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"Brillenglas fur übersichtige
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zur Verwendung in Masken"
Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Brillenglas für Ubersichtige zur Verwendung in Masken.
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Masken, insbesondere Tauchmasken weisen im allgemeinen zwei voneinander
getrennte, mittels Planscheiben abgeschlossene Sichtöffnungen oder eine für beide
Augen gemeinsame Sichtscheibe aus einer planparallelen durchsichtigen Platte auf.
Ohne besondere Vorkehrungen wären Fehlsichtige gezwungen bei Verwendung solcher
Masken eine Korrekturbrille zu tragen. Dies ist nicht nur unangenehm es beeinträchtigt
auch die Dichtigkeit der Maske.
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Für Kurzsichtige werden in der Regel in die Sichtöffnungen der Maske
Brillengläser eingesetzt, die eine plane Vorderfläche aufweisen. Linsen mit einer
solchen Planfläche haben den Vorteil daß der Scheitelbrechwert beim Gebrauch über
und unter Wasser gleich bleibt. Bei Masken mit Sichtscheibe werden plankonkave Brillengläser
auf die Sichtscheibe aufgekittet oder es wird eine der Fehlsichtigkeit des Benutzers
entsprechende konkave Fläche in die Sichtscheibe eingearbeitet.
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Plankonkave Brillengläser haben zwar nicht die optimale Durchbiegung
zur Korrektur des Astigmatismus schiefer Bündel, doch sind die auftretenden Bildfehler
noch hinreichend klein so daß für den Benutzer der Maske ein nicht zu kleines nutzbares
Blickfeld verbleibt.
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Wollte man in entsprechender Weise für übersichtige verfahren, so
wären plankonvexe Linse in die Sichtöffnungen einzusetzen oder auf die Sichtscheibe
aufzukitten. Solche Brillengläser haben aber wegen der völlig ungeeigneten Durchbiegung
hohe Beträge an Bildfehlern, so daß zum scharfen Sehen nur ein kleines Blickfeld
verbleibt.
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Um die. Bildfehler kleiner zu machen, können meniskusförmig durchgebogene
sammelnde Linsen in die Sichtöffnungen einer Maske eingesetzt werden.
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Solche Linsen ändern ihren Scheitelbrechwert erheblich beim Gebrauch
über Wasser, so daß damit ausgerüstete Tauchmasken praktisch nur unter Wasser verwendet
werden konnten.
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Eine andere Lösung besteht darin über Distanzringe durchgebogene Brillengläser
auf die Planscheibe einer Maske aufzukitten. Wegen der beim Tauchen in größeren
Tiefen auftretenden Druckunterschiede ist diese Lösung jedoch nur für geringe Tauchtiefen
geeignet.
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Es ist nun das Ziel der vorliegenden Erfindung ein Brillenglas zur
Verwendung in Masken, insbesondere in Tauchmasken zu schaffen, das übersichtigen
ein genügend großes nutzbares Blickfeld verschafft, dessen Scheitelbrechwert beim
Gebrauch über und unter Wasser gleich bleibt und das eine damit ausgerüstete Tauchmaske
auch für Verwendung in größeren Tiefen geeignet macht.
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Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Brillenglas
aus einer ersten Linse zerstreuender Brechkraft aus niedrigbrechendem Material mit
objektseitiger Planfläche und einer mit dieser verbundenen zweiten Linse mit sammelnder
Brechkraft aus höherbrechendem Material besteht.
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Die augenseitige Fläche der zweiten Linse ist je nach Fehlsichtigkeit
des Benutzers sphärisch oder torisch gestaltet. Die beiden Linsen des Brillenglases
sind miteinander verkittet oder verschmolzen.
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Durch die Kombination von Zerstreuungs- und Sammellinse wird bei dem
Brillenglas nach der Erfindung eine gute Korrektion des Astigmatismus schiefer Bündel
über das gesamte Blickfeld erreicht. Der Refraktionsfehler ist gering, wie sich
auch durch geeignete Wahl der t-Werte der Gläser der Farbquerfehler klein halten
läßt. Durch die dem Wasser zugewandte Planfläche wird erreicht, daß der Scheitelbrechwert
des neuen Brillenglases unter und über Wasser gleich bleibt.
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Das neue Brillenglas wird mit seiner Planfläche auf die plane Sichtscheibe
einer Tauchmaske aufgekittet oder bei Masken mit zwei getrennten Sichtöffnungen
in diese eingesetzt. Diese feste Verbindung mit der Tauchmaske macht sie auch für
die Verwendung in größeren Tauchtiefen geeignet.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig. 1 bis 6 der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigen: Fig. 1 ein bisher übliches Brillenglas
für übersichtige zur Verwendung in Tauchmasken; Fig. 2a,b Astigmatismus-Kurven des
Brillenglases der Fig. 1 für verschiedene Objektentfernungen; Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel
eines Brillenglases nach der Erfindung; Fig. 4a,b Astigmatismus-Kurven des Brillenglases
der Fig. 3 für verschiedene Objektentfernungen; Fig. 5 einen Teilschnitt durch eine
mit neuem Brillenglas ausgerüstete Tauchmaske; Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel eines
Brillenglases mit Nahteillinse.
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In Fig. 1 ist mit 1 eine Linse sammelnder Brechkraft mit planer Vorderfläche
2 bezeichnet. Eine solche Linse hat eine völlig ungeeignete Durchbiegung, so daß
einem durch die Linse 1 blickenden Auge 3 zum scharfen Sehen nur ein kleines Blickfeld
verbleibt.
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Die Einengung des zum scharfen Sehen geeigneten Blickfeldes wird aus
einer Betrachtung der Fig. 2a,b ersichtlich. Fig. 2a zeigt die Astigmatismus-Kurven
für die Linse 1 für zwei verschiedene Augenabstände x'2 bei einem Objektabstand
von 2 m. Man erkennt, daß der Astigmatismus schiefer Bündel so gravierende Bildfehler
hervorruft daß praktisch nur ein Bereich zur Beobachtung verbleibt, welcher dem
halben Linsendurchmesser entspricht.
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Whnliches zeigt Fig. 2b, welche die Astigmatismus-Kurven für einen
Objektabstand von 0,5 m darstellt.
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Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Brillenglases nach der
Erfindung. Dieses besteht aus einer ersten Linse 4 zerstreuender Brechkraft mit
objektseitiger Planfläche 5 und einer mit dieser Linse verbundenen zweiten Linse
6 mit sammelnder Brechkraft. Die Linse 4 ist aus niedrigbrechendem Material und
die Linse 6 aus höherbrechendem Material gefertigt. Die augenseitige Fläche 7 der
Linse 6 hat je nach Fehlsichtigkeit des Auges 3 eine sphärische oder torische Gestalt.
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Die Daten einer solchen Linse für einen Scheitelbrechwert von +4 dpt.
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sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich.
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Tabelle
Linse Radius Dicke Brechungsindex Dispersion |
ne ne |
r1 = d1 = 0,5 1,5251 58,6 |
r2 r2 43,76 |
6 r3 = 43,76 d2 = 6,5 1,8073 46,14 |
r4 = 308,50 |
Die Linse 4 ist im dargestellten Beispiel aus Glas mit der Bezeichnung B 270 gefertigt,
während die Linse 6 aus Glas gefertigt ist, welches unter der Bezeichnung LaSF 30
im Handel erhältlich ist.
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Die Astigmatismus-Kurven für die Linse der Fig. 3, welche die Werte
der Tabelle aufweist sind in den Fig. 4a,b dargestellt. Fig. 4a gilt wieder für
einen Objektabstand für 2 m, während Fig. 4b für einen Objektabstand von 0,5 m gilt.
Durch Vergleich mit den Fig. 2a,b erkennt man ohne weiteres daß bei dem neuen Brillenglas
der Astigmatismus schiefer Bündel weitgehend kompensiert ist, so daß praktisch das
gesamte durch die Linse 4,6 gegebene Blickfeld zum scharfen Sehen verwendet werden
kann.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist ein gemäß der Erfindung aufgebautes
Brillenglas 4,6 mit seiner planen Vorderfläche 5 auf die plane Sichtfläche 8 einer
Tauchmaske 9 aufgekittet. Der Benutzer einer solchen Tauchmaske hat ein großes nutzbares
Blickfeld, er kann die Tauchmaske sowohl über als auch unter Wasser zum Beobachten
verwenden und die Tauchmaske ist auch für die Verwendung in größeren Tauchtiefen
geeignet.
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In Fig. 6 ist ein Brillenglas dargestellt, das wieder aus den beiden
Linsen 4 und 6 besteht. In die Innenfläche der Linse 4 ist eine Nahteillinse 10
aus höherbrechendem Material eingeschmolzen oder eingekittet. Ein solches Brillenglas
erleichtert Alterssichtigen das Arbeiten unter und über Wasser.