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Die Erfindung bezieht sich auf neue Zubereitungen, die sich
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als Mittel gegen Entzündungen und als Inhibitoren der fortschreitenden
Gelenksveränderungen eignen, wie sie für Arthritis kennzeichnend sind.
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Die Erfindung betrifft insbesondere therapeutische Zubereitungen,
die eine oder mehrere Verbindungen der Formel I als Wirkstoffe enthalten, sowie
das Verfahren zur Herstellung dieser Zubereitungen, insbesondere in Form von Tabletten
oder Kapseln.
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In einer Hinsicht betrifft die Erfindung therapeutische Zubereitungen,
die Benzoylacetonitril, o-Fluorbenzoylacetonitril, m-Fluorbenzoylac etonitril, p-Fluorbenzoylacetonitril
oder Mischungen daraus enthalten, die Entzündungen lindern und arthritische Gelenksveränderungen
bei Säugern inhibieren.
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Benzoylacetonitril und o-Fluorbenzoylacetonitril sind von Dorsch et
al., J.A.C.S. Bd. 54, S. 2960 (1932) und Nakanischi et al., J. Med. Chem., Bd. 16
(3), S. 214 (1973) und m-Fluorbenzoylacetonitril und p-Fluorbenzoylacetonitril von
Pihl et.
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al., Reakts. Sposobnost Org. Soedin, Tartu. Gos. Univ., 5(1), 27 (1968)
beschrieben worden.
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Ferner bezieht sich die Erfindung insbesondere auf therapeutische
Zubereitungen, die Benzimidoylacetonitril, m-Fluorbenzimidoylacetonitril oder p-Fluorbenzimidoylacetonitril
oder Mischungen daraus in beliebigen Verhältnissen enthalten, die Entzündungen lindern
und arthritische Gelenksveränderungen bei Säugern inhibieren. Diese Wirkstoffe und
ihre tautomeren Formen können durch die folgenden Strukturformeln widergegeben werden:
in diesen Formeln bedeutet X Wasserstoff, m-Fluor oder p-Fluor.
Benzimidoylacetonitril und p-Fluorbenzimidoylacetonitril sind von Lang et al., J.
Med. Chem. Bd. 18, S. 441 (1975) beschrieben, und Benzimidoylacetonitril kann nach
der Methode von Iwai et al., Chem. Pharm. Bull. (Tokyo) 12, 1446 (1964) hergestellt
werden. Diese Verbindung ist unter der Bezeichnung ß-Iminohydrozimtsäurenitril im
Handel erhältlich (Aldrich Chemical Co., Milwaukee, Wisconsin, V.St.A.) Die Erfindung
betrifft auch die folgenden neuen Verbindungen:
B-Amino-2-thiophenacrylnitril ß-Amino-3-thiophenacrylnitril, B-Oxo-3-thiophenpropionitril
und die neuen Zubereitungen, die sie enthalten und als entzündungshemmende Mittel
und Inhibitoren der progressiven -Gelenksveränderung, die für Arthritis kennzeichnend
ist, geeignet sind.
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m-Fluorbenzimidoylacetonitril läßt sich ohne weiteres durch Kondensation
von m-Fluorbenzonitril mit Acetonitril in Gegenwart einer Base herstellen. Geeignete
Basen sind Natriumhydrid und Natriumamid.
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ß-Amino-2-(oder 3-)thiophen-acrylnitril läßt sich durch Kondensation
von 2- (oder 3-)Thiophencarbonitril mit Acetonitril in Gegenwart einer Base, wie
Natriumhydrid oder Natriumamid, herstellen. Die 3-Thiophen-ß-oxo-Verbindung kann
durch Hydrolyse, zum Beispiel mit wäßriger oder alkoholischer Säure, erhalten werden.
Sie kann direkt durch Kondensation eines Esters der 3-Thiophencarbonsäure mit Acetonitril
in Gegenwart einer Base, wie Natriumhydrid oder Na-Natriumamid, hergestellt werden.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf therapeutische Zubereitungen,
die ß-Oxo-2-thiophenpropionitril enthalten und Entzündungen lindern und arthritische
Gelenksveränderungen bei Säugern inhibieren. ß-Oxo-2-thiophenpropionitril kann durch
folgende Strukturformel widergegeben werden
und ist in US-PS 2 540 982 beschrieben.
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Die Verbindungen der Formel I haben sich als in hohem Maße geeignet
zur Behebung von Entzündungen und zur Verhütung von nachteiligen Gelenksveränderungen
bei Säugern erwiesen, wenn sie in Mengen von etwa 1 bis 250 mg/kg Körpergewicht
verabreicht werden. Eine solche Dosis kann täglich verabreicht werden, oder man
kann sie, wie zur Linderung von Entzündungen und zur Verhinderung der Gelenksveränderung
erforderlich, verabreichen, indem beispielsweise Dosen jeden zweiten Tag oder zwei-oder
dreimal
in der Woche gegeben werden. Eine bevorzugte Dosierungsregel zur Erzielung optimaler
Ergebnisse umfaßt etwa 5 bis 100 mg/kg Körpergewicht und Tag, und es werden solche
Dosierungseinheiten verwendet, daß insgesamt etwa 0,35 bis 7,0 g Wirkstoff in 24
Stunden an ein Lebewesen von etwa 70 kg Körpergewicht verabreicht werden. Diese
Dosierungsregel kann der Erzielung einer optimalen therapeutischen Wirkung angepaßt
werden. Beispielsweise können täglich mehrere unterteilte Dosen verabreicht werden,
oder die Dosis kann entsprechend den Erfordernissen der therapeutischen Situation
vermindert werden. Ein entscheidender praktischer Vorteil, der mit der Erfindung
verbunden ist, ist der, daß der Wirkstoff in jeder beliebigen Weise, zum Beispiel
oral, intravenös, intramuskulär, örtlich, intra-artikulär oder subkutan, verabreicht
werden kann.
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Erfindungsgemäße Zubereitungen mit der erwünschten Klarheit, Stabilität
und Anpaßbarkeit an eine parenterale und intraartikuläre Verwendung werden durch
Auflösen von 0,10 bis 10,0 Gewichtsprozent wirksamer Verbindung in einem Träger
erhalten, der aus einem mehrwertigen aliphatischen Alkohol oder einem Gemisch solcher
Alkohole besteht. Besonders gut geeignet sind Glycerin, Propylenglykol und Polyethylenglykole.
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Letztere bestehen aus einer Mischung nichtflüchtiger normalerweise
flüssiger Polyethylenglykole, die sowohl in Wasser als auch in organischen Flüssigkeiten
löslich sind und Molekulargewichte von etwa 200 bis 1500 haben. Die Menge des in
dem obigen Träger gelösten Wirkstoffs kann zwar zwischen 0,10 und 10,0 Gewichtsprozent
schwanken, doch liegt sie vorzugsweise zwi--schen etwa 3,0 und -9,0 Gewichtsprozent.
Von den obengenannten nichtflüchtigen Polyethylenglykolen können verschiedene Mischungen
eingesetzt werden, doch ist es bevorzugt, eine Mischung zu verwenden, die ein durchschnittliches
Molekulargewicht von etwa 200 bis 400 aufweist.
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Außer den wirksamen Verbindungen können die parenteralen Lösungen
auch verschiedene Konservierungsmittel enthalten, die bakterielle und fungale Verunreinigung
verhüten. Diefür diese Zwecke verwendbaren Konservierungsmittel sind beispielsweise
Myristyl-gamma-picoliniumchlorid, Phenylmercuri-nitrat, Benzalkoniumchlorid, Phenethylalkohol,
p-Chlor-phenyl-glycerinether, Methyl- und Propylparabene und Thiomersal. Ferner
kann es zwecksmäßig sein, Antioxidantien einzusetzen. Zu geeigneten Antioxidantien
gehören beispielsweise Natriumbisulfit, Natriummetabisulfit und Natriumformaldehydsulfoxylat.
Im allgemeinen werden Konzentrationen von etwa 0,05 bis 0,2 % Antioxidans verwendet.
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Für intramuskuläre Injektionen liegt die bevorzugte Konzentration
der wirksamen Verbindung bei 0,25 bis 0,50 mg/ml der fertigen Zubereitung. Die Verbindungen
der Formel I eignen sich auch für die intravenöse Verabreichung, wenn sie mit Wasser
oder bei der intravenösen Therapie verwendeten Verdünnungsmitteln, wie isotoner
Glukoselösung, in entsprechenden Mengen verdünnt werden. Zur intravenösen Anwendung
sind Anfangskonzentrationen bis herab zu etwa 0,05 bis 0,25 mg/ml an wirksamer Verbindung
gut geeignet. Zur intra-artikulären Anwendung für große Gelenke, z.B. das Knie,
können etwa 2 bis 20 mg (oder sogar noch größere Mengen, wenn erforderlich) je Gelenk
und Woche eingesetzt werden, wobei für kleinere Gelenke entsprechend geringere Dosen
eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäßen wirksamen Verbindungen werden vorzugsweise oral
verabreicht, beispielsweise zusammen mit einem inerten Verdünnungsmittel oder mit
einem assimilierbaren eßbaren Träger, oder sie können in Hart- oder Weichgelantinekapseln
enthalten oder zu Tabletten verpreßt sein, oder sie können direkt den Nahrungsmitteln
einverleibt werden. Zur oralen therapeutischen Verabreichung können die wirksamen
Verbindungen irit Trägern vermischt und in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln,
mit Darmfreisetzungsüberzügen versehenen Tabletten oder Kapseln, Elixieren, Suspensionen,
Sirup, Waffeln
und dergleichen angewandt werden. Solche Zubereitungen
sollen wenigstens 0,1 % wirksame Verbindung enthalten. Der Prozentsatz der Zubereitungen
kann selbstverständlich abgewandelt werden und kann zweckmäßigerweise etwa 2 bis
60 % des Gewichts der Einheit ausmachen. Die Wirkstoffmenge-in solchen therapeutisch
verwendbaren Zubereitungen wird so bemessen, daß eine geeignete Dosierung erreicht
wird. Bevorzugte Zubereitungen im Rahmen der Erfindung werden so aufgebaut, daß
eine orale Dosierungseinheitsform zwischen etwa 50 und 250 mg der wirksamen Verbindung
enthält.
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Die Tabletten, Dragees, Pillen, mit Darmfreisetzungsüberzügen versehenen
Tabletten oder Kapseln und dergleichen können auch noch folgende Bestandteile enthalten:
Bindemittel, wie Traganth, Akaziengummen, Maisstärke oder Gelatine, Träger, wie
Dicalciumphosphat, Zerfallsmittel, wie Maisstärke, Kartoffelstärke, Alginsäure und
dergleichen, Gleitmittel, wie Magnesiumstearat, und Süßungsmittel, wie Saccharose,
Lactose oder Saccharin. Außerdem können auch aromagebende Mittel, wie Pfefferminz,
Wintergrünöl oder Kirscharoma, zugegeben werden. Ist die Form der Dosierungseinheit
eine Kapsel, dann kann sie zusätzlich zu den obengenannten Stoffen einen flüssigen
Träger, z.B. ein Fettöl, enthalten. Verschiedene andere Stoffe können als Überzüge
oder zu anderweitigen Modifikationen der physikalischen Form der Dosierungseinheit
zugegen sein. Beispielsweise können Tabletten, Pillen oder Kapseln mit Schellack,
Zucker oder beiden überzogen sein. Ein Sirup oder Elixier kann die wirksame Verbindung,
Saccharose als Süßungsmittel, Methyl- und Propylparaben als Konservierungsmittel,
einen Farbstoff und Kirsch- oder Orangenaroma enthalten. Selbstverständlich müssen
alle zur Herstellung von Dosierungseinheitsformen verwendeten Stoffe pharmazeutisch
rein und in den verwendeten Mengen praktisch nichttoxisch sein.
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Die Tabletten oder Pillen aus den neuen Zubereitungen können geschichtet
oder auf andere Weise so zubereitet sein, daß eine Dosierungsform erhalten wird,
die den Vorteil einer verlängerten oder verzögerten Wirkung oder einer in vorbestimmter
Weise abgestuften Wirkung des darin enthaltenen Wirkstoffs hat. Beispielsweise kann
die Tablette oder Pille eine innere und eine äußere Dosierungskomponente umfassen,
wobei letztere in Form einer Umhüllung um die erstere vorliegt. Die beiden Komponenten
können durch eine enterische Schicht voneinander getrennt sein, die einem Zerfall
im Magen widersteht und es ermöglicht, daß die innere Komponente intakt in das Duodenum
gelangt oder nur verzögert freigesetzt wird. Für solche enterischen Schichten oder
Uberzüge können die verschiedensten Stoffe verwendet werden, beispielsweise polymere
Säuren oder Mischungen aus polymeren Säuren und Schellack, Cetylalkohol, Celluloseacetat
und dergleichen. Ein besonders vorteilhafter enterischer Überzug enthält ein Styrol-Maleinsäure-Copolymerisat
und Stoffe, von denen bekannt ist, daß sie zu den enterischen Eigenschaften des
Überzugs beitragen. Die Tablette oder Pille kann durch Verwendung eines entsprechenden
nichttoxischen Farbstoffs gefärbt werden, damit sie ein ansprechendes Aussehen erhält.
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Mit Hilfsstoffen induzierte experimentelle Polyarthritis ist eine
spezielle Systemerkrankung der Ratte, die interessante Ähnlichkeiten mit rheumatoider
Arthritis zeigt. Insbesondere zeigt die Histologie der beiden Xrankheiten eine'bemerkenswerte
Ähnlichkeit, vergleiche hierzu C.M. Pearson et al., Am. J.
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Pathol. Bd. 42, S. 73 (1963). E.M. Glenn, Am. J, Vet. Res.
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Bd. 27 (116) 339 (1966) hat mit Hilfsstoffen induzierte Polyarthritis
als eine Verkrüppelung und Permanentdeformation klassifiziert, die aus einer Beteiligung
des diffusen Bindegewebes an bestimmten empfänglichen Gelenken der Ratte resultiert.
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Zahiri et al., Can. Med. Ass. J. Bd. 101, S. 269 (1969) haben gezeigt,
daß diffuse Formschwellung der distalen Gelenke mit ödemen, Congestionen und Synovitis
einschließlich Pannusbildung
verbunden ist, die alle der schließlichen
Zerstörung von Knochen und Knorpeln vorausgehen. Außerdem geben Zahiri et al. an,
daß die Knorpel zerstörung im Gelenk auf einem Invasionspannus beruht, der im Randsynovium
entsteh.t und sich über die Gelenksoberfläche erstreckt und sie erodiert. Nichtsteroide
entzündungshemmende Mittel, wie Indomethacin, die arthritische Pfotenschwellung
inhibieren, die aus entzündlichen Zellinfiltraten entsteht, verhindern nachgewiesenermaßen
krankhafte Gelenks-und Knochenveränderungen (vergleiche S. Wong et al., J. Pharm.
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& Exptl. Ther. Bd. 185, S. 127 (1973) und G. R. Bobalick et al.,
Agents & Actions Bd. 4, S. 364 (1974). In gleicher Weise vermindert die Inhibierung
des Fortschreitens von Arthritis in Pfoten von Ratten, die mit den erfindungsgemäßen
Verbindungen behandelt werden, auch die damit verbundene krankhafte Gelenksveränderung.
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Der folgende Test und die dabei erhaltenen Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit
der Verbindungen der Formel I gegen chronische Entzündung bei hilfsstoffinduzierter
Arthritis, die von Gelenkszerstörung begleitet wird. Gruppen von drei Ratten Royal
Hart, Wistar Stamm mit einem Gewicht von jeweils 200 + 10 g erhalten in die rechte
Hinterpfote intradermale Injektionen von Freunds Hilfsstoff (getrocknete menschliche
Tuberkelbazillen in einem Mineralölträgerj in einer Dosis von 2 mg/kg Körpergewicht.
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Die Testverbindung der Formel I wird oral als 1,5-przentige Mischung
mit einem Stärketräger in verschiedenen Dosierungen einmal täglich an den Tagen
O bis 13 nach der Injektion verabreicht.
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Kontrollratten werden in gleicher Weise behandelt, erhalten aber nur
den Träger. Am 14. und 21. Tag nach der Injektion wird der Durchmesse.r:der Pfote,
in die injiziert worden ist (Primärläsimon), mit Hilfe eines Mikrometermeßgeräts
bestimmt. Das Volumen der entzündeten Pfoten wird aus diesen Messungen berechnet,
und die Ergebnisse sind als prozentuale Inhibierung der Schwellung, verglichen mit
derjenigen der Kontrollen, angegeben. Zur
gleichen Zeit werden
die anderen entzündeten Stellen, zum Beispiel Ohren, Pfoten und Schwanz (Sekundärläsionen),
beobachtet, und jede Ratte wird aufgrund des Ausmaßes der Entzündung und Schwellung
bewertet und eingestuft. Die Einstufung beruht auf einer Skala von 0 bis 24, wobei
0 die vollständige Abwesenheit induzierter arthritischer Knoten und 24 das höchste
Ausmaß an Entzündung bedeuten. Die mittlere Einstufung wird für jede behandelte
Gruppe berechnet, und die Wirkungen jeder Verbindung werden als prozentuale Inhibierung
der Einstufung der Kontrollen angegeben. In den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse
der Tests zusammengestellt, die mit den Verbindungen der Formel I zur Unterdrückung
des Fortschreitens der Arthritis und der damit verbunden krankhaften Gelenksveränderung
durchgeführt warden.
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In Tabelle 1 finden sich die Ergebnisse der Versuche, bei denen als
Wirkstoff der Formel I Benzoylacetonitril, o-Fluorbenzoylacetonitril, m-Fluorbenzoylacetonitril,
p-Fluorbenzoylacetononitril und Gemische daraus verwendet worden sind.
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In Tabelle II finden sich die Ergebnisse, die mit Benzimidoylacetonitril,
m-Fluorbenzimidoylacetonitril, p-Fluorimidoylacetonitril und Gemischen.daraus als
Wirkstoff der Formel I erhalten worden sind.
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Von besonderer Bedeutung ist die niedrige Mortalität, die bei mit
Bezimidoylacetonitril behandelten Ratten im Verhältnis zu den Kontrollen oder zu
mit üblichen Verbindungen behandelten Ratten zu beoabachten ist. Benzimidoylacetonitril
hat offenbar-auch eine länger anhaltende Wirkung als übliche Verbindungen, was sich
aus der stärkeren Unterdrückung der Primär-und Sekundärläsionen am 21. Tag der Beobachtungszeit
ergibt.
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In Tabelle III finden sich die Ergebnisse, die mit ß-Amino-2-thiophenacrylnitril,
ß-Amino-3-thiophenacrylnitril oder ß-Oxo-3-thiophenpropionitril als Wirkstoff der
Formel I erhalten worden sind.
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In Tabelle IV finden sich die Ergebnisse, die mit ß-Oxo-2-thiophenpropionnitril
als Wirkstoff der Formel I erhalten worden sind.
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T a b e l l e I Wirkung von benzoylacetonitril und Fluorderivaten
auf Arthritis bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Normale Ratten - 8/186 77 112 - - - - |
induzierte |
Kontrollen - 53/630 36 31 0 0 0 0 |
Indomethacin 2 8/57 68* 68* 51* 24* 38* 25* |
1 9/54 63* 65* 46* 19* 34* 20* |
0,5 5/54 53* 51* 40* 20* 25* 17* |
0,25 0/9 51 57* 30* 4 22* 4 |
Aspirin 400 18/57 41 55* 73* 48* 58* 45* |
200 10/66 40 44 48* 27* 26* 17* |
100 18/63 48 53* 36* 13 19* 8 |
50 2/21 56* 44 23* 3 12 9 |
Phenylbuta- 150 2/27 40 50* 75* 44* 54* 31* |
zon 75 2/39 51* 50* 62* 28* 27* 15 |
37,5 5/39 53* 53* 56* 14 18 13 |
18,8 2/21 50* 45 31 7 4 8 |
* von induzierten Kontrollen deutlich verschieden
T a b e l l e
I (Fortsetzung) Wirkung von Benzoylacetonitril und Fluorderivaten auf Arthritis
bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Benzoyl- 400 3/18 31 72* 81* 72* 84* 82* |
acetonitril 200 2/10 36* 81* 73* 48* 70* 43* |
100 5/36 49* 65* 63* 48* 70* 43* |
50 6/54 53* 59* 51* 42* 52* 26* |
25 3/36 54* 56* 54* 33* 40* 14 |
p-Fluorben- 400 3/18 42 64* 75* 63* 72* 45* |
zoylacetoni- 200 3/18 67* 62* 52* 32* 63* 16 |
tril 100 4/18 63* 71* 46* 32* 44* 10 |
50 2/36 61* 58* 56* 39* 13 0 |
25 1/18 55* 48 33* 17 25 0 |
m-Fluorben- 50 0/21 43 37 40* 27* |
zoylacetoni- |
tril |
o-Fluorben- 50 1/18 71* 72* 63* 49* |
zoylacetoni- |
tril |
*von induzierten Kontrollen deutlich verschiden
T a b e l l e II
Wirkung von Benzimidoylacetonitirl und Fluorderivaten auf Arhritis bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Normale Ratten - 8/186 77 112 - - - - |
induzierte |
Kontrollen - 53/630 36 31 0 0 0 0 |
Indomethacin 2 8/57 68* 68* 51* 24* 38* 25* |
1 9/54 63* 65* 46* 19* 34* 20* |
0,5 5/54 53* 51* 40* 20* 25* 17* |
0,25 0/9 51 57* 30* 4 22* 4 |
Aspirin 400 18/57 41 55* 73* 48* 58* 45* |
200 10/66 40 44 48* 27* 26* 17* |
100 18/63 48 53* 36* 13 19* 8 |
50 2/21 56* 44 23* 3 12 9 |
T a b e l l e I (Fortsetzung) Wikung von Benzimidoylacetonitril
und Fluoriderivaten auf Arthritis bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Phenylbuta- 150 2/27 40 50* 75* 44* 54* 31* |
zon 75 2/39 51* 50* 62* 28* 27* 15 |
37,5 5/39 53* 53* 56* 14 18 13 |
18,8 2/21 50* 45 31 7 4 8 |
Benzimidoyl- 100 0/15 46 65* 68* 60* 57* 46* |
acetonitril 50 1/24 31 49* 63* 62* 59* 48* |
25 1/9 41 38 33* 32* 33* 16* |
p-Fluorbenz- 100 1/18 78* 67* 53* 29* 49* 22* |
imidoylaceto- 50 4/36 66* 57* 43* 25* 27* 8 |
nitril 25 2/18 53 50 26 14 14 9 |
m-Fluorbenz- 50 1/18 64 60 40* 7 - - |
imidoylaceto- |
nitril |
* von induzierten Kontrollen deutlich verschieden
T a b e l l e
III Wirkung von Thiophenderivaten auf arthritis bei Raten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Normale Ratten - 8/186 77 112 - - - - |
induzierte Kontrol- |
len - 53/630 36 31 0 0 0 0 |
Indomethacin 2 8/57 68* 68* 51* 24* 38* 25* |
1 9/54 63* 65* 46* 19* 34* 20* |
0,5 5/54 53* 51* 40* 20* 25* 17* |
0,25 0/9 51 57* 30* 4 22* 4 |
Aspirin 400 18/57 41 55* 73* 48* 58* 45* |
200 10/66 40 44 48* 27* 26* 17* |
100 18/63 48 53* 36* 13 19* 8 |
50 2/21 56* 44 23* 3 12 9 |
Phenylbutazon 150 2/27 40 50* 75* 44* 54* 31* |
75 2/39 51* 50* 62* 28* 27* 15 |
37,5 5/39 53* 53* 56* 14 18 13 |
18,8 2/21 50* 45 31 7 4 8 |
ß-Amino-2-thiophen- 200 6/18 36 53 70 61 80 57 |
acrylnitril 100 2/18 45 51 49 27 25 16 |
50 1/33 54 50 44 23 21 6 |
T a b e l l e III (Fortsetzung) Wirkung von Thiophenderivaten
auf Arthritis bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
ß-Amino-3-thiophen- 50 2/18 47 54 52 41 - - |
acrylnitril |
ß-Oxo-3-thiophen 50 1/18 53 50 61 26 - - |
propionitril |
T a b e l l e IV Wirkung von ß-oxo-2-thiophenpropionitril auf
Arthritis bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Normale Ratten - 8/186 77 112 - - - - |
induzierte |
Kontrollen - 53/630 36 31 0 0 0 0 |
Indomethacin 2 8/57 68* 68* 51* 24* 38* 25* |
1 9/54 63* 65* 46* 19* 34* 20* |
0,5 5/54 53* 51* 40* 20* 25* 17* |
0,25 0/9 51 57* 30* 4 22* 4 |
Aspirin 400 18/57 41 55* 73* 48* 58* 45* |
200 10/66 40 44 48* 27* 26* 17* |
100 18/63 48 53* 36* 13 19* 8 |
50 2/21 56* 44 23* 3 12 9 |
T a b e l l IV (Fortsetzung) Wirkung von ß-Oxo-2-thiophenpropionitril
auf Arthritis bei Ratten
Orale mittlere % Inhibition % Inhibition der |
Dosis Gewichts- der Schwellung Kontrolleinstufung |
mg/kg zunahme (g) (Primärläsion) (Sekundärläsion) |
Körper- tot/behandelt Tag Tag Tag Tag Tag Tag |
Verbindung gewicht nach 21 Tagen 14 21 14 21 14 21 |
Phenylbuta- 150 2/27 40 50* 75* 44* 54* 31* |
zon 75 2/39 51* 50* 62* 28* 27* 15 |
37,5 5/39 53* 53* 56* 14 18 13 |
18,8 2/21 50* 45 31 7 4 8 |
ß-Oxo-2- 200 2/18 34 54 72 29 72 32 |
-thiophen- 100 3/18 52 69 58 42 58 10 |
propionitril 50 3/36 56 48 46 18 46 0 |
Eine weitere Methode zur Bestimmung der Wirkung eines Mittels
auf Krankheitszustände, die zu Entzündungen führen, besteht in der Bestimmung der
Wirkung auf durch Ultraviolettlicht induziertes Erythem bei Meerschweinchen. Albino-Meerschweinchen
werden am Abend vor der Prüfung mit einer Standard-Mischung aus Bariumsulfid und
Akaziagumme an ihren Schenkeln enthaart.
-
Zur Stunde O am Morgen des Versuchs werden sie in einem Kunststoffbehälter
gehalten, der die Bestrahlung von drei kreisförmigen Flecken ermöglicht. Sie werden
dann 60 Sekunden dem Ultraviolettlicht einer "Hanovia" Kromayer-Lampe, Modell 10,
ausgesetzt. Unmittelbar danach werden die der UV-Bestrahlung ausgesetzten Stellen
der Meerschweinchen mit einer Lösung der Testverbindungen in verschiedenen Konzentrationen
in Ethylalkohol mit Hilfe eines Wattebauschs auf einem Stöckchen bestrichen. Nach
einer Stunde und nach vier Stunden wird das Ausmaß des Erythems an jeder der drei
Stellen nach folgendem Bewertungssystem festgestellt: 0 = kein Erythem 0,5 = unvollständiger
Kreis oder schwaches Erythem 1,0 = vollständiger Kreis von deutlichem Erythem Die
Höchstbewertung beträgt demnach für jedes Tier 3,0. In der folgenden Tabelle V sind
die Ergebnisse dieses Tests mit Benzimidoylacetonitril und anderen Mitteln zusammengestellt,
von denen bekannt ist, daß sie eine günstige Wirkung auf Erytheme von Warmblütern
haben.
-
T a b e l l e V Wirkungsvergleich von örtlich angewandten entzündungshemmenden
Mitteln (Bnezimidoylacetonitirl und anderen auf die Entwicklung von Erythem bei
Meerschweinchen (zusammengefaßte Werte)
Bewertung |
Träger für die % Konzentration (Durchschnitt) |
örtliche Anwendung Mittel des Mittels im Anzahl |
Träger der Tiere 1 Std. 4 Std. |
Ethylalkohol Kontrolle - 40 2,5 3,0 |
Indomethacin 1 16 0,7* 2,5 |
0,5 8 1,5 2,4 |
0,25 8 1,8 2,5 |
Aspirin 1 4 1,9 2,8 |
Phenylbutazon 1 8 0,5* 2,4 |
Benzimidoylacetonitril 2 8 0,6* 2,7 |
1 4 1,0 2,8 |
*statisch signifikante Wirkung
Zur Bestimmung der akuten Entzündungshemmwirkung
von Benzimidoylacetonitril werden Ratten, Royal Hart, Wistar-Stamm, mit einem Gewicht
von 80 bis 90 g verwendet. Vor der Gabe des Mittels werden die Ratten über Nacht
ohne Futter aber bei freiem Zutritt zu Wasser belassen. Die Testverbindungen werden
in wäßriger Suspension durch Schlundsonde in einem Volumen von 1,7 ml/50 g Ratte
verabreicht, was dem Hydratationsvolumen nach Winter, et al., Proc. Soc. Exp.
-
Biol. & Med., Bd. 111, S. 544-547 (1962) entspricht. Das eingesetzte
phlogistische Mittel ist Carrageenin als sterile 1-prozentige Suspension in 0,9-prozentigem
wäßrigem Natriumchlorid für Routineprüfung. Ein Volumen von 0,05 ml wird durch eine
6,6 p-Nadel in das Fußsohlengewebe der rechten Hinterpfote injiziert. Die Bestimmungen
werden 5 Stunden nach der Verabreichung des Mittels (4 Stunden nach der Carrageeninanwendung)
vorgenommen. Die Volumina der normalen und der mit Carrageenin entzündeten Füße
werden bestimmt.
-
Die Differenz zwischen den beiden Bestimmungen entspricht dem erhöhten
modem infolge der Carrageninverabreichung.
-
Die Ergebnisse werden als ein C/T-Wirkungsverhältnis zudem der Kontrolltiere
/ Odem der behandelten Tiere) ausgedrückt, und ein C/T-Verhältnis von mehr als 1,41
wird als Wirkungserfolg angesehen. In Tabelle VI sind die Ergebnisse dieses Tests
bei der angegebenen Dosierung von Benzimidoylacetonitril zusammengestellt, und daraus
ergibt sich die entzündungshemmende Wirkung dieser Verbindungen gegenüber bekannten
entzündungshemmenden Mitteln.
T a b e l l e VI Die Wirkung von
entzündungshemmenden Mitteln durch Carrageenin induziertes Öden an der Rattenpfote
Dosis mg/kg Anzahl C/T Ödem-Verbindung Körpergewicht der Ratten verlätnis Kontrollen
- 64 -Benzimidoylacetonitril 250 8 2,2 Aspirin 250 32 2,8 Phenylbutazon 250 32 2,3
Indomethacin 25 32 2,9
Die Wirkung von Benzimidoylacetonitril auf
die Körpertemperatur bei durch Hefe induziertem Fieber wird durch folgende Arbeitsweise
bestimmt. Gruppen von drei Ratten Royal Hart, Wistar-Stamm mit einem Gewicht von
jeweils etwa 80 g erhalten subkutane Injektionen in den Nacken von 0,6 ml einer
40-prozentigen Suspension getrockneter Brauereihefe in destilliertem Wasser. Testverbindungen
werden in einer 1,5-prozentigen gepufferten Stärkelösung suspendiert und in einer
Dosis von 250 mg/kg 17 Stunden nach der Induktion verabreicht. Kontrollratten werden
auf die gleiche Weise behandelt, erhalten jedoch nur die gepufferte Stärkelösung.
-
19 Stunden nach der Induktion wird die Rektaltemperatur der einzelnen
Ratten mit Hilfe eines elektrischen Thermometers gemessen. Jeder Dosis-Wirkungs-Versuch
wird ein oder mehrmals wiederholt. In Tabelle VII sind die Ergebnisse dieses Tests,
worin Benzimidoylacetonitril mit bekannten entzündungshemmenden Mitteln verglichen
wird, zusammengestellt.
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T a b e l l e VII Wirkung von Testmitteln auf die Körpertemperatur
von in Fieberzustand versetzten Ratten
Dosis |
mg/kg Ratten mit hefeinduziertem Fieber |
Verbindung Körper- Verminderung der Kör- |
gewicht Anzahl pertemperatur, °C |
Kontrollen - 156 0 |
Benzimidoylacetonitril 250 6 1,4* |
Aspirin 250 15 1,5* |
Phenylbutazon 250 15 1,5* |
Indomethacin 250 21 2,5* |
*Deutlich geringere Temperatur als in Fieberzustand versetzte Kontrollen
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. In diesen Beispielen
sind die Verbindungen der Formel I, insbesondere die folgenden: Benzoylacetonitril,
o-Fluorbenzoylacetonitril, m-Fluorbenzoylacetonitril, p-Fluorbenzoylacetonitril,
Benzimidoylacetonitril, m-Fluorbenzimidoylacetonitril, p-Fluorimidoylacetonitril
und Gemische daraus sowie ß-Amino-2-thiophenacrylnitril, ß-Amino-3-thiophenacrylnitril,
n-Oxo-3-thiophenpropionitril oder ß-Oxo-2-thiophenpropionitril.
-
Beispiel 1 Herstellung von 50 mg-Tabletten je Tablette je 10 000
Tabletten 0,050 g Verbindung der Formel 1 500 g 0,080 g Lactose 800 g 0,010 g Maisstärke
(zum Vermischen) 100 g 0,008 g Maisstärke <für Paste) 75 g 0,448 g 1475 g 0,002
g Magnesiumstearat !1 %) 15 g 0,150 g 1490 g Die Verbindung der Formel r, Lactose
unter Maisstärke (zum Vermischen) werden miteinander vermischt. Die Maisstärke (für
Paste) wird in 600 ml Wasser suspendiert und unter Rühren bis zur Ausbildung einer
Paste erwärmt. Diese Paste wird dann zum Granulieren der vermischten Pulver verwendet.
-
Falls nötig wird welteres Wasser zugesetzt. Das feuchte Granulat wird
durch ein Handsieb Nr. 8 gesiebt und bei etwa 50°C getrocknet. Das trockan Granulat
wird durch ein Sieb Nr. 16 gesiebt. Die Mischung wird mit 1-prozentigem Magnesium
stearat versetzt und in einer Tablettlervorrichtung zu Table ten verpreßt.
-
Beispiel 2 Herstellung einer oralen Suspension oder eines Sirups
Bestandteil Menge Verbindung der Formel I 500 mg Sorbitlösung (70 % N.F.) 40 ml
Natriumbenzoat 150 mg Saccharin 10 mg roter Farbstoff 10 mg Kirscharoma 50 mg destiliertes
Wasser qs. ad 100 ml Die Sorbitlösung wird zu 40 ml destillierten Wassers gegeben,
und die Verbindung der Formel I wird darin suspendiert. Saccharin, Natriumbenzoat,
Aroma und Farbstoff werden zugegeben und gelöst. Das Volumen wird mit destilliertem
Wasser auf 100 ml eingestellt. Jeder Milliliter des Sirups enthält 5 Milligramm
der Verbindung der Formel I.
-
Beispiel 3 Herstellung einer parenteralen Lösung In einer Lösung
aus 700 ml Propylenglykol und 200 ml Wasser für Injektionszwecke werden unter Rühren
20,0 g der Verbindung der Formel I suspendiert. Danach wird der pH-Wert mit Salzsäure
auf 5,5 eingestellt, und das Volumen wird mit Wasser für Injektionszwecke auf 1000
ml gebracht. Die Zubereitung wird sterilisiert und in 5,0 ml-Ampullen abgefüllt,
deren jede 2,0 ml (entsprechend 40 mg des Mittels) enthält, worauf unter Stickstoff
verschlossen wird.
-
Beispiel 4 Herstellung einer örtlich anzuwendenden Creme Bestandteil
Menge Verbindung der Formel I 1,0 % ethoxylierter Stearylalkohol 10,0 % Benzylalkohol
0,9 % Isopropylpalmitat 5,0 8 Glycerin 5,0 z Sorbitlösung (USP) 5,0 % Milchsäure
qs. bis pH 4,0 bis 5,0 Wasser qs. ad 100,0 % Der ethoxylierte Stearylalkohol und
Isopropylpalmitat werden bis zur Verflüssigung erwärmt. Etwa 95 % des Gesamtvolumens
des Wassers werden in einen gesonderten Behälter eingebracht, worauf das Glycerin
und die Sorbitlösung zugegeben werden.
-
Diese wäßrige Mischung wird zum Sieden erwärmt und dann auf 60 bis
75 "C abgekühlt. Die Verbindung der Formel I wird zu der Wachsphase gegeben, und
die Mischung wird bis zur Erzielung einer klaren Lösung gerührt. Der Benzylalkohol
wird zu der Wachsphase gegeben und darin gelöst. Die Wasserphase wird durch ein
Sieb unter Rühren zu der Wachsphase gegeben. Während dieses Vorgangs werden beide
Phasen bei etwa der gleichen Temperatur gehalten. Die Mischung wird unter Rühren
abgekühlt, und bei einer Temperatur von 50 bis 55 OC wird der Rest des Wassers zugegeben.
Der pH-Wert wird mit Milchsäure auf 5,0 bis 7,0 eingestellt. Der-Ansatz wird unter
möglichst geringer Bewegung abgekühlt, bis die Creme in ihrer endgültigen Form vorliegt.
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Beispiel 5 Herstellung von intraartikulärem Produkt Bestandteil Menge
Verbindung der Formel I 2 - 20 mg NaCl (physiologische Kochsalzlösung) 0,9 % Benzylalkohol
N.F. 0,9 % Natriumcarboxymethylcellulose 1 - 5 % pH-Werteinstellung auf 5,0 bis
7,5 Wasser für Injektionszwecke qs. ad 100 % Beispiel 6 Herstellung einer injizierbaren
Depo-Suspension Bestandteil Prozent Gew./Vol.
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Verbindung der Formel I 0,05-5,0 Polysorbat 80 USP 0,2 Polyethylenglykol
4000 USP 3,0 Natriumchlorid USP 0,8 Benzylalkohol N.F. 0,9 HCl bis pH 6 bis 8 Wasser
für Injektionszwecke qs. ad 100,0
Beispiel 7 Herstellung von beschichteten
Tabletten Mit einem Film überzogene Tabletten, 500 mg Verbindung der Formel I enthaltende
Tabletten (unüberzogen) Prozent Prozent Bestandteil Überschuß Gew. /Gew.
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Verbindung der Formel I 2 54,198 modifizierte Stärke 35,016 Dioctylnatriumsulfosuccinat,
70 % in Ethylalkohol 0,159 Alginsäure 10,627 Filmüberzug Bestandteil Prozent Gew./Gew.
-
pharmazeutische Glasur Nr. 4 0,488 Kaolin N.F. kolloidal 0,032 Celluloseacetatphthalat
3,312 Diethylphthalat 1,418 Opaspray Yellow/K-1-2102* 0,526 Anmerkung: Stärke des
wirksamen Bestandteils Erythromycinstearat (wasserfrei) ..... etwa 550 mcg/mg (entspricht
USP XVIII).
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*Für Länder, wo FD&C.Yellow No. 5 nicht verwendet werden soll,
werden Tabletten mit einem weißen Filmüberzug zur Verfügung gestellt; bezüglich
Opaspray Yellow/K-1-2102 siehe Seite 31
Herstellungsverfahren (unbeschichtete
Tabletten) 1. Verbindung der Formel I und modifizierte Stärke (Primojel*) werden
in ein sauberes Gefäß einer Mischvorrichtung eingebracht und 15 bis 20 Minuten bei
50 U/M vermischt.
-
2. Ethylalkohol wird in einem mit einem Dampfmantel versehenen Gefäß
auf 55 OC erwärmt.
-
3. In den warmen Ethylalkohol (55 OC) wird eine abgewogene Menge einer
70-prozentigen Mischung von Aerosol OT mit Ethylalkohol eingemischt.
-
4. Die Pulvermischung von Stufe 1 wird mit der alkoholischen Lösung
von Dioctylnatriumsulfosuccinat von Stufe 3 granuliert.
-
Falls zur vollständigen Granulation erforderlich, wird weiterer warmer
Alkohol von Stufe 2 zugegeben.
-
5. Das feuchte Granulat wird bei 1000 U/M durch eine Mühle und ein
Sieb Nr. 4A geführt, und das gesiebte Granulat wird auf papiergefütterten flachen
Rechteckschalen gesammelt.
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6. Die Rechteckschalen von Stufe 5 werden in einem Ofen über Nacht
bei etwa 43 OC getrocknet.
-
7. Das getrocknete Granulat wird durch eine Schüttelvorrichtung und
ein Sieb Nr. 12 geführt.
-
8. Der Granulatrückstand von Stufe 7 wird bei 2200 U/M vermahlen und
durch ein Sieb Nr. 12 gesiebt.
-
9. Das Granulat der Stufe 7 wird mit dem der Stufe 8 vereinigt und
10 bis 15 Minuten vermischt. Nach Zugabe von Alginsäure wird insgesamt 20 Minuten
gemischt.
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10. Das fertige Material wird in mit Polyethylen gefütterte Fasertrommeln
eingebracht.
-
11. Das Material kann nun verpreßt werden.
-
Herstellungsverfahren (Arbeitsweise zum Aufbringen eines Darmfreigabeüberzugs)
1. Die unbeschichteten 500 mg Tabletten, die die Verbindung der Formel I enthalten,
werden in eine Beschichtungsvorrichtung mit Einbauten eingebracht, die mit einer
10 cm-Luftleitung (70 OC) und einer angemessenen Abzugsleitung versehen ist. Wenn
die Vorrichtung in Betrieb genommen wird, sollen die Tabletten darin frei herabfallen.
Die stirnseitige Offnung der Vorrichtung soll nicht mitverwendet werden.
-
2. Die pharmazeutische Glasur Nr. 4, Regular, wird auf die sich bewegenden
Tabletten von Stufe 1 gegossen. Wenn die Tabletten klebrig erscheinen, wird mit
kolloidalem Kaolin N.F. gestäubt. Das Kaolin muß der Innenfläche der Beschichtungsvorrichtung
und nicht direkt den Tabletten zugeführt werden. Nach dem Stäuben wird die Beschichtungsvorrichtung
3 Minuten in Betrieb gehalten.
-
3. Die Trocknungsluftzufuhr wird angestellt, und die Beschichtungsvorrichtung
wird 3 Minuten in Betrieb gehalten.
-
Die Vorrichtung wird abgestellt, und die Tabletten werden 30 Minuten
oder bis sie trocken aussehen geschüttelt.
-
4. Die pharmazeutische Glasur Nr. 4, Regular, wird auf die sich bewegenden
Tabletten von Stufe 3 gegossen, worauf, wie bei der ersten Beschichtung, mit kolloidalem
Kaolin N.F.
-
gestäubt wird. Die Tabletten werden 1 Stunde oder bis zur Trockne
geschüttelt.
-
5. Unter Verwendung eines Mischers mit hohen Scherkräften wird Celluloseacetatphthalat
USP in Methylenchlorid und Methanol dispergiert.
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6. Diethylphthalat wird zu der Mischung von Stufe 5 gegeben, worauf
weiter bewegt wird, bis die Lösung frei von Teilchen ist, wenn sie auf einer Stahlspatel
untersucht wird.
-
7. Nach Zugabe von Opaspray K-1-7000 zu der Mischung von Stufe 6 wird
die Bewegung fortgesetzt.
-
8. Die Überzugslösunq von Stufe 7 wird mit einer Nordson-Sprühvorrichtung
in die Beschichtungsvorrichtung, Stufe 4, eingesprüht.
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9. Die Nordson-Vorrichtung wird so eingestellt, daß sie 450 bis 500
ml/Minute abgibt. Dieses Abgabeverhältnis kann durch Veränderung des Drucks erreicht
werden.
-
10. Eine Probe der mit Schellack beschichteten Tabletten, Stufe 4,
wird aus der Beschichtungsvorrichtung entnommen und gewogen.-Diese Maßnahme wird
während des Beschichtungsvorgangs wiederholt, um so die Menge an Beschichtung/Tablette
zu bestimmen.
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11. Die Filmbeschichtungslösung wird unter Verwendung einer kontinuierlichen
Sprühung aufgebracht, bis ein Überzug von 50 mg je Tablette erreicht ist. Während
des Sprühens soll die Trocknungsluftzufuhr angestellt bleiben.
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12. Nach dem Ende des Besprühens werden die fertigen Tabletten 4 Minu-ten
in einer Taumelbewegung gehalten. Während dieser Zeit sollen Heißluftzufuhr und
Gasabzug in Betrieb sein.
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13. Die fertigen Tabletten werden in gefütterte Trommeln mit einem
Fassungsvermögen von 10 bis 20 kg übergeführt. Nach dem Abdecken mit Mulltuch werden
die Trommeln 12 Stunden stehengelassen, ehe sie verschlossen werden.
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Beispiel 8 Herstellung von m-Fluorbenzimidoylacetonitril 1,21 g m-Fluorbenzonitril,
0,52 ml Acetonitril, 0,5 g Natriumhydrid und 0,1 ml t-Butanol werden zu 25 ml Ether
gegeben. Die Mischung wird auf einem Dampfbad eine Stunde zum Sieden unter Rückfluß
erwärmt. Methanol und Wasser werden zugegeben. Die Schichten werden getrennt, und
die wäßrige Schicht wird zweimal mit je 25 ml Ether extrahiert. Die vereinigten
Etherextrakte werden über Natriumsulfat getrocknet, durch Diatomeenerde filtriert,
mit Hexan verdünnt und auf einem Dampfbad eingedampft. Das so erhaltene öl wird
unter Verwendung von Methylenchlorid an Kieselgel chromatographiert, wodurch 0,52
g eines öls erhalten werden, das kristallisiert. Dieses Material wird in Methylenchlorid
aufgenommen und nach Zugabe von Hexan wird die Mischung eingedampft. Man erhält
ein öl, das kristallisiert und aus Tetrachlorkohlenstoff umkristallisiert wird,
wodurch das gewünschte Produkt vom F. = 67 bis 68 OC erhalten wird.
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Beispiel 9 Herstellung von ß-Amino-2-thiophenacrylnitril Ein Reaktionskolben
wird mittels Durchleiten von Stickstoff getrocknet, worauf etwa 100 ml Ammoniak
darin kondensiert werden.
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Durch Zugabe eines kleinen Stücks Natrium wird eine blaue Färbung
erzielt. Die Färbung wird mit Ferrichlorid beseitigt, worauf 2,7 g Natrium zugegeben
werden. Nach dem Verschwinden der blauen Färbung werden 4,8 ml Acetonitril in 10
ml Diethylether eingeführt. Unter Kühlen in einem Trockeneis-Aceton-Bad werden tropfenweise
9,28 g 2-Thiophencarbonitril in 25 ml Tetrahydrofuran zugegeben. Das Kühlen wird
noch 30 Minuten fortgesetzt, worauf Ammoniak und Lösungsmittel verdampfen gelassen
werden. Nach Zugabe von 50 ml Wasser wird die Mischung
mit Methylenchlorid
extrahiert. Die Methylenchloridextrakte werden über Natriumsulfat getrocknet und
durch Magnesol(R) filtriert.
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Nach Zugabe von Hexan wird das Filtrat auf einem Dampfbad bis zu einem
Ol eingedampft. Dieses Ol wird an einer trockenen Säule aus Kieselgel chromatographiert,
wobei mit Methylenchlorid eluiert wird. Die das gewünschte Produkt enthaltende Fraktion
wird in Methylenchlorid aufgenommen und durch filtriert. Das Filtrat wird auf einem
Dampfbad unter Zugabe von Hexan eingedampft, bis ein öl zurückbleibt. Durch Abkühlen
wird das gewünschte Produkt in Form von Kristallen vom F. = 87 bis 88 OC erhalten.
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B e i 5 p i e 1 10 Herstellung von ß-Amino-3-thiophenacrylnitril
Es wird ein 500 ml Dreihalskolben verwendet, der mit einem mechanischen Rührer,
einem Gaseinlaß, einem Trockeneiskühler, einem Kaliumhydroxidtrockenrohr und einem
Zugabetrichter ausgerüstet ist. 100 ml Ammoniak werden in den Kolben einkondensiert,
worauf ein kleines Stück Natrium zugegeben wird. Wenn die dunkelblaue Farbe bleibt,
wird Ferrichlorid zugegeben, wodurch die Farbe in braun übergeht. Nach Zugabe von
3,2 g Natrium wird die Mischung 45 Minuten stehengelassen, bis die blaue Färbung
verschwindet. Nach Zugabe von 5,7 ml Acetonitril in 10 ml Tetrahydrofuran wird 20
Minuten gerührt. Dann wird in einem Trockeneis-Aceton-Bad gekühlt, worauf 10,9 g
3-Thiophencarbonitril in 25 ml Tetrahydrofuran zugegeben werden. Das Reaktionsgemisch
wird in dem Kühlbad noch 90 Minuten und dann 3 Stunden bei Rückflußtemperatur gerührt.
Die Mischung wird mit 7,4 g Ammoniumchlorid versetzt und über Nacht eindampfen gelassen.
Nach Zugabe von 100 ml Wasser und 100 ml Chloroform wird die Mischung
filtriert.
Die wäßrige Phase wird mit Chloroform extrahiert, und die vereinigten organischen
Lösungen werden einmal mit Wasser ge-(R) waschen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und durch Magnesol filtriert. Das Filtrat wird im Vakuiun bis zu einem orangefarbenen
öl eingedampft. Nach Zugabe von 30 ml Benzol wird Petrolether zugegeben, bis die
Mischung trüb wird. Durch Kühlen bildet sich ein Niederschlag, der abgetrennt und
aus Benzol umkristallisiert wird. Dadurch erhält man das gewünschte Produkt als
Feststoff vom F. = 67 bis 69,5 OC.
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B e i 5 p i e 1 11 Herstellung von ß-Oxo-3-thiophenpropionitril 1,2
g ß-Amino-3-thiophenacrylnitril werden ZU 10 ml 1n Salzsäure gegeben. Nach Zugabe
von 40 ml Methanol wird die Mischung 3 Stunden gerührt. Dann wird die Mischung im
Vakuum zu einem Rückstand eingedampft, der in 35 ml warmem Methanol gelöst und mit
Aktivkohle behandelt wird. Nach dem Abkühlen wird Petrolether zugesetzt, und der
durch Filtrieren der Mischung erhaltene Feststoff wird verworfen. Das Filtrat wird
eindampfen gelassen, und der Rückstand wird in 35 ml warmem Isopropanol gelöst,
filtriert und gekühlt. Der gebildete Feststoff wird als das gewünschte Produkt in
Form weißer Platten vom F. = 87 bis 88 OC gewonnen.