DE2812677A1 - Verfahren zum bespruehen der verdichtungswerkzeuge von maschinen zur herstellung von formlingen - Google Patents

Verfahren zum bespruehen der verdichtungswerkzeuge von maschinen zur herstellung von formlingen

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Description

  • Verfahren zum Besprühen der.Verdichtungswerkzeuge von Maschinen
  • zur Herstellung von Formlingen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Besprühen der Verdichtungswerkzeuge, beispielsweise bestehend aus Ober- und Unterstempel und Matrize, von Maschinen zur Herstellung von Formlingen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß gelöste, geschmolzene t oder suspendierte Schmiermittel mittels eines intermittierend und kurzzeitig sprühenden DUsensystems, in der Regel vor jedem Verdichtungsvorgang, gezielt auf die Werkzeugoberflächen aufgebracht werden.
  • Beispielsweise beim Tablettieren ist es üblich, dem zu tablettierenden Gemisch (Haufwerk) neben anderen Hilfs- und Trägerstoffen auch sog. Schmiermittel (auch Gleit- oder Trennmittel genannt) zuzufügen, sowie gegebenenfalls die Mischung hiermit zu besprühen. Diese haben generell den Zweck, die Reibung der sich auf und ab bewegenden Stempel in der Matrizenbohrung und zum anderen die Gleitreibung zwischen Tablettensteg und Matrizenwand zu vermindern, außerdem müssen sie eine Trenn- oder Antiadhäsionswirkung erzeugen, damit sich die Preßlinge einwandfrei von den Formwerkzeugen lösen.
  • Durch das Untermischen oder Aufsprühen der Schmiermittel treten eine Reihe hinlänglich bekannter Nachteile auf. Die eintretende Lipophilisierung (wasserabstossende Wirkung) der Oberflächen der einzelnen Teilchen bedingt bei der Tablettenherstellung in der Regel neben einer schlechteren Verpreßbarkeit eine Erhöhung des Zerfalls der Formlinge. Resultierende niedrige Bruchfestigkeiten der Formlinge müssen durch den erhöhten Einsatz teurer Bindemittel wieder aufgebessert werden. Bei Wirkstoff-Preßlingen muß durch die Lipophilisierung der Oberflächen und durch den erhöhten Einsatz von Bindemitteln mit einer Reduzierung der Bioverfügbarkeit gerechnet werden. Da die negativen Auswirkungen der Schmiermittel außerordentlich von den Herstellbedingungen (Ansatzgröße, Art des Granuliergerätes, Mischertyp usw.) abhängig sind, müssen bei Einsatz dieser Stoffe auch die negativen Auswirkungen auf die Bioäquivalenz einzelner Fertigungschargen in Betracht gezogen werden. Schließlich beeinflußt bei einer Reihe von Wirkstoffen die Untermischung der Schmiermittel (z.B. von Magnesiumstearat) die Wirkstoff-Stabilität negativ, hinzu kommt, daß die Schmiermittel bei bestimmten Anwendungen die Ursache für den schlechten Geschmack der Preßlinge abgeben.
  • Man hat daher bereits versucht, auf das Zumischen von Schmiermitteln ganz zu verzichten und statt dessen die (durch die Matrizenbohrung sowie die aktiven Teile des Ober- und Unterstempels) gebildete Preßform bzw. Preßkammer, in welcher die Tablette bzw. der Formling gepreßt wird, mit Schmiermitteln auszukleiden. Hierbei ist insbesondere für die Herstellung sog. Brausetabletten, bei denen es auf schnelle Zerfallbarkeit und klares Lösen ankommt, ein Verfahren entwickelt worden, bei welchem nach jedem Preßvorgang das Preßwerkzeug durch Verpressen eines sog. 11Schmiergranulates11 (Leergranulat) beschichtet wird (s. DT-OS 24 40 383). Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil eines höheren Zeitaufwands wegen der Notwendigkeit, das Schmiergranulat herzustellen sowie einer erheblichen Kapazitätsminderung der Tablettiermaschine. Außerdem eignet sich dieses Verfahren ausschließlich für doppelseitig arbeitende Tablettenpressen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man eine gleichmäßige Besprühung der Preßwerkzeuge ohne die genannten Nachteile erreichen kann, wenn man das gelöste, geschmolzene oder suspendierte Schmiermittel vor dem Preßvorgang jeweils mittels eines intermittierend und kurzzeitig sprühenden Düsensystems auf die Oberflächen der Preßwerkzeuge gezielt aufbringt. Auf diese Weise werden lediglich die am Preßvorgang beteiligten Oberflächen des Preßwerkzeuges, nicht aber die am Preßvorgang nicht beteiligten Teile desselben benetzt. Bei einem ungerichteten Aufbringen des Schmiermittels, beispielsweise bei einem einfachen Aufnebeln oder Aufsublimieren desselben, entsteht eine starke Verschmutzung der Maschine und des zu verpressenden Granulats.
  • Das Verfahren ist anwendbar für alle Maschinen, die Massen unterschiedlicher Zusammensetzung zu Formlingen verdichten, beispielsweise im pharmazeutischen Bereich für die Herstellung von Kapseln oder Tabletten, im Lebensmittelbereich für die Herstellung von Komprimaten oder für die Herstellung von Formlingen aus keramischen Massen oder von Katalysatormassen. Für sogenannte Schnellläufer mit einem Ausstoß von 250000 Preßlingen pro Stunde (bei einer Preßstelle, Einfachwerkzeug) ist das Verfahren gut geeignet.
  • Das Aufbringen des Schmiermittels erfolgt durch einen gerichteten Sprühstrahl. Der gerichtete Sprühstrahl kommt vorzugsweise aus Flüssigkeitsdruckdüsen (Einstoffdüse)' bei denen das unter Druck stehende Schmiermittel ohne weitere Hilfsmittel zerstäubt wird, oder aus Zweistoffdüsen, welche das Schmiermittel mit Hilfe von Preßluft, Dampf oder Gas als Treibmedium zerstäuben. Die Zerstäubung kann auch mit Hilfe eines kleinen Ultraschallschwingers, dem das flüssige Schmiermittel zugeführt wird, erreicht werden.
  • Das intermittierende Sprühen läßt sich zum Beispiel durch, den DUsen vorgeschaltete, mechanisch, elektromagnetisch, pneumatisch oder hydraulisch arbeitende Ventile erzielen, wobei diese Ventile entweder die dosierte oder nicht dosierte Vorgabe des Schmiermittels oder die dosierte oder nicht dosierte Zufuhr des das Versprühen besorgenden Vehikels (z.B. Luft) regeln.
  • Das intermittierende Besprühen kann auch dadurch erreicht werden, daß ein kontinuierlicher Sprühstrahl durch eine von einem Synchronmotor angetriebene Lochscheibe in einzelne Sprühstöße geteilt wird.
  • Schließlich werden Sprühstöße in sehr kurzen Zeitabständen realidosiert, indem man kontinuierlich ein Schmiermittel einem intermittierend arbeitenden Ultraschallschwinger zuführt.
  • Bevorzugte Ausführungsformen bedienen sich beispielsweise: a) eines mechanisch oder elektromagnetisch betriebenen Ventils, das den Luftstrom dosiert und unterbricht, wobei das Schmiermittel permanent zur Verfügung steht, beispielsweise in einem Zerstäuberrohr oder in einer Zweistoffdüse, die von dem Luftstrahl durchflossen wird; oder b) eines hydraulisch, elektromagnetisch oder mechanisch intermittierend arbeitenden Ventils (z.B. Diesel-Einspritzventil mit Düse) in Verbindung mit speziellen Düsen (Prinzip Einstoffdüse), beispielsweise mit Hohlkegeldüsen (hollow cone nozzles) oder Exzenterdüsen (eccentric spray nozzles), oder c) einer kontinuierlichen Versprühung des Schmiermittels nach dem Prinzip der Einstoff- oder Zweistoffdüse, wobei die intermittierende Funktion durch die Benutzung einer synchron arbeitenden Lochscheibe erreicht wird. Synchron bedeutet, daß der Sprühstrahl durch die Lochscheibe dann freigegeben wird, wenn das zu besprühende Preßwerkzeug sich an der dafür vorgesehenen Stelle befindet, oder d) eines intermittierend arbeitenden Ultraschallschwingers, dem dosierte Mengen des Schmiermittels zugeführt werden; die exakte Ausrichtung zur Aufbringung des zerstäubten Schmiermittels kann unter Zuhilfenahme eines gerichteten Luftstrahls oder mittels Leitbleche unterstützt werden, oder e) eines elektromagnetisch betriebenen Ventils, dessen dosierte Luftstöße ein weiteres Ventil (Servoventil) betStigen, das das Schmiermittel dosiert und intermittierend zur Versprühung freigibt (zu empfehlen bei t2Hot-melt"-aggregaten).
  • In der Regel werden bei der Versprühung mit der Zweistoffdüse Luft (z.B. ungetrocknet, getrocknet, gekühlt, erhitzt, befeuchtet), Wasserdampf oder Inertgase verwendet. Die Förderung des Schmiermittels zur DUse kann über eine Vielzahl von Pumpen (beispielsweise Kolben-, Zahnrad- oder Preßluftpumpen) oder über einen Druck behälter erfolgen.
  • Damit beispielsweise Tablettenpressen nicht ohne Schmierung arbeiten, sind in der Regel im Schmiermittel- und Luftstrom Strömungswächter eingesetzt, die notfalls einen Impuls zum Ausschalten der Maschine abgeben.
  • Beispielsweise durch die Anbringung mehrerer Düsen kann auf Tablettenpressen auch mit Mehrfachwerkzeug gefahren werden.
  • Durch die relativ hohe Aufprallgeschwindigkeit können Teile des Schmiermittels verloren gehen bzw. sich an unerwünschten Stellen absetzen. Dies kann aber gewünschtenfalls durch die Anbringung eines oder mehrerer Absaugköpfe unterbunden werden. Eine Kontrollmöglichkeit über die pro Schuß aufgebrachte Menge des Schmiermittels ist z.B. dadurch gegeben, daß man jeweils ein Stück saugfähiges Papier auf den durch Matrizenbohrung und aktiven Teil des Unterstempels gebildeten Becher legt, dieses nacheinander mit 100 bzw.
  • 1000 Schuß des Schmiermittels besprüht, auswiegt und durch 100 bzw. 1000 dividiert.
  • Das Schmiermittel wird in gelöster oder geschmolzener oder suspendierter Form eingesetzt. Es kommen daher insbesondere leicht in diese Form zu bringende Substanzen wie Fettsäuren und ihre Salze, die sog. Metallseifen, beispielsweise Magnesiumstearat, ferner Fettsäureester, insbesondere solche mit Polyolen, wie Glycerin, sowie höhere aliphatische Alkohole, Polyäthylenglykole aber auch Formtrennmittel, wie Paraffin oder Silikonöl, infrage. Als Lösungsmittel hierfür verwendet man zweckmäßig niedere aliphatische Alkohole wie ethanol oder Isopropanol.
  • In manchen Fällen ist der Einsatz geschmolzener Gleitmittel durch ein mit dem Düsensystem verbundenes sogO "Hot-melt"-aggregat empfehlenswert, wobei ein "Hot-melt"-aggregat aus einem oben be restes beschriebenen Sprüsystem jedoch in Verbindung mit einer Heizvorrichtung, die die Schmelze im Vorratsbehälter und in der Zuleitung im geschmolzenen Zustand aufrechterhält, besteht, Man ver wendet vornehmlich niedrig schmelzende sogO "plastische" Gleit mittel wie Glycerinmonostearat (GMS) oder Gemische dieser Substanz mit Glyeerindi- oder tristearat.
  • Das zum Aufbringen des Schmiermittels verwendete Sprühsystem kann grundsätzlich überall vor der Stelle des eigentlichen Preß- bzw.
  • Verdichtungsvorganges installiert werden0 Der gerichtete Sprüh strehl kann grundsätzlich in alle Richtungen des Raumes abgegeben werden Beispielsweise sprüht man von oben in den aus Matrizenbohrang und aktiver Fläche des Unterstempels gebildeten "Becher" sowie von unten auf die aktive Fläche des (angehobenen) Oberstempels einer Tablettenpresse oder bei einer Kapselmaschine ausschließlich in das Füllrohr.
  • Um das Steuersignal für die Auslsösung des intermittierenden und gerichteten Sprühstrahls zu erhalten (um ihn dann zur Verfügung xu haben, wenn das zu besprühende Werkzeug sich an der dafür vor gesehenen Stelle befindet), kann man sich der verschiedensten Methoden bedienen, so können z.B. von bewegen Teilen der Maschine mechanisch oder über Photozellen bzw0 über induktive oder kapazitive Annäherungsschalter oder nach dem Prinzip der Fluidtechnik die notwendigen Steuersignale erhalten werden beispielsweise bei einer Tablettenpresse durch Abgriff am Ober- oder Unterstempel.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat den besonderen Vorteil» daß durch das gezielte, konzentrierte Aufbringen des Schmiermittels an den beanspruchten Teilen des Formwerkzeuges eine Reduzierung des Schmiermittelverbrauches auf 1/10 bis 1/100 der üblichen Menge (ca. 0,5 bis 5% der Gasamtmischung) möglich wird. Es ist bekannt, daß besonders bei eckigen Preßlingen (z.B. viereckig) oder beim Verpressen von Katalysator- oder keramischen Massen mit einem erhöhten Verschleiß an Preßwerkzeugen gerechnet werden muß. Auch hier reduziert die gerichtete Schmiermittelaufbringung an den besonders beanspruchten Teilen des Formwerkzeuges in Verbindung mit einer besonders konstruierten Kurvenbahn für den Unterstempel den Werkzeugverschleiß. Weiterhin bringt das gerichtete Sprühen Vorteile bei Werkzeugen mit komplizierten Gravuren, wo bisher nur durch Erhöhung des Schmiermittelanteiles der Mischung ein Kleben an den Preßwerkzeugen verhindert werden konnte. Betriebliche Störungen, z.B. Kleben an den Preßwerkzeugen durch hohe Luftfeuchte, abweichende Korngrdßenverteilung der Mischung, usw., die früher eine änderung des Schmiermittelanteiles in der Gesamtmischung bedingten, können jetzt sofort z.B. durch eine Erhöhung der Sprühzeit eines Ventils behoben werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat aber den ganz besonderen Vorteil, daß dem zu verdichtenden Material kein Schmiermittel mehr untergemischt werden muß. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, Preßlinge mit höheren Bruchfestigkeiten und geringerem Abrieb herzustellen, teuere, gut verpreßbare Hilfsstoffe einzusparen und damit die Tablettengröße zu minimieren. Besonders im Pharma-Bereich bringt die Verbannung der meist hydrophoben Schmiermittel von der Gesamtoberfläche der Mischung eine Reduzierung der Zerfalls zeiten der Preßlinge, eine raschere Durchfeuchtung des verdichteten Pulverbettes aus Kapseln, eine allgemein raschere Benetzung des Wirkstoffes aus beiden Formen. Diese Punkte schaffen Vorausuetzungen für eine Steigerung der Bioverfügbarkeit bei kritischen Wirkstoffen und für eine Verbesserung der Bioäquivalenz einzelner Fertigungschargen. Durch die Untertassung der Zumischung von Schmiermittel in dem Zu verdichtenden Pulverbett vermeidet man zahlreich bekannte Wirkstoff-Schmiermittel Inkompatibilitäten (insbesondere mit Magnesiumstearat) und vermeidet durch Schmiermittel verursachte Geschmackeprobleme bei Komprimaten.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu be s chränken.
  • Beispiel 1 3,5 kg Ephedrin . HCl, 16,4 kg Milchzucker, 19,4 kg Maisstärke, 1,4 kg kolloidale Kieselsäure und 0,6 kg Polyvinylpyrrolidon werden nach intensiver Durchmischung in der üblichen Weise granuliert, wobei man eine wäßrige Lösung von 1,0 kg löslicher Stärke einsetzt. Das Granulat wird ohne jeden Gleitmittelzusatz in einer üblichen Rundläufermaschine, deren Preßwerkzeuge mittels einer intermittierend arbeitenden Sprühvorrichtung mit einer 5%igen Magnesiumstearatsuspension in Paraffinöl besprüht werden, zu 100 000 Preßlingen à 425 mg verpreßt. Die Suspension wird unter einem Druck von 40 bar einer Einstoffdüse zugeführt, das Ventil wird mechanisch zum exakten Zeitpunkt geöffnet und innerhalb ca.
  • lms geschlossen. Die aufgesprühte Schmiermittelmenge beträgt ca.
  • 0,1 mg. Gegenüber der üblichen Arbeitsweise (Untermischung von 1% Magnesiumstearat) erhöht sich die maximal erreichbare Bruchfestigkeit um 40 %.
  • Der gesamte Geschwindigkeitsbereich der eingesetzten Maschine (Kilian NRD 33 H, 240 000 Tabletten/h) wird beherrscht.
  • Beispiel 2 100 kg Dimethylaminophenyl-dimethylpyrazolon, 100 kg Phenacetin, 30 kg Coffein 40 kg Maisstärke und 45 kg eines Trockenklebstoffs, zB. mikrokristalliner Cellulose, werden ohne vorheriges Granulieren in einer üblichen "Schnellläufer"-Tablettenpresse, verpreßt. Hierbei wird eine 5Xige alkoholische Stearinsäurelösung über zwei Zweistoffdüsen vor jedem Preßvorgang-auf die Formwerkzeuge aufgebracht. Den intermittierenden Luftstrom erzeUgt man über ein elektromagnetisch arbeitendes Luftventil. Er wird mit einem 88 Mikrosekunden dauernden Spannungsimpuls von 125 V betätigt und schließt nach ca. 2ms wieder.
  • Das Schmiermittel gelangt selbstansaugend oder durch Druck unterstützt zur DUse. Die aufgesprühte Menge Stearinsäure beträgt bei einem biplanen 13 mm-Formling ca. 0,06 mg. Die erforderliche Luftmenge liegt bei ca. 2,5 cm3 (4 bar ueberdruck) pro Sprühstoß. Gegenüber der üblichen Arbeitsweise (Untermischung von 1% Stearinsäure) haben bei gleichem Preßdruck die Tabletten eine um 30S höhere Bruchfestigkeit. Der Zerfall in Wasser reduzierte sich von 3 Minuten auf 15 Sekunden; die Abriebfestigkeit ist deutlich verbessert.
  • Beispiel 3 Aus 25 kg eines Wirkstoffes A, 80 kg Milchzucker, 43,5 kg Maisstärke und 1,5 kg kolloidaler Kieselsäure wird eine Mischung ftlr 1 Million Kapseln A 150 mg hergestellt. Die Innenoberfläche des Füllrohres einer Zanasi-Kapselmaschine wird vor jeder Befüllung und Verdichtung mit einem Schmiermittelsprühstoß (5%ige Magnesiumstearatsuspension) in Paraffinöl benetzt. Der intermittierende Luftstrom (2,5 bar Überdruck) aus einem mechanisch arbeitenden Luftventil reißt aus einem Zerstäuberrohr ca. 0,1 mg Suspension pro Sprühstoß mit. Bei dem bisher üblichen Verfahren mußte dem Pulver a,5X Magnesiumstearat zugemischt werden. Da sich durch das neue Verfahren jetzt nur noch winzige Mengen Magnesiumstearat auf der Oberfläche des in die Kapsel eingelegten verdichteten Pulverkörpers befinden, konnte infolge der besseren Benetzbarkeit des Pulvers die Wirkstoff-Preigabe entscheidend verbessert werden (Methode USP XIX, Medium 0,1 n HC1).
  • Beispiel 4 Zur Herstellung von Brausetabletten werden 78 kg Natriumbicarbonat, 175 kg Zucker, 96 kg Weinsäure, 50 kg Ascorbinsäure und 1 kg Trockenessenz zusammengemischt. Die Mischung wird auf einer normalen Tablettenpresse, die mit einer Sprüheinrichtung ausgerüstet ist, zu 4 g schweren Formlingen abgepreßt. Zwei intermittierend arbeitende Zweistoffdüsen besprühen die Matrizenwand, die Preßfläche des Unterstempels und die des Oberstempels mit einer 10%igen Lösung von Polyäthylenglykol 6000 in 1,1,1-TrichlorSthan. Ein neben den Unterstempeln angebrachter induktiver Annäherungschalter sorgt dafür, daß das elektromagnetisch arbeitende Luftventil die Luftstöße zum richtigen Zeitpunkt abgibt.
  • Brausetabletten lassen sich nach diesem Verfahren reibungslos herstellen. Man benötigt weder Stempel mit einer Spezialoberfläche, noch Filzpackungen an den Unterstempeln, die durch eine Matrizenbohrung aus einem Vorratsbehälter mit der Schmiermittellösung gesättigt werden.
  • Beispiel 5 Saccarose eines bestimmten Teilchengrößenspektrums (93,9%) werden mit 4% Glucosesirup granuliert. Nach dem Trocknen und Sieben mischt man 1% Aromastoffe zu. Vor jedem Preßvorgang werden die Formwerkzeuge mit Glycerinmonostearat besprüht, so daß pro Formling ca. 0,1X Schmiermittel aufgetragen werden. Das Besprühen erfolgt mittels einer intermittierend arbeitenden Einstoffdüse, wobei das geschmolzene Monostearat aus einem Hot-melt-Gerät über eine beheizte Leitung dem Ventil zugeführt wird. Gegenüber der üblichen Herstellweise bringt das neue Verfahren eine Einsparung von 1,9% Schmiermittel (bezogen auf die Gesamtmischung). Außerdem erreicht man durch die Schmiermittel-Minimierung eine Geschmacksverbesserung und Haltbarkeitsverlängerung (Auswirkung des Ranzigwerdens wird infolge der Schmiermittelreduzierung vermindert).
  • Beispiel 6 79% Acetylsalicylsäure (40 Mesh), 12% mikrokristalline Cellulose, 7% Kartoffelstärke und 1% kolloidale Kieselsäure werden 20 Minuten gemischt und zu 12 mm biplanen Formlingen verpreßt. Die Tablettenpresse ist mit einer Vorrichtung zum intermittierenden Besprühen der Formwerkzeuge ausgerüstet. Über einen Zahnkranz unter dem Matrizenteller wird eine Einspritzpumpe (Prinzip: Diesel-Einspritzung) synchron gesteuert. Die von der Kolbenpumpe ausgehenden Druckst8ße in dem Schmiermittel Paraffinöl/Silikonöl 9:t öffnen exakt die Einspritzdüse (hydraulisch arbeitendes Ventil mit Einstoffdse) zu dem Zeitpunkt, an dem sich das Formwerkzeug an der vorgeschriebenen Stelle befindet. Die Düse besitzt zwei Spritzlöcher, so daß gleichzeitig die Preßfläche des Unterstempels mit der Matrizenwand bzw. die Preßfläche des Oberstempels besprüht werden. Am Matrizenteller und am Oberstempel sind kleine Absaugvorrichtungen angebracht. Der jeweilige Sprühvorgang benötigt weniger als 2ms.
  • Der 33-stempelige Doppelrundläufer arbeitet mit einer Leistung von 200 000 Preßlingen/h.
  • Unter standardisierten Verhältnissen hergestellte Preßlinge mit 1% untergemischter Stearinsäure zeigen gegenüber den nach dem Beispiel hergestellten Tabletten nach 6 Monaten (Feuchte, Temperatur, Packmittel gleich) eine dreimal höhere Verseifung zu Salicylsäure infolge der Inkampatibilität Wirkstoff/Schmiermittel.

Claims (14)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zum Besprühen der Verdichtungswerkzeugs von Maschinen zur Herstellung von Formlingen mit gelösten, geschmolzenen oder suspendierten Schmiermitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel vor dem einzelnen Verdichtungsvorgang mittels eines intermittierend und kurzzeitig sprühenden DUsensystems auf die am Verdichtungsvorgang beteiligten Oberflächen der Verdichtungswerkzeuge gezielt aufgebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel durch gerichtetes Sprühen auf die am Verdichtungsvorgang beteiligten Oberflächen der Verdichtungswerkzeuge aufgebracht wird und der Sprühstrahl mit Hilfe von Einstoffdüsen erzeugt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel durch gerichtetes Sprühen auf die am Verdichtungsvorgang beteiligten Oberflächen des Verdichtungswerkzeuges unter Zuhilfenahme von Zweistoffdüsen, die das Schmiermittel mit Hilfe von Preßluft, Dampf oder Gas als Treibmedium zerstäuben, aufgebracht wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel durch ein gerichtetes Sprühen auf die am Verdichtungsvorgang beteiligten Oberflächen der Verdichtungswerkzeuge unter Zuhilfenahme eines Ultraschallschwingers aufgebracht wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein kontinuierlicher Sprühstrahl durch eine von einem Synchronmotor angetriebene Lochscheibe in einzelnen Sprühstöße geteilt wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das intermittierende Sprühen mit Hilfe von, den Diesen vorgeschalteten, mechanisch bzw. elektromagnetisch bzw. pneumatisch bzw. hydraulisch arbeitenden Ventilen erzielt wird, diese Ventils entweder die dosierte oder nicht dosierte Vorgabe des Schmiermittels oder die dosierte oder nichtdosierte Zufuhr des das Versprühen besorgenden Vehikels regeln und die Signale zur Betätigung der Ventile von bewegten Teilen der Verdichtungsmaschine mechanisch bzw. photoelektrisch bzw. mittels induktiver oder kapazitiver Annäherungsschalter bzw. unter Zuhilfenahme der Fluidtechnik abgegriffen werden.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein mechanisch bzw. elektromagnetisch betriebenes Ventil den Luftstrom dosiert und unterbricht und das Schmiermittel kontinuierlich zugeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein hydraulisch bzw. elektromagnetisch bzw. mechanisch bzw.
    pneumatisch intermittierend arbeitendes Ventil in Verbindung mit Einstoffdüsen steht.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daR das Schmiermittel kontinuierlich in eine Einstoff- bzw.
    Zweistoffdüse zur Versprühung gefördert wird und eine synchron arbeitende Lochscheibe für die Unterbrechung des Sprühstrahles in der Weise sorgt, daß sich im Falle des Sprühens das Verdichtungswerkzeug gerade an der dafür vorgesehenen Stelle befindet.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß einem intermittierend arbeitenden Ultraschallschwinger dosierte Schmiermittelmengen zugeführt werden und gegebenenfalls die gerichtete Schmiermittelaufbringung durch einen gerichteten Luftstrahl und/oder durch Leitbleche unterstützt wird.
  11. 11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektromagnetisch betriebenes Ventil durch dosierte Luftstöße ein weiteres Ventil betätigt, welches das Schmiermittel dosiert und intermittierend zur VersprUhung freigibt.
  12. 12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderung des Schmiermittels zur Düse mittels einer Pumpe, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Druckbehälter, erfolgt und ein Strömungswächter im Schmiermittel-und/oder Luftstrom bei Aussetzen der Schmierung die Maschine ausschaltet.
  13. 13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis II, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprühsystem beheizbar ausgestaltet ist.
  14. 14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß Mehrfachverdichtungswerkzeuge durch eine entsprechende Anzahl von Düsen besprüht werden.
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