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Vorrichtung zum Aufstecken von Ventilsäcken
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auf die Füllstutzen einer Füllmaschine Für Aufsteckvorrichtungen
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 gekennzeichneten Art ist es wichtig, daß jeder
zur Übernahme durch den Aufsteckarm vorbereitete Ventilsack genau in die Übernahmestellung
eingebracht wird, so daß er sicher und exakt auf einen freien Füllstutzen der Füllmaschine
aufgesteckt werden kann. Die für diesen Zweck bekannten Vorrichtungen haben sich
für Ventilsäcke aus Papierlagen bewährt. Da jedoch die Ventilsäcke zunehmend aus
Kunststoff-Folie hergestellt werden, besteht das Problem, daß die genaue Einbringung
eines Ventilsackes in die Übernahmestellung in den meisten Fällen nicht erreicht
wird, was auf die Weichheit und Flexibilität der Kunststoff-Folie zurückzuführen
ist, zumal die Seitenwände der Ventilsäcke nur aus einlagiger Folie bestehen. Dies
hat zur Folge, daß ein querformatig in die Senkrechtlage gebrachter und dann so
auf eine Stützfläche abgesenkter und darauf mit seiner unteren Längskante frei stehender
Ventilsack beim in Richtung seiner Längserstreckung erfolgenden Transport in die
übernahmestellung im Bereich seiner unteren
Längskante infolge des
Sackgewichtes umknickt. Infolgedessen gelangt er in einer zu tiefen Stellung in
die Übernahmestellung mit der Folge, daß er durch den Aufsteckarm der Vorrichtung
in einer falschen Lage erfaßt wird und zwangsläufig sein Ziel, den Füllstutzen der
Füllmaschine, wegen der unrichtigen Lage des Sackventils verfehlen muß.
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Demgemäß liegt der im Anspruch 1 definierten Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Aufsteckvorrichtung für Ventilsäcke zu schaffen, mit welcher neben
den herkömmlichen Ventilsäcken aus Papier auch Ventilsäcke aus Kunststoff-Folie
sicher auf den Füllstutzen der Füllmaschine für schütt- oder rieselfähiges Gut aufgesteckt
werden können.
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Mit der Lösung nach dem Anspruch 1 können neben den Ventilsäcken aus
Papiermaterial auch Ventilsäcke aus dünner Kunststoff-Folie sicher in die übernahmestellung
transportiert werden, wobei die Säcke aus einer senkrechten Zwischenstellung in
eine in Richtung der Längserstreckung der Säcke versetzten, senkrechten Ubernahmestellung
gebracht werden. Der jeweilige Ventilsack knickt dabei nicht mehr im Bereich seiner
unteren Längskante auf der Stützfläche um, da er von der erfindungsgemäßen Fördereinrichtung
nunmehr an seinen Seitenflächen erfaßt, dort eingeklemmt und in diesem Zustand in
die Übernahmestellung transportiert wird. Aufqrund der Klemmkraft der und der sicheren
Führung durch die Fördereinrichtung kann daher das Sackgewicht kein Absenken des
Ventilsackes
und somit auch kein Umknicken mehr bewirken.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes
nach der Erfindung unter Schutz gestellt. Im Anspruch 2 ist eine besonders einfache
Vorrichtung beansprucht, die ohne große Umstände auch an bekannte Vorrichtungen
als Zusatzeinrichtung angebracht werden kann.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer mit einer
Füllvorrichtung zusammenarbeitenden Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 eine
Aufsicht auf die Darstellung nach Fig. 1, Fig. 3 eine im vergrößerten Maßstab dargestellte
Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 4 * eine-Einzelheit
aus Fig. 3 in Arbeitsstellung, und zwar in Ansicht gemäß dem Pfeil A und um 900
verdreht, Fig. 5 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil B in Fig. 3.
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Die Fig. 1 zeigt insgesamt eine Anlage, die aus einer Einrichtung
zur Zufuhr von gestapelten Säcken, aus einer Vorrichtung zum Vereinzeln und Weiterleiten
der Säcke und schließlich aus einer Füllmaschine besteht.
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Im einzelnen ist ein Rahmenaufbau 1 mit einem waagerechten Tragarm
2 vorgesehen, an dem ein Endgehäuse 3 befestigt ist. Unterhalb des Tragarms sind
zwei zueinander parallele Führungsstangen 4 vorgesehen, die einerseits am Rahmen
1 und andererseits am Gehäuse 3 um eine waagerechte Achse verdrehbar gelagert sind.
Auf den Führungsstangen 4 ist ein Transport- und Aufsteckarm 5 in waagerechter Richtung
verschiebbar angetrieben gelagert, der in Fig. 1 in einer unteren Schwenkstellung
gezeigt ist, in der er einen Ventilsack 6 auf einen der drei Füllstutzen 7 steckt,
die zu einer strichpunktiert angedeuteten Füllmaschine 8 gehören.
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Die Ventilsäcke 6 liegen gestapelt auf einem durch einen nicht weiter
gezeigten Antrieb auf Rollen 9 senkrecht verfahrbaren Stapelträger 10 und werden
einzeln nacheinande durch eine als Schwenkeinrichtung 11 (Fig. 3) ausgebildete Hebeeinrichtung
vom Stapel aus der waagerechten Lage in eine vorläufige Vertikalposition gebracht,
aus der sie dann in eine senkrechte Zwischenstellung und aus dieser in eine genau
vorbestimmte Übernahmestellung transportiert werden, wo sie durch den Transportarm
5 übernommen werden, der zu diesem Zweck in eine waagerechte Position nach oben
verschwenkt (Fig. 2).
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Die in den Fig. 3 und 5 näher gezeigte Schwenkeinrichtung 11 besteht
aus zwei zueinander parallelen und mit einem der Ventilsacklänge entsprechenden
Abstand auf einem waagerechten Achskörper 12 starr angeordneten Hebelarmen 14. Der
Achskörper 12 ist durch ein Aniriebselement 13, z.B. ein Motor, um seine Längsachse
verdrehbar. An dem anderen Ende der Hebelarme 14 ist je ein weiterer Hebelarm 15
angelenkt, dessen freies Ende eine Kulisse 16 aufweist, die mit einem festen Kulissenstein
17 zusammenarbeitet.
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Die beiden Hebelarme 15 sind durch eine Stange 18 starr miteinander
verbunden, auf der ein Querholm 19 starr befestigt ist, der bei hochgeschwenkter
Einrichtung 11 aufrecht steht.
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Die Stange 18 ist an den Hebelarmen 15 zwischen deren Anlenkung an
den Hebelarmen 14 und den Kulissen 16 befestigt, und der Querholm 19 trägt drei
Schäfte 20 mit Aufnahmesaugern 21 an dem einen Ende und den Luftanschlüssen 22 zur
Unterdruckbeaufschlagung der Sauger an dem anderen Ende, wobei die Schäfte in ihrer
axialen Richtung in bekannter Weise federnd gelagert sind. Hierzu durchdringt jeder
Schaft 20 axial einen Zylinder 39, in dem am Schaft 20 ein Kolben starr befestigt
ist. Der Kolben ist einerseits ständig der Kraft einer Druckfeder ausgesetzt, während
er andererseits zeitweise einem Druckfluid, vorzugsweise Druckluft, ausgesetzt wird,
so daß er dann eine angehobene Stellung einnimmt.
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Wie aus den Fig. 3 und 5 weiter zu ersehen ist, sind beiderseits des
Ventilsackes 6 obere und untere, z.B. längliche Seitenführungen
23
a, 23 b bzw. 24 a, 24 b vorgesehen, wobei die Seitenführungen 23 a und 24 a über
Arme 25 bzw. 26 am Querholm 19 bzw. an der Stange 18 befestigt sind. Die anderen
Seitenführungen 23 b und 24 b sind an Schwenkhebeln 27 bzw. 28 befestigt, die ihrerseits
z.B.
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am Rahmen 1 angelenkt sind und mittels Zylinder (nicht gezeigt) gemäß
den Pfeilen 29 wegschwenkbar sind.
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In einem gewissen Abstand unterhalb der unteren Längskante eines durch
die Hebeeinrichtung 11 in die vorläufige Senkrechtposition gebrachter Ventilsack
6, in der er an den Saugern 21 hängt, ist eine Abstützfläche 30 in Form einer länglichen
Platte vorgesehen, die z.B. am Rahmen 1 der Vorrichtung befestigt ist und der ein
feststehender Endanschlag 31 zugeordnet ist. Der Endanschlag bestimmt zusammen mit
der Platte die Ubernahmestellung des Ventilsackes für den Aufsteckarm 5.
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Wenn ein Ventilsack von der hochgeschwenkten Einrichtung 11 losgelassen
wird, fällt er auf die Platte 30 herab und stützt sich darauf mit seiner unteren
Längskante ab, so daß er querformatig aufrecht steht und dabei seitlich von den
Seitenführungen 23 a, 23 b; 24 a, 24 b gehalten wird. Diese Stellung des Ventilsackes
ist eine Zwischenstellung, aus der er in die bereits erwähnte Übernahmestellung
bewegt wird.
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Zu diesem Zweck ist eine Fördereinrichtung vorgesehen, die erfindungsgemäß
aus einem Antriebsglied 32 mit einer den Ventilsack auf der einen Seite erfassenden
Arbeitsfläche 40 und einer drehbaren Rolle 41 besteht, die auf der anderen Seite
des Ventilsackes zur Anlage gegen diesen kommt und dem Antriebsglied als Widerlager
dient.
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Wie am besten aus Fig. 4 hervorgeht, besteht das Antriebsglied 32
aus einem Hebel 42 mit einem Förderbogen 43, der mit einem elastischen Belag 44,
z.B. aus Gummi, versehen ist, dessen freie Fläche die Arbeitsfläche 40 des Gliedes
32 bildet. Etwa mittig am Hebel 42 greift die Kolbenstange 45 eines Druckmittelzylinders
46 an, der andererseits an der Seitenführung 24 b angelenkt ist. Ebenfalls ist auch
der Achskörper 47 für den Hebel an der Seitenführung 24 b befestigt.
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Die frei drehbare Rolle 41 ist an der anderen, an der Hebeeinrichtung
11 befestigten Seitenführung 24 a über eine Halterung 48 gelagert,
und
zwar in einer Stellung, daß sie dem Anfang der kreisbogenförmigen Arbeitsfläche
40 des Antriebsgliedes 32 gegenüberliegt, wenn letzteres in seiner Ausgangsstellung
ist (Fig. 4).
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Die Drehebene der Rolle und die Schwenkebene des Antriebsgliedes 32
fallen zusammen.
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Da die entsprechenden Teile der erfindungsgemäßen Fördereinrichtung
an den schwenkbaren Seitenführungen 24 a und 24 b befestigt sind, ist die Fördereinrichtung
aus ihrer Arbeitsstellung heraus schwenkbar, damit einerseits ein Ventilsack vom
Stapel auf dem Träger 10 in die vorläufige Senkrechtposition eingebracht und andererseits
aus der übernahmestellung abgefördert werden kann.
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Aus einer Wartestellung schenken die Teile der Fördereinrichtung wieder
in die Arbeitsstellung zurück, um einen in der Zwischenstellung befindlichen Ventilsack
gemäß den Pfeilen in Fig. 4 nach links in die übernahmestellung zu bringen.
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In alternativer Ausbildung kann die Fördereinrichtung auch in anderer
Weise an der Vorrichtung so angeord jt sein, daß sie zwischen einer Arbeitsstellung
und einer das Ein- und Ausbringen eines Ventilsackes in die bzw. aus der Senkrechtlage
gestattenden Wartestellung bewegbar ist.
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Zum Aufnehmen und Einbringen eines Ventilsackes in die übernahmestellung
befindet sich die Hebeeinrichtung 11 in der in Fig. 3 gestrichelt angedeuteten Aufnahmestellung,
um den obersten Ventilsack
6 von einem auf dem Stapelträger 10
ruhenden Ventilsackstapel aufzunehmen. In dieser Stellung, die durch eine Tastschalteranordnung
14 a, 14 b vorbestimmt ist, befinden sich die Sauger 21 in ihrer untersten Stellung
oder sind aufgrund einer Höherstellung des Stapelträgers 10 etwas nach oben eingefedert.
Es werden dann die Sauger 21 an Unterdruck angeschlossen, so daß der oberste Ventilsack
von diesen erfaßt wird und es wird der Kolben jedes Zylinders 39 mit Druckluft beaufschlagt,
so daß der erfaßte Ventilsack mit einer verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit
angehoben wird, wodurch ein Mitreißen des nächsten Ventilsackes vermieden ist.
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Es erfolgt dann das Verschwenken des Ventilsackes in die vorläufige
Vertikalposition. In dieser Stellung oder auch schon kurz vorher werden die Sauger
wieder an Atmosphärendruck angeschlossen, so daß der Ventilsack gemäß dem Pfeil
47 auf die Platte 30 herunterfällt und dabei durch die Seitenführungen 23 a, 23
b und 24 a, 24 b seitlich gestützt wird. Er befindet sich nun in der Zwischenstellung.
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In dieser Stellung wird nun die erfindungsgemäße Fördereinrichtung
wirksam, indem die Kolbenstange 45 des Zylinders 46 eingezogen wird.
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Dadurch gelangt der kreisbogenförmige Teil 43 des Antriebsgliedes
32 gegen den Ventilsack und übt aufgrund der Elastizität seines Belages 44 einen
gewissen Druck auf die gegenüberliegende Rolle 41 aus, wobei der Ventilsack zwischen
dem Förderbogen 43 und der
Rolle 41 eingeklemmt wird. Durch die
Schwenkbewegung des Antriebsgliedes 32 und dem zwischen diesem Glied und der Rolle
eingeklemmten Ventilsack wird die Rolle in Umdrehung versetzt, wodurch der Ventilsack
infolge Reibschluß aus der Zwischenstellung in die Ubernahmestellung gemäß dem Pfeil
48 bewegt wird. Dort gelangt der Sack gegen den Endanschlag 31, der mit einem Tastschalter
ausgerüstet ist, durch dessen Betätigung die Bewegung der Kolbenstange 45 des Zylinders
46 gestoppt wird. Im übrigen erfaßt die Klemmeinrichtung 32 den Sack in seinem vorderen
Bereich, damit dieser im wesentlichen gezogen wird, so daß ein Stauchen des Sackes
beim Seitwärtsfördern vermieden ist. Nachdem der Aufsteckarm den Ventilsack erfaßt
hat, werden die Seitenführungen 23 b und 24 b gemäß den Pfeilen 29 weggeschwenkt,
so daß der Aufsteckarm den Ventilsack auf einen freien Füllstutzen der Füllmaschine
aufstecken kann.
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Währenddessen kann auch die Hebeeinrichtung 11 zur Aufnahme des nächsten
Ventilsackes zurückschwenken
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