen etwa 0,5-1 Stunde. Im Anschluß an die Verfestigung
wird die verfestigte Beschichtung ebenfalls ge*
härtet.
Diese zweite Härtung kann in einem indirekt elektrisch beheizten Autoklaven bei Temperaturen zwischen
150 bis 210° C, vorzugsweise zwischen 170 bis 180° C, und Drücken zwischen 4 und 19 bar, vorzugsweise
7 bis 10 bar, erfolgen. Die Härtungsdauer liegt bei den angegebenen Temperaturen bei 4 bis 8 Stunden.
Es ist jedoch zur Erzielung einer harten und wetterbeständigen glasurartigen Beschichtung der Betonfertigteile
nicht erforderlich, die zweite Härtung im Autoklaven vorzunehmen.
So ist es möglich, die Härtung in trockener Atmosphäre durchzuführen. Die Wasserglasbeschichtung
von Bauteilen kann bei einer Temperatur von 200 bis .TOO" C, vorzugsweise bei 250° C ohne Druck in der
Zeit von ca. 12 Minuten bis 4 Stunden erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es in einfacher Weise, Bauteile mit einer festhaftenden,
gleichmäßigen Beschichtung, die eine große Härte und Wetterbeständigkeit aufweist, zu versehen.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäßc Verfahren beispielhaft erläutert.
Beispiel la
Herstellung beschichteter Betondachsteine
Herstellung beschichteter Betondachsteine
Portlandzement und Rheinsand (Korngröße 0 bis 3 mm) wurden im Mischungsverhältnis (Gcwichtsverhiüii'is^
!
tcl-Wert [Zement] 0,37) intensiv gemischt.
Die Mischung wurde anschließend auf einer handelsüblichen Versuchsbetondachsteinmaschine zu
Betondachsteinen der Plattengröße 20 X 30 cm verarbeitet.
Die Betondachsteine wurden gehärtet:
a) In der Klimakammer 48 Stunden lang bei 28° C und 90% relativer Luftfeuchtigkeit.
b) In der Dampfkammer 6 Stunden lang bei 65° C und 95 bis 100% relativer Luftfeuchtigkeit.
Nach der Härtung wurden die Steine in der Zeit von ca. 5 Minuten bis 1 Stunde stehengelassen, damit
die eventuell anhaftende Feuchtigkeit verdampfen "kann.
Auf die Oberfläche der gehärteten Betondachsteine wurden ca. 80 β einer 10%igen wäßrigen Calciumchloridlösung
pro m2 aufgesprüht, und nach der Antrocknungszeit Von ca. 5 Minuten bei der Raumtemperatur
wurde auf die so behandelte Oberfläche der Betondachsteine eine Wasserglaspaste folgender
Zusammensetzung aufgebracht:
Natriuinwasserglas, 37 bis 40° Be 70 Gew.-Teile
ZnO 15 Gew.-Teile
Kaolin 5 Gew.-Teile
Pigment (Eisenoxid) 5 Gew.-Tcilc
Wasser 5 Gew.-Teile
Die Wasscrglaspaste wurde in einer Menge von
400 g pro m2 Betondachsteinfläche in dünner Schicht
aufgesprüht.
Nach einem Stehenlassen an der Luft für ca. 30 Minuten war die Paste auf der Oberfläche der Betondachsteinc
nicht mehr fließfähig und so verfestigt, daß die Härtung der Beschichtung durchgeführt werden
konnte. Die Härtung erfolgte zunächst 1 Stunde bei 80° C, dann 1 Stunde bei 130° C und anschließend
4 Stunden lang im Trockenschrank bei 250° C. Alternativ wurde die anschließende Härtung statt 4
Stunden lang im Trockenschrank in einem handelsüblichen Düsentrockner mit Transportband bei Temperaturen
von ca. 250° C und mit 4 Zusatzstrahlern (Leistung 1900 Watt/Strahler) bei der Durchlaufzeit
von mindestens ca. 3x4 Minuten vorgenommen. Da-
jo nach war die Härtung vollständig, und die Betondachsteine
wiesen einen geschlossenen gleichmäßigen Überzug auf.
Beispiel Ib
,,. Herstellung beschichteter Betondachsteine
,,. Herstellung beschichteter Betondachsteine
Portlandzement und Rheinsand (Korngröße 0 bis 3 mm) wurden im Mischungsverhältnis (Gewichtsverhältnis)
1: 3 unter Wasserzugabe (Wasser'Bindemittel-Wert [Zement] 0.37) intensiv mit folgendem Zusatz
gemischt:
a) 2 Gew.-% Calciumchlorid, bezogen auf Zement, h) 2 Gew.-% Calciumformiat, bezogen auf Zement.
pip Micrhung wiirrlp anirhlipRpnrl auf pinpr handelsüblichen
Versuchsbetondachsteinmaschine zu Betondachsteinen der Plattengröße 20 X 30 cm verarbeitet.
Auf die so hergestellten Betondachsteine wurde die gleiche Wasserglaspaste wie im Beispiel 1 a beschrieben
in gleicher Schichtstärke aufgetragen.
■50 Nach einem Stehenlassen an der Luft für ca. 30
Minuten war die Paste auf der Oberfläche der Betondachsteine nicht mehr fließfähig und so verfestigt,
daß die Härtung des Betondachsteins und die Beschichtung durchgeführt werden konnte. Die Härtung
erfolgte wie im Beispiel la beschrieben. Die gehärteten Betondachsteine wiesen einen geschlossenen
gleichmäßigen Überzug auf.
Claims (17)
1. Verfahren zum Beschichten von vorgeformten Bauteilen auf der Basis übliche Zuschlagstoffe
enthaltender Bindemittel mit glasurartigen silicat- und/oder phosphathaltigen Überzügen, wobei
man aus dem anorganischen Bindemittel und Wasser und üblichen Zuschlagstoffen eine formbare
Masse herstellt, aus dieser Bauteile formt und härtet, auf die erhärteten Bauteile eine wasserglas-
und/oder phosphat- und metalloxidhaltige, gegebenenfalls Pigmente und Füllstoffe enthaltende,
wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufträgt und anschließend ebenfalls härtet.dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) zunächst in die formbare oder in eine auf das geformte Bauteil aufgebrachte bis zu 50 mm
dicke Vorsatzschicht lösliche anorganische Salze in einer Mindestmenge von 0,5 Gcw.-
%, bezogen auf das anorganische Bindemittel, einbringt, anschließend das geformte
Bauteil allein - wenn eine Vorsatzschicht vorliegt - zusammen mit der Vorsatzschicht
härtet, oder
b) das geformte Bauteil allein - wenn eine Vorsatzschicht vorliegt - zusammen mit der Vorsatzschicht
härtet, danach auf das gehärtete Bauteil eine wäßrige, 5- bis 15%ige Salzlösung
in einer Menge von 40 bis 100 g/nr aufbringt
und 3 bis 15 Minuten antrocknen läßt,
danach auf das gehärtete Bauteil eine wasserglasund/odei
phosphat- und metalloxidhaltige wasserhaltige Paste in dünner Schicht aufträgt und
diese nach Überführung in einen gelartigen, nicht fließfähigen Zustand ebenfalls härtet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hei zementhaltigen formbaren
Massen das WasserZement-Gewichtsverhältnis auf Werte von 0,3 bis 0,7 eingestellt wird.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, daß in die formbare Masse Alkali-, Erdalkali-. Aluminium- und/oder
Eisensalze in Mengen von 0,5 bis 5 Gew-%, bezogen auf Zement, eingebracht werden.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Vorsatzschicht
Alkali-, Erdalkali-. Aluminium- und oder Eisensal/c in Mengen von 0,5 his 5 Gew.-'ii. bezogen
auf Zemcntgchalt der Vorsatzschicht, eingebracht
werden
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche I bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die erhärtete
Oberfläche der M;isse bzw der Voisalzschichl
eine 5- his l^'lige. vv;ißrige Losung mit
Alkali-, Erdalkali-. Aluminium- und oder Eisensalzen
in einer Menge von 4(1 bis 10(1 g m Ober
flache sprüht und * 1 * Minuten antrocknen l.iltt
6 Verfahren gi-m.ili einem di ; Ansprüche I hi>
5, dadurch gekenn/cu hnet. it.ilt ,ils lösliche ,inor
ganiNche Salze n.uhfolgeiule S.ilze /m/ein oder in
beliebiger Mischung eingesetzt werden: Calciumformiat, Calciumchlorid, Calciumnitrat, Magnesiumnitrat,
Magnesiumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumformiat,
Natriumacetat, Ei.sen(iII)-chlorid, Aluminiumchlorid.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß in Vorsatzschich-
ten, die aus Zement und Zuschlagen bestehen, das Wasser/Zement-GewichtsverhäUnis auf Werte
zwischen 0 bis 0,5, eingestellt wird.
S. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß auf die vorgeformten und erhärteten Bauteile bzw. auf die mit
einer Vorsatzschicht versehenen Bauteile wasserhaltige alkalisilicathaltige Pasten mit 42 bis 63
MoI-% SiO1, 11 bis 27 Mol-% Alkalioxid und
zwischen 19"bis 42 Mol-% Metalloxid, bezogen auf Gesamtgewicht dieser Komponenten, aufgebracht
werden.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß pro nr zu beschichtender
Fläche 200 bis 500 g Paste aufgebracht werden.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Paste im
Abschluß an das Aufbringen auf da. yorgeformte
Bauteil bzw. die Vorsatzschicht bei Umgebungstemperatur in einer Zeit zwischen 0,5 und 1
Stunde verfestigt wird.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgeformten
zementhaltigen Bauteile allein, wenn sie eine Vorsatzschicht enthalten, zusammen mit der
Vorsatzschicht vor der Beschichtung mit der Paste in konventioneller Weise durch Stehenlassen an
der Luft für 14 bis 28 Tage oder in Feuchte- und Dampfkammer hei 6 bis 48 Stunden bei 22 bis
65° C gehärtet werden.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgeformte,
gehärtete, mit Paste beschichtete Bauteil bei Temperaturen zwischen 150 und 210° C und
Drücken zwischen 4 und 19 bar gehärtet werden.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Härtungsdauer bei 4 bis 8 Stunden liegt.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgeformte,
gehärtete, mit Paste beschichtete Bauteil bei Temperaturen von 200 bis 300° C im Trokkenschrank
gehärtet wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtimgsdaucr bei 4
Stunden liegt.
16. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das vorgeformtem gehärtete,
mit Paste beschichtete Bauteil bei Temperaturen von 250° C im düsentrockner mit
Transportband gehartet wird.
17 Verfahren gemäß Anspruch I ft, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtungsdauer bei mindestens
12 Minuten liegt
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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