DE2816703C2

DE2816703C2 - Drucktuch

Info

Publication number: DE2816703C2
Application number: DE2816703A
Authority: DE
Inventors: Günter 3410 Northeim Spöring
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1978-04-18
Filing date: 1978-04-18
Publication date: 1982-07-22
Also published as: DE2816703A1; GB2024104B; JPS54140603A; GB2024104A

Description

Die Erfindung betrifft ein Drucktuch, insbesondere jedoch ein Offsetdrucktuch, mit einer aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen bestehenden, die Oberfläche des Drucktuches bildenden Deckschicht und einer darunter befindlichen, elastisch nachgiebigen, vorzugsweise mikroporösen Schicht aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen, wobei zwischen der Deckschicht und der elastisch nachgiebigen Schicht Festigkeitsträger angeordnet sind.

Bei den bekannten Drucktüchern dieser Art ist im Regelfall noch eine weitere Schicht mit Festigkeitsträgern, die ebenso wie die vorgenannte Festigkeitsträgerschicht vorzugsweise aus Textil besteht, vorgesehen, die zur haftenden Befestigung der elastisch nachgiebigen vorerwähnten Schicht dient. Diese der Deckschicht gegenüberliegende Schicht hat im allgemeinen die Aufgabe, die Kräfte aufzunehmen, die erforderlich sind, ^ω um das Drucktuch auf seinem zugehörigen Zylinder zu befestigen. Es dient also zur Aufnahme der Spannkräfte.

Die vorerwähnte, oberhalb der mirkoporösen bzw. elastisch nachgiebigen Schicht befindliche Schicht aus den Festigkeitsträgern hat hingegen bei den bekannten Drucktüchern vorwiegend die Aufgabe, als Schubstabilisationsträger zu dienen, worunter die Fähigkeit verstanden wird, örtlich einwirkende Kräfte zu verteilen und aufzunehmen in Schubrichtung des Drucktuches, also eine Verfestigung herbeizuführen.

Bei den bekannten Drucktüchern dieser An übt somit die unterhalb der Oberfläche des Drucktuches befindliche Festigkeitsträgerschicht nur einen geringen Einfluß auf die darunter befindliche elastisch nachgiebige, meist mikroporöse Schicht aus. Wird das Drucktuch belastet und zwar durch Kräfte, die etwa senkrecht zum Drucktuch verlaufen, so erfolgt über die oben gelegene Festigkeitsträgerschicht eine entsprechende Verformung der darunter befindlichen nachgiebigen Schicht, die ihrerseits aufgrund des flachen Verlaufs ihrer Kennlinien nur vergleichsweise geringe Rückstellkräfte aufbringt Diese Rückstellkräfte sind deshalb sehr gering, weil die Federkennlinie zunächst sehr flach ansteigt, um jedoch dann einen progressiven, steiler werdenden Verlauf zu nehmen. Es wird zwar dadurch eine weiche Einfederung möglich, infolge der geringen Rückstellkraft ergeben sich jedoch nur langsame und nicht vollständige Dickenerholungen. Dies führt zu unerwünschten Nacharbeiten durch Unterlegen und zürn Ausfall des Drucktuches beim Durchlauf eines dickeren »Knautschers«. Die nicht schnell genug und sich nicht vollständig erholenden Abschnitte des Drucktuches sind infolge fehlender Pressung nicht mehr in der Lage, voll auszudrucken.

Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Drucktücher so auszubilden, daß beim Durchlauf dicker Bogenabschnitte (Knautscher) durch gesteigerte Rückstellkräfte bei vergleichsweise Weinen Federwegen unmittelbar eine Erholung eintritt um so eine zum Ausdrucken erforderliche Pressung an diesen Fehlstellen herbeizuführen.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die oberhalb der elastisch nachgiebigen Schicht befindlichen Festigkeitsträger derart bemessen und/oder angeordnet, daß mit ihnen die elastisch nachgiebige Schicht mit einer spezifischen Pressung von 5 bis 50, vorzugsweise 12 bis 38, insbesondere aber eine spezifische Pressung von 20 bis 30 N/cm² elastisch vorspannbar ist.

Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, die oberhalb der nachgiebigen Schicht befindlichen Festigkeitsträger nicht nur als Schubstabilisatoren, sondern gleichzeitig als Vorspannelemente in der Weise zu verwenden, daß die elastische Schicht ohne zusätzliche Einwirkungen von außen bereits unter einer gewissen Vorspannung steht. Diese vorstehend angeführte Vorspannung hat zur Folge, daß ein anderer günstigerer Arbeitspunkt in bezug auf die Federkennung entsteht und sich dadurch — der Vorspannkraft entsprechend — vergleichsweise große Rückstellkräfte ergeben. Diese Rückstellkräfte führen zu einer schnellen, fast vollständigen Erholung nach dem Durchlauf eines sogenannten Knautschers.

Diese Wirkung wird noch durch die zum Erzeugen der Vorspannung erforderliche Eigenspannung in den Festigkeitsträgern oberhalb eier elastischen Schicht unterstützt. Auch die dabei vorzugsweise gespannten Schußfäden des Festigkeitsträgers tragen dazu bei, die Erholung des Drucktuches wesentlich zu beschleunigen.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausfuhrungsbeispiel dargestellt ist.

Die Abbildung zeigt einen Querschnitt durch ein auf einen Druckzylinder aufgezogenes Offsetdrucktuch, und zwar nur einen Umfangsabschnitt dieses Drucktuches.

Aus Gründen der besseren Darstellung ist das Drucktuch im Hinblick auf seine Wandstärke wesentlich größer und stärker dargestellt worden; beliebige, an sich bekannte Mittel können im übrigen dazu verwendet werden, das Drucktuch an seinen Enden festzuhalten bzw, dort mit dem Druckzylinder zu verbinden.

Das Drucktuch nach der bevorzugten Ausführungsform hat im wesentlichen vier Schichten, und zwar die Schichten 1 bis 4, die festheftend auf dem Wege der Vulkanisation oder dergl. miteinander verbunden sind. Die am Druckvorgang beteiligte, außen befindliche Deckschicht 1 besteht vorzugsweise aus elastischen Polymeren, wie Nitrii, Butyl, EPDM, Polysulfid, NBR, Polyurethan oder Chloroprene bzw. Verschnitten dieser genannten Elastomeren in ein- oder mehrschichtiger Ausführung in einem Dickenbereich von 0,15 bis 0,6 mm und einem Härtebereich von 40 bis 70 Shore A. Unterhalb der Deckschicht 1 befinden sich eine, vorzugsweise aber zwei Lagen 2 aus Vollgewebe mit Schuß und Kette, hergestellt aus Baumwolle, Zellwolle oder synthetischen Werkstoffen. Diese Lagen haben vergleichsweise hohe Festigkeitswerte von 2400 bis 4000 N/5 cm nach DIN. Die Dehnung&werte sind ebenfalls vergleichsweise gering, und zwar betragen sie 0,2 bis 1,3% Restdehnung im Spannbereich des Drucktuches (zwischen 500 und JOOO N/5 cm Breite). Diese geringe Restdehnung kann durch den Einsatz von dehnungsarmen Materialien oder aber durch Vorbehandlung, z. B. Verstreckungen und Fixierungen der gestreckten Gewebelagen erreicht werden. Es schließt sich an die gummierten Lagen 2 eine kompressible, elastisch nachgiebige Schicht 1 aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen an, für die die Materialien verwendet werden können, die zur Deckschicht 1 genannt sind. Die Schicht 3 ist eine mikrozellige Elastomerschicht mit einer Wandstärke von 0,2 bis 0,6 mm und einer mittleren Rückstellkraft von 20 bis 80 N/cm³ bei je Vio mm Eindrückung.

Die Schicht 3 ist festhaltend auf einer gegebenenfalls mehreren Gewebelagen 4 angeordnet, die höhere Dehnungswerte im Vergleich zu den Lagen 2 aufweisen. Diese Dehnungswerte können 5 bis 20% betragen. Eine tragende Funktion kommt der Gewebelage 4 nicht zu. Sie hat im wesentlichen nur die Aufgabe, die Schicht 3 abzudecken und als Auflager auf dem Druckzylinder zu dienen.

Die vergleichsweise dehnungsarmen Lagen 2 werden durch nicht näher dargestellte Befestigungsmittel im Sinne der Pfeile 5 gespannt, wobei die elastische Schicht 3 radial zusammengedrückt wir", und hierbei eine Vorspannung von 20 bis 30 N/cm² erhalten so!!.

Diese Vorspannung läßt naui wie vor eine elastische Federung bei radialen Kräften entstehen. Die Rückstellkräfte sind jedoch unter der erwähnten Vorspannung so groß, daß beim Auftreffen von Knautschern und anderen Unebenheiten eine unmittelbare Rückstellung eintritt, die Druckqualität also nicht gefährdet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Drucktuch, insbesondere Offsetdrucktuch, mit einer aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen bestehenden, die Oberfläche des Drucktuches bildenden Deckschicht und einer darunter befindlichen, elastisch nachgiebigen, vorzugsweise mikroporösen Schicht aus Gummi oder gummiähnlichen Stoffen, wobei zwischen der Deckschicht und der elastisch nachgiebigen Schicht Festigkeitsträger ι ο angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Festigkeitsträger (Lagen 2) die elastisch nachgiebige Schicht (3) mit einer spezifischen Pressung von 5 bis 50 N/cm² elastisch vorspannbar ist ^1S

2. Drucktuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung 12 bis 38 N/cm² beträgt

3. Drucktuch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung 20 bis 30 N/cm² beträgt

4. Druckluch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Festigkeitsträger (Lagen 2) im Spannbereich des Drucktuches (zwischen 500 und 1000 N/5 cm Breite) eine Restdehnung von 0,2 bis 13% aufweisen.

5. Drucktuch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die Festigkeitsträger (Lagen 2) zusammen Festigkeitswerte von 2400 bis 4000 N/5 cm nach DIN aufweisen.

6. Drucktuch nach den voraufgehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Druckzylinder zugekehrten, als Aufhger für die elastische Schicht (3) dienende Gewebelage oder Lagen (4) im Vergleich zu den Festigkcitstr*gern (Lagen 2) eine wesentlich größere elastische Dehnung aufweisen.

7. Drucktuch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß der Dehnungswert der Gewebelagen (4) 5 bis 20% beträgt

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