DE2804447C3 - Verfahren zur Herstellung selektiver Absorberschichten hohen Absorptionsvermögens und niedriger Emission, insbesondere für Sonnenkollektoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung selektiver Absorberschichten hohen Absorptionsvermögens und niedriger Emission, insbesondere für SonnenkollektorenInfo
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Description
Sonneiikollektoren gewinnen in zunehmendem Maße
an Bedeutung, um Wasser für Brauch- und Heizzwecke zu erwärmen, da die fossilen Energieträger immer mehr
verknappen und darüber hinaus auch Nachteile in bezug auf die Umwelt mit sich bringen. Allerdings stehen dem
Einsatz dieser umweltfreundlichen Sonnenkollektoren in großem Maßstabe noch ein relativ hoher Preis und
die teilweise ungünstigen Wirkungsgrade der Umwandlung der Sonnenenergie in Wärme, vor allem bei diffuser
Einstrahlung des Sonnenlichtes, entgegen. So haben Konstruktionen mit mehreren Abdeckschichten und
spezieller Isolierung zwar einen hohen Wirkungsgrad, sie sind aber außerordentlich teuer und haben damit ein
ungünstiges Verhältnis zwischen tatsächlicher Leistung und aufzuwendenden Kosten.
Es wurden bereits einige Versuche unternommen, den Wirkungsgrad der Energieumwandlung auch bei diffu
ser Einstrahlung des Sonnenlichtes zu verbessern und
gleichzeitig die Konstruktion der Sonnenkollektoren zu erleichtern, indem der Absorber in den SonnenkoUektoren mit selektiv absorbierenden Werkstoffen oberflächlich beschichtet wurde. Diese selektiven Absorber-
i schichten haben zwar sehr gute Absorptionseigenschaften und nur niedrige Emission und gewährleisten die
Herstellung von Absorbern guter Wirksamkeit, sie haben jedoch auch einige erhebliche Nachteile, die
einesteils in der Art der Werkstoffe selbst und der
Möglichkeit ihres Aufbringens liegen, zum anderen aber
auch in dem damit verbundenen nach wie vor hohen Preis. Dies beruht darauf, daß der größte Teil der für die
Absorption geeigneten Substanzen fei Form von Lacken
aufgebracht werden bzw. nachträglich eingefärbt
werden muß, um tatsächlich als Absorptionsschicht
wirken zu können. In der nachstehenden Tabelle sind einige bekannte Beschichtungen 1 bis 4 einschließlich
ihrer Eigenschaften hinsichtlich Selektivität, Absorption, Emission und Gütefaktor, drei Metalloxiden 5 bis 7
gegenübergestellt, deren angegebene Konstanten zeigen, daß diese Metalloxide an sich besonders geeignet
sind, um für diesen speziellen Verwendungszweck eingesetzt zu werden, vor allem, wenn man sie ohne die
Mitverwendung der bisher üblichen Lacke und anderer
WerkstolT | Selektiv | Absorption | Emission | Gütefaktor |
ja/nein | (a) | (e) | a :e | |
Epoxi-Einbrennlack satiniert mit | nein | 0,94 | 0,88 | 1,07 |
schwarzem Pigment | ||||
Kali-Wasserglas mit schwarzem Pigment | nein | 0,93 | 0,88 | 1,06 |
Silikonharz mit schwarzem Pigment | nein | 0,95 | 0,85 | 1,12 |
Aluminium-Eloxalschicht schwarz, 15 μτη | nein | 0,97 | 0,95 | 1,02 |
Kupferoxid, schwarz | ja | 0,9 | 0,1 | 9 |
Nickeloxid, schwarz | ja | 0,8 | 0,1 | 8 |
Manganoxid, schwarz | ja | 0,8 | 0,2 | 4 |
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß bestimmte schwätze Metalloxide einen ausgezeichneten Gütefaktor gegenüber bisher üblichen Werkstoffen aufweisen
müssen, beispielsweise im Vergleich zu eloxiertem Aluminium, dem Material mit dem besten bisher
bekannten Absorptionskoeffizient da der an sich niedrige Absorptionskoeffizient bei diesen Metalloxiden durch eine wesentlich geringere Emission kompensiert und damit der Gütedakter erheblieh gesteigert
wird. Um diesen ausgezeichneten Gütefaktor zu erzielen, ist es allerdings unbedingt erforderlich, daß die
Metalloxide chemisch rein und mit kleinstmöglicher Korngröße vorliegen, um auf diese Weise nicht nur
chemische Umsetzungen und damit Änderungen des Wirkungsgrades zu unterbinden, sondern um auch einen
homogenen Auftrag möglichst geringer Schichtdicke zu ermöglichen, da der Preis dieser Oxide in reiner Form
derzeit noch sehr hoch ist und je nach Oxid und
Reinheitsgrad pro Kilogramm zwischen DM 15,— und DM 130,— liegt. Ihre Verwendung als Pigmente in
einem Trägermaterial, beispielsweise einem hochtemperaturbeständigen, satinierten organischen Kunstharzlack, ist mit einer Beeinträchtigung der Wärmeübertragung auf den Absorber und der Emission verbunden, die
sich in einer Verschlechterung des Wirkungsgrades bemerkbar machen. Außerdem handelt es sieh bei
diesen Trägermaterialien für die Pigmente um teure Speziallacke, die zusätzlich zu den sehr teuren
Pigmenten den Endpreis der Sonnenkollektoren noch erheblich steigern.
Aus der GB-PS 8 21 237 ist es bereits bekannt, den aus
einem hitzereflektierenden Metall bestehenden Grundkörper eines Sonnenkollektors mit einer Beschichtung
aus Silber oder Silberlegierungen zu versehen, die in
einer Silbernitratlösung anodisch geschwärzt wird. Dieses Verfahren ist in bezug auf die Kosten zweifellos
zu aufwendig. Gemäß der DE-AS 25 51 832 wird der metallische Grundkörper zunächst galvanisch mit einer
Metallschicht versehen, die durch Behandlung mit einer Glimmentladung mit einer selektiv absorbierenden
Oberfläche versehen wird. Auch dieses Verfahren ist kostenaufwendig und erfordert zusätzlich komplizierte
Anlagen.
Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
selektiver Absorberschichten hohen Absorptionsvermögens und niedriger Emission, insbesondere für
Sonnenkollektoren, zur Verfügung zu stellen, das nicht nur in bezug auf die Kosten der Herstellung derartiger
Absorberschichten Vorteile mit sich bringt, sondern insbesondere eine vergleichsweise einfache und vor
allem direkte Beschichtung des Absorbers ohKC
Zwischenträger ermöglicht.
Die überraschende Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung selektiver Absorberschichten hohen Absorptionsvermögens und niedriger Emission, insbesondere für Sonnenkollektoren, durch anodische Oxydation eines ein schwarzes Oxid bildenden
Metalls, insbesondere Kupfer, Nickel oder Mangan, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die anodische Oxydation in einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 0,2
bis 5 Gew.-% Alkalihydroxid vorgenommen wird. Die Oberfläche des aus dem genannten Matall bestehenden
oder eine Deckschicht aus diesem Metall aufweisenden Absorbers wird hierbei in das schwarze Oxid transformiert
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird somit entweder der Absorber direkt aus e'item geeigneten
Metall, das ein schwarzes Oxid bildet, hergestellt, oder
es wird der Absorber mit einem derartigen Metall beschichtet, worauf dann diese metallische Oberfläche
durch anodische Oxydation in das schwarze Oxid transformiert wird.
Als Werkstoffe für den Absorber selbst bzw. für dessen Deckschicht, die ein geeignetes Basismaterial
bedeckt, können aus Gründen der Kostenersparnis mit besonderem Vorteil Kupfer, Nickel oder Mangan
verwendet werden. Selbstverständlich können aber auch andere Metalle, die ein schwarzes Oxid bilden, zum
Einsatz kommen, wenn besondere Verwendungszwecke des Absorbers dies zweckmäßig erscheinen lassen und
die Kosten keine so große Rolle spielen.
Wird kein massiver, sondern ein nur mit einer Deckschicht versehener Absorber verwendet, so wird
das Basismaterial in an sich bekannter Weise verkupfert, vernickelt oder manganiert. Hierbei muß darauf
geachtet werden, daß der metallische Überzug mit dem Basismaterial gut und homogen verbunden ist, um bei
der weiteren Bearbeitung eine eventuell mögliche Blasenbildung zwischen Basismaterial und Deckschicht
zu vermeiden, da diese den späteren Wirkungsgrad der Absorberschicht negativ beeinflussen können.
Die elektrolytische Oxidation des Absorbers bzw. der Deckschicht erfolgt effifidüfigsgemäß, wie bereits
erwähnt, in alkalischer Lösung bei Raumtemperatur oder wenig darüberliegender Temperatur unter Transformation der verwer.vicicn Metalle, d. h. vorzugsweise
des Kupfers, Nickels oder Mangans in das entsprechende schwarze Oxid. Diese elektrolytische Oxidation wird
in einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxids durchgeführt, und zwar in einer 0,2 bis 5gew.-°/oigen,
insbesondere in einer 03 bis 3gew.-°/oigen Lösung.
Besonders bewährt haben sich als wäßriges Medium für die elektrolytische Oxidation Lösungen von Natriumoder
Kaliumhydroxid mit einer Konzentration an Alkalihydroxid im Bereich zwischen 0,5 und 1 Gew.-%.
Es hat sich gezeigt, daß besonders gute Oxidschichten der genannten Metalle gebildet werden, wenn man im
Temperaturbereich zwischen 28 und 38° C arbeitet, wobei ein Temperaturbereich zwischen 30 und J5"C
bevorzugt wird.
ι ο Neben Natrium- bzw. Kaliumhydroxid können an sich auch noch andere Elektrolyte Verwendung finden, doch
ist bei ihrer Auswahl darauf zu achten, daß diese Elektrolyte auch in der Wärme keine chemischen
Verbindungen mit den zu transformierenden Metall-ϊ Oberflächen eingehen und lediglich bei der Transformierung
der Oberfläche eine erhöhie Leitfähigkeit des destillierten Wassers bewirken. Diese Elektrolyte
dürfen an der Anode nur Sauerstoff und an der Kathode nur Wasserstoff freisetzen, sich selbst aber weder
jo chemisch verändern noch an der Bildungsreaktion der
Oxide teilnehmen. Höhere als die oben genannten Konzentrationen der Elektrolyte bewirken eine Neigung
zur Bildung von Oxidhydraten auf den zu transformierenden Oberflächen, wobei die Oxidbildung
verzögert oder sogar unterbunden werden kann und wobei sich unter Umstisaden auch nur eine ungleichmäßige
Oxidhaut ausbildet Die Elektrodenabstände und die Badspannungen können vom Fachmann entweder
aufgrund seines Fachwissens oder durch einen einfa-
jo chen Vorversuch ermittelt werden und variieren je nach
Metall und verwendetem Elektrolyten, wobei außerdem berücksichtigt werden muß, daß höhere oder tiefere
Temperaturen als oben angegeben die Ausbildung einer gleichmäßigen Oxidschicht verhindern und ebenfalls
j5 eine unerwünschte und schädliche Oxidhydratbildung
fördern.
Nachstehend wird das Verfahren gemäß der Erfindung anhand eines charakteristischen Beispiels näher
erläutert
In einen ausreichend großen Behälter aus nichtleitendem Material wird eine 0,5 bis 1 Gew.-%ige Lösung von
Natriumhydroxid in destilliertem Wasser eingefüllt und
auf eine Temperatur von 30 bis 35°C erwärmt. In dieses
Bad wird der Absorberkörper eines Sonnenkollektors vertikal so eingebracht, gegebenenfalls unter Verwendung geeigneter Halteningen, daß der Absorberkörper
vollständig vom Elektrolyten bedeckt ist. Der Absorber-
to körper wird anschließend mit dem Pluspol einer
geeigneten Gleichstromquelle elektrisch leitend verbunden. In den Elektrolyten wird dann eine Gegenelektrode eingebracht, die aus Elektrolytkupfer oder Kohle
bestehen kann und mit dem Minuspol der Gleichstrom
quelle elektrisch leitend verbunden wird. Der Abstand
der Gegenelektrode zum Absorberkörper sollte ca. l^cm betragen. An die Gegenelektrode und den
Absorberkörper wird nun eine Gleichspannung von ca. 26 Volt angelegt, die unabhängig von den auftretenden
mi Stföfnen konstant gehalten wird. Beim Anlegen der
Spannng stellt sich ein der Oberfläche des Absorberkörpers proportionaler Strom ein, der im Laufe des
Verfahrens, d. h. der Umwandlung der Absorberoberfläche in das Oxid absinkt. An der als Kathode
h> geschalteten Gegenelektrode entsteht Wasserstoff, an
dem als Anode geschalteten Absorberkörper Sauerstoff. Dieser Sauerstoff im status nascendi ist ein sehr
starkes Oxidationsmittel und äußerst reaktionsfreudig
und reagiert mit der Kupferoberfläche des Absorberkörpers bereits bei niedrigen Temperaturen unter
Bildung von schwarzem Kupferoxid (CuO), Dieses Kupferoxid wächst als Schicht aus der Oberfläche
heraus und bildet eine nur lose haftende, leicht zu entfernende obere Schicht aus flockigem Kupferoxid
und eine darunterliegende, zusammenhängende und mit dem Absorber fest verbundenen Schicht von mattschwarzeni
Kupferoxid der gewünschten Absorptionsund Emissionscharakteristiken.
Das Absinen des Stromes während der Ausbildung der Kupferoxid-Schicht erklärt sich aus der Tatsache,
daß Kupferoxid ein schlechterer elektrischer Leiter ist als das Kupfer selbst, und je zusammenhängender und
dichter die Kupferoxidschicht auf dem Absorberkörper wird, um so stärker sinkt der Betriebsstrom bei konstant
gehaltener Spannung. Ein Optimum der Schichtdicke an Kupferoxid ist erreicht, sobald der Strom des Elektrolytbades
bei konstanter Spannung auf etwa 50 bis 60% seines Anfangswertes abgesunken ist
Die auf dem Absorberkörper entstandene und mit ihm fest verbundene Schicht von tnattschwarzem
Kupferoxid ist lichtbeständig und verändert sich unter normalen Einsatzbedingungen nicht, sie hat optimale
Eigenschaften hinsichtlich Absorption und Emission und den geringsten Wärmewiderstand zum Absorberkörper
selbst
Die besonderen Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung bestehen nicht nur in der einfachen und
praktisch unproblematischen Herstellung der Oxidschicht auf dem Absorber bzw. seiner Deckschicht
durch Transformierung der Oberfläche selbst, wobei diese Schicht mit dem Absorber fest und homogen
verbunden ist, sondern gleichermaßen in der Widerstandsfähigkeit
dieser Oxidschicht, die kratzfest und -, lichtbeständig ist und optimale Wärmeabsorption bei
niedriger Emission gewährleistet
Gegenüber bekannten Oxidationsverfahren, die normalerweise bei sehr hohen Temperaturen, beim Kupfer
beispielsweise über 4000C, durchgeführt werden müß-
K) ten, bringt das Verfahren gemäß der Erfindung
erhebliche Vorteile auch in bezug auf die leichte Steuerbarkeit der elektrolytischen Oxidation und der
präzisen Ausbildung der gewünschten Oxidschicht Bei höheren Oxidationstemperaturen mittels Sauerstoff
besteht die Gefahr, daß zu dicke Oxidschichten gebildet werden, die den Wärmeübergang zum Absorber
verschlechtern. Diese dickeren Oxidschichten sind im allgemeinen auch sehr unregelmäßig und zeigen
erhebliche Streuungen in bezug auf ihre Charakteristi-
2(i ken. Ein weiterer Nachteil der \>;>. hohen Temperaturen
durchgeführten Oxidation einer metallischen Oberfläche ist die Möglichkeit der Ausbildung von schuppenförmigen
Oxidschichten, die bereits bei geringfügiger mechanischer Beanspruchung des Absorberkörpers, ja
2ϊ se'fast bei einer durch Wärme hervorgerufenen Ausdehnung
abplatzen und das Grundmaterial freilegen würden. Alle diese Nachteile zeigen die erfindungsgemäß
gewonnenen Absorberschichten nicht, da ihre Herstellung bei wesentlich niedrigeren Temperaturen
jo und unter Bedingungen erfolgt deren Steuerung dem
Fachmann keine Schwierigkeiten bereiten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung selektiver Absorberschichten hohen Absorptionsvermögens und niedriger Emission, insbesondere für Sonnenkollektoren,
durch anodische Oxydation eines ein schwarzes Oxid bildenden Metalls, insbesondere Kupfer, Nickel oder
Mangan, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxydation in einer wäßrigen Lösung mit
einem Gehalt von 0,2 bis 5 Gew.-% Alkalihydroxid vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in 03 bis 3gew.-%igen, vorzugsweise in
0,5 bis lgew.-%igen alkalischen Lösungen gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalihydroxide Natriumoder Kaliumhydroxid verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen im Bereich
zwischen 28 und 38° C, vorzugsweise zwischen 30 und 35° C gearbeitet wird.
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