DE2810022A1 - Einrichtung zum waermebohren grosser eismassen - Google Patents

Description

£ 2010022

Iceberg Transport International (ITI) Ltd. 43, avenue de Friedland

F-75008 PARIS

Einrichtung zum Wärmebohren großer Eismassen

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Wärmebohren großer Eismassen, insbesondere tafelförmiger Eisberge.

Es ist beabsichtigt tafelförmige Eisberge als Süßwasserquelle für die trockenen Regionen beider Hemisphären zu nutzen. Die hierfür in Betracht kommenden tafelförmigen Eisberge sind ausschließlich antarktischen Ursprunges. In der Antarktis schreitet das Eis nicht zungenförmig fort, sondern präsentiert sich tafelförmig, wobei seine Ränder zum Ozean hin wohl abgegrenzt sind. Der antarktische Kontinent weist keine Berge auf und ist von einem Eiskranz umgeben, der teils auf der Landmasse des Kontinentes aufliegt und teils auf dem Meer schwimmt. Unter dem Druck der Eismassen im Inneren des Kontinentes wird das Eis am Rande desselben langsam gegen das Meer hin vorgeschoben, wo- von Zeit zu Zeit tafelförmige Eisberge vom Eisrand des Kontinentes abbrechen. Diese tafelförmigen Eisberge können beträchtliche Abmessungen von mehreren Quadratkilometern und eine Dicke von 2oo bis 3oo m erreichen.

Das Wärmebohren von Eismassen ist ein bekanntes Verfahren und bis zum heutigen Tage in verschiedenen Weisen angewandt worden» Zur Herstellung bleibender Bohrungen großen Durchmessers ist es unerläßlich, daß sich im Bohrloch ansammelnde Schmelzwasser des Eises zu entfernen,

809RU/0629

OHlülNAL INSPECTED

-^ 2010022

da es sonst in Folge seiner Berührung mit den kalten Wandungen des Bohrloches erneut gefriert. Ferner muß dafür gesorgt werden, daß am Ende der Bohreinrichtung möglichst große Flächen zur Übertragung der Wärme auf das Eis vorhanden sind. Die bis heute für die Herstellung von Bohrungen großen Durchmessers in Eiswänden verwendeten Einrichtungen weisen an ihrem die Bohrung bewirkenden Ende teils die Form eines Senkrohres und teils die Form einer Granatenspitze auf, wobei die erforderliche Schmelzwärme jeAveils an der Stirnfläche des Senkrohres bzw. der konischen Spitze erzeugt wird. Mit solchen Einrichtungen läßt sici. aber insbesondere ein erneutes Anfrieren mindestens von Teilen des Schmelzwassers an den Bohrungswandungen nicht vermeiden.

Der Erfindung liegt deher die Aufgabe zugrunde eine Bohreinrichtung zum Wärmebohren großer Eismassen, insbesondere tafelförmiger Eisberge zu schaffen, mittels derer ein erneutes Anfrieren von Schmelzwasser an den Bohrungswänden oder im Bohrungsgrund vermieden werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bohreinrichtung aussenseitig die Form eines aufrechtstehenden Zylinders und innenseitig die Form eines Kegelstumpfes aufweist, wobei die große Basisfläche des sich nach oben hin verjüngenden Kegelstumpfes an das untere Ende des aussenliegenden Zylinders heranreicht, während die kleine Spitze des Kegelstumpfes innerhalb des äußeren Zylinders liegt. Aus dieser Gestaltungsforjn der Bohreinrichtung resultiert insbesondere, daß das die Berührung der Bohreinrichtung mit dem Eis und damit die Flächen der Schmelzwärmezufuhr an der Peripherie einer vorzugsweise zentralen Stelle, an der das Schmelzwasser durch die Mitte der Wärmebohreinrichtung abgeführt werden kann, angeordnet sind und das Schmelzwasser somit nicht, wie bei den bekannten Einrichtungen, entlang des Aussenumfanges eier Bohreinrichtung abgeführt werden muß. Es ist daher möglich eine das aus dem geschmolzenen, dem Bohrloch entsprechenden Eisvolumen resultierende Schmelzwasser mittels einer Pumpe an die obere Oberfläche des Eisberges zu

809844/0623

ORiGlNAHNSPECTED

2310022

transportieren und damit zu verhindern, daß es durch erneutes Gefrieren das Bohrloch verengt oder verschließt.

Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung" an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführung'sbeispieies im einseinen beschrieben.

In der Zeichnung zeigt die einzige Figur eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht einer in einem Bohrloch befindlichen, erfindungsgeaäßen Bohreinrichtung.

Die Außenwandung 3 der erfindungsgemäßen Wärmebohreinrichtung 1 weist die Form eines aufrechtstehenden Zylinders 2 auf, dessen unteres Ende 3 derart nach innen abgerundet ist, daß es an einen gewölbten Kegelstumpf 4, welcher koaxial zum Zylinder 2 ausgerichtet ist, anschließt. Am oberen Ende des nach oben hin verjüngten Kegelstumpfes 4 ist eine Pumpe 5 angeordnet, welche durch Vermittlung eines Ro&res 6 die dem Volumen des Bohrloches im Eis 8, dessen Wandungen im wesentlichen dem Durchmesser der Wärmebohrvorrichtung 1 entsprechen, entsprechende Schmelzwassermenge abpumpt. Die Beheizung des unteren Endes 3 der Wärmebohrvorrichtung 1 erfolgt über einen Heizwiderstand 9. Es ist aber auch möglich, elektrische Ringelektroden zu verwenden, welche einen Lichtbogen erzeugen.

- 4

8098U/062Ö

ORIGINAL !HSPECTEB

Claims (3)

2310022 PAEESTiDA ST SPRÜCHE :

1.) Einrichtung zum Wärmebohren großer Eismassen, insbesondere tafelförmiger Eisberge, gekennzeichnet durch eine äußere, einem aufrechtstehenden Zylinder (2) entsprechende und eine innere, einem zum Zylinder (2) koaxial angeordneten Kegelstumpf (4) entsprechende Form, wobei der nach oben hin verjüngte Kegelstumpf (4) im Bereich seiner großen Basisfläche an das untere Ende (3) des äußeren Zylinders (2) angrenzt, während sein oberes verjüngtes Ende innerhalb des Zylinders (2) liegt.

2.) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsflächen mit dem Eis und die Wärmezufuhrflächen durch den Übergang der Oberfläche des äußeren. Zylinders (2) in die Oberfläche des inneren Kegelstumpfes (4) gebildet sind.

3.) Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge-"kennzeichnet, daß am oberen Ende des Kegelstumpfes (4) eine Pumpe (5) angeordnet ist, welche durch Vermittlung eines Rohres (6) die dem Volumen des Bohrloches entsprechende Schmelzwassermenge an die obere Eisbergoberfläche befördert.

8098U/062Ö