DE2811739C2

DE2811739C2 -

Info

Publication number: DE2811739C2
Application number: DE19782811739
Authority: DE
Inventors: Ernst 5630 Remscheid De Brockhaus; Heinz-Walter 5600 Wuppertal De Heinemann
Original assignee: Ed Scharwaechter & Co Kg 5630 Remscheid De GmbH
Current assignee: Ed Scharwaechter & Co Kg 5630 Remscheid De GmbH
Priority date: 1978-03-17
Filing date: 1978-03-17
Publication date: 1987-10-22
Also published as: DE2811739A1; FR2420011A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein zwangsgesteuertes Scharnier mit zwei Schwenkachsen, insbesondere für in Fahrzeugquerrich tung angeordneten Kraftwagentüren mit einem Gesamtöffnung winkel von 270°, bei dem jedem von zwei Scharnierflügeln ein Anschlag am Mittelteil und beiden Schwenkachsen ein parallel zum Mittelteil verschiebliches Sperrglied zugeordnet sind und einer der Anschläge am Mittelteil nach einer Türschwenkung von 180° aus der Schließlage heraus eine Feststellung des Mittelteiles gegenüber dem ersten Scharnierflügel bewirkt, so daß die Tür beim Weiterschwenken um die zweite Schwenkach se schwenkt, während das Sperrglied die beiden Schwenkachsen in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Tür wechselseitig ver riegelt.

Zwangsgesteuerte Scharniere dieser Bauart, wie sie insbesondere aus der DE-Gebrauchsmusterschrift 19 82 305 bekannt sind, werden vorwiegend bei Kastenaufbauten von Nutzfahrzeugen ver wendet, um die zwecks ungehinderter Beladung des Fahrzeuges völlig geöffneten Hecktüren des Fahrzeugaufbaues parallel zu dessen Seitenwänden beiklappen zu können, beispielsweise um bei einem auf der Strecke geparkten und zu beladenden Fahrzeug den fließenden Verkehr nicht mehr als unvermeidlich zu behin dern. Die gebräuchlichen zwangsgesteuerten Türscharniere die ser Art weisen einen ersten Scharnierflügel auf, welcher am feststehenden Türpfosten oder Rahmen des Fahrzeugaufbaues angeschlagen ist und an dem um eine erste Schwenkachse drehbar ein im wesentlichen ebenes Mittelteil angelenkt ist, an dessen anderem Ende ein am Türflügel befestigter zweiter Scharnier flügel um eine zweite, zu der ersten parallele Schwenkachse drehbar angelenkt ist. Am Mittelteil ist in dessen Längsrich tung verschieblich ein Sperrglied angeordnet, welches in Ab hängigkeit vom Öffnungswinkel der Tür je eine der beiden Schar nierschwenkachsen verriegelt. Weiterhin ist am Mittelteil wenigstens ein Anschlag vorgesehen, welcher beim Öffnen der Tür mit einem entsprechenden Gegenanschlag am ersten Scharnier flügel in Anlage kommt, sobald das Mittelteil einen Schwenk winkel von 180° durchlaufen hat und welcher weiterhin bewirkt, daß die Tür beim weiteren Schwenken in Öffnungsrichtung nunmehr um die zweite Scharnierachse schwenkt. Bei dem bekannten zwangs gesteuerten Scharnier mit zwei Schwenkachsen ist der mit dem ersten Scharnierflügel zusammenwirkende Anschlag diesen außen seitig überragend im Bereich der ersten Scharnierachse auf das Mittelteil aufgesetzt und bildet somit einen nach außen gerichteten Vorsprung des bei geschlossener Tür eine im wesent lichen glatte Außenfläche aufweisenden Scharnieres. Eine solche vorspringende Bauteile an dem Scharnier erfordernde Scharniergestaltung hat sich als unfallträchtig erwiesen, da der über die Scharnieroberfläche vorstehende Anschlag zu allerlei Verletzungen, insbesondere in Folge Hängenbleibens führen kann. Außerdem ergibt sich durch die bekannte Anschlag anordnung eine sehr auftragende Bauweise des Scharnieres insge samt, da ja am ersten Scharnierflügel gleichfalls ein Anschlag angeordnet sein muß, welcher ein enges Anliegen des Scharnie res an der Außenwandung des Fahrzeugaufbaues ausschließt. Weiterhin hat die bekannte, starre Anschlagausbildung den Nach teil, daß ein Einjustieren des Schwenkwinkels des Mittelteiles entsprechend den im Fahrzeugaufbau enthaltenen Toleranzen, die sehr beträchtlich sein und zu einem unerwünschten Anschlagen der Tür an der Außenwand des Fahrzeuges führen können, nicht möglich ist.

Ausgehend von diesem Stande der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein zwangsgesteuertes Scharnier der eingangs bezeichneten Bauart mit zwei Schwenkachsen zu schaffen, welches bei geringstmöglichem Herstellungsaufwand eine flach bauende, nach außen vorspringende Anschläge vermeidende Ge stalt besitzt und welches wenigstens einen verstellbaren An schlag für die Begrenzung der gegenseitigen Schwenkbarkeit des Mittelteiles gegenüber dem Scharnierflügel aufweist.

Bei einem Scharnier der eingangs genannten Bauart wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Begrenzung der Schwenkbeweglichkeit des Mittelteiles gegenüber dem ersten Scharnierflügel die Rückenfläche des Gewerbeteiles des ersten Scharnierflügels und einen den Gegenanschlag bildenden, innerhalb des Scharnierprofilkopfes des Mittelteiles angeordneten Gewin destift umfaßt, und daß der erste Scharnierflügel in einer solchen Ausrichtung an das Gewerbeteil angeschlossen ist, daß er etwa senkrecht zur Schwenkendlage des Mittelteiles steht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter ansprüchen 2 bis 4 angegeben.

Die erfindungsgemäße Anschlaganordnung zur Begrenzung der zugelassenen Schwenkbeweglichkeit des Mittelteiles innerhalb des Scharnierkopfprofiles kann selbstverständlich auch be züglich der zweiten Schwenkachse des Scharnieres angewandt werden.

Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spieles im einzelnen beschrieben. In der Zeichnung zeigt die

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes zwangsge steuertes Scharnier;

Fig. 2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen zwangsgesteuerten Scharnieres;

Fig. 3 eine Stirnansicht eines erfindungsgemäßen Scharnieres;

Fig. 4 einen Teilschnitt durch ein erfindungsgemäßes Scharnier entlang der Linie IV-IV in Fig. 2.

Das in der Zeichnung dargestellte zwangsgesteuerte Scharnier umfaßt im wesentlichen einen ersten am Türpfosten bzw. Tür rahmen des Fahrzeugaufbaues befestigten Scharnierflügel 1, eine erste Schwenkachse 2, ein im wesentlichen gerades Mittel stück 3 und einen zweiten, um eine zweite Schwenkachse 4 am Mittelteil 3 angelenkten und seinerseits an der Tür des Fahrzeugaufbaues befestigten Scharnierflügel 5. In einer mittigen Verdickung 6 des Mittelteiles 3 ist axial ver schieblich ein Sperrglied 7 geführt, welches die beiden Schwenkachsen 2 und 4 in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Tür wechselseitig erriegelt. Das Mittelteil 3 weist beidendig ein sich quer zu seiner Längsachse erstreckendes Scharnier kopfprofil 8 auf. Die beiden Scharnierflügel 1 und 5 greifen über ein Gewerbeteil 9 bzw. 10 jeweils zwischen zwei außenliegende Gewerbeteile 11 und 12 des Mittelteiles 3 ein und sind an diesem durch Vermittlung von Scharnierstiften 13 drehbar gelagert. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem der ersten Schwenkachse 2 zugeordneten Scharnierkopfprofil 8 des Mittelteiles 3 ein Anschlag 14 angeordnet, welcher mit der Rückenfläche 15 des Gewerbeteiles 9 des Scharnierflügels 1 zusammenwirkt und welcher durch eine zu dessen Mittelachse 16 geneigte Fläche an der Stirnseite eines Gewindestiftes 17 gebildet ist. Der Gewindestift 17 ist bei zur Schwenkachse 2 tangentialer Ausrichtung in eine im Scharnierkopfprofil 8 vorgesehene Gewindebohrung 18 eingesetzt und in seiner Einschraublage mittels einer sog. Flüssig-Kunststoff-Sicherung gesichert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Gewindestift 17 mit einer Neigung von 48° zur Ebene des Mittelteiles 3 angeordnet. Ferner ist der Gewindestift 17 als Imbusschraube ausgebildet.

Beim Öffnen der in der Zeichnung nicht dargestellten Fahrzeugtür wird diese zunächst zusammen mit dem Mittelteil 3 um die erste Schwenkachse 2 geschwenkt, bis das Mittelteil einen Schwenkwinkel von etwa 180° durchlaufen hat und der Anschlag 14 an der Rückenfläche 15 des Gewerbeteiles 9 zur Anlage kommt und so eine weitere Schwenkbewegung des Mittelteiles 3 verhindert. Bei einem weiteren Verschwenken der Tür schwenkt diese nunmehr um die zweite Schwenkachse 4, wodurch sie in eine zur Wagenkastenseitenwand parallele Lage gelangt. Beim Schließen der Tür vollziehen sich die vorgenannten Schwenkbewegungen in umgekehrter Reihenfolge, wobei über das Sperrglied 7 jeweils eine der beiden Schwenkachsen verriegelt ist.

Aus den Darstellungen der Fig. 2 und 3 ist weiterhin ersichtlich, daß der Anschlag 14 in der Seitenansicht sowohl zum Mittelteil 3 als auch zum Gewerbeteil 9 des ersten Scharnierflügels außermittig angeordnet ist, so daß durch seine Anordnung die Anlage des Sperrgliedes 7 nicht be einträchtigt wird.

Claims

1. Zwangsgesteuertes Scharnier mit zwei Schwenkachsen, insbe sondere für in Fahrzeugquerrichtung angeordnete Kraftwagen türen mit einem Gesamtöffnungswinkel von 270°, bei dem jedem von zwei Scharnierflügeln ein Anschlag am Mittelteil und beiden Schwenkachsen ein parallel zum Mittelteil ver schiebliches Sperrglied zugeordnet sind und einer der An schläge am Mittelteil nach einer Türschwenkung von 180° aus der Schließlage heraus eine Feststellung des Mittelteiles gegenüber dem ersten Scharnierflügel bewirkt, so daß die Tür beim Weiterschwenken um die zweite Schwenkachse schwenkt, während das Sperrglied die beiden Schwenkachsen in Abhängig keit vom Öffnungswinkel der Tür wechselseitig verriegelt, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzung der Schwenkbe weglichkeit des Mittelteiles (3) gegenüber dem ersten Scharnierflügel (1) die Rückenfläche (15) des Gewerbeteiles (9) des ersten Scharnierflügels (1) und einen den Gegenan schlag bildenden, innerhalb des Scharnierprofilkopfes (8) des Mittelteiles (3) angeordneten Gewindestift (17) umfaßt, und daß der erste Scharnierflügel (1) in einer solchen Ausrichtung an das Gewerbeteil (9) angeschlossen ist, daß er etwa senkrecht zur Schwenkendlage des Mittelteiles (3) steht.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gewindestift (17) an seinem Stirnende mit einer zu seiner Längsachse (16) geneigten Anschlagfläche verseh en ist.

3. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindestift (17) unter einem Winkel von 45 bis 55° zur Ebene des Mittelteiles (3) und tangential zu dessen erster Schwenkachse (2) angeordnet ist.

4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindestift (14) in der Seiten ansicht außermittig zum Mittelteil (3) und zum eingrei fenden Gewerbeteil (9) des Scharnierflügels (1) angeord net ist.