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Maschine zum Häckseln von Futterpflanzen,
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vorzugsweise Mais Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Häckseln
von Futterpflanzen, vorzugsweise Mais, mit einer umlaufenden Häckselvorrichtung,
z.B. einem Scheibenhäckselrad, und mit einer vor dieser angeordneten Zuführ- und
Preßvorrichtung, bestehend aus einer oberen, mit Mitnehmerleisten versehenen, um
eine horizontale Achse sich drehenden Trommel und zwei parallel zur oberen Trommel
hintereinander angeordneten und sich in der Gegenrichtung zur oberen Trommel drehenden
unteren Trommel, wobei wenigstens die obere und die vordere untere Trommel auf ihrem
Umfang mit achsparallelen
Nitnehmerleisten versehen sind und der
Durchmesser der von den Mitnehmerleisten der oberen Trommel beschriebenen Mantelfläche
etwa so groß ist wie die Summe der Durchmesser der entsprechenden Mantelflächen
der unteren Trommeln.
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Bei einer bekannten Maschine (DU-GM 77 23 117) dieser Art sind die
horizontalen Achsen der Trommeln in unveränderlichem Abstand zueinander angeordnet.
Auf diese Weise kann die Lagerung und der Antrieb der Trommeln baulich einfach gestaltet
werden. Eine solche Zuführ- und Preßvorrichtung neigt aber zum Verstopfen, weil
die zu verarbeitenden Gutmengen unterschiedlich sind; ungeachtet dessen muß gewährleistet
sein, daß der Häckselvorrichtung immer ein gleichmäßig zusammengepreßtes Gutpaket
zugeführt wird.
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Bei einer anderen bekannten Häckselmaschine (US-PS 3 100 369) ist
es bekannt, anstelle einer großen oberen Trommel zwei kleinere Trommeln hintereinander
anzuordnen und die vordere davon gegen die Kraft von Federn nachgiebig zu lagern.
Dies erfordert jedoch einen großen Bauaufwand und kann trotzdem ein Verstopfen nicht
verhindern, weil das vor der Häckselvorrichtung zusammenwirkende Trommelpaar in
einem unveränderlichen Achsabstand angeordnet ist.
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Bei einer anderen bekannten Häckselmaschine (D2-OS 2 528 829) sind
drei obere Trommeln hintereinander auf einem Schwenkarmpaar gelagert, was einen
sehr großen baulichen Aufwand bedingt und zu Störungen führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs
geschilderten Art so auszubilden, daß bei der Zuführ- und Preßvorrichtung trotz
eines baulich einfachen Antriebs auch der oberen Trommel die Zuführ- und Preßwirkung
unabhangig von der zugeführte Gutmenge ohne die Gefahr des Verstopfens gewährleistet
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer gattungsgemäßen
Maschine vor, daß die Nitnehmerleisten der oberen Trommel in einem so großen Abstand
zueinander angebracht sind, daß zwei vom Drehzentrum der Trommel aus durch zwei
benachbarte Mitnehmerleisten gehende Strahlen in der entsprechenden Stellung der
oberen Trommel einen etwa die beiden unteren Trommeln einschließenden Winkel bilden,
wobei die Nitnehmerleisten der oberen Trommel in an sich bekannter Weise gegen Federkraft
radial zurückweichend ausgebildet sind.
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Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß der baulich einfache Antrieb
für die obere Trommel beibehalten werden kann und dennoch für den Bedarfsfall ein
großer Aufnahmeraum für das der Häckselvorrichtung zuzuführende Gut geschaffen wird,
indem einerseits die Mitnehmerleisten in einen entsprechend großen Abstand zueinander
angeordnet sind, andererseits zwischen ihnen ein Aufnahmeraum geschaffen wird, wobei
die Nitnehmerfunktion der Leisten sowohl bei einem verhältnismäßig geringen Anfall
als auch bei einer stoßweise auftretenden Belastung gewährleistet ist, ebenso wie
ein in etwa gleichmäßiges Zusammenpressen des Gutes vor der Räckselvorrichtung.
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Der Aufnahmeraum für das der Häckselvorrichtung zuzuführende Gut kann
besonders groß gestaltet werden, wenn gemäß der Erfindung die Trommelwandung der
oberen Trommel jeweils zwischen zwei benachbarten Mitnehmerleisten flacher als der
entsprechende Kreisbogen verläuft.
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Die Wirkungsweise der Mitnehmerleisten kann vorteilhaft verbessert
werden, wenn gemäß der Erfindung jede Mitnehmerleiste der oberen Trommel in einem
Radialkanal mindestens auf einem Drittel -der Leistenhöhe gleitend geführt ist.
Die Nitnehmerleisten können dabei von einer besonders einfachen Konstruktion sein,
wenn gemäß der Erfindung jede Mitnehmerleiste der oberen Trommel als ein zum Trommel
inneren hin offener Trog ausgebildet ist, in welchen radial angeordnete, sich an
der Trommel abstützende Druckfedern eingreifen.
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Ein weiterer Vorteil wird dadurch insoweit erzielt, als dadurch verhältnismäßig
lange Druckfedern Verwendung finden können, so daß die Kraft derselben beim Zusammendrücken
nicht zu sehr-ansteigt.
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Diese verhältnismäßig langen Druckfedern können gemäß der Erfindung
durch an der Trommel befestigte, radial angeordnete Zapfen zentriert werden, die
in das Innere der trogartigen Mitnehmerleiste bei deren Ausweichen eintreten und
so zusätzlich zur Führung der Mitnehmerleisten dienen.
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Besonders lange Druckfedern können dann Verwendung finden, wenn die
Zapfen an der Nabe der oberen Trommel, also nahe deren Drehzentrum angebracht sind.
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Damit sich die Mitnehmerleisten auf das ankommende Gut auch insoweit
einstellen können, als das Gut auch außermittig den Trommeln zugeführt wird, können
gemäß der Erfindung für jede Nitnehmerleiste zwei in weitem Abstand zueinander angebrachte
Zapfen mit den entsprechenden Druckfedern vorgesehen sein. Somit kann sich jede
Mitnehmerleiste während ihrer Förderwirkung auch schräg zu ihrer Drehachse einstellen,
im Gegensatz zu bekannten,um eine zur Drehachse parallele Schwenkachse radial zurückweichenden
Mitnehmerleisten.
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Die Trogform der Mitnehmerleisten ermöglicht eine besonders einfache
konstruktive Gestaltung derselben insofern, als jede Mitnehmerleiste Anschläge in
Form von von den freien Trogrändern nach außen abstehenden Blanschen aufweisen kann,
so daß jede Mitnehmerleiste aus wenigen Einzelteilen bestehen kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreijbung in Verbindung mit den Zeichnungen, in welcher schematisch ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt ist. Dabei zeigen: Fig.1 die wesentlichen Teile der Maschine
in Seitenansicht, Fig.2 einen Axialschnitt durch die große Nitnehmertrommel und
Fig.3 einen Radialschnitt durch die große Nitnehmertrommel.
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Wie aus Fig.1 ersichtlich, weist die Maschine eine mit 1 bezeichnete
Vorrichtung zum Führen bzw. Heranführen des Erntegutes an die mit 2 bezeichnete
Aufnahmevorrichtung. Beide Vorrichtungen können in der üblichen Art und Weise ausgebildet
sein. Im gezeichneten Beispiel weist die Aufnahmevorrichtung ein Paar aufrecht stehender
Aufnahmewalzen 3 auf, die sich gegenläufig um ihre strichpunktiert angedeutete Drehachse
drehen und mit Hilfe eines im Getriebekasten 4 angeordneten Antriebs in Drehung
versetzt werden.
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In Zuführrichtung des Gutes gesehen schließt sich an die Aufnahme-.
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vorrichtung 2 eine Zuführ- und Preßvorrichtung 3 an, durch welche
das Gut einer Häckselvorrichtung 4 zugeführt wird. Diese Häckselvorrichtung 4 weist
im gezeichneten Ausführungsbeispiel ein um eine Achse 5 sich drehende Scheibe 6
mit Messern 7 auf, die am Schneidmund 8 vorbeistreichen.
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Die Zuführ- und Preßvorrichtung besteht aus einer oberen Mitnehmertrommel
9, die sich in Richtung des Pfeiles X dreht und zwei unteren Mitnehmertrommeln 10
und 11, die sich in entgegengesetzter Richtung in Richtung der Pfeile Y bzw. Z drehen.
Die Lagerung der Mitnehmertrommeln 9, 10 und 11 erfolgt über horizontal angeordnete,
parallel zueinander verlaufende Drehachsen 12 bzw. 13 bzw. 14.
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Die Mitnehmertrommel 9 weist gleichmäßig auf dem äußeren Umfang verteilt
eine verhältnismäßig geringe Zahl von Mitnehmerleisten 15 auf, deren Abstand zueinander
so groß ist, daß zwei vom Drehzentrum 12 der Nitnehmertrommeln 9 aus durch zwei
benachbarte Mitnehmerleisten 15 gehende Strahlen s und t (strii'punktiert eingezeichnet
in Fig.1) in der gezeichneten Stellung der oberen Mitnehmertrommel 9 einen etwa
die beiden unteren Trommeln 10 und 11 einschließenden Winkel bilden, der jedenfalls
so groß ist, daß ein ausreichender Aufnahmeraum für das der Häckselvorrichtung zuzuführende
Gut geschaffen wird.
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Die vordere untere Nitnehmertrommel 10 ist auf ihrem Umfang mit Mitnehmerleisten
16 versehen. Die hintere, in der Höhe gestaffelt hinter der vorderen unteren Trommel
10 angebrachte Nitnehmertrommel 11 hat eine glatte Mantelfläche, um das Schneidgut
vor dem Schneidmund 8 besonders günstig zusammenpressen zu können. Von der hinteren
Nftnehmertrommel 11 führt zum Schneidmund 8 eine Schrägfläche 17.
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Wie aus den Fig.2 und 3 ersichtlich ist, besteht die obere Mitnehmertrommel
9 aus zwei stirnseitig angeordneten Trommelflanschen 18, die durch die Trommelwandung
19 miteinander starr verbunden sind.
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Wie insbesondere Fig.3 zeigt, kann die Trommelwandung 19 aus einer
Mehrzahl von abgekanteten Profilleisten 20 bestehen, die mittels Schrauben 24 an
den Stirnflanschen 18 angeschraubt sind. Auf diese Art und Weise verläuft die Trommelwandung
19 zwischen zwei Mitnehmern 15 flacher als der entsprechende Kreisbogen um die Drehachse
12, um zwischen zwei Mitnehmern jeweils eine verhältnismäßig große Aufnahme für
in Mengen ankommendes Erntegut zu schaffen.
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Zur Versteifung der Trommelwandung 19 sind darunter mehrfach abgewinkelte
Profilleisten 25 angebracht, deren radial nach außen stehende Schenkel 21 zwischen
sich einen Radialkanal 22 bilden, in welchem eine Mitnehmerleiste 15 gegen die Kraft
einer Feder 23 radial zurückweichend geführt ist.
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Die nach außen gerichteten Schenkel 21 weisen dabei eine solche Länge
auf, daß sie die Mitnehmerleiste 15 mindestens auf-eineB Drittel der Leistenhöhe,
in gezeichnetem Beispiel auf mehr als die Hälfte gleitend führen.
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Jede Mitnehmerleiste 15 der oberen Trommel 9 ist als ein zum Trommelinneren
hin offener Trog ausgebildet, in weizen die radial angeordnete Druckfeder 23 eingreift.
Der Trog wird durch zwei spiegelbildlich symmetrische Winkelprofile gebildet, die
jeweils einen nach außen gerichteten Schenkel 26 aufweisen, welche Schenkel 26,
aneinanderliegend, die eigentliche Mitnehmerfunktion ausüben.
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Von den freien Trogrändern stehen nach außen Flansche 27 ab, die für
die Mitnehmerleiste 15 als Anschlag dienen, welche auf -die abgewinkelten Profile
25 treffen.
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Zur Zentrierung jeder Druckfeder 23 dient ein auf der Nabe 28 befestigter
Zapfen 29, der, radial vonder Nabe 28 abstehend, in das Innere der zugeordneten
trogartigen Mitnehmerleiste 15 eintritt, wenn diese Leiste 15 einer großen Menge
ankommenden Gutes nach innen gegen die Kraft der Feder 23 ausweicht. So dient der
Zapfen 29 und auch aede zugeordnete Druckfeder 23 der zugeordneten Mitnehmerleiste
als radiale Führung von verhältnismäßig großer Länge. Dies ist mit Rücksicht auf
die beim Pressen des Gutes auftretenden hohen Kräfte, die die Mitnehmerleisten zu
kippen versuchen, von besonderem Vorteil.
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Die Druckfedern 23 können bei der geschilderten Konstruktion von erheblicher
Länge sein, so daß sich die Druckkraft der im vorgespannten Zustand eingebauten
Federn beim radialen Zurückweichen der Mitnehmerleisten 15 nicht so beträchtlich
ändert, bzw. die Kraft der vorgespannten Federn 23 auch dann zu einem ausreichenden
Zusammenpressen des Gutes führt, wenn sich die Nitnehmerleisten 15 in ihrer radial
äußeren Endstellung befinden.
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Wie aus Fig.2 ersichtlich, sind jeder Nitnehmerleiste 15 zwei Zapfen
29 zugeordnet, die in einem weiten Abstand zueinander, nämlich an der jeweils zugeordneten
Nabe 28 befestigt sind.
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Die radial nach:außen gerichteten Schenkel 26 der Mitnehmerleisten
9 können, wie in Fig.2 gezeigt, gezackt ausgebildet sein, um das Gut beim Weitertransport
besser erfassen zu können.
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Zwischen zwei Mitnehmerleisten 15 können an der Wandung 19 radial
nach außen stehende, starr angebrachte Hilfsmitnehmerleisten 30
befestigt
sein, deren freie Enden gegenüber den Enden der Mitnehmerleisten 15 zurückgesetzt
sind. Die Hilfsmitnehmerleisten (30) können ebenfalls gegen Federkraft radial zurückweichend
ausgebildet sein.
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Die Mitnehmertrommel 11 muß nicht eine glatte Mantelfläche haben,
sie kann auch vorzugsweise flach gehaltene Mitnehmer aufweisen.
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Die Mitnehmerleisten 15 der oberen Mitnehmerrommeln 9 müssen nicht
-genau radial nach außen gerichtet sein. Es wäre z.B. denkbar, diese gegen die Umlaufrichtung
der Trommel schräg anzustellen.
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Wesentlich ist, daß der Durchmesser der von den Mitnehmerleisten 15
der oberen Trommel 9 beschriebenen Mantelfläche etwa so groß ist wie die Summe der
Durchmesser der entsprechenden Mantelfläche der unteren Trommel 10 bzw. der Mantelfläche
der unteren Trommel 11.
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Durch diese Durchmesserverhältnisse und die verhältnismäßig geringe
Zahl der Mitnehmerleisten 15 an der oberen Trommel 9 und der eingezogenen Ausbildung
der Trommelwandung zwischen zwei Mitnehmerleisten 15 wird oberhalb der unteren Trommel
10 und 11 ein Freiraum geschaffen, der so groß genug ist, um stoßweis ankommende
größere Gutmengen ohne die Gefahr von Verstopfungen verarbeiten zu können.
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Dabei ist es außerdem notwendig, daß die Mitnehmerleisten 15 für diesen
Fall radial nach innen zurückweichen können, weil sonst der Druck auf die Nitnehmerleisten
zu groß werden würde und die Gefahr einer Beschädigung der Nitnehmerleisten oder
gesamten Lagerung der Nitnehmertrommeln bestehen würde. Andererseits gewährleisten
die durch die Druckfedern 23 radial nach außen gedrängten Nitnehmerleisten 15 auch
ein sicheres Mitnehmen und ausreichendes Zusammenpressen von in geringeren Mengen
ankommenden Erntegutes.
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Es ist an sich möglich, mindestens eine der unteren Trommeln 10 und
11 durch ein endloses, entsprechend kurzes Förderband zu ersetzen. Solche Förderbänder
sind aber bei höheren Drücken infolge der Gefahr von Bandrissen störanfälliger als
die Trommeln.