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Die Erfindung betrifft eine Membrane für eine elektrochemische
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Zelle, welche die Diffusion von Gas verhindert und die Ionenleitung
ermöglicht, wobei sie aus einem organischen Bindemittel und einem ionenleitenden,
mineralischen Pulver zusammengesetzt ist, wobei dieses in das Bindemittel, in welchem
es seine Ionenleitfähigkeit beibehält, eingebaut ist.
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Membrane dieser Art sind aus der französischen Patentschrift 1 417
585 und der belgischen Patentschrift 649 390 bekannt.
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Solche bekannten Membrane finden sich in Einheiten, welche lediglich
für Brennstoffzellen bestimmt sind, und sie enthalten mineralische bzw. anorganische
Körner, welche in basischem Medium nicht stabil sind.
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Aufgabe der Erfindung sind neue Membrane dieser Art, welche in basischem
Medium stabil sind.
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Eine solche Membrane ist insbesondere zur Verwendung in einer Elektrolysevorrichtung
bestimmt, und sie kann insbesondere, äedoch nicht ausschließlich in einer Elekt-rolysevorrichtung
zur Erzeugung von Wasserstoff eingesetzt werden.
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Zu diesem Zweck ist das ionenleitende Pulver Polyantimonsäure.
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Polyantimonsäure mit der allgemeinen Formel: {( 3 305(0)8)3(EsSb5°6(0H)189
ist bekanntermaßen ein Ionenaustauscher, siehe insbesondere die Veröffentlichung
von L.H. Baetslé und D. IIuys in J. inorg.
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nucl. Chem., Vol. 30, (1968), 5. 639-649.
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Jedoch weist eine Membrane mit Polyantiinonsäure als mineralischem
bzw. anorganischem, ionenleitendem Pulver in überraschender Weise sehr besondere
Eigenschaften auf: die erhöhte Kapazität der Polyantimonsäure zum Austausch von
Kationen bleibt in der Membrane
mit organischem Bindemittel erhalten.
Die Membrane besitzt eine ausgeprägte Ionenselektivität; der spezifische Widerstand
ist bei den normalen Anwendungstemperaturen wenig erhöht, insbesondere wenn die
Menge an organischem Bindemittel in der Größenordnung von 20 % bleibt; der Widerstand
der Membrane bleibt konstant als Funktion der Stromdichte; die Membrane behält ihre
physikalisch-chemischen und elektrochemischen Eigenschaften bis zu einer Temperatur
in der Grössenordnung von 150 0C in sehr konzentriertem, alkalischem Medium; die
Trenneigenschaft der Membrane für Gas ist gut, und die Konzentration des Elektrolyten,
mit welchem sich die Membran in Kontakt befindet, ist für die Leitfähigkeit der
Membrane nicht kritisch.
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Eine Membrane einer Einheit einer Elektrolysevorrichtung zur Erzeugung
von Wasserstoff ist aus der Veröffentlichung von L.J. Nuttall und W.A. Titterington
- Conference on the electrolytic production of hydrogen - City University London
-25.-26. Februar 1975 bekannt.
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In dieser bekannten Einheit besteht die Membrane aus sulfoniertem
und polymerisiertem Tetrafluoräthylen, und sie befindet sich zwischen einer als
Katalysator aktiven Elektrode, welche als Anode bestimmt und aus einer besonderen
Legierung hergestellt ist, sowie einer als Katalysator aktiven Elektrode, welche
als Kathode bestimmt und aus Platinschwarz hergestellt ist.
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Diese bekannte Einheit funktioniert vorzugsweise in saurem Medium,
was direkte Bolzen hinsichtlich der Auswahl und des Beroitstellungspreises der verwendeten
Materialien hat.
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Darüber hinaus erfährt die Membrane, wenn die Elektrolysevorrichtung
in alkalischem Medium arbeitet, einen relativ hohen Gleichstrom-Spannungsabfall
als Folge des relativ erhöhten, spezifischen Widerstandes des Membranmaterials
und
der Dicke der Membran, welche zur Verhütung der Diffusion von Gas erforderlich ist.
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Die Erfindung vermeidet ebenfalls diese Nachteile und liefert eine
Membran, welche bei dem Betrieb der Elektrolysevorrichtung einen geringeren Abfall
der Gleichstromspannung erfährt.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß ionenleitende Membrane, welche ein
Antimonoxid enthalten, aus den US-Patentschriften 3 346 422 und 3 437 580 bekannt
sind. Die erfindungsgemäße Membrane unterscheidet sich von diesen vorbekannten Membranen
insbesondere in folgendem: einerseits hat das Antimonoxid dieser bekannten Membrane
keine polymeren Eigenschaften im Gegensatz zu der Polyantimonsäure der erfindungsgemäßen
Membrane; diese Polyantimonsäure besitzt eine kristalline Struktur mit einer sich
wiederholenden "Einheitszelle". Andererseits weisen die zuvorgenannten, vorbekannten
Membrane eine Frittenstruktur aus komprimiertem, mineralischem bzw. anorganischem
Material auf, während die erfindungsgemäßen Membrane aus einem organischen Bindemittel
und Polyantimonsäure, damit einem mineralischen bzw. anorganischen Pulver gebildet
wird; die erfindungsgemäße Membrane ist daher in den Sinne heterogen, als sie aus
zwei unterschiedlichen, nicht gefritteten oder gesinterten Materialien zusammengesetzt
ist, welche beispielsweise durch Trockenlaminieren bzw. Trockenwalzen agglomeriert
bzw. zusammengefügt sind.
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Die Qualitäten der erfindungsgemäßen Membrane unterscheiden sich grundsätzlich
von denjenigen von bekannten Membranen, welche Antimonoxid enthalten. Insbesondere
sind die Eigenschaften als lonenaustauscher, der spezifische Widerstand und der
Widerstand der Membran bei der Elektrolyse in einem unerwarteten Ausmaß bei der
erfindungsgemäßen Membrane verbessert. Darüber hinaus können auch noch unerwünschte,
elektrochemische Sekundärreaktionen mit Sbg03 4 0 in einer Elektrolysevorrichtung
auftreten.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Polyantimonsäure
und das Bindemittel durch Trockenwalzen miteinander verbunden.
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Vorzugsweise ist wenigstens eine Oberfläche der Membrane mit einer
Elektrode bedeckt.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausfiihrungsform der Erfindung ist
eine Oberfläche der Membrane mit einer als Katalysator aktiven und als Anode bestimmten
Elektrode überzogen, und die andere Oberfläche der Membrane ist mit einer als Xatalysator
aktiven und als Kathode bestimmten Elektrode überzogen.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls eine besondere Anwendung der zuvor
beschriebenen Membrane.
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Daher betrifft die Erfindung ebenfalls eine Elektrolysevorrichtung,
welche umfaßt: - eine Elektrolyten enthaltende Anodenkammer, - eine Elektrolyten
enthaltende Kathodenkammer, - einen ersten Flüssigkeitskreislauf, zu welchem die
Anodenkammer gehört, - einen zweiten Flüssigkeitskreislauf, zu welchem die Kathodenkammer
gehört, - eine zwischen diesen Kammern liegende Einheit, welche besteht aus - einer
Anode auf der Seite der Anodenkammer, - einer Kathode auf der Seite der Kathodenkammer,
und - einer Membran, auf welche sich diese Kathode und diese Anode aufstützen und
welche Gase trennt und ionenleitend ist, und - eine Spannungsquelle, an welche die
Anode und die Kathode angeschlossen sind.
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Aufgabe der Erfindung ist eine Elektrolysevorrichtung, , welche sich
von vorbekannten Elektrolysevorrichtungen dieser Art dadurch unterscheidet, daß
sie aus weniger kostspieligen Materialien zusammengesetzt sein kann, welche Säuren
nicht widerstehen müssen, weiterhin dadurch, daß sie weniger Energie für ein und
denselben Elektrolyse effekt verbraucht.
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Zu diesem Zweck besteht die Membrane einer solchen Elektrolysevorrichtung
aus einem Polyantimonsäurepulver, das in einem organischen Bindemittel eingebaut
ist, und der Elektrolyt dieser Elektro lys evorri chtung ist alkalisch.
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Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung einer Membrane für eine elektrochemische Zelle und einer
Elektrolysevorrichtung, welche eine solche erfindungsgemäße Membrane enthält; diese
Beschreibung gibt nur ein Beispiel wieder.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung
sind: Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Elektrolysevorrichtung, welche
eine erfindungsgemäße Membrane aufweist; Fig. 2 eine Schnitt ansicht in größerem
Maßstab durch einen Teil der Einheit der Elektrolysevorrichtung von Fig.1.
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In den Zeichnungen beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche
Bauteile.
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Die Elektrolysevorrichtung gemäß Fig. 1 und die Einheit gemäß Fig.
2 umfassen eine mit der Bezugszahl 5 bezeichnete Membrane.
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Im folgenden wird die Zusammensetzung der Membrane näher erläutert:
Die Membrane 5 besteht aus Körnern von Polyantimonsäure, die in einem organischen
Bindemittel und vorzugsweise Polytetrafluoräthylen eingehüllt sind. Polyantimonsäure,
welche zur Herstellung dieser Membrane verwendet werden kann, ist eine an sich bekannte
Substanz, siehe die zuvorgenannte Veröffentlichung von L.H. Baetsle und D. Huys.
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Die Teilchen der Polyantimonsäure haben beispielsweise eine maximale
Abmessung in der Größenordnunz von 500 i. Dennoch können mehrere Teilchen zusammen
ein Konglomerat bilden, das eine maximale Abmessung in der Größenordnung von einigen
zehn Mikron bzw. Zm haben kann. Diese Maximalabmessung sollte vorzugsweise 30 u
(Mikron) nicht überschreiten.
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Vorzugsweise umfaßt die Membrane als Bindemittel ein polymeres Material.
Dieses polymere Material ist vorzugsweise das zuvorgenannte Polytetrafluoräthylen,
obwohl auch ein hydrophiles Polymerisat wie z.B. Polyäthylen im Prinzip nicht ausgeschlossen
ist.
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Die Menge an Bindemittel bezogen auf die Menge des ionenleitenden
Pulvers muß für die Bildung einer Membrane ausreichend sein. Falls Polytetrafluoräthylen
als Bindemittel verwendet wird, beträgt die Ninimalmenge bezogen auf die fertige
Membrane 2,5 Gew.-%. Vorzugsweise wird eine Membrane verwendet, welche wenigstens
5 Gew.-% Bindemittel enthält.
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Die Menge an Bindemittel bezogen auf die Menge an Polyantimonsäurepulver
darf nicht so erhöht werden, daß das Pulver seine Ionenleitfähigkeit in der Membrane
verliert. Falls Polytetrafluoräthylen als Bindemittel verwendet wird, liegt die
Maximolmenge, bezogen auf die fertige Membrane, bei 30 Gew.-%.
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Vorzugsweise wird eine Membrane verwendet, welche maximal ungefahr
20 Gew.-% Bindemittel enthält.
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Weitere Bedingungen, denen die Zusammensetzung unter Berücksichtigung
der beabsichtigten Verwendung der Membrane genügen muß, ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von einigen Besonderheiten der Membrane.
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Besonderheiten der Membrane Die Membrane 5, insbesondere in einer
Einheit und bei einer Anwendung, die im folgenden noch beschrieben werden, weist
Eigenschaften auf, welche nicht voraussehbar waren, weder auf Grundlage der bekannten
Eigenschaften der betrachteten Polyantimonsäure als solcher noch auf Grundlage der
bekannten Anwendungen von bisher bekannten Membranen, welche anorganische Pulver
enthalten, in Brennstoffzellen.
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a. Ionenaustauscheigenschaften der Membrane Als Folge des amphoteren
Charakters der Polyantimonsäure ist die Membrane in saurem Medium ein Anionenaustauscher
und in basischem Medium ein Kationenaustauscher.
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I)ie aktiven OB-Gruppen ergeben lediglich H+-Ionen in basi schem
Medium. Die Kati onenaust auscherkapazit ät ist daher ein Naß für die Menge an aktiven
Gruppen in der Membrane, welche für einen H+-Ionenaustausch gegen andere Kationen
wie insbesondere K+ und Na+ in der Lage sind.
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Die folgende Tabelle I zeigt, daß die Kationenaustauscherkapazität
des Polyantimonsäurepulvers beibehalten wird, nachdem das Pulver mit einem Bindemittel
(Polytetrafluoräthylen) gebunden wurde, mit welchem es in Borm einer Membrane gebracht
wurde.
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Tabelle I : Kationenaustauscherkapazität bei pit = 7, ausgedrückt
in Milliäquivalent pro g Polyantimonsäure
Kationenaustauscherkapazität (mäq. g-¹) |
Pulver Membrane |
I |
NaOll 2,8 2,3 |
KOll 2,0 1,8 |
b. elektivität der Membrane für Ionen Außer ihrer hohen Kationenaustauscherkapazität
besitzt die Membrane eine ausgeprägte Selektivität für Ionen.
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Diese Selektivität der Membrane für Ionen ist durch die Uberführungszahlen
für Kationen und für Anionen, 5+ bzw.
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gekennzeichnet.
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Die Uberführungszahl t. gibt den Bruchteil an, welchen die Ionen
i bei dem Ladungstransport durch die Membrane ausmachen.
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Eine dynamische Messung der Selektivität bei 300(3 ergibt bei der
Membrane mit Polyantimonsäure eine Uberführungszahl von t+ - 0,75.
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c. Spezifischer Widerstand der Membrane ct. Abhängigkeit von der Temperatur.
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In der folgenden Tabelle II ist der Widerstand der Membrane als Funktion
der Temperatur für einen Elektrolyten aus 1N NaOH und für einen Elektrolyten aus
1N KOH angegeben. Die Werte wurden durch eine Wechselstrombrücke (Hewlett-Packard)
bei 1000 Hz gemessen.
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Tabelle II : Widerstand der Membran als Funktion der Temperatur bei
1000 Hz
Temperatur Widerstand der Membran (t2 cm ) |
(°C) IN NaOH 1N EOH |
25 1,25 1,75 |
50 0,91 1,16 |
75 0,69 0,96 |
Die Werte der Tabelle II beziehen sich auf eine Membrane, welche aus 80 % Polyantimonsäurepulver
und 20 % Polytetrafluoräthylen besteht, wobei sich die Prozentzahlen auf Gewicht
beziehen.
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ß. Abhängigkeit von der Menge an Bindemittel.
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Die folgende Tabelle III bezieht sich auf den spezifischen Widerstand
als Funktion der Menge an Bindemittel (Polytetrafluoräthylen). Diese Werte wurden
mit einer Wechselstrombrücke bei 1000 Hz bei Umgebungstemperatur und in 25 Gew.-%iger
KOH gemessen.
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Tabelle III: Spezifischer Widerstand als Funktion der Menge an Bindemittel
Bindemittel Spezifischer |
(Gew.-%) Widerstand |
(icm) |
5 30 |
10 85 |
15 160 |
20 280 |
25 500 |
30 835 |
d. Widerstand der Membran bei der Elektrolzse.
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ilinsichtlich der Verwendung der Membrane in einer Elektrolysevorrichtung
wird auf die zuvor gegebene Beschreibung Bezug genonmen.
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In der folgenden Tabelle IV ist der Widerstand der Membrane als Funktion
der teEperatur angegeben, wobei dieser Widerstand ein IIaß für den Spannungsabfall
quer zur Membrane ist.
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Tabelle IV:
T(°C) R (#1 cm²) |
30 5,8x10 1 |
83 2,8x70-1 |
105 2,5x10-1 |
Obwohl der Widerstand der Membrane als Funktion der Stromdichte konstant bleibt,
kann sie beispielsweise in einer Elektrolysevorrichtung bei 10 bis 15 kAm 2 mit
einem Spannungsabfall quer zur Membrane betrieben werden, welcher lediglich von
0,15 V bis 0,25 V bei 100°C übersteigenden Temperaturen beträgt.
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e. Stabilität der Membrane.
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Die hergestellte Membran behält ihre physikalisch-chemischen und
elektrochemischen Eigenschaften bis zu 1500C in stark konzentriertem, alkalischem
Medium bei, dies steht im Gegensatz zu häufig verwendeten, organischen lonenaustauschermembranen.
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f. Trenneigenschaften der Membrane für Gase.
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Aus dem Porenvolumen und der Verteilung des Volumens der Poren, bestimmt
mittels Adsorptionsisotherme mit N2 (BET-Methode) für in den Versuchen verwendetes
Polyantimonsäurepulver ergibt sich, daß die Körner keine innere Porosität aufweisen
und einen Durchmesser von weniger als
500 2 besitzen. Diese Körner
bilden Konglomerate, welche Durchmesser von einigen zehn Xm (Mikron) besitzen können.
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Falls man als Ausgangsmaterial Makrokörner verwendet, deren Durchmesser
zwischen 212 Zm und 38 µm liegt, um diese mit dem Polytetrafluoräthylen in einem
Verhältnis von 80/20 zu vermischen, findet man bei der Elektrolyse von Wasser bei
atmosphärischem Druck 18 % H2 in der Sauerstoffgasströmung. Wenn dagegen als Ausgangsmaterial
Körner mit einer Abmessung un-terhalb von 38 µm verwendet werden, findet man unter
den gleichen Arbeitsbedingungen H2-Mengen von 1 bis 2 % in der Sauerstoffgasströmung.
Damit die Membrane für Gase trennend wirkt, ist es erforderlich, daß die Makrokörner
einen oberen Grenzwert nicht überschreiten.
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VerwendunE der Membrane in einer Elektrolzsevorrichtun.
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Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Elektrolyse von Wasser,
das in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird, jedoch ist die Verwendung der
erfindungsgemäßen Membrane nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Elektrolysevorrichtung umfaßt ein Gehäuse
1, das in Kammern 2 und 3 durch eine Einheit unterteilt ist. Diese Einheit setzt
sich aus einer als Kathode bestimmten Elektrode 4, aus der zuvor beschriebenen Membrane
5 und einer als Anode bestimmten Elektrode 6 zusammen. Die Elektroden 4 und 6 sind
mit einer Spannungsquelle 9 über Leiter 7 und 8, welche durch dieWand des Gehäuses
1 hindurchführen, verbunden.
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Die Kammern 2 und 3, welche mit Elektrolyt gefüllt sind, befinden
sich in nicht dargestellten Flüssigkeitskreisläufen.
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Die Produkte, die bei der Elektrolyse entstehen, werden in den Kreisläufen
außerhalb der Kammern 2 und 3 aufgefangen.
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In der Kammer 2 strömt die Blüssigkeit von Eintritt 10 zum
Austritt
11. Außerhalb der Kammer ist der Austritt 11 mit dem Eintritt 10 über eine Leitung,
eine Pumpe und eine Auffangvorrichtung für das bei der Elektrolyse entwickelte Produkt
verbunden; diese Leitung, diese Pumpe und diese Auffangvorrichtung sind in der Figur
nicht dargestellt.
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In der Kammer 3 strömt die Flüssigkeit vom Eintritt 12 zum Austritt
13.Außerhalb der Kammer ist der Austritt 13 mit dem Eintritt 12 über eine Leitung,
eine Pumpe und eine Vorrichtung zum Auffangen des bei der Elektrolyse entwickelten
proeduktes verbunden; diese Leitung, diese Pumpe und diese Auffangvorrichtung sind
in der Figur nicht wiedergegeben.
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Falls die Flüssigkeit alkalisch ist, laufen folgende elektrochemischen
Reaktionen entsprechend der allgemein angenommenen Auffassung ab: An der Kathode
: 4 HOO + 4 e
4 OH + 2 H2 An der Anode : 4 oir 2 H20 + 4 e + 02 Gesamtreaktion daher : 2 H20 2
H2 + 02 Die Elektronen (e ) werden durch die Spannungsquelle 9 von der Anode 6 zur
Kathode 4 geführt. Der elektrische Kreis wird durch Leitung mittels Ionen durch
die Membrane 5 geschlossen.
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Die Membrane 5 stellt daher die Ionenleitung von einer Elektrode zu
der anderen sichert darüber hinaus spielt die Membrane ebenfalls die Rolle eines
Gasseparators für die durch die Elektrolyse gebildeten Gasprodukte.
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Die lonenleitung erfolgt durch Kationen und/oder durch Anionen, und
sie hängt von der Kapazität der Membrane als Anionenaustauscher oder als Kationenaustauscher
ab. Die Selektivität der Membrane für Ionen bestimmt, ob der größere Anteil des
Stromes in der Membrane durch die Kationen oder durch die Anionen transportiert
wird. So ergibt sich, daß hauptsächlich das K+ -Ion von der Anode 6 zu der Kathode
4 im Fall
von Polyantimonsäure in EOH-Medium wandert, im NaOH-Medium
ist dies im wesentlichen das Na+-lon.
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Zur Herbeiführung einer Gastrennung besitzt die Membrane eine Dicke
bzw. Stärke, welche von ihrer Zusammensetzung wie auch von ihrer Art und der Menge
des in ihr enthaltenen Bindemittels abhängig ist. Eine Membrane, welche 20 Gew.-%
Polytetrafluoräthylen als Bindemittel aufweist, besitzt beispielsweise eine optimale
Dicke bzw. Stärke von 200 P (Mikron).
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Die Elektroden 4 und 6, zwischen denen die Membrane liegt, die sich
gegen die Membrane aufstützen und die eine Einheit mit dieser Membrane bilden, können
in unterschiedlichen Formen hergestellt sein.
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Bei einer Einheit gemäß Fig. 2 besteht die als Kathode bestimmte Elektrode
aus einer Gaze 15 und einer die Elektrizität leitenden Schicht 14, welche als Katalysator
aktiv ist und die Gaze 15 einhüllt. Die als Anode bestimmte Elektrode besteht aus
einer Gaze 17 und einer die Elektrizität leitenden Schicht 16, welche als Katalysator
aktiv ist und die Gaze 17 umhüllt.
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Die Gazen bzw. Siebe 15 und 17 bewirken die Herbeifuhrung und den
transport des Stromes.
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Die Einheit wird wie folgt hergestellt: Als Kollektor 15 wird eine
Nickelgaze bzw. ein Nickelsieb von 55 Maschen (Maschenweite ca, 0,25 mm) bei einer
Drahtstärke von 370 µm und einer Oberfläche von 100 cm2 verwendet.
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Zur Ausbildung der Schicht 14 wird auf dieser Gaze bzw. diesem Sieb
elektrolytisch Ilatin aus einer Lösung abgeschieden, welche 3 Gev ' ßalz von ll2PtCl6
enthält. Die elektrolytische Abscheidung erfolgt bei Umgebungstemperatur bei einer
Stromdichte von 2 kS 2 während 30 tUnuten. Auf diese Weise bildet sich auf der Nickelgaze
bzw. dem ilickelsieb 15 eine poröse
Platinscllncht von ungefähr
1,5 mg pro cm2 geometrischer Oberfläche, welche als Katalysator aktiv ist.
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Zur herstellung der Schicht 16 vermischt man Nickelnitrat und Kobaltnitrat
im stöchiometrischen Verhältnis für die Bildung von NiCo204 in 1-Butanol. Als Kollektor
17 wird eine Nickelgaze bzw. ein Nickelsieb mit 55 Maschen (ca.
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0,25 mm) und einer Drahtstärke von 370 Xm sowie einer Oberfläche von
100 cm2 verwendet. Diese Gaze wird in das Gemisch eingetaucht, danach wird sie während
2-3 Minuten bei 2500C in einem Ofen getrocknet. Dies wird zehnmal wiederholt, und
man bringt die Elektrode abschließend auf 3500C und hält sie hierauf etwa 10 Stunden.
Auf diese Weise erhält man eine als Katalysator aktive Schicht von NiCo204, welche
um das Nickel porös abgelagert ist. In der Einheit stellt die Nickelgaze bzw. das
Nickelsieb 17 den Transport von Elektronen sicher.
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Die Herstellung der Schicht 16 erfolgt analog der Herstellung von
Mischoxiden als Elektroden zur Entwicklung von Sauerstoff, wie dies von G. Sing,
fl. H. Miles und S. Srinivasan, BKL - 20984 (1975) beschrieben wurde.
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Zur Herstellung der Membrane 5 vermischt man 4 g Polyantimonsäurepulver
mit Kornabmessungen unterhalb von 30 zur (Mikron) und einer spezifischen Oberfläche
(B.E.T.-Oberfläche) von 25 m2/g (handelsübliches Produkt mit der Bezeichnung POLYEN
von Applied Research, 1080 Brüssel/Belgien) und 1 g Polytetrafluoräthylen (handelsübliches
Produkt von Du Pont, Type 6 N).
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Die Herstellung von Polyantimonsäure ist aus der belgischen Patentschrift
649 746 bekannt, und die Eigenschaften einer solchen Polyantimonsäure sind aus der
zuvorgenannten Veröffentlichung
von L.H. Baetsle und D. Huys bekannt.
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Das Pulver wird durch Walzen agglomeriert, und man reduziert die Dicke
des Agglomerates bis auf 300 µm durch zehamaliges Durchführen durch das Walzwerk.
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Die Membrane 5 wird auf die Gaze 15, die mit der als Katalysator aktiven
Schicht 14 überzogen ist, aufgelegt.
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Auf die Membrane 5 wird die Gaze 17, welche zuvor mit der als Katalysator
aktiven Schicht 16 überzogen wurde, aufgelegt. Die mit der Schicht 14 bedeckte Gaze
15, die Membrane 5 und die mit der Schicht 16 bedeckte Gaze 17 werden durch Laminieren
bzw. Walzen derart vereinigt, daß eine Einheit mit einer Stärke von 800 um erhalten
wird.
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Die auf diese Weise hergestellte Einheit wird in 6 N KOH eingeführt.
Beim Verbinden der Gaze 15 und der Gaze 17 mit einer äußeren, stromerzeugenden Spannungsquelle
erhält man mit dieser Einheit folgende Leistung: Der Gesamtspannungsabfall (E) quer
durch die Einheit, ausgedrückt in Volt, wurde für Stromintensitäten, ausgedrückt
in kA pro m2, für Xemperaturen von 220C, 500C und 850C gemessen. Hierbei wurden
folgende Werte erhalten: I (kA/m2) E (V) bei 220C E (V) bei 5000 E (V) bei 850C)
2 1,61 1,55 1,47 4 1,73 1,65 1,57 6 1,86 1,75 1,63 8 2,00 1,84 1,70 10 2,14 1,94
1,77 Mehrere der zuvorgenannten Werte sind nicht kritisch und können in relativ
großen Grenzenuariieren. Die Menge an Polytetrafluoräthylen in der Membrane 5 muß
nicht notwendigerweise 20 Gew.-O/P betragen, sondern sie kann zwischen 5 Gew.-/o
und 20 Gew.q% oder auch zwischen 2,5 Gew.-% und 30 Gew.-% variieren.
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Die Gaze bzw. die Siebe der Elektroden können durch einen beliebigen
Typ von Stromkollektor ersetzt werden, z.B.
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durch eine durchlochte Platte.
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Obwohl das zuvor aufgeführte Beispiel sich auf die Anwendung einer
erfindungsgemäßen Membrane in einer Einheit bei einer Elektrolysevorrichtung für
Wasser bezieht, kann die Erfindung ebenfalls bei Einheiten für andere Elektrolysevorrichtungen
angewandt werden, z.B. zur Erzeugung von Chlor, in Einheiten von Brennstoffzellen
und bei Einrichtungen zur Entsalzung von Meerwasser.
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Die Membrane muß nicht notwendigerweise eine Einheit mit den Elektroden
bilden, sondern sie kann ebenfalls in einer Zelle zwischen Elektroden, ohne auf
letztere abgestütz-t zu sein, verwendet werden0