DE2802601C2 - Werkzeug zum hydromechanischen Tiefziehen - Google Patents
Werkzeug zum hydromechanischen TiefziehenInfo
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-
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Description
35
Bei dem bekannten Verfahren des hydromechanischen Tiefziehens besteht das Werkzeug aus einem
Ziehring, hinter dem sich ein hydraulisches Kissen befindet, sowie aus einem Niederhalter und einem ίο
Stempel. Das umzuformende Blech wird von dem Stempel über den Ziehring gezogen. Der hydraulische
Druck im Kissen sorgt dafür, daß sich das Blech an die vorgegebene Stempelform anlegt. Das Hydraulikkissen
ist mit einem variablen Druckbegrenzungsventil oder einem vorgespannten Speicher verbunden. Das Austreten
des Hydraulikmediums zwischen dem tiefzuziehenden Blech und dem Ziehring unterbindet ein Dichtungssystem.
Da das Blech während des Umformvorganges über diese Dichtung gezogen wird und dabei wegen der
immer vorhandenen Oberflächenrauhigkeit des Bleches die Dichtung stark verschleißt, muß nach einer relativ
kurzen Zeit der Produktionsprozeß unterbrochen und eine neue Dichtung eingelegt werden. Es ist Aufgabe
der Erfindung, diesen Nachteil zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird durch das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebene Werkzeug gelöst.
Die wellenförmige Ausbildung kann eine beliebige Gestalt besitzen. So sind Wellen gleicher Amplitude
und/oder gleicher Wellenlänge ebenso denkbar, wie eine unsymmetrische Ausbildung mit Wellen, deren
Amplituden und/oder deren Wellenlängen variieren, wobei die im Querschnitt wellenförmigen Ausbildungen
jeweils deckungsgleich sind, so daß Ziehring und Niederhalter an jeder Stelle den gleichen Abstand
voneinander haben.
Nach einer anderen Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe weist nur der Ziehring an
seiner Oberfläche im Querschnitt eine Wellenstruktur auf.
Der besondere Vorteil dieser Werkzeuge liegt darin, da2 auf die dem starken Verschleiß unterworfenen
üblichen Dichtungsmittel verzichtet werden kann. Durch die wellenförmige Ausbildung der Werkzeugoberflächen
werden zwischen diesen und dem Werkstoff Kontaktlinien gebildet die eine Dichtwirkung
ausüben. Die aufgrund der fehlenden vollständigen Dichtigkeit dieses Systems aus dem Ziehkissen heraustretende
Hydraulikflüssigkeit wirkt sich vorteilhafterweise während des Ziehvorgangs reibungsvermindernd
aus. Darüber hinaus erfährt durch die wellenförmige Ausbildung des Ziehrings und des Niederhalters das
umzuformende Blech während des .Ziehvorgangs auch noch eine Richtwirkung, so daß der Faltenbildung erster
Art entgegengewirkt wird.
Während des Ziehvorgangs wird das umzuformende Blech durch einen weggesteuerten Niederhalter vorteilhafterweise
so auf den Ziehring gedrückt, daß zwischen dem Blech und den Werkzeugen ein Spalt von weniger
als 0,1 nwn entsteht durch den das Hydraulikmedium entweichen kann. Der entstehende Druckverlust im
hydraulischen Kissen wird durch die Pumpwirkung des niedergehenden Stempels wieder ausgeglichen. Somit
kann trotz des zwischen Ziehring und Ronde austretenden Hydraulikmediums ein definierter Gegendruck im
Werkzeugunterteil aufrechterhalten werden. Das austretende Hydraulikmedium wird im Ziehwerkzeug
wieder aufgefangen und dem Tank einer Pumpe zugeleitet, die das Medium vor dem nächsten Tiefziehen
wieder in das Hydraulikkissen befördert. Dieses Dichtsystem hat eine wesentlich höhere Standzeit als
die derzeit verwendeten Dichtringe. Die Produktion braucht nicht in kurzen Abständen unterbrochen zu
werden, um das verschlissene Dichtungssystem zu erneuern.
Die Fig. 1 und 2 zeigen als Ausführungsbeispiel ein
Werkzeug zum hydromechanischen Tiefziehen im Querschnitt.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Werkzeug zum hydromechanischen Tiefziehen besteht aus einem
Niederhalter 1, einem Ziehring 2, einem Stempel 3 und einem hydraulischen Kissen 4, das das Hydraulikmedium
beinhaltet Beim Tiefziehvorgang wird das umzuformende Blech 5 von dem Stempel 3 über den Ziehring 2
gezogen und so ein Hohlkörper erzeugt. Der Niederhalter 1 verhindert die Faltenbildung im Flansch des
Ziehteils.
In Fig. 1 sind die das umzuformende Material 5 umschließenden Werkzeugteile, nämlich der Niederhalter
1 und der Ziehring 2 wellenförmig ausgebildet. Diese Ausbildung ist dergestalt, daß der Niederhalter 1
Erhöhungen 8 und Vertiefungen 9 besitzt, die Erhöhungen 6 und Vertiefungen 7 im Ziehring gegenüberliegen.
An jedem Ort haben zwei gegenüberliegende Flächenelemente des Ziehrings und des Niederhalters gleichen
Abstand.
In Fig. 2 ist ein anders geformtes Werkzeug schematisch dargestellt, bei dem nur der Ziehring
wellenförmig ausgebildete Erhöhungen 6 und Vertiefungen 7 besitzt, während der Niederhalter 1 eben gestaltet
ist. Je nach umzuformendem Werkstoff und verwendetem Hydraulikmedium wird die Amplitude der wellenförmigen
Ausbildung des Ziehrings oder auch des Niederhalters sehr groß oder auch sehr klein gewählt,
im Grenzfall, wie hier dargestellt, Null. Eine Verwen-
dung von schmierfähigen, höher viskosen Hydraulikmedien, z. B. erlaubt sehr schwach ausgebildete Wellen, um
eine vorgegebene Dichtigkeit zu gewährleisten.
Das zwischen dem Ziehring und dem Blech
austretende Hydraulikmedium wird wieder aufgefangen und dem Tank einer Pumpe zugeleitet, die das Medium
vor dem nächsten Tiefziehen wieder in das Hydraulikkissen befördert. Weist das tiefzuziehende Blech eine
sehr große Oberflächenrauhigkeit oder erhebliche Dichteschwankungen auf, so daß bei niedergehendem
Stempel der erforderliche Druck im hydraulischen Kissen abfällt so kann bei nicht ausreichender
Dichtwirkung zwischen Ziehring und Blech der Druck dadurch aufrechterhalten werden, daß schon während
des Ziehvorgangs die Pumpe die Hydraulikflüssigkeit dosiert in das hydraulische Kissen nachfördert. Auf ein
Pumpen während des Tiefziehens kann jedoch bei glatten Blechen bzw. Blechen mit gleichbleibender
Dicke verzichtet werden, da dort die erfindungsgemäße Abdichtung ausreicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Werkzeug zum hydromechanischen Tiefziehen, bestehend aus einem Ziehring, einem am Ziehring
abgedichteten hydraulischen Kissen, einem Niederhalter und einem Stempel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung durch konzentrisch zur Stempelachse, gegenseitig ineinander greifende Erhöhungen (6,8) und Vertiefungen (7,9)
im Niederhalter und im Ziehring, die im Querschnitt wellenförmig ausgebildet sind, bewerkstelligt ist
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Querschnitt wellenförmige Ausbildung (6 bis 9) der Abdichtung gleiche
Amplitude und/oder gleiche Wellenlänge aufweist
3. Werkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung
durch wellenförmige Erhöhungen (6) auf der Ziehringoberfläche bewerkstelligt ist.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Hydraulikmedium
eine Flüssigkeit mit reibungsvermindernder Schmierfähigkeit dient.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Hydraulikflüssigkeit öle hohe
Viskosität Verwendung finden.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der weggesteuerte
Niederhalter und der Ziehring einen Abstand besitzen, bei dem zwischen dem tiefzuziehenden
Blech und dem Ziehring ein Spalt einer Breite von weniger als 0,1 mm entsteht.
Priority Applications (4)
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|---|---|---|---|
| DE2802601A DE2802601C2 (de) | 1978-01-21 | 1978-01-21 | Werkzeug zum hydromechanischen Tiefziehen |
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Applications Claiming Priority (1)
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|---|---|---|---|
| DE2802601A DE2802601C2 (de) | 1978-01-21 | 1978-01-21 | Werkzeug zum hydromechanischen Tiefziehen |
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
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