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Zwinge für Maler- oder Lackiererpinsel
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Die Erfindung betrifft eine hülsenförmige Zwinge für einen Maler-oder
Lackiererpinsel, welche an ihrem hinteren Ende am Pinselstiel befestigt ist, mit
ihrem vorderen Abschnitt das Borstenbüschel im Bereich der hinteren Enden dereorstcn
zu deren Festlegung umgreift, und deren Innenwand in ihrem an die Vorderkante der
Zwinge anschliessenden Abschnitt sich gleichmässig zur Vorderkante zu verjüngt.
Dabei ist der Erfindungsvorschlay sowohl für Zwingen aus Metall als auch insbesondere
für solche aus Kunststoff anwendbar.
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Bei Pinseln bereitet es im allgemeinen Schwierigkeiten, das Borstenbüschel
mittels der Zwinge derart zu fassen, dass es, was im Hinblick auf günstige Gebrauchsei
/ enschaften erstrebenswert ist, sich zu seinem freien Ende zu nicht erweitert.
Die ideale Büschelform wäre eine Form, bei der sich das Büschel zum freien Ende
der Borsten zu sogar etwas verjüngt. Lediglich bei einer derartigen Formgebung ist
nämlich ein einwandfreies Arbeiten, insbesondere ein sauberes Absetzen bei Malarbeiten
entlang einer Kante oder dergl. gewährleistet. Bisher gibt es noch keine aus Metall,
Kunststoff oder dergl. bestehenden Zwingen, welche diese Anforderungen erfüllen.
Bisher divergiert im allgemeinen das Borstenbüschel zumindest leicht zu seinem freien
Ende zu. Dies gilt auch für den Pinsel mit der gatturigsgemÜssen Zwinye, wie er
aus dem DE-Gbm 68 13 263 bekannt ist.
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Es wurde zwar bereits versucht, die Borsten des ßüschels durch eine
leichte Abknickung der Zwinge nahe ihrer Vorderkante nach
innen
zu fassen, was jedoch nicht zu befriedigenden Ergebnissen führte. Insbesondere hat
sich gezeigt, dass bei einer derartigen Ausbildung der Zwinge die äusseren Borsten
des Büscllels stark beansprucht werden und sehr häufig bereits vorzeitig brechen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Zwinge für einen
Pinsel zu schaffen, welche eine einwandfreie Fassung des Borstenbüschels derart
gewährleistet, dass das Büschel in der gefassten Form in Richtung auf sein freies
Ende nicht mehr divergiert, möglichst sogar etwas konvergiert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass
die Innenwand der Zwinge unter einem Winkel von 2 bis 100, vorzugsweise 3 bis 5°,
gegenüber der Längsachse der Zwinge verjüngt ist, wobei zweckmässig die Länge des
verjüngten Abschnittes der Innenwand wenigstens ein Zehntel, vorzugsweise wenigstens
ein Fünftel, der Länge des freien, über die Vorderkante der Zwinge vorstehenden
Borstenendes beträgt.
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Bei Verjüngung der die Zwinge bildenden Hülse unter dem erfindungsgemässen
Winkel, insbesondere über einen relativ langen Bereich, ergibt sich eine sehr gute
Führung und Halterung der äusseren Borsten des Büschels, wobei erreicht wird , dass
das Borstenbüschel die gewünschte Form erhält. Gleichzeitig ist gewährleistet, dass
die äusseren Borsten des Büschels nicht durch zu starke Einschnürung übermässig
beansprucht werden. Bei Ausgestaltung der Zwinge gemäss der Erfindung besteht sogar
die Möglichkeit, die freie, über die Vorderkante der Zwinge vorstehende Länge der
Borsten des Büschels ungewöhnlich gross zu wählen, trotzdem aber am freien Ende
einen einwandfreien Schluss des Borstenbüschels zu erreichen.
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Vor allem dann, wenn die freien Enden der Borsten unverhältnismässig
lang sind, besteht die Gefahr, dass die Borsten während der Malarbeiten an der Innenseite
der Zwinge und insbesondere an deren
freier Vorderkante schleifen.
Hierbei kann es ebenfalls zu Beschädigungen der äusseren Borsten des Borstenbüschels
kommen.
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Dieser Gefahr kann dadurch entgeyengewirkt werden, dass an der Innenwand
der Zwinge etwa parallel zur Zwingenachse verlaufende, nahe der Vorderkante der
Zwinge beginnende Längsrippen in geringem Abstand voneinander angeordnet sind, deren
Abstand voneinander kleiner als die doppelte Rippenbreite ist. Durch das Vorhandensein
dieser Längsrippen wird eine seitliche Bewegung der äusseren Borsten während des
Anstreichvorgangs und damit ein Reiben an der Vorderkante der Hülse weitgehend verhindert.
Dabei ist es günstig, wenn die Längsrippen selbst - zumindest im Bereich ihrer Längsseiten
- abgerundet sind, um auch schädliche Einwirkungen von den Rippen auf die Borsten
auszuschliessen.
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Die Längsrippen müssen nicht besonders gross sein, wobei günstigXerweise
der Abstand der Längsrippen voneinander etwa gleich der Rippenbreite ist und vorzugsweise
beide Masse etwa 0,5 mm betragen. Es hat sich ergeben, dass es genügt, wenn die
Längsrippen wenigstens 0,2 mm gegenüber der Innenwand der Zwinge vorstehen.
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Um möglichst eine zuverlässige Lagesicherung der Borsten zu erreichen,
wird vorgeschlagen, dass die Längsrippen sich von der Vorderkante der Zwinge aus
wenigstens ein Zehntel, vorzugsweise etwa ein FünFtel der freien, über die Vorderkante
der Zwinge vorstehenden Länge der Borsten des Borstenbüschels nach hinten in die
Zwinge erstrecken.
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Vor allem bei Ausbildung der Zwinge gemäss dem vorstehend erläuterten
Erfindungsvorschlag besteht die Möglichkeit, das Borstenbüschel relativ weit hinten
in die Zwinge einzukleben, so dass ein verhältnismässig langer Teil nicht miteinander
verklebter
Borsten sich in der Zwinge befindet. In diesem Falle
besteht die Möglichkeit, die Zwinge nach Abnutzung des Borstenbüschels infolge entsprechend
langen Gebrauches zu kürzen. Dies wird erfindungsgemäß in besonders einfacher Weise
dadurch ermöglicht, daß die Zwinge an ihrem vorderen Ende wenigstens einen entlangeeiner
Sollbruchlinie abtrennbaren Ringabschnitt trägt, wobei der wenigstens eine abtrennbare
Ringabschnitt vorzugsweise den verjüngten Abschnitt der Innenwand zumindest teilweise
bildet und gegebenenfalls innenseitig mindestens ein Stück der Längsrippen trägt.
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Aufgrund der Gestaltung der Zwinge nach der Erfindung ist auch nach
dem Abtrennen des Ringabschnittes noch eine normalen Bedürfnissen entsprechende
Fassung der Borsten und ein ausreichender Schluß des Borstenbüschels gewährleistet.
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Besonders günstig ist es in diesem Fall, wenn die Zwinge aus Kunststoff
geformt ist und die Sollbruchlinie (n) von einer umlaufenden Reihe von Stellen starr
verminderten Wandstärke bzw. von Dtlrchbrechungen gebildet ist (sind), welche über
Stege mit gegenüber der Wandstärke der Zwinge verminderter Dicke verbunden sind.
Bei einer derartigen Ausbildung läßt sich der Ringabschnitt bzw. lassen sich die
Ringabschnitte in einfacher cise von der Zwinge lösen, indem sie lediglich abgerissen
werden, wobei das Lösen durch Einschneiden mittels eines Messers noch erleichtert
werden kann.
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Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, daß die Zwinge einen
elliptischen Querschnitt mit einem Achsenverhältnis von etwa zwei aufweist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeipiels anhand
der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 teilweise im Schnitt, teilweise
in Seitenansicht eine aus Kunststoff bestehende Zwinge gemäß der Erfindung; Fig.
2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III
in Fig. 1 durch die Zwinge.
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Die in der Zeichnung dargestellte, von einer Hülse 1 gebildete Zwinge
ist einstückig aus Kunststoff geformt. Sie weist in geringem Abstand von ihrer Hinterkante
2 eine innere Umfangsnut 3 auf, mittels derer sie auf das vordere Ende eines entsprechenden
Pinselstiels aufgesprengt werden kann.
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Etwa in ihrer Mitte sind zwei weitere innenseitige Umfangsnuten 4
vorgesehen, die zur Verklebung des Borstenbüschels in der Zwinge 1 dienen.
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Die Zwinge bildende Hülse 1 umfaßt im wesentlichen zwei Teile, nämlich
den hinteren Abschnitt 5 und einen vorderen Ringabschnitt 6. Die Abschnitte 5 und
6 sind durch eine Sollbruchlinie 7 getrennt, welche von einer Reihe von Durchbrechungen
bzw. stark verdünnten Stellen 8 gebildet ist, die in einem verjüngten Umfanqsbereich
9 der Hülse 1 vorgesehen sind.
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Durch den verjüngten Umfangsbereich 9 werden zwischen den Durchbrechungen
bzw. verdünnten Stellen 8 Stege 10 gebildet, deren Dicke erheblich geringer ist
als die normale Wandstärke der Hülse 1.
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Aus der Zeichnung (Fig. 1) ist weiterhin ersichtlich, daß sich die
Innenwand 11 der Zwinge 1 ausgehend von der Linie 12 nach vorne gleichmäßig verjüngt,
wobei in den verjüngten Abschnitt (vor der Linie 12) die Innenwand 11' mit der Längsachse
13 der Zwinge 1 einen Wirilcel von 2 bis 100, beim gezeigten Ausführungsbeispiel
einen Winkel von 3 bis 50 einschließt.
Die Länge des verjüngten
Abschnittes zwischen der Linie 12 und der Vorderkante 14 der Zwinge 1 entspricht
wenigstens einem Zehntel, vorzugsweise jedoch wenigstens einem Fünftel der Länge
des freien, über die Vorderkante der Zwinge vorstehenden Borstenendes, wobei in
der Zeichnung das Borstenbüschel nicht dargestellt ist. Bei einer Länge des Borstenbüschels
von etwa 40 bis 45 mm kann sich die Verjüngung zwischen der Linie 12 und der Vorderkante
14 über etwa 12 mm erstrecken.
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Eine weitere Besonderheit der gezeigten Zwinge ist darin zu sehen,
daß sie in dem vorderen Ringabschnitt 6 über die Innenwand 11' vorstehende Längsrippen
15 trägt, die etwa parallel zueinander und parallel zur Längsachse 13 der Zwinge
verlaufen.
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Diese Längsrippen 15 haben die Aufgabe, eine seitliche Verschiebung
der äußeren Borsten des in die Zwinge 1 eingeklebten Borstenbüschels entlang der
Innenwand 11' und damit der im allgemeinen relativ scharfen Vorderkante 14 der Zwinge
1 zu verhindern, um so zu gewährleisten, daß die äußeren Borsten nicht infolge ihrer
Reibung an der scharfen Vorderkante 14 zu stark beansprucht werden und somit eine
vorzeitige Abnützung eintritt.
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Aus der Zeichnung ist deutlich ersichtlich, daß die Breite a der Längsrippen
15 etwa gleich dem gegenseitigen Abstand b der Längsrippen ist, wobei sowohl die
Breite a der Längsrippen als auch ihr gegenseitiger Abstand b.günstigerweise etwa
0,5 mm beträgt. In der Praxis kann beispielsweise eine Ausbildung vorgesehen sein,
bei welcher die Breite der Rippen 0,6 mm, ihr Abstand voneinander etwa 0,5 mm beträgt.
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Eine ausreichende Führung der äußeren Borsten des Borstenbüschels
wird bereits dann erreicht, wenn das Maß c, um das die Längsrippen 15 über die Innenwand
11 der Zwinge 1 vorstehen,
lediglich 0,2 mm beträgt, wobei natürlich
eine sicherere Führung bei etwas größeren Maßen gewährleistet ist.
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Aus den Fig. 1 und 2 ist schließlich noch ersichtlich, daß die Längsrippen
15 sowohl entlang ihrer Längsseiten 16 (Fig. 2) als auch an ihren vorderen Enden
17 und hinteren Enden 18 abgerundet sind, so daß auch die Rippen 15 selbst keine
nachteiligen Wirkungen auf die Borsten des Borstenbüschels ausüben können.
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Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, daß die Zwinge 1 bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel eine besondere, bisher unübliche Querschnittsform
besitzt. Die Zwinge 1 hat nämlich, wie Fig. 3 deutlich zeigt, einen elliptischen
Querschnitt, wobei die längere Achse 19 etwa zweimal so lang ist wie die kürzere
Achse 20, d.h. der Querschnitt stellt eine Ellipse mit einem Achsenverhältnis von
zwei dar.
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Bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um eine einstückige aus Kunststoff gespritzte Zwinge.
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Dabei besteht die Möglichkeit, nach einer gewissen Abnutzung der Borsten
des Büschels, d.h. nach entsprechender Verkürzung der Borsten, den vorderen Ringabschnitt
6 von dem hinteren Teil 5 der Zwinge 1 zu lösen, indem der Ringabschnitt 6 einfach
entlang der Sollbruchlinie 7 abgerissen wird, wobei gegebenenfalls ein Messer zuhilfe
genommen werden könnte.
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Auch wenn der Ringabschnitt 6 abgerissen ist, ist aber noch zumindest
in gewissem Umfange dafür gesorgt, daß das Borstenbüschel einen guten Schluß besitzt,
da ja ein Teilbereich 21 (zwischen den Durchbrüchen 8 und der Linie 12) der verjüngten
Innenwand 11' zum hinteren Teil 5 der Hülse bzw. Zwinge 1 gehört.
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Aus Fig. 1 ist noch ersichtlich, daß der hintere Abschnitt 5 der Hülse
1 in ihrem vorderen Teil sowie der vordere Ringabschnitt
6 jeweils
außenseitig mit einer schuppenartigen Prägung 22 versehen sind. Diese schuppenartige
Prägung 22 ist vorgesehen, um in dem Fall, daß der Pinsel mit den Borsten nach oben
gehalten wird, ein Zurücklaufen von Farbe über die Zwinge 1 hinaus zum Stiel zu
verhindern. Die Schuppen 22 sind derart gestaltet, daß Tropfen im allgemeinen im
Bereich der Schuppen 22 hängen bleiben.
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Vorstehend wurde eine einstückige aus Kunststoff hergestellte, im
Querschnitt ovale Zwinge beschrieben. Selbstverständlich kann die Zwinge jedoch
auch in anderer Weise ausgeführt sein.
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Insbesondere wäre ohne weiteres auch eine Herstellung der Zwinge aus
Kunststoff möglich. Weiter könnte die Zwinge nicht nur einen trennbaren Abschnitt
6 sondern mehrere derartige Abschnitte umfassen. Schließlich ist der Querschnitt
der Zwinge selbstverständlich beliebig wählbar. Vor allem könnte die Zwinge natürlich
auch rund oder flach ausgebildet sein.
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L e e r s e i t e