DE2800739A1 - Konservierungsmittel - Google Patents

Konservierungsmittel

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    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N43/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
    • A01N43/72Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with nitrogen atoms and oxygen or sulfur atoms as ring hetero atoms
    • A01N43/80Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with nitrogen atoms and oxygen or sulfur atoms as ring hetero atoms five-membered rings with one nitrogen atom and either one oxygen atom or one sulfur atom in positions 1,2

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Description

fNACHQEREJOHTl
Konservierungsmittel
Die Erfindung betrifft Konservierungsmittel, insbesondere zur Anwendung im technischen Bereich.
Auch auf technischem Gebiet ist es heute vielfach erforderlich, bestimmte Produkte oder Arbeitsmittel mit Konservierungsmitteln zu behandeln, um einem durch Bakterien, Hefen oder Pilze bedingten Wertverlust vorzubeugen. So ist es beispielsweise unbedingt erforderlich, technische Industrieumlaufwasser gegen Mikroorganismen und Algen zu schützen oder in der Papierindustrie einem Befall des Papierbreis mit schleimbildenden Bakterien, Pilzen oder Hefen vorzubeugen.
Als technische Konservierungsmittel werden eine grosse Anzahl Verbindungen unterschiedlichster Struktur mit bakterizider und/oder fungizider Wirkung eingesetzt. Da die benutzten Verbindungen häufig eine unterschiedliche Wirksamkeit gegen verschiedene Arten von Keimen haben, benutzt man häufig auch Kombinationen verschiedener Substanzen. Wichtig für die praktische Verwendbarkeit eines technischen Konservierungsmittels sind darüber hinaus gute Löslichkeit in Wasser oder polaren Lösungsmitteln, Wärmebeständigkeit und eine relativ hohe Unempfindlichkeit gegen ionische Verbindungen. Hinzu kommt, dass derartige Mittel keine hohe Toxität gegenüber Warmblütern aufweisen dürfen und lokal gut verträglich sein müssen, um Hautreaktionen beim Benutzer auszuschliessen. Aus den aufgeführten Anforderungen ergibt sich aber schon, dass ein einzelnes Konservierungsmittel diese Forderungen zumeist nicht erfüllen kann. Bei den bisher bekannten Konservierungsmitteln ergeben sich zum Teil Schwierigkeiten beim Einsatz aufgrund ihrer Toxizität oder Aggressivität, oder es zeigt sich, dass die Wirksamkeit gegen verschiedene
Bakterien oder Pilze unterschiedlich gross ist, so dass zwar eine langandaueriide Konservierung hinsichtlich bestimmter Keime erreicht werden kann, andererseits die Wirksamkeit gegen andere Keime aber nicht ausreichend ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Konservierungsmittel, insbesondere für den technischen Anwendungsbereich, zu entwickeln, das die geschilderten Nachteile nicht aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Konservierungsmittel, insbesondere für den technischen Bereich vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es einen Gehalt an etwa Io - 3o % Trihydroxymethyl-nitro-methan und etwa o,l - 5 % 2-Methyl-3-oxo-5-chlor-thiazolin (1,2) aufweist.
Die germizide Wirksamkeit der erfindungsgemäss eimgesetzten Verbindungen ist bereits seit längerem bekannt. Das Trihydroxymethyl-nitro-methan wird seit etwa Io Jahren in geringem Umfang als Desinfektions- bezw. Konservierungsmittel eingesetzt und weist eine deutliche, aber nicht besonders starke Wirksamkeit gegenüber verschiedenen Bakterienstämmen auf. Auch das 2-Methyl-3-oxo-5-chlorthiazolin (1,2) ist in den letzten Jahren von der Firma Röhm und Haas, Philadelphia, unter der Bezeichnung "Kathon 886" in den Handel gebracht worden und wird als antibakteriell wirksames Germizid empfohlen. Die unter der Bezeichnung "Kathon 886" g handelte wässrige Lösung weist einen Gehalt an etwa Ik % einer Mischung aus 2-Methyl-3-oxo-5-chlorthiazolin (1,2) und der nicht chlorierten Verbindung, also des 2-Methyl-3-oxo-thiazolin (1,2) auf, wobei der Anteil der chlorierten Verbindung bei weitem überwiegt. Ausserdem enthält diese wässrige Lösung als Stabilisator ein Mol Magnesiumchlorid und ein Mol Magnesiumnitrat.
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Das 2-Methyl-3-oxo-5-chlor-thiazolin (1,2) ist in wässriger Lösung aber auch in grösserer Verdünnung noch so aggressiv, dass es aufgrund seiner stark hautschädigenden Wirkung, wobei bereits 1 Tropfen einer stark verdünnten Lösung ausreicht, um eine Blasenbildung auf der Haut und langdauernde schmerzhafte Hautreizungen zu verursachen, praktisch auch auf dem Gebiet der technischen Konservierungsmittel kaum Einsatz gefunden hat.
Überraschenderweise hat sich nunmehr herausgestellt, dass das erfindungsgemässe Konservierungsmittel mit den beiden an sich bekannten Verbindungen eine deutliche synergistische Wirksamkeit aufweist und dass darüber hinaus die lokale Verträglichkeit des Konservierungsmittels so gebessert wird, dass keinerlei Hautreizungen mehr auftreten. Die synergistische Wirksamkeit zeigt sich deutlich an der gegenüber den Ausgangsverbindungen wesentlich erhöhten bakteriziden und fungiziden Wirkung. Bei der Prüfung der Wirksamkeit im Suspensionsversuch ergaben sich folgende Werte:
Prüfung der bakteriziden Wirkung im Suspensions-Versuch
Testkeim % 4 Std. 1 Tg. 2 Tg. 3 Tg.
Hefe Typ 28b Öol + + (Tj ~
0,02 + - - -
Pseudomonas 0,01 + + — —
0,03 + - - -
0,05 + - - -
0,075 + - - -
Aspergillus 0,01 (+) + +
0,02 (+) + -
0,03 - - -
0,05 - - -
0,075 - - -
OJ - - -
Mucor 0,01 · + + —
0,02 + - -
0,03 + - -
0,05 + - -
0,075 (+)
- = Abtötung des Testkeimes
+ = Wachstum, keine Abtötung
(+) = vereinzelte Kolonien
Neben der synergistischen Wirkungssteigerung überrascht insbesondere die Tatsache, dass das erfindungsgemässe Mittel trotz seines Gehaltes an dein hoch-aggressiven 2-Methyl-3-oxo-5-chlor-thiazolin (1,2) keinerlei hautirritierenden Eigenschaften besitzt.
Das erfindungsgemässe Mittel kann für zahlreiche technische Anwendungsgebiete eingesetzt werden. Besonders bewährt hat sich das erfindungsgemässe Mittel sowohl zur Konservierung mineralölhaltiger, halb- oder vollsynthetischer wassergemischter Kühlschmierstoffe als auch von Suspensionen und Dispersionen wie zum Beispiel Klebern, Leimen, Kunstharzdispersionen und Anstrichmitteln. Die übliche Anwendungskonzentration beträgt etwa o,ol - l,o %; nur bei extremen Anforderungen mit hoher Produktempfindlichkeit kann die Dosierung erhöht werden.
Ein weiterer Anwendungsbereich liegt in der Konservierung technischer Industrieumlaufwasser gegen Mikroorganismen und Algen. Auch hierbei wird üblicherweise nur eine Anwendungskonzentration von o,öl - o,o3 % benötigt. Ein weiterer bedeutender Anwendungsbereich für das erfindungsgemässe Mittel liegt in der Papier- und ZellstoffIndustrie, wobei hier bei der Konservierung von Streichfarben in der Papierindustrie zur Verhütung von Viskositätsveränderungen eine Dosierung von o,o2 - 0,05 % notwendig ist. Das erfindungsgemässe Mittel kann ausserdem besonders erfolgreich zur Schleimbekämpfung in der Papier- und Zellstoffherst ellung eingesetzt werden. Die Schleimbildung, die später zum Abreissen des Papiers auf der Walze führen kann und daher auf jeden Fall vermieden werden muss, wird meist durch aerobe oder anaerobe Bakterien, Pilze und Hefen sowie durch spezifische Schleimbildner verursacht. Bei einem Zusatz von lo-25o ppm des erfindungsgemässen Mittels zur Stoffsuspension kann eine solche Schleimbildung mit Sichorheit unterbunden
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werden.
Die Erfindung wird im allgemeinen anhand der Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1;
Die Herstellung der Lösung
2o kg Trihydroxymethyl-nitro-methan werden unter leichtem Erwärmen in 5o kg destillierten Wassers aufgelöst. Die Lösung wird dann mit 12 kg einer handelsüblichen l4?£igen wässrigen Lösung von 2-Methyl-3-oxo-5-chlor-thiazolin (1,2) mit Zusatz von 1 Mol Magnesiumchlorid und 1 Mol Magnesiumnitrat je Mol heterocyclischer Verbindung versetzt. Anschliessend wird die Lösung mit destilliertem Wasser auf loo kg aufgefüllt.
Der Geruch der fertigen Lösung ist an sich indifferent und mild, gegebenenfalls kann die Mischung aber noch durch Zusatz handelsüblicher Parfümmischungen parfümiert werden.
Beispiel 2:
Prüfung der lokalen Verträglichkeit
Zur Prüfung der lokalen Veträglichkeit wurde das erfindungsgemässe Konservierungsmittel an der Kaninchenhaut geprüft. Als Versuchstiere werden 12 Kaninchen, und zwar 6 männliche und 6 weibliche Tiere, mit einem Anfangsgewicht zwischen 2,3 und 2,8 kg eingesetzt.
Zur Prüfung auf primär irritierende Eigenschaften dient das Patch-Test-Verfahren. Hierfür werden 0,5 ml Testsubstanz auf ein 2,5 x 2,5 cm grosses
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Leinenläppchen aufgetragen, mit einer gleich grossen Kunststoffolie abgedeckt und mittels eines gummierten Verbandes zwischen den Vorder- und Hinterextremitäten auf die geschorene Rückenhaut der Tiere befestigt. Dabei werden 2 Gruppen gebildet, und zwar bei 6 Tieren wird das substanzgetränkte Läppchen auf die normale, unverletzte Haut aufgebracht, während bei den anderen 6 Tieren die Haut von der Applikation skarifiziert wird.
Am Schluss der 24stündigen Expositionszeit wird der Verband entfernt und die Hautbeschaffenheit überprüft. Nach weiteren 48 Stunden, also 72 Stunden nach der Substanzauftragung, wird die Haut erneut begutachtet; gegebenenfalls werden die Kontrollen bis zum Ende der l^tägigen Nachbeobachtungszeit täglich wiederholt.
Nach einmaliger Auftragung von 0,5 ml des erfindungsgemässen Desinfektionsmittels auf die intakte und skarifizierte Rückenhaut von Kanichen wurden keine Veränderungen festgestellt. Es wurden weder Erytheme noch Schwellungen bemerkt, Störungen im Nachwachsen der Haare gab es nicht. Bei diesen Untersuchungen zeigten sich auch keine systemischen Unverträglichkeitssymptome. Verhalten, Allgemeinzustand, Pellpflege, Futterverbrauch und Körpergewischtsentwicklung waren normal.
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Claims (3)

Patentansprüche
1.) Konservierungsmittel, insbesondere für den technischen Bereich, gekennzeichnet durch einen Gehalt an etwa Io - 3o % Trihydroxymethyl-nitro-methaii und etwa o,l - 5 % 2-Methyl-3-oxo-5-chlor-thiazolin (1,2).
2.) Konservierungsmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2o % Trihydroxymethyl-nitro-methan und 1,7 % 2-Methyl-3-oxo-5-chlor-thiazolin (1,2).
3.) Konservierungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es geringe Mengen 2-Methyl-3-oxo-thiazolin (1,2) enthält.
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DE19782800739 1978-01-09 1978-01-09 Konservierungsmittel Expired DE2800739C2 (de)

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JP93179A JPS54129124A (en) 1978-01-09 1979-01-08 Preservatives
GB7900797A GB2026864B (en) 1978-01-09 1979-01-09 Germicidal agents

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GB2026864B (en) 1982-03-31
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