DE2803620A1 - Verfahren zur herstellung von texturiertem synthetischem garn - Google Patents
Verfahren zur herstellung von texturiertem synthetischem garnInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02G—CRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
- D02G1/00—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
- D02G1/16—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics using jets or streams of turbulent gases, e.g. air, steam
- D02G1/168—Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics using jets or streams of turbulent gases, e.g. air, steam including drawing or stretching on the same machine
Description
GLAWE, DELFS1 MOLL & PARTNER
John Heathcoat & Company Limited Tiverton / England
Verfahren zur Herstellung von
texturierten synthetisches Garn
texturierten synthetisches Garn
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. RICHARD GLAWE. MÖNCHEN DIPL.-ING. KLAUS DELFS, HAMBURG
D1PL.-PHYS. DR. WALTER MOLL, MÖNCHEN DIPL.-CHEM. DR. ULRICH MENGDEHL. HAMBUR3
8000 MÖNCHEN 26 POSTFACH 37 LIEBHERRSTR. 20
TEL. (089) 22 65 48 TELEX 52 25 05
MÜNCHEN A 05
2000 HAMBURG POSTFACH 2570 ROTHENBAUM-CHAUSSEE TEL. (040)41020
TELEX 21 29
Sie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
texturierten, gebauschtem oder gekräuseltem synthetischem Multifilaaent-Garn,
d.h. einem Multifilament-Garn, bei dem die einzelnen
Filamente bis zur Flastifizierung erhitzt und dann voneinander
5 getrennt und normalerweise auch gekräuselt werden.
Der erste Schritt bei der Herstellung von Multifilament-Garn ist die Herstellung von Monofilamenten auf einer Spinnmaschine
(Spinnerette) und Bildung eines Garns aus dieeen Monofilamenten, wobei
dieses Garn üblicherweise als ungerecktes Garn bezeichnet wird.
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BANK: DRESDNER BANK, HAMBURG, 4 030 448 (BLZ ZOO80000) · POSTSCHECK: HAMBURG 147607-200 · TELEGRAMM: SPECHTZIES
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In dies·» Zustand Bind die Molekülketten de· die Filament·
bildenten Polymermaterials in den Filamenten nach Zufallsrichtungen orientiert, und deshalb ist die Festigkeit der Filament·
so gering, daß das Garn nicht oder nur für wenige Anwendungszvecke
kommerziell rertrendet werden kann. Um die Festigkeit'
der Filamente so weit zu steigern, daß das Garn texturiert werden kann, wird das Garn auf ein Vielfaches seiner ursprünglichen
Länge gereckt. Hierdurch wird erreicht, daß die Molekülketten des Filamentmaterials alle im wesentlichen in gleicher
Bichtung oriexiert werden, wodurch die Festigkeit der Filamente
und damit des Garns insgesamt erheblich gesteigert wird.
Bei den Herstellern τοη synthetischem Garn herrscht bis
heute die Auffassung Tor, daß bestimmte ungereokte Garne, z.B. aus Polyester, die aus direkt τοη der Spinnmaschine komaenden
Filamenten gebildet sind, nur eine sehr kurze "YerarbeitbarkeitszeitN
haben, während der das Garn gereckt werden muß, da ·■ sonst
Eigenschaften annimmt, die durch nachfolgende Behandlungen des Garns nicht mehr geändert werden können, und die z.B. in einem
beträchtlichem Ausmaß zum Brechen oder Heißen der Filamente des
z.B.
den Umständen Terschieden sein, beträgt jedoch/für Polyester selten
mehr als 14 Tage, häufig sogar nur 6 Tage. Selbst dieses Minimum an Terarbeitbarkeitszeit kann nur dann erreicht werden, wenn
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das Garn unter kontrollierter Temperatur und Feuchtigkeit gelagert
wird. Ohne solche sorgfältige Lagerung ist die Verarbeitbarkeitszeit des ungereokten Garnes sogar noch kurzer. Diese
kurze Verarbeitbarkeitszeit führt dazu, daß die Herstellung des
kommerziell verwendbaren Garnes, d.h. des Endproduktes, sorgfältig geplant und kontrolliert werden muß, um zu gewährleisten,
daß das von der Spinnerei könnende Garn immer innerhalb weniger
Sage nach dem Spinnen auch weiterverarbeitet wird. Wegen der notwendigen
Zeit, die für Transport und Handhabung veranschlagt werden müssen, ist es sehr schwierig, einen derartigen Zeitplan
lückenlos einzuhalten, und häufig werden große Mengen von Garn unbrauchbar, wenn z.B. Transportverzögerungen oder andere Gründe
seine Weiterverarbeitung innerhalb der Verarbeitbarkeitszeit unmöglich
machen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von kommerziell verwendbarem, gerecktem und texturiertem Garn zu
schaffen, bei dem auch ein kommerziell produziertes ungerecktes Garn verwendet werden kann, das seine normale Verarbeitbarkeitszeit
bereits überschritten hat, d.h. "überaltert" ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den besonderen Vorteil,
daß die oben erwähnte sehr strenge Koordinierung der Herstellung und Weiterverarbeitung des Garns nicht mehr nötig ist, und daß das
ungereokte Garn nunmehr unter normalen Werkshallenbedingungen für
praktisch unbegrenzte Zeit gelagert werden kann, jedenfalls wesent-
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lieh langer, al· seine normale Verarbeitbarkeitszeit beträgt,
und daß das Garn trotzdem noch weiterverarbeitet und in zufriedenstellender Weise texturiert werden kann.
Sie erfindung8geaä£e Lösung der Aufgabe besteht in einem
Verfahren zur Herstellung von texturierten s„ -thetiSehern Multifilament-Garn
aus kommerziell hergestelltem ungerecktem synthetischem
Hultifilament-Garn, welches ungereckt ist und ->rmalerweise
nur während einer begrenzten Zeit weiterverarbeitbar ist und diese Zeit überschritten hat, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß das "überalterte" ungereckte Garn kontinuierlich und ohne
Pause durch zwei aufeinanderfolgende, getrennte Behandlungsstufen
geführt und in diesen mit einem heißen Fluidum von für die Flastifizierung
des Garns ausreichender Temperatur behandelt wird, daß das Garn während seines Durchlaufes durch die erste Behandlungsetufe
mit einem gewählten Dehnungeverhältnis gereckt wird und während des Durchlaufeβ durch die zweite Behandlungsstufe strahl-texturiert
wird.
Das Garn kann einer Kühlung zwischen den beiden Behandlungen mit heißen Fluid unterworfen werden*
Sie Recktemperatur ist diejenige, die normalerweise bei dem jeweils vorliegendem Garn angewendet wird, und die leicht festgestellt
werden kann.
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Das gewählte Sehnungsverhältnis beim Recken des überalterten
Garns kann das gleiche Sehnungsverhältnis sein, das auch bei dem bisher üblichen Verfahren für das frisch gesponnene
Garn von gleicher Art angewendet werden würde. Sas normale Sehnungsverhältnis für das Recken eines bestimmten Garns ist
leicht feststellbar.
Ser Ausdruck "strahl-texturieren" bedeutet ein Bausch-
und/oder Kräuselverfahren bekannter Art, bei der die das Garn
bildenden Filamente in einem Strahl (Jet) eines heißen Fluide plastifiziert, voneinander getrennt und gekräuselt werden.
Sie Erfindung zeigt den völlig unerwarteten und äußerst wertvollen Effekt, daß durch die Wechselwirkung des Reckens unter
dem Einfluß des heißem Fluids und der nachfolgenden Texturierbehandlung nach dem Strahl-Texturierverfahren bewirkt, das aus
einem überalterten, bisher für die meisten Zwecke unbrauchbaren Garn ein gebauschtes und/oder gekräuseltes Garn von komaerziell
verwertbarer Qualität hergestellt werden kann.
Es wurde gefunden, daß es durch das erfindungsgeaäße Verfahren Böglich ist, ein gebauschtes Garn von kommerzieller Qualitat
aus einem ungerecktem Garn herzustellen, welches unter völlig unkontrollierten Bedingungen mindestens 4 Jahre lang gelagert hat.
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Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert in Bezug
auf die Zeichnung, die ein beispieleweises Diagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrene zeigt. In der Zeichnung bedeutet 1 das ungereckte Garn, welches aufgrund Beines liters bereits
zu spröde für die meisten Anwendungezwecke geworden ist. Hit
einem Rollensatz 2 kann das Garn 1 mit einer "vorgegebenen Geechwindigkeit
gefördert werden, und es gelangt in eine Heizvorrichtung 3, in der das Garn in Kontakt alt Dampf gebracht
wird, welcher durch die Leitung 4 zugeführt und durch die Abzugsleitung
5 abgeführt wird. Ein zweiter Satz von Torsohubrollen
läuft mit höherer Umfangsgeschwindigkeit als die Hollen 2, so
daß das Garn zwischen den Rollensätzen 2 und 6 gereckt wird. Das den Rollensatz 6 verlassende Garn 7 ist gerecktes Garn. Mit
8 ist eine Strahl-Texturiervorrichtung bezeichnet, der Dampf
durch die Leitung 9 zugeführt wird9 der durch die Leitung 10
abströmt. In der Vorrichtung 8 wird das Garn 7 texturiert und tritt als texturiertes Garn 11 aus, wodurch seine Eigenschaften
so weit verbessert worden sind, daß es für alle üblichen kommerziellen
Zwecke verwendbar ist. Das Garn 11 wird durch die Abzugsrollen 12 abgezogen. Hit 15 ist eine Kühlzone angedeutet, die vorhanden
sein kann, aber nicht muß.
Völlig ungerecktes Polyestermaterial, welches von der Societe
Viscose Suisse S.A., Schweiz, hergestellt worden war, und etwa
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4 Jahre lang in einem Lager ohne Temperatur- und Feuchtigkeitskontroll·
gelagert hatte, wurde für das Experiment verwendet. Das ungereckte Auegangegarn hatte eine D'tex-Zahl von 556 d1tex
bestehend aus 30 Filamenten. Das Garn war vom Typ 211 Tersuisse mit der Chargennummer (merge) 1683.
Dae Garn wurde mit der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
gereckt, gekühlt und texturiert, wobei die nachstehenden Bedingungen eingehalten wurden. In der Beckstufe wurde das Garn
von der Vorratspackung mit einer Geschwindigkeit von 901 m/Hin.
mittels einer Förderrolle 2 von 120 mm Durchmesser abgezogen. Das
Garn wurde in die Heizvorrichtung 3 eingeführt, in der es mit Dampf
bei einem Druck von 5»7 Bar und einer Dampftemperatür von 206 G
erhitzt wurde. Die das Garn durch die Heizvorrichtung 3 ziehende Förderrolle 6 hatte einen Durchmesser von 120 mm und lief mit einer
Umfangsgeschwindigkeit von 3000 m/Hin., wodurch sich ein Dehnungsverhältnis von 3»33 ergab. Das Garn wurde der Strahl-Texturiervorriohtung
8 zugeführt, die bei einem Dampfdruck von 5»7 Bar und einer Dampft»«peratür von 221 C arbeitete. Das Garn wurde als texturiertes
Garn durch die Abzugsrollen 12 abgezogen mit solcher Geschwindigkeit,
daß das Geschwindigkeitβverhältnis zwischen Zuführung und Abzug einen
Zuführungsüberechuß von 22 # ergab. Das die Strahl-Texturiervorrichtung
verlassende Garn war in seinen Eigenschaften sogar noch beeser
als Garn des gleichen Types, welches sofort naoh dem Verlassen der
Spinnmaschine gereckt und dann texturiert worden war.
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Sie Ursache dafür, daß das erfindungsgemäße Verfahren tatsächlich zu dem angegebenen Erfolg führt, ist noch nicht genau bekannt.
Man weis jedoch, daß bestimmte Garnmaterialien nach dem Verlassen der Spinnmaschine beginnen, mehr und mehr kristallin und
spröde zu werden. Die Zeit, innerhalb der das Garn für die meisten
Anwendungen
gewerblichen/zu spröde wird, kann sehr kurz sein, z.B. 6 Tage. Es ist wahrscheinlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die erete Väraebehandlungsstufe mit heißem Fluid und die folgende Strahl-Texturierung ebenfalls mit heißem Fluid mit oder ohne zwischengeschaltete Kühlung aufgrund der zwischen den Stufen absichtlich oder unabsichtlich eintretenden Temperaturänderungen eine Umkehr der Kristallisationvorgänge bewirkt wird.
gewerblichen/zu spröde wird, kann sehr kurz sein, z.B. 6 Tage. Es ist wahrscheinlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die erete Väraebehandlungsstufe mit heißem Fluid und die folgende Strahl-Texturierung ebenfalls mit heißem Fluid mit oder ohne zwischengeschaltete Kühlung aufgrund der zwischen den Stufen absichtlich oder unabsichtlich eintretenden Temperaturänderungen eine Umkehr der Kristallisationvorgänge bewirkt wird.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von texturierten! synthetischem
Multifilament-Garn aus kommerziell hergestelltem ungerecktem synthetischem
Multifilament-Garn, welches ungereckt ist und normalerweise nur während einer begrenzten Zeit weiterverarbeitbar ist und
5 diese Zeit überschritten hat, dadurch gekennzeichnet ,
daß das "überalterte" ungereckte Garn kontinuierlich und ohne Pause
durch zvei aufeinanderfolgende, getrennte Behandlungsstufen geführt
und in diesen mit einem heißen Fluidium τοη für die Piastifizierung
des Garns ausreichender Temperatur behandelt wird, daß das Garn wäh-10
rend seines Durchlaufes durch die erste Behandlungsstufe mit einem
gewählten Dehnungererhältnis gereckt wird und während des Durchlaufes
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BANK: DRESDNER BANK, HAMBURG, 4 030 448 (BLZ 200 800 00) - POSTSCHECK: HAMBURG 147607-200 · TELEGRAMM: SPECHTZIES
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durch die zweite Behandlungestufe strahl-texturiert vird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch eine Kühlung des Garns zwischen den beiden aufeinanderfolgenden
Behandlungen alt heißem Fluidum.
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Applications Claiming Priority (1)
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