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Feldstecher
Es ist ein allgemein bekannter Nachteil, bei der Benutzung von Feldstechern, ganz speziell der kleineren handlicheren Typen (z. B. 8 x 30, 6 x 30 usw.), dass sie beim Gebrauch einem Brillenträger nur einen Bruchteil (zirka 1/4 - 1/5) des Sehfeldes zu überblicken gestatten, den er bei Benutzung ohne Brille übersehen kann. Diese Begrenzung des Sehfeldes beim Gebrauch eines üblichen Feldstechers durch einen Brillenträger ist durch folgende Tatsachen bedingt :
Bei den bisher üblichen Feldstechern, speziell der obengenannten kleineren Typen, beträgt der Abstand der Austrittspupille vom letzten Linsenscheitel des Okulars in der Regel höchstens 10 mm.
Die Pupille des menschlichen Auges hat aber nach international festgelegten Regeln vom hinteren Scheitel des Brillenglases bereits einen Abstand von 12 mm. Rechnet man die Dicke des Brillenglases von einigen Millimetern sowie die durch die Okularfassungsteile verbrauchte Länge hinzu, so sieht man, dass die Austrittspupille der bisher üblichen Feldstecher zirka 8 mm vor der Augenpupille zu liegen kommt. Die beträchtlich vor dem Auge liegende Austrittspupille des Instruments vignettiert das Gesichtsfeld.
Man hat seit langem versucht, diesem Übelstand dadurch abzuhelfen, dass der Brillenträger Aufsteckgläser seiner speziellen Refraktion auf den Feldstechern aufsetzt und ohne Brille beobachtet. Dadurch wird zwar der Beschnitt des Sehfeldes vermieden, aber im Gebrauch ist dieses Verfahren jedoch so unhandlich, dass es nur von wenigen Brillenträgern angewendet wird. Anderseits sind bei gewissen Spezialfeldstechern für Militärgebrauch solche Modelle in Benutzung gewesen, bei denen der Abstand der Austrittspupille etwa 20 mm betrug. Sie waren unter dem Namen"Gasmaskenokulare"bekannt, da sie vorwiegend zum Gebrauch mit Gasmaske vorgesehen waren.
Bei diesen eben erwähnten Feldstechern mit "Gasmaskenokularen"ist die Aufgabe so gelöst worden, dass man Objektiv-und Okularbrennweite so weit vergrössert hat, dass sich bei den bisher bekannten Okular-Konstruktionen, bei denen der Abstand der Austrittspupille vom letzten Linsenscheitel höchstens 801o der Brennweite beträgt, der gewünschte Abstand von 20 mm ergibt. Das erfordert Okularbrennweiten von 25 bis 30 mm, was bei 8 facher Vergrösserung Objektivbrennweiten von 200 bis 240 mm erforderlich macht. Damit ergeben sich aber Abmessungen, die einen Feldstecher mit zirka 30 mm Objektivdurchmesser viel zu unhandlich machen würden.
Lediglich für grosse Gläser, d. h. solche mit zirka 50 mm Objektivdurchmesser und darüber, haben die eben geschilderten bekannten Massnahmen zu sinnvollen Konstruktionen geführt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die sogenannten kleineren Feldstecher, d. h. solche mit einem Gesichtsfeld von wenigstens 500, die mit Objektiven mit einem freien Durchmesser kleiner als 35 mm und Okularen mit einer Brennweite kleiner als 20 mm ausgerüstet sind, brauchbare Konstruktionen zu schaffen, die die Wiedergabe eines möglichst grossen Sehfeldes bei Beobachtung durch eine Brille gestatten, ohne die Nachteile einer grossen Baulänge der bisher üblichen "Gasmasken-Feldstecher"zu haben. Die Erfindung besteht darin, Okulare zu verwenden, bei denen der Abstand der Austrittspupille vom letzten augenseitigen Linsenscheitel grösser ist als die Okularbrennweite, mindestens jedoch 14 mm beträgt.
Eine Ausführungsform gemäss der Erfindung besteht in der Verwendung dreigliedriger Okulare, deren bildseitiges Glied ein verkitteter, seine hohle Fläche dem Objektiv zukehrender Meniskus ist, wobei der Radius dieser hohlen Fläche in den Grenzen zwischen dem 0, 6- und 1, 0 fachen der Okularbrennweite gewählt, die Kittfläche nach dem Objektiv zu erhaben und die Dicke dieses Meniskus grösser ist als die
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halbe Brennweite, dass ferner das mittlere Glied des Okulars ein sammelndes verkittetes Glied und das augenseitige Glied eine einfache Sammellinse ist. Derartige Okulare können erfindungsgemäss auch bei den sogenannten grösseren Feldstechern verwendet werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist es vorteilhaft, dass das sammelnde mittlere verkittete Glied bikonvex und dessen augenseitiger Radius grösser ist als das 1 1/2 fache der Okularbrennweite, dass ferner die Kittfläche ihre erhabene Seite dem Objektiv zukehrt und der Radius dieser Kittfläche zwischen dem 1, 0- und 2, 0 fachen der Okularbrennweite gewählt ist.
Es ist weiterhin von vorteilhafter Wirkung, wenn der Absolutwert des augenseitigen Radius der augenseitigen einfachen Sammellinse grösser ist als das 3 fache der Okularbrennweite.
Zweckmässig wird in den beiden Kittgliedern der Brechsprung an den Kittflächen grösser gewählt als 0, 1, wobei die zerstreuenden Linsen jeweils die höhere Brechzahl aufweisen.
In der beifolgenden Zeichnung ist ein entsprechend den Zahlenwerten der nachfolgenden Tabelle ausgeführtes Beispiel eines Feldstechers gemäss der Erfindung mit 8facher Vergrösserung dargestellt. Die Zahlenwerte beziehen sich auf eine Okularbrennweite von 100 Einheiten. Die eingeklammerten Zahlen bei den Werten für das Objektiv gelten bei Bezug auf eine Objektivbrennweite von 100 Einheiten.
In der Tabelle und in der Zeichnung bedeuten : L die einzelnen Linsen, r die Radien, d die
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Die Bezeichnungen für die Glasarten sind entnommen dem Katalog"Jenaer Glas für die Optik" L 1949, herausgegeben vom Jenaer Glaswerk Schott & Gen., Landshut (Bayern).
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<tb>
<tb>
Dicken <SEP> und
<tb> Linsen <SEP> Radien <SEP> Abstände <SEP> nd <SEP> vd <SEP> Glasarten
<tb> r1 <SEP> = <SEP> + <SEP> 376,78
<tb> (+47, <SEP> 316) <SEP>
<tb> Ll <SEP> d1 <SEP> = <SEP> 42, <SEP> 583 <SEP> 1, <SEP> 6074 <SEP> 56, <SEP> 7 <SEP> SK <SEP> 2 <SEP>
<tb> (5, <SEP> 348) <SEP>
<tb> rz <SEP> = <SEP> - <SEP> 614, <SEP> 59 <SEP>
<tb> (- <SEP> 77, <SEP> 180)
<tb> 11 <SEP> = <SEP> 45, <SEP> 422 <SEP>
<tb> (5, <SEP> 704) <SEP>
<tb> r3 <SEP> =-435, <SEP> 10 <SEP>
<tb> (- <SEP> 54, <SEP> 640) <SEP>
<tb> L2 <SEP> d2 <SEP> = <SEP> 21,292 <SEP> 1,7174 <SEP> 29,5 <SEP> SF <SEP> 1
<tb> (2,674)
<tb> r4 <SEP> == <SEP> - <SEP> 7097, <SEP> 2 <SEP>
<tb> (- <SEP> 891, <SEP> 27)
<tb> Glasweg <SEP> 12, <SEP> = <SEP> 202, <SEP> 27 <SEP>
<tb> (25,401)
<tb> dp <SEP> = <SEP> 560, <SEP> 68 <SEP> 1, <SEP> 6200 <SEP> 36, <SEP> 3 <SEP> F <SEP> 2
<tb> (70,410)
<tb> is <SEP> = <SEP> 110,
01
<tb> (13, <SEP> 815) <SEP>
<tb>
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EMI3.1
<tb>
<tb> Dicken <SEP> und
<tb> Linsen <SEP> Radien <SEP> Abstände <SEP> nd <SEP> vd <SEP> Glasarten
<tb> 14 <SEP> = <SEP> 20. <SEP> 227
<tb> r5 <SEP> = <SEP> - <SEP> 83,144
<tb> L3 <SEP> d3 <SEP> = <SEP> 11, <SEP> 356 <SEP> 1, <SEP> 7552 <SEP> 27, <SEP> 5 <SEP> SF <SEP> 4
<tb> r6 <SEP> = <SEP> + <SEP> 571, <SEP> 92 <SEP>
<tb> L4 <SEP> d4 <SEP> = <SEP> 52, <SEP> 520 <SEP> 1, <SEP> 6204 <SEP> 60, <SEP> 3 <SEP> SK <SEP> 16 <SEP>
<tb> r7 <SEP> = <SEP> - <SEP> 106, <SEP> 189 <SEP>
<tb> zig <SEP> = <SEP> 0, <SEP> 710 <SEP>
<tb> r6 <SEP> = <SEP> + <SEP> 960, <SEP> 18 <SEP>
<tb> L5 <SEP> d <SEP> = <SEP> 8,517 <SEP> 1,7618 <SEP> 26,5 <SEP> SF <SEP> 14
<tb> 5 <SEP> 5
<tb> r <SEP> = <SEP> + <SEP> 126,21
<tb> L6 <SEP> d6 <SEP> = <SEP> 53,229 <SEP> 1,6204 <SEP> 60,
3 <SEP> SK <SEP> 16
<tb> ri0= <SEP> - <SEP> 183,48 <SEP>
<tb> I <SEP> = <SEP> 0, <SEP> 710 <SEP>
<tb> rll= <SEP> + <SEP> 143, <SEP> 66 <SEP>
<tb> L7 <SEP> d7 <SEP> = <SEP> 35, <SEP> 486 <SEP> 1, <SEP> 6074 <SEP> 56, <SEP> 7 <SEP> SK <SEP> 2
<tb> ri2= <SEP> - <SEP> 757,81 <SEP>
<tb> 17 <SEP> : <SEP> : <SEP> : <SEP> 129, <SEP> 90 <SEP>
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1. Feldstecher mit einem Gesichtsfeld von wenigstens 500, der mit Objektiven mit einem freien Durchmesser kleiner als 35 mm und Okularen mit einer Brennweite kleiner als 20 mm ausgerüstet ist, gekennzeichnet durch Okulare, bei denen der Abstand der Austrittspupille vom letzten augenseitigen Linsenscheitel grösser als die Okularbrennweite ist, mindestens jedoch 14 mm beträgt.