DE69912487T2 - Zusatzmittel für anorganische Bindemittel auf Basis eines hydrogenierten Disaccharids, diese Zusatzmittel enthaltende anorganische Bindemittel und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Zusatzmittel für anorganische Bindemittel auf Basis eines hydrogenierten Disaccharids, diese Zusatzmittel enthaltende anorganische Bindemittel und Verfahren zu ihrer Herstellung Download PDF

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Jean-Pierre Graux
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B40/00Processes, in general, for influencing or modifying the properties of mortars, concrete or artificial stone compositions, e.g. their setting or hardening ability
    • C04B40/0028Aspects relating to the mixing step of the mortar preparation
    • C04B40/0039Premixtures of ingredients
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/10Carbohydrates or derivatives thereof

Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Zusammensetzungen auf Basis von einem oder mehreren hydrierten Disacchariden als Hilfsmittel bzw. Adjuvans von mineralischen Bindemitteln.
  • Unter "mineralischem Bindemittel" wird in erster Linie jedes hydraulische Bindemittel und insbesondere jede Zusammensetzung, insbesondere jedes mineralische Pulver verstanden, das bzw. die geeignet ist, mit Wasser eine Paste zu bilden, die nach und nach abbindet und aushärtet, auch unter Luftabschluss. Gewöhnlich beginnt ein hydraulisches Bindemittel mit Wasser eine derartige Paste zu bilden mit einer Verzögerung von etwa mehreren Minuten bis weniger als 48 Stunden, im Allgemeinen zwischen etwa 30 Minuten und 24 Stunden.
  • Diese Definition trifft zu auf die nachfolgenden Substanzen, ohne dass diese Liste in irgendeiner Weise einschränkend wäre:
    • – auf Zemente, und insbesondere auf diejenigen, welche der Gruppe, umfassend die Zemente vom künstlichen Portland-Typ, die Zemente vom zusammengesetzten Portland-Typ, die Hochofenzemente, die Schlackenzementklinker, die Schlacken- und Flugaschezemente umfasst, sowie auf zerkleinerte Zemente für spezielle Anwendungen vom Typ Kalkschlackenzement, Maurerzement, natürlicher Zement, übersulfatierter Zement, rasch aushärtender Zement, rasch abbindender und aushärtender Zement, Zement für Arbeiten in Wasser mit niedrigen oder hohen Sulfatgehalten,
    • – auf natürliche oder künstliche hydraulische Kalke,
    • – auf Gemische, wie etwa Mörtel, Dünnmörtel, Putze und Betone, auf Basis von Zement und/oder Kalk, Wasser und/oder Granulaten aller Korngrößen (Sande, Kiessande, Kiesel, etc.), insbesondere diejenigen, welche der Gruppe, umfassend die vorgemischten trockenen Industriemörtel, die auf Baustellen hergestellten Mörtel, die vordosierten trockenen Industriemörtel, die gebrauchsfertigen Mörtel, die Flüssigmörtel, die Spritzmörtel, die Dünnmörtel und Spritzdünnmörtel, die armierten oder nicht-armierten Betone, die gebrauchsfertigen Betone, die Flüssigbetone, die Schwerbetone, die Leichtbetone, die isolierenden Leichtbetone, die zellulären Betone, die Faserbetone, die vorgespannten Betone und die unverputzten Betone angehören.
  • Diese Definition schließt auch die Ausgangsmaterialien ein, die in die Herstellung von Zementen eingehen, wie etwa Puzzolanerden, Klinker, Schlacken, kalkhaltige Füllstoffe und Quarzstaub.
  • Unter "mineralischem Bindemittel" werden auch die nicht hydraulischen Bindemittel, insbesondere die Materialien auf Basis von Calciumsulfat, Gips und/oder Kalk verstanden.
  • Die mineralischen Bindemittel sind Materialien, deren Verwendung sehr weit verbreitet ist, insbesondere in der Bauindustrie, um die verschiedenen Teile von Konstruktionen wie etwa die Struktur, den Boden, die Verkleidung und die Decke auszuführen, und auch bei öffentlichen Bauten, insbesondere bei der Ausführung von Brücken, Tunneln, Dämmen, Strassen oder anderen Projekten wie etwa beispielsweise Bohrinseln oder Atomkraftwerken.
  • In Abhängigkeit von der endgültigen Verwendung dieser Materialien und auch in Abhängigkeit von den Bedingungen, unter denen sie verwendet werden, ist es manchmal notwendig, den mineralischen Bindemitteln Adjuvantien zuzufügen. Diese Adjuvantien modifizieren die Eigenschaften der mineralischen Bindemittel, denen sie in einem geringen Anteil, im Allgemeinen von höchstens 5 Gew.-% des mineralischen Bindemittels zugegeben werden, indem sie sie verbessern. Als Beispiele für Adjuvantien können die Mahlmittel und Zerkleinerungshilfsmittel, die Platifiziermittel, die wasserentziehenden Plastifiziermittel, die Superplastifiziermittel, die Abbinde- und Aushärtbeschleuniger, die Abbindeverzögerer, die Luftporenzusatzstoffe, die Betondichtungsmittel und die Nachbehandlungsprodukte genannt werden. Diese Adjuvantien ermöglichen beispielsweise die Hantierbarkeit, das Abbinden, das Aushärten, die Festigkeit, die Haltbarkeit und/oder bestimmte andere Eigenschaften des hydraulischen Bindemittels zu modifizieren.
  • Es werden bereits zahlreiche wasserentziehende Plastifiziermittel oder Superplastifiziermittel verwendet. Als Beispiele können genannt werden:
    • – die Melassen, stammend aus Zuckerrüben und Zuckerrohr, welche preiswerte Produkte sind, fermentiert werden können und eine begrenzte Wirksamkeit haben;
    • – die Rohlignosulfonate, stammend aus der Papierindustrie, preiswert, haben aber den Nachteil, ein Aufblähen von Mörteln oder Betonen hervorzurufen, wodurch deren Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage vermindert wird;
    • – die aus Stärke stammenden Zucker, welche gute wasserentziehende Plastifiziermittel aber starke Abbindeverzögerer sind;
    • – die oxidierten Zucker wie die Gluconate und die oxidierten Stärkehydrolysate, welche sehr gute wasserentziehende Plastifiziermittel, Abbindeverzögerer sind, und auch ermöglichen, die Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage zu verbessern, wie im französischen Patent Nr. 2 387 194 und in GB Nr. 1 508 761 beschrieben;
    • – die sulfonierten Naphthalin-Formaldehyd-Kondensate und die sulfonierten Melamin-Formaldehyd-Kondensate, welche sehr gute Plastifiziermittel sind, das Abbinden geringfügig verzögern, die jedoch zu keiner Verbesserung der Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage führen und die Umwelt belasten;
    • – die Polyacrylate, welche Superplastifiziermittel sind, das Abbinden nur schwach verzögern, die Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage jedoch nicht oder nur geringfügig verbessern;
    • – die Polyole wie die hydrierten Zucker, wie etwa Sorbit und die hydrierten Stärkehydrolysate, welche wie in dem Patent FR 2 726 550 beschrieben wasserentziehende Plastifiziermittel sind, welche jedoch weniger verzögernd wirken als die oxidierten Zucker, wobei die Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage verbessert wird, wie aus dem amerikanischen Patent US Nr. 4 073 658 ersichtlich ist; die Sirups von hydrierten Zuckern sind auch als Mahlmittel beschrieben, wie die oxidierten Glucosesirups, gemäß dem Patent EP Nr. 0 695 557;
    • – Copolymere von Styrol und Maleinsäureanhydrid, welche sowohl Superplastifiziermittel als auch Mahlmittel sind, wie aus dem Patent FR Nr. 2 744 714 ersichtlich ist.
  • Für die Herstellung von Zementen ist die derzeitige Tendenz, Produkte zu verwenden, die preisgünstiger als Klinker sind. Klinker vermittelt jedoch eine gute Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage. Es besteht somit ein Bedarf für ein Adjuvans, welches ermöglicht, die Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage von Zementen, die keinen oder nur wenig Klinker enthalten, einzustellen.
  • Im Hinblick auf Mörtel, Dünnmörtel und Betone sucht die Industrie außerdem Plastifiziermittel und wasserentziehende Mittel oder Superplastifiziermittel, die umweltfreundlich sind und die sowohl eine gute Plastizität bei geringer Abbindeverzögerung, gute Festigkeiten im jungen Alter, d. h. zwischen 8 und 24 Stunden, welche ausreichend sind um schnelle Ausschalungen zu ermöglichen, als auch nach Möglichkeit verbesserte Festigkeiten zum Zeitpunkt 28 Tage vermitteln.
  • Es besteht somit ein Bedarf für ein umweltfreundliches Adjuvans, welches ermöglicht, einen guten Kompromiss zwischen der Abbindeverzögerung, der Plastizität, der mechanischen Festigkeit im jungen Alter und der mechanischen Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage zu erhalten.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter Plastizität des mineralischen Bindemittels die Fähigkeit verstanden, einen rheologischen Zustand zu erhalten, in welchem das mineralische Bindemittel manipuliert, gegossen oder gepumpt werden kann.
  • Die Bestimmung der Plastizität wird gemäß der normierten Methode CEN 196-01 ausgeführt, durch welche die Ausbreitung eines gegebenen Volumens des mineralischen Bindemittels auf einem Rütteltisch in mm gemessen wird.
  • Der Beginn und das Ende des Abbindens werden an dem mineralischen Bindemittel mit Hilfe eines automatischen Abbindeprüfers der Marke "ACMEL" gemessen.
  • Im Rahmen der Erfindung wird die mechanische Festigkeit im jungen Alter an einem Probekörper aus mineralischem Bindemittel zum Zeitpunkt 17 oder 24 Stunden nach der Herstellung des Probekörpers gemäß der vorstehend zitierten Norm CEN 196-01 gemessen.
  • Für Anwendungen im Baugewerbe soll diese mechanische Festigkeit im jungen Alter im Allgemeinen mehr als 5 MPa betragen um Ausschalen zu ermöglichen.
  • Außerdem wird die mechanische Festigkeit der mineralischen Bindemittel zum Zeitpunkt 28 Tage gemäß der vorstehend zitierten Norm CEN 196-01 gemessen.
  • Der Anmelderin kommt das Verdienst zu, nach zahlreichen Untersuchungen herausgefunden zu haben, dass von der Gesamtheit der Polyole nur diejenigen Zusammensetzungen, welche mindestens 40 Gew.-% hydriertes Disaccharid enthalten, es ermöglichen, einen guten Kompromiss zwischen der Abbindeverzögerung, der Plastizität, der mechanischen Festigkeit im jungen Alter und der mechanischen Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage zu erhalten. Die Anmelderin hat insbesondere herausgefunden, auf überraschende und unerwartete Weise, dass die Polyole umso stärkere Abbindeverzögerer sind, je höher ihr Molekulargewicht ist, und umso mehr Scheinabbinden erzeugen, je niedriger ihr Molekulargewicht ist.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung einer Polyolzusammensetzung nach Anspruch 1.
  • Unter "hydriertem Disaccharid" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Produkt, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Maltit, Lactit, Glucosido-1,6-mannit, Isomaltit, Cellobiit, und die Gemische von mindestens zwei dieser Produkte, wie beispielsweise etwa Palatinit verstanden.
  • Bevorzugt wird das hydrierte Disaccharid aus Maltit, Lactit und beliebigen Gemischen von diesen ausgewählt. Auf besonders vorteilhafte Weise besteht das hydrierte Disaccharid aus Maltit.
  • Andere Polyole als die hydrierten Disaccharide, welche in der Polyolzusammensetzung vorhanden sein können, können sehr unterschiedlicher Natur sein und über einen breiten Konzentrationsbereich variieren. Es kann sich um Produkte handeln wie etwa Sorbit, Mannit, Xylit, Arabit, Idit, Maltotriit, Erythrit, Glycerol, hydrierte Oligo- und Polysaccharide.
  • Demzufolge kann die erfindungsgemäß verwendete Polyolzusammensezung beispielhaft bestehen aus:
    • – reinem Maltit, oder
    • – reinem Lactit, oder
    • – einem beliebigen Gemisch aus Maltit/Lactit, oder
    • – einem Sirup aus Maltit oder einem hydrierten Stärkehydrolysat, wobei der Maltitgehalt mindestens gleich 40% beträgt, oder
    • – einem Gemisch auf Basis von Maltit und/oder Lactit einerseits und Glycerol andererseits, wobei der Gehalt an dem oder den hydrierten Disacchariden des Gemisches mindestens 40% beträgt,
    • – einem Borax enthaltenden Maltitsirup, wie das von der Anmelderin vertriebene Produkt BOROSORB® 553.
  • Die Polyolzusammensetzung kann in flüssiger, pastöser oder fester Form, einschließlich pulverförmig vorliegen. Jedes hydrierte Disaccharid, welches sie enthält, kann kristallisiert sein oder nicht.
  • Gemäß der Erfindung kann man neben der Polyolzusammensetzung auch mindestens ein herkömmliches Adjuvans für mineralische Bindemittel verwenden, ausgewählt beispielsweise aus Phosphaten, Sulfaten, Boraten, Aminen (insbesondere Triethanolamin), Calciumsalzen (insbesondere Calciumchloride, -hydroxide und -formiate), sulfonierten Melaminderivaten, sulfonierten Naphthalinderivaten, Polyacrylaten, Glykolen und/oder Lignosulfonaten oder deren Gemischen.
  • Die herkömmlichen Adjuvantien wie etwa die Borate, Sulfate oder Phosphate können in einer Menge von 0,1 bis 20% in das erfindungsgemäße Adjuvans eingebracht werden, wobei dieser Prozentanteil als Trockengewicht, bezogen auf das Trockengewicht der in dem Adjuvans enthaltenen Polyolzusammensetzung angegeben ist.
  • Die Anmelderin hat insbesondere herausgefunden, dass die Kombination einer derartigen Polyolzusammensetzung, insbesondere von Maltit, mit bestimmten herkömmlichen Plastifiziermitteln oder Superplastifiziermitteln, wie etwa insbesondere den zuckerhaltigen oder zuckerfreien Lignosulfonaten, auf überraschende Weise ermöglichte, synergistische Effekte zu erhalten, insbesondere in Bezug auf die mechanische Festigkeit von mineralischen Bindemitteln, und dies sowohl im jungen Alter als auch nach 28 Tagen.
  • Demzufolge kann man gemäß der Erfindung neben einer Polyolzusammensetzung wie vorstehend hierin definiert zuckerhaltige oder zuckerfreie Lignosulfonate verwenden, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen den Lignosulfonaten und der Polyolzusammensetzung, bezogen auf das Trockengewicht der Lignosulfonate zum Trockengewicht der Polyolzusammensetzung, zwischen 1 : 20 und 20 : 1, bevorzugt zwischen 1 : 9 und 9 : 1, und noch stärker bevorzugt zwischen 1 : 9 und 1 : 3 liegt.
  • Das gemäß der Erfindung verwendete Adjuvans seinerseits kann in flüssiger, pastöser oder fester Form, einschließlich pulverförmig vorliegen. Es ist in der Tat geeignet zur Verwendung als Adjuvans für Zement, und dies vor, während oder nach der Zerkleinerung des Zements, wie beispielsweise im Rahmen des vorstehend zitierten Patents EP Nr. 2 744 714 beschrieben, oder als Adjuvans für hydraulische Kalke. Es ist in der Tat auch zur Verwendung als Adjuvans für Betone, Dünnmörtel und Mörtel, ob flüssig oder fest, geeignet.
  • Die Menge, in welcher das gemäß der Erfindung verwendete Adjuvans eingebracht wird, hängt unter anderem ab von der Art, der Bestimmung und den Bedingungen bei der Verwendung des mineralischen Bindemittels.
  • In der Praxis wird diese Menge zwischen 0,001 und 5% betragen, bezogen auf das Trockengesamtgewicht des bzw. der Ausgangsmaterialien für Zement, von Zement und/oder Kalk, die in dem mineralischen Bindemittel enthalten sind.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung gemäß der Erfindung, bei der das mineralische Bindemittel:
    • – ausgewählt ist aus den zerkleinerten oder nicht zerkleinerten Zementen, den Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Zementen vor der Zerkleinerung, den hydraulischen Kalken und deren Gemischen, und
    • – von 0,001 bis 1,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 0,5 Gew.-% und noch stärker bevorzugt von 0,01 bis 0,3 Gew.-% eines Adjuvans wie beansprucht enthält, wobei dieser Prozentanteil in Trockengewicht/Trockengewicht, wie vorstehend beschrieben, ausgedrückt ist.
  • Gemäß einer weiteren Variante wird das mineralische Bindemittel:
    • – ausgewählt aus den Mörteln, Dünnmörteln und Betonen, flüssig, pastös oder fest, und
    • – enthält von 0,005 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,01 bis 2 Gew.-% und noch stärker bevorzugt von 0,02 bis 1 Gew.-% eines Adjuvans wie beansprucht, wobei dieser Prozentanteil in Trockengewicht/Trockengewicht, wie vorstehend beschrieben, ausgedrückt ist.
  • In allgemeiner Weise kann das erfindungsgemäße Adjuvans durch eine Vielzahl von Varianten in die mineralischen Bindemittel eingebracht werden. Es kann insbesondere in seiner Gesamtheit bei einem besonderen Schritt bei der Herstellung, Lagerung, Formulierung mit Adjuvantien, Hydratisierung, dem Transport oder Verwendung des mineralischen Bindemittels eingebracht werden. Es kann auch in Teilmengen bei mehreren dieser besonderen Schritte eingebracht werden.
  • Es kann beispielsweise in seiner Gesamtmenge oder einer Teilmenge bei der Herstellung von pulverförmigen mineralischen Bindemitteln, und einschließlich in den Zementfabriken verwendet werden, vor, während und/oder nach der Zerkleinerung des Zements, oder bei der Herstellung von trockenen und/oder gebrauchsfertigen Mörteln oder Betonen. Es kann auch, in seiner Gesamtmenge oder einer Teilmenge, beim Transport von nicht pulverförmigen, d. h. pastösen oder flüssigen mineralischen Bindemitteln verwendet werden, oder bei deren Herstellung in einer Fertigungsanlage oder auf der Baustelle, und beispielsweise im Wasser und oder den Granulaten, das bzw. die zur Herstellung von Mörteln, Dünnmörteln oder Betonen erforderlich sind, insbesondere in den Einfriedigungen, welche gewöhnlich als "Betonzentralen" bezeichnet werden, oder direkt bevor diese vergossen werden.
  • Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch ein Verwendungsverfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man auf einmal oder nach und nach ein Adjuvans wie etwa das vorstehend beschriebene einem pulverförmigen mineralischen Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend die zerkleinerten oder nicht zerkleinerten Zemente die Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Zementen vor der Zerkleinerung, die hydraulischen Kalke, die trockenen und/oder gebrauchsfertigen Mörtel und Betone und deren Gemische, zugibt.
  • Gemäß einer weiteren Variante ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verwendungsverfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man auf einmal oder nach und nach ein Adjuvans wie etwa das vorstehend beschriebene a) einem nicht pulverförmigen, insbesondere einem pastenförmigen oder flüssigen mineralischen Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Mörtel, Dünnmörtel und Betone und/oder b) Wasser und/oder Granulaten, welche zur Herstellung des nicht pulverförmigen mineralischen Bindemittels notwendig sind, zugibt.
  • Demzufolge verfügt man von nun an über ein allgemein einsetzbares, neues und erfinderisches Mittel als Adjuvans für mineralische Bindemittel aller Arten, welches von den ausgewählten Poyolzusammensetzungen, wie vorstehend beschrieben, gebildet ist.
  • Das allgemeine Konzept der vorliegenden Erfindung beruht auch auf der Verwendung eines hydrierten Disaccharids, insbesondere von Maltit, als Adjuvans für mineralische Bindemittel, insbesondere im Hinblick auf eine Verbesserung der Plastizität und/oder der mechanischen Eigenschaften.
  • Die vorliegende Erfindung wird mit Hilfe der nachfolgenden Beispiele, die auf keine Weise einschränkend sind, noch ausführlicher beschrieben.
  • In allen Beispielen, die folgen, wurden die Messungen der Ausbreitung (in mm) und der mechanischen Festigkeiten (in MPa) zum Zeitpunkt 17 Stunden, 24 Stunden oder 28 Tage gemäß der Norm CEN 196-01 durchgeführt.
  • BEISPIEL 1
  • Die Versuchsmörtel T1a und T1b werden hergestellt durch Vermischen von 450 g Zement CPA 52,5 HP LAFARGE Cormeilles en Parisis mit 1350 g normalisiertem Sand und 225 g Wasser, wobei der Zement von einer ersten Charge (Charge a) bzw. einer zweiten Charge (Charge b) stammte.
  • Auf gleiche Weise wird ein Versuchsmörtel T2 hergestellt durch Vermischen von 450 g einer Charge von Zement 55 HTS LAFARGE Le Teil mit den gleichen Mengen an normalisiertem Sand und Wasser wie vorstehend angegeben.
  • Die Ausbreitung E (étalement) in mm, der Beginn des Abbindens DP (début de prise) und das Ende des Abbindens FP (fin de prise) in Stunden und Minuten, sowie die mechanischen Festigkeiten zum Zeitpunkt 24 Stunden, gegebenenfalls zum Zeitpunkt 17 Stunden und 28 Tage, in MPa, werden gemessen.
  • Die mit den verschiedenen Zementchargen erhaltenen Ergebnisse sind wie folgt:
  • Figure 00110001
  • BEISPIEL 2
  • Im Rahmen dieses Beispiels werden die charakteristischen Eigenschaften von mineralischen Bindemitteln, im vorliegenden Fall von Mörteln, beschrieben, denen gemäß der Erfindung verwendbare Maltitzusammensetzungen, oder umgekehrt nicht erfindungsgemäße Polyolzusammensetzungen zugegeben wurden.
  • Der Versuchsmörtel ist der Mörtel T1a, dessen Zusammensetzung und charakteristischen Eigenschaften im Rahmen von Beispiel 1 beschrieben wurden.
  • Die mit erfindungsgemäßen oder nicht erfindungsgemäßen Adjuvantien versehenen Mörtel werden auf die gleiche Weise hergestellt wie der Mörtel T1a, außer dass man zusätzlich 0,5 Gew.-%, ausgedrückt als Trockengewicht des Adjuvans bezogen auf das Trockengewicht des in dem Mörtel vorhandenen Zements, von jedem der nachstehenden Adjuvantien verwendet:
    • – Sorbitpulver mit einer Reinheit von etwa 100%, vertrieben von der Anmelderin unter der Marke NEOSORB® P60, oder
    • – hydriertes Glucosesirup, vertrieben von der Anmelderin unter der Marke POLYSORB® 70/12/12, das etwa 15 Gew.-% Maltit, bezogen auf das Trockengewicht des Sirups, enthält, oder
    • – Xylitpulver mit einer Reinheit von etwa 100%, vertrieben von der Anmelderin unter der Marke XYLISORB® P90, oder
    • – kristallisierter Maltit mit einer Reinheit von etwa 100%, vertrieben von der Anmelderin unter der Marke MALTISO® P200, oder
    • – Maltitsirup, vertrieben von der Anmelderin unter der Marke MALTISORB® 75/75, das etwa 75 Gew.-% Maltit, bezogen auf das Trockengewicht des Sirups, enthält, oder
    • – Maltitsirup, vertrieben von der Anmelderin unter der Marke LYCASIN® 80/55, das etwa 52 Gew.-% Maltit, bezogen auf das Trockengewicht des Sirups, enthält.
  • Für jeden dieser mit Adjuvantien formulierten Mörtel misst man die Ausbreitung (E), den Beginn des Abbindens (DP), das Ende des Abbindens (FP) und die Festigkeit zum Zeitpunkt 24 Stunden (R24h). Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt, im Vergleich mit denjenigen, welche mit dem Versuchsmörtel T1a ohne Adjuvans erhalten worden waren.
  • Figure 00120001
  • Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, dass die Polyolzusammensetzungen, die mindestens 40 Gew.-% Maltit (bezogen auf das Trockengewicht der gesamten Polyole in der Zusammensetzung) enthalten, wie etwa die Produkte MALTISORB® P200, MALTISORB® 75/75 und LYCASIN® 80/55, im Gegensatz zu den anderen getesteten Poyolzusammensetzungen ermöglichen, eine gute Festigkeit im jungen Alter ( das heißt von mehr als 5 MPa, was ein Ausschalen nach 24 Stunden ermöglicht) zu erhalten, während sie den mineralischen Bindemitteln sehr gute Ausbreitungswerte vermitteln.
  • Bei den nicht erfindungsgemäßen Adjuvantien konnte man insbesondere beobachten, dass 1) Sorbit zu Phänomenen eines "Scheinabbindens" führte, 2) Xylit keinerlei plastifizierende Wirkung hatte, und 3) das hydrierte Glucosesirup POLYSORB® 70/12/12 mit einem Maltitgehalt unter 40% eine viel zu starke Abbindeverzögerung ergab, welche ein Ausschalen des hydraulischen Bindemittels im jungen Alter keineswegs ermöglicht.
  • BEISPIEL 3
  • Im Rahmen dieses Beispiels ist der Versuchsmörtel der Mörtel T1b, dessen Zusammensetzung und charakteristischen Eigenschaften im Rahmen von Beispiel 1 beschrieben wurden.
  • Die mit erfindungsgemäßen oder nicht erfindungsgemäßen Adjuvantien versehenen Mörtel werden auf die gleiche Weise hergestellt wie der Mörtel T1b, außer dass man zusätzlich 0,3 Gew.-% von jedem der nachstehenden Adjuvantien zugibt:
    • – Maltitpulver MALTISORB® P200, oder
    • – Lactitmonohydrat, oder
    • – Glycerol, oder
    • – Mannit F, vertrieben von der Anmelderin.
  • Für jeden dieser mit Adjuvantien formulierten Mörtel wurden die Ausbreitung (E), der Beginn des Abbindens (DP) und das Ende des Abbindens (FP) gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt, im Vergleich mit denjenigen, welche mit dem Versuchsmörtel T1b ohne Adjuvans erhalten worden waren.
  • Figure 00140001
  • Diese Ergebnisse bestätigen den Nutzen von hydrierten Disacchariden wie etwa Maltit und Lactit als Adjuvantien für mineralische Bindemittel. Sie ermöglichen, eine sehr signifikant erhöhte Ausbreitung zu erhalten, bezogen auf den nicht mit Adjuvantien versehenen Versuchsmörtel. Im vorliegenden Fall, und trotz der durch ihn erzeugten Abbindeverzögerung ermöglichte Maltit unter anderem, eine besonders hohe Festigkeit zum Zeitpunkt 24 Stunden zu erhalten, nämlich 13,80 MPa.
  • Lactit schien hier stärker verzögernd zu wirken als Maltit. Er benötigt jedoch nur so viel Zeit, dass er ermöglicht eine Festigkeit zum Zeitpunkt 24 Stunden zu erhalten, die mit den Erfordernissen der Technik völlig im Einklang steht, nämlich 11 MPa.
  • BEISPIEL 4
  • Im Rahmen dieses Beispiels ist der Versuchsmörtel der Mörtel T1b, wie im Rahmen von Beispiel 1 beschrieben.
  • Mit erfindungsgemäßen Adjuvantien versehene Mörtel werden auf die gleiche Weise hergestellt wie der Mörtel T1b, außer dass man zusätzlich 0,4 Gew.-% von jedem der nachstehenden erfindungsgemäßen Adjuvantien zugibt:
    • – ein Gemisch von Maltitpulver MALTISORB® P200 und Triethanolamin, wobei das Gewichtsverhältnis Maltit/Triethanolamin 9/1 beträgt,
    • – ein Gemisch von MALTISORB® P200 und Borax mit dem gleichen Gewichtsverhältnis von 9/1, und
    • – ein Gemisch von MALTISORB® P200 und Natriumtripolyphosphat mit dem gleichen Gewichtsverhältnis von 9/1.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt, im Vergleich mit denjenigen, welche mit dem Versuchsmörtel T1b ohne Adjuvans erhalten worden waren.
  • Figure 00150001
  • Diese Ergebnisse zeigen, dass das erfindungsgemäße Adjuvans für mineralische Bindemittel in der Tat neben einer Polyolzusammensetzung wie der beschriebenen mindestens ein herkömmliches Adjuvans wie etwa Triethanolamin, Borate oder Phosphate enthalten kann.
  • Derartige Kombinationen von hydriertem Disaccharid / herkömmlichem Adjuvans ermöglichen es, sehr signifikant erhöhte Ausbreitungswerte zu erhalten, bezogen auf den nicht mit Adjuvantien versehenen Versuchsmörtel.
  • Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass derartige Kombinationen ermöglichten, Festigkeiten zum Zeitpunkt 24 Stunden von im Allgemeinen mehr als 10 MPa zu erhalten. Dies trifft insbesondere zu auf die oben beschriebene Kombination von Maltit/Triethanolamin, die ermöglichte, den bemerkenswerten Wert von 17 MPa zum Zeitpunkt 24 Stunden zu erhalten.
  • BEISPIEL 5
  • Im Rahmen dieses Beispiels ist der Versuchsmörtel der Mörtel T2, der im Rahmen von Beispiel 1 beschrieben wurde.
  • Die mit erfindungsgemäßen oder nicht erfindungsgemäßen Adjuvantien versehenen Mörtel werden auf die gleiche Weise hergestellt wie der Mörtel T2, außer dass man eines der nachstehenden Adjuvantien zugibt:
    • – Maltit MALTISORB® P200 in einer Menge von 0,06 Gew.-% oder 0,08 Gew.-%, oder
    • – Lactitmonohydrat in einer Menge von 0,06 Gew.-%, oder
    • – Natriumgluconat in einer Menge von 0,06 Gew.-% oder 0,08 Gew.-%.
  • Für jeden dieser mit Adjuvantien formulierten Mörtel wurden die Ausbreitung und die mechanische Festigkeit zum Zeitpunkt 17 Stunden (R17h) gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt, im Vergleich mit denjenigen, welche mit dem Versuchsmörtel T2 ohne Adjuvans erhalten worden waren.
  • Figure 00160001
  • Diese Ergebnisse bestätigen die stark plastifizierende Wirkung von hydrierten Disacchariden, welche bereits bei geringen Eintragsmengen (beispielsweise 0,06%/Zement) ermöglichen, die Ausbreitungswerte des untersuchten hydraulischen Bindemittels sehr signifikant zu erhöhen.
  • Im vorliegenden Fall ist insbesondere zu bemerken, dass Maltit bei derartigen Eintragsmengen gleichzeitig eine Ausbreitung von mindestens 270 mm und eine Festigkeit zum Zeitpunkt 17h von mehr als 8 MPa ermöglicht.
  • Mit einem herkömmlichen Adjuvans wie etwa Natriumgluconat erhält man unter den gleichen Bedingungen eine Ausbreitung von sicherlich etwa 270 mm, aber die erhaltenen Festigkeiten zum Zeitpunkt 17h von deutlich unter 5 MPa sind mit den Erfordernissen der Praxis nicht kompatibel.
  • BEISPIEL 6
  • Im Rahmen dieses Beispiels ist der Versuchsmörtel der Mörtel T1a, wie im Rahmen von Beispiel 1 beschrieben.
  • Erfindungsgemäße oder nicht erfindungsgemäße Mörtel werden auf die gleiche Weise wie der Mörtel T1a hergestellt, außer dass man eines der nachstehenden Adjuvantien zugibt:
    • – 0,3 Gew.-% Rohlignosulfonate, oder
    • – 0,3 Gew.-% MALTISORB® P200, oder
    • – 0,3 Gew.-% eines Gemisches von MALTISORB® P200 und Rohlignosulfonaten, wobei das Gewichtsverhältnis Maltit/Lignosulfonate 9/1 beträgt.
  • Für jeden dieser mit Adjuvantien formulierten Mörtel wurden die Ausbreitung, die mechanische Festigkeit zum Zeitpunkt 17 Stunden und die mechanische Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage (R28d) gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt, im Vergleich mit denjenigen, welche mit dem Versuchsmörtel T1a ohne Adjuvans erhalten worden waren.
  • Figure 00170001
  • Diese Ergebnisse zeigen das Vorliegen von synergistischen Effekten zwischen dem hydrierten Disaccharid, in diesem Fall Maltit, und einem herkömmlichen Adjuvans wie etwa den Lignosulfonaten. Diese Effekte sind umso bemerkenswerter und überraschender, da sie nicht nur bei dem obern beschriebenen Verhältnis von 9/1 sondern auch bei Verhältnissen, die von 1/20 bis 20/1 gehen, günstig und signifikant auftreten, und dies gleichzeitig im Hinblick auf die Plastizität als auch auf die Festigkeit des mineralischen Bindemittels.
  • BEISPIEL 7
  • Im Rahmen dieses Beispiels wurde die Wirkung der Zugabe einer gemäß der Erfindung verwendbaren Polyolzusammensetzung in einem nicht hydratisierten Zement, der auf eine erhöhte Temperatur gebracht und bei dieser gehalten wurde, untersucht.
  • In genaueren Worten wurde Zement CPA 52,5 HP LAFARGE während 2 Stunden bei etwa 100°C erwärmt, danach wurden durch Mischen in einer Vorrichtung vom Typ ROBOT-COUPE 0,1 Gew.-% (trocken/trocken) eines Maltitsirups mit 70% Trockenmasse (TM), enthaltend 45 Gew.-% Maltit, bezogen auf die TM, zugegeben. Der derart erhaltene, mit Adjuvans versehene Zement wird danach eine Stunde bei etwa 100°C gehalten.
  • Nach dem Abkühlen wird, ausgehend von diesem mit Adjuvans versehenen Zement ein Mörtel hergestellt, und dies gemäß den Bedingungen von Beispiel 1.
  • Unter den gleichen Bedingungen wird ein Versuchsmörtel hergestellt, ausgehend von einem Zement CPA 52,5 HP ohne Adjuvans, der 3 Stunden bei 100°C gehalten worden war.
  • Die nach der Herstellung der Mörtel erhaltenen Ausbreitungen sowie deren Festigkeiten zum Zeitpunkt 17 Stunden sind vergleichbar (E in einer Größenordnung von 220 mm; R17h von etwa 11 MPa). Es wird jedoch festgestellt, dass die Festigkeit zum Zeitpunkt 28 Tage, welche mit dem Zement mit Maltit als Adjuvans erhalten wurde, in einer Größenordnung von 52 MPa liegt, während die mit dem Zement ohne Adjuvans erhaltene Festigkeit etwa 47 MPa beträgt, was einer Festigkeitssteigerung von etwa 10% entspricht.
  • Dieses Beispiel zeigt, dass eine aus Maltit bestehende Polyolzusammensetzung vorteilhaft auch als Adjuvans auf dem Niveau eines Zements verwendet werden kann.
  • Die gleiche Feststellung wird gemacht, wenn das Maltit durch Lactit ersetzt wird. In diesem Fall stellt man jedoch einen Unterschied zu Maltit in demjenigen Sinne fest, dass Lactit bei gleicher Dosierung eine geringfügig niedrigere Festigkeit zum Zeitpunkt 17 Stunden ergibt, aufgrund einer Abbindeverzögerung.

Claims (11)

  1. Verwendung einer Polyolzusammensetzung, enthaltend mindestens 40 Gew.% eines hydrierten Disaccharids, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Maltit, Lactit, Glucosido-1,6-mannit, Isomaltit, Cellobiit, und die Gemische von mindestens zwei dieser Produkte, wobei dieser Prozentanteil auf das Trockengewicht der gesamten in der Zusammensetzung enthaltenen Polyole bezogen ist, als Hilfsmittel von mineralischen Bindemitteln, um die Plastizität und die mechanischen Eigenschaften zum Zeitpunkt 28 Tage zu verbessern.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolzusammensetzung mindestens 55 Gew.-% hydriertes Disaccharid enthält.
  3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolzusammensetzung mindestens 65 Gew.-% hydriertes Disaccharid enthält.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, das: das hydrierte Disaccharid aus Maltit, Lactit und Gemischen dieser zwei Produkte ausgewählt wird, und bevorzugt aus Maltit besteht.
  5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, das; man mit der Polyolzusammensetzung auch mindestens ein Produkt, ausgewählt aus Phosphaten, Sulfaten, Boraten, Aminen, insbesondere Triethanolamin, Calciumsalzen, insbesondere Calciumchloride, -hydroxide und -formiat, sulfonierten Melaminderivaten, sulfonierten Naphthalinderivaten, Polyacrylaten, Glykolen, Lignosulfonaten, und Gemischen von mindestens zwei dieser Produkte, verwendet.
  6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man mit der Poyolzusammensetzung zuckerhaltige oder zuckerfreie Lignosulfonate verwendet, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen den Lignosulfonaten und der Polyolzusammensetzung, bezogen auf das Trockengewicht der Lignosulfonate zum Trockengewicht der Polyolzusammensetzung, zwischen 1 : 20 und 20 : 1, bevorzugt zwischen 1 : 9 und 9 : 1, und noch stärker bevorzugt zwischen 1 : 9 und 1 : 3 liegt.
  7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Menge der Poyolzusammensetzung 0,001 bis 5% beträgt, wobei dieser Prozentanteil als Trockengewicht der Zusammensetzung, bezogen auf das Trockengesamtgewicht des bzw. der Ausgangsmaterialien für Zement, von Zement und/oder Kalk, die in dem mineralischen Bindemittel enthalten sind, angegeben ist.
  8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Bindemittel aus Zementen, Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Zementen, hydraulischen Kalken und deren Gemischen ausgewählt wird, und dass die Polyolzusammensetzung in einer Menge von 0,001 bis 1,5%, bevorzugt von 0,005 bis 0,5% und noch stärker bevorzugt von 0,01 bis 0,3% verwendet wird.
  9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Bindemittel aus Mörteln, Dünnmörteln und Betonen in flüssiger, pastenartiger und fester Form ausgewählt wird, und dass die Polyolzusammensetzung in einer Menge von 0,005 bis 5%, bevorzugt von 0,01 bis 2% und noch stärker bevorzugt von 0,02 bis 1% verwendet wird.
  10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolzusammensetzung zu einem pulverförmigen Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Zemente, Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Zementen, hydraulische Kalke, Mörtel und Betone, in trockener und/oder gebrauchsfertiger Form, und deren Gemische, zugegeben wird.
  11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolzusammensetzung auf ein Mal oder nach und nach a) einem nicht pulverförmigen, insbesondere einem pastenförmigen oder flüssigen mineralischen Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Mörtel, Dünnmörtel und Betone und/oder b) Wasser und/oder Granulaten, welche zur Herstellung des nicht pulverförmigen mineralischen Bindemittels notwendig sind, zugegeben wird.
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