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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Auftragen von Teig auf vorgefertigte
Oblaten, wie diese insbesondere zur Herstellung von Lebkuchen verwendet wird. Die
traditionelle Form, besonders der Nürnberger Lebkuchen, erfordert, daß der Teig
auf die Oblate angenähert in Form eines Kugelabschnittes aufgetragen wird. Um dieses
zu erreichen, besitzen alle bekannten Maschinen ein unter einem Teigbehälter vorbeigeführtes
Aufnahmeteil mit einer Aufnahmeöffnung, in die die Oblate hineingelegt wird.
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Eine erste bekannte Maschine der vorbeschriebenen Art benutzt eine
Trommel als Oblatenträger. Die Umfangsfläche der Trommel hat die Form einer Kugelfläche
mit Aufnahmeöffnungen, in die jeweils eine Oblate plan einlegbar ist.
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Durch die Sollform und das Sollgewicht des aufgetragenen Teigs und
den Durchmesser der Oblate ist der Radius der Trommel-Kugelfläche bestimmt. Er liegt
in der Größenordnung von etwa 160 mm. Die Anzahl der möglichen Aufnahmeöffnungen
auf der Umfangsfläche der Trommel ist damit auf etwa vier begrenzt. Bei dieser ersten
bekannten Maschine wurden die Oblaten von Hand in die Aufnahmeöffnungen eingelegt
und die fertig gestrichenen Lebkuchen-Rohlinge von einer zweiten Person ebenfalls
mit der Hand entnommen und zum Trocknen abgelegt.
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Eine wesentliche Leistungsverbesserung brachte eine zweite Maschine
der vorbeschriebenen Art (Bauart Rinderle, 1965), bei der zum Auftragen des Teiges
auf die Oblaten eine Trommel wie bei der ersten vorbeschriebenen Maschine verwandt
wurde. Dabei wurden die Oblaten durch eine synchron mitlaufende und vorgestellte
zweite Trommel auf die erste Trommel, die Streichtrommel, übertragen. Gleichzeitig
wurde die Abnahme der fertigen Lebkuchen mechanisiert. Infolge des kleinen Trommeldurchmessers
ist der Innenraum der Trommel auch dieser Maschine sehr klein. Ein mehrspuriger
Betrieb ist auch mit dieser Maschine nicht möglich, denn der Innenraum der Trommel
wird zum Einbau von Einrichtungen zur Einstellung der aufzutragenden Teigmenge und
zum Herausheben der fertigen Lebkuchen-Rohlinge aus der Aufnahmeöffnung benötigt.
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Dieser Nachteil wurde durch eine Maschine nach der DE-OS 26 12 704
beseitigt, die an Stelle der Trommel eine Plattenkette verwendet. Dabei ist in jeder
Platte der Plattenkette eine oder mehrere Aufnahmeöffnungen quer zur Laufrichtung
angeordnet. Diese Aufnahmeöffnungen enthalten in ihrem Boden die Negativform des
fertigen Lebkuchen-Rohlings. Die eingelegte und ursprünglich ebene Oblate wird durch
den Teigdruck in den konkaven Boden eingepreßt und dabei durchgebogen. Wenn die
Aufnahmeöffnung den Bereich der Austrittsöffnung des Teigbehälters verlassen hat,
geht die Oblate
in ihren ebenen Zustand zurück und der Teig auf
der Oberseite erhält die Form eines Kugelabschnittes. Nachteile dieser Maschine
sind darin zu sehen, daß die Oblate nur begrenzt durchgebogen werden kann und leicht
bricht. Um das notwendige Teiggewicht auf die Oblate aufzubringen, ist es deshalb
notwendig, dem Lebkuchen-Rohling die Form eines Zylinders mit einem aufgesetzten
Kugelabschnitt von vergrößertem Kugelradius zu geben. Die traditionelle Sollform
wird also nur teilweise erreicht. Außerdem besteht die Gefahr, daß, da am Rande
wegen des zylinderförmigen Anteiles eine größere Teigmenge vorhanden ist, der Teig
beim Backen über den Oblatenrand hinausläuft. Außerdem besitzt diese bekannte Maschine
folgende weitere technische Nachteile: Dadurch, daß die bei der älteren Maschine
verwandte geschlossene Trommeloberfläche durch eine bei der zweimaligen Umlenkung
an den Stößen sich öffnende Plattenkette ersetzt worden ist, ist die Reinigung der
Maschine sehr erschwert worden.
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Ferner ist die Umlaufgeschwindigkeit begrenzt und es treten Probleme
bei der Abdichtung zwischen den Platten auf. Auch die Plattenführung ist schwierig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine zum Auftragen
von Teig auf vorgefertigte Oblaten zu schaffen, die die Nachteile der bekannten
Maschinen, nämlich entweder nur einspurigen Betrieb zuzulassen oder die Nachteile
der umlaufenden Kette in Kauf nehmen zu müssen, vermeidet.
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Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 beschriebene Maschine
gelöst, indem das mit Teig zu füllende Lebkuchenvolumen teilweise aus dem konkav
ausgebildeten Boden der Aufnahmeöffnung und teilweise aus dem durch die Trommeloberfläche
gebildeten Kugelabschnitt zusammengesetzt ist.
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Durch diese Aufteilung des Lebkuchenvolumens kann einerseits die erforderliche
Durchbiegung der Oblate begrenzt und andererseits der Radius der Kugeloberfläche
und damit der Trommeldurchmesser vergrößert gewählt werden. Hierdurch wird der Innenraum
der Trommel erweitert und die Zugänglichkeit verbessert. Damit werden die Vorteile
einer geschlossenen Trommeloberfläche mit der großen Leistungsfähigkeit eines mehrspurigen
Betriebes verbunden. Die Umlaufgeschwindigkeit der Trommel ist im Gegensatz zur
Plattenkette weniger eng begrenzt.
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Vorteilhafte Weiterbildungender Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Mit der Ausgestaltung der Maschine nach Anspruch 2 erhält der Boden
der Aufnahmeöffnung eine besonders einfache Form. Bei einer einseitigen bzw. fliegenden
Lagerung der Trommel nach Anspruch 3 ist der Innenraum der Trommel von der freien
Seite her besonders leicht zugänglich. Die Leistung der Maschine kann schließlich
auf das n-fache erhöht werden, wenn nach Anspruch 4 n Trommeln auf der Drehachse
dicht nebeneinander angeordnet werden.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Lebkuchen-Streichmaschine aus Richtung des Pfeiles
I von Fig. 2, Fig. 2 eine Ansicht der Lebkuchen-Streichmaschine aus Richtung des
Pfeiles II von Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt durch eine Aufnahmeöffnung nach der
Linie III - III von Fig. 1 und Fig. 4 und Fig. 4 einen Schnitt durch eine Aufnahmeöffnung
nach der Linie IV - IV von Fig. 3.
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Die Maschine 1 zum Auftragen von Teig auf vorgefertigte Oblaten 5
besteht aus einer Trommel 2 mit einer Drehachse 8, die an einem Maschinenständer
10 gelagert ist. Die Trommel 2 hat die Form einer Scheibe, wobei die Umfangsfläche
3 der Trommel 2 die Form eines aequatorialen Streifens einer Kugelfläche aufweist,
in die, jeweils um einen Drehwinkel versetzt, Aufnahmeöffnungen 4 zum Einlegen von
Oblaten 5 vorgesehen sind. Aus Figur 1 ist zu ersehen, daß die in den Zeichnungen
dargestellte Maschine beispielsweise 12 Aufnahmeöffnungen 4a - 41 auf dem Umfang
hat, die jeweils um einen Drehwinkel i'= 300 versetzt sind und von denen die fünf
Aufnahmeöffnungen 4a - 4e in Fig. 2 sichtbar sind. Selbstverständlich ist die in
den Zeichnungen wiedergegebene Maschine mit zwölf Aufnahmeöffnungen auf dem Trommelumfang
nur als
ein Beispiel anzusehen, welches in der Weise abgewandelt
werden kann, daß mehr oder aber auch weniger Aufnahmeöffnungen auf dem Trommelumfang
vorgesehen werden können. Ferner dient eine Einrichtung 6 zum Einlegen der Oblaten
5 in die in der Umfangsfläche 3 der Trommel 2 vorhandenen Aufnahmeöffnungen 4a bis
41, während aus einem Teigvorratsbehälter 7 mit einer Austrittsöffnung 71 der Teig
unter Druck auf die in den Aufnahmeöffnungen 4 der sich drehenden Trommel 2 liegenden
Oblaten 5 aufgetragen wird. Die Austrittsöffnung 71 besitzt gleichfalls die Form
der Kugelfläche der Trommel-Umfangsfläche 3, wobei die Umfangsfläche 3 und die Austrittsöffnung
71 des Teigvorratsbehälters 7 nur einen sehr geringen Abstand voneinander haben.
Unterhalb der Trommel 2 ist ein Behälter 9 mit Wasser zur kontinuierlichen Reinigung
der Trommel 2 vorgesehen, wobei die Trommel 2 teilweise in das im Behälter 9 vorhandene
Wasser eintaucht.
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In den Figuren 3 und 4 sind zwei um einen rechten Winkel verdrehte
Schnitte wiedergegeben, wobei die Drehachse 8 in der Schnittebene der Figur 3 liegt
- Längsschnitt - und auf der Schnittebene der Figur 4 senkrecht steht - Querschnitt
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In Figur 3 ist der Längsschnitt durch zwei dicht nebeneinander auf
der Drehachse 8 angeordnete Trommeln 2a und 2b wiedergegeben. Die Schnitte der Figuren
3 und 4 sind im Maßstab der Figuren 1 und 2 wesentlich vergrößert. Aus den Figuren
3 und 4 ist ersichtlich, daß die Aufnahmèöffnung
4 einen in Richtung
der Drehachse 8 konkav ausgebildeten Boden 41 aufweist. In der Aufnahmeöffnung 4
liegt die Oblate 5. Durch die Drehbewegung der Trommel 2 gelangt die Aufnahmeöffnung
4 unter die Austrittsöffnung 71 des Teigvorratsbehälters 7. Durch den Druck des
aus der Austrittsöffnung 71 des Teigvorratsbehälters 7 austretenden Teigs wird die
Oblate 5 auf den Boden 41 der Aufnahmeöffnung 4 aufgedrückt. Die Austrittsöffnung
71 weist gleichfalls die Form der Kugelfläche der Trommel-Umfangsfläche 3 auf, wobei
die Umfangsfläche 3 und die Austrittsöffnung 71 nur einen sehr geringen Abstand
voneinander haben, so daß der auf die Oblate 5 aufgetragene Teig in Form der Kugelfläche
31 der sich drehenden Trommel 2 abgestreift wird und eine kugelschalenförmige Oberfläche
erhält. Die Drehrichtung der Trommel 2 ist in Figur 1 durch den Drehpfeil zu bezeichnet.
Wenn infolge der Trommeldrehung die Oblate 5 unter der Austrittsöffnung 71 hinweggedreht
worden ist und damit der Teigdruck fortfällt, kehrt die Oblate 5 in ihre ebene Form
wieder zurück und der aufgetragene Teig und damit der Lebkuchen-Rohling erhält seine
endgültige Form.
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Vorzugsweise erhält auch der Boden 41 die Form eines Kugelflächenabschnittes.
Die fertigen Lebkuchen-Rohlinge werden von einer Abnahmevorrichtung 11 von der Trommel
2 abgenommen.
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Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf ein bestimmtes
vorzugsweises Ausführungsbeispiel beschrieben, jedoch können selbstverständlich
durchaus noch eine Reihe von Änderungen und Abwandlungen vorgenommen werden, ohne
daß hierdurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.