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"Einrichtung und Anordnung für den Austrag
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und die Löschung von fallweise mit Glas-und/oder Metallteilen oder
anderen anorganischen Stoffen versetzten Rückständen der Abfallpyrolyse"
Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung und Anordnung für den Austrag und die Löschung
von fallweise mit Glas-und/oder Metallteilen oder anderen anorganischen Stoffen
versetzten Rückständen der Abfallpyrolyse aus einer Einzel- oder Batterieretorte,
wobei deren Austragsseite jeweils durch eine Zellenradschleuse beherrscht ist, einschließlich
der Ausbildung der Gassperre und der erforderlichen Transportmittel.
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Einrichtungen und Anordnungen dieser Art sind aus der Abfallpyrolyse
zwar nicht druckschriftlich bekannt, da die Entwicklungen der Abfallpyrolyse erst
mit dem Anwachsen des Problemes der Abfallbeseitigung echte Realistik gewonnen hat.
Basis aller Entwicklungen dieser Art sind die bekannten Verfahren der Koksaufbereitung.
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Sofern bei den hierbei verwendeten Entgasungs- oder Vergasungsanlagen
nicht einer diskontinuierlichen Arbeitsweise der Vorzug gegeben wird, ist es üblich,
die festen Wert- oder Reststoffe des Durchsatzmaterials über eine Zellenradschleuse,
einen Laschenkettenförderer und einen oszillierend arbeitenden Schubtisch oder dgl.
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aus der Retorte auszutragen, wobei diese Einrichtungen in oder unter
einem am unteren Retortenende angebrachten AuEtragschacht angeordnet sind, der seinerseits
in ein Wasserbad, das sogenannte Löschbad, eintaucht. In dem Löschbad wird der heiße
Koks, bzw die festen Reststoffe, abgelöscht, wobei sich gleichzeitig - je nach Eintauchtiefe
- eine wirksame Sperre gegenüber dem Gasdruck bildet. Ein im Löschtrog befindliches
Fördermittel, z.ß. ein Kratkettenförderer, kann die absinkenden Stoffe in Richtung
eines Austrags- bzw. einer Absaugung abtransportieren.
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Dieses Verfahren hat u.a. folgende Nachteile: 1. Der Löschtrog mit
Kratzkettenförderer reicht über die ganze Retortenbreite, d.h.über die Längserstreckung
der Zellenradschleuse. Bei den meist verwendeten Retortenbatterien verläuft der
Löschtrog rechtwinklig zu den Achsen der Zellenradschleusen in Richtung der Retortenreihe.
Durch den vollständigen Unterbau der Retorten wird die Reparatur an den einzelnen
Austragsschächten erschwert, so daß solche Reparaturen im allgemeinen nicht ohne
Stillsetzung der im Trog befindlichen Fördereinrichtung bzw. nicht ohne Entfernung
des Löschtroges möglich sind.
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Dies bedeutet praktisch die Stillsetzung eines ganzen Retortenblocks
mit allen Konsequenzen, wie Kapazitätsausfall usw., vor allem aber für das Wiederanfahren,
da die Keramikmassen zur Vermeidung von Rissen nur sehr langsam aufgeheizt werden
dürfen.
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2. Leichte Koksbestandteile, z.B. aus der Abfallpyrolyse, können nicht
in den Löschtrog absinken, sondern sie schwimmen im Austragschacht auf und können
hierbei die Austragvorrichtung blockieren.
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3. Aus dem Löschtrog können Dämpfe direkt in den Füllschacht aufsteigen,
hier zu einer Kompaktierung der festen Rückstände und damit zur Blockierung des
Austrages führen. Dieses Aufsteigen von Dampf kann insbesondere auch beim erstmaligen
Anfahren - einschließlich der Trocknungsphase der Retorten - zu Schwierigkeiten
führen.
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4. Alle festen Rückstände fallen normalerweise gemeinsam am Endpunkt
des Austragförderers an. Will man z.B. bei Füllkoks die als Aktivkohle oder Brennstoff
verwertbaren Schwimmstoffe separiert haben, ist ein weiterer Aufbereitungsgangt
z.B. eine Aufstromsortierung, erforderlich.
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5. Der Löschtrog hat infolge seiner durch die Retortentiefe bestimmten
Breite ( Breite iæ Retortentiefe) sehr große Wassermassen aufzunehmen und der Kratzkettenförderer
wird entsprechend breit. Diese Fakten sind für die Konstruktion und die Wartung
problematisch. Die Baulänge eines solchen Troges ist deshalb begrenzt, d.h.
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man wird immer bei einer größeren Retortenzahl mehrere Tröge hintereinander
aufstellen müssen und ist dann gezwungen, die Retortenbatterie blockweise in Abschnitte
mit etwa je sechs Retorten zu unterteilen, da für die seitliche Abförderung der
von den Kratzkettenförderern ausgetragenen Feststoffe ebenfalls relativ viel Platz
benötigt wird.
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Die beschriebene Retortenkonstruktion ist deshalb in Verbindung mit
den zusätzlich erforderlichen Förderen und der notwendig werdenden Vielzahl von
Austrag- und Löschtrögen sehr kostenaufwendig.
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Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, eine Einrichtung und Anordnung
nach der eingangs gegebenen Klassifizierung zu nennen, die durch Ausbildung und
Anordnung des Austrages und des Löschtroges Reparatur und Wartung einzelner Retorten
bzw. deren Austragschäche zuläßt, ohne daß der Betrieb der übrigen Anlage stillgelegt
werden muß.
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Des weiteren müssen der Abtransport der Schwimmstoffe kontinuierlich
und gtörungsfrei möglich und der direkte Auf stieg von Dämpfen in den Füllschacht
unterbindbar sein. Der Inhalt des Löschtroges ist aus konstruktiven Gründen weitgehend
zu reduzieren.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß der Austragschacht
jeder einzelnen Retorte in einer Mulde endet und in dieser ein seitlich austragendes,
kontinuierlich arbeitendes, angetriebenes Fördermittel angeordnet ist, daß die Länge
der Mulde so abgestimmt ist, daß diese austragseitig das lichte Tiefenmaß der jeweiligen
Retorte zumindest um das Tiefenmaß eines hier ansetzenden abschieberbaren Übergabeschachtes
überschreitet, daß der Übergabeschacht in einen um ca. 900 zur Muldenrichtung versetzt
angeordneten, wassergefüllten, gasdichten Löschtrog, dessen Breite etwa dem in Muldenrichtung
weisenden Tiefenmaß des Obergabeschachtes entspricht, abdichtend einmündet, und
daß in dem Löschtrog ein umlaufender Endlosförderer angeordnet ist, durch dessen
Obertrumm die Schwimmstoffe nach der einen Seite und dessen Untertrumm die Sinkstoffe
nach der entgegen gesetzten Seite abziehbar sind.
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Ein so ausgebildeter, durch ein kontinuierlich zu einem Löschtrog
geringer Breite transportierendes Fördermittel ergänzter Austragschacht kann im
Hinblick auf die geringe Breite und abschieberfähige Ausbildung des Übergabeschachtes
ohne Stillsetzung der übrigen Anlage jederzeit gewartet und repariert werden.
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Der Löschtrog ist wesentlich leichter, so daß eine Unterteilung aus
konstruktiven Gründen nicht mehr notwendig ist und alle Retorten in diesen austragen.
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Der räumlich getrennte Austrag von Senk- und Schwimnstoffen an jeweils
nur einer Stelle erleichtert den Betrieb der Anlage.
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Es ist vorgesehen, daß das aus der Mulde austragende kontinuierliche
Fördermittel eine Schnecke ist.
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Die Schnecke ist im Vergleich mit den sonst üblicherweise verwendeten
oszillierenden Schubtischen einfach und leicht austauschbar und darüber hinaus in
Verbindung mit der Mulde und dem einlagernden Material in Richtung zur Zellenradschleuse
abdichtend.
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Der Antrieb der Schnecke erfolgt vorteilhafterweise von der Zellenradschleuse
aus über eine Kettentransmission.
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Für den im Löschtrog vorzusehenden Endlosförderer wird ein Kratzkettenförderer
vorgeschlagen.
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Zur Abdichtung des Löschtroges ist vorgesehen, daß eine obere Abdeckung,
die in den beiden Endbereichen des Löschtroges Jeweils in Eintauchschürzen überführt,
zusammen mit dem Wasserspiegel und der in jeder Retorte vorgesehenen Zellenradschleuse
den Gasraum begrenzen.
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Diesem Raum sind Gasabsaugleitungen anschließbar.
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Des weiteren ist vorgesehen, daß der als Endlosförderer wirksame Kratzförderer
in dem Endbereich zunächst nach unten - in Richtung des Trogbodens - unter die Eintauchschürze
fallend und dann von den Umlenkrollen zur Endumlenkstelle steigend angeordnet ist,
wobei der Boden der Tragkonstruktion des Endlosförderers im ansteigenden Bereich
mit einem Siebbelag und einem Tropfwassertrichter ausgestattet ist.
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Die Erfindung wird durch-die beigefügte Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführung dargestellt.
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Es zeigt Figur 1 den Aufriß einer Abfallpyrolyseanlage; Figur 2 den
Schnitt A - B durch Figur 1.
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Der Aufriß zeigt eine aus 18 in Reihe angeordneten Retorten 1 gebildete
Retortenbatterie, wobei die Retorten einen rechteckigen Kammerquerschnitt aufweisen.
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Unterhalb einer jeden Retorte 1 befindet sich ein Austragschacht 2
mit einer stufenlos regelbar antreibbaren Zellenradschleuse 3.
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Der Austragschacht 2 eiidet unten in einer Mulde 4, in der eine Förderschnecke
5 die von der Zellenradschleuse 3 ausgetragenen festen Rückstände seitlich über
einen Obergabe schacht 6 in den Löschtrog 7 mit dem Kratzkettenförderer 8 abfördert.
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Die Förderschnecke 5 wird über Kettentrieb 18 von der Zellenradschleuse
3 aus angetrieben. Der Löschtrog 7 ist ganz mit Wasser gefüllt, das zum Ablöschen
des Kokses und, in Verbindung mit der weiter beschriebenen Ausbildung, als Gas sperre
dient. Zu dem letztgenannten Zweck sindzwischen den Anschlüssen der Übergabe schächte
6 gasdichte Abdeckungen 13 sowie beidseitig, -d.h. im jeweiligen Endbereich des
Troges, die Eintauchschürzen 11 und 12 vorgesehen. Am linken Ende des Löschtroges
7 taucht die Schürze 11 (ca.350 mm tief) in das Wasser ein, während am Abwurf ende
die Sperre durch die Schürze 12 gewährleistet ist; hier wird der obere Fördertrumm
9 unter der Schürze 12 um Umlenkrollen 14 durch das Wasserbad gezogen. Die einzelnen,
in den Mulden 4 angeordneten Förderschnecke°n sind gasdicht getagert.
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Des weiteren ist jede Mulde 4 gegenüber dem Löschtrog 7 gasdicht abschieberbar,
wobei - wie erwähnt - die Abschieberung im Übergabeschacht 6 erfolgt. Dadurch ist
es möglich, an den einzelnen Austragschächten 2 oder deren Einrichtungen Reparaturen
ohne Beeinträchtigung des Durchsatzes in den benachbarten Retorten 1 durchzuführen.
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Da der Löschtrog 7 schmal und die Geschwindigkeit seines Kratzkettenförderers
8 relativ gering gehalten werden kann, genügt ein Löschtrog 7 bzw. ein Kratzförderer
8 für eine große Anzahl von Retorten 1, d.h. es ist keine Unterteilung in Abschnitte
quer zur Längsrichtung notwendig.
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Zusätzliche Gurtförderer für den Kokstransport in dem Retortenbereich
sind nicht erforderlich, zumal das Abwurfende so hoch gezogen werden kann, daß eine
Direktübergabe in Stahlmulden oder auf Bänder möglich ist.
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Der Boden 16 des ansteigenden Kratzkettenförderers 8 zwischen den
Umlenkrollen 14 und der Endumlenkstelle 15 ist im wesentlichen Teil seiner Fläche
mit Siebbelag und Tropfwassertrichter ausgestattet, wodurch eine Vorentwässerung
des Kokses erreicht wird.
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Das Obertrumm 9 des KratSettenförderers 8 nimmt alles Schwimmstoffe,
z.B. bei der Müllpyrolyse, mit in die entgegen gesetzte Richtung, führt diese unter
der Schürze 12 hindurch und läßt sie dahiner an die Oberfläche des Bades aufsteigen,
von der aus sie abgezogen werden.
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Hierdurch erübrigt sich eine gesonderte Dichtesortierung, beispielsweise
mit der Trenndichte 1.
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Das Untertrumm 10 fördert die Sinkstoffe in entgegengesetzter Richtung
in den Bereich der Schürze 11, aus dem sie abgezogen werden.
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Das Gas wird über die Absaugeleitung 19 abgezogen.
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